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Lot 8060, Auction  124, Gramatté, Walter, "Zu Büchner: Lenz" (Selbstbildnis)

Gramatté, Walter
"Zu Büchner: Lenz" (Selbstbildnis)
Los 8060

Schätzung
3.000€ (US$ 3,226)

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"Zu Büchner: Lenz" (Selbstbildnis)
Feder in Schwarz und Kohle, gewischt, auf dünnem Skizzenbuchpapier. 1924.
27,2 x 19,3 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Gramatté" und datiert, unten links betitelt.
Eckhardt-Gramatté 49.

Lineare, nur wenig mit gewischter Kohle abschattierte Bildniszeichnung von großer Intensität. Gramatté stellte in einem intensiven Arbeitsprozess einige Vorzeichnungen zu seiner Illustrationsfolge zu Georg Büchner, Lenz, erschienen im Buchbund, Hamburg 1924, her; die Folge umfasste zwölf Radierungen mit zehn Selbstbildnissen, die als graphische Hauptwerke des Künstlers gelten und "alle Phasen eines progressiven Wahnsinns bis zur Selbstauflösung schildern" (Eckhardt-Gramatté, o.S., vgl. insbesondere die Radierung Eckhardt-Gramatté E 192).

Provenienz: Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 17.06.2009, Lot 221
Privatbesitz Rheinland

Lot 8061, Auction  124, Gramatté, Walter, Weinende Frau

Gramatté, Walter
Weinende Frau
Los 8061

Schätzung
5.000€ (US$ 5,376)

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"Weinende Frau"
Aquarell und Pinsel in Schwarz über Bleistift auf Skizzenblockpapier. 1916.
26 x 31,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift, darüber mit Pinsel in Schwarz signiert "Walter Gramatté" und datiert, verso mit Bleistift nochmals signiert, datiert und betitelt.

Als 17-jähriger erlebte der junge Gramatté im Ersten Weltkrieg prägende Erschütterungen. Das menschliche Leid findet sich so auch als Hauptmotiv in dem vorliegenden frühen, inmitten des Krieges entstandenen Aquarell, dessen dunkle Tonalität und die schweren schwarzen Konturen, mit breitem Pinsel gezeichnet, dem Thema in höchstem Maße gerecht werden. Das Aquarell ist im Archiv der Eckhardt-Gramatté-Foundation, Winnipeg, unter der Nr. A 3 registriert.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 214, 01.06.2013, Lot 1042
Privatbesitz Rheinland

Gering, Andreas
Album zum Ersten Weltkrieg
Los 8062

Schätzung
3.000€ (US$ 3,226)

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Album zum Ersten Weltkrieg
47 Zeichnungen. 36 Bl. Farbstift, 8 Bl. Bleistift, 2 Aquarelle und 1 Bl. Kohle auf Velin bzw. Postkartenkarton, 1 handschriftlicher Brief mit Zeichnung sowie zahlreiche montierte Reproduktionen. Meist in Orig.-Album montiert, teils lose. Um 1914-16.
25 x 32 cm (Album).
1 Bl. unten rechts mit Bleistift signiert "A. Gering" sowie datiert und bezeichnet, die Postkarten teils verso signiert "Euer An.", datiert und mit handschriftl. Text.

In den ersten Kriegsjahren zeichnete Gering seine Eindrücke und Erfahrungen von Feldzügen und aus dem Kampf, dabei auch Szenen zivilen Lebens, wohl in Nordafrika oder dem osmanischen Reich entstanden. Andreas Gering studierte an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg, anschließend in München an der Akademie der Bildenden Künste bei Carl Johann Becker-Gundahl, Mitglied der Münchner Sezession und Vertreter des Jugendstils. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 wurde auch Gering zum Militärdienst eingezogen. Während eines Bombenangriffs wurde er verschüttet und später schwer verletzt geborgen. In der Folge hatte er lange Zeit mit den Folgen der traumatischen Erfahrung, unter anderem mit Sprachstörungen, zu kämpfen. Die Kriegserlebnisse beeinflussten sein zeichnerisches und graphisches Werk. Das vorliegende Album bezeugt die intensive Auseinandersetzung des jungen Künstlers mit den Erfahrungen im Kampf und seine feine Beobachtungsgabe.

Provenienz: Nachlass Andreas Gering, Nürnberg

Gering, Andreas
Vergilbte Blätter - Aus meinem Feldskizzenbuch
Los 8063

Schätzung
2.500€ (US$ 2,688)

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"Vergilbte Blätter - Aus meinem Feldskizzenbuch"
28 Bl. Lithographien auf G F DREYKÖNIGE-Bütten. Lose in marmorierter Orig.-Halbleinenmappe.
38,5 x 46 cm (Blattgröße).
Die Blätter allesamt signiert "A Gering" und bezeichnet "Orig. Lithographie selbstgdr.", 2 Bl. datiert, auf der Mappeninnenseite nochmals signiert "AGering" (ligiert) und bezeichnet "Mappe 6/30".

