Artist Index: Dürer, Albrecht


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Los 5082Dürer, Albrecht
Die Nemesis oder: Das große Glück

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
50.000€ (US$ 55,556)

Details

Die Nemesis oder: Das große Glück. Kupferstich. 33,4 x 23,1 cm. Um 1501-02. B. 77, Meder 72 II a (von f). Wz. Ochsenkopf mit fünfteiliger Blume, Dreieck und zwei Querstrichen (Meder 62, 1441-1481 (?)).

Eines der programmatischen Hauptblätter des Nürnberger Meisters, das an Größe nur noch vom "Hl. Eustachius" übertroffen wird. Wurde es von Bartsch und Heller noch mit dem Titel "Das Große Glück" versehen, konnte Bernhard Hausmann den Zusammenhang zu der von Dürer in seinen Schriften erwähnten Darstellung der "Nemesis" herstellen. Der Künstler gab ihr "die Gestalt eines nackten, geflügelten Weibes von mächtiger Statur und Körperfülle, das weltbeherrschend hoch über der Erde schwebt. In strenger Profilansicht steht die Rächerin mit ausgebreiteten Schwingen und im Wind flatternden Gewandzipfeln auf einer Kugel. (...) Die Attribute bezeichnen die ausgleichenden Eigenschaften der Göttin der Vergeltung, die den Menschen Strafe und Lohn im rechten Maß zuteilt." (Schoch/Mende/Scherbaum, S. 97). Die Landschaft zeigt die Stadt Klausen in Tirol am Zusammenfluss von Eisack und Tinnebach. Dürer machte hier Station, auf seiner Reise nach Italien, die ihn über den Brennerpass führte.
Prachtvoller, überaus harmonischer und gegensatzreicher Abzug von großer Schönheit, der in allen Parallellagen rein und deutlich zeichnet, einzelne Details wie der Pokal, die Draperie, das Zaumzeug sowie die Architektur und die Landschaft in der unteren Hälfte der Darstellung von unübertrefflicher Brillanz und Schärfe. Der Abzug trägt bereits den Glitsch unterhalb des Mannes auf der Brücke, jedoch auch das Wasserzeichen Ochsenkopf, das Meder nur für die früheren Abzüge des ersten Druckzustandes verzeichnet. Die punktierten Wolken noch deutlich, der Kratzer von der Draperie zum Oberschenkel noch schwach sichtbar, vor den bräunlichen, ungleichmäßigen Drucken des b-Zustands. Meist an die sichtbare Plattenkante geschnitten, teils mit den Spuren eines Rändchens. Geringfügig fleckig, entlang der äußeren Ränder vereinzelt und vor allem links sehr sorgfältig und kaum wahrnehmbar ausgebesserte Randläsuren, diese mit feinen und fachmännisch gesetzten Federretuschen entlang der Facette und der äußersten Darstellung, geweißtes bzw. ausgebessertes Rostfleckchen links an der Draperie auf den Wolken und unter dem Zügel, geringe Montierungsreste verso, sonst ganz vorzügliches und wundervoll erhaltenes Exemplar. In dieser Druckschönheit ein Rarissimum. Aus den Sammlungen Paul Prouté, Paris (Lugt 2103c) und Hans Rinn, Heuchelheim (Lugt 4049), Galerie Bassenge, Auktion 75, 26. Mai 2000, Los 5171, seither in hessischem Privatbesitz.

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Los 5079Dürer, Albrecht
Der Apostel Simon

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,889)

Details

Der Apostel Simon. 11,6 x 7,6 cm. 1523. B. 49, Meder 49 b (von d).

Mit den Kritzeln rechts von der Ärmeldraperie. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, oben bis auf diese beschnitten. Geringfügige Altersspuren, minimal fleckig, sonst sehr gutes Exemplar.

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Los 5081Dürer, Albrecht
Der hl. Hieronymus im Gehäus

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
24.375€ (US$ 27,083)

Details

Der hl. Hieronymus im Gehäus. Kupferstich. 24,6 x 18,87 cm. 1514. B. 60, Meder 59 e-f (von f). Wz. Fragment (Stadttor?).

Mit dem diagonalen Kratzer vom Tisch zum Löwen. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten links minimal knapp an die Darstellung geschnitten. Minimal angestaubt, verso verschiedene horizontale Knick- und Knitterspuren, die recto jedoch kaum in Erscheinung treten, teils mit unmerklichen Ausbesserungen, unten links kleine ausgebesserte Randläsur mit geschlossenem Randeinriss, dort feine Federretuschen, untere rechte Eckenspitze ergänzt, weitere geringfügige Ausbesserungen, sonst sehr schön. Möglicherweise aus der Sammlung Max Egon Fürst zu Fürstenberg (vgl. Lugt 2811).

