Les amours conduisant le monde
Kaltnadel auf Bütten. 1881.
20 x 25,2 cm (24,2 x 33,6 cm).
Signiert "A. Rodin" sowie schwer lesbar bezeichnet.
Delteil 1, 2.
Der finale Zustand. Rodin schuf diese Kaltnadelradierung, seinen allerersten Druck, als er den Graphiker Alphonse Legros in seinem Londoner Atelier besuchte. Die Druckplatte entstand 1881, wurde jedoch von Rodin in den folgenden Jahren für weitere Auflagen in mehreren Publikationen zur Verfügung gestellt. Prachtvoller, gratiger und in den Schwärzen samtiger Druck mit Rand.
Les Laveuses
Zinkographie auf Similijapan. 1889.
21,1 x 26,3 cm (32,1 x 46 cm).
Auflage 50 Ex.
Guérin 6.
Abzug aus der späteren Auflage auf Similijapan, nach der Auflage von 50 in Schwarz gedruckten Exemplaren auf gelbem Papier, herausgegeben vom Cabinet des Estampes de la Bibliothèque Nationale, Paris. Entstanden nach einem Gemälde der Bretagne von Paul Gauguin von 1888. Prachtvoller Druck mit breitem Rand.
Mackintosh, Charles Rennie
Details of an Entrance Gateway, Certosa di Pavia
Los 8002
Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)
"Details of an Entrance Gateway, Certosa di Pavia"
Bleistift auf Velin.
34 x 25,2 cm.
Oben mit Bleistift betitelt sowie mit Bleistiftannotationen.
Feinsinnige Notizen zu architektonischen Details des Karthäuserklosters, mit spitzem Bleistift freihändig gezeichnet. 1891 besuchte Mackintosh auf seiner Italienreise die Certosa di Pavia und fertigte dort mindestens 24 Zeichnungen und Aquarelle an. Thomas Howarth, aus dessen umfangreicher Sammlung das Blatt stammt, belebte durch eine Monographie, Ausstellungen und sein lebenslanges Engagement das Interesse am schottischen Architekten Charles Rennie Mackintosh.
Provenienz: Christie’s, London, Auktion "The Dr. Thomas Howarth Collection", 17.02.1994, Lot 59
Lyon & Turnbull, Edinburgh, Auktion 12.10.2022, Lot 251
Ausstellung: Charles Rennie Mackintosh 1868-1928, Sammlung Dr. Thomas Howarth, Art Gallery of Ontario, 1978, Nr. 74
Sitzende Alte
Radierung mit Aquatinta auf bräunlichem Japan. 1902/18.
18,9 x 14,6 cm (42 x 32 cm).
Monogrammiert von Tille Modersohn und bezeichnet "f. P.M.B.". Auflage 25 Ex.
Werner 3 III b (von c).
Erschienen posthum als Blatt 4 in der Vorzugsausgabe von Die Schaffenden, 1. Jahrgang, 1. Mappe, Weimar 1918, mit deren Blindstempel unten links, in einer Gesamtauflage von wohl 125 Exemplaren, von der Tochter der Künstlerin monogrammiert und bezeichnet. Das Motiv der sitzenden Alten griff Paula Modersohn-Becker in ihrer Schaffenszeit immer wieder auf, auch in Gemälden und Zeichnungen. Druckgraphiken der Künstlerin sind selten, es existieren lediglich 13 Radierungen von ihrer Hand. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.
Laufende Gans
Bronze mit dunkelbrauner Patina auf Bronzeplinthe, auf Marmorsockel montiert. 1901.
14,5 x 14,5 x 4,5 cm.
Auf der Plinthe signiert "A. Gaul", hinten am Rand mit dem Gießerstempel "H. NOACK BERLIN".
Gabler 76.
Mit dem Motiv der Gans beschäftigte sich August Gaul im Jahr 1901 gleich mehrfach, ob als Einzelfigur wie in der vorliegenden Bronze oder als Gruppe von zwei, drei, vier oder fünf Gänsen (vgl. Gabler 75-79). Die "Laufende Gans" stellt eine Einzelform aus der Bronze "Gänse (Drei Gänse)" (Gabler 75) dar, zu der sich das Metall-Modell in der Gießerei Noack befindet. Gabler vermutet von der "Laufenden Gans" nur wenige Güsse neueren Datums, zu denen auch unser Exemplar gehört. Minutiös und detailliert arbeitet Gaul die Oberfläche des luftigen Gänsegefieders durch feines Ziselieren heraus. Prachtvoller Guss mit schöner Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 16 cm.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Waldweg
Kreide in Schwarz und Weiß auf bräunlichem Velin. 1890er Jahre.
