zugeschrieben. Die Anbetung der Hirten. 14,1 x 27,3 cm. Kupferstich nach Hendrick Goltzius. Um 1595. B. (nach Goltzius) 1, Hollstein (Goltzius) 478, Leesberg (New Hollstein) 421.
Der New Hollstein schreibt Jan Saenredam als ausführendem Kupferstecher diesen Stich zu. Die vorbereitende, signierte und datierte Zeichnung (1594) von Hendrick Goltzius befindet sich in der Kupferstichsammlung der Koniklijke Bibliotheek, Brussel (Inv.Nr. S II 112157). - Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem Schriftrand. Etwas fleckig insgesamt und angestaubt, verso leichte vertikale Mittelfalte, Montierungs- und Klebereste ebenda, minimale Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Beigegeben der einzige Kupferstich Raphael Sadelers I. nach einer Vorlage von Hendrick Goltzius "Die Heilige Familie mit den hll. Katharina und Sebastian" (New Hollstein 463).
Saverij, Roelandt
Die Landschaft mit einem schlafenden Hirten unter einer knorrigen Eiche
Los 5212
Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)
Die Landschaft mit einem schlafenden Hirten unter einer knorrigen Eiche. Radierung. 20,5 x 26,1 cm. Hollstein 3 II.
Das seltene Blatt in einem ausgezeichneten, tonigen und kontrastreichen Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Verso geringfügig fleckig, vereinzelte Klebereste, sonst sehr gut erhalten.
Saverij, Salomon
Ein Offizier überreicht einer jungen Frau eine Münze
Los 5213
Schätzung
750€ (US$ 806)
Ein Offizier überreicht einer jungen Frau eine Münze ("Dats de Bruydt daermen om danst"). Radierung und Grabstichel nach Pieter Quast. 29 x 19,5 cm. Hollstein 94.
Die moralisierende Darstellung geht auf ein Gemälde des Pieter Quast zurück, dessen Komposition in abgewandelter Form die beiden Protagonisten unseres Blattes und einen rauchenden Mann in einem Interieur darstellt (Schloss Charlottenburg, Berlin). Der tiefere Sinn der etwas kryptischen niederländischen Unterschrift lautet: Alles dreht sich um Geld in der Welt. Der ostentativ und kostbar gekleidete, fesche Offizier reicht einer hübschen jungen Frau ein Geldstück und versucht, sie damit gefügig zu machen, wodurch die Szene eine eindeutig erotische Komponente erhält. Die Adressatin hält mit ihrer Rechten einen mit Quasten verzierten Geldbeutel, was als Anspielung auf ihre Tätigkeit als Freudenmädchen zu deuten ist. Unser Blatt bildet das Pendant zu einer Radierung (Hollstein 95), die einen rauchenden Dandy zeigt und als Allegorie der eitlen Zeitverschwendung zu verstehen ist (siehe Spiegel van Alledag. Nederlandse genreprenten 1550 - 1700, bearb. von E. de Jongh, G. Luijten, Rijksmuseum, Amsterdam 1997, S. 233-35, Nr. 46). Ausgezeichneter, scharfer Druck, bis auf die Plattenkante beschnitten. Geringfügige Altersspuren, vereinzelte Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten. Selten.
Schäufelein, Hans
Drei Blatt aus der Passion: Abschied, Kreuzaufrichtung, Beweinung
Los 5214
Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)
und Hans Baldung Grien (1476 Weyersheim bei Straßburg - 1545 Straßburg). Drei Blatt aus der Passion: Christus nimmt Abschied von seiner Mutter, Kreuzaufrichtung und Beweinung. 3 Holzschnitte. Je ca. 23,6 x 15,9 cm. Um 1507. B. 34.3, NB und 34.21, Hollstein 712, Hollstein (Baldung) 214, 728. Wz. Hohe Krone (H. 214 und 728).