In einer Folge von 28 Blättern schildert Gering eindrücklich und mit viel Feingefühl den Alltag der deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg. Ausgehend von seinem Feldskizzenbuch, überträgt der Künstler seine Eindrücke - von der Schilderung im Schützengraben bis zum Weihnachtsfest 1914 - vermutlich auf eine Zinkplatte und liefert uns ein eindrückliches Zeugnis von hohem historischen Wert. Viele der Arbeiten hat er unterhalb der Darstellung in der Platte mit Ortsangaben und mit einem genauen Tagesdatum versehen. Das Mappenwerk hat er offensichtlich in einer Auflage von 30 Exemplaren geplant und die Lithographien eigenständig abgezogen, ob die Auflage ausgedruckt wurde, darf bezweifelt werden. Allesamt feinteilige, teils etwas zart-transparente Drucke mit dem vollen Schöpfrand. Rarissimum.

Gering, Andreas
Soldat mit Tod und Gewehr (Der rote Jäger)
Los 8064

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

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Soldat mit Tod und Gewehr ("Der rote Jäger")
Radierung und Aquatinta in Braun und Rot auf Similijapan. 1917.
10 x 14,8 cm (38 x 51,5 cm).
Signiert "A. Gering", datiert und betitelt.

Gerings eindrückliche Schilderungen der Kriegsgeschehnisse aus dem Ersten Weltkrieg zeigen ihn stets als einen sicheren Beobachter und Zeichner. Die farbintensive kleinformatige Radierung in einem prachtvollen, fein nuancierten Druck, mit dem vollen, breiten Rand.

Lot 8065, Auction  124, Gering, Andreas, Der Sturm

Gering, Andreas
Der Sturm
Los 8065

Schätzung
900€ (US$ 968)

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"Der Sturm"
Lithographie auf hauchdünnem Japanbütten. 1917.
22,3 x 28,7 cm (32 x 49 cm).
Signiert "A. Gering", datiert, betitelt und bezeichnet "Orig. Lithographie".

Statisch hölzern, wie gesichtslose Schatten stürmen die Soldaten übers Schlachtfeld, die Bajonette waagerecht in Stoßrichtung nach vorne gerichtet. Ganz prachtvoller, wunderbar klarer und nuancenreicher Druck mit dem wohl vollen, sehr breiten Rand.

Lot 8066, Auction  124, Gering, Andreas, Friedensglocken

Gering, Andreas
Friedensglocken
Los 8066

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

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Friedensglocken
Radierung in Rotbraun auf festem handgeschöpften Velin. 1917.
24,2 x 17,6 cm (35,8 x 26,5 cm).
Verso mit dem Nachlaßstempel.

Gering druckt die kleine, fein ausgearbeitete Radierung in leuchtendem Rotbraun mit unterschiedlich stark ausgewischtem Plattenton. Noch während des Ersten Weltkrieges entstanden, spiegelt das Blatt die eigenen traumatischen Kriegserfahrungen und die Auseinandersetzung des noch jungen Künstlers mit dem Tod. Prachtvoller, kräftig leuchtender und feinzeichnender Druck mit tief eingeprägter Plattenkante, mit dem vollen Schöpfrand.

Lot 8067, Auction  124, Gering, Andreas, Soldaten auf dem Schlachtfeld

Gering, Andreas
Soldaten auf dem Schlachtfeld
Los 8067

Schätzung
1.000€ (US$ 1,075)

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Soldaten auf dem Schlachtfeld
Feder und Pinsel in Schwarz sowie farbige Kreiden auf hauchfeinem Japanbütten. Um 1914-18.
48 x 63 cm.
Verso mit dem schwarzen Nachlaßstempel.

Entmenschlicht, nur als schwarze Schatten ihrer selbst, marschieren die Soldaten nacheinander über das grell erleuchtete Schlachtfeld. Andreas Gering schildert die Kameraden auf Augenhöhe des Betrachters, ganz bewusst in Nahaufnahme und gibt jedem Einzelnen Raum und schweres Gewicht auf der großen Bildfläche.

Provenienz: Nachlass Andreas Gering, Nürnberg

Lot 8068, Auction  124, Sintenis, Renée, Torso

Sintenis, Renée
Torso
Los 8068

Schätzung
9.000€ (US$ 9,677)

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Torso
Bronze mit rot-braun-schwarzer Patina. 1914.
Ca. 22,5 x 7,5 x 5 cm.
Am rechten Oberschenkel seitlich monogrammiert „RS“, hinten am linken Oberschenkel mit dem Gießerstempel „H. NOACK BERLIN“.
Berger/Ladwig/Wenzel-Lent 9, Buhlmann 59, 85.