14,5 x 9,8 cm.
Unten links mit Kreide in Schwarz signiert "M Liebermann".
Ein Kunststück der tiefenräumlichen Auffassung: Wie ein riesiges dunkles Tunnelgewölbe, wie ein natürlicher Dom erstreckt sich die von Bäumen komplett überwölbte, menschenleere Allee, in die erst ganz hinten hell das Tageslicht hereinschimmert. Beinahe das ganze Blatt ist mit dichten dunklen Kreidelinien bedeckt, stellenweise gewischt, verrieben und ganz minimal mit Weiß aufgelichtet, so dass ein intimer Eindruck von Geborgenheit entsteht. Alleeszenen beschäftigen Liebermann in den 1890er Jahren wiederholt. Hier "sucht der Maler das Motiv der planvoll gestalteten, von Menschen für seine Zwecke angelegten Natur, die gerade in dieser domestizierten Form ihre Großartigkeit, ihre Majestät entfaltet." (Matthias Eberle, Max Liebermann, Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, München 1995, S. 402, zu: 1893/1, Allee in Rosenheim). So gewissenhaft Liebermann seine Gemälde mit Studienmaterial vorbereitete, so sehr steht die vorliegende Zeichnung ganz für sich in der Radikalität ihrer Auffassung von Licht und Schatten. Die Zeichnung ist Margreet Nouwen, Berlin, bekannt.
Provenienz: Privatsammlung Norddeutschland
Ketterer, München, Auktion 395, 19.10.2012, Lot 239
Privatbesitz Berlin
Reiterin in Landschaft; Initiale "N"
2 Zeichnungen. Feder in Schwarz auf Velin.
10 x 11,8 bzw. 4,4 x 4,1 cm.
Seitlich links mit Bleistift bzw. unten rechts mit Feder in Schwarz jeweils signiert "MLiebermann".
Liebermanns immense Könnerschaft als Zeichner zeigt sich auch in diesen beiden kleinen Blättern; aus einem Geflecht feiner Federlinien artikulieren sich die zügig erfassten, locker bewegten Figuren. Beigegeben: Eine Radierung mit Vernis mou und Kaltnadel von Max Liebermann, "Ziegenhirtin", 1891 (Schiefler 20 V b).
Provenienz: Irene Lehr, Berlin, Auktion 36, 28.04.2012, Lot 336 (Zeichnungen)
Privatbesitz Berlin
Pferdemarkt
Kreide in Schwarz auf Skizzenbuchpapier. Um 1910.
12 x 19,2 cm.
Unten links mit Kreide in Schwarz signiert "MLiebermann".
Das Gewimmel, die ganze Vielfalt eines Markttages scheint zum Greifen nahe; links steht entlang der Häuserfront eine ganze Reihe Pferde zur Begutachtung und zum Verkauf, rechts strömen Schaulustige und Interessenten durch die enge Straße, in der sich weiter hinten dunkel eine dichte Publikumsmenge ballt. Die Figuren und Tiere zeichnet Liebermann mit lockeren, souverän skizzierenden Linien, so dass sie deutlich erkennbar sind, die Details jedoch in der Andeutung bleiben. Die Bewegungen der Pferde links und die kleinen Kinder rechts beleben den Vordergrund, von dessen ebener Erde aus der Künstler mit einem kleinen Abstand auf die Szenerie blickt. Malerisch setzt er das locker mit der breit gelegten Kreide angedeutete Laubdach der Bäume weiter hinten in der Straße ein, um das bunte Treiben zu überschatten und die Komposition im Hintergrund abzurunden. Wir danken Margreet Nouwen, Berlin, für wertvolle Hinweise und die Expertise vom 13.09.2024.
Selbstbildnis mit Zeichenblock
Kreide in Schwarz auf Velin. 1927.
29,8 x 25 cm.