Drei Darstellungen aus der Folge "Speculum Passionis domini nostri Ihesu christi" von Ulrich Pinder, 1507. Die Folge wurde vermutlich zwischen 1505 und 1507 in Albrecht Dürers Werkstatt ausgeführt, als Letzterer sich auf seiner Italienreise befand. Ausgezeichnete, teils kräftige und klare Drucke, ein Blatt mit breitem Rand, zwei Blatt mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Etwas angestaubt, teils schwach stockfleckig, der Text teils schwach durchscheinend, Abschied mit vier Wurmlöchlein, Beweinung mit dünner Stelle und zwei ausgebesserten Stellen, weitere unbedeutende Handhabungs- sowie Altersspuren, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
Schäufelein, Hans
Vier Blatt aus der Passion: Kaiphas, Kreuz, Kreizigung
Los 5215
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
und Hans Baldung Grien (1476 Weyersheim bei Straßburg - 1545 Straßburg). Vier Blatt aus der Passion: Schmerzensmann, Christus vor Kaiphas, Christus am Kreuz, Kreuzigung. 3 Holzschnitte, einer alt koloriert, einer teils koloriert. Je ca. 23,6 x 15,9 cm. Um 1507. B. 34, 9, drei nicht bei Bartsch, Hollstein (Baldung) 212, Hollstein (Schäufelein) 718, eines ohne Nummer bei Hollstein (NB), Hollstein (Baldung) S. 128.
Vier Illustrationen aus der Folge "Speculum Passionis domini nostri Ihesu christi" von Ulrich Pinder, 1507. Ausgezeichnete Drucke mit breiterem bzw. schmalem Rand, ein Blatt mit feinem Rändchen um die Einfassung. Schwache Alters- und Gebrauchsspuren, teils leicht fleckig, das kolorierte Blatt geringfügig gebräunt, und mit Montierungsresten entlang des linken Randes, weitere Handhabungsspuren, sonst insgesamt sehr gut. Aus der Sammlung Pierre Sentuc (Lugt 3608).
Die Anbetung der Könige. Kupferstich. 26,4 x 17,3 cm. B. 6, Lehrs V, S. 56, 6 II (von III), Hollstein 6 III (von IV). Wz. Reichsapfel.
Von der posthum deutlich überarbeiteten Platte, vor der Jahreszahl 1482. Ausgezeichneter, meist klarer Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt und altersspurig, links unauffällig ausgebesserte Randläsuren mit sorgsamen Ergänzungen, in den Rändern vereinzelt geschlossene Randeinrisse, dünne Stellen, unmerkliche Ausbesserungen mittig im Bereich des Weihrauchgefäßes sowie hinter dem knienden Melchior, weitere geringfügige Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck gleichwohl sehr gut. Lehrs verwies darauf, dass die überarbeiteten Zustandsdrucke verhältnismäßig selten sind.
Scultori, Diana
Madonna mit Kind, den Johannesknaben segnend
Los 5217
Schätzung
800€ (US$ 860)
Madonna mit Kind, den Johannesknaben segnend. Kupferstich nach Raffael. 28,7 x 22 cm. 1575. B. 18, Bellini 22 I (von II).
Vor der Adresse Calisto Ferranti. Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, partiell auf diese geschnitten. Unauffällige, geglättete horizontale Faltspur, nur minimal angestaubt und schwach fleckig, links neben der Vase sowie auf der Schulter kleines Rostfleckchen, obere rechte Eckspitze mit kleiner Knickspur, verso kleine Reste alter Montierung, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Die Heimsuchung. Holzschnitt nach Peter Candid. 18,9 x 14,7 cm. Hollstein 18. Wz. Bekröntes Lilienwappen.
Blatt 2 der Folge "Die Kindheit Christi und die Aussendung des Heiligen Geistes". Prachtvoller Abzug mit Rändchen um die doppelte Einfassung. Schwach nur fleckig, winzige Rostfleckchen, die linken Eckspitzen minimal lädiert, verso alte Montierungsreste, sonst tadellos. Sehr selten. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung (Lugt 2641b).
Die Anbetung der Hirten. Holzschnitt nach Abraham Bloemaert. 19 x 14,8 cm. Hollstein 20. Wz. Bandenwappen.
