Der Einspänner. Radierung. 19,1 x 29,6 cm. 1643. B. 12, Hollstein 12. Wz. Zwei Türme mit Buchstaben im Schild.
Prachtvoller, leicht toniger Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie. Geglättete vertikale Mittelfalz verso, zarte Trockenfältchen, insgesamt etwas angestaubt und fleckig, verso kleine Leimrestchen, sonst sehr schön. Aus einer wohl nicht identifizierten Sammlung "R" (nicht in Lugt).
Mascarades. 24 Kupferstiche nach Jean-Jacques Boissard. Je ca. 20 x 13,5 cm bzw. 18 x 12 cm. (1597). IFF 2-24, je I (von II) und S. 162. Wz. Wappen.
Die vollständige Suite der eleganten Mascarades, lediglich ohne das Titelblatt der Folge, ist von großer Seltenheit und liegt hier vor den Nummern unten unten rechts vor; selbst die Bibliothèque Nationale verwahrt nur Folgen des zweiten Zustandes. Als ein weiteres Blatt, dass die Suite abrundet, ist eine Darstellung beigefügt, die laut IFF (Band I, S. 162) nicht der Folge zuzuordnen ist. Tatsächlich ist die Platte auch etwas kürzer in den Abmessungen, stilistisch und in ihrem humorvollen Duktus der Zeichnung fügt sie sich jedoch vollkommen ein. - Sämtlich ganz ausgezeichnete, meist klare Frühdrucke, teils bis an die sichtbare Plattenkante geschnitten bzw. knapp innerhalb. Vereinzelt etwas fleckig und mit Gebrauchsspuren, jeweils paarweise alt auf ein Untersatzpapier (Albumseite?) montiert, sonst in einheitlicher und sehr guter Erhaltung.
Die Familie in der Stube. Radierung. 18,3 x 21,6 cm. (1645). B. 4, Dutuit 4, Hollstein 4.
Die gegenseitige Vorzeichnung von 1643 befindet sich in London. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Nur geringe Gebrauchsspuren, dünne Stellen in den Eckenspitzen, Spuren alter Montierung verso, auf dem Baldachin rechts kleine Stelle mit Kleberesten, sonst in vorzüglicher und tadellos schöner Erhaltung.
Der Philosoph. Radierung. 20,9 x 16,4 cm. 1642. B. 6, Dutuit 6, Hollstein 6 III. Wz. Nebenmarke mit Initialen.
1642 datiert, zeigt die intime Darstellung eines lesenden Philosophen, in seinem Zimmer umgeben von Globus und Büchern, auf signifikante Weise den Einfluss von Rembrandts Radierungen der 1630er Jahre. - Ganz ausgezeichneter, atmosphärischer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Insgesamt etwas fleckig, über dem Kopf des Philosophen und rechts vor der Stirn unmerklich geschlossener Einriss, weitere ausgebesserte, dünne Stellen ebenda, die recto kaum in Erscheinung treten, beriebene Stellen auf der rechten Schulter des Dargestellten und im Hintergrund, kurze hinterfaserte, brüchige Stelle im Bart, verso geglättete Knickspuren, verso Spuren von Rötel, weitere Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Aus dem Besitz des Nürnberger Verlegers Johann Friedrich Frauenholz (verso mit der Federannotation "Chez Frauenholz et C. à Nuremberg", vgl. Lugt 951 und 1458).
Der Affenlaokoon. Holzschnitt nach Tizian. 27,5 x 40,1 cm. Passavant VI, S. 243, 97, Le Blanc 26, Dreyer 25, Muraro/Rosand 49. Wz. Nebenmarke Buchstaben.