Wunderbare frühe figurale Bronzeplastik aus dem Werk Renée Sintenis' von ruhiger, kontemplativer Ausstrahlung. Britta E. Buhlmann notiert für den Torso das Jahr 1916 als Entstehungsdatum, so auch für einen weiteren weiblichen Torso (Berger/Ladwig/Wenzel-Lent 22). Alfred Flechtheim, Gustav Eugen Diehl und René Crevel datieren jedoch einen der Torsi auf 1914. Dieses Jahr findet sich auch in dem Werkstattbuch der Gießerei Noack wieder. Prachtvoller, differenzierter Guss mit herrlicher, eindrucksvoller, ungewöhnlicher Patina, die partiell in Rottönen changiert. Selten.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 8069, Auction  124, Beckmann, Max, Schlafendes Mädchen im Kornfeld

Beckmann, Max
Schlafendes Mädchen im Kornfeld
Los 8069

Schätzung
4.500€ (US$ 4,839)

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Schlafendes Mädchen im Kornfeld
Kaltnadel auf BSB-Bütten. 1922.
18,2 x 24,2 cm (26,6 x 42 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage wohl 50 Ex.
Hofmaier 246 B.

Durch seine expressive, kantige Linienführung und den technisch sicheren Zeichenstil sowie die glasklaren, harten Konturen ist "Schlafendes Mädchen im Kornfeld" ein charakteristisches Beispiel für Beckmanns reifen Schaffensstil. Aus der kleinen Auflage von wahrscheinlich 50 Exemplaren, über die hinaus Hofmaier nur fünf Probedrucke bekannt sind. Erschienen bei I. B. Neumann, Berlin. Ganz prachtvoller, tiefdunkler und wunderbar gratiger Druck mit schön zeichnender Plattenkante, ganz zartem Plattenton und dem vollen Rand, links mit dem Schöpfrand. Selten.

Lot 8070, Auction  124, Beckmann, Max, Strand

Beckmann, Max
Strand
Los 8070

Schätzung
5.000€ (US$ 5,376)

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Strand
Kaltnadel auf Japan. 1922.
21,4 x 32,6 cm (29,5 x 44 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 50 Ex.
Hofmaier 239 B a (von d).

Es existiert Hofmaier zufolge ein Druck mit der handschriftlichen Annotation, dass es sich bei Beckmanns "Strand" um ein Küstenstück der Insel Wangerooge handelt. "Das Meer, das für Beckmann zeit seines Lebens so elementar wichtig war, Ausdruck der Unendlichkeit des Raumes und der Zeit, ist nur in einigen wenigen graphischen Arbeiten dargestellt, so etwa auf dem Strand von 1922" (Christiane Zeiller, Rede zur Ausst. Max Beckmann, Graphik, München 2007). Erschienen bei R. Piper & Co, München. Eines von 50 Exemplaren auf Japan, von denen ein Teil von Günther Franke auf "x/40" numeriert wurde, neben 100 Exemplaren auf Velin. Prachtvoller, wunderbar gratiger Druck mit samtigen Schwärzen und mit dem vollen Rand.

Lot 8071, Auction  124, Beckmann, Max, Liebespaar I

Beckmann, Max
Liebespaar I
Los 8071

Schätzung
3.000€ (US$ 3,226)

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"Liebespaar I"
Radierung und Kaltnadel auf Japan. 1916.
23,9 x 29,9 cm (29,9 x 27,4 cm).
Signiert "Beckmann", datiert und betitelt.
Hofmaier 88 II B b (von C).

Blatt 4 (von 19) der Folge "Gesichter", gedruckt bei Franz Hanfstaengl, 1920. Herausgegeben von der Marées-Gesellschaft R. Piper & Co., München, mit deren Blindstempel. Gleich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges hatte Beckmann zwei Graphikmappen geplant: eine mit älteren Blättern und eine umfangreichere mit neueren Arbeiten, die unter dem Titel "Welttheater" erscheinen sollten. Auf Reinhard Pipers Anregung hin erschienen sie dann zusammengefasst unter dem vieldeutigen Titel "Gesichter" mit Radierungen aus den Jahren 1914 bis 1918. Prachtvoller, toniger Druck mit dem wohl vollen Rand.

Lot 8072, Auction  124, Beckmann, Max, Die Ringer (Ringkampf)

Beckmann, Max
Die Ringer (Ringkampf)
Los 8072

Schätzung
2.000€ (US$ 2,151)

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Die Ringer (Ringkampf)
Kaltnadel auf Kupferdruckpapier. 1921.
20,5 x 14,6 cm (29,9 x 20 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 135 Ex.
Hofmaier 201 B b, Söhn HdO 105-1.

Blatt 1 der Fünften Bauhausmappe: Bauhaus Drucke. Neue europäische Graphik. Fünfte Mappe. Deutsche Künstler, Verlag Müller & Co., Potsdam 1922. Die Gesamtauflage betrug 145 Exemplare. Gedruckt in der Druckerei des Staatlichen Bauhauses, Weimar, unten links mit dessen Blindstempel (Lugt 2558b). Prachtvoller, gratiger Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und dem vollen Rand.

