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Lot 6300, Auction  117, Süddeutsch, 17. Jh. Tödlein als Sensenmann

Süddeutsch
17. Jh. Tödlein als Sensenmann
Los 6300

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.920€ (US$ 10,667)

Details

17. Jh. Tödlein als Sensenmann.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig gefasst. H. 36 cm.

Der Tod als Sensenmann, ein Topos, der seit der Totentanz-Literatur des Spätmittelalters auch in der Kunst Verbreitung fand. Der Sensenmann mäht den Menschen nieder, beschneidet seine Lebenszeit wie in der Antike Chronos. Das Tödlein gemahnt an die Vergänglichkeit alles Irdischen und versinnbildlicht den Ablauf der Lebenszeit.

Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen.

Literatur: Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst.Kat. Remagen, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen 2014, S. 118.

Lot 6301, Auction  117, Cimerlini, Giovanni Paolo, Der Tod als Vogelsteller

Cimerlini, Giovanni Paolo
Der Tod als Vogelsteller
Los 6301

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Der Tod als Vogelsteller.
Radierung nach Giorgione. 43 x 57,2 cm. B. (Giovanni Battista d'Angeli) 36, Nagler, Die Monogrammisten IV, 274. Wz. Pilger im Wappen.

Das enigmatische Blatt zeigt den Tod, der die Sterblichen mittels eines Lockvogels aus ihrem beschaulich-heiteren Dasein ins Jenseits lockt. Die Allegorie gehört zu den lediglich drei Stichen, die dem in Verona tätigen Giovanni Paolo Cimerlini von Nagler zugeschrieben werden. Als Urheber der Komposition werden neben Giorgione auch Tizian genannt. Wie auch die anderen beiden Radierungen von Cimerlini ist auch dieses Blatt von großer Seltenheit. - Ausgezeichneter Druck, oben und unten minimal knapp, rechts um ca. 2 cm beschnitten.

Provenienz: Aus der Sammlung Papst Benedikt XIV. (1675 Bologna - 1758 Rom, Lugt 2696).

Lot 6302, Auction  117, Frankreich (Nevers), 19. Jh. Kastenbild mit viersäuligem Hochaltar "Pensez y bien"

Frankreich (Nevers)
19. Jh. Kastenbild mit viersäuligem Hochaltar "Pensez y bien"
Los 6302

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
992€ (US$ 1,067)

Details

19. Jh. Kastenbild mit Hochaltar mit vier Säulen "Pensez y bien".
Holzgehäuse, mit marmoriertem Papier verkleidet, schwarzer Samtgrund, Pappe, Krüll, vergoldet. 52 x 29,5 x 11 cm. Oben in der goldenen Scheibe in Versalien bezeichnet "Penzes y bien", auf der Tabernakelbasis teils unleserlich "Il [?] mourir".

Feinste Krüllarbeit der Karmeliter aus Nevers. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert für den Gebrauch in Privathäusern, Klöstern und Kirchen entstanden, wurden Reliquiare mit Krüll (auch paperolle) traditionell in Klöstern hergestellt. Inspiriert wurde die Krülltechnik von den Filigranarbeiten der Goldschmiedekunst. Sie bestand darin, dünne Streifen golden oder bunt eingefärbten Papiers aufzurollen und zu komplexen und detaillierten Konstruktionen zusammenzusetzen. Die Objekte entstanden in vielen katholischen Ländern von Spanien bis Österreich und reflektierten die Vorstellung der zeitaufwändigen und absorbierenden Arbeit als ein Akt des Gebets und der Hingabe (ora et labora). Das enthaltsame und nüchterne Leben der Hersteller steht dabei auf faszinierender Weise der Pracht und dem ornamentalen Reichtum dieser Artefakte gegenüber.

Nordalpin
17./18. Jh. Ein Paar geflügelte Totenköpfe
Los 6303

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

17./18. Jh. Ein Paar geflügelte Totenköpfe.
Holz, geschnitzt, farbig gefasst und teils vergoldet. H. je ca. 20,5 cm.


Lot 6304, Auction  117, Süddeutsch, wohl 18. Jh. Kastenbild mit Schmerzensmutter

Süddeutsch
wohl 18. Jh. Kastenbild mit Schmerzensmutter
Los 6304

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
446€ (US$ 480)

Details

wohl 18. Jh. Kastenbild mit Schmerzensmutter.
Glaskasten, Drahtarbeit, Textil, bemaltes Wachs. 20,7 x 5,4 x 5 cm.

Beigegeben ein französischer Reliquienkasten des 18. Jh. mit handschriftl. Cedulae, u.a. "S. Coelestini Pap." und "S. Ludovic // Reg:Franc", verso mit rotem Lacksiegel.

Lot 6305, Auction  117, Süddeutsch, 18./19. Jh. Zwei Memento Mori Objekte: Baum mit Schlange und Totenkopf; Särglein mit herausspringendem Skelett

Süddeutsch
18./19. Jh. Zwei Memento Mori Objekte: Baum mit Schlange und Totenkopf; Särglein mit herausspringendem Skelett
Los 6305

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

18./19. Jh. Zwei Memento Mori-Objekte: Baum mit Schlange und eingelassenem Totenkopf; Särglein mit herausspringendem Skelett.
Korallenzweig mit eingeschnitzter Schlange, der Totenkopf wohl aus weißer Koralle, Metallmanschette, auf einem dunklen Holzsockel. H. 7,9 cm (mit Sockel); Särglein: Bein, kreuzförmige Einlage aus Horn, Holzskelett, Metallsprungfeder. L. 8,4 cm (im geschlossenen Zustand).

Beigegeben eine kleine Handpuppe (L. ca. 14,5 cm) in Mumienform, wohl mexikanisch.

