Fichte, Johann Gottlieb. Das System der Sittenlehre nach den Principien der Wissenschaftslehre. 1 Bl., XVIII S., 2 Bl., 494 S. 21 x 11,5 cm. Pappband d. Z.(stark fleckig und berieben, beschabt und bestoßen) mit RSchild. Jena und Leipzig, Christian Ernst Gabler, 1798.
Goedeke V, 8, 11. Eisler 180. Ziegenfuss I, 342. Borst 802. Baumgartner-Jacobs 36. – Erste Ausgabe von Fichtes grundlegender Schrift zur Moralphilosophie und Ethik. "Das Princip der Sittlichkeit ist der nothwendige Gedanke der Intelligenz, daß sie ihre Freiheit nach dem Begriffe der Selbständigkeit, schlechthin ohne Ausnahme, bestimmen sollte." Zusammengefasst in dem Imperativ: "Handle stets nach bester Überzeugung von deiner Pflicht; oder: handle nach deinem Gewissen." (Einleitung). – Nur gelegentliche schwache Flecken. Sauberes Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), allerdings ohne Besitzvermerk.
Kant, Immanuel. Werke. Mischauflage. Herausgegeben von Ernst Cassirer u. a. 11 Bände. 23 x 16 cm. OHalbleder (wenige Kapitalläsuren, kleine Fehlstellen, beschabt) mit 2 goldgeprägten RSchildern. Berlin, Bruno Cassirer, 1921-1923.
Vgl. Ziegenfuss-Jung 1, 643. – Die Gesamtausgabe enthält Werke und Briefe sowie als Ergänzungsband (Band XI) die Kant-Biographie von Ernst Cassirer (1874-1945). – Wohlerhalten.
Kant, Immanuel. Sämmtliche kleine Schriften. Nach der Zeitfolge geordnet. 3 Bände (von 4). 17,5 x 10,5 cm. Pappbände d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit reicher RVergoldung. Königsberg und Leipzig, o. Dr., 1797.
Warda 235. – Die ersten drei von insgesamt vier erschienenen Teilen, der vierte Band erschien 1798 in zwei Abteilungen. – Etwas gebräunt.
Kant, Immanuel. Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. XIV, 334 S., 1 Bl. 19,5 x 12 cm. Halbpergamentband d. Z. (etwas fleckig und gebräunt) mit goldgepr. RSchild. Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1798.
Warda 195. Adickes 98. Volpi 25. – Erste Ausgabe der letzten von Kant selbst veröffentlichten Schrift. "Viele der in der modernen Anthropologie diskutierten Themen sind vorweggenommen" (Volpi). "Ein weiser Mann sollte das Wort Narr nicht so oft brauchen, besonders da ihm selbst der Hochmuth so lästig ist. Genie und Talent sind ihm überall im Wege, die Poeten sind ihm zu wider, und von den übrigen Künsten versteht er Gott sei Dank nichts" (Goethe an Voigt am 19. Dezember 1798 über dieses Werk). – Etwas gebräunt und vereinzelt minimal braunfleckig. Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar im seltenen Halbpergamenteinband.
Kant, Immanuel. Critik der practischen Vernunft. 292 S. 22 x 15 cm. Neuerer Halbpergamentband (hellbraune Interimsbroschur d. Z. eingebunden) mit goldgeprägtem RSchild. Riga, Johann Friedrich Hartknoch, 1788.
Warda 112. Adickes 67. – Erste Ausgabe von Kants zweiter Kritik, die seine Theorie der Moralbegründung enthält. Bis heute eines der wichtigsten Werke der Praktischen Philosophie überhaupt. "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." – Etwas gebräunt und braunfleckig, anfangs stärker betroffen. Titel auch mit Feuchtigkeitsfleck, vertikaler Knickspur im Bug und altem Tinteneintrag, erste Blatt mit kleinem Wasserrand in der unteren rechten Ecke. Innenspiegel mit modernem Exlibris. Unbeschnittenes und breitrandiges Exemplar.