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Los 5083Dürer, Albrecht
Die Sonne der Gerechtigkeit

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,556)

Details

Die Sonne der Gerechtigkeit (sol iustitiae). Kupferstich. 10,6 x 7,6. (1500). B. 79, Meder 73 wohl c (von d).

Mit Spuren eines Kratzers links der rechten Schulter, sowie mit senkrechten Kratzern über Hals und Brust der Gestalt, über Mantelsaum und Oberschenkel. Ganz ausgezeichneter, klarer und transparenter Druck an die Facette geschnitten, unten mit der sichtbaren Facette, oben mit sehr feinem Rändchen. Minimal angestaubt und fleckig, dünne Stellen, links hinterlegte Stelle mit kleiner unauffälliger Ausbesserung, winziges Nadellöchlein auf dem rechten Oberschenkel, sonst im Gesamteindruck sehr schön.

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Los 5075Dürer, Albrecht
Christus vor Pilatus

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.375€ (US$ 2,639)

Details

Christus vor Pilatus. Kupferstich. 11,6 x 7,4 cm. 1512. B. 7, Meder 7 wohl c (von d). Wz. Fragment Stadtwappen.

Blatt 5 der "Kupferstichpassion". Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Leicht fleckig, minimal gebräunt, zarte Quetschfältchen, im weißen Rand unten Bleistiftannotationen, winzige Randläsuren, rechts unten Sammlerstempel bis knapp in die Darstellung, verso kleine Montierungsreste, sonst schön. Aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung KB (Lugt 4786).

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Los 5084Dürer, Albrecht
Ritter, Tod und Teufel

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
37.500€ (US$ 41,667)

Details

Ritter, Tod und Teufel (Der Reuter). Kupferstich. 24,4 x 18,8 cm. 1513. B. 98, Meder 74 wohl e (von g). Wz. Ochsenkopf mit Stern und Kreuz (Meder 65).

Die komplexe Darstellung "Ritter, Tod und Teufel" oder "Der Reuter", wie Dürer selbst sie nannte, gilt als erste der drei sogenannten "Meisterstiche". Die beiden Blätter "Melancholie" und "Der hl. Hieronymus im Gehäuse" (vgl. unsere Losnummer 5081) entstanden im folgenden Jahr 1514. Seit Heinrich Wölfflin hat sich die kunsthistorische Forschung eingehend mit den Prototypen und der ikonographischen Deutung dieser Darstellung des "Eques christianus" befasst. Als Urbild fungierte laut Wölfflin vermutlich Leonardo da Vincis Modell zum Reiterdenkmal des Francesco Sforza. Die vielfältigen Interpretationen, die das Blatt seitdem erfahren hat, fasste Winkler (1957) mit dem folgenden Satz zusammen: "Der Stich verbildlicht das Leben des Christen in der praktischen Welt der Handlung und Entscheidung".
Ganz ausgezeichneter, noch in vielen Details schön klarer und ausgewogener Abzug mit der vollen Darstellung, teils mit Spuren eines weißen Rändchens. Vornehmlich verso leicht fleckig, verso zarte horizontale Quetsch- und Knickspuren, in diesen teils sehr sorgsame Ausbesserungen, verschiedene unauffällige und versiert ausgebesserte Erhaltungsmängel mit dezenten Federretuschen wie etwa am Kamm des Pferdes, im Hinterteil, in den Vorderläufen von Pferd und Esel sowie an der Elle des Reiters, weitere ausgebesserte Randläsuren und Randschäden, in diesen Stellen ebenfalls sorgsame Federretuschen, weitere Altersspuren, verso alte, leicht verblasste Federannotation des Künstlernamens, im Gesamteindruck jedoch sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Richard Herrlinger (Lugt 5818).

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Los 5080Dürer, Albrecht
Die Buße des heiligen Chrysostomus

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.875€ (US$ 13,194)

Details

Die Buße des heiligen Chrysostomus. Kupferstich. 18 x 11,8 cm. Um 1497. B. 63, Meder 54 d/e (von f).

Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck, ganz knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren dieser. Verso leichte Spuren alter Montage, rechte untere Eckenspitze ganz minimal ergänzt, vereinzelte dünne Stellen, sonst vorzüglich erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung "K.K." (nicht bei Lugt), Privatsammlung Niedersachsen.

