Populacho. Radierung mit Aquatinta auf Velin. 17,4 x 21,7 cm (Plattenrand); 24,8 x 34,3 cm (Blattgröße). Delteil 147, Harris 148, III, 1. Ausgabe (von 7). Wz. Initialen.
Blatt 28 der Folge. Ganz ausgezeichneter, warmtoniger Druck auf dem vollen Blatt. Geringe Gebrauchsspuren, links alte Heftspuren, sonst tadellos erhalten.
Goya, Francisco de
El famoso Martincho pondiendo banderillas al quiebro
Los 5211
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,277)
El famoso Martincho pondiendo banderillas al quiebro (Der berühmte Martincho platziert die Banderillas um den Stier zu zähmen). Radierung in Schwarzbraun auf Arches-Bütten. 24,8 x 35,5 cm. Delteil 238, Harris 218 III, (wohl) 3. Ausgabe (von 7). Wz. Arches (Fragment).
Blatt 18 der Tauromaquia. Prachtvoller, kräftiger und gratiger Druck mit Rand. Minimal fleckig und stockfleckig im weißen Rand, im weißen Unterrand mit Bleistiftannotationen, minimal berieben und mit kleinen Unregelmäßigkeiten vom Druck, sonst sehr gut erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung S mit Fisch (nicht bei Lugt).
Goya, Francisco de
Modo de volar - donde hay ganas hay mana (Eine Art zu fliegen)
Los 5212
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,613)
Modo de volar - donde hay ganas hay mana (Eine Art zu fliegen). Radierung mit Aquatinta auf Bütten, aus Los Proverbios, wie auch die folgenden vier Losnummern. 24,5 x 35,2 cm (Plattenrand); 31 x 41,8 cm (Blattgröße). Delteil 214, Harris 260 III, wohl 6. Ausgabe (von 9).
Blatt 13 der Folge. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher und samtiger Druck mit Rand. Im Passepartoutauschnitt leicht gebräunt, kleine Bleistiftannotation im weißen Rand, sonst sehr gut erhalten.
Goya, Francisco de
Disparate Conocido (Que Guerrero!)
Los 5213
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,277)
Disparate Conocido (Que Guerrero!). Radierung mit Aquatinta auf Bütten. 24,2 x 35,6 cm (Plattenrand); 27,3 x 40,7 (Blattgröße). Delteil 220 II, Harris 266 III.
Die erste der insgesamt vier ergänzenden Radierungen zu Los Proverbios, wie auch die folgenden drei Losnummern, die 1877 erstmals posthum in der Zeitschrift "L'Art" unter dem Titel "Otras leyes por el pueblo" (Andere Gesetze für das Volk) veröffentlicht wurden. Die damalige Interpretation der bewusst uneindeutig gestalteten Szenerie ging dahin, dass das Volk das Machtgehabe und den Pomp als reines Gehabe der Regierung enttarnen sollte. Vorliegende Darstellung wurde daher mit dem Sprichwort "Dos a uno, meten la paja en el culo" ("Wenn zwei gegen eins, muss man sich eben den Hintern mit Stroh stopfen") verbunden interpretiert - Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Im Passepartoutausschnitt leicht gebräunt und mit leichtem Lichtrand, zu den Rändern hin teils leicht fleckig, im weißen Rand mit kleinen Bleistiftannotationen, sonst noch sehr gut erhalten.
Goya, Francisco de
Otras Leyes por el pueblo (Disparate de Bestia)
Los 5215
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,747)
Otras Leyes por el pueblo (Disparate de Bestia). Radierung mit Aquatinta auf Bütten. 24,3 x 35,4 cm (Plattenrand); 27,3 x 40,6 cm (Blattgröße). Delteil 222 II (von III), Harris 268 III.
Blatt 3 der zusätzlichen Blätter zu Los Proverbios, vor der bei Delteil beschriebenen Löschung des Textes. Die surreal anmutende und sicherlich politisch zu verstehende Szene im Zusammenhang mit dem spanischen Sprichwort "Poner el cascabel al gato", also etwa "Der Katze die Glöckchen anlegen". Nach Harris steht der katzbuckelnde aber friedliche Elefant für das große und mächtige Volk, dem von einer verängstigt im Schatten stehenden Gruppe von Orientalen, die die herrschenden Eliten darstellen, ein neues Gesetz vorgeschrieben und damit das entmachtende und zähmende Glöckchenhalsband angelegt werden soll. - Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Innerhalb des Passepartoutauschnittes etwas gebräunt und in den Rändern partiell etwas fleckig, rechts unten im weißen Rand kleine Bleistiftannotationen, sonst noch sehr gut erhalten.
