Justinianus. Lateinische Handschrift auf Pergament. Justinians Digesten (Corpus Iuris, Buch IV). 1 Bl. 2 Spalten. 17 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 8 x 14 cm. Format: 16 x 20,5 cm. Mit Rubrizierung und mehreren Initalien in Rot. Italien, zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Reich glossiertes Handschriften-Fragment aus dem vierten Buch der Digesten, Teil des Corpus Iuris Civilis, welches im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian I. (527-565 n. Chr.) zusammengestellt wurde und eine Vielzahl von Rechtsnormen umfasst. Band IV behandelt zentrale Rechtsmaterien, insbesondere aus dem Kaufrecht und dem Familienrecht, und umfasst Themen wie die Haftung für Sach- und Rechtsmängel beim Kauf, das Zins- und Beweisrecht, Eheschließung und -scheidung, Unterhaltspflichten sowie die Anerkennung von Kindern und Vormundschaften. – Kleine Wurmlöchlein und mit größerem Wasserfleck an einer Ecke. Etwas gebräunt. Provenienz: Bernard Rosenthal 1978.
Kanonisches Recht
Zitiert aus "Summa de matrimonio". Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 834
Zuschlag
100€ (US$ 104)
Kanonisches Recht. Fragment aus der "Summa de matrimonio". Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten (eine stark beschnitten). 42 Zeilen. Format: 19,2 x 14 cm. Mit Rubrizierung und 1 zweizeiligen Initiale in Rot und Blau. Italien, spätes 13. Jahrhundert.
Fragmentstück über Zeugen, zitiert aus (oder aus einer Quelle von) Tankred von Bolognas (um 1185-1236) "Summa de matrimonio". – Etwas gebräunt, mit Schriftabrieb und drei gekürzten Bastbändern (etwas Textverlust). Provenienz: Bernard Rosenthal 1964. The Marvin L. Colker Collection, London.
Petrus Lombardus
Sententiae. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 835
Zuschlag
550€ (US$ 573)
Von geradezu verschwenderischem Luxus
Aus dem Kloster Santa Maria degli Angeli
Petrus Lombardus. Sententiae. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 2 Bl. 2 Spalten. 31 Zeilen. Schrift: Gotica textura. Schriftraum: 11 x 6,8 cm. Format: 22,2 x 16,4 cm. Mit Rubrizierung, Textpassagen in Rot, 12 Initialen in Rot und Blau mit reichem wechselndem Federwerk. Wohl Italien 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Besonders schön erhaltenes Doppelblatt aus einer außergewöhnlich luxuriösen hochmittelalterlichen Handschrift, strahlend weiß und geradezu verschwenderisch breitrandig, so dass sich die beiden sorgfältigen Kolumnen fast auf dem Pergament verlieren. Vorhanden sind die Distinctiones III-IV des 2. Buches in zusammen acht aufeinanderfolgenden Kolumnen des Bifoliums. – Winziger Randschaden mit kleinem Braunfleck und minimalem Ausriss, sonst sehr sauber und wohlerhalten. Aus einem Manuskript des Klosters zu Santa Maria degli Angeli e San Francesco in Mailand. Sotheby's, 10. Dezember 1980, Los 78, danach aufgelöst und erworben 1991 von Quaritch.
Justinianus. Corpus iuris civilis. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 47 Zeilen. Schrift: Rotunda. Schriftraum: 23,5 x 11,5 cm. Format: 30 x 22,7 cm. Mit Rubrizierung, Absatzmarkierungen, mehreren Initialen und einer dekorativen blauen 10-zeiligen Überschrift in Rot und Blau. Italien spätes 13. Jahrhundert.
Aus Justinians (482-565) spätantiker Geseztesammlung, dem Corpus iuris civilis. Vorhanden ist das "explicit lib X" gefolgt von dem "incipit XI". – Teile des Glossars fehlen, etwas gebräunt. Provenienz: Vermutlich aus den Sammlungen von Philip Bliss (1787-1857), Sir Thomas Phillipps (1792-1872) und E. H. Dring (1864-1928). Quaritch 1990. The Marvin L. Colker Collection, London.