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Los 5085Dürer, Albrecht
Die Missgeburt eines Schweins

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.375€ (US$ 4,861)

Details

Die Missgeburt eines Schweins. Kupferstich. 11,9 x 12,6 cm. Um 1496. B. 95, Meder 82 d (von h).

Die vertikalen Kratzer teils noch schwach sichtbar. Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck bis an die Darstellung beschnitten, punktuell mit Spuren der Plattenkante. Unauffällig geglättete Vertikalfalte, angestaubt und gelegentlich fleckig, Faserspuren in den Ecken sowie verso, winzige Ausbesserung im linken Ohr des Schweines, geschlossenes Randeinrisschen oben, weitere kaum merkliche Ausbesserungen, minimal gegilbt, sonst in guter Erhaltung.

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Los 5076Dürer, Albrecht
Der verlorene Sohn

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.125€ (US$ 9,028)

Details

Der verlorene Sohn. Kupferstich. 24,9 x 18,8 cm. Um 1496. B. 28, Meder 28 f-h (von h). Wz. Bekrönter Doppelkopfadler (ähnlich Meder 226, 230).

Noch mit der Schramme über dem vorletzten Fenster. Ausgezeichneter Druck mit Spuren der Plattenkante, teils mit winzigem Rändchen, nur oben wohl minimal knapp innerhalb. Geringfügig stockfleckig und fleckig, verso geglättete Horizontalfalte, sorgsam ausgebesserte Läsuren in der Ecke oben rechts sowie in der Fassade des mittleren Hauses, dort mit punktuellen Retuschen, weitere kleine Ausbesserungen vor allem in den Rändern, minimal gegilbt, weitere Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.

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Los 5077Dürer, Albrecht
Maria mit der Meerkatze

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
27.500€ (US$ 30,556)

Details

Maria mit der Meerkatze. Kupferstich. 19 x 12,2 cm. Um 1498. B. 42, Meder 30 a (von l) . Wz. Hohe Krone (Meder 20).

Rein und vor allen Kratzern oder Wischspuren, wie bei Meder für die frühesten Drucke beschrieben. Prachtvoller, gegensatzreicher, das filigrane Liniengefüge bis ins letzte Detail wunderbar prägnant und dabei scharf wiedergebender Abzug mit der vollen Darstellung, teils mit Spuren der Plattenkante. Das Papier mit vereinzelten dünnen Stellen und überaus dünn hinterfasert, kaum sichtbare Ausbesserungen mit Faserspuren und sehr dezenten Retuschen in den rechten Ecken sowie punktuell entlang der äußersten Kanten, winzige Ausbesserung mit Spuren von Deckweiß im Pfahl unten links, im Gesamteindruck jedoch vorzüglich. Aus der Sammlung Pierre Mariette, 1661 (Lugt 1790).

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Los 5087Dürer, Albrecht
Das große Pferd

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.750€ (US$ 9,722)

Details

Das große Pferd. Kupferstich. 16,1 x 11,7 cm. 1505. B. 97, Meder 94 e (von f).

Ausgezeichneter, überwiegend prägnanter Druck an drei Seiten mit Rändchen um die Plattenkante, teils an diese geschnitten, oben ca. 2-3 mm Darstellungsverlust. Minimal angeschmutzt und gegilbt, kleine Fehlstelle rechts der Hinterläufe mit Stichfragment hinterlegt, dort der Leim bräunlich nach recto durchschlagend, die Ecke oben rechts ausgedünnt, punktuell weitere dünne Stellen, Leimspuren verso, ebenda Montagereste umlaufend entlang der Kanten, sonst in guter Erhaltung. Mit unbekannter Sammlermarke (wohl nicht bei Lugt).

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Los 5086Dürer, Albrecht
Der Koch und sein Weib

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,556)

Details

Der Koch und sein Weib. Kupferstich. 10,8 x 7,7 cm. Um 1496/97. B. 84, Meder 85 d (von e). Wz. Vierblatt (Fragment Wappen mit L, Meder 314a).

Mit dem Kratzer über der rechten Schulter der Frau und deren Kopf. Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, oben und unten mit Spuren der Einfassungslinie. Minimal angestaubt, unten rechts am Saum mit schwachem Fleckchen, winzige ausgebesserte Stelle links des Monogramms, sonst sehr gut erhalten. Aus den Sammlungen Joseph von Camesina (Lugt 429) und Georg Rath (Lugt 1206).