Lot 6306, Auction  117, Frankreich (Lyon), 19. Jh. Reliquienbild aus dem ehem. Klarissenkloster in Lyon

Frankreich (Lyon)
19. Jh. Reliquienbild aus dem ehem. Klarissenkloster in Lyon
Los 6306

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
174€ (US$ 187)

Details

19. Jh. Reliquienbild aus dem ehem. Klarissenkloster in Lyon.
Messing, vergoldet, Glas, Samt, Blütenpailletten, Papier. H. 12,5 cm. Verso handschriftliche und auf 1899 datierte Authentik des Ordens der Klarissen in Lyon. Drei Cedulae (handschriftl.).


Lot 6307, Auction  117, Bayern (Oberammergau), 18. Jh. Reliquienkreuz

Bayern (Oberammergau)
18. Jh. Reliquienkreuz
Los 6307

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
174€ (US$ 187)

Details

18. Jh. Reliquienkreuz.
Kruzifix aus Buchsbaum, geschnitzt, vorderseitig mit dem Gekreuzigten und der Schmerzensmutter, rückseitig der Kreuzstamm gehöhlt mit einer vertikalen Schiebeleiste, darauf reliefiert die Leidenswerkzeuge, im Inneren auf Textil und Drahtarbeit gebettet dreizehn Reliquien mit handschrftl. Cedulae. H. 20,4 cm.

Beigegeben zwei Klosterarbeiten: ein kleines Reliquienkästchen (H. 13,5 cm), darin ein Kreuz aus beinfarbener Masse, Krüll, vergoldet, sowie zahlreichen Cedulae (gedr.), weiterhin ein Agnus Dei im ovalen, doppelansichtigen Glasrahmen (H. 16 cm), umgeben von vergoldetem Krüll, die Schauseite mit dem hl. Andreas Avellinus, das Revers mit dem Lamm Gottes, geweiht von Papst Leo XIII. (Pontifikat 1878-1903).

Lot 6308, Auction  117, Spoerri, Daniel, Fallenbild: "Gefallenenbild 1. Weltkrieg 1914-1918".

Spoerri, Daniel
Fallenbild: "Gefallenenbild 1. Weltkrieg 1914-1918".
Los 6308

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Fallenbild: "Gefallenenbild 1. Weltkrieg 1914-1918".
Objektkasten, darin u.a. Projektile, Hülsen, Birkenrinde, eine Lithographie sowie weitere kleine Objekte. 36,3 x 34 x 4,5 cm. Verso diverse Etikette und teils eigenh. Bezeichnungen: "3.4.2000", "das Erinnerungs-Bild aus Musee sent. d. PRUSSE", ein versiegeltes Briefcouvert bez. "Abb. Kat. M. d. Prusse Seite 415 Stichwort: Waffen". 1981.



Provenienz: Aus der Sammlung Daniel Spoerri (vgl. Etikett verso).

Ausstellung: "Le Musée Sentimental de Prusse. Aus grosser Zeit!", 1981, Berliner Festspiele GmbH im Berlin-Museum.

Literatur: Marie-Louise Plessen, Daniel Spoerri: Le Musée Sentimental de Prusse. Aus grosser Zeit!, Ausst.Kat. Berlin, Berlin-Museum 1981, S. 415.

Lot 6309, Auction  117, Spoerri, Daniel, Fallenbild: "Salute Louis I. Du unser Scheidungsengel!"

Spoerri, Daniel
Fallenbild: "Salute Louis I. Du unser Scheidungsengel!"
Los 6309

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

Fallenbild: "Salute Louis I. Du unser Scheidungsengel!".
Objektkasten, darin u.a. Armknochen, Reliquien, eine Lithographie, Drahtarbeit, Blumen aus Glasperlen und andere kleine Objekte. 36,1 x 34,5 x 4,5 cm. Rechts unten im Passepartoutausschnitt signiert "Daniel Spoerri", verso diverse eigenh. Bezeichnungen: "2.4.2000", betitelt sowie signiert und datiert "Daniel 5.4.00". 2000.



Provenienz: Aus der Sammlung Daniel Spoerri (vgl. Etikett verso).

Lot 6310, Auction  117, Bayern, Ende 17. Jh./ Mitte18. Jh. Reliquienschrein in Kastenform mit Kopfreliquie

Bayern
Ende 17. Jh./ Mitte18. Jh. Reliquienschrein in Kastenform mit Kopfreliquie
Los 6310

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.108€ (US$ 2,267)

Details

Ende 17. Jh. (Fassung Kopfreliquie)/ Mitte 18. Jh. (Gehäuse). Reliquienschrein in Kastenform mit Kopfreliquie.
Gehäuse aus Nadelholz, geschnitzt, mit ädikulaförmiger, verglaster Frontseite, innen teils grün gefasst sowie ausgekleidet mit rotem Seidendamast, Fransenbörtchen und Reliefstickereien, eingearbeitet vier Reliquien, davon drei in Kapseln, sämtlich mit Cedulae (handschriftl.), zwei polimentvergoldete Holzkerzen flankieren den mittig eingesetzten Schädel, dieser gehüllt in Gaze, bis zum Oberkiefer aufwändig mit goldener Klöppelspitze gefasst, besetzt mit Drahtarbeiten und facettierten Glassteinen, der Kopf umgeben von einem Lorbeerkranz, darüber eine Krone aus verschlungenen Winden, Flußperlchen und Glasbesatz. 52,4 x 49,3 x 23,3 cm.