Die Deutung, Tizian habe sich mit seiner Parodie der berühmten Skulpturengruppe über römische Künstler lustig gemacht, die dem antiken Vorbild zu sehr nacheiferten, findet sich durch eine handschriftliche Notiz auf einem Exemplar in der Sammlung zu Bassano überliefert (vgl. Peter Dreyer, Tizian und sein Kreis, 1972, S. 54). Ganz ausgezeichneter Druck bis an die Einfassung beschnitten. Unauffällige vertikale Mittelfalte, diese oben ausgebessert, geglätteter Knick durch die Bildmitte, dort mit Retuschen, weitere dezente Retuschen, etwa in der Einfassung und der angesetzten Eckenspitze oben rechts, weitere kleine Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck gleichwohl gutes Exemplar.
Die Kreuzabnahme. Kupferstich. 40,8 x 31,5 cm. 1545. Schèle 30, Hollstein 33. Wz. Gekrönter Doppeladler (vgl. Briquet 304).
Wesentliche Zeitspannen der Biographie des niederländischen Kupferstechers Cornelis Bos sind bisher ungeklärt, obwohl der Künstler in den 1540er Jahren als einer der Hauptmeister des Ornamentstiches, des sogenannten Floris-Stiles galt. Ein früher Romaufenthalt des Künstlers gilt heute als nicht gesichert, vielmehr wird eine Ausbildung in den Niederlanden und ein Aufenthalt in Paris oder Fontainebleau in den 1530er Jahren angenommen. Um 1537/38 war Bos als Kupferstecher und Holzschneider für Jan Cornelisz. Vermeyen und Pieter Coecke van Aelst tätig. 1540 erhielt Bos das Bürgerrecht der Stadt Antwerpen und wurde im gleichen Jahr in die dortige Lukasgilde aufgenommen, jedoch vier Jahre später aufgrund seiner Zugehörigkeit zur Libertijnen-Sekte aus der Stadt verbannt. Bos wanderte in die nördlichen Niederlande aus, hielt sich vermutlich zuerst in Haarlem auf und dürfte sich um 1550 in Groningen niedergelassen haben. Der vielfigurige, anspruchsvoll komponierte Kupferstich geht auf eine Invention des flämischen Romanisten Lambert Lombard (1505-1566, Lüttich) zurück. Bos' schlichte, kraftvolle, fast spröde wirkende Kupferstichtechnik besitzt eine zwingende expressive Kraft und Dynamik, die auch an die druckgraphischen Schöpfungen der Schule von Fontainebleau erinnert. Prachtvoller, gegensatzreicher und gleichmäßiger Druck mit zahlreichen feinen Wischkritzeln, mit der Einfassungslinie, wie häufig ohne den Schriftrand. In dieser Druckqualität selten.
nach. Fastnachtsdienstag (Holländische Küche mit Waffelbäckerin). Kupferstich von Pieter van der Heyden. 22,3 x 28,9 cm. 1567. Hollstein (Bosch) 25 I (von IV), Hollstein (van der Heyden) 48 I (von IV). Wz. Greif.
Ausgezeichneter, toniger Frühdruck mit schmalem, oben mit feinem Rand um die Facette. Vereinzelt schwach fleckig, rechts diagonale Quetschfalten vom Druck sowie links oben eine weitere, verso schwache geglättete Mittelspur, oben links zarte Graphitretuschen in einer leicht auslassenden Stelle, sonst vorzügliches Exemplar.
Die vier Elemente. 4 Radierungen. Je ca. 14,9 x 11,2 cm. Blum 940-943 , Duplessis 1090-1093, Lothe 285-288.
Die vollständige Folge der vier Elemente in ausgezeichneten, zeitgenössischen Abzügen mit Rand. Stellenweise minimal stockfleckig und geringfügig gebräunt, die Ränder teils minimal bestoßen, sonst sehr gut erhalten.
Umkreis. Pittoreske felsige Landschaft mit Hirten. Radierung. 21,7 x 30,9 cm. Unbeschrieben. Wz. Wäppchen.