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Los 5078Dürer, Albrecht
Maria mit dem Kinde am Baum

Auktion 124

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.375€ (US$ 10,417)

Details

Maria mit dem Kinde am Baum. Kupferstich. 11,5 x 7,4 cm. 1513. B. 35, Meder 34 wohl b (von e).

Wohl vor den zarten Wischkritzeln durch das Monogramm und die Jahreszahl. Prachtvoller Druck an die überwiegend sichtbare Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchen. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, oben rechts teils fleckig sowie dort partiell silhouettiert und die Partie mit dem weißen Hintergrund sorgsam ergänzt, weitere leichte Gebrauchsspuren, sonst im Gesamteindruck herrliches Exemplar. Aus der Sammlung des Nationalmuseum Stockholm (Lugt 5131 und 5132).

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Los 512Dürer, Albrecht
Die Apokalypse. The Apocalypse. Prestel 1999

Auktion 124

Zuschlag
90€ (US$ 100)

Details

Dürer, Albrecht. Die Apokalypse. The Apocalypse. Faksimile der deutschen Urausgabe von 1498 "Die heimlich Offenbarung Johannis". Faksimile und Kommentar. Mappe und Buch. 49 x 33 bzw. 24 x 16,5 cm. Schwarze OPappmappe mit illustriertem ODeckelschild bzw. illustrierter OPappband, zusammen in OPappkassette (diese gering berieben und minimal fleckig). München, Prestel, 1999.
Eines von 700 arabisch nummerierten Exemplaren (Gesamtauflage: 750). Faksimile auf festen, schneeweißen Bütten, herausgegeben von Ludwig Grote mit dessen Kommentartexten. – Wohlerhalten, kaum Gebrauchsspuren.

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Los 332Dürer, Albrecht
Die kleine Holzschnittpassion

Auktion 124

Zuschlag
40.000€ (US$ 44,444)

Details

Das John St. Aubyn-Exemplar der Kleinen Holzschnittpassion Albrecht Dürers
Dürer, Albrecht. Die kleine Holzschnittpassion. 37 Holzschnitte. Ca. 9 x 8 cm (1) und je ca. 12,7 x 9,7 cm (36), montiert auf Büttenpapier. 22 x 18,5 cm. Braunes Maroquin um 1890 über 5 Zierbünden mit goldgeprägtem Rückentitel, Goldstempeln und reicher Filetenvergoldung, Deckel mit goldgeprägter Rahmenbordüre, Dentelles und Eckfleurons, Stehkantenfilete und reicher Innenkantenvergoldung, türkisches Glanzmarmorpapier für die Vorsätze und dreiseitiger Goldschnitt in modernem Pappschuber. Nürnberg 1508-1511f.
Meder 125-161. Illustrated Bartsch 16-52. Hollstein 125-161. Davies, Fairfax Murray, 144. Panofsky, Dürer, I, 60f. und II, 236-272. Schneider, Otto Schäfer, II, 22-58. – Vollständige Folge der sogenannten "Kleinen Holzschnittpassion" Albrecht Dürers (1471-1527), wie üblich zusammengestellt aus verschiedenen Ausgaben in verschiedenen Zuständen. So stammt der Titel mit dem sitzenden Christus als Schmerzensmann (leicht über die Darstellung beschnitten ca. 9 x 8 cm) aus der Buchausgabe mit verso lateinischem Text. Die folgenden 36 Holzschnitte aus frühen Drucken kurz vor und nach der Buchausgabe von 1511.

Die "Kleine Passion" ist Dürers umfangreichste druckgraphische Folge. Die einschließlich Titelblatt 37 Holzschnitte entstanden, den vier datierten Blättern zufolge, 1509 und 1510. Im Jahre 1511 erschien sie als Buch mit den lateinischen Versen des Benedictus Chelidonus, im selben Jahr wie auch die "drei großen Bücher" Dürers: "Apokalypse", "Große Passion" und
Marienleben. In den folgenden Jahren, bis ca. 1550 erschienen drei weitere, durch Wasserzeichen unterscheidbare Drucke ohne Text. 1612 veranstaltete Daniele Bissuccio in Venedig mit den originalen Druckstöcken wiederum eine Buchausgabe, nun mit italienischem Text.

35 der 37 Druckstöcke befinden sich seit 1839 im British Museum in London. Die populäre Holzschnittfolge wurde außerdem oft kopiert und paraphrasiert. Marcantonio Raimondi veröffentlichte bereits 1511 eine in Kupfer gestochene Kopie, eine in den 1530ern in Venedig von Vavassore gedruckte Biblia Pauperum enthält ebenfalls Nachschnitte. Weitere Kopien entstanden in Deutschland und den Niederlanden im 16. und 17. Jahrhundert.

