Greiner, Otto
Bildnis von Marianne Brockhaus in Leipzig
Los 6423
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,474)
Bildnis von Marianne Brockhaus in Leipzig.
Federlithographie auf Japanbütten. 50,8 x 34,3 cm (Darstellung); 58,2 x 46 cm (Blattgröße). In der Platte unten links spiegelbildlich signiert "O. Gr. II (18)99". Vogel 73 II.
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Abzug auf dem vollen Bogen, rechts mit dem vollen Schöpfrand. Nur schwach angestaubt sowie im Passepartoutausschnitt mit einem schwachen Lichtrand, sonst tadellos schön und original erhalten. Sehr selten.
Rivalen.
Radierung auf Similijapan. 12,9 x 29,9 cm. Unten rechts signiert "Rich. Müller" sowie unten links ebenfalls vom Drucker Otto Felsing "Felsing" signiert. (1912). Günther 64, Wodarz G 64.
Ganz ausgezeichneter, kräftiger Abzug mit leichtem Ton. Minimale Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung.
Geyger, Ernst Moritz
Marabu am Strand, auf einem offenen Buch
Los 6425
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
350€ (US$ 365)
Marabu am Strand, auf einem offenen Buch.
Radierung mit Roulette und Aquatinta auf Japan. 24,2 x 34,5 cm (Plattengröße); 29,9 x 41,9 cm (Blattgröße). In Bleistift unten links bez. "No. 16." und unten rechts signiert "E. M. Geyger". 1886/1905.
Ganz ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit Rand um die Plattenkante. Lediglich marginale Altersspuren, in vorzüglicher Erhaltung. Beigegeben von demselben ein weiteres Exemplar des Blattes in einem wohl späteren Abzug (beschnitten), ein signierter und mit "No. 18" bez. Abzug der Radierung "Löwenpaar im Käfig" (1886), sowie ein signiertes und mit "No. 20" bez. Exemplar der Radierung "Affendisputation" (mit dem Trockenstempel des Künstlers).
Dame mit Federhut.
Radierung mit Roulette auf Similijapan. 22,5 x 41,9 cm. Unten rechts signiert und datiert "Fritz Zalisz. [19]13." sowie unten links als "Orig. Radierung." bez.
Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Ganz schwach lichtrandig, vereinzelte Stockfleckchen, am oberen Rand mit zwei Klebestreifen im Passepartout fixiert, sonst in sehr guter Erhaltung.
Ausstellung: Naumburg, Galerie im Schlösschen Naumburg, Oktober-November 2020: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka.
Literatur: Richard Hüttel und Bodo Pientka: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka. Ausst. Kat. Naumburg (Galerie im Schlösschen) 2020, S. 75 (nur Abb.).
Klinger, Max
Die Folge der vier Landschaften
Los 6428
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.375€ (US$ 1,432)
Die vier Landschaften: Mittag; Die Chaussee; Die Mondnacht; Sommernachmittag.
4 Radierungen mit Aquatinta auf Kupferdruckpapier bzw. Bütten. Folio. Singer 123 V, 124 VI-V, 125 IV, 126 VI.
Die komplette Folge der "Vier Landschaften", Opus VII. Ungewöhnlich isoliert fallen die "reinen Landschaften" aus dem umfangreichen Radierwerk Klingers. Der Künstler fand die Landschaftsmotive möglicherweise in der Umgebung Leipzigs. Je mit der gestochenen Schrift, Singer 124 mit der gestochenen Schrift, aber vor Tilgung des Randeinfalls. Ganz ausgezeichnete, kräftige Drucke mit Rand, teils auf dem vollen Bogen. Insgesamt etwas angestaubt, teils schwach lichtrandig, kleine Randläsuren bzw. -risschen, Singer 124 gebräunt bzw. leicht fleckig sowie lichtrandig, sonst gut erhalten.
Mädchen mit hohem Hut.
Radierung, Kaltnadel und Aquatinta in Schwarzbraun auf chamoisfarbenem Similijapan. 26,3 x 21 cm. Signiert und eigenh. bez. "Probedruck". Um 1911.
