Rembrandt Harmensz. van Rijn
Die Landschaft mit der saufenden Kuh
Los 5151
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.000€ (US$ 6,250)
Die Landschaft mit der saufenden Kuh. Radierung. 10,5 x 12,9 cm. Um 1650. B. 237, White/Boon (Hollstein) 237 II, Nowell-Usticke 237 III (von VI), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 251 III (von V). Wz. Nebenmarke "AG".
Mit den Arbeiten von Claude-Henri Watelet. Ganz ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, partiell Spuren der Plattenkante. Leicht angestaubt, vereinzelt kleine, schwache Fleckchen, oben im Himmel zwei winzige hinterfaserte dünne Stellen bzw. Löchlein, oben zartes vertikales Quetschfältchen vom Druck, in den oberen Ecken die Montierung recto leicht durchschlagend, sonst schön erhalten.
Rembrandt Harmensz. van Rijn
Gelehrter in seiner Stube, genannt: Faust
Los 5152
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
32.500€ (US$ 33,854)
Gelehrter in seiner Stube, genannt: Faust. Radierung und Kaltnadel. 20,7 x 15,9 cm. Um 1652. B. 270, White/Boon (Hollstein) 270 II (von III), Nowell-Usticke 270 II (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 270 IV (von VII). Wz. Straßburger Lilienwappen (Fragment).
Mit den diagonalen feinen Schraffuren unter dem Schädel, aber vor den dreieckigen Strichlagen auf dem Bücherstapel. Prachtvoller, samtiger Druck mit wunderbarem Grat in den Schwärzen des Hintergrunds und im Gewand des Faust, mit gleichmäßig umlaufendem Rändchen. Minimale Gebrauchsspuren, vier kleine nachgeschwärzte Pünktchen (Retuschen?) im oberen Wandteil, oben der Rand minimal ausgedünnt, verso kleine Montierungsreste, sonst tadelloses Exemplar. In dieser Druckqualität und Erhaltung von großer Seltenheit. Aus den Sammlungen Robert Styner Holford, London/Westonbirt 19. Jh. (Lugt 2243), Henry Studdy Theobald, London, 19. Jh. (Lugt 1375), dann H.G. Gutekunst, Stuttgart, Auktion 68, Mai 1910, Nr. 688 sowie C.G, Boerner, Leipzig, Auktion 205, Februar 1942, Nr. 294.
Rembrandt Harmensz. van Rijn
Studienblatt mit der im Bett liegenden Frau
Los 5153
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
27.500€ (US$ 28,646)
Studienblatt mit der im Bett liegenden Frau. Radierung. 13,8 x 15,2 cm. Um 1641/42. B. 369, Seidlitz 369, Hollstein 369, Nowell-Usticke 369, Hinterding/Rutgers (New Hollstein ) 177.
Nowell-Usticke: "RR+ A rare, delicate plate". Ganz ausgezeichneter, klarer und transparenter Druck von der zart geätzten Platte auf zeitgenössischem, gleichmäßig strukturiertem Bütten. Mit sehr feinem Rändchen ringsum. Ganz vereinzelte schwache Stockfleckchen, kleine Montierungsreste verso sowie im oberen Rand minimal kleine dünne Stellen, sonst in selten schöner und unberührt frischer Erhaltung. Aus der Sammlung George John Morant, London (Lugt 1823) und mit einem schwer leserlichen Prägestempel sehr ähnlich James Gibbs, London (vgl. Lugt 1164a).
Ribera, Jusepe de
Der hl. Hieronymus und der Engel
Los 5154
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.750€ (US$ 5,990)
Der hl. Hieronymus und der Engel (Der hl. Hieronymus hört die Trompete des Jüngsten Gerichts). Radierung. 31,2 x 23,2 cm Um 1621. B. 4, Brown 5 I (von V). Wz. Lilie im Kreis.