Bonaventura. Kommentar zu den Sentenzen von Petrus Lombardus. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 53 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 24,1 x 14,2 cm. Format: 27 x 18,9 cm. Mit einer zweizeiligen Initiale in Rot und Blau. England (vielleicht Oxford) spätes 13. Jahrhundert.
Ein Handschriftenfragment, das nur kurz nach dem Tod des italienischen Theologens Bonaventura (1221-1274) enstanden ist. Aus dessen zweiten Buch des Kommentars, über die Unsterblichkeit. – Verso etwas leimschattig und mit teils stärkerem Tintenabrieb. Provenienz: Sammlung Philip Bliss (1787-1857), Sir Thomas Phillipps (1792-1872) und E. H. Dring (1864-1928). Quaritch 1987-1988. Marvin L. Colker Collection, London.
Raimund von Penyafort. Summa de casibus poenitentiae. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 39 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 19,2 x 7,9 cm. Format: 22,6 x 16,5 cm. Mit Rubrizierung. England, spätes 13. Jahrhundert.
Eine glossierte, englische Handschrift des Kanonisten und dritten Ordensmeister der Dominikaner Raimund von Penyafort (1175-1275), die erst kurz nach seinem Tod entstand. Aus seinem Werk Summa de casibus poenitentiae, zur Exkommunikation (Buch II) das als Hilfsmittel für Mitglieder des Dominikanischen Ordens dienen sollte, bei der Bekennung von Beichten. – Etwas gebräunt und mit wenigen Läsuren. Provenienz: Quartich, London, sodann The Marvin L. Colker Collection, London.
Lesepultbibel. Lateinische Handschrift auf Pergament. II. Buch der Makkabäer. Fragment 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 17 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 18,1 x 22,1 cm. Format: 19,3 x 28,7 cm. Mit einer zweizeiligen Initiale in Rot. Frankreich oder Flandern, spätes 13. Jahrhundert.
Unter Verwendung eines Einbands aus einem Buch der Bibliothek der Familie Apel, Schloss Ermlitz, bei Leipzig. In sehr feiner und großer kalligraphischen Schrift. – Recto stärker leimschattig, kleinere Löchlein, etwas fleckig verso. Provenienz: 2002 Quaritch. The Marvin L. Colker Collection, London.
Justinianus
Lateinische Handschrift auf Pergament. Kommentar zum Codex
Los 840
Zuschlag
110€ (US$ 115)
Justinianus. Kommentar zum Codex juris civilis. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 81 (von?) Zeilen. Schrift: Textualis. Schriftraum: 31,8 x 18 cm. Format: 31,8 x 19,3 cm. Italien spätes 13. Jahrhundert.
Fragment aus einem großformatigen Kommentar zu Justinians (482-565) Pandekten, Buch II. – Ein kleines Wurmloch, etwas leimschattig. Ohne Initialen, schön erhalten. Provenienz: 1980 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Doppelblatt einer frühen, wohl noch zeitgenössischen Thomas-Handschrift mit "Explicit" und Sachregister
Aquin, Thomas von. Summa theologica. Doppelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 1 Doppelbl. 2 Spalten. 51 Zeilen. Schrift: Textura gotica. Schriftraum: 25,3 x 17,5 cm. Format: 33 x 21,7 cm. Mit Rubrizierung und mehreren Initialen in Rot und Blau. Frankreich spätes 13. Jahrhundert.
Handschriftenfragment aus Thomas von Aquins (1225-1274) Summa theologica, hier vorhanden der Schlussteil der "Secunda Secundae" mit dem "Explicit". Gefolgt von einem Kapitelverzeichnis und einem alphabetischen Sachregister von "gracia" bis "potestas". – Etwas wurmlöchrig und leicht fleckig, sonst sehr schönes, eindrucksvoll frühes Doppelblatt. Einstige Verwendung als Umschlag wohl eines Brauerei-Kontorbuchs mit der Überschrift: "BrawRigistter zum Falckenstein 1587 undt 1588". Provenienz: Quaritch 1992. The Marvin L. Colker Collection, London.