Im Jahr 1578 stürzte vor den Toren Roms an der Via Salaria ein Gewölbe ein. Durch Zufall kamen dadurch die römischen Katakomben wieder ans Licht, die den barocken Reliquienkult erst möglich machten. Dem Wunsch nach Reliquien saß der Glaube inne, dass sich in den heiligen Überresten eine überirdische Kraft manifestierte, die sich segensbringend auf die Gläubigen übertrug. Die Nachfrage von Stiften und Klöstern, aber auch Privatpersonen war daher seit dem Mittelalter ungebrochen. Erst die Auffindung der römischen Katakomben entfachte aber eine heute kaum zu erahnende Blüte dieses Phänomens. Bis ins 19. Jahrhundert hinein durchforstete man die Grabkammern nach den sogenannten „Katakombenheiligen“. Man hielt die Gebeine für die Leiber römischer Märtyrer und der Reliquienexport aus der Heiligen Stadt florierte. Denn nördlich der Alpen konnte ein Ort, der einen der begehrten und prestigeträchtigen Märtyrer beherbergte, schnell zur Wallfahrtsstätte aufsteigen. In Frauenklöstern verwandelte man die Knochen durch kunstvolle und zeitaufwändige Fassungen in funkelnde Juwelen. Filigraner Gold- und Silberdraht, feinste Spitze, glitzernde Glassteine in leuchtenden Farben: Die künstlerisch erlesenen Fassungen sollten über das Materielle hinausweisen und die innewohnende Heilskraft durch Kostbarkeit greifbar machen. Die feierliche Translation, die Überführung in die kirchliche Ruhestätte, beging man als großes Fest mit Prozessionen und Mysterienspielen. Der Reliquienkult ebbte mit der Aufklärung und der Säkularisierung ab. Doch auch wenn heute die Heilssehnsucht der Vergangenheit vielen fremd geworden ist, üben diese Objekte eine eigenartige Faszination aus. Zwischen Schaudern und Bewunderung vereinen sie den Reiz des Makabren mit dem Abglanz barocker Prachtentfaltung.

Ausstellung: Reliquien. Verehrung und Verklärung, 1989, Schnütgen Museum, Köln.

Literatur: Anton Legner (Hrsg.): Reliquien. Verehrung und Verklärung. Skizzen und Noten zur Thematik und Katalog zur Ausstellung der Kölner Sammlung Louis Peters, Ausst.Kat. Köln 1989, Schnütgen Museum, Kat. 6.

Lot 6311, Auction  117, Zentralschweiz, 18. Jh. . Ein Skelett als Totengräber, wohl Tumba- oder Katafalkschmuck

Zentralschweiz
18. Jh. . Ein Skelett als Totengräber, wohl Tumba- oder Katafalkschmuck
Los 6311

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

18. Jh. Ein Skelett als Totengräber, wohl Tumba- oder Katafalkschmuck.
Öl auf Holz, mit figural geschnitzter und geschweifter Rahmung in Epitaphienfom. 80 x 40 cm.


Deutsch
18. Jh. . Der Tod als Schütze mit der Armbrust
Los 6312

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

18. Jh. Der Tod als Schütze mit der Armbrust.
Öl auf blauem Papier. 19,2 x 25,1 cm.

Beigegeben fünf weitere Andachts- und Memento Mori-Blätter des 18.-19. Jh, u.a. eine kleine Federzeichnung mit einem am Galgen hängenden Mann mit dem makabren Spruch „He will never smile again“, ein Holzschnitt „[…] O Mensch! Sage an ein Steuer, Ein Ave Maria den Armen Seelen im Fegfeuer“, die Seite eines Gebetsbuches oder Andachtblattes mit Historie und einem Gebet bezüglich dem heiligen Rock, der Tunika Christi im Dom zu Trier „Der hl. Rock / unserers Erlösers im Dome zu Trier […]“, ein Kupferstich mit dem Aachener Gnadenbild Maria mit Kind sowie ein Holzschnitt aus einer schwedischen Totentanzfolge „Mänskliga Liftwets Obeständigheit“ (1822).

Alpenländisch
18. Jh. Christus fällt unter die Geißelsäule
Los 6314

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
595€ (US$ 640)

Details

18. Jh. Christus fällt unter die Geißelsäule.
Holz, geschnitzt, farbig gefasst, teils vergoldet. 12,7 x 19,4 cm.

Beigegeben eine weitere polychrome Holzskulptur "Christus fällt unter das Kreuz", wohl ebenfalls Teil einer Passionsgruppe, das Kreuz fehlend.

Süddeutsch
frühes 16. Jh. Dornenkrönung Christi
Los 6315

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

frühes 16. Jh. Dornenkrönung Christi.
Öl auf Holz, verso Fragment eines Apostels oder Heiligen en Grisaille. 37,8 x 20 cm.

Die kleinformatige Tafel war sicherlich Bestandteil eines wandelbaren Altarretabels mit Szenen zur Passion Christi.

Lot 6316, Auction  117, Deutsch, 18. Jh. Der hl. Thomas von Aquin auf seinen Vorgängern Plato, Aristoteles und Augustinus stehend

Deutsch
18. Jh. Der hl. Thomas von Aquin auf seinen Vorgängern Plato, Aristoteles und Augustinus stehend
Los 6316

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

18. Jh. Der hl. Thomas von Aquin auf seinen Vorgängern Plato, Aristoteles und Augustinus stehend, auf einem geschwungenen Sockel mit mittlerer Reliquienöffnung, darin eine Reliquienkapsel mit Partikeln des Heiligen.
Holz, geschnitzt, farbig gefasst und vergoldet. H. 50 cm.

Beigegeben eine Heilige Dreifaltigkeit aus Lindenholz, geschnitzt und ungefasst, 20. Jh.