Mit aufmerksamem, ein wenig strengem Blick schaut Liebermann auf den Betrachter. Seine ausdrucksstarke Physiognomie umfährt er mit sensiblen Kreidelinien und Schraffuren, betont Falten und Schattierungen, und er modelliert die Partien von Augen, Nase und Mund besonders plastisch durch. Die Zeichnung, Vorlage für die Lithographie gleichen Titels (Achenbach 142) aus dem Jahr 1927, zeigt den Künstler im erweiterten Brustbild nach links. Der helle Malkittel über dem makellosen dunklen Anzug mit Weste und Krawatte charakterisiert Liebermann nicht nur als Künstler, sondern auch als ein soigniertes Mitglied des Berliner Großbürgertums. Wir danken Margreet Nouwen, Berlin, für freundliche Hinweise und die Expertise vom 13.09.2024.
Luksch-Makowsky, Elena
Bildnis des Sohnes Peter im Taufkleid
Los 8009
Schätzung
3.500€ (US$ 3,763)
Bildnis des Sohnes Peter im Taufkleid
Öl auf Malpappe. 1901.
43 x 33 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "El. LUKSCH-MACOWSKY" und datiert sowie bezeichnet "Wien".
Bedeutendes Werk Luksch-Makowskys aus ihrer entscheidenden Wiener Zeit, in dem sie mit größter Sensibilität ihren noch ganz kleinen Sohn darstellt. Die Protagonistin der Wiener Moderne beteiligte sich ab 1901 bis 1903 an wichtigen Ausstellungen der dortigen Secession und arbeitete später, 1911, schon in Hamburg wohnend, mit der Wiener Werkstätte zusammen. "Ihrer Herkunft aus Petersburger Künstlerkreisen und ihrer Fähigkeit als Networkerin sind Verbindungen zwischen dem russischen Silver Age und der Wiener Moderne zu verdanken. (...) Luksch-Makowskys Werk macht auch die engen russisch-wienerischen Verbindungen jener Zeit sichtbar und stellt so die nachträgliche kunsthistorische Trennung in Ost und West infrage." (Stella Rollig, belvedere.at, Zugriff 26.08.2024). Im vorliegenden Gemälde trägt der 1901 geborene älteste Sohn der Künstlerin, Peter Luksch, sein Taufkleid, ähnlich wie in dem Gemälde "Ver Sarum (Selbstportrait mit Sohn Peter)" aus demselben Jahr, das sich in der Sammlung des Belvedere Wien befindet. Es existiert im Nachlass der Künstlerin, die ihren Namen selber mit "c" schrieb, zudem noch ein weiteres, etwas kleineres Portrait des Babys aus dieser kurz nach 1900 entstandenen Serie, mit dem Fokus auf dem Gesicht in Frontalansicht. Verso eine weitere Ölstudie Luksch-Makowskys, "Figur vor dunklem Grund", offenbar eine Studie zum „Katzenfresser“, einem Gemälde aus der Dachauer Zeit, entstanden 1900, das sich mittlerweile im Belvedere befindet. Wir danken Athina Chadzis, Hamburg, für wertvolle Hinweise vom 21.08.2024.
Im Wartesaal
Öl auf Holz. Wohl um 1930.
28,8 x 39,8 cm.
Expressiv gestaltet, mit lockerem Duktus und in hellem Kolorit erfasst Luksch-Makowsky den belebten Wartesaal. Souverän verschachtelt sie den Bildraum und die Figuren, so dass eine spannungsvolle Komposition entsteht. Das Gemälde tauchte nach dem Verkauf durch Peter Luksch, Sohn der Künstlerin, erstmals 1994 in einer Auktion bei Kuhlmann & Struck auf, in der ausschließlich Werke von Elena Luksch-Makowsky und Richard Luksch angeboten wurden. Wir danken Athina Chadzis, Hamburg, für wertvolle Hinweise vom 21.08.2024.
Fischotter
Bronze mit schwarzer Patina, auf grauen Marmorsockel montiert. 1902.
19 x 8 x 12,5 cm.
Hinten rechts auf dem Schwanz signiert "A. Gaul", auf dem Rücken links mit dem Gießerstempel "NOACK BERLIN".
Gabler 93-2.