Aquin, Thomas von
Catena aurea mit Apostelkommentar zu Matthäus. Fragmentstreifen
Los 842
Zuschlag
100€ (US$ 104)
Thomas von Aquin. Catena aurea mit Apostelkommentar. Fragmentstreifen. Lateinische Handschrift auf Pergament. 32 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftgröße (Fragment): 16,6 x 1,9 cm. Format: 17,2 x 5 cm. Mit Rubrizierung und Handschrift in Rot. Frankreich, spätes 13. oder frühes 14. Jahrhundert.
Wohl ein Fragment mit Teilen aus dem Kommentar des Thomas von Aquin (1225-1274) zu Matthäus 7:16-18. Wahrscheinlich aus der Catena Aurea. – Provenienz: Gefunden im Einband von Stephanus "Annotationes in Sophoclem et Euripidem" Genf 1568, in der Bibliothek von Bielby Thompson of Escrick. The Marvin L. Colker Collection, London.
Justinianus. Pandekten. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 39 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica textura. Schriftraum: 18,4 x 11,8 cm. Format: 19 x 13,7 cm. Mit mehreren, teils mehrzeiligen Initialen in Rot und Blau sowie zahlreichem Federwerk in Rot. Wahrscheinlich England um 1300.
Frühes englisches Handschriftenfragment mit einem Text aus den Pandekten des Kaisers Justinians (482-565). Das ist eine Kompilation der Jurisprudenz Rechtsgelehrter der klassisch-römischen Kaiserzeit (Buch XII). – Vereinzelte kleine Wurmlöchlein, der Rand verso hinterlegt (ohne Textverlust). Schön erhaltenes Blatt. Provenienz: 1980 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Thomas von Aquin und Lombardus, Petrus
Kommentar zu den Sentenzen von Peter Lombard
Los 846
Zuschlag
220€ (US$ 229)
Thomas von Aquin. Kommentar zu den Sentenzen von Petrus Lombardus. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 25 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 12,8 x 7,5 cm. Format: 13,2 x 18,7 cm. Mit Rubrizierung, Federwerk und 2 zweizeiligen Initialen in Rot und Blau. England frühes 14. Jahrhundert.
Fragment eines Sentenzenkommentares von Thomas von Aquin (1225-1274). Petrus Lombardus (1100-1160), dessen Vier Bücher der Sentenzen im 12. Jahrhundert eine systematische Darstellung der gesamten Theologie schufen, beeinflusste nachhaltig die scholastische Tradition. Seine zusammengestellten Lehrsätze zu Gotteslehre, Trinität, Schöpfung, Christologie und Sakramente wurden zum unverzichtbaren Bestandteil des theologischen Magisterstudiums. – Mit Mittelfalz und montierter Sammlersignatur "3932" (wahrscheinlich nicht von Phillipps), etwas gebräunt. Provenienz: 1978 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Frühes Brevier mit hübscher Fischinitiale
Breviarium. "In dedicationem sancti michaelis archangel ad vespas caput". Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 26 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 11 x 8,2 cm. Format: 17,8 x 13 cm. Mit Rubrizierung, mehreren Initialen, teils mit Federwerk in Blau, Rot und Violett sowie einer fünfzeiligen Initiale "S" mit langem floralen Stab über die Kolumne links. Italien (wahrscheinlich Umbrien), erste Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Hübsches Einzeltblatt aus einem recht frühen Brevier zu Anfang des 14. Jahrhunderts, noch mit dem typischen Federwerk und den hübschen rot-blauen Initialen im Wechsel. Hier mit der Stelle zum Festtag des Heiligen Michael (8. Mai). Mit einer hübschen Fisch-Illuminierung in dem Buchstaben "S" in Blau, Grün, Orange und Weiß. – Im Rand etwas gebräunt, ansonsten sehr sauber. Provenienz: 1998 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
Sessay in North Yorkshire und Darell, Marmaduke
Lateinische Handschrift auf Pergament. Pachtvertrag
Los 849
Zuschlag
380€ (US$ 396)
Sessay in North Yorkshire. Pachtvertrag. Unterer Teil einer englischen Indenture. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 S. auf 1 Bl. 9 (von ?) Zeilen. Schrift: Kanzleibastarda. Format: ca. 8 x 23,6 cm. North Yorkshire, erstes Drittel des 14. Jahrhunderts.