Alpenländisch
um 1700. Prozessionsstange mit dem hl. Antonius
Los 6317

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

um 1700. Prozessionsstange einer Franziskaner-Bruderschaft mit dem hl. Antonius von Padua, dem Sensenmann und dem Fegefeuer (wandelbar).
Holz, vollrund geschnitzt, farbig gefasst und vergoldet. H. 78 cm.

Im 17. Jahrhundert wurde vor allem der Alpenraum von einem franziskanischen Missionstreben erfüllt, das eine verstärkte Marienverehrung, Bruderschaften und Rekatholisierung zur Folge hatte. Diese franziskanische Frömmigkeitswelle findet grob zwischen 1650 und 1750 statt.

Japan
19. Jh. Okimono: Spielende Gerippe mit einem Affen
Los 6318

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

19. Jh. Okimono: Spielende Gerippe mit einem Affen.
Elfenbein, vollrund geschnitzt, unter einem Glassturz. 8,8 x 5,5 cm.


Lot 6319, Auction  117, Deutsch, 18./19. Jh. Totentanz-Relief

Deutsch
18./19. Jh. Totentanz-Relief
Los 6319

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

18./19. Jh. Totentanz-Relief: Männer und Frauen in Renaissance-Gewändern im Tanz mit Gerippen.
Rotes Wachs, bossiert, auf schwarzem Schiefer, gerahmt. Ca. 4 x 21,5 cm (Darstellung).

Wohl nach Totentanz-Darstellungen des frühen 16. Jahrhunderts, wie beispielsweise denen des Hans Holbein d. J.

Lot 6320, Auction  117, Spanien oder Portugal, 18./19. Jh. Reisealtar mit Mikroschnitzerei

Spanien oder Portugal
18./19. Jh. Reisealtar mit Mikroschnitzerei
Los 6320

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
570€ (US$ 613)

Details

18./19. Jh. Reisealtar mit Mikroschnitzerei.
Klappaltar in Miniaturfom aus Ebenholz, im Inneren Mikroschnitzerei (Buchsbaum?) mit zentralen Passionsszenen, in den Flügeln je zwei kniende Heilige, der Heilige rechts oben in tonfarbener Masse ergänzt. 7,4 x 8,4 x 1 cm (aufgeklappt).

Beigegeben ein Sockel aus Ebenholz (H. 6,7 cm), wohl des 17. Jh., vorne und seitlich mit rechteckigen Feldern aus eingelegtem Schildpatt.

Lot 6322, Auction  117, Frankreich, um 1820. Briefbeschwerer: Totenschädel mit Knochen auf Plinthe.

Frankreich
um 1820. Briefbeschwerer: Totenschädel mit Knochen auf Plinthe.
Los 6322

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
248€ (US$ 267)

Details

19. Jh. Briefbeschwerer: Totenschädel mit Knochen auf Plinthe.
Weißer Marmor. 7,5 x 9,8 x 7 cm.

Vollplastisch auf einer leicht oblongen Plinthe gleichen Materials mit profiliertem Rand. Beigegeben zwei weitere Briefbeschwerer: eine Terrakottaplastik "Totenschädel auf einem Buch liegend" (wohl 19. Jh., Terrakotta, farbig gefasst, 12,5 x 9 x 11 cm) sowie eine weitere Gipsplastik "Totenschädel auf einem Buch liegend" (um 1900, Alabaster-Gips, farbig gefasst, 14,5 x 10,5 x 12 cm, signiert "J. Petrick").

Lot 6323, Auction  117, Europäisch, 17.-19. Jh. Memento-Mori Konvolut aus sechsTotenschädeln und einem Wendekopf

Europäisch
17.-19. Jh. Memento-Mori Konvolut aus sechsTotenschädeln und einem Wendekopf
Los 6323

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
446€ (US$ 480)

Details

17.-19. Jh. Memento Mori-Konvolut aus sechs Totenschädeln und einem Wendekopf.
Zwei Schädel aus Bronze, der große auf einem runden Holzsockel, der kleine vergoldet und auf zwei gekreuzten Knochen (lose), zwei Schädel aus Holz und zwei aus Bein, der Wendekopf aus Weichholz gearbeitet. 1,8 cm-10,5 cm (mit Sockel).

Beigegeben ein korinthisches Kapitell aus Holz, polychrom gefasst und teils vergoldet (H. 5 cm).

Lot 6324, Auction  117, Schweiz, Mitte 18. Jh. Breverl (Schutzbrief)

Schweiz
Mitte 18. Jh. Breverl (Schutzbrief)
Los 6324

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
124€ (US$ 133)

Details

Mitte 18. Jh. Breverl (Schutzbrief).
Vierfach gefalteter Papierbogen, außen rot eingefärbt, dort mit zwei, innen mit zwölf aufgeklebten Kupferstichen mit Heiligendarstellungen und einem 'Glückseligen Hauskreuz', die Stiche in der Mittelreihe teils zurückklappbar, in der aufgefalteten Mitte diverse Schutzamulette, u.a. Papierstückchen, Schluckbildchen, Samen, Flechten. 16,6 x 13,3 cm (ausgefaltet).

Beigegeben acht gefaltete und bezeichnete Reliquienbriefchen.

Ausstellung: Reliquien. Verehrung und Verklärung, 1989, Schnütgen Museum, Köln.

Literatur: Anton Legner (Hrsg.): Reliquien. Verehrung und Verklärung. Skizzen und Noten zur Thematik und Katalog zur Ausstellung der Kölner Sammlung Louis Peters, Ausst.Kat. Köln 1989, Schnütgen Museum, Kat. 440.