Kant, Immanuel
Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik
Los 2186
Zuschlag
360€ (US$ 387)
Kant, Immanuel. Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik die als Wissenschaft wird auftreten können. 222 S., 1 w. Bl. 20,5 x 12,5 cm. Leder d. Z. (berieben und beschabt) mit goldgeprägtem RSchild. Riga, Johann Friedrich Hartknoch, 1783.
Warda 75. – Erste Ausgabe. – Teils etwas fleckig, mehrere Blatt mit Anstreichungen von alter Hand, anfangs mit Wurmspur (bis S. 20; ohne Textverlust), die ersten beiden Blatt mit Randeinriss. Titel mit Besitzvermerk.
Kant, Immanuel
Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft
Los 2187
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 129)
Kant, Immanuel. Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft. Zweyte vermehrte Auflage. XXVI, 2 Bl., 314 S. 20,5 x 12 cm. Pappband d. Z. (fleckig und berieben, Ecken bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1794.
Warda 145. Adickes 79. Goedeke V, 3, 17. – Erster Druck der zweiten autorisierten Auflage, mit dem bei Warda genannten Merkmal (kein Punkt hinter "Vorrede" auf Seite III). Enthält die Vorrede zur ersten Auflage mit der Ergänzung, der Leser möge die abweichende Orthographie auf den ersten Bogen entschuldigen, diese sei "wegen der Verschiedenheit der Hände, die an der Abschrift gearbeitet haben", eingetreten. Textlich vollständigste Ausgabe des religionsphilosophischen Hauptwerks Kants, die als Vorlage für die Akademie-Ausgabe diente. – Das Blatt "Emendanda" hier hinter das Blatt "Inhalt" an den Anfang gebunden, Innenspiegel mit modernem Exlibris. Schönes und sauberes Exemplar.
Kant, Immanuel. Der Streit der Facultäten in drey Abschnitten. XXX, 205 S. 20 x 12 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, beschabt und bestoßen). Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1798.
Warda 193. – Erste Ausgabe. Enthält ab Seite 165 "Von der Macht des Gemüths durch den bloßen Vorsatz, seiner krankhaften Gefühle Meister zu seyn", Kants Replik auf Hufelands Von der Kunst, das menschliche Leben zu verlängern. Ein in der Kollation abweichender zweiter Druck erschien ebenda im selben Jahr. – Es fehlt das weiße Schlussblatt. Vereinzelte schwache Flecken, Innenspiegel mit montiertem Exlibris und zeitgenössischer hs. Notiz zum Tod Kants.
Kolb von Wartenberg, Johann Kasimir
Väterliche Instruction an seine Kinder. 1781
Los 2189
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Kolb von Wartenberg, Johann Kasimir. Väterliche Instruction an seine Kinder, nunmehr zum vierdten mahl aufgelegt. 4. Ausgabe. 44 Bl., 296 S., 2 Bl., 93 S. Mit gestochenem Frontispiz und 2 gestochenen Portraits. 20 x 17 cm. Pergament d. Z. (beschabt und fleckig) mit goldgeprägtem RTitel. Berlin, Johann Andreas Rüdiger, 1718.
Vgl. Dünnhaupt 20.I. (unter Joh. von Besser). Wegehaupt I, 1185. Goedeke III, 175, 93. – Vierte Ausgabe des barocken Erziehungsbuchs. Das Werk besteht aus einem calvinistisch religiösen Teil, behandelt Regeln für den Dienst bei Hofe, für eine maßvolle Lebensführung und erteilt umfangreiche pragmatische Ratschläge zu konkreten Lebenssituationen. Kolb von Wartenberg war Mitglied der "Fruchtbringenden Gesellschaft" und trug dort den Gesellschaftsnamen "Der Bessere". – Innengelenke angeplatzt, minimal fleckig, sonst wohlerhalten. Vorsatz mit Exlibris.