Die atmosphärische, mit souveränem, flottem Strich behandelte Landschaft dürfte von der Hand eines anonymen Künstlers aus dem engeren Umkreis des Paul Bril stammen, jedoch sind die stilistischen Übereinstimmungen mit den überlieferten Radierungen Brils so eng, dass es sich auch um ein bisher unbekanntes, autographes Blatt des Künstlers handeln könnte. Thematisch und stilistisch ist die Radierung engstens mit Zeichnungen Brils aus den frühen 1590er Jahren verwandt (vgl. beispielweise die Zeichnungen in Chatsworth, Devonshire Collection und Edinburgh, National Gallery, vgl. L.W. Ruby, Paul Bril: The Drawings, 1999, Abb. 20 und 46). Kräftiger, markanter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie oben und rechts, sonst geringfügig beschnitten. Minimale Erhaltungsmängel, sonst sehr gut erhalten. Von großer Seltenheit.
Bruegel d. Ä., Pieter - nach
Der Sturz des Zauberers Hermogenes
Los 5039 [*]
Schätzung
12.000€ (US$ 12,903)
nach. Der Sturz des Zauberers Hermogenes. Kupferstich von Pieter van der Heyden. 22 x 29 cm. 1565. Bastelaer 118, Hollstein 118, Orenstein (New Hollstein) 12 I (von V), Bassens/Grieken 9b I (von III). Wz. Gotisches P.
Vor der Überarbeitung des Gesichtes des Zauberers. Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck mit leichtem Plattenton und einem 6-9 mm breiten Rändchen um die deutlich zeichnende Plattenkante. Minimal angestaubt, unten rechts unbedeutend fingerfleckig, Spur einer geglätteten vertikalen Mittelfalte verso, sehr schwache horizontale Knickspur oben, Montage- und Leimrestchen verso oben, sonst ganz vorzügliches Exemplar.
nach. Fides. Kupferstich von Philips Galle. 22,3 x 29,1 cm. (1559). Hollstein 132, Bastelaer 132, Riggs 32, Orenstein (New Hollstein) 13 I (von II), Sellink (New Hollstein) 309, Bassens/Grieken 13a I (von II). Wz. undeutlich.
Noch mit der Adresse von Hieronymus Cock. Ganz ausgezeichneter, samtener Abzug mit gleichmäßig schmalem Rand um die Facette. Vereinzelt leicht fleckig, zwei kurze hinterlegte Randeinrisse unten, winziges Löchlein nahe der Adresse, leichte vertikale Mittelfalte, geglättete Knickspuren verso, unten links alte Federnummerierung "18", weitere geringe Altersspuren, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr gut erhalten.
nach. Spes. Kupferstich von Philips Galle. 22,3 x 29,2 cm. (1559). Hollstein 133, Bastelaer 133, Riggs 32, Orenstein (New Hollstein) 14, Sellink (New Hollstein, Galle) 310, Bassens/Grieken 13b. Wz. Gotisches P mit Blume und Nebenmarke Krone (?).
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Geringfügig fleckig sowie minimal vergilbt, eine schwache vertikale Mittelfalte, kurzer hinterlegter Randeinriss unten, winziges Löchlein am Namen links unten, kleine Montierungsreste verso oben, unten links alte Federnummerierung "19", sonst sehr gut und original erhalten.
nach. Charitas. Kupferstich von Philips Galle. 22,3 x 29,2 cm. 1559. Hollstein 134, Bastelaer 134, Riggs 32, Orenstein (New Hollstein) 15, Sellink (New Hollstein, Galle) 311, Bassens/Grieken 13c. Wz. Kleines Wappen mit 4.
Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit feinem Rändchen oben, sonst mit schmalem Rand um die Facette. Geringfügig fleckig und nur minimal vergilbt, kleine Läsuren vornehmlich in den weißen Rändern, diese oben links (durch alte Montierung) hinterlegt, geglättete vertikale Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen verso, unten links kleine Federnummerierung "20", kleine Montierungsreste verso oben, sonst sehr schön erhalten.
nach. Die Kirmes in Hoboken. Kupferstich und Radierung von Frans Hogenberg. 28,4 x 40,7 cm. Um 1559. Van Bastelaer 208, Orenstein (New Hollstein) 43 III (von IV), Mielke (New Hollstein, Hogenberg) 16 III (von IV), Bassens/Grieken 25 III (von IV).