Lot 6326, Auction  117, Europäisch, wohl 17.-19. Jh. Vier Amulette: Arma Christi; Maria mit Kind; Maria im Strahlenkranz; Trinitätskreuz

Europäisch
wohl 17.-19. Jh. Vier Amulette: Arma Christi; Maria mit Kind; Maria im Strahlenkranz; Trinitätskreuz
Los 6326

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

wohl 17.-19. Jh. Vier Amulette: Arma Christi; Maria mit Kind; Maria im Strahlenkranz (filigrane Klosterarbeit); Antoniuskreuz (Tau-Amulett).
Hinterglasmalerei, vergoldete Filigranarbeit; Perlmutt, wohl in Silberfassung; Holz, Glas, Textil, Papier; Zinn-Guss. H. 4 - 5 cm.

Auf einer modernen Montierung des Sammlers. - Beigegeben der gekreuzigte Jesus aus Messing an einem "Korallenbäumchen" aus rot bemaltem Holz mit Reliquar im Sockel ("Sn Nicolas V Luys O.V"), wohl 19. Jh. (H. 22 cm).

Lot 6327, Auction  117, Alpenländisch und Italien, 17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 27 Stück: verschiedene Körperteile, menschliche Figuren und flammende Herzen

Alpenländisch und Italien
17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 27 Stück: verschiedene Körperteile, menschliche Figuren und flammende Herzen
Los 6327

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
236€ (US$ 253)

Details

17. Jh. - Anfang 20. Jh. Diverse Votivgaben: Flammende Herzen, menschliche Figuren und Körperteile.
27 Stück, Metallblech, z.T. Silber bzw. versilbert, geprägt. H. ca. 5,2 cm - 28 cm.



Ausstellung: Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, 2014-2015, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen (einzelne Stücke).

Literatur: Oliver Kornhoff (Hrsg.), Susanne Blöcker (Bearb.): Leibhaftig. Der menschliche Körper zwischen Lust und Schmerz, Ausst.Kat. Remagen 2014, Sammlung Rau, Arp Museum Bahnhof Rolandseck, S. 120.

Lot 6328, Auction  117, Alpenländisch und Italien, 17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 26 Stück: verschiedene Körperteile und Tiere

Alpenländisch und Italien
17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 26 Stück: verschiedene Körperteile und Tiere
Los 6328

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
397€ (US$ 427)

Details

17. Jh. - Anfang 20. Jh. Diverse Votivgaben: Tiere und verschiedene Körperteile.
26 Stück, Metallblech, z.T. Silber bzw. versilbert, geprägt. H. ca. 5,5 - 26,5 cm.


Lot 6329, Auction  117, Alpenländisch und Italien, 17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 26 Stück: verschiedene Körperteile, flammende Herzen, Jesukinder und Tiere

Alpenländisch und Italien
17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 26 Stück: verschiedene Körperteile, flammende Herzen, Jesukinder und Tiere
Los 6329

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
446€ (US$ 480)

Details

17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben: Flammende Herzen, Jesukinder, Tiere, verschiedene Körperteile.
26 Stück, Metallblech, z.T. Silber bzw. versilbert, geprägt. H. ca. 2 - 24 cm.


Lot 6330, Auction  117, Alpenländisch und Italien, 17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 26 Stück: verschiedene Körperteile, flammende Herzen, menschliche Figuren und Tiere

Alpenländisch und Italien
17. Jh. - Anfang 20 Jh. Diverse Votivgaben, 26 Stück: verschiedene Körperteile, flammende Herzen, menschliche Figuren und Tiere
Los 6330

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
198€ (US$ 213)

Details

17. Jh. - Anfang 20. Jh. Diverse Votivgaben: Flammende Herzen, Tiere, menschliche Figuren und Körperteile.
26 Stück, Metallblech, z.T. Silber bzw. versilbert, geprägt. H. ca. 3,2 - 13 cm.


Lot 6331, Auction  117, Wohl Deutsch, 18. Jh. Fahnenstangenbekrönung mit Schädel im Blätterkranz

Wohl Deutsch
18. Jh. Fahnenstangenbekrönung mit Schädel im Blätterkranz
Los 6331

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
422€ (US$ 453)

Details

18. Jh. Fahnenstangenbekrönung mit Schädel im Blätterkranz.
Tempera auf Metall, beidseitig mit dem gleichen Motiv bemalt. 25 x 22,5 cm (strahlenförmig).

Beigegeben zwei kleine Totenschädel aus Gips, polychrom gefasst, H. je ca. 5,5 cm.

Arcimboldo, Giuseppe - zugeschrieben
Der Vogelfänger
Los 6332

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
52.080€ (US$ 56,000)

Details

zugeschrieben. Der Vogelfänger.
Öl auf Leinwand, doubliert. 125 x 70,5 cm. Um 1570.