La Porte, Joseph de
Observations sur l'esprit des loix
Los 2190
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 129)
La Porte, Joseph de. Observations sur l'esprit des loix, ou l'art de lire ce livre, de l'entendre et d'en juger. 198 S. 16 x 10 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (leicht berieben, gering beschabt und bestoßen) mit reicher RVergoldung, goldgeprägtem RSchild und Stehkantenvergoldung. Amsterdam, Pierre Mortier, 1751.
Vgl. Barbier III, 615. Nicht bei De Backer-Sommervogel. – Eine von zwei im Jahr des Erstdrucks erschienenen Ausgaben. Interpretationshilfe zu Montesquieus geschichtsphilosophischem und staatstheoretischem Hauptwerk Vom Geist der Gesetze, das 1748 in Genf erschien. – Gering gebräunt, fl. Vorsatz mit hs. Besitzvermerk.
Luden, Heinrich
Christian Thomasius, nach seinen Schicksalen und Schriften dargestellt
Los 2191
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Luden, Heinrich. Christian Thomasius, nach seinen Schicksalen und Schriften dargestellt. Mit einer Vorrede von Johannes von Müller. XVI, 311 S. 15,5 x 9,5 cm. Moderne Broschur. Berlin, Johann Friedrich Unger, 1805.
Ziegenfuß II, 714, – Erste Ausgabe der biographischen Darstellung. – Titel verso mit durchschlagendem altem Besitzstempel, sonst wohlerhalten.
Rixner, Thaddäus Anselm und Feuerbach, Ludwig
Handbuch der Geschichte der Philosophie zum Gebrauche seiner Vorlesungen. 3 Bände.
Los 2192
Zuschlag
120€ (US$ 129)
Feuerbach, Ludwig. - Rixner, Thaddä(us) Anselm. Handbuch der Geschichte der Philosophie zum Gebrauche seiner Vorlesungen. 3 Bände. Einbände d. Z. (stärker berieben, Gelenke angeplatzt) mit hs. RTitel. 20,5 x 12,5 cm. Sulzbach, Seidel, 1822 -1823.
Erste Ausgabe. Thaddäus Anselm Rixner (1766-1838) trat 1787 in den Benediktinerorden ein, wurde 1789 zum Priester geweiht und studierte Jura in Ingolstadt. Nach Lehrtätigkeiten in Metten und Freising wurde er 1803 Professor für Philosophie am Lyzeum in Amberg. Später wechselte er nach Passau und kehrte von 1809 bis 1834 als Philosophieprofessor nach Amberg zurück, bevor er schließlich nach München zog. In seinem Denken wurde er maßgeblich von Schelling und Hegel beeinflusst. – Titel von Band III mit Bestitzstempel, nur geringfügig stockfleckig, in guter Erhaltung. Fl. Vorsatz mit einem früheren Besitzvermerk in Sepia "Feuerbach" und einigen Annotationen im Text - womöglich aus der Bibliothek des jungen Philosophen Ludwig Feuerbach (1804-1872).
Schad, Johann Baptist. Geist der Philosophie unserer Zeit. XXVIII, 408 S. 17,5 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (Kapitale schwach bestoßen) mit 3 goldgeprägten RSchildern. Jena, Cröker, 1800.
VD18 12351415. Ziegenfuss II, 415. – Einzige Ausgabe des philosophischen Traktats von dem in Jena ansässigen Philosophieprofessor und erklärtem Fichteanhänger Johann Baptist Schad (1758-1834). Fichte selber folgte 1794 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Philosophie der Universität Jena, als Folge des Atheismusstreits wurde er 1799 entlassen. "So nachhaltig auch der philosophische Streit über den Grund unseres Glaubens an eine göttliche Weltregierung, der zwischen Fichte, und dem größten Theile des philosophischen Publicums mit ganz ungleichen Waffen seit einem Jahre geführt wurde ... so bin ich doch vollkommen überzeugt, daß für die Philosophie, als Wissenschaft überhaupt, und insonderheit für die wissenschaftliche Begründung der dem ganzen Menschengeschlecht eben so nothwendigen, als heiligen Ueberzeugung von der Realität der Idee der Gottheit, mit welcher die ganze Würde, und das höchste Interesse der Menschheit verbunden ist, kein glücklicherer Vorfall sich hätte ereignen können" (§ 1, S. 1f.). – Etwas gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten. Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), allerdings ohne Besitzvermerk.