Blatt 4 der Folge "Die Kindheit Christi und die Aussendung des Heiligen Geistes". Prachtvoller Abzug mit breitem Rand um die doppelte Einfassung. Leicht fleckig bzw. vereinzelte kleine Stockfleckchen sowie etwas angestaubt, unten kleine vertikale Quetschfältchen vom Druck, kleine Knickspur in der unteren rechten Ecke, weitere Einfassungslinie mit der Feder gezogen, verso alte Montierungsreste, sonst sehr schön. Sehr selten. Wohl aus einer unbekannten Sammlung des Kupferstichkabinetts, Staatlichen Museen zu Berlin (vgl. Lugt 1624).
Die Heilige Familie mit dem Johannesknaben und seinem Lamm. Schabkunstblatt. 33 x 28 cm. 1672. Hollstein 22. Wz. Lilie über Bandenwappen.
Prachtvoller, samtener Abzug mit Rand um die Plattenkante. Minimal nur angestaubt, schwach stockfleckig, horizontale Mittelfalte, dort minimal berieben, winzige Bestoßung links von Joseph, kleine Gebrauchsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten.
Die Auferweckung des Lazarus. Kupferstich. 20,7 x 32,2 cm. 1544. Wurzbach 1, Hollstein 2 I (von II). Wz. Kleines Wappen mit Buchstaben und Vierblatt (ähnlich Briquet 9891: Brüssel 1534; Brügge 1535; Antwerpen 1541-48; Maastricht 1542).
Die bemerkenswert vielseitige Künstlerpersönlichkeit Lambert Suavius - er betätigte sich als Architekt, Dichter, Maler, Zeichner und Graphiker - gehörte in Liège dem humanistischen Kreis um Lambert Lombard an, dessen Schüler und Schwager er war. Nach seiner Weiterbildung in Italien, war er zuerst in seiner Heimatstadt und seit den 1550er Jahren in Antwerpen und Frankfurt tätig. Suavius schuf eine Reihe von Blättern nach Vorlagen seines Lehrmeisters Lombard, aber die 1544 entstandene Auferweckung des Lazarus ist sein frühester datierter Stich, der gleichzeitig eine eigenständige Stilentwicklung markiert. Das Blatt muss erheblich zu Suavius Bekanntheit als Kupferstecher beigetragen haben, denn kein Geringerer als Vasari nannte den Stich in seinen Viten und erwähnte die angewandte Lichtbehandlung lobend (Vite, erste Ausgabe von 1550, Ausgabe Milanesi, V, 426).
Ganz ausgezeichneter, klarer und wirkungsreicher Frühdruck vor der Verkleinerung der Platte und vor der vollständigen Überarbeitung. Bis an die Plattenkante bzw. Darstellung geschnitten. Minimal fleckig vor allem rechts oben, verso links oben kleine Knickspuren bzw. minimal wellig, weitere unbedeutende Erhaltungsmängel, sonst sehr schönes, unbehandeltes Exemplar. Verso mit Stempel des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen (Lugt 5006). Galerie Bassenge, Auktion 80, 29. November 2002, Los 5233, seither in hessischem Privatbesitz.
Die Grablegung. Kupferstich nach Caravaggio. 32,2 x 20 cm. Hollstein 1 I (von IV). Wz. Bekröntes Lilienwappen.
Prachtvoller, klarer und kontrastreicher Frühdruck mit schmalem Rand um die teils gratig druckende Plattenkante, vor allen Adressen und den Überarbeitungen. Die Hilfslinien für die Schrift deutlich erkennbar. Minimale Altersspuren, sonst in ausnehmend schöner Erhaltung. Im ersten Zustand und in dieser Druckqualität selten.
Vanitas. Kupferstich nach Abraham Bloemaert. 26,7 x 19,2 cm. 1611. Hollstein 21 II. Wz. Basler Stab.
Ausgezeichneter, klarer Druck mit gleichmäßig breitem Rand an allen Seiten. Insgesamt nur schwach angestaubt, rechts unten im weißen Rand winzige ausgebesserte Stelle, weitere winzige und nur punktuelle Ausbesserungen, sonst sehr schön und im Gesamteindruck vollkommen erhalten.
Sweerts, Michael
Sitzender Pfeifenraucher mit Knabe Selbstbildnis des Künstlers?)
Los 5224
Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)
Sitzender Pfeifenraucher mit Knabe (Selbstbildnis des Künstlers?). Radierung. 25,3 x 22,7 cm. B. 2, Hollstein 16 I-II (von II), Luijten (Ausst.Kat. Michael Sweerts, Amsterdam 2002) P2.