Goya, Francisco de
Disparate de Tontos - "Lluvia de Toros (Pluie de taureaux)"
Los 5216
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,344)
Disparate de Tontos (Lluvia de Toros (Pluie de taureaux)). Radierung mit Aquatinta auf Bütten. 24,2 x 35,6 cm (Plattenrand); 27,2 x 40,7 cm (Blattgröße). Delteil 223 II, Harris 269 III.
Blatt 4 der zusätzlichen Blätter zur Los Proverbios. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Im Passepartoutausschnitt leicht gebräunt, im weißen Rand teils etwas stockfleckig, kleinere Bleistiftannotationen im weißen Rand, sonst in sehr guter Erhaltung.
Haldenwang, Christian
Wallwitzberg, zu den Anlagen vom Georgengarten gehörig
Los 5217
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,419)
Wallwitzberg, zu den Anlagen vom Georgengarten gehörig. Aquatinta, in Farben gedruckt oder handkoloriert, nach Heinrich Theodor Wehle. 18,7 x 26,9 cm. 1800. Nicht bei Heller-Andresen, Michels (Ausst. Kat. Die Chalcographische Gesellschaft Dessau, Weimar 1996), Verlagsverzeichnis Nr. 136.
Aus Heft 3, Blatt 1 von fünf Heften mit Ansichten von Dessau und Wörlitz. Das Blatt gibt einen Blick über einen Teich auf eine leichte Erhebung, den Wallwitzberg an der Elbe, wieder, auf dessen Kuppe sich der kleine gotisierende Bau der sogenannten Wallwitzburg befindet. Das als künstliche Ruine gedachte Gebäude ist um 1796 errichtet worden. Rechts auf einer Holzbrücke, die über das Wasser führt, steht ein Mann und schaut auf das Wasser. Ganz ausgezeichneter, farblich wunderbar ausgewogener Druck mit der vollen Darstellung, am linken Rand alt montiert, auf dem Untersatz mit montiertem Etikett mit gedrucktem Titel. Die Einfassungslinie in schwarzer Feder, vereinzelte Fleckchen verso, sonst in sehr guter und farbfrischer Erhaltung im originalen Kirschholzrahmen. Sehr selten. Gerahmt in einem für die Blätter der Chalcographischen Blätter vorgesehenen zeitgenössischen Kirschholzrahmen mit quadratischen Eckaufsätzen.
Haldenwang, Christian
Das Chinesische Haus zu Oranienbaum
Los 5218
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.500€ (US$ 5,914)
Das Chinesische Haus zu Oranienbaum. Aquatinta und Radierung, in Farben gedruckt nach Heinrich Theodor Wehle, auf der wohl originalen Montierung am linken Rand aufgelegt, unterhalb der Darstellung mit montiertem typogr. Titelschild, verso in brauner Feder wohl in der Hand von Heinrich Theodor Wehle bez. "Wehle del & color". 18,6 x 26,6 cm. 1800. Nicht bei Heller-Andresen, Michels (Ausst. Kat. Die Chalcographische Gesellschaft Dessau, Weimar 1996), Verlagsverzeichnis Nr. 143.
Zwischen 1793 und 1797 wurde der Inselgarten des barocken Parks in Oranienbaum als englisch-chinesischer Garten umgestaltet. Dieses Ensemble blieb weitgehend erhalten und besitzt heute eine herausragende gartenkünstlerische Bedeutung. Architektonische Akzente setzen darin die durch den Engländer Sir William Chambers inspirierte Pagode und das Chinesische Haus. Prachtvoller, farblich wunderbar ausgewogener Druck mit der vollen Darstellung. Die Einfassungslinie in schwarzer Feder, vereinzelte Fleckchen verso, sonst in hervorragender und farbfrischer Erhaltung. Gerahmt in einem für die Blätter der Chalcographischen Blätter vorgesehenen zeitgenössischen Kirschholzrahmen mit quadratischen Eckaufsätzen.