Das Staunen, das die Originalität und die Bizarrerie der Inventionen Giuseppe Arcimboldos hervorrief, bescherte dem gebürtigen Mailänder bereits zu Lebzeiten enormen Erfolg an den kaiserlichen Höfen in Wien und Prag. Seine Werke bedienten den Geschmack humanistisch gebildeter Auftraggeber, die einerseits die phantasievolle Spitzfindigkeit, andererseits die naturwissenschaftliche Exaktheit der Kompositbilder schätzten. Die aus Viktualien, Objekten der Flora und Fauna, aber auch aus Alltagsgegenständen zusammengesetzten Figuren wirkten und wirken bis heute fremdartig und gleichzeitig fesselnd. Je nach Betrachtungsweise und Standpunkt zerfällt das Bild in seine Einzelteile oder fügt sich zu einer Gesamterscheinung zusammen. So viel Aufmerksamkeit und Vertiefung das Entschlüsseln der minutiösen Details verlangt, umso unmittelbarer und müheloser ist die Figur als Ganzes lesbar. Das Auge, der Geist sind im steten Kippen begriffen und in diesem Prozess der Fragmentierung und Addition gefangen.
In vorliegendem Werk sind es Vögel verschiedenster Couleur, die zueinander in Beziehung gesetzt einen alptraumhaften Vogelfänger formen. Berufsnahe Objekte, die Vertreter ihrer Zunft stilisieren, finden sich beispielsweise auch beim Juristen (1566) oder dem Kellermeister (1574). Geflügel verwendete Arcimboldo dagegen zuvor in seiner berühmten Serie derVier Elemente (1566) für das Element der Luft. Hier sind es etwa zwei Blaumeisen, die die Augen und Wangen bilden, der rechte Unterarm entpuppt sich als Eichelhäher, der linke besteht aus einer Türkentaube und einem blaugefiedertem Papagei. Der sich prominent wölbende Bauch sowie das stattliche Gemächt werden von einer Stockente dargestellt. Es ist eine Synthese aus realistischer und phantastischer Welt. Uns vertraute, diesseitige Tiere metamorphosieren vor unserem Auge in ein Ungeheuer, ein befremdliches Wesen, das nicht von dieser Dimension ist.
Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass Arcimboldos Werk in den Zwanziger- und Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts von den Surrealisten und Dadaisten wiederentdeckt wurde. Sie sahen in den erfindungsreichen Vexierbildern visionäre Vorläufer ihrer eigenen Arbeit. Winfried Konnertz geht sogar so weit, in unserem Vogelfänger eine direkte Inspiration für Max Ernsts Serie der Horden zu sehen (vgl. Le Musée sentimental de Cologne, op.cit., S. 64). Tatsächlich befand sich das Gemälde ehemals im Besitz des Kölner Künstlers Robert Schuppner, einem engen Freund von Max Ernst. Wenn man Ernsts Barbaren von 1937, heute im New Yorker Metropolitan Museum, zum Vergleich heranzieht, ist man dazu geneigt, den vogelartigen Wesen im Bild Verwandtschaft mit unserer Kreatur zuzusprechen. Sie eint der Zwiespalt zwischen Vertrautem und Befremdlichem, der groteske Humor verbunden mit künstlerischem Spieltrieb, die Arcimboldo zum Meister seines Genres machten.

Provenienz: Sammlung Robert Schuppner (1896-1966), Köln.
Lempertz, Köln, Auktion am 26. November 1970, Los 12.

Literatur: Benno Geiger: Die skurrilen Gemälde des Giuseppe Arcimboldi (1527-1593), Wiesbaden 1960, Abb. 83 (als Giuseppe Arcimboldo).
Le Musée sentimental de Cologne. Entwurf zu einem Lexikon von Reliquien und Relikten aus zwei Jahrtausenden, Ausst.Kat. Kölnischer Kunstverein, Köln 1979, S. 64 mit Abb. (als Giuseppe Arcimboldo).
Winfried Konnertz: Max Ernst: Zeichnungen, Aquarelle, Übermalungen, Frottagen, Köln 1980, S. 219, Abb. 180 (als Giuseppe Arcimboldo zugeschrieben).
Il Bello e le bestie. Metamorfosi, artifici e ibridi dal mito all'immaginario scientifico, Ausst.Kat. Museo di Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto (MART) 2004. Mailand 2004, S. 226 mit Farbabb. (als Giuseppe Arcimboldo).
Une Image peut en cacher une autre. Arcimboldo Dali Raetz, Ausst.Kat. Galeries nationales Grand Palais 2009, Paris 2009, S. 82, Kat. 49 mit Farbabb. S. 83 (als École de Giuseppe Arcimboldo).

Frankreich
17. Jh. Studienblatt mit einem Basilisken, Chimären und grotesken Tierfiguren
Los 6333

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)

Details

17. Jh. Studienblatt mit einem Basilisken, Chimären und grotesken Tierfiguren.
Feder in Braun, braun laviert, verso: Groteskes Wesen auf einem Eselsmenschen reitend, verfolgt von einem mit Klistier bewaffneten Zwerg. 26,2 x 20,5 cm. Wz. Kreis mit Adler (Fragment).


Italien
wohl 19. Jh. Paar groteske Mischwesen
Los 6334

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

wohl 19. Jh. Ein Paar groteske Mischwesen.
Holz, vollrund geschnitzt, versilbert über rotem Bolus. Je ca. 12 x 24 cm.


Lot 6336, Auction  117, Deutsch, 19. Jh. Becher eines Apothekers mit Totenkopf und gekreuzten Gebeinen

Deutsch
19. Jh. Becher eines Apothekers mit Totenkopf und gekreuzten Gebeinen
Los 6336

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
161€ (US$ 173)

Details

19. Jh. Becher eines Apothekers mit Totenkopf und gekreuzten Gebeinen.
Farbloses Glas, Email, Lippenrand vergoldet. H. 12,5 cm. Frontseitig bez. "Apotheker Alfr. Schmidt", rückseitig am Oberrand eingeschliffen "0,3 L".


Lot 6337, Auction  117, Deutsch oder Englisch, um 1900. Zwei Pfeifen in Totenschädelform und eine Zigarrenspitze mit Schädel auf gekreuzten Knochen

Deutsch oder Englisch
um 1900. Zwei Pfeifen in Totenschädelform und eine Zigarrenspitze mit Schädel auf gekreuzten Knochen
Los 6337

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
347€ (US$ 373)

Details

um 1900. Zwei Pfeifen mit Kopf in Totenschädelform und eine Zigarrenspitze mit Schädel auf gekreuzten Knochen.
Eine Pfeife vollständig aus gelbem Meerschaum, die andere mit Kopf aus gelbem Meerschaum, Stiel aus dunkel lackiertem Holz und Mundstück aus Horn, die Zigarrenspizze mit Stiel aus Elfenbein, Silbermanschette und Mundstück aus Meerschaum. L. 15,5 cm, 17 cm und 11,9 cm.