Der Fischotter zählt zu den gefragtesten Kleinbronzen August Gauls. Der Künstler beschäftigte sich in verschiedenen Versionen mit dem marderartigen Tier, später u.a. auch ohne Fisch - etwa um 1903 als Keramikausformung (Gabler 109) oder 1908 in einer Variante in Bronze (Gabler 142). Es existiert zudem eine sehr seltene Version unserer Bronze mit vergoldetem Fisch (Gabler 93-1). Mit seiner realistisch gestalteten glatten Oberfläche, der aufrechten Haltung und dem Fisch im Maul schuf Gaul ein besonders markantes Motiv. Max Liebermann erwarb für seine Frau Martha anlässlich einer Ausstellung der Berliner Sezession 1909 den Fischotter als große Brunnenplastik. In den 1970er Jahren wurde, vom Nachlass veranlasst, eine vergrößerte Version des Fischotters von 1902 gegossen (Gabler 93-x). Laut Gabler existieren von unserem reizenden Fischotter wohl keine Lebzeitengüsse, sie kennt nur einige Güsse neueren Datums. Prachtvoller Guss mit schöner, harmonischer Patina. Gesamthöhe mit Sockel: 27 cm.
Provenienz: Privatbesitz Berlin
Ury, Lesser
Nächtliche Begegnung in der Tiergartenstraße
Los 8012
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Nächtliche Begegnung in der Tiergartenstraße
Radierung auf Japan. 1919.
20,4 x 11,5 cm (35,4 x 25 cm).
Signiert "L. Ury". Auflage 150 num. Ex.
Rosenbach 51.
Die vorliegende Radierung wiederholt Urys Gemälde "Tiergartenstraße" von 1889. Ausgezeichneter wenngleich im oberen Bereich etwas unregelmäßiger Druck, mit dem vollen Rand, rechts mit Schöpfrand.
Dutch Studies. Seven etchings
7 Radierungen und 1 Bl. Titel auf Velin. Lose in Orig.-Halbpergamentmappe 1922/23.
26,5 x 35 cm.
Alle Radierungen signiert "L. Ury". Auflage 125 Ex.
Rosenbach 17.
Sieben holländische Motive, darunter "Auf der Tenne", "Holländerin beim Wasserholen", "Beim Kornpuppenbinden", "Kanal mit Mühle im Mondschein", "Holländische Fischerhäuser","Holländischer Kanal mit Mühlen" und "Holländischer Kanal mit ankernden Booten", erschienen wohl in einer Gesamtauflage von 125 Exemplaren in einer deutschen und einer amerikanischen Auflage, die vorliegende erschienen bei A. Rissling, New York 1923. Prachtvolle, gratige Drucke mit dem vollen Rand.
Große Komposition ("Composition")
Kaltnadel auf Bütten. 1913.
34,8 x 24,6 cm (50 x 32,8 cm).
Signiert "W. Lehmbruck", betitelt und bezeichnet "1. Zustand".
Petermann 73 I (von III).
Petermann unbekannt gebliebenes Exemplar des ersten Zustandes, noch vor dem angedeuteten Unterarm der weiblichen Figur rechts und vor der Verlängerung der Schulterlinie des in der Mitte Knienden zum Kopf hin. Petermann sind lediglich zwei Abzüge dieses ersten Druckzustandes bekannt. Die Auflage, gefertigt vom zweiten Zustand, betrug nur 20 Exemplare. Prachtvoller, feiner und wunderbar klarer Frühdruck mit fein changierendem Plattenton in zarten Grauabstufungen, ausdrucksvollem Plattenschmutz, mit deutlich zeichnender, markant eingefärbter Facette und mit Rand. Sehr selten.
Provenienz: Ehemals Nierendorf Gallery, New York
"Starnberger See"
Bleistift auf Bütten (Wz. PL BAS). 1897.
30,8 x 47,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth", datiert und betitelt.
Delikat gezeichnetes Waldstück: Vertikale Parallelen liegen in der Bildmitte so dicht beieinander, dass sich ein flirrender Effekt ergibt, der einer Naturimpression frappierend nahekommt. Dahinter und oberhalb liegen schräge und gerade gesetzte Schraffurenfelder in unterschiedlichen Dunkelheitswerten. Vorder- und Hintergrund bleiben hingegen in lockeren Bleistiftschwüngen angedeutet.
Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin
Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, DL 2008/3 (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort betitelt und bezeichnet)
Privatbesitz Berlin
"Starnberger See" (Lichter Wald am Weg)
Bleistift auf Bütten (Wz. VD&C). Um 1897.
30 x 47,7 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Lovis Corinth" und betitelt "Starnberger See".
Ist die Struktur der Baumstämme im linken Bildbereich noch ausgearbeitet und Äste wie auch Blattwerk stellenweise einzeln erfasst, so wird die Darstellung nach rechts und hinten hin immer summarischer und verliert sich schließlich in der bloßen Andeutung, in der Idee von Bäumen, die Stämme verbildlicht in vertikalen Linien mit lockeren Kringeln als Kronen. Sowohl der Künstler als auch der Betrachter ergänzen mit Leichtigkeit die Waldimpression in Gedanken. Das durch die Bäume fallende helle Licht findet sich ganz ähnlich in Corinths Gemälde desselben Jahres, "Waldbach bei St. Heinrich am Starnberger See" (Berend-Corinth 139).
Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin
Kunsthalle Emden, Stiftung Henri und Eske Nannen und Schenkung Otto van de Loo, DL 2008/4 (mit deren Klebeetikett auf der Rahmenrückseite, dort betitelt und bezeichnet)
Privatbesitz Berlin
Bank im Walde II
Kaltnadel auf Bütten. 1917.
27,5 x 40 cm (37,5 x 49,2 cm).
Signiert "Lovis Corinth". Auflage 75 Ex.
Schwarz 303.
Erschienen im Fritz Gurlitt Verlag, Berlin. Neben 75 Exemplaren auf Bütten wurden weitere 40 Abzüge auf Japan gedruckt. Prachtvoller, im Grat tiefschwarzer Druck mit dem vollen Rand.
Blick auf den Walchensee
Radierung mit Kaltnadel auf hauchfeinem Japanbütten. 1920.
19,8 x 24,9 cm (28 x 39,8 cm).
Signiert "Lovis Corinth". Auflage 25 num. Ex.
Schwarz 432 IV A (von B).
Blatt 4 der Ausgabe A der Mappe von neun Radierungen Corinths, "Am Walchensee", erschienen im Verlag Fritz Gurlitt, Berlin. Brillanter, gratiger Druck mit feinem Plattenton und mit dem vollen Rand.
Die Liebschaften des Zeus
8 Farblithographien auf hauchdünnem Japanbütten sowie 1 Bl. Impressum. In Orig.-Passepartouts, lose in lithographisch illustrierter Orig.-Halbpergamentmappe. 1920.
Ca. 34 x 42 cm.
Die Lithographien jeweils signiert "Lovis Corinth", im Impressum signiert "Fritz Gurlitt". Auflage 20 num. Ex.
Schwarz 401.
Lovis Corinth illustriert alle prominenten Liebschaften des Göttervaters in seinen lebendigen Lithographien: Antiope und der Faun, Leda und der Schwan, Europa mit dem Stier, Ganymed und der Adler, Danae und der Goldregen, Alkmene mit Zeus-Amphitrion und Hermes, Calisto und Zeus-Artemis sowie schließlich Io mit der Wolke - stets nähert sich Zeus den schönen Irdischen in verwandelter Gestalt, um nicht die Eifersucht seiner Gemahlin Hera zu wecken. Jeweils im Druck betitelt. Erschienen als 10. Werk der Gurlitt-Presse, Fritz Gurlitt, Berlin, in einer Gesamtauflage von 100 im Impressum numerierten Exemplaren. Die komplette Mappe in prachtvollen, samtigen Drucken, in frischer Farbigkeit und mit dem vollen Rand.
Corinth, Lovis
Mann, Cigarre rauchend vor Flusslandschaft
Los 8020
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Mann, Cigarre rauchend vor Flusslandschaft
Farblithographie auf Japan. 1923/24.
Ca. 15,5 x 23,5 cm (25 x 37,4 cm).
Signiert "Lovis Corinth", bezeichnet "Probedruck" und mit einer unleserlichen Widmung vom Künstler datiert "4. Juli 1923.".
Müller 846.