Hutin, Charles François
Maria mit dem schlafendem Christuskind im Wiegestuhl
Los 5219
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,277)
Maria mit dem schlafendem Christuskind im Wiegestuhl. Radierung. 15,7 x 11 cm. 1764. Baudicour 5, IFF 5.
Ganz ausgezeichneter, prägnanter und leuchtender Abzug, mit schmalem Rand um die Einfassungslinie. Im linken weißen Rand minimal bestoßen bzw. dünne Stellen, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Selten.
Italienisch
18. Jh. Wendebild mit weiblichem und männlichem Gesicht
Los 5220
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,688)
18. Jh. Wendebild mit weiblichem und männlichem Gesicht. Radierung. 15,6 x 14,5 cm. Kartusche mit Initial, darunter Schrift "Alla Colomba".
Humorvolles Wendebild einer Dame mit Blumenkranz und Kleidkragen sowie einem bärtigen Mann mit Hut. Der eingeschriebene italienische Spruch bedeutet sinngemäß: "Ich bin eine verheiratete Frau, und keine Mutter, doch wenn Du mich umdrehst, werde ich zum Vater // Weil meine Frau ein wenig schön ist, sollte ich der Wächter sein". Die beiden Köpfe in der größen runden Darstellungen werden umgeben von zwölf weiteren anthropomorphen, aber auch grotesken und animalischen Wendemedaillons. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand an drei Seiten, an einer Seite wohl knapp in die Plattenkante geschnitten. Geringe Alters- und Handhabungsspuren, sonst sehr gut erhalten.
Janinet, Jean-François
La Vertu de Lucrece (Die Tugendhaftigkeit der Lucretia)
Los 5223
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
La Vertu de Lucrece. Aquatintaradierung mit gestochener, ornamentaler Rahmenleiste nach Jean Guillaume Moitte. 25,2 x 53 cm bzw. 31 x 58,5 cm (mit Rahmenleiste). 1795. Le Blanc 29, Portalis-Beraldi 71, IFF 153.
Prachtvoller, feinkörniger und differenzierter Druck mit der gestochenen ornamentalen Einfassung und der originalen zeitgenössichen Montierung in einer separat gestochenen Rahmenleiste mit Textfeld. Vereinzelt kleine Oberflächenbereibungen, sonst vorzüglich erhalten. Aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts des Grossherzoglichen Museums Schwerin (Lugt 2237), Versteigerung der Grossherzoglichen Sammlung Schwerin, Auktion Hollstein und Puppel, Berlin, 18.-20. November 1926, Teil von Los 646, zuletzt Privatsammlung Berlin.
Janinet, Jean-François
La Constance de Coriolan (Die Standhaftigkeit des Coriolan)
Los 5224
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
La Constance de Coriolan. Aquatintaradierung mit gestochener, ornamentaler Rahmenleiste nach Jean Guillaume Moitte. 25,3 x 53,2 cm bzw. 30,5 x 58,8 cm (mit Rahmenleiste). 1789. Le Blanc 32, Portalis-Beraldi 73, IFF 154, Ausst. Kat. Regency to Empire. French Printmaking 1715-1814, Baltimore/Minneapolis 1984, S. 302-303.
Prachtvoller, feinkörniger und differenzierter Druck mit der gestochenen ornamentalen Einfassung und der originalen zeitgenössichen Montierung in einer separat gestochenen Rahmenleiste mit Textfeld. Vereinzelt einige leichte Oberflächenbereibungen, sonst vorzüglich erhalten. Provenienz wie Losnummer 5223.
Janinet, Jean-François
Conspiration de Catilina découverte (Die Verschwörung des Catilina wird aufgedeckt)
Los 5225
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,277)
Conspiration de Catilina découverte. Aquatintaradierung mit gestochener, ornamentaler Rahmenleiste nach Jean Guillaume Moitte. 25,6 x 53 cm bzw. 31 x 58,5 cm (mit separater Rahmenleiste). 1792. Le Blanc 33, Portalis-Beraldi 74, IFF 155.