Indenture-Pachtvertrag über Ländereien in der Grafschaft Sessay in North Yorkshire für einen Sir Marmaduke Darell (um 1290-1334) aus der bedeutenden englischen Adelsfamilie derer von Darrell. Demnach verpachtet genannter Sir Marmaduke Darell die Ländereien qua vorliegender Urkunde an Robbert Corp of Cessay und seine Frau Emma in einer sogenannten "Indenture" einer in der Mitte zackig geschnittenen Urkunde, die ihre Authentizität in dem lückenlosen Zusammenfügen der Teile beider Parteien erhielt. – Untere Zeilen fehlen (Textverlust), sonst wohlerhalten. Provenienz: Winifred Myers, 1971. The Marvin L. Colker Collection, London.
Alexander de Villa Dei
Doctrinale. Lateinisches Handschriftenfragment auf Pergament
Los 850
Zuschlag
150€ (US$ 156)
Alexander de Villa Dei. Doctrinale. Lateinisches Handschriftenfragment auf Pergament. 1 S. auf 1 Bl. 30 Zeilen. Schrift: Textualis. Format: 22,8 x 15 cm. Italien, 14. Jahrhundert.
Alexander de Villa Dei (auch Alexander Gallus; um 1170-1240) schrieb um 1200 sein bekanntes lateinisches Lehrgedicht "Doctrinale", von dem hier ein Teil auf einem Einbandmakulatur-Fragment vorhanden ist, das wiederum ein etwas späterer Leser mit einen Randglosse in einer zügigen Bastarda in Sepiatinte kommentiert hat. – Einbandmaterial mit entsprechenden Gebrauchsspuren, Wurmlöcher. Starker Schriftabrieb, mit Textverlust. Provenienz: 1964 Bernard Rosenthal. The Marvin L. Colker Collection, London.
Handschriften - Stundenbücher - Urkunden
Frühhumanistische Seneca-Handschrift aus dem Italien zur Zeit Petrarcas
Seneca, Lucius Annaeus. Thyestes. Fragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 1 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 27 Zeilen. Schrift: Gotica rotunda. Schriftraum: 23,4 x 16,7 cm. Format: 26,7 x 19,5 cm. Italien zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Handschriftenfragment aus Senecas (4-65 n. Chr.) römischer Tragödie, in der Thyestes unwissentlich seine eigenen Kinder isst. Sehr seltene frühhumanistische Handschrift aus der Petrarca- und Boccacciozeit, in der nicht nur das Erwachen des Geistes im Sinne der Wiedergeburt der Antike, sondern auch die Wiederendeckung der antiken Literatur zu einer Neubewertung führte, noch lange vor der Möglichkeit, Texte drucken zu können. – Einstige Verwendung als Einbandmaterial mit entsprechenden Randläsuren und kleine Wurmlöchlein (Textverlust), Ausschnitten und Montagespuren sowie Leimresten und Bräunungen. Text verso teils abgerieben. Provenienz: Quaritch, Bookhands of the Middle Ages II, Kat. 1056, 1985, Nr. 30. The Marvin L. Colker Collection, London.