Vor der Adresse bzw. den Initialen von Frans van Wyngaerde und mit den für spätere Abzüge des ersten Zustandes vermerkten vertikalen Wischkritzeln im Himmel und im Engel. Ganz ausgezeichneter, atmophärischer Frühdruck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Etwas angestaubt und recto wie verso mit einzelnen zarten Spuren von Rötel, verso schwach geglättete Mittelfalte sowie eine geglättete Diagonalspur, in den oberen Ecken kleine Knitterspuren sowie insgesamt geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar.
Der Gigantensturz. Radierung. 72,4 x 47,4 cm. (1663). B. 21, Wallace 115 II. Wz. Fleurs-de-lis im Doppelkreis mit Buchstaben PM.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand, oben wohl mit dem Schöpfrand. Horizontale Mittelfalz sowie zwei weitere horizontale Falzspuren, in diesen kleine ausgebesserte Stellen mit Anfaserung sowie zusätzlich hinterfasert, verso weitere ausgebesserte bzw. hinterfaserte Stellen vornehmlich zu den Rändern hin, oben Spuren alter Heftbindung, vor allem verso leicht fleckig, im Gesamteindruck sehr gut.
Schongauer, Martin
Die Gefagennahme Christi
Los 5158
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Die Gefagennahme Christi. Kupferstich aus der Passionsfolge, wie auch die folgende Losnummer. 16,6 x 11,7 cm. B. 10, Lehrs 20, Hollstein 20. Wz. Ochsenkopf mit Stange und Herz (Lehrs 40).
Blatt 2 der Folge. Ausgezeichneter, klarer, wenngleich stellenweise nicht ganz kräftiger Druck mit der Einfassungslinie, teils mit winzigem Rändchen um die Einfassungslinie. Geringfügig angestaubt, oben rechts dünne Stelle, winziges Nadellöchlein auf dem Unterschenkel der im Vordergrund sitzenden Figur, schwache Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten.
Die Grablegung. Kupferstich. 16,2 x 10,6 cm. B. 18, Lehrs 28, Hollstein 28.
Blatt 10 der Folge. Ausgezeichneter teils kräftiger Druck an die Einfassungslinie bzw. an die Darstellung geschnitten. Etwas angestaubt und fleckig, verso leichte geglättete Mittelfalte, im oberen Rand einge unauffällige Ausbesserungen, die untere rechte Ecke ergänzt und mit feiner Federretusche, weitere, gelegentlich ausgebesserte Erhaltungsmängel, sonst gleichwohl gut.
Snijers, Peter
Bildnis einer niederblickenden Frau mit Haube
Los 5160 [*]
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)
Bildnis einer niederblickenden Frau mit Haube. Radierung. 8 x 7,1 cm. Wurzbach 2, nicht in Hollstein.
Neben seinem gemalten Werk hinterließ Peter Snijers, der den Beinamen der "Heilige" trug, auch eine kleine Gruppe radierter Arbeiten - Wurzbach zählte lediglich drei Radierungen - mehrheitlich Bildnisse, dessen Untersuchung noch austeht. Aufgrund der Seltenheit sowie dem einfühlsamen Charakter der bekannten Blätter liegt die Vermutung nahe, dass die leicht ausgeführten Radierungen für private Zwecke entstanden.- Ganz ausgezeichneter, transparenter und dabei zarttoniger Druck eines frühen, bisher unbeschriebenen Druckzustand vor dem Monogramm des Künstlers in der oberen linken Ecke. Meist an die gratig zeichnende Facette geschnitten, unten knapp innerhalb dieser. Ganz vorzügliches und unberührt original erhaltenes Exemplar. Aus der Sammlung Thomas Graf (Lugt 1092a). Von allergrößter Seltenheit, Wurzbach kannte diesen frühen Druckzustand nicht und auch das Rijksprentenkabinet, Amsterdam verwahrt nur einen zweiten Druckzustand. Beigegeben ein Abzug des finalen, zweiten Druckzustands mit dem Monogramm. Tadellos Exemplar mit schmalem Rand, mit einer illustren Provenienz: Aus den Sammlungen Frederick Carel Theodoor van Isendoorn à Blois (?, vgl. Lugt 2610), Paul Davidsohn (Lugt 654) und Thomas Graf (Lugt 1092a).