Schwab, Johann Christoph
Vergleichung des Kantischen Moralprincips mit dem Leibnitzisch-Wolffischen
Los 2194
Zuschlag
260€ (US$ 280)
Schwab, Johann Christoph. Vergleichung des Kantischen Moralprincips mit dem Leibnitzisch-Wolffischen. LX, 216 S. 19,5 x 11,5 cm. Pappband d. Z. (fleckig und berieben, mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, Decke leicht verzogen). Berlin und Stettin, Friedrich Nicolai, 1800.
VD18 10611185. Adickes 2449. ADB XXXIII, 157. – Erste Ausgabe der in Briefen verfassten vergleichenden Abhandlung des Kantskeptikers und überzeugten Wolff- und Leibnizanhängers Johann Christoph Schwab (1743-1821). "In seinen Vorlesungen ließ er vielmehr Kant ganz bei Seite, in zahlreichen Büchern und Abhandlungen bestritt er die epochemachende Bedeutung des neuen Systems, welches vielmehr nur frühere Standpunkte reproducire, und suchte ihm Inconsequenzen und Widersprüche aller Art nachzuweisen. Er selbst huldigte zeitlebens dem Leibniz-Wolffischen Dogmatismus" (ADB). – Schwache Feuchtigkeitsränder. Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), mit dessen Namenszug in Bleistift auf dem fl. Vorsatz.
Walch, Johann Georg. Philosophisches Lexicon, darinnen die in allen Theilen der Philosophie, als Logic, Metaphysic, Physic, Pneumatic, Ethic, natürlichen Theologie und Rechts-Gelehrsamkeit, wie auch Politic fürkommenden Materien und Kunst-Wörter erkläret, und aus der Historie erläutert, die Streitigkeiten der älteren und neueren Philosophen erzehlet, die dahin gehörigen Bücher und Schriften angeführet etc. Zweyte verbesserte und mit denen Leben alter und neuer Philosophen vermehrte Auflage. 17 Bl., 3048 Sp., 44 Bl., Sp. 5-172 . Titel in Schwarz und Rot. 21 x 12,5 cm. Leder d. Z. (stärker berieben und beschabt, Kapitale mit Fehlstellen, VDeckel gelockert, bestoßen). Leipzig, Johann Friedrich Gleditsch, 1740.
Vgl. Zischka 41. – Zweite, um den Biographienanhang vermehrte Auflage vom Lexikon des langjährigen Jenaer Philosophieprofessors und Luther-Herausgebers Walch (1693-1775). Der Erstdruck erschien 1729 in Jena, zahlreiche spätere Auflagen folgten. – Es fehlt das gestochene Portrait.
Wolff, Christian
Allerhand nützliche Versuche zu genauer Erkäntniß der Natur und Kunst
Los 2196
Nachverkaufspreis
200€ (US$ 215)
Wolff, Christian. Allerhand nützliche Versuche, dadurch zu genauer Erkäntniß der Natur und Kunst der Weg gebähnet wird. Teile I und II (von 3). Titel in Schwarz und Rot. 7 Bl., 599 S., 4 Bl.; 7 Bl., 568 S., 4 Bl. Mit 2 gestochenen Frontispices und 31 gefalteten Kupfertafeln. 17 x 10 cm. Halbpergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, mit hs. RTitel). Halle, Renger, 1737-1738.
Poggendorff II, 1355. – Neudruck der verbesserten Ausgabe von 1726. Behandelt Luftpumpen, Eigenschaften und Wirkungen der Luft, Schwere der Körper in flüssigen Materien, Manometer, Thermometer, Barometer, Wärme und Kälte, Feuer, Licht und Farben. Die Tafeln zeigen zahlreiche Gerätschaften und Instrumente für physikalische Versuche und Messungen. – Vorsätze mit Einträgen und Signaturen. Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), allerdings ohne Besitzvermerk.