Prachtvoller, feinkörniger und differenzierter Druck mit der gestochenen ornamentalen Einfassung und der originalen zeitgenössichen Montierung in einer separat gestochenen Rahmenleiste mit Textfeld. Vereinzelt ganz kleine Oberflächenbereibungen, sonst vorzüglich erhalten. Provenienz wie Losnummer 5223.
Janinet, Jean-François
Mort de Lucrece (Der Tod der Lucretia)
Los 5226
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
Mort de Lucrece. Aquatintaradierung mit gestochener, ornamentaler Rahmenleiste nach Jean Guillaume Moitte. 24,8 x 52 cm bzw. 30,4 x 57,8 cm (mit Rahmenleiste). 1795. (Wohl) nicht bei Le Blanc, Portalis-Beraldi und IFF.
Prachtvoller, feinkörniger und differenzierter Druck mit der gestochenen ornamentalen Einfassung und der originalen zeitgenössichen Montierung in einer separat gestochenen Rahmenleiste mit Textfeld. Vereinzelt kleine Oberflächenbereibungen, sonst vorzüglich erhalten. Provenienz wie Losnummer 5223.
Die zwölf Monate. 13 Radierungen inkl. Titel. Je ca. 14,5 x 17,5 cm. 1783. Heller-Andresen 1: Titel II, die Monate je I (von II).
Die komplette Folge in prachtvollen, wunderbar tonigen Abzügen, bis auf den Titel sämtlich Frühdrucke vor den Arbeiten im Himmel, mit feinen Rändchen. Das Titelblatt mit geringen Randläsuren und etwas angeschmutzt, Montierungsreste verso, leichte Altersspuren, sonst in hervorragender Erhaltung. Mit Ausnahme des Titels aus den Sammlungen Ferdinand von Portugal (Lugt 968) und Hermann Weber (Lugt 1383). Selten.
Kolbe, Carl Wilhelm
Großes Kräuterstudium mit schlafendem Hirten, liegender Kuh und stehendem Schaf
Los 5228
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 8,065)
Großes Kräuterstudium mit schlafendem Hirten, liegender Kuh und stehendem Schaf. Radierung und Kaltnadel auf Velin. 37,7 x 44,7 cm. Martens 87 II (von III).
Mit der Bewölkung, aber noch vor der "I" im rechten oberen Rand. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr breitem Rand. Im Passepartoutausschnitt minimal gebräunt, außerhalb der Darstellung wenig stockfleckig, insgesamt etwas angestaubt und mit Handhabungsspuren, winziger Einriss unten links, sonst aber in guter Erhaltung. Selten. Aus der Sammlung Christian Gottfried L. Matthes (Lugt 2871).
Kolbe, Carl Wilhelm
Die Kuh im Schilfe
Los 5229
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
60.000€ (US$ 64,516)
Die Kuh im Schilfe. Radierung auf Gipsplatte. 30,3 x 41,9 cm. Um 1801. Martens 88 I (von V), der vorliegende Abdruck dort erwähnt.
Da Carl Wilhelm Kolbe nie eine Kupferdruckpresse besaß, gab er Abzüge seiner Platten bei verschiedenen Druckern in Auftrag. Um jedoch auch selbst Zwischenzustände seiner Radierungen überprüfen zu können, bediente er sich gelegentlich der Technik des sogenannten Gipsgusses: Die eingefärbte Platte wird dabei mit einem Wachs oder Papierrand versehen. In die so entstandene Form gießt man feingesiebten Gips. Beim Aushärten zieht die feuchte Gipsmasse die Druckerschwärze aus der Platte, woraus ein satter Abzug mit besonders schönem Druckrelief entsteht (vgl. Alexander Waldow: Illustrierte Encyklopädie der graphischen Künste und der verwandten Zweige, Leipzig 1884, S. 354). Angesichts der Fragilität des Materials ist es nicht weiter verwunderlich, dass diese Objekte nur ganz vereinzelt die Jahrhunderte überlebt haben: Die hier und in der folgenden Losnummer angebotenen Drucke sind nach heutigem Wissenstand gar die einzigen beiden erhaltenen Gipsabdrücke Kolbes. Da es sich um Abzüge von den noch unfertigen Platten handelt, darf die Eigenhändigkeit des Künstlers angenommen werden. Dass Kolbe um 1800 mit dem Gipsguss-Verfahren experimentierte, ist jedoch auch schriftlich verbürgt. Er stellte 1801 in Magdeburg einen „Gypsguß-Kupfer“ aus, der „eine staffirte Landschaft von mittlerer Größe“ zeigte (vgl. „Verzeichnis der 3. Magdeburger öffentlichen Ausstellung von Kunstwerken…“, in: J. A. Breysig: Skizzen, Gedanken, Entwürfe […] die bildenden Künste betreffend, 2. Bd. (1801), 1. H., S. 139, Nr. 82). Ob es sich hierbei eventuell sogar um unsere „Kuh im Sumpfe“ handelt - die „Kuh im Schilfe“ war in derselben Schau als Abdruck auf Papier ausgestellt - muss zwar dahingestellt bleiben, doch war es sicherlich eines der reizvolleren Motive, da in einer Besprechung der Schau Kolbes „Gypsgußkupfer“ als „vortrefflich“ gelobt wird (Zeitung für die elegante Welt , 1. Jg., 14. Aug. 1801, Sp. 750).