Absetzungsurkunde
des Generalministers des Franziskanerordens. Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 852
Zuschlag
600€ (US$ 625)
Absetzung des Generalministers der Franziskaner zu Leonessa in Latium
Absetzungsurkunde des Generalministers des Franziskanerordens. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Doppelbl. 25 Zeilen. Schrift: saubere Kanzleischrift. Schriftraum: 10 x 28 cm. Format: 23,3 x 33,1 cm. Leonessa, 27. VII. 1377.
Die offizielle Absetzungs- bzw. Entlassungsurkunde, gerichtet an den Generalminister des Franziskanerordens (OFM - Ordo Fratrum Minorum) Leonardo Rossi (1335-1407), dem dieser von 1373-1378 vorstand. Sein Nachfolger war Angelo da Spoleto (von 1379-1391 Generalminister). Ausgestellt im Refektorium des Franziskanerklosters von "Genissa", der heutigen Gemeinde Leonessa in der Provinz Rieti (Region Latium) in Mittelitalien, bezeugt von 37 hochrangigen Amtsträgern des Franziskanerordens. – Läsuren, Löcher und Fehlstellen in der Plica, am Rande, jedoch nicht im Text. Einstige Verwendung als Einbands, leicht fleckig und ohne das Siegel. Wenige Passaden gebräunt und schwerer, meist aber sehr gut leserlich und klar im Schriftbild. Provenienz: Bernard Rosenthal (seine BMR Misc. 38). The Marvin L. Colker Collection, London.
Myrrhenbüscheltraktat
Gebetbuch. Tagzeitentraktate. Fragment einer deutschen Handschrift auf Papier
Los 853
Zuschlag
7.500€ (US$ 7,813)
"Myrrhenbüscheltraktat" und "Tagzeitentraktate" - Sammlung zur privaten Andacht
Mystisch-asketische Sammelhandschrift. Deutsche Handschrift auf Papier. 67 Bl. 13-17 Zeilen. Gotische Textualis. Schriftraum: 11,3 x 8 cm. Format: 13,5 x 10 cm, an den Rändern beschnitten (ohne Textverlust). Mit Rubrizierung, zahlreichen roten 1-2-zeiligen Initialen und Kapitalstrichelung. Überschriften in Rot. Schlichter Leinenband um 1960. Südwestdeutscher Raum, um 1400.
Ergiebige, für den privaten Andacht zusammengesetzte Sammlung Gebete und Traktate, darunter das "Myrrhenbüscheltraktat der Sammlung Eis" (Bl. 24r-27v) und zwei "Tagzeitentraktate" (Bl. 27v-30r und Bl. 51r-67v; vgl. 2VL, Bd. 6, Sp. 836 u. Bd. 9, Sp. 580). S. auch G. Eis, Altgermanistische Beiträge (1974), S. 134-137 mit einer Analyse und Ausgabe des "Myrrhenbüscheltraktats" in dieser Handschrift). Zwei weitere Traktate ("Die sieben tagzeiten" (Bl. 27-30) und "Die sieben zeiten von dem liden unsers herren" (Bl. 51-67) wurden von J. Werling nach dieser Handschrift ediert (Neuphilologische Mitteilungen 64 (1963), S. 283-299). Weitere Texte harren der Erschließung und Veröffentlichung.
Die Handschrift bildete den ersten Teil einer Sammelhandschrift, die vom Vorbesitzer Eduard Langer in drei kodikologischen Einheiten aufgelöst wurde. Jede Einheit erhielt eine eigene Signatur; die fortlaufende Foliierung der Blätter (hier Bl. 1-67) belegt jedoch die frühere Zusammengehörigkeit der drei Einheiten (Sammlung Eis Hs. 106, Hs. 117 (diese Handschrift) und Hs. 131 (s. Eis/Vermeer in FS Thomas Kaeppeli, Bd 1, S. 379-380). Die etwas unsichere, altertümlich wirkende Schrift erlaubt eine Datierung der Hs. in die Zeit um 1400.