Michael Sweerts hat sich nur episodisch mit der Radierkunst beschäftigt und ein kleines Œuvre von insgesamt nur 21 Radierungen hinterlassen, die sämtlich von größter Seltenheit sind. Die Blätter dürften um 1656 in Brüssel entstanden sein, in einem Zeitraum, der mit der Gründung einer von Sweerts geführten privaten Malschule zusammenfiel. Eine Folge von zwölf radierten Bildnisköpfen, wohl als Studienvorlagen für junge Künstler gedacht, dürfte im Zusammenhang mit diesem Vorhaben entstanden sein. Bei zweien der Figuren aus dieser Serie (Hollstein 12, 13) greift Sweerts die hier Dargestellten auf. Unser Doppelbildnis wiederholt wiederum mit kleinen Abweichnungen und im Gegensinn ein Gemälde des Künstlers (zuletzt Schloss Weißenstein bei Pommersfelden). Das Konterfei des Mannes weist große Ähnlichkeit mit dem radierten Selbstbildnis des Künstlers auf (Hollstein 19); es darf also vermutet werden, dass es sich auch hierbei um ein Selbstporträt handeln könnte.- Ausgezeichneter Druck unter knappem Darstellungverlust beschnitten. Die Darstellung sowie drei fehlende Eckenspitzen umlaufend ergänzend retuschiert, unauffälliger Riss vom unteren Blattrand bis zur rechten Hand des Mannes, weiterer Randeinriss bis zur linken Schulter des Knaben, dezent gesetzte Federeinzeichnungen in der Pfeife und dem vom Kind gehaltenen Brief, vereinzelt fleckig, alt aufgezogen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.
Das Opfer Abrahams. Radierung. 29,6 x 24 cm. 1645-50. B. 2, Bellini 26, TIB (Commentary) .002. Wz. Fleur-de-lis im Kreis.
Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit breiterem Rand ringsum (ca. 2-3 cm). Verso leichte geglättete Mittelfalte und zarte Trockenfältchen, minimal angestaubt, sonst tadellos schön.
Hirtin und Faun. Radierung. 13,7 x 10,9 cm. Hollstein 4 wohl II.
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit einzelnen Wischkritzeln und mit feinem Rändchen um die Plattenkante, unten um die Einfassungslinie und ohne den Schriftrand, weshalb sich der Druckzustand nicht eindeutig ermitteln lässt. Im Plattenrand unten mit dem Künstlername in Bleistift. Minimal stockfleckig und geringfügig angestaubt, verso schwache geglättete Knickspuren und zarte Bleistiftannotationen, sonst sehr gut erhalten.
Le Travaux d'Ulysse. Desseignez par le Sieur de Sainct Martin. Avec le sujet et explication morale de chaque figure. Handgeschriebener Titel, mit brauner Feder gezeichnetem Widmungsblatt mit Wappen, gedruckter Titel, "Advertissement", sowie drei doppelseitig bedruckte Blatt Inhaltsverzeichnis, 58 Kupferstiche. Sämtlich alt montiert in einem Lederbd. der Zeit (stärker berieben und beschabt; etwas bestoßen) mit Fileten- und Rückenvergoldung, goldgeprägtem Rückenschild sowie Goldschnitt. Folio. Paris 1640. Wurzbach 6.
Theodoor van Thulden war Schüler von Rubens und wurde 1626 Freimeister der Lukasgilde. Er zeichnete und stach die im vorliegenden Band vereinigten Fresken Niccolo dell'Abates im Schloss von Fontainebleau. Überwiegend prachtvolle Drucke mit Rändchen um die Einfassungslinie, sämtlich alt montiert. Teils etwas fleckig und stockfleckig, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus der Sammlung Alfred Ritter von Pfeiffer, Wien (mit dessen Exlibris; s. C. G. Boerner: Kupferstichsammelwerke und Skizzenbücher aus der Bibliothek Alfred Ritter von Pfeiffer, Wien. Auktion am 7. Mai 1914, Los 103).
Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. Radierung. 16,2 x 20,8 cm. B. 2, Nagler 2 I (von II). Wz. Tre Lune.
Neben seiner Tätigkeit als Hofmaler versuchte sich Antonio Triva verschiedentlich auch als Kupferstecher und Radierer und schuf so ein kleines, jedoch qualitätsvolles, druckgraphisches Œuvre. Heute sind insgesamt fünfzehn graphische Arbeiten von der Hand Trivas bekannt, von denen Nagler bereits dreizehn "geistreich und sorgfältig behandelte" Blätter in seinem Künstlerlexikon verzeichnete. Dazu gehört auch die seltene Darstellung der Ruhe auf der Flucht, die hier als Frühdruck vor der Hinzufügung der Adresse von Remondini unterhalb des Fußes der Madonna vorliegt. Ganz ausgezeichneter, nuancierter und leicht toniger Druck mit gleichmäßigem Rand. Etwas fleckig, vertikale Quetschfalte im linken Bildteil, sonst sehr schön erhalten.
Neptun auf dem Meer von Seegöttern begleitet. Radierung. 8 x 11,7 cm. Nagler 121, Beaujean (New Hollstein) 197 I (von II).
Ganz ausgezeichneter, zart toniger Druck mit winzigem Rändchen um die Einfassungslinie. In tadellos schöner Erhaltung, unten mit feinem Rändchen. Beigegeben zwei weitere Radierungen von Giulio Carpioni: Nereiden und Tritonen (B. 24) und von Fabrizio Chiari "Mars und Venus".
Veen, Gijsbert van
Bildnis Alexander Farnese, Herzog von Parma und Piacenza
Los 5230
Schätzung
800€ (US$ 860)
Bildnis Alexander Farnese, Herzog von Parma und Piacenza, Statthalter der Niederlande. Kupferstich nach Otto van Veen. 44,8 x 35,3 cm. Hollstein 18. Wz. Wappen (undeutlich).
Glorifizierendes Bildnis des Statthalters der Niederlande, unter dessen Ägide die Belagerung Antwerpens stattfand. Diese wird auch in dem linken Medaillon oben links gezeigt und findet ihre Gleichsetzung oben rechts mit der erfolgreichen Belagerung von Tyros 332 v. Chr. durch Alexander d. Großen. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand ringsum. Vornehmlich im weißen Rand geringfügig angestaubt, verso geglättete horizontale Falzspur, diese an den Seiten teils gesprungen und hinterlegt, unterhalb dieser zarte geglättete Quetschspur, im linken Palmenzweig und rechts im Flügel der Assistenzfiguren jeweils ein unauffälliges, winziges geschlossenes Löchlein, weitere Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Selten.
Landschaft mit Bäumen. Radierung. 17,2 x 17,8 cm. Hollstein 16 III (von V).
Vor der Tilgung der Adresse von Beerendrecht. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leicht angestaubt, stockfleckig, alle vier Eckspitzen ergänzt und die Einfassungslinie sorgsam mit Feder retuschiert, linke untere Ecke ausgedünnt, sonst schön. Selten.
Auditum (Das Gehör). Kupferstich und Radierung nach Dirck Hals. 22,5 x 25 cm. Um 1625-30. Hollstein 8.
Der Zeichner und Kupferstecher Cornelis van Kittensteyn ließ sich 1623 in Haarlem nieder, wo er den Rest seines Lebens tätig bleiben sollte. Er war verwandt mit dem Kupferstecher Willem Outgersz. Akersloot und wurde 1630 Mitglied der Haarlemer St. Lukasgilde. Kittensteyn wurde wahrscheinlich bei Jacob Matham ausgebildet und ist vor allem als Reproduktionsstecher bekannt. Er arbeitete vorwiegend nach Vorlagen bekannter Haarlemer Genremaler wie Willem Buytewech und Dirk Hals und machte sich auch als Illustrator einen Namen. Prachtvoller, gegensatzreicher und scharfer Druck mit teils sehr feinem Rändchen. Nur schwache fleckig, minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos und ganz vorzüglich erhalten.
Christus auf dem Wasser wandelnd. Kupferstich. 15,3 x 11,4 cm. 1525. B. 4, Hollstein 4 II.