In Hoboken, vor den Toren Antwerpens gelegen, fand zweimal jährlich die Kirmes statt. Zumindest in einer Hinsicht genoss die Landbevölkerung zu Bruegels Zeiten ein Privileg gegenüber den Menschen aus der Stadt: Dörfer wie Borgerhout, Deurne und Hoboken lagen jenseits der banmijl, die die Grenze für die Erhebung bestimmter Zölle markierte. Das war eine gute Nachricht nicht nur für die Bauern vor Ort, sondern auch für die Stadtbewohner, die gerne ein oder zwei Drinks zu sich nahmen. Die Teilnahme an den beiden jährlichen Kirmessen wurde zu einem beliebten Feiertagsvergnügen. Mit dem Zusatz "inuen" nach Bruegel. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und gleichmäßiger Druck meist an die Einfassungslinie geschnitten, vereinzelt minimal knapp, der Schriftrand fehlt. Leicht angestaubt, verso schwache, geglättete Mittelfalte und vereinzelt minimal fleckig, dünne Stellen, sonst sehr gut.
nach. Magdalena poenitens. Kupferstich von Johannes und Lucas Doetecum. 32,1 x 42,7 cm. Um 1555/56. Bastelaer 8, Hollstein 5 II, Orenstein (New Hollstein, Bruegel) 51 II, Nalis (New Hollstein, Doetecum Family) 12 II, Bassens/Grieken 2c II (von III). Wz. Posthorn.
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Abzug mit den Diagonalen auf Magdalenas Gesicht, Arm und Oberkörper. Meist an die sichtbare Einfassungslinie geschnitten. Verso leichte geglättete Mittelfalte und parallele Knickspuren, Montierungs- und Leimspuren verso, unten links kleiner ausgebesserter Randeinriss, äußerst unauffällige Ausbesserungen in den Felsformationen rechts, den Baumstämmen links sowie weiteren meist punktuellen Stellen, dort mit sehr dezenten und versiert gesetzten Federretuschen, vereinzelte Handhabungsspuren, verso hinterfasert, sonst insgesamt sehr schönes Exemplar.
Bruegel d. Ä., Pieter - nach
Viermaster und zwei Dreimaster
Los 5045
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
nach. Viermaster und zwei Dreimaster vor Anker bei einer Festungsinsel mit Leuchtturm. Kupferstich von Frans Huys. 21,2 x 28,6 cm. Hollstein 104 I-II (von II), Orenstein (New Hollstein) 68 I-III (von III), Bassens/Grieken 6g I-III (von III). Wz. Gotisches P mit Blume und kleinem Posthorn darüber.
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck oben knapp in die Darstellung, an drei Seiten bis an die Einfassungslinie geschnitten. Der untere schmale Schriftrand mit dem Privileg fehlt, weshalb sich der Druckzustand nicht bestimmen lässt; das Papier trägt jedoch ein frühes Wasserzeichen. Minimal angestaubt, vertikale Falzspur links des mittleren Schiffs, verso geringfügig stockfleckig, vereinzelt schwach berieben, unbedeutende, teils ausgebesserte Randläsuren, verso Spuren alter Montierung, sonst insgesamt sehr gut erhalten.
La grande chasse. Radierung. 19,8 x 46,5 cm. Meaume 711 I (von IV), Lieure 353 I (von IV).
Die Stadt im Hintergrund noch deutlich sichtbar, die Jagd rechts hinter der Einzäunung ebenso. Ganz ausgezeichneter, differenzierter Abzug, im Vordergrund schön kräftig druckend, mit schmalem bis feinem Rändchen. Geringfügig angestaubt, mehrere vertikale Faltspuren verso, diese recto nur schwach sichtbar und mit punktuellen Ausbesserungen, vereinzelt sorgsame Randausbesserungen mit zarten Hinterfaserungen, die oberen Eckenspitzen mit winzigen Ergänzungen, Faserspuren unter dem Reiter rechts, dünne Stellen, weitere minimale Gebrauchsspuren, sonst sehr gutes Exemplar.