Aufgrund der Datierung am Unterrand des Blattes ist davon auszugehen, dass die Lithographie entgegen den Angaben im Werkverzeichnis bereits 1923 entstand. Die prächtige und seltene Farblithographie in einem ausgezeichneten, kräftigen Probeabzug mit dem wohl vollen Rand.
Hamburg, Landungsbrücke
Radierung mit Aquatinta auf Velin. 1910.
30,2 x 40,5 cm (44 x 52 cm).
Signiert "Emil Nolde".
Schiefler/Mosel 139 III.
Während seines ersten Aufenthaltes in Hamburg schuf Nolde außer diesem Motiv noch 18 weitere Radierungen. Im Februar 1910 war er wegen seiner Einzelausstellung in der Commeter’schen Kunsthandlung nach Hamburg gereist und blieb dort länger als geplant, weil sich ihm im Hafen eine völlig neue Welt von Schornsteinen und Kränen, Eisenbrücken, Docks, Barkassen und Schleppern auf der Elbe zeigte. Druck des endgültigen Zustandes mit der dunklen Tonätzung; einer der späteren Abzüge, hier ohne das Wasserzeichen. Gedruckt in einer Gesamtauflage von mindestens 40 Exemplaren bei Genthe, Hamburg bzw. Sabo, Berlin. Ausgezeichneter Druck mit hellem, körnig-fleckigem Plattenton, mit nuancierter Flächenätzung und mit breitem Rand.
Akt
Radierung mit Aquatinta in Blaugrün auf festem Van Gelder Zonen-Bütten. 1906.
19,4 x 14,8 cm (41,5 x 27,8 cm).
Signiert "Emil Nolde" und datiert sowie vom Drucker signiert "OFelsing" und bezeichnet.
Schiefler/Mosel 34 II.
Druck von der verstählten Platte, aus der Gesamtauflage von 66 Exemplaren, 20 davon waren 1907 der Jahresgabe der Künstlergruppe Brücke beigegeben, neben weiteren sieben Exemplaren des ersten Zustandes. Noldes erster radierter Akt bildet den Auftakt einer Reihe von zehn Aktmotiven, die er in den Jahren 1907 bis 1908 schuf. Das frühe Blatt aus der Brücke-Zeit in einem prachtvollen Druck mit breitem Rand.
"Hannah Höch" (Weiblicher Akt)
Zimmermannsbleistift und Graphit, partiell leicht gewischt, auf glattem gelblichen Velin. 1914/15.
44 x 60,5 cm.
Seitlich links in der Darstellung mit Bleistift monogrammiert "RH" und datiert "1914", unten links mit Feder in Schwarz nochmals datiert und betitelt.
Sichere, dynamisch und kantig geführte Konturen umfahren den schlanken Körper der Künstlerin, während zarte Wischungen das blasse Inkarnat und eine plastische Modellierung andeuten. Weil die Spuren seines Fingers deutlich erkennbar sind, ebenso jedes Zögern und Innehalten des breiten Zimmermannsbleistifts, wird Hausmanns Zeichenprozess geradezu erfahrbar. Um 1914/15 lernte Hannah Höch an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin als Schülerin von Emil Orlik den bereits verheirateten Raoul Hausmann kennen und ging mit ihm eine Liebesbeziehung ein, die, obwohl ausgesprochen problematisch, sieben Jahre dauerte. Höch wurde lange vor allem als Dadaistin an Hausmanns Seite und nicht als eigenständige Künstlerin gesehen, obwohl sie mit ihm gemeinsam stilistisch die Fotomontage entwickelte und entscheidend zur Dada-Bewegung beitrug.
Provenienz: Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 17.06.2009, Lot 240
Privatbesitz Rheinland
Weiblicher Akt, laufend
Kreide in Schwarz auf bräunlichem Packpapier. Um 1910.
44,2 x 31,6 cm.
Unten links mit Zimmermannsbleistift monogrammiert "OK".
Mit vehementem Strich, die Physiognomie einer zur Seite springenden heranwachsenden jungen Frau mit weit ausgestreckten Armen souverän festhaltend, erfasst Kokoschka sein Modell. In der zeichnerischen Auseinandersetzung mit dem Gegenüber war vor allem das spontane Erfassen des Erlebten prioritär für den Künstler. Typisch für Oskar Kokoschkas Frühphase sind die in einer Vielzahl noch erhaltenen Aktzeichnungen junger Frauen und Mädchen. Oft in Bewegung wiedergegeben, bannte Kokoschka seine Modelle mit verkanteten Umrisslinien und überlängten Gliedmaßen aufs Papier. Die Zeichnungen entstanden in der Regel in Folgen von mehreren Blättern. Meist spontan und in einem inspirierenden Augenblick folgte er seinem unmittelbaren Impuls, wodurch sich das zeichnerische Werk kontinuierlich entfalten konnte.