Lot 6338, Auction  117, Schweiz (wohl Zürich), um 1670/80. Stabellenstuhl (Brettstuhl) mit Totenschädel und Groteskenschnitzerei

Schweiz (wohl Zürich)
um 1670/80. Stabellenstuhl (Brettstuhl) mit Totenschädel und Groteskenschnitzerei
Los 6338

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.054€ (US$ 1,133)

Details

um 1670/80. Stabellenstuhl (Brettstuhl) mit Totenschädel und Groteskenschnitzerei.
Hartholz, Nussbaum, Rücklehne mit herzförmigem Griffloch, reich geschnitzt mit starken Voluten, über dem Griffloch ein Totenschädel über gekreuzten Knochen. H. 83 cm.


Englisch oder Holländisch
um 1810. Memento Mori-Taschenuhr
Los 6339

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

Details

um 1810. Große Memento Mori-Taschenuhr.
Silberner Totenschädel zum Aufklappen, beweglicher Unterkiefer, Emailziffernblatt mit römischen Zahlen, vergoldete Zeiger. Ca. 7 x 6,5 x 4,5 cm. Auf dem Uhrwerk bez. "28297 Samson LONDON".

Durch Aufklappen der Schädelkalotte wird der Blick frei auf das Ziffernblatt. Bereits seit dem 16. Jahrhundert gibt es die Tradition, dass das Stundenglas im Zusammenhang mit dem personifizierten Tod oder auch Chronos dargestellt wird. Derlei Totenkopfuhren fanden durch die Jahrhunderte hinweg eine weite Verbreitung und waren dabei stets Mahnung, die verrinnende, noch verbleibende Zeit sinnvoll zu nutzen.

Wien
um 1850. Kleine Damen-Taschenuhr in Form eines Totenschädels
Los 6340

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
930€ (US$ 1,000)

Details

um 1850. Kleine Damen-Taschenuhr in Form eines Totenschädels mit Glas-Steinen verziert.
Messing, die Augen mit zwei weißen, im Mund mit sechs roten Glassteinen besetzt, oben Anhänger mit Öse, Email(?)-Zifferblatt mit römischen Zahlen (gebrochen bzw. gesprungen). Ca. 4,5 x 4 x 3,4 cm. Uhrwerk herausnehmbar, bez. „S / L“.


Deutsch
19. Jh. . 19. Jh. Kleine Memento Mori-Taschenuhr.
Los 6341

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

Details

19. Jh. Kleine Memento Mori-Taschenuhr.
Wohl Silber, oben mit kleiner Anhängeröse und Kettenreste, Öffnung mit kleiner Schließe unten, silbernes (?) Ziffernblatt mit römischen Zahlen. Ca. 3,1 x 3,9 x 3 cm. Auf dem Uhrwerk bez. „J. Debaufre 1148 LONDON“.

Mit der Öse wurde die Uhr möglicherweise an einer Uhrenkette getragen. Durch Aufklappen des Schädels wird das Ziffernblatt sichtbar.

Lot 6342, Auction  117, L'œil de Sorcière, 20. Jh. Kleiner Konvexspiegel im schwarzen Holzrahmen

L'œil de Sorcière
20. Jh. Kleiner Konvexspiegel im schwarzen Holzrahmen
Los 6342

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
112€ (US$ 120)

Details

20. Jh. Kleiner Konvexspiegel.
Spiegel im schwarzen Holzrahmen. 16 x 12,5 cm (oval).


Lot 6344, Auction  117, Süddeutsch, 18. Jh. Der Tod verweist auf die verrinnende Zeit

Süddeutsch
18. Jh. Der Tod verweist auf die verrinnende Zeit
Los 6344

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.208€ (US$ 5,600)

Details

18. Jh. Der Tod verweist auf die verrinnende Zeit.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig und golden gefasst. H. 34,5 cm.

Beigegeben eine kleine Skulptur, die als Uhrenaufsatz gedient haben könnte: "Allegorie des Todes: Chronos mit Putto und Totenschädel", wohl Österreich, 18. Jh. (Holz, geschnitzt, vergoldet. H. 19,5 cm).

Lot 6345, Auction  117, Süddeutsch, um 1700. Der Eremit Onophrius mit Einsiedler-Krücke und Totenschädel

Süddeutsch
um 1700. Der Eremit Onophrius mit Einsiedler-Krücke und Totenschädel
Los 6345

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.224€ (US$ 3,467)

Details

um 1700. Der Eremit Onophrius mit Einsiedler-Krücke, das Bein auf einen Totenschädel gestützt.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig gefasst und teils vergoldet. H. ca. 38,5 cm.

Vollständig bedeckt das lang gewachsene Haar den Körper des Eremiten, dessen Bein auf einem Totenschädel ruht und seinen Körper auf eine hölzerne Krücke stützt. Der Totenschädel steht als Symbol für ein asketisches und weltabgewandtes Leben. Beigegeben eine weitere polychrom gefasste Holzskulptur des hl. Erzengels Michael, alpenländisch, 18./19. Jh. (H. 27,4 cm).

Lot 6346, Auction  117, Süddeutsch, 18. Jh. Hl. Stephanus

Süddeutsch
18. Jh. Hl. Stephanus
Los 6346

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

Details

18. Jh. Hl. Stephanus.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig gefasst, teils vergoldet, montiert. 59 x 13,5 x 23 cm.