Heckel, Erich
Schreitende (Schreitende am Strand)
Los 8073

Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)

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Schreitende (Schreitende am Strand)
Holzschnitt auf rauem weichen Japan. 1920.
24,1/6 x 18,5 cm (46,5 x 35,5 cm).
Signiert "Erich Heckel" und datiert sowie vom Drucker bezeichnet "F.Voigt gedr.".
Ebner/Gabelmann 758 H A (von B).

Signierter Handabzug mit dem handschriftlichen Vermerk des Druckers Fritz Voigt, gedruckt außerhalb der Auflage für die Zeitschrift "Die Gäste", Jg. 1, Heft 3/4, Kattowitz 1921. Selten, eine Auflage der Vorzugsdrucke von 30 signierten und numerierten Exemplaren, wie im Arntz-Bulletin angegeben, konnte von Ebner/Gabelmann nicht verifiziert werden. Prachtvoller, nuancierter Druck mit dem wohl vollen Rand.

Lot 8074, Auction  124, Heckel, Erich, Junger Clown

Heckel, Erich
Junger Clown
Los 8074

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

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Junger Clown
Farbholzschnitt auf Bütten. 1930.
29,3 x 15,3 cm (32,5 x 18,5 cm, Passepartoutausschnitt).
Signiert "Heckel" und datiert. Auflage 130 Ex.
Ebner-Gabelmann 817 H b B, Dube 344 b.

Erschienen in Die Schaffenden, 7. Jahrgang, 2. Mappe. Kräftiger, tiefschwarzer Druck mit schönem Kolorit und breitem Rand.

Lot 8075, Auction  124, Meidner, Ludwig, Männerkopf (Prophet)

Meidner, Ludwig
Männerkopf (Prophet)
Los 8075

Schätzung
3.000€ (US$ 3,226)

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Männerkopf (Prophet)
Kreide in Schwarz auf Velin. 1921.
73,5 x 54 cm.
Unten rechts mit Kreide in Schwarz monogrammiert "LM" und datiert, verso Fragment des Nachlaßstempels, dort (schwer lesbar) mit Feder in Schwarz numeriert "II/28 5".

Mit intensiver Ausstrahlung, überlebensgroß, tiefdunkel und mit vehementen, geschwungenen Schraffuren zeichnet der Künstler den Propheten mit erhobener Hand. Meidners religiöse Sinnsuche, die Mitte der 1920er Jahre einen Höhepunkt erreicht und bis zu seinem Lebensende anhält, ist auf die Zeit des Ersten Weltkriegs zurückzuführen, als die in seinen Werken imaginierten Katastrophen Wirklichkeit zu werden scheinen und er sich zunehmend mit religiösen Themen befasst. In seinen Arbeiten nimmt dabei die individuelle Begegnung mit dem Schöpfer eine Schlüsselrolle ein. Seit 1915/16 und besonders in den 1920er Jahren entstehen zahlreiche Darstellungen biblischen Inhalts. Sie zeigen Propheten im Zwiegespräch mit Gott, Büßer, Betende und Sibyllen. Die Ergriffenheit des Propheten angesichts der göttlichen Begegnung veranschaulicht Meidner in der expressiven Intensität des Bildnisses.

Provenienz: Ehemals Grisebach, Berlin, Auktion 320, 10.07.2020, Lot 205

Lot 8076, Auction  124, Meidner, Ludwig, Männerbildnis

Meidner, Ludwig
Männerbildnis
Los 8076

Schätzung
5.000€ (US$ 5,376)

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Männerbildnis
Rohrfeder in Schwarz über Bleistift auf Velin. 1919.
63,3 x 47 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "LM" und datiert.

In Überlebensgröße rückt Meidner das expressiv gestaltete Männerportrait dicht an den Betrachter heran. So vehement fährt er in großzügigen Schwüngen mit der Rohrfeder über das Zeichenpapier, dass sich vielfach die Federspitzen auch ohne Farbe in die Oberfläche eindrücken und dort ihre Kratzer hinterlassen. An anderen Stellen reißt der Künstler mit kurzen, heftigen Hieben das Papier so auf, dass die Farbe tief eindringt und matt-schwarze Akzente bildet. Das Blatt stellt somit nicht nur ein großartiges Beispiel für Meidners Portraitkunst dar, sondern macht zudem den Prozess und die individuelle Weise seines Zeichnens erfahrbar.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 158, 31.05.2008, Lot 711
Privatbesitz Rheinland

Lot 8077, Auction  124, Meidner, Ludwig, Männerbildnis

Meidner, Ludwig
Männerbildnis
Los 8077

Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)

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Männerbildnis
Fettkreide in Braun auf Velin. 1936-37.
70,5 x 56,9 cm.
Unten rechts mit Fettkreide in Braun mit dem Künstlersignet und datiert, verso mit dem Nachlaßstempel, dort handschriftlich bezeichnet "II/747".