Wolff, Christian. Jus naturae methodo scientifica pertractatum. Mischauflage. 8 Bände. Titel in Rot und Schwarz. 20 x 17 cm. Leder d. Z. (berieben, vereinzelte Schabspuren, 1 VDeckel mit Fehlstelle an der vorderen Kante, 1 unteres Kapital mit kleiner Fehlstelle, Band IV mit Loch im vorderen Gelenk) mit reicher floraler RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Frankfurt und Leipzig bzw. Halle, Renger, 1742-1761.
Ziegenfuss II, 907. – Erste Ausgabe von Wolffs juristischem Hauptwerk, das gesamte Personen-, Ehe- und Familienrecht betreffend. Lediglich der Band I in der Editio nova von 1761, die übrigen Bände erschienen 1742 bis 1748. Die Bedeutung des Werks liegt in der streng durchgeführten Grundthese, dass Rechte stets nur aus Pflichten folgen. "Zum Begriff des Rechts gelangt Wolff erst durch den Begriff der Pflicht, indem er schließt, es müsse jedem alles das an Rechten zustehen, dessen er benötigt, um seinen Pflichten nachkommen zu können. Es bedarf kaum eines Hinweises, wie diese Lehre in der Rechts- und Staatsverwaltung Friedrichs d. Gr. unmittelbar praktisch geworden ist; liefert sie uns doch heute noch die Grundlage juristischer wie moralischer Auffassung" (Stintzing/Landsberg III.1/Text 202). – Etwas braunfleckig, Band I am Schluss gestaucht. Wohlerhaltenes Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), allerdings ohne Besitzvermerk. Dekorative Reihe.
Wolff, Christian
Oeconomica methodo scientifica pertractata
Los 2198
Zuschlag
100€ (US$ 108)
Wolff, Christian. Oeconomica methodo scientifica pertractata. 2 Teile in 1 Band. 1 Bl., 414 S.; 8 Bl., 726 S., 19 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 20 x 16,5 cm. Halbpergament d. Z. (etwas berieben). Halle, Renger, 1754-1755.
Kress I, 5409. – Erste Ausgabe von Wolffs wirtschaftswissenschaftlichen Hauptwerk, in dem die Ökonomik als ein Mittelglied zwischen Ethik und Politik behandelt und als die Wissenschaft der Leitung seiner freien Handlung in den kleineren Gesellschaften definiert wird. – Es fehlen die drei gestochenen Falttafeln. Sehr schönes und wohlerhaltenes Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), mit dessen Besitzeintrag in Bleistift.
Wolff, Christian. Sammlung der Wolffischen Schuzschrifften, welche zu der Grundwissenschafft gehören, theils übersetzt und zusammen getragen auch mit nüzlichen Anmerkungen versehen von G(ottlieb) F(riedrich) H(agen). 6 Bl., 456 S. 18 x 11 cm. Schlichter Pappband d. Z. (Remboîtage; mit RSchild "Kleine Schriften VII. Theil"). O. O. u. Dr. (Halle?) 1739.
Erste Ausgabe der Dokumentation des Wolffischen Standpunkts als Grundlage zu den zahlreichen Streitschriften, insbesondere der unbegründeten Beschuldigungen Langes und den zahlreichen Hallenser Anfeindungen. Besonders gegen Lange konnte Wolff seinen persönlichen Unmut nicht verhehlen. – Etwas gebräunt und braunfleckig, Vortitel im Bug etwas lädiert, Titel recto mit Bibliothekseintrag und verso gestempelt, Innenspiegel mit Bibliotheksetikett. Aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), allerdings ohne Besitzvermerk.