Der Glasmaler, Radierer, Kupferstecher und Holzschneider Dirk Vellert, früher bekannt als Meister DV mit dem Stern, wurde 1511 als Freimeister in die Antwerpener Gilde aufgenommen und wirkte 1518 und 1526 als deren Dekan. Vellert war primär als Glasmaler tätig, sein graphisches Œuvre beläuft sich auf etwa 26 Blatt, darüber hinaus sind wenige Tafelgemälde bekannt. Stilistisch spiegelt sich in seinen Werken der Einfluss Dürers und Lucas van Leydens. Das graphisch verfeinerte Blatt ist von einem ausgesprochenen erzählerischen Reichtum. Schreiend sinkt Petrus in die Wellen und ergreift die Hand Jesu, der ihn für seine Glaubenszweifel tadeln wird. Ausgezeichneter, stellenweise minimal auslassender Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, unten auf diese geschnitten. Geringfügige Altersspuren, verso Montierungsreste am linken Rand, sonst sehr schön und original erhalten. Aus den Sammlungen Berliner Kupferstichkabinett (Lugt 1606L und Lugt 5615), Städtische Kupferstichsammlung Stettin (Lugt 2312d) und Wilhelm Heinrich Ferdinand Karl von Lepell (Lugt 1672).
um 1550. Arboro di frutti della fortuna - Der Baum der Früchte des Reichtums (untere Hälfte). Holzschnitt. 33,1 x 50,9 cm. Vgl. Aldovini/Landau/Urbini ALU.0054.1-4 I (von III). Wz. Undeutlich.
Das ehemals Domenico Campagnola zugeschriebene Blatt wurde jüngst mit Cornelis Anthonisz. zusammengebracht. Neueren Forschungen von Aldovini, Landau und Urbini zu Folge bleibt der Urheber und ausführende Holzschneider jedoch unbekannt. Der vorliegende Holzschnitt ist von großer Seltenheit und überhaupt nur in vier vollständigen Exemplaren überliefert (British Museum, London; Havard Art/Fogg Museum, Cambridge; Museo Diocesano, Trento; Biblioteca Nazionale Marciana, Venedig).
Ausgezeichneter, wenngleich im unteren Bereich teils leicht auslassender und wohl leicht späterer Druck vor den Hinzufügungen der Adressen "MG 1550" bzw. "Domenico Campagnola 1517". An drei Seiten mit der teils sichtbaren Einfassung, unten ohne diese und mit Rand um die Darstellung. Etwas altersspurig und fleckig, unten rechts alte Datierung in brauner Feder "1616", verso vertikale Mittelfalte mit Trockenfältchen, die Einfassung teils mit der Feder ergänzt, weitere Handhabungsspuren und verso etwas angeschmutzt, kleine Leim- und Montierungsreste ebenda, sonst insgesamt gut erhalten. Von großer Seltenheit. Aus der Sammlung George Usslaub (Lugt 1221).
Die Musen und die Pieriden. Kupferstich. 24,4 x 38,5 cm. B. XV, 295, 28, Rubach 161 II (von III). Wz. Pilger im Schild.
Die vielfigurige und suggestive Darstellung in einem ausgezeichneten, gleichmäßigen Druck, vor der Löschung der Adresse von Lafreri. Mit breitem Rand. Leichte Gebrauchsspuren, geringfügig vergilbt, vereinzelte kleine Randläsuren, der Gesamteindruck jedoch sehr gut.
Ave Domina Angelorum - Maria mit dem Kind umgeben von Putti und Engeln. Radierung nach Peter Paul Rubens. 31,4 x 20,6 cm. Robert-Dumesnil XI, S. 317, 3. Wz. Trauben.
Ganz ausgezeichneter, teils kräftiger Druck meist an die Einfassungslinie geschnitten, unten nur mit dem Titel, die Adressen fehlen. Minimal nur angestaubt, leicht wellig, verso geglättete vertikale und horizontale Knick- und Falzspuren, Gebrauchsspuren und verschiedene Annotationen verso, sonst sehr gut. Sehr selten. Aus den Sammlungen Ritter Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514) und Jules Michelin (Lugt 1490).