Provenienz: Privatsammlung Schleswig Holstein (zwischenzeitlich in Kommission im Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen/Berlin)
Trauernde
Öl auf Malpappe. 1918.
26 x 32,3 cm.
Unten rechts mit Kreide in Rot mit dem Künstlersignet "OWR" und datiert.
Virtuos vor tiefdunklem Hintergrund in Szene gesetztes Bildnis einer Trauernden, das bei farblicher Reduktion und mit effektvoller Vereinfachung der Formen als Verbildlichung der Emotion "Trauer" gelten kann. Ausgebildet an der Berliner Akademie bei Karl Gussow, später in Paris bei Émile Auguste Carolus-Duran und Jean-Jacques Henner, konnte die Künstlerin dort bald ein eigenes Atelier eröffnen. Roederstein und ihre Lebensgefährtin, die Frauenrechtlerin Elisabeth Winterhalter, eine der ersten Ärztinnen Deutschlands, lebten als offen lesbisches Paar ein von gesellschaftlichen Zwängen gelöstes unabhängiges Leben; beide unterstützten später andere Frauen auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit. Mit ihren gefeierten Portraits, darunter Prominente wie Georg Swarzenski, Hanna Bekker vom Rath, Jakob Nussbaum und Alexej von Jawlensky, war die Künstlerin jahrelang im Salon de Paris vertreten. Bei der Dargestellten handelt es sich um Rödersteins Dienstmädchen Helene "Lehnchen" Helm.
Provenienz: Jugendfreund der Künstlerin (direkt bei ihr erworben)
Arno Becker, Hofheim/Taunus
Privatbesitz Hessen
"Ich werde beobachtet"
Aquarell und Bleistift auf Velin, aufgezogen auf festen Karton. 1918.
32 x 26 cm.
Unten links mit Bleistift signiert "Lendecke" und datiert, verso betitelt.
Lendeckes Faszination für die elegante Welt der Mode spiegelt sich in der fein und akribisch ausgeführten Zeichnung. In Paris lernte der Künstler 1911 den Modeschöpfer Paul Poiret kennen und traf Josef Hoffmann, den künstlerischen Leiter der Wiener Werkstätte, für die er bald Postkarten entwarf. Zudem schuf er Illustrationen für die Zeitschriften Jugend, Meggendorfer Blätter sowie Licht und Schatten. Bei Kriegsausbruch 1914 zog er nach Budapest und 1915 nach Wien, wo die vorliegende Zeichnung entstand.
"Werden"
Farbradierung mit Aquatinta auf Similijapan. Um 1923.
38,7 x 29 cm (53 x 40,8 cm).
Betitelt und von fremder Hand bezeichnet "Urban".
Prachtvoller, großformatiger, in den Farben wunderbar abgestimmter Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und mit breitem Rand. Äußerst selten.
"Werden"
Farbradierung mit Aquatinta auf Similijapan. Um 1923.
38,7 x 29 cm (53,5 x 40,5 cm).
Signiert "FUrban", schwer lesbar datiert und betitelt.
Prachtvoller, großformatiger, in den Farben herrlich leuchtender Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und breitem Rand. Äußerst selten.
"Scheiden"
Farbradierung mit Aquatinta auf Japan. 1923.
39,5 x 29,8 cm (51 x 40 cm).
Signiert "FUrban", datiert, betitelt und bezeichnet "Aus dem Zyklus von der Seele".
In sphärischen Farbklängen strahlt die allegorisch-symbolistische Darstellung des in Prag bei František Ženíšek ausgebildeten Künstlers. Die Radiertechnik feinsinnig einsetzend, gestaltet Urban das Motiv in samtigem Kolorit von delikater Raffinesse. Prachtvoller, großformatiger Druck mit deutlich zeichnender Plattenkante und mit breitem Rand. Äußerst selten.
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