Prachtvoller, partiell toniger Abzug mit wunderbar markanter Druckoberfläche in einem ersten Zustandsdruck vor der Bewölkung und mit den Nadelproben am rechten Rand, der Gipsrand um die Darstellung ca. 2 mm breit. Vornehmlich im Himmel gelegentlich schwache Fleckchen, die Außenkanten der Gipsplatte punktuell bestoßen, winzige, unauffällige Randretusche im äußersten Rand links unten, zwei Kratzer am rechten Rand, wenige weitere schwache Kratzer, sonst insbesondere in Anbetracht der Beschaffenheit des Trägermaterials in ganz vorzüglicher und herrlich originaler Erhaltung. Bei diesem Abdruck handelt sich wohl um ein Unikum von allergrößter Rarität.
Provenienz: Sammlung Dr. Ulf Martens, Berlin.
Die Kuh im Sumpfe. Radierung auf Gipsplatte. 29,8 x 41,5 cm. Um 1800. Martens 89 I (von IV), der vorliegende Abdruck dort erwähnt.
Prachtvoller Abzug mit wunderbar markanter Druckoberfläche in einem von Martens nur knapp gekennzeichneten ersten Zustandsdruck vor der Bewölkung und der Vollendung der Einfassungslinie sowie vor den im zweiten Zustand im vorderen Schilfbündel oben hinzugefügten, parallel schräglinks verlaufenden Schilfblättern (für einen Abzug dieses Zustandes auf Papier vgl. C. G. Boerner, Neue Lagerliste 97, 1991, Nr. 60), mit ca. 2 mm Gipsrand um die Darstellung an drei Seiten, der untere Bildrand bis an die Kante der Gipsplatte gedruckt. Die Außenkanten der Gipsplatte punktuell minimal bestoßen, kleiner Ausbruch mit Darstellungsverlust und winziger loser Scholle im äußersten Unterrand links, diese Stelle retuschiert und mit kaum merklichen Kleberesten, vornehmlich im Himmel gelegentlich schwach fleckig, ebenda oben mittig mit oberflächlichem Haarriss, sonst insbesondere in Anbetracht der Beschaffenheit des Trägermaterials in ganz vorzüglicher und herrlich originaler Erhaltung. Bei diesem Abdruck handelt sich wohl um ein Unikum von allergrößter Rarität.
Provenienz: Sammlung Dr. Ulf Martens, Berlin.
Kolbe, Carl Wilhelm
Walddickicht, vor dem ein Stier nach links springt
Los 5231
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
Walddickicht, vor dem ein Stier nach links springt. Radierung. 21,9 x 16,4 cm. Martens 121 I (von II). Wz. Schriftzug "I. C de R. IM-HOF".
Vor der Nummer. Prachtvoller, kontrastreicher Frühdruck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt und vor allem zu den Rändern hin vereinzelt stockfleckig, ebenda punktuelle Knickspuren, die untere rechte Ecke minimal berieben, Leimspuren von alter Montierung verso, sonst in sehr guter Erhaltung.
