Los 853
Myrrhenbüscheltraktat
Gebetbuch. Tagzeitentraktate. Fragment einer deutschen Handschrift auf Papier
Zuschlag
7.500€ (US$ 7,813)
"Myrrhenbüscheltraktat" und "Tagzeitentraktate" - Sammlung zur privaten Andacht
Mystisch-asketische Sammelhandschrift. Deutsche Handschrift auf Papier. 67 Bl. 13-17 Zeilen. Gotische Textualis. Schriftraum: 11,3 x 8 cm. Format: 13,5 x 10 cm, an den Rändern beschnitten (ohne Textverlust). Mit Rubrizierung, zahlreichen roten 1-2-zeiligen Initialen und Kapitalstrichelung. Überschriften in Rot. Schlichter Leinenband um 1960. Südwestdeutscher Raum, um 1400.
Ergiebige, für den privaten Andacht zusammengesetzte Sammlung Gebete und Traktate, darunter das "Myrrhenbüscheltraktat der Sammlung Eis" (Bl. 24r-27v) und zwei "Tagzeitentraktate" (Bl. 27v-30r und Bl. 51r-67v; vgl. 2VL, Bd. 6, Sp. 836 u. Bd. 9, Sp. 580). S. auch G. Eis, Altgermanistische Beiträge (1974), S. 134-137 mit einer Analyse und Ausgabe des "Myrrhenbüscheltraktats" in dieser Handschrift). Zwei weitere Traktate ("Die sieben tagzeiten" (Bl. 27-30) und "Die sieben zeiten von dem liden unsers herren" (Bl. 51-67) wurden von J. Werling nach dieser Handschrift ediert (Neuphilologische Mitteilungen 64 (1963), S. 283-299). Weitere Texte harren der Erschließung und Veröffentlichung.
Die Handschrift bildete den ersten Teil einer Sammelhandschrift, die vom Vorbesitzer Eduard Langer in drei kodikologischen Einheiten aufgelöst wurde. Jede Einheit erhielt eine eigene Signatur; die fortlaufende Foliierung der Blätter (hier Bl. 1-67) belegt jedoch die frühere Zusammengehörigkeit der drei Einheiten (Sammlung Eis Hs. 106, Hs. 117 (diese Handschrift) und Hs. 131 (s. Eis/Vermeer in FS Thomas Kaeppeli, Bd 1, S. 379-380). Die etwas unsichere, altertümlich wirkende Schrift erlaubt eine Datierung der Hs. in die Zeit um 1400.
Kurze Beschreibung der Handschrift von Eis/Vermeer (s. oben, S. 380-381) und im Handschriftencensus unter Nummer 15812; ergiebige Beschreibung im Portal "Predigt im Kontext": https://pik.ku.de/12434 (mit Nachweis der einzelnen Predigten). – Vorsatz mit blauem Stempel und Nummer der Slg. Eis und hs. "Cod. 117" sowie mit Einträgen. Teils sehr knapp beschnitten (meist ohne Buchstabenverlust), gelegentlich etwas fleckig, mit wenigen Tintenwischern und Gebrauchsspuren.
Provenienz: Dominikanerinnenkloster Schönensteinbach; Nürnberg, Katharinenkloster: Antiquariat J. Halle (München); Sammlung Eduard Langer, Braunau (Hs. 704); Antiquariat Heinrich Hinterberger (Wien); Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis (Heidelberg), hier Hs. 117.
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