Mit souveräner Sicherheit modelliert Meidner die Züge des leicht nach rechts gewandten, nachdenklichen Mannes. Schatten im Antlitz des Portraitierten werden durch die Schraffuren des Künstlers so hervorgehoben, dass sie in expressiver Manier die Gesichtszüge strukturieren. In der intensiven Auseinandersetzung mit dem Gegenüber schafft Meidner nicht nur eine eindringliche Darstellung der Physiognomie des Dargestellten, sondern auch ein beeindruckendes Beispiel seiner Portraitkunst. Wir danken Erik Riedel, Jüdisches Museum Frankfurt, für freundliche Hinweise zur Provenienz vom 03.10.2023.



Provenienz: Nachlass Ludwig Meidner
Privatbesitz Hessen (seit 1978)
Privatbesitz Hessen

Lot 8078, Auction  124, Meidner, Ludwig, Sitzender Prophet mit Gebetsrolle

Meidner, Ludwig
Sitzender Prophet mit Gebetsrolle
Los 8078

Schätzung
6.000€ (US$ 6,452)

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Sitzender Prophet mit Gebetsrolle
Rötel auf festem Velin. 1922.
74,2 x 57,5 cm.
Unten rechts monogrammiert "LM" und datiert, verso mit dem Nachlaßstempel, dort handschriftlich bezeichnet "II-334".

Großformatige Zeichnung der formatfüllenden biblischen Szene. In dramatischer Bewegtheit, wie von Wirbelwinden umgeben, zeichnet der Künstler den sitzenden Propheten in der Ganzfigur mit den charakteristischen, vehement geschwungenen Schraffuren und Bogenlinien. Die Dynamik seiner expressionistischen Werke hat Meidner bereits abgelegt und befasste sich seit Beginn des Ersten Weltkrieges zunehmend mit religiösen Themen, deren Akteure voluminös und mit dramatischer Gestik erscheinen. "Meidners Propheten sind oft und eher jenen derwischartigen Gestalten gleich, die [...] in ekstatischer Schwärmerei in Scharen durch die Lande fegten und in ungestümer Erregung [...] Gottes Wort und seine Offenbarung dem Volke überbrachten [...] Selbst wenn ihre Haltung, der Ausdruck des Gesichtes, abgeklärter, leidvoller erscheinen, sind wir nie sicher, daß nicht sogleich in ihnen die wilde Erregung wieder losbrechen könnte." (T. Grochowiak, Ludwig Meidner, S. 120).

Provenienz: Ketterer, Hamburg, Auktion 26.10.2007, Lot 319
Privatbesitz Rheinland

Meidner, Ludwig
Selbstbildnis / Stilleben mit Birnen und Trauben
Los 8079

Schätzung
9.000€ (US$ 9,677)

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Selbstbildnis / Stilleben mit Birnen und Trauben
2 Kompositionen, recto/verso. Öl auf Sperrholz. Um 1950/1937.
Ca. 50 x 38 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Braun monogrammiert "LM", verso unten rechts nochmals monogrammiert sowie datiert.

Mit sprechender, einladender Geste der rechten Hand und direktem Blickkontakt wendet sich der Künstler dem Betrachter zu. Aufmerksam und ein wenig fragend zieht er in dem psychologisch treffsicher gestalteten Brustbild die linke Augenbraue hoch. Das Winchesterhemd, kombiniert mit der roten Krawatte, verleiht seiner Erscheinung Frische, auch wenn seine Konzentration eindeutig auf der Gestaltung von Gesicht und Hand liegt. In ausgewogener Komposition und bravouröser Maltechnik gestaltet er die sachliche Bestandsaufnahme der eigenen Physiognomie. Mit leichter Hand und pastosem Farbauftrag in warmer Tonalität malt Meidner das charakteristische Selbstbildnis, ebenso wie das früher entstandene Früchtestilleben verso. Meidners zahlreiche, alle Lebensalter des Erwachsenen protokollierenden Selbstdarstellungen dienten einer stetig wiederholten Selbstbefragung, der Vergewisserung. Möglicherweise noch im Londoner Exil entstand das vorliegende bedeutende Selbstbildnis. Im Jahr 1937, dem Entstehungsjahr des Stillebens verso, war Meidner mit mehreren Arbeiten auf der berüchtigten Münchner Ausstellung "Entartete Kunst" vertreten, bereits seit 1935 galt sein Schaffen als "entartet".

Provenienz: Privatbesitz Hessen

Lot 8080, Auction  124, Franck, Philipp, Taunuslandschaft

Franck, Philipp
Taunuslandschaft
Los 8080

Schätzung
9.000€ (US$ 9,677)

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Taunuslandschaft
Öl auf Leinwand. 1916.
76 x 90 cm.