Kurze Beschreibung der Handschrift von Eis/Vermeer (s. oben, S. 380-381) und im Handschriftencensus unter Nummer 15812; ergiebige Beschreibung im Portal "Predigt im Kontext": https://pik.ku.de/12434 (mit Nachweis der einzelnen Predigten). – Vorsatz mit blauem Stempel und Nummer der Slg. Eis und hs. "Cod. 117" sowie mit Einträgen. Teils sehr knapp beschnitten (meist ohne Buchstabenverlust), gelegentlich etwas fleckig, mit wenigen Tintenwischern und Gebrauchsspuren.
Provenienz: Dominikanerinnenkloster Schönensteinbach; Nürnberg, Katharinenkloster: Antiquariat J. Halle (München); Sammlung Eduard Langer, Braunau (Hs. 704); Antiquariat Heinrich Hinterberger (Wien); Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis (Heidelberg), hier Hs. 117.
Meister Eckhart
Predigten. Forschungsrelevante Sammlung deutscher Predigten des berühmten Mystikers
Los 855
Zuschlag
19.000€ (US$ 19,792)
Forschungsrelevante Sammlung deutscher Predigten des berühmten Mystikers
Meister Eckhart. Predigten. Deutsche Handschrift auf Papier. 20 Bl. 31-35 Zeilen. Winzige Gotische Bastarda. Schriftraum: 11,5 x 7,1 cm. Format: 13,8 x 9,8 cm. Mit Rubrizierung, roten Absatzmarken und Kapitalstrichelung. Schweinsleder um 1960. Süddeutschland Ende 14. Jahrhundert.
Wichtige, forschungsrelevante Sammlung deutscher Predigten des spätmittelalterlichen Theologen, Philosophen und Mystikers Meister Eckhart von Hochheim (1260-1328). Die Handschrift bildete den mittleren Teil einer Sammelhandschrift, die vom Vorbesitzer Eduard Langer in drei kodikologischen Einheiten aufgelöst wurde. Jede Einheit erhielt eine eigene Signatur; die fortlaufende Foliierung der Blätter (hier [67]-76) belegt jedoch die frühere Zusammengehörigkeit der drei Einheiten: Sammlung Eis Hs. 106 (diese Handschrift), Hs. 117 und Hs. 131. In der überaus reichen Forschungsliteratur zu Meister Eckhart hat die Handschrift die Signatur Bra1 (s. www.eckhart.de/textzeugen/heidelberg/htm#Bra1 bzw. http://www.eckhart.de/textzeugen/heidelberg/htm) erhalten. Vgl. Eis/Vermeer, FS Thomas Kaeppeli, Bd. 1, S. 382-391 (mit einer Auflistung der Predigten).
Die Mundart der Handschrift (alemannisch) belegt, dass die Handschrift in Südwestdeutschland entstanden ist. Ihre Schrift und prominente Stelle in der handschriftlichen Überlieferung der Predigten von Meister Eckhard erlauben eine Datierung im späten 14. Jahrhundert, womöglich im frühen 15. Jahrhundert.
Beschreibung der Handschrift im Handschriftencensus unter Nummer 15812; eine ergiebige Beschreibung der Handschrift im Projekt "Predigt im Kontext": https://pik.ku.de/12434 (mit Nachweisen der einzelnen Predigten).
Siehe Gerhard Eis und Hans J. Vermeer, Nichteckhartische Texte in der Eckhart-Handschrift Bra1, in: Xenia medii aevi historiam illustrantia oblata Thomae Kaeppeli O.P., hg. von Raymundus Creytens und Pius Künzle (Storia e Letteratura raccolta di studi e testi 141), Rom 1978, Bd. I, S. 379-399 (mit Abdruck von Bl. 71r-73v, 76r-78r). Enthalten sind die Predigten (Bra1) [67*r- 69r, 79v-8lv, 82r-84r]. – Vorsatz mit blauem Stempel und Nummer der Sammlung Eis sowie mit Einträgen. Von minimalen Fleckchen und wenigen Randläsuren abgesehen in bemerkenswert gutem Zustand, sauber und frisch und in der Perlschrift sehr gut lesbar. Handschrift auf sehr festem, fast kartonartigem Papier.