Les caprices (Capricci di varie figure). 43 (von 50) Radierungen, auf drei Blatt Sammlermontage mit feiner Aquarellierung montiert. Je ca. 5,5 x 8,3 cm. Meaume aus 768-867, Lieure 428-434, 436, 438-445, 447-459, 462, 463-465, 467-471, 473-477, je I (von II).
Die beliebte Suite der Caprices in der zweiten Edition von Nancy vor den Nummern. Überwiegend ausgezeichnete Drucke vielfach mit der Plattenkante, vereinzelt mit Rändchen um dieselbe, teils aber auch um die Einfassung, oder bis an die Darstellung geschnitten. Geringfügig fleckig und angestaubt, nur wenige Blatt etwas stärker, einzelne Ecken montierungsbedingt knitterfaltig, Lieure 440 mit Löchlein in der Darstellung, weitere kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst jedoch in guter und originaler Erhaltung. Montiert auf den gleichen Bögen Kopien von Lieure 432, 471, 473.
Callot, Jacques
Le Parterre de Nancy ou Jardin de Nancy
Los 5048
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
Le Parterre de Nancy ou Jardin de Nancy. Radierung. 26 x 38,6 cm. 1625. Meaume 622, Lieure 566 I (von II).
Vor der Adresse Silvestres. Ganz ausgezeichneter Druck mit leichtem Plattenton und schmalen Rändchen um die Plattenkante. Geglättete vertikale Mittefalte, entlang dieser zarte Trockenfältchen, weitere unauffällige vertikale sowie eine horizontale Faltspur verso, vereinzelt kleine Rostfleckchen, zwei ausgebessert, davon eines unten mittig die Darstellung mit Feder retuschiert, kleiner geschlossener, dreieckiger Einriss im Gebäude links im Hintergrund, geschlossenes Löchlein im Himmel mittig, insgesamt leicht fleckig, sonst im Gesamteindruck sehr schön. Aus einer bisher wohl nicht idenitfizierten Sammlung "VB im Oval" (nicht in Lugt).
Le Benedicte (La Sainte Familie à table). Radierung und Kupferstich. 18,7 x 16,7 cm. Meaume 65 II, Lieure 595 IV.
Mit der Adresse Silvestres im Schriftrand. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, oben mit Spuren eines Rändchens. An den oberen Ecken minimal berieben, oben links mit feinen Federretuschen, geringfügig gebräunt und angestaubt, sonst schön erhalten.
Callot, Jacques
Les images des tous les Saints et Saintes de l'année
Los 5050
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
Les images des tous les Saints et Saintes de l'année. 118 (von 119) Radierungen mit 472 Darstellungen zzgl. Frontispiz und Titel, je montiert in einem modernen Sammleralbum mit goldgeprägtem Rückenschild mit Titel und Jahreszahl, im modernen Pappschuber. Je ca. 21,5 x 12,5 cm. 1636. Meaume 302-425, Lieure 807 II (von V), Titel I (von II), 808-823, 828-1283, je II. Wz. Bekröntes Wäppchen mit Posthorn und angehängten Initialen RI mit Vierblatt.
Vor der Inschrift in der Kartusche auf dem Frontispiz, Pariser Ausgabe. Die beinahe vollständige Folge - es fehlt lediglich ein Blatt aus dem Januar (Lieure 824-827) - in ganz ausgezeichneten bis prachtvollen, klaren Frühdrucken mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie bzw. um die teilweise sichtbare Plattenkante. Vereinzelt nur unmerkliche Ausbesserungen in einzelnen Blättern, minimal fleckig, vereinzelt dünne Stellen, zwei Blatt unten verlängert (984-987 und 988-991, diese liegen jeweils doppelt vor), minimale Gebrauchsspuren, sonst in einheitlicher, ganz vorzüglicher und unberührt schöner Erhaltung. Von großer Seltenheit.