Lockere Wolken ziehen über Wiesen, Felder und Waldstücke dahin und malen schattige Partien hinein. Aus leicht erhöhter Position blickt Franck auf die weite Taunuslandschaft, die ideal in Vorder-, Mittel- und den halb im Dunst liegenden Hintergrund dreigeteilt ist. Der Fernblick in die Mainebene war eines seiner liebsten Sujets dort. Hier gibt er ihn in kühlen, fein abgestuften Tonwerten von Blau, Grün und Gelb wieder und lässt den Horizont in einem blautonigen Streifen mit dem dicht bewölkten Himmel verschmelzen. In impressionistischer Lockerheit setzt er die pastosen Farben auf die Leinwand und hält das Gesehene, die sonnigen Partien und das diffuse Licht im Mittelgrund spontan und lebendig fest.
Philipp Franck, neben Walter Leistikow und Max Liebermann einer der bedeutenden Mitbegründer der Berliner Sezession, malte neben Wannseebildern immer wieder auch die Landschaft seiner Heimat, des Taunus. Der Künstler, am Städelschen Kunstinstitut ausgebildet und einer der wichtigen Vertreter der modernen deutschen Kunst um und kurz nach 1900, durchstreifte auch nach 1915, als er längst in Berlin lebte, wiederholt malend die Umgebung von Kronberg, der er sich besonders verbunden fühlte und die ihn zu immer neuen malerischen Leistungen inspirierte.
Das Gemälde wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis der Gemälde Philipp Francks von Wolfgang Immenhausen und Almut von Tresckow aufgenommen.

Provenienz: Privatbesitz Sachsen-Anhalt

Lot 8081, Auction  124, Nauen, Heinrich, Parklandschaft

Nauen, Heinrich
Parklandschaft
Los 8081

Schätzung
9.000€ (US$ 9,677)

Details

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Parklandschaft
Farbkreiden auf graubraunem Velin. 1920.
38,3 x 33 cm.
Nicht bei Drenker-Nagels/ Malcomess.

In leuchtender, sommerlicher Farbigkeit und kantig-geschwungenen Formen zeichnet Nauen hier eine Partie aus dem Park von Schloss Dilborn bei Brüggen, wo der Künstler von 1911 bis 1931 gemeinsam mit seiner Ehefrau seine glücklichsten und künstlerisch ertragreichsten Jahre verbrachte. Immer wieder fand er hier neue Motive mit häufig ausgesprochen lebensbejahender Ausstrahlung. Seit 1911 widmete sich Nauen in seiner Landschaftsmalerei sogar "ausschließlich dem Park und der weiten Landschaft um Schloss Dilborn, die ihm mit ihren Bäumen und Büschen, glitzernden Teichen, den Blumen und Blüten eine Fülle verschiedenartigster Motive bot." (Klara Drenker-Nagels, Heinrich Nauen, Köln 1996, S. 62) Die dort entstandenen Werke sind eindrucksvolle Beispiele für den farbenprächtigen Expressionismus Nauens, der sich hier bereits in der deutlich härteren und kantigeren Formensprache seines späten expressionistischen Stils zeigt. 1918 war Nauen schwer erschüttert aus dem Ersten Weltkrieg heimgekehrt. Seit 1921 lehrte er an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1937 wurden einige seiner Bilder in der Ausstellung "Entartete Kunst" in München präsentiert; zudem verlor Nauen sein Lehramt an der Düsseldorfer Kunstakademie.


Provenienz: Privatbesitz Rheinland

Lot 8082, Auction  124, Pippel, Otto, Vorfrühling am Walchensee

Pippel, Otto
Vorfrühling am Walchensee
Los 8082

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

Details

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"Vorfrühling am Walchensee"
Öl auf Leinwand.
71 x 81 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Weiß signiert "Otto Pippel", verso auf dem Keilrahmen mit einem Etikett des Künstlers, dort mit Feder in Schwarz betitelt.

Der seit 1909 in Planegg im Würmtal lebende Künstler stellt hier den Blick vom erhöhten Seeufer aus auf die gegenüberliegende Bergkette, den Jochberg und die dahinterliegenden schneebedeckten Alpengipfel im üblichen lockeren und flirrenden Duktus dar. Lichterfüllte, impressionistisch inspirierte Komposition des auch von Lovis Corinth immer wieder dargestellten Walchensees.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Lot 8083, Auction  124, Pippel, Otto, Frühling im Schwarzwald

Pippel, Otto
Frühling im Schwarzwald
Los 8083

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

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"Frühling im Schwarzwald"
Öl auf Leinwand. 1933.
80 x 70 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "Otto Pippel" und datiert, verso erneut signiert "OTTO PIPPEL", datiert, betitelt und bezeichnet "PLANEGG", auf dem Keilrahmen gewidmet und mit der Werkverzeichnisnr. "112", daneben mit einem Etikett des Künstlers, dort mit Feder in Schwarz betitelt.