Soutman, Pieter Claesz.
Der Sturz der Verdammten
Los 5161
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)
Der Sturz der Verdammten. Radierung mit Grabstichel nach Peter Paul Rubens, von zwei Platten auf zwei zusammengefügten Bögen. 57,4 x 41,7 cm. 1642. Hollstein 8 I (von II). Wz. Bekröntes Lilienwappen und IHS.
Nach Rubens' Gemälde des Jüngsten Gerichts (um 1619) in der Alten Pinakothek zu München. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck vor der Adresse von Bouttats mit Rändchen um die Einfassung, unten mit der Plattenkante. Vornehmlich verso fleckig, gelegentlich fachmännische Randausbesserungen, winzige ausgebesserte Läsur in der unteren linken Schlange, geschlossenes Löchlein im Hintergrund rechts unten, weitere unmerkliche Ausbesserungen, punktuelle Faserspuren verso, sonst im Gesamteindruck schön.
Cimon und Pero (Caritas Romana). Radierung. 12,2 x 8 cm. Haas 139, Beaujean (New Hollstein) 222.
Ausgezeichneter, lebendiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Unbedeutend fleckig, Montierungsreste verso, sonst tadellos. Selten. Beigegeben von demselben die Radierung "Petrus" (Hollstein 107), von Hans Ulrich Franckh, "Soldaten plündern ein Dorf" (Hollstein 20) sowie zwei Radierungen von je einer wohl italienischen Hand "Cant Undecimo" sowie "Zwei Figuren in einer Landschaft".
Der weiße Hund. Schabkunstblatt. 12,9 x 10,1 cm. Wurzbach 35.
Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen. Minimale Gebrauchsspuren, dünne Stellen, verso kleine Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten. Verso mit einer unbekannten Sammlerparaphe (nicht bei Lugt).
Vico, Enea
Die Bestrafung der römischen Kurtisane
Los 5167
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 391)
Die Bestrafung der römischen Kurtisane. Kupferstich nach Perino del Vaga. 18 x 27,6 cm. 1542. B. XV, S. 305, 46.
Der Legende nach hatte Vergil versucht, sich eine römische Jungfrau mit einem Zauber gefügig zu machen. Diese versprach ihm, ihn in ihr Gemach zu lassen, wenn er sich in einem Korbe zu ihrem Fenster hochziehen lasse. Entgegen ihrer Versprechung ließ sie ihn aber einfach in luftiger Höhe hängen, sodass er am folgenden Tage zum Gespött Roms wurde. Daraufhin verfluchte Vergil alle Feuer der Stadt und verlangte, dass man die "Kurtisane" an einem Gerüst am Marktplatz festbinde. Er versprach, dass jeder, der ein Feuer haben wolle, dies nur zwischen den Schenkeln der Jungfrau holen könne. Darauf kamen die Römer und zündeten zu Vergils Genugtuung ihre Kerzen und Lampen zwischen den Beinen der Jungfrau an und brachten so Rom das Feuer wieder zurück. - Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck mit Spuren eines Rändchen um die Einfassungslinie an drei Seiten, unten teils mit der Plattenkante, alt aufgezogen, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlung J. Burleigh James, 19. Jh. (Lugt 1425).
Visscher, Claes Jansz.
Die Folge der Landschaften: Regiunculae et Villae Aliquot Ducatus Brabantiae [...]
Los 5169
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 7,813)
Die Folge der Landschaften: Regiunculae et Villae Aliquot Ducatus Brabantiae [...]. 24 (von 26) Radierungen inkl. Titelblatt. Je ca. 10,3 x 15,7 cm. Sämtlich gebunden in moderner Broschur. 1612. Hollstein (Visscher) 292-315, Orenstein (New Hollstein: Bruegel) A112-A135 je I (von III). Wz. Krüglein mit Halbmond.