"Dürer hat in der Kleinen Passion Leidensgeschichte mit großer Erzählfreude vorgetragen. Jenen Szenen, die ausdrücklich von der Passion Christi handeln, stellte er weitere vier voran - vom Sündenfall bis zur Geburt Christi - und ergänzte die Folge durch einen Epilog von sieben Szenen, in denen er die Ereignisse nach Christi Auferstehung bis zum Jüngsten Gericht darstellte. Die Kleine Passion geriet hierdurch zu einem kompletten heilsgeschichtlichen Zyklus über den Sündenfall und die Erlösung der Menschen durch das Leiden Christi (Erich Schneider in Albrecht Dürer, Das druckgraphische Werk I, S. 283). Enthalten sind die Blätter in der folgenden Reihenfolge:

1. Schmerzensmann
2. Sündenfall; Wasserzeichen Hohe Krone?
3. Vertreibung aus dem Paradies
4. Verkündigung
5. Geburt Christi
6. Christus nimmt Abschied von seiner Mutter
7. Einzug nach Jerusalem
8 Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel; Wasserzeichen 'Hohe Krone'
9. Abendmahl; Wasserzeichen 'Hohe Krone'
10. Fußwaschung
11. Christus am Ölberg; Wasserzeichen 'Hohe Krone'
12. Gefangennahme
13. Christus vor Annas
14. Christus vor Kaiphas
15. Verspottung
16. Christus vor Pilatus; Wasserzeichen 'Hohe Krone'
17. Christus vor Herodes
18. Geißelung
19. Dornenkrönung
20. Schaustellung 'Ecce Homo'
21. Pilatus wäscht sich die Hände; Wasserzeichen 'Hohe Krone'
22. Kreuztragung
23. Veronika zwischen den Heiligen Peter und Paul
24. Annagelung ans Kreuz
25. Kreuzigung Christi
26. Christus in der Vorhölle; Wasserzeichen Ochsenkopf
27. Kreuzabnahme
28. Beweinung
29. Grablegung
30. Auferstehung
31. Christus erscheint seiner Mutter; Wasserzeichen Hohe Krone
32. Christus erscheint Maria Magdalena 'Noli Me Tangere'; Wasserzeichen 'Ochsenkop'
(ähnlich Meder Tafel XIII. IN 81)
33. Christus in Emmaus
34. Der ungläubige Thomas
35. Himmelfahrt
36. Pfingstwunder; Wasserzeichen Hohe Krone'
37. Das Jüngste Gericht

Die komplette Serie ist in guten oder sehr guten Zuständen. Nach Meder wurde Papier mit dem Wasserzeichen 'Hohe Krone' (Meder Tafel IV, Nr. 20) für die lateinische Buchausgabe von 1511 benutzt. Da viele der vorliegenden Blätter dieses Wasserzeichen aufweisen, dürften sie gleichzeitig oder nur wenig später entstanden sein, die Blätter mit 'Ochsenkopf' möglicherweise etwas früher. Der Zustand der meisten Blöcke entspricht Meders Beschreibungen der Ausgabe von 1511 oder anderer früher Abdrucke. – Die 36 Holzschnitte, in denen Dürer den Leidensweg Christi schildert, sind jeweils bis zum Bildrand beschnitten (ca. 12,7 x 18,8 cm), alle sind mit der linken Kante auf festes Büttenpapier montiert. Meder 132 ist hinter Meder 129 gebunden. Verso eine feine alte Nummerierung in brauner Tinte (1-36, beginnend mit dem Sündenfall). Hier und da wenige winzige Braunfleckchen. Meder 126 knapp ins Bild beschnitten; 2 Tafeln mit Nadellöchlein, 3 Tafeln mit kleinen hinterlegten Einrissen, 9 Tafeln gering fleckig. Prachtvoll gebunden in einen englischen Maroquinband vom Ende des 19. Jahrhunderts.

Provenienz: Aus der Sammlung des Kunstmäzens, Sammlers von Grafik und Büchern und großem Bibliophilen Sir John St. Aubyn (1858-1839). Sein Monogramm "I.S.A." befindet sich auf den meisten Holzschnitten (Lugt 1534). Dann ging das Exemplar an Thomas Edward Watson, dann durch Erbfolge bis zum letzten Vorbesitzer, einer europäischen Privatsammlung, dann Handel Schweiz und schließlich deutsche Privatsammlung.

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[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.“


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