Wolff, Christian
Vernünfftige Gedancken von den Absichten der natürlichen Dinge
Los 2200
Zuschlag
160€ (US$ 172)
Wolff, Christian. Vernünfftige Gedancken von den Absichten der natürlichen Dinge. 15 Bl., 496 S., 7 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 17 x 10 cm. Pergament d. Z. (fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Halle, Renger, 1724.
Ziegenfuss II, 903ff. Jantz 2741. Faber du Faur 1580. – Erste Auflage der erfolgreichen Schrift Christian Wolffs (1679-1754), eines der Hauptwerke der Aufklärung. "Wolff discusses the rationality of the universe in its structure and its functions. As the omnipotence of God does not create the impossible, the existing world cannot be in contradiction to its own laws" (Faber du Faur). Von den Gestirnen, Bau der Welt, Luft, Witterung, Nebel und Wolken, Lufterscheinungen, Feuerzeichen, Erdboden u. a. – Ohne das Frontispiz. Papierbedingt leicht gebräunt sowie Titel leicht braunfleckig, sonst wohlerhaltenes Exemplar.
Wolff, Christian
Vernünfftige Gedancken von der Menschen Thun und Lassen
Los 2201
Zuschlag
140€ (US$ 151)
Wolff, Christian. Vernünfftige Gedancken von der Menschen Thun und Lassen. Zu Beförderung ihrer Glückseeligkeit. Die fünffte Auflage hin und wieder vermehret. 22 Bl., 709 S., 12 Bl. (Inhalt). Titel in Schwarz und Rot. 18,5 x 11,5 cm. Halbpergament d. Z. mit hs. RTitel. Frankfurt und Leipzig 1736.
Jantz 2745. Vgl. Ziegenfuss II, 906f. Volpi 765ff. Bautz XIII, 1525. – Spätere Auflage seiner erfolgreichen aufklärerischen Schrift, die zuerst 1720 bei Renger erschien und noch mehrfach aufgelegt wurde. "Wolffs ethische Untersuchung gehört zu den ersten Versuchen einer systematischen Darstellung neuzeitlicher praktischer Philosophie. Die Deutsche Ethik besteht aus vier Teilen, wobei der erste Grundlegungsfunktion besitzt, während die übrigen drei eine Pflichtenlehre des Menschen gegen sich selbst, Gott und den Nächsten entwerfen" (Volpi). – Es fehlt wohl das Frontispiz. Etwas gebräunt und braunfleckig. Unbeschnittenes Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), mit dessen Namenszug in Bleistift auf dem fl. Vorsatz sowie gestochenem Exlibris auf dem Innenspiegel.
KINDER - UND JUGENDBÜCHER
L'ABC de Mickey. 4 lose Bl. mit teils chromolithographischen Illustrationen. 29,5 x 21,5 cm. Chromolithographischer OVorderumschlag (etwas fleckig und mit minimalen Randknicken; es fehlt der Rückumschlag). Paris, Editions René Touret, (1936).
Seltenes Disney-ABC, als "No 2" gekennzeichnet "par autorisation de Walt-Disney". Rund die Hälfte der Darstellungen als Chromolithographie. – Papierbedingt gleichmäßig schwach gebräunt.
Braun, Maria. Zehn kleine Negerlein. Ein Bilderbuch für unsere Jugend. Mit 20 Bildtafeln und Text. 19 x 21 cm. Illustrierter OHalbleinenband (stärker fleckig und berieben, Ecken und Kanten etwas beschabt, Rücken mit Leinenstreifen überklebt). Radolfzell, Künstlerspiele-Verlag, (1926).
Einzige Ausgabe dieser Bearbeitung. Auf Elefantenjagd, beim Kokosnusspflücken, Krokodil im Sumpf, Sonnenstich beim Kamelreiten, aufgespießt vom Wüstenkaktus, Heirat etc. – Etwas braun- und fingerfleckig, zwei Blatt mit Knickspur im unteren Bug, teils im Bug verstärkt.