La Tentation de St. Antoine (Die Versuchung des hl. Antonius). Radierung. 35,4 x 46,3 cm. 1635. Meaume 139, Lieure 1416 IV (von V).
Lieure: "Cette estampe [...] est une des plus curieuses de l'œuvre de Callot.". Mit dem Glitsch zwischen dem rechten Handgelenk und dem Flügel des großen Dämons. Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Insgesamt leicht angestaubt, verso leicht fleckig, punktuelle unmerkliche Ausbesserungen, nur geringfügige Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Aus einer bisher unbekannten Sammlung "RUSU" (nicht bei Lugt).
nach. Mucius Scaevola, seine Hand ins Feuer haltend. Holzschnitt. 12,9 x 11,2 cm. Nagler, Die Monogrammisten I, 1068, 3.
Der sehr seltene Holzschnitt nach einer Vorlage des Antonio Campi gehört einer Werkgruppe von sieben Holzschnitten nach Inventionen des Künstlers an, die zwischen 1543 und 1547 von wenigstens drei in Cremona tätigen Formschneidern angefertigt wurden. Das kleine, delikate Blatt ist offenbar nur als Linienblock überliefert. Die Eleganz der Linienführung ist noch ganz der Formenwelt Parmigianinos verpflichtet. Für eine ausführliche Würdigung siehe J. Bober, in: The chiaroscuro woodcut in Renaisance Italy, Los Angeles 2018, Kat. Nrn. 82-84, S. 201-204. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit gleichmäßigem Rändchen. Minimale Alterspuren, kleine Ausbesserung in der rechten oberen Ecke, sonst sehr gut erhalten.
Die Verkündigung. Kupferstich nach Tiziano Vecellio. 45,6 x 34,3 cm. B. XV, S. 67, 3, Le Blanc 3. Wz. Anker im Kreis.
Als Vorlage für diesen Kupferstich, der durch seinen monumentalen Grandeur und seine Ausgewogenheit der Komposition beeindruckt, diente ein verloren gegangenes Gemälde Tizians. Das um 1536 entstandene Werk war ursprünglich für die Klosterkirche Santa Maria degli Angeli in Murano ausgeführt, wurde jedoch von dem Auftraggeber abgelehnt, weil Tizian, der den Ruf hatte, äußerst geschäftstüchtig zu sein, einen zu hohen Preis forderte. Laut Vasari übersandte der Künstler das Gemälde daraufhin als Geschenk an Kaiserin Isabella von Spanien, wo sich im 19. Jahrhundert seine Spuren verlieren. Da Caraglio 1539 von dem polnischen König Sigismund I. nach Krakau berufen wurde, muss der Kupferstich unmittelbar vor seiner Abreise und damit annähernd zeitgleich mit der Entstehung von Tizians Altarbild angefertigt worden sein. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck meist knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens um dieselbe. Minimal angestaubt, links schwach fleckig, horizontale Mittelfalte, dort minimal berieben, einzelne ausgebesserte bzw. hinterlegte Randläsuren, links unten kurzer Randeinriss, zwei geschlossene Löchlein, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr gut erhalten.
Pan. Clair-obscur-Holzschnitt von vier Blöcken, nach Parmigianino. 18,7 x 12,4 cm. B. XII, S. 123, 24; TIB, Bd. 48 (Chiaroscuro Woodcuts) 24 II.
Ugo da Carpi war der erste und bedeutendste italienische Formschneider des Clair-obscur-Holzschnittes im Cinquecento. Der Künstler arbeitete seit 1501 in seiner Geburtsstadt mit bedeutenden lokalen Buchdruckern zusammen. Im Jahre 1511 wird Ugo zum ersten Mal in Venedig erwähnt, wo er 1516 das Privileg für das von ihm erfundene Verfahren des Clair-obscur-Holzschnittes beantragte. Das außerordentlich seltene Blatt, das Bartsch da Carpi zuschreibt, gibt eine Komposition Parmigianinos wider und besticht durch seinen freien, souveränen Duktus.- Ausgezeichneter, harmonischer Druck, verso mit deutlichem Relief druckend. Mit Rand. Leichte Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar.