Joseph Uhl wurde in New York als Kind katholischer Eltern geboren, die bald nach seiner Geburt nach Deutschland zurückkehrten. Seit 1899 war er an der Akademie der Schönen Künste in München eingeschrieben. Zur Druckgraphik, der das Gros seiner künstlerischen Bemühungen gelten sollte, fand er jedoch weitgehend autodidaktisch. Neben der Max Klinger verpflichteten Motivwelt finden sich in dem noch unerforschten Œuvre Uhls auch eine Reihe intimer Portraits, die mehrfach seine Tochter Marion zum Gegenstand haben. Die weiche Modellierung der Gesichter durch zarte Kreuzschraffuren und die überzeugende Nuancierung von Hell und Dunkel verleihen den Bildnissen die Unmittelbarkeit der realen Präsenz und erinnern an die Portraitblätter Karl Stauffer-Berns. Doch schwingt in der liebevollen Hinwendung zum Sujet auch spürbar die Intimität der Familienbande mit. Das vielleicht eindringlichste Bildnis ist das Vorliegende, in dem das Gesicht des Mädchens von den schwarzen Flächen eines hohen Hutes und einer ärmellosen Schürze eingerahmt und hevorgehoben wird. Die Dargestellte wirft uns einen glühenden, aber auch reservierten Blick zu, der gleichermaßen fesselt und auf Abstand hält.
Prachtvoller, prägnanter Druck mit Rand um die teils leicht gratige Facette. Schwache Knickspur im linken Rand, Bleistiftannotationen unten links und verso, ebenda Montierungsrestchen, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten.
Mädchen mit schwarzem Hut (Tochter Marion).
Radierung, Kaltnadel und Aquatinta in Schwarzbraun auf Velin. 24,6 x 20,3 cm. Signiert, unten links bez. "Marion". Um 1911.
Ganz ausgezeichneter, prägnanter und teils gratiger Druck mit breitem Rand. Kaum merkliche Stockfleckchen und Gebrauchsspuren im Außenrand, montagebedingt zwei dünne Stellen im Oberrand, sonst in sehr schöner Erhaltung. Selten.
Provenienz: Kunsthandlung B. Koestler, München (Stempel verso).
Maus mit Walnuss.
Radierung auf gewalztem China. 6,1 x 16,1 cm. Signiert und datiert "Rich. Müller 1900". Unbeschrieben.
Wie beispielsweise in seinen Radierungen "Maus mit Nuß" (G 56) oder "Maus mit Lorbeer" (G 57) führt Müller auch in dieser unverzeichneten Radierung den Betrachter so nah an die Maus heran, dass man glaubt, "daß selbst ein zu tiefer Atemzug sie erschrecken und zur Flucht treiben könnte. Filigran strichelte er das Fell der Tiere, um dessen Weichheit zu illusionieren" (Wodarz, S. 192).
Prachtvoller, harmonischer Druck mit breitem Rand. Minimal angestaubt, schwach lichtrandig verso Papierstreifen einer alten Montierung, sonst tadellos. Von größter Seltenheit, es ist bisher kein weiteres Exemplar dieser Radierung bekannt (Auskunft Rolf Günther, Dresden).
Maulwurf.
Radierung und Kaltnadel in Schwarzbraun auf festem Velin. 11,1 x 19,2 cm. Signiert, datiert "4.IV.1915" und mit Widmung an den Sohn Adrian. 1915. Günther 81, Wodarz 83.
Die Darstellung wirkt in ihrer realitätsnahen und schonungslosen Drastik wie das Pendant zu Wenzel Hollars totem, auf dem Bauch liegenden Maulwurf, den dieser rund 270 Jahre zuvor radierte. Prachtvoller, prägnanter Probedruck, oben und unten mit schmalem, seitlich sehr schmalem Rand. Vornehmlich verso minimal angeschmutzt, kaum merkliche Stockflecken oben links, weitere unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
Müller, Richard
Das Göpelwerk im Brunnenhaus von Schloss Augustusburg
Los 6433
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
Das Göpelwerk im Brunnenhaus von Schloss Augustusburg.
Graphit auf festem Velin. 19,8 x 24,5 cm. Am Unterrand signiert und bez. "Rich. Müller Brunnenhaus Schloss Augustusburg", darüber schwer leserlich "Rich. Müller 1916" sowie verso abermals signiert und betitelt.
Was auf den ersten Blick wie ein abstraktes Strahlenbündel und auf den zweiten wie eine Leonardeske Phantasiemaschine wirkt, ist die Holzbalkenkonstruktion des Göpelwerks im Brunnenhaus von Schloss Augustusburg im Erzgebirge. Der im 17. Jahhrundert abgeteufte Brunnen ist ganze 130 Meter tief und damit einer der tiefesten Burgbrunnen Deutschlands.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Literatur: Corinna Wodarz: Symbol und Eros. Die Bildwelten Richard Müllers (1874-1954) mit dem Katalog des Gesamtwerks, Göttingen 2002, Z 0000.135.