Provenienz: Dominikanerinnenkloster Schonensteinbach; Nürnberg, Katharinenkloster: Antiquariat J. Halle (München); Sammlung Eduard Langer, Braunau, Böhmen (Hs. 702); Antiquariat Heinrich Hinterberger (Wien); Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis (Heidelberg), hier Hs. 106.
Balbus, Johannes. Lateinische Handschrift auf Pergament. Catholicon. 2 S. auf 1 Bl. 42 Zeilen. Schrift: Gotica Rotunda. Schriftraum: 18 x 6,6 cm. Format: 22 x 7,2 cm. Mit Rubrizierung und einer zweizeiligen Initiale in Rot. Wahrscheinlich England spätes 14. Jahrhundert.
Eine Spalte des Buchstaben "N" aus dem Summa grammaticalis quae vocatur Catholicon, ein lateinisches Wörterbuch, das 1286 von dem Dominikaner und Lexikografen Johannes Balbus (ca.1218-1298) zusammengestellt wurde. – 1980 Bernard Rosenthal. The Marvin L. Colker Collection, London.
Aus einer englischen Handschrift
Lombardus, Petrus. Lateinische Handschrift auf Pergament. Magna glossatura. 2 Fragmente 4 S. auf 2 Bl. 2 Spalten. 57 Zeilen (in der Regel unterbrochen durch biblischen Text in größerer Schrift). Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 25,3 x 14,7 cm. Format: 30 x 19,8 bzw. 19,5 cm. Mit einigen Initialen in Rot und Blau (teils leicht abgerieben). England, um 1400.
Zwei große Fragmente aus dem berühmten Glossar des Petrus Lombardus (1095-1160), hier zu dem Psalm 34. – Unter Verwendung eines Einbands, dadurch etwas leimschattig. Papierstreifen am Rand, kleine Wurmlöcher. Provenienz: Sammlung Philip Bliss (1787-1857), Sir Thomas Phillipps (1792-1872) und E. H. Dring (1864-1928). 2001 Quaritch. The Marvin L. Colker Collection, London.
Oxfordshire - Die Kosten einer Messe und eines Ritts von Latham nach Burford
Abrechnung. Kostenaufstellung. Fragment einer lateinische Handschrift auf Pergament. 16 Zeilen. Schrift: Bastarda anglica. Schriftraum: 15,5 x 16 cm. Format: 15,5 x 18,5 cm. 14./15. Jahrhundert. England 14./15. Jahrhundert.
Beurkundung über verschiedene Kosten im Raum um Burford im Oxfordshire, darunter die Festsetzung von Kosten, die beim Lesen einer Messe entstehen sowie diejenigen für die Pferde bei einem Ritt von Latham nach Burford. – Vorhanden ist nur der linke Teil, knapp beschnitten mit Textverlust. Verso mit zeitgenössischem hs. Besitzvermerk. Provenienz: The Marvin L. Colker Collection, London.
Abhandlung über die Tugenden und Laster
Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 860
Zuschlag
480€ (US$ 500)
Abhandlung über die Tugenden und Laster. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 65 (von ?) Zeilen. Schrift: Bastarda. Schriftraum: 29,9 x 16,9 cm. Format: 31,5 x 20,7 cm. Mit Rubrizierung und 2 vierzeiligen Initialen (eine mit starkem Abrieb) in Rot und Blau. England 14. bis 15. Jahrhundert.
Wurmlöchrig, eine Seite mit starkem Tintenabrieb, kleiner Ausriss. Provenienz: Aus den Sammlungen von Philip Bliss (1787-1857), Sir Thomas Phillipps (1792-1872) und E. H. Dring (1864-1928). Quaritch 1987-1988. The Marvin L. Colker Collection, London.
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