Crane, Walter
Picture Book. Comprising: The Baby's Opera, The Baby's Bouquet, and The Baby's Own Aesop
Los 2204
Nachverkaufspreis
250€ (US$ 269)
Crane, Walter. Picture book. Comprising: The baby's opera, The baby's bouquet, and the baby's own Aesop. 191 S. Mit TVignette und zahlreichen farbigen, ganzseitigen Illustrationen im Text. 29 x 30,5 cm. OHalbleder (lichtrandig, minimal bestoßen und leichte Kratzspuren) mit goldeprägtem Rücken- und Vorderdeckeltitel sowie KGoldschnitt. London, Frederick Warne, 1900.
Nicht bei Düsterdieck oder Doderer. – Eines von 500 nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 750) für das Vereinigte Königreich, 250 für die USA bestimmt. Dieses reizende Buch schließt sich aus drei vorherig erschienen Büchern zusammen und enthält bekannte englische, teils auch deutsch und französische Kinderlieder und Kurzgedichte. Die Bücherkapitel werden mit jeweils zwei doppelseitigen Titeln eingeleitet, einem Vorwort von Walter Crane und einem Inhaltsverzeichnis, wobei jedes bunt und liebevoll gestaltet ist. Alle Gedichte und Lieder befinden sich in farbigen Kartuschen mit kleineren und größeren Illustrationen passend zu dem jeweiligen Thema. Teilweise gibt es eine Extraillustration auf der nächsten Seite, da die Lieder mit den Noten gedruckt wurden und so mehr Platz fordern. "Angeregt durch eine werkkunstähnliche englische Bewegung (W. Morris: Art and Crafts Movement), eignete sich Crane die Auffassung an, daß nicht allein Text und Bild eine Einheit bilden müßten, sondern auch der dekorative Zusammenhang von Umschlag, Typographie und Seitengestaltung gesichtert werden müßte" (Doderer). – Vereinzelt stockfleckig, sonst schönes Exemplar.
Freyhold, Konrad Ferdinand v.
Bilderbücher. Band Tiere
Los 2205
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 430)
Freyhold, Konrad Ferdinand v. Bilderbücher. Band Tiere. Pochoirkolorierter Titel, 12 pochoirkolorierte Tafeln, 1 Bl. Verlagsanzeige. 25 x 29,5 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (etwas fleckig und berieben, Rücken am vorderen Gelenk stellenweise geklebt). Köln, H. & F. Schaffstein, (1905).
Stark S. 186. Vgl. Kat. Köln 516 (Anmerkung). LKJL I, 413. Stuck-Villa 352. Ziersch 184. – Erste Ausgabe des ersten Bands der Reihe pochoirkolorierter Bilderbücher ohne Text. 1905 hatte der Verlag die Reihe mit diesem Titel eröffnet, die großen Erwartungen blieben aber unerfüllt: "Die Bücher waren trotz ihrer außergewöhnlichen künstlerischen Gestaltung überhaupt kein Erfolg" (Stark, Seite 66). So erschienen nur kleinste Auflagen und erst nach 25 Jahren ein Nachdruck in lediglich 500 Exemplaren. Die Aquarellfarben wurden mit Hilfe von Schablonen aufgetragen. "Diese Bücher fanden vor der großen Menge ganz und gar keine Gnade. Den Kindern aber gefielen diese Bücher außerordentlich, leider wurden sie ihnen von den Eltern nicht zugänglich gemacht" (Julius Schaffstein, zitiert nach Kat. Köln). Die Bilder, "freyholdisch in ihrer unsäglich rührenden Unberührtheit und Kindlichkeit" (E. R. Weiß 1902 an Richard Dehmel) zeigen uns die Tiere der ländlichen Umgebung (Kühe, Schafe, Schweine, Tauben), nur die letzte Tafel mit Papageien versetzt den Betrachter in eine exotische Ferne. "Freyholds Bilderbücher sind Marksteine in der frühen Entwicklung des Bilderbuches des 20. Jhdts" (Klaus Doderer). – Etwas fleckig und knickspurig, vorderes Innengelenk leicht angeplatzt.