Diese Reihe von Landschaften fertigte Visscher in verkleinertem Format nach einer Auswahl von Tafeln des mit dem Notnamen bezeichneten „Meister der kleinen Landschaften“ an, die von den Brüdern Van Doetecum gestochen und von Hieronymus Cock in Antwerpen in den Jahren 1559 und 1561 veröffentlicht wurden. Auf dem Titelblatt der Visscher Folge werden die ursprünglichen Entwürfe Pieter Bruegel zugeeignet. In Cocks Publikation wurde der Entwerfer der Serie jedoch nie erwähnt. Eine spätere Ausgabe, die 1601 von Philips Galle herausgegeben wurde, schreibt die Landschaften wiederum Cornelis Cort zu. Während die Identität des ursprünglichen Entwerfers umstritten bleibt, ist relativ sicher, dass sie nicht das Werk Pieter Bruegels sind und dass Visschers Zuschreibung an Bruegel ein kommerzieller Trick war, um mit dem Namen des berühmtesten flämischen Künstlers den Verkauf anzutreiben. Vor den Adressen von De Reyger und Bormeester. Die beinahe vollständige Folge (NH A136 und A137 fehlen) in ganz ausgezeichneten Drucken mit schmalem bzw. breitem Rand. Etwas angeschmutzt, vereinzelt stärker wie beispielsweise das Titelblatt, leicht stockfleckig, vereinzelt kleine Rostfleckchen, die rechten Eckspitzen teils mit schwachem Wasserrand, vereinzelte kleine Randläsuren, diese meist hinterlegt, das Titelblatt mit schwachen Knitterspuren, NH A113 unten mit sorgsam wiederangefügtem Abriss bis in die Darstellung, NH A135 mit kleiner ausgebesserter Stelle oben im weißen Rand, oben rechts je Federnummerierung, im Gesamteindruck jedoch sehr schön. Sehr selten. Aus der Sammlung Graf Franz Jozef von Enzenberg (Lugt 845), mit einem wohl bisher unbekannten Sammlermonogramm "VIM" sowie einer Sammlerparaphe (jeweils nicht bei Lugt).
Pictura Religionis. Kupferstich. 33,2 x 22,1 cm. 1579. Le Blanc 11, nicht bei Nagler.
Nur wenige Fakten sind über das Leben und Wirken des Domenico Vitus bekannt. Er war ein Mönch der Benediktinerabtei Vallombrosa in der Toskana, die in der Periode der Gegenreformation eine sehr aktive Rolle bei der Durchsetzung der großen Kirchenreformen von Papst Gregor XIII. spielte. Zwischen 1576 und 1586 schuf Vitus ein kleines druckgraphisches Œuvre - hauptsächlich religöse Darstellungen. Nagler weist darauf hin, dass Vitus als Graveur von Agostino Veneziano und Giorgio Ghisi beeinflusst wurde. Er hat zudem einige Kupferstiche für das Speculum des römischen Verlegers Antonio Lafreri angefertigt.- Prachvoller, leuchtender Druck mit feinen Wischkritzeln und Rändchen um die Plattenkante, oben rechts ganz knapp innerhalb dieser geschnitten. Geringfügig gebrauchsspurig, oben rechts kleine Quetschfalte vom Druck, rechts unten recto Sammlerstempel, sonst sehr schön und original erhalten. Selten. Aus der Sammlung des Manfred Wilk (ehem. Dekan an der Goethe Universität in Frankfurt, nicht in Lugt).
Waterloo, Anthonie
Sechs große Landschaften
Los 5172
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,693)
Sechs große Landschaften. 6 Radierungen. Je ca. 23,9 x 29,4 cm. Hollstein 113-118, je letzter Zustand. Wz. Fleur-de-Lis.
Die komplette Serie in überwiegend ausgezeichneten Drucken mit schmalem bis feinem Rändchen um die Plattenkante, ein Blatt partiell an diese geschnitten, sämtlich mit den letzten Überarbeitungen. Minimal angestaubt und vereinzelt stockfleckig, H. 117 im Oberrand mit ausgebesserter Fehlstelle und geschlossenem Randeinrisschen, weitere kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigegeben in weiteres Exemplar von H. 116.