Mars, von Venus entlassen. Kupferstich nach Jacopo Tintoretto. 19,1 x 25,5 cm. (1589). B. 118, Bohlin 148 II (von IV), TIB .156 S3 (von S5).
Prachtvoller, speziell den metallischen Glanz der Rüstungen und die scharfen Lichtschattenkontraste beeindruckend zur Geltung bringender Druck. Mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, links und rechts auf der Plattenkante geschnitten. Etwas fleckig und mit einer ausgebesserten bzw. hinterlegten Läsur oben, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar.
Carracci, Annibale
Die im Gebet versunkene Maria Magdalena
Los 5056
Schätzung
1.000€ (US$ 1,075)
Die im Gebet versunkene Maria Magdalena. Radierung. 20 x 16,1 cm. 1591. B. 16 I (von II), Bohlin 12 I (von IV), TIB (Commentary) .014 S2 von (S5).
Die gegenseitige Vorzeichnung befindet sich im Cabinet des dessins du Musée du Louvre, Paris. Vor den Buchstaben P S F am unteren Rand. Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck meist mit den Spuren eines weißen Rändchens um die Einfassungslinie. Verso schwache geglättete Mittelfalte sowie minimal fleckig, schwache Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Aus den Sammlungen Sir Edward Astley, Norfolk (Lugt 2775) und Saint John Dent (Lugt 2373).
Bildnis des Cosimo de' Medici. Kupferstich nach Baccio Bandinelli. 29,5 x 22,1 cm. Passavant VI, 124, 3, Robert-Dumesnil IX, 182, 4 II.
Passavant respektive Dumesnil verzeichnen lediglich vier bzw. fünf Kupferstiche dieses Künstlers, über dessen Leben und Wirken uns nur spärliche Informationen überliefert sind. Wie sein Landsmann Nicolas Beatrizet stammte della Casa (wohl die italianisierte Variante von de la Maison) wahrscheinlich aus Lothringen und war um 1543-1547 in Rom tätig, wo er für Verleger wie Antonio Salamanca und Antonio Lafreri gearbeitet hat. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit ganz feinem Rändchen um die Plattenkante, stellenweise auf diese beschnitten. Minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten.
Castiglione, Giovanni Benedetto
Die Geburt Christi mit Gottvater und den Engeln
Los 5058
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Die Geburt Christi mit Gottvater und den Engeln. Radierung. 20,5 x 40,2 cm. Um 1647. B. 7, Bellini 22, TIB (Commentary) .007. Wz. Christusmonogramm.
Ausgezeichneter, lebendiger Druck mit zartem Plattenton und akzentuierenden Wischkritzeln, mit gleichmäßig schmalem Rand um die Plattenkante. Geringfügig angestaubt, verso leichte geglättete Mittelfalte, links neben der Jungfrau winzige ausgebesserte Stelle, oben rechts zwei kurze diagonale Knickspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Castiglione, Giovanni Benedetto
Bärtiger Mann mit Federhut (Porträt des Gian Lorenzo Bernini?)
Los 5059
Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)
Bärtiger Mann mit Federhut (Porträt des Gian Lorenzo Bernini?). Radierung. 19,2 x 13,9 cm. B. 31, Bellini 8, TIB (Commentary) .031 S3.
Die Frage nach der Identität des Dargestellten wurde in der Literatur unterschiedlich beantwortet - während Bartsch, Nagler und Le Blanc darin ein Selbstporträt Castigliones sahen, halten Marcenaro und Bellini es für ein Porträt Gian Lorenzo Berninis und datieren es auf das Ende der 1640er Jahre, etwa um die Entstehung der Folge der "Großen Orientalenköpfe". Unverkennbar ist der Einfluss von Rembrandts Selbstbildnissen. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger und dabei nuancierter Druck mit feinem Rändchen um die Facette. Minimale Gebrauchsspuren, dünn hinterlegt, verso schwach angeschmutzt, im Gesamteindruck sehr schön.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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