Kolbe, Carl Wilhelm
Dickicht mit hoher Eiche und Satyr
Los 5232
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
Dickicht mit hoher Eiche und Satyr, der eine Nymphe durch den Sumpf trägt. Radierung. 26,2 x 17,3 cm. Martens 124.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die markante Plattenkante. Etwas stockfleckig, Knickspuren in der Ecke unten rechts, dort winzige Fehlstelle, montagebedingt vereinzelt dünne Stellen entlang der Ränder, dort verso alte Leimreste, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben vier kleine Landschaftsradierungen (Martens 100, 102, 103, 106), davon drei erste Zustände.
Kolbe, Carl Wilhelm
Landschaft mit einer Eiche und Trauerweide
Los 5233
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
750€ (US$ 806)
Landschaft mit einer Eiche und Trauerweide. Radierung. 18,5 x 26,2 cm. Um 1796/97. Martens 164 I (von II).
Noch mit der Signatur oben rechts und vor der bei Martens nicht beschriebenen Abrundung der oberen linken Eckenspitze der Platte. Prachtvoller, markanter Frühdruck mit lebendigen Wischkritzeln und Rändchen um die teils gratige Plattenkante. Leicht stockfleckig, je eine Quetschfalte vom Druck im oberen und unteren weißen Rand, minimal angestaubt, Leimreste von alter Montage verso, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.
Liotard, Jean Étienne
Venus aux belles fesses
Los 5237
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 941)
"Venus aux belles fesses". Schabkunstblatt. 40,3 x 25,8 cm. 1780. Nicht in Heller-Andresen, Tilanus 14, Roethlisberger/Loche 528 II. Wz. Schriftzug.
Nach einem Pastell Liotards, das der berühmten antiken Skulptur, der sogenannten "Aphrodite Kallipygos" im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel nach empfunden ist. Die Venus aus Neapel ist die wohl pikanteste weibliche Statue der Antike: Die Figur ist sowohl in kompositorischer als auch in motivischer Hinsicht gewagt; die Göttin der Liebe hat ihr Gewand hochgezogen und betrachtet, den Kopf über ihre Schulter gewendet, ihren eigenen Po. Dass ihr Gesäß schön ist, deutet der griechische Beiname dieser Skulptur, kallipygos (von kalos = schön und pygos = Gesäß) an. Die Bezeichnung geht auf antike Schriftquellen zurück, die uns von einer "Aphrodite mit dem schönen Hintern" in einem Tempel in Syrakus berichten. Die Graphik entstand als Blatt VI für Liotards "Traité sur des principes et des règles". - Ausgezeichneter Druck an bzw. knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, minimal berieben, sonst sehr gut.
Il cielo Spagnolo adossato dalla Sapienza alla Fortezza / Macchina da fuochi artificiali [...]. Radierung in Braunschwarz. 52,2 x 32,9 cm. 1702. Unbeschrieben.
Der Maler und Radierer Lodovico Mattioli schuf ein recht umfangreiches druckgraphisches Œuvre, teils nach eigener Invention, teils nach Vorlagen anderer Meister, wie den Carracci, Giuseppe Crespi, Donato Creti und anderen. Die vorliegende Darstellung einer ephemeren Feuerwerksarchitektur geht auf eine Zeichnung des Malers und Kupferstechers Marcantonio Chiarini (1652-1730, Bologna) zurück. Das Feuerwerk war Teil der Feierlichkeiten, die 1712, anlässlich der Ankunft in Italien von König Philipp V. von Spanien, bis 1713 ebenfalls König von Sardinien, Sizilien und Neapel, stattfanden. Riesige, sprühende Feuerwerksgarben schießen aus dem temporären Konstrukt empor, auf dessen Sockel eine imaginäre Felsenlandschaft mit den Personifizierungen der Flüsse Ebro, Tejo und Rhone zu erkennen ist. Ein Löwe klettert empor, auf der Felsspitze tragen Herkules und Atlas die Weltkugel. Die Radierung ist von großer Seltenheit und fehlt in den ausführlichen Verzeichnissen von Bartsch und Nagler. Auch das Kupferstichkabinett der Pinacoteca Nazionale in Bologna besitzt kein Exemplar (siehe Incisori Bolognesi ed Emiliani del sec. XVIII, bearb. von G. Bertelà und S. Ferrara, Bologna 1974). - Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Geringfügige Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar.
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