Stassen, Franz
Die Walküre (Siegmung wird von Hunding geschlagen)
Los 6434
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 1,953)
Die Walküre (Siegmund wird von Hunding geschlagen).
Lithographiestein. 70,4 x 54,5 cm. Um 1916.
Franz Stassen schuf diesen Stein für sein Hauptwerk, den vierteiligen Zyklus zu Wagners Ring der Nibelungen. Die seltene Serie entstand ca. 1916-1928 und umfasste insgesamt 120 Illustrationen, die ornamentale Elemente des Jugendstils mit der realistischen Formgebung des 19. Jahrhunderts verbinden. Stassen studierte an der Zeichenschule in Hanau und an der Berliner Akademie und widmete sich in seinen Gemälden und Illustrationsarbeiten vorwiegend den Motiven aus der Mythen- und Sagenwelt. Eine enge Freundschaft verband ihn mit der Familie von Richard Wagner, insbesondere Cosima Wagner.
Brod, Ferdinand
Poesie des Schützenthums
Los 6435
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,693)
Poesie des Schützenthums.
Farblithographie auf dünnem Karton. 22,4 x 20,4 cm (Darstellung); 54,4 x 49,5 cm (Blattgröße). Mit lithographierter Signatur. (1899). Chr. M. Nebehay: Ver Sacrum 1898-1903, S. 34 und 250.
Die vorliegende Lithographie erschien als Beilage zur Gründerausgabe von Ver Sacrum, 2. Jahrgang 1899, zweite Serie. Bereits ein Jahr zuvor veröffentliche Ferdinand Brod einen Entwurf zu einem Schützenfestplakat mit dem gleichen Motiv im 1. Jahrgang von Ver Sacrum, Heft 11, S. 14 als Begleitabbildung zu einem flammenden Plädoyer Gustav Gugitz' für die Beschäftigung von Künstlern in der Plakatkunst. Prachtvoller Druck mit sehr breiten, wohl den vollen Rändern. Ebenda mit vereinzelten Knickspuren, minimal fleckig und mit wenigen blassen Stockflecken, kurzer, hinterlegter Randeinriss oben rechts, Knickfalte in der unteren rechten Eckenspitze, sonst in schöner Erhaltung.
Hammer, Walter Julius
Zwei Bildniss von Max Klinger
Los 6436
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Max Klinger, blinzelnd; Max Klinger im Dreiviertel Profil nach rechts.
2 Radierungen auf Similijapan. 16,1 x 8,1 cm und 16 x 9,7 cm. Unterhalb der Darstellung betitelt und signiert: "Max Klinger, blinzelnd (nach d. Natur) Druck 6 / Walther Hammer" sowie "Max Klinger / Walther Hammer".
Aus beiden Bildnissen spricht deutlich eine ironische Distanz, in der Darstellung, die sich gewissermaßen auf wenige Konturlinien beschränkt, bricht sich etwas karikaturhaftes. Zweifellos erkennt man direkt den großen Leipziger Künstler Max Klinger und doch wird man in der süffisanten, sehr reduzierten Darstellung, der Unterschiede gewahr, die zwischen Dargestellten und ausführendem Künstler bestanden haben müssen. Walter Julius Hammer, der in Dresden und Leipzig studierte und seinen Lebensunterhalt vor allem als Werbegrafiker verdiente, zählte gemeinsam mit Rüdiger Berlit, Eugen Hamm, Wil Howard und Hildegard Domizlaff zu der Gruppe der Leipziger Expressionisten, die sich einer neuen Bildsprache, der des Expressionismus, gegenüber öffneten. Dafür wurden sie von Max Klinger, lange Zeit der Fix- und Mittelpunkt der Leipziger Kunstszene, scharf kritisiert. In einem Brief vom 24. Juni 1919 schreibt Klinger: "Mit Entsetzen war ich heut in unserem Kunstverein. 50% unserer Leute von unserer Leipziger Jahresausstellung sind vom gleichen Fieber besessen. Und allesamt vom identisch gleichen farben-formen- und Lichtwahnsinn [...] Meschugge ist Trumpf" (vgl. Max Klinger: Malerei und Zeichnung. Tagebuchaufzeichnungen und Briefe, Leipzig 1985, S. 156f.).
Ganz ausgezeichnete, zarttonige Drucke mit Rand. Nur unbedeutende Gebrauchsspuren, teils minimal und nur vereinzelt stockfleckig, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Von großer Seltenheit.
Literatur: Richard Hüttel und Bodo Pientka: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka. Ausst. Kat. Naumburg (Galerie im Schlösschen) 2020, S. 10f. (mit Abb.).
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