Vinckboons, David - nach
Mensch und Tiere im Kampf mit Chronos und dem Tod
Los 5237
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
nach. Menschen und Tiere im Kampf mit Chronos und dem Tod. Kupferstich und Radierung von Boëtius Adamsz. Bolswert. 27,7 x 37,7 cm. 1610. Muller 3163, Nagler 71, Wurzbach 21, Le Blanc 274, Hollstein (Boëtius Adamsz. Bolswert) 313, Hollstein (Anonymous after David Vinckboons) 10 I (von III). Wz. Posthorn.
Ausgezeichneter Frühdruck auf die Plattenkante beschnitten unten mit dem Textrand. Vor der Löschung der Adresse von Bolswert, vor den Adressen von van den Hoeijen bzw. Allard, vor den zusätzlichen Texten in holländischer und lateinischer Sprache. Die großartige Vanitasdarstellung, die in der älteren beschreibenden Literatur als Arbeit des Boetius Adams Bolswert galt, ist in dem 1991 von D. de Hoop Scheffer herausgegebenen Band Hollstein XXXVII einem anonymen Kupferstecher nach David Vinckboons zugeordnet. Hollstein verzeichnet insgesamt sechs Exemplare dieses Druckzustandes in musealem Besitz. Im Vordergrund führt eine aufgebrachte, wütende Menschenmenge einen verzweifelten Kampf gegen den Tod, der mit seinem, mit mehreren Pfeilen bestückten Bogen Unheil und Verderben säht. Links vorne sieht man Chronos, die Personifizierung der Zeit, der eine Sanduhr auf der Stirn trägt und die Sense handhabt. Zu seinen Füßen, in kunstvoller Unordnung, Attribute des menschlichen Treibens, der Künste und der Wissenschaften, wie mathematische Instrumente, ein Zirkel, Folianten, ein Notenheft und Flöte, eine Malerpalette, Bildhauerwerkzeuge und anderes. Insgesamt etwas vergilbt und stockfleckig, kleine Ausbesserung an der rechten oberen Ecke, kleiner geschlossener Einriss im oberen Rand, Mittelfalte, leichte Knitterspuren, sonst gutes Exemplar.
Die Tricktrack-Spieler. Radierung nach Adriaen van Ostade. 30,6 x 25,1 cm. Hollstein 15 II (von III). Wz. undeutlich.
Vor der Adresse von G. Valk. Eines der Hauptblätter des Künstlers in einem prachtvollen markanten und kontrastreichen Druck mit Rändchen um die Einfassung, unten mit Spuren der Plattenkante. Punktuelle Bereibungen, die untere rechte Eckenspitze montierungsbedingt minimal wellig, Montagerestchen verso, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Selten.
Vliet, Jan Gillisz. van
Die Folge der hzandwerksberufe
Los 5239
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
Die Handwerksberufe. 16 (von 18) Radierungen. Je ca. 20,9 x 16,2 cm. B. 32, 34-47, 49, Hollstein 32 II, 34, 35-37, je II, 38 I (von II), 39 III, 40, 41 I (von II), 42-43, 44-45, je II, 46 II (von V), 47, 49 II. Wz. Fünfzackige Schellenkappe.
Die beinahe vollständige Folge der Handwerksberufe - es fehlen lediglich die beiden Darstellungen des Schmied und des Böttchers (Hollstein 33 und 48) - in ganz ausgezeichneten, klaren Drucken mit Rand. Lediglich geringfügig und nur vereinzelt fleckig, schwach gegilbt, kleine Handhabungs- und Knitterspuren, vornehmlich im weißen Rand, ein Blatt die obere weiße linke Eckenspitze fehlend, sonst in einheitlicher und originaler Erhaltung. Von großer Seltenheit, zumal in dieser umfangreichen Zusammenstellung.
Der Streit um das Kartenspiel. Kupferstich nach Pieter Bruegel (?). 42,3 x 51,7 cm. Hollstein 126, Orenstein (New Hollstein) A 67.
Prachtvoller, tiefschwarzer und wirkungsreicher Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Insgesamt etwas angestaubt, vornehmlich zu den Rändern geringe Knitter- und Handhabungsspuren, kleine Montierungs- und Klebereste verso, sonst in sehr schöner Erhaltung.
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