Waterloo, Anthonie
Hagar, vom Engel getröstet; Zippora beschneidet ihren Sohn; Elias, von den Raben genährt
Los 5173
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,083)
Hagar, vom Engel getröstet; Zippora beschneidet ihren Sohn; Elias, von den Raben genährt. 3 Radierungen. Je ca. 29,5 x 25 cm. Nagler 132, 135, 136, Hollstein 132, 135, 136. Wz. Fünfzackige Schellenkappe; undeutlich.
Aus der insgesamt sechs Blatt umfassenden Folge der "Große Landschaften mit biblischen Szenen", laut Nagler die "Hauptblätter des Meisters, welche in schönen alten Abdrücken selten vorkommen". Hollstein 132 in einem ganz ausgezeichneten Abzug, Hollstein 135 und 136 in prachtvollen, tonigen Frühdrucken, zwei Blatt auf die Plattenkante, ein Blatt mit feinem Rändchen. Minimal angestaubt, geglättete Horizontalfalte verso, Hollstein 132 an der oberen rechten Ecke montiert, Hollstein 135 und 136 partiell hinterfasert und mit mehreren sorgfältigen Ausbesserungen vor allem in den Rändern, diese punktuell dezent retuschiert, die obere linke Eckenspitze von Hollstein 135 wieder angesetzt, Hollstein 136 partiell unauffällig angerändert, mit geschlossenem Diagonalriss rechts und hinterlegtem, retuschiertem Löchlein in der Brücke, besonders diese beiden Blatt mit weiteren kleinen Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter bis sehr guter Erhaltung. Hollstein 135 Doublette aus dem Museum Boijmans Van Beuningen (Lugt 700a), Hollstein 136 aus der Sammlung Karl Eduard von Liphart (Lugt 1687).
Zenoi, Domenico
Bildnis des Jean de la Valette im manieristischen Rahmen
Los 5176
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.375€ (US$ 9,766)
Bildnis des Jean de la Valette in einer manieristichen Zierleiste. Kupferstich. 19,7 x 14,4 cm. (1567). Wohl Le Blanc 11.
Der aus einer südfranzösischen Adelsfamilie stammende Jean de la Valette (1494-1568) stieg über diverse Ämter bis an die Spitze des - seit seiner Verlagerung nach Malta so bezeichneten - Malteserordens auf und wirkte von 1557 bis zu seinem Tode als dessen 49. Großmeister. Am 28. März 1566 legte er zudem den Grundstein für die künftige Hauptstadt der Mittelmeerinsel, die nach ihrer Fertigstellung 1571 zu seinen Ehren den Namen Valletta erhielt. Das vorliegende Bildnis zeigt den Großmeister im Profil nach rechts im Harnisch mit dem charakteristischen Symbol seines Ordens, dem Malteserkreuz, auf der Brust, eingefasst in einen kunstvoll ausgearbeiteten, manieristischen Schmuckrahmen. Das sehr seltene Blatt ist das Werk des Malers und Kupferstechers Domenico Zenoi, über dessen Vita nur spärliche Details überliefert sind. Tätig um 1560-80 in Venedig, gründete und betrieb er in diesem Zeitraum erfolgreich einen Kupferstichverlag. Beim vorliegenden Bildnis de la Valettes handelt es sich wohl um eine zweite, spiegelbildliche und variierte Version eines älteren Porträts, dass Zenoi im Rahmen der 1567 erschienenen Serie Imagines quorundam principum et illustrium virorum schuf (Nagler 2). Das Blatt ist nicht in den Sammlungen des British Museum, London, des Metropolitan Museum, New York oder des Rijksmuseum, Amsterdam enthalten. - Ganz ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, teils minimal knapp. Nur minimale Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung.
Bellotto, Bernardo
Perspective de la Galerie, et du Jardin de son Excellence Mgr. le Comte de Brühl Premier Ministre.