Der hl. Stephanus, der um das Jahr 40 wegen seines Glaubens zu Tode gesteinigt wurde, gilt als erster Märtyrer des Christentums. Die Verehrung des Erzmärtyrers ist bereits seit dem 4. Jahrhundert belegt. Der Überlieferung nach wurden Stephanus' Gebeine im Jahr 560 in der Krypta der Kirche Sankt Laurentius vor den Mauern in Rom überführt und bestattet. Der Stefanitag wird seit der Einführung des Weihnachtsfestes als Gedenktag am 26. Dezember unmittelbar nach dem Fest der Geburt Jesu begangen.

Süddeutsch
19. Jh. Zwei Reliquienbilder mit Wachstafeln "Hl. Maria mit Kind" und "Hl. Franz von Assisi"
Los 6347

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
384€ (US$ 413)

Details

19. Jh. Zwei Reliquienbilder mit Wachsreliefs "Hl. Maria mit Kind" und "Hl. Franz von Assisi".
Holzrahmen mit Schleifenbekrönung, teilweise vergoldet über rotem Bolus, Textilgrund, Drahtarbeit, Wachs, Papier. Je 39 x 22,5 cm (Rahmen). Verschiedene Cedulae (handschriftl.), das Reliquiar mit der Mariendarstellung rechts unten mit den Buchstaben "RA" (Bouillondraht).


Lot 6348, Auction  117, Alpenländisch, spätes 18. Jh./ frühes 19. Jh. Hausaltar mit Pietà

Alpenländisch
spätes 18. Jh./ frühes 19. Jh. Hausaltar mit Pietà
Los 6348

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

spätes 18. Jh./ frühes 19. Jh. Hausaltar mit Pietà.
Holz, geschnitzt, farbig gefasst und teils vergoldet. Architektonisch gegliederter, dreigeteilter Aufbau, zentral über der Predella eine kleine Pietà vor einer Nische mit halbrundem Abschluss, beidseitig von zwei freistehenden Säulchen flankiert, darüber eine weitere Nische, verglast, mit Papier und goldener Folie ausgekleidet, darin drei Tonfigurinen (Priester und zwei Helfer) vor einem Altar mit Kreuz, diese Nische auf einem verkröpftem Gebälk, auf den zwei seitlichen Verkröpfungen je ein Säulchen und eine Heiligenskulptur, den oberen Abschluss bildet ein vergoldetes und aus Glaspaste gearbeitetes Auge Gottes. 57 x 42 cm.


Schweiz (Kanton Graubünden)
um 1750. Begräbnisfahne mit dem Tod mit Sense und Sanduhr, auf der Rückseite die Auferstehung Christi
Los 6349

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
397€ (US$ 427)

Details

um 1750. Begräbnisfahne: Tod mit Sense und Sanduhr, auf der Rückseite die Auferstehung Christi.
Öl auf Leinwand, doppelseitig auf schwarzem Damast aufgenäht, goldgewirkte Bordüre. 75,9 x 54,4 cm.


Lot 6350, Auction  117, Frankreich, 19. Jh. Reliquienschrein

Frankreich
19. Jh. Reliquienschrein
Los 6350

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
521€ (US$ 560)

Details

19. Jh. Reliquienschrein.
Metallkästchen, teils rot und grün lackiert, Glas, Papier, Pailletten, darin gebettet zwei runde Reliquienkapseln. 20,5 x 21 x 9,6 cm (Kästchen); D. Kapseln 7,8 cm. Verschiedene Cedulae (handschriftl.).



Provenienz: Sammlung Nan Goldin, Paris.
Christie's, Paris, Auktion am 7. April 2009, Los 105.

Lot 6351, Auction  117, Frankreich, 18./19. Jh. Reliquienschatulle

Frankreich
18./19. Jh. Reliquienschatulle
Los 6351

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
186€ (US$ 200)

Details

18./19. Jh. Reliquienschatulle.
Kästchen aus fester Pappe, mit bestickter Seide überzogen, Fensterchen aus Glimmerschiefer, innen vergoldete Krüllarbeit, Textil. 12 x 16 x 10 cm. Verschiedene Cedulae (handschriftl.).

Nan Goldin revolutionierte die Welt der Fotografie mit ihren intimen und ungeschönten Schnappschüssen der Demimonde der New Yorker Lower East Side. Sie selbst war Teil dieser marginalisierten Welt, die Bilder gleichsam ein Tagebuch. Ein wegweisendes Denkmal setzte sie der Subkultur 1986 mit der berühmten Serie „The Ballad of Sexual Dependency“. Unterschwellig sind darin die Themen der Sterblichkeit und vor allem des Erinnerns allgegenwärtig. Denn viele der von Nan Goldin im Foto dargestellten Personen erlagen in der Folgezeit Krankheit oder Exzess. Goldin selbst kann als Überlebende bezeichnet werden. Weniger bekannt, aber mit der Memoria- und Gemeinschaftsthematik kongruent, ist Goldins Faszination für das Religiöse. Das spiegelt sich in ihrer Privatsammlung wider, die auch Objekte religiösen Volksglaubens umfasst. Die Gegenstände, darunter zahlreiche Reliquiare wie die hier angebotenen Lose 6350-6354, sind ständige Begleiter ihres Alltags: „I’m fascinated by the notion that people believe en masse, that a group of people can come together in a kind of ecstasy of belief to the point that they believe that they can be cured. I love that; I think it’s wonderful.” (Interview mit Nan Goldin für die Ausstellung “Quilling. Devotional Creations from Cloistered Orders”, Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli, Turin 2001).

Provenienz: Sammlung Nan Goldin, Paris.
Christie's, Paris, Auktion am 7. April 2009, Los 105 A.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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