Nach Studien bei Friedrich Fehr und Julius Hugo Bergmann sowie bei Gotthardt Kuehl in Straßburg, Karlsruhe und an der Dresdner Akademie ließ Pippel sich in Planegg bei München nieder. Hier entstanden zahlreiche Landschaften, Stilleben und Stadtveduten in impressionistischer Manier. Pippels charakteristisch pastoser, lichtvoll flimmernder Farbauftrag, der die Konturen und Formen auflöst, ist in unserer atmosphärischen Schwarzwaldlandschaft zu erkennen und kontrastiert mit den Schatten und dunklen Formen der Bäume.

Provenienz: Privatsammlung Süddeutschland

Lot 8084, Auction  124, Oppler, Ernst, Hafenszene

Oppler, Ernst
Hafenszene
Los 8084

Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)

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Hafenszene
Öl auf Malpappe.
20,2 x 30,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarzgrün signiert "E. Oppler".

Ernst Oppler wurde 1895 Mitglied der Münchner und bald auch der Berliner Sezession. Er erlangte vor allem Bekanntheit durch seine Begeisterung für das russische Ballett, aber auch als Pleinair-Maler machte er sich einen Namen während seiner Aufenthalte in Holland, Belgien und Nordfrankreich. So bildete er unter anderem lichterfüllte Landschaften ab mit einer eher intensiveren Farbgebung. Verso eine um 180° gedrehte, verworfene Studie einer Lichtung. Wir danken Prof. Dr. Frank-Manuel Peter, Deutsches Tanzarchiv Köln, für die Bestätigung der Authentizität vom 04.07.2024.

Lot 8085, Auction  124, Partikel, Alfred, Hamburger Hafen

Partikel, Alfred
Hamburger Hafen
Los 8085

Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)

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Hamburger Hafen
Öl auf Leinwand. 1922.
60 x 80 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Braun signiert "A. Partikel" und datiert, verso auf dem Keilrahmen Reste eines Klebeetiketts, dort bezeichnet und betitelt, zudem bezeichnet "A N 103", "G140" sowie "4684".

An Bord eines Fischtrawlers: Der Blick fällt durch die Takelage hindurch auf den Hamburger Hafen mit Kaimauern, schweren Kähnen und kleinen Booten, im Hintergrund angedeutet ein Gasometer und der Turm der St. Michaelis-Kirche. Der verhangene Himmel taucht die Szenerie in ein nüchternes norddeutsches Licht, kleine Farbakzente in Rot und die schräg verlaufenden Geraden der Takelage verleihen der Komposition Dynamik. Deutlich stilisiert erfasst Partikel den weit unten an der Reling lehnenden, aufs bewegte Wasser blickenden Mann. In lockerem Duktus und gedeckter Palette mit stellenweise pastos aufgetragenen Farben gestaltet er seine Impression vom Arbeitsalltag im Hamburger Hafen. Erst kurz zuvor, im Jahr 1921, war Partikel von Berlin, wo er der Sezession angehörte, an die Ostsee nach Ahrenshoop gezogen und erweiterte damit seinen Themenkreis um zahllose Küstenmotive.

Lot 8086, Auction  124, Modersohn, Otto, Bunte Feldblumen in Steinzeugkrug mit Holzkästchen

Modersohn, Otto
Bunte Feldblumen in Steinzeugkrug mit Holzkästchen
Los 8086

Schätzung
10.000€ (US$ 10,753)

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Bunte Feldblumen in Steinzeugkrug mit Holzkästchen
Öl auf Leinwand. 1933.
70 x 50,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Schwarz signiert "Otto Modersohn" und datiert, verso (von fremder Hand?) mit Farbstift bezeichnet "96" sowie auf dem Keilrahmen mit Bleistift "29a".

Zarte Farbtupfer mit reliefhaft pastosem Farbauftrag deuten die zarten Blütenstände der in lockerer Anordnung üppig blühenden Wildblumen an, und herbstliche Farbtöne dominieren die Darstellung. Ein wunderbarer Kontrast entsteht durch das zarte hellblaue Schimmern des Tuches im Hintergrund. Losgelöst von der Worpsweder Künstlergruppe, konzentriert Modersohn sich nach seinem Umzug nach Fischerhude auf das Einfache und Naheliegende. Sein Spätwerk ist geprägt durch frei aufeinander bezogene Formen, die den Bildaufbau dominieren, und statt klarer Farbflächen setzt er transparente Farbsphären. "Der einzige der alten Worpsweder, der sich konsequent im malerischen Sinne weiterentwickelte, ist Otto Modersohn. Seinen Sinn für Farbe vertiefte er und malt nun Bilder, die an gleichmäßig bewegtem Rhythmus der Farbe weit über seinen früheren Arbeiten stehen." (O.M. Monographie einer Landschaft, Ausst.-Kat. Otto-Modersohn-Nachlass-Museum Fischerhude, 1978, S. 342).