Hirschmann, Julie. Blüthenjahre. Novellen für die reifere weibliche Jugend. 2 Bl., 351 S. Mit lithographischem Titel mit kolorierter Vignette und 7 kolorierten lithographischen Tafeln. 19 x 13,5 cm. Illustrierter OHalbleinen (berieben, lichtrandig, Kanten etwas beschabt). Berlin, Winckelmann und Söhne, (1856).
Klotz II, 2707/2. – Erste Ausgabe. Erstlingswerk der erfolgreichen Berliner Lehrerin und Jugendschriftstellerin Julie Hirschmann (1812-1908). – Etwas fleckig, am Schluss mit Feuchtigkeitsrand, Titel und Frontispiz gebräunt, Vorsätze erneuert.
Höpfner, Johann Georg Christian
Der kleine Naturfreund
Los 2207
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
(Höpfner, Johann Georg Christian). Der kleine Naturfreund ein Weihnachtsgeschenk für wißbegierige Kinder. VII, 223 S. Mit 6 kolorierten Kupfertafeln. 15 x 9,5 cm. Pappband d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren, ohne Rückenbezug). Leipzig, Paul Gotthelf Kummer, 1806.
Einzige Ausgabe der kleinen Naturkunde für Kinder durch den Leipziger Prediger Johann Georg Christian Höpfner (1765-1827). – Mal mehr, mal weniger fingerfleckig.
Struwwelpetriade
Hollstein, Georg. Zoddelmann und Wuschelkopf. 28 Bl. Mit zahlreichen Textillustrationen von Hermann Frenz. 31,5 x 25 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (etwas stärker fleckig und berieben). Königsberg und München, (G. Tyrau, 1906).
Klotz II, 2864/2. Kosch VIII, 47. – Einzige, Baumgartner unbekannt gebliebene Ausgabe der seltenen Struwwelpetriade, das zweite von nur zwei bei Klotz verzeichneten Kinderbüchern des Königsberger Schriftstellers Georg Oskar Thrau (geb. 1874), der unter dem Pseudonym Georg Hollstein veröffentlichte (Kosch schlüsselt das Pseudonym nicht auf). Enthält die fünf Geschichten "Zoddelmann" (will sich nicht waschen), "Wuschelkopf" (will sich nicht die Haare kämmen"), "Das ungezogene Karlchen" (benimmt sich daneben), "Der kleine Gernegroß" (raucht Zigarre) und "Prinzeß Rührmichnichtan" (beschwert sich ständig). Baumgartner kennt eine andere Struwwelpetriade mit Illustrationen von Hermann Frenz, die 1901 unter dem Titel Der moderne Struwwelpeter im Berliner Globus-Verlag erschien (Baumgartner II, I/109). – Etwas stärker fingerfleckiges, häufig gelesenes Exemplar, allerdings ohne Läsuren oder restauratorische Eingriffe.
Howard, Cephas. The magical car. 6 Bl. Illustrierter OHalbleinenband (VDeckel etwas fleckig) mit farbiger Titelillustration. 19,5 x 24,5 cm. London, Key Facts, 1970.
Humorvolles englischsprachiges Kinderbuch, farbig illustriert mit variierenden Seitenlängen, die bei jedem Umblättern unerwartete Überraschungen enthüllen. – Leicht stockfleckig.
Im Circus. 5 Bl. unzerreißbarer Karton. Mit zahlreichen chromolithographischen Textillustrationen. 19 x 12,5 cm. Farbig illustrierter OHalbleinenband (etwas fleckig und berieben, Ecken stärker beschabt). O. O. Dr. u. J. (um 1890).
Bibliographisch nicht nachweisbares Bilderbuch zum Thema Zirkus mit rund 30 Textillustrationen: Clowns, Artisten, Seiltänzer, Kraftmensch, Jongleure etc. – Bindung mittig angeplatzt, gebräunt und etwas fleckig, teils mit Gebrauchsspuren. Die ersten zwei Blatt mit geschlossenen Rissen.
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