Los 5177
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 7,813)
Perspective de la Galerie, et du Jardin de son Excellence Mgr. le Comte de Brühl Premier Ministre. Radierung. 54,2 x 84,5 cm. 1747. De Vesme 10, Succi 10 I (von II). Wz. Pinienzapfen mit Buchstaben.
Panoramaartig weit gespannte Ansicht, die die kurfürstliche Residenz vom Neustädter Ufer aus in den Blick nimmt und den Bogen spannt von der Bildergalerie des Grafen Brühl mit der dahinter aufsteigenden Frauenkirche bis hin zum Zwinger. Als kompositorisch effektvoller Kontrapunkt ist dem die prachtvolle Augustusbrücke entgegengesetzt. Der Überlieferung zufolge hat sich Bellotto in Gestalt des sitzenden Zeichners im Vordergrund selbst ins Bild genommen, begleitet von den beiden Malern Christian Wilhelm Ernst Dietrich und Alexander Thiele. Vor der Hinzufügung "Pein: R.le" und noch mit dem Wappen von der separaten Platte gedruckt. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, diese oben minimal gesprungen, rechts davon schwache diagonale Faltspur, vereinzelte Rostfleckchen, kleine Randeinrisse, diese teils hinterlegt, im weißen Rand unten rechts winzige Papierverluste, entlang der rechten Plattenkante gebrochen und hinterlegt, in den rechten Ecken Quetschfalten von Druck, die obere hinterlegt, sonst im Gesamteindruck sehr schön.
Bellotto, Bernardo
Perspective du Pont de Dresde sur L'Elbe
Los 5178
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.625€ (US$ 11,068)
Perspective du Pont de Dresde sur L'Elbe, tirée de la veuë du Palais de S. M. dit hollande [...]. Radierung. 54,2 x 84,4 cm. 1749. De Vesme 12, Kozakiewicz 150, Succi 12 I (von IV). Wz. Schriftzeile.
Vor der Änderung der Jahreszahl. Prachtvoller, klarer Druck mit schmalem Rand. Geglättete Mittelfalte, kleine Ausbesserungen unter und über dem Wappen, in den Rändern einige ausgebesserte Stellen und Randeinrisse bzw. Bruchstellen, sowie minimal lichtrandig und angestaubt, leicht fleckig, einzelne geschlossene Stellen im Himmel, Spuren alter Montierung verso, sonst noch sehr gut erhalten. Vor allem im ersten Druckzustand von großer Seltenheit.
Bellotto, Bernardo
Perspective de la Facade de la Gallerie Roiale
Los 5179
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.500€ (US$ 7,813)
Perspective de la Facade de la Gallerie Roiale avec une partie de l'Eglise nôtre Dame ... (Der Neumarkt zu Dresden vom Jüdenhof aus). Radierung. 55,1 x 84,5 cm. 1749. De Vesme 13, Kozakiewicz 169 I (von II), Succi 13 I (von II). Wz. Schriftband.
Vor der geänderten Schreibweise des Titels. Die noch vor der Ausführung im Gemälde geschaffene Ansicht beeindruckt ebenso durch die imperiale Weite des Raums wie auch durch die Detailfreude in der Schilderung der prachtvollen Architekturen, besonders aber durch die strahlende Lichtfülle, die der Darstellung eine unvergleichliche Lebendigkeit verleiht. Prachtvoller, leuchtender Druck mit Rand. Unscheinbare, geglättete Mittelfalte, diese hinterlegt und teils mit ausgebesserten Stellen, unterhalb des Wappens zwei geschlossene Randeinrisse, im weißen Oberrand kleines Löchlein, winziger Randeinriss rechts oben, zu den Rändern hin vereinzelt leicht fleckig, vereinzelt winzige Rostfleckchen, minimal gegilbt bzw. angestaubt, im rechten und linken weißen Rand leichte Verpressungen, dünne Stelle links oben, kleine Bleistiftnummerierung links unten, sonst noch sehr gut erhalten. Selten.
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