Provenienz: Privatbesitz Hessen

Lot 8087, Auction  124, Rohlfs, Christian, Alter Mann

Rohlfs, Christian
Alter Mann
Los 8087

Schätzung
8.000€ (US$ 8,602)

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Alter Mann
Pinsel in Schwarz über Tempera auf festem, genarbtem Velin. 1918.
37,5 x 26,5 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "CR" und datiert.
Nicht bei Vogt.

Nahezu formatfüllend umreißt Rohlfs mit lockerem Pinselstrich die Konturen eines alten Mannes in langem Gewand. Man möchte an einen Mönch oder Propheten denken, eine biblisch-religiöse Figur zumindest, wie sie in Rohlfs Werk mit Beginn des Ersten Weltkrieges öfter vorkommen. Formvereinfacht steht der gebeugte Mann unter einem Torbogen, der als einziger Hinweis auf den Umraum gilt. Die Stirn in Falten, aber die Augen weit aufgerissen, wirkt die Figur wie abgeschnitten von der Außenwelt. Lebendigkeit bekommt die Arbeit durch das Flächengefüge unter dem Einsatz unterschiedlichster Techniken. Pinsellinien werden mit Tupfen, kurzen Strichen und gemusterten Abdrücken in der Art einer Grattage verknüpft. Der Farbton changiert zwischen dunklem Schwarz und durchscheinenden hellen Partien, wie ein Aufleuchten zwischen Schwermut und Hoffnung im letzten Kriegsjahr, und mit farbigen Akzenten in Blau und Rotbraun. Mit einer Echtheitsbestätigung des Christian Rohlfs Archivs, Osthaus Museum Hagen, vom 22.04.2024. Die Arbeit ist in dem Archiv unter der Nummer CRA 266/24 verzeichnet.

Provenienz: Privatbesitz Niedersachsen

Lot 8088, Auction  124, Rohlfs, Christian, Kalla (Alpenveilchen)

Rohlfs, Christian
Kalla (Alpenveilchen)
Los 8088 [*]

Schätzung
6.000€ (US$ 6,452)

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Kalla ("Alpenveilchen")
Tempera auf festem Velin, 1920.
64,8 x 50,2 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Hellgrau monogrammiert "CR" und datiert, verso oben links mit Bleistift betitelt "Alpenveilchen".
Vogt 20/94.

Blumenstilleben und im Besonderen das Alpenveilchen sind ein immer wiederkehrendes Motiv im vielschichtigen Œuvre von Christian Rohlfs. Von Vogt fälschlicherweise mit "Kalla" betitelt. Rohlfs konzentriert sich hier in der bevorzugten Technik der wässrig aufgetragenen Tempera und in zart pastelligen Tönen auf die leicht nierenförmigen Blätter der Pflanze, ornamental angeordnet und ohne nähere Beschreibung des Umraums.

Provenienz: Ehemals Grisebach, Berlin, Auktion 203, 30.11.2012, Lot 365

Lot 8089, Auction  124, Rohlfs, Christian, Der Sklavenhalter

Rohlfs, Christian
Der Sklavenhalter
Los 8089

Schätzung
40.000€ (US$ 43,011)

Details

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Der Sklavenhalter
Öl auf Leinwand. 1918.
80 x 100 cm.

Herr und Knecht: Die Macht des Sklavenhalters und des Antreibers, die mit angeschnittenen Köpfen monumental links im Bild stehen, und die Unterwerfung des Sklaven, tief gebeugt vor ihnen, steht als Aussage im Zentrum des Gemäldes, das in reduzierter Farbpalette und vehementer Bewegung des breiten Pinsels ausgeführt ist. Die vereinfachten Gestalten mit ihren klaren, großen Gesten sprechen eine deutliche Sprache, zumal die Gesichter lediglich in der Andeutung bleiben. Zugleich besteht zwischen Herr und Diener ja Hegel zufolge auch eine zweite, dialektische Beziehungsebene von gegenseitiger Abhängigkeit, die im Freiraum des Dieners in der hellen, lichten rechten Bildseite anklingen mag. Paul Vogt schreibt in seiner Expertise zu dem Werk: "Christian Rohlfs hat sich während des Weltkriegs bis zum Beginn der 20er Jahre intensiv mit Themen des ihm von Jugend auf vertrauten Alten und Neuen Testaments beschäftigt. Sie sind nicht immer sofort zu identifizieren, da er sie, seinen jeweiligen persönlichen Empfindungen entsprechend, auf expressive Weise bildnerisch umformt und ausdeutete.". Mit einer Fotoexpertise von Prof. Paul Vogt, Essen, vom 23.04.2001 (in Kopie). Das Werk wird in den Nachtrag zum Werkverzeichnis der Gemälde unter der Nummer CR 275/01 aufgenommen.

Provenienz: Ehemals Johannes Geller, Neuss
Privatbesitz Rheinland

Literatur: Verzeichnis der Sammlung des Rechtsanwalts Johannes Geller in Neuss. Mit einem Nachwort von August Hoff, München, Privatdruck, 1934, S. 13, Nr. 99 (mit Abb.)

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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