Los 5082
Dürer, Albrecht
(1471-1527, Nürnberg)Die Nemesis oder: Das große Glück
Schätzung
60.000€ (US$ 64,516)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts
Auktionsdatum 27.11.2024
Die Nemesis oder: Das große Glück. Kupferstich. 33,4 x 23,1 cm. Um 1501-02. B. 77, Meder 72 II a (von f). Wz. Ochsenkopf mit fünfteiliger Blume, Dreieck und zwei Querstrichen (Meder 62, 1441-1481 (?)).
Eines der programmatischen Hauptblätter des Nürnberger Meisters, das an Größe nur noch vom "Hl. Eustachius" übertroffen wird. Wurde es von Bartsch und Heller noch mit dem Titel "Das Große Glück" versehen, konnte Bernhard Hausmann den Zusammenhang zu der von Dürer in seinen Schriften erwähnten Darstellung der "Nemesis" herstellen. Der Künstler gab ihr "die Gestalt eines nackten, geflügelten Weibes von mächtiger Statur und Körperfülle, das weltbeherrschend hoch über der Erde schwebt. In strenger Profilansicht steht die Rächerin mit ausgebreiteten Schwingen und im Wind flatternden Gewandzipfeln auf einer Kugel. (...) Die Attribute bezeichnen die ausgleichenden Eigenschaften der Göttin der Vergeltung, die den Menschen Strafe und Lohn im rechten Maß zuteilt." (Schoch/Mende/Scherbaum, S. 97). Die Landschaft zeigt die Stadt Klausen in Tirol am Zusammenfluss von Eisack und Tinnebach. Dürer machte hier Station, auf seiner Reise nach Italien, die ihn über den Brennerpass führte.
Prachtvoller, überaus harmonischer und gegensatzreicher Abzug von großer Schönheit, der in allen Parallellagen rein und deutlich zeichnet, einzelne Details wie der Pokal, die Draperie, das Zaumzeug sowie die Architektur und die Landschaft in der unteren Hälfte der Darstellung von unübertrefflicher Brillanz und Schärfe. Der Abzug trägt bereits den Glitsch unterhalb des Mannes auf der Brücke, jedoch auch das Wasserzeichen Ochsenkopf, das Meder nur für die früheren Abzüge des ersten Druckzustandes verzeichnet. Die punktierten Wolken noch deutlich, der Kratzer von der Draperie zum Oberschenkel noch schwach sichtbar, vor den bräunlichen, ungleichmäßigen Drucken des b-Zustands. Meist an die sichtbare Plattenkante geschnitten, teils mit den Spuren eines Rändchens. Geringfügig fleckig, entlang der äußeren Ränder vereinzelt und vor allem links sehr sorgfältig und kaum wahrnehmbar ausgebesserte Randläsuren, diese mit feinen und fachmännisch gesetzten Federretuschen entlang der Facette und der äußersten Darstellung, geweißtes bzw. ausgebessertes Rostfleckchen links an der Draperie auf den Wolken und unter dem Zügel, geringe Montierungsreste verso, sonst ganz vorzügliches und wundervoll erhaltenes Exemplar. In dieser Druckschönheit ein Rarissimum. Aus den Sammlungen Paul Prouté, Paris (Lugt 2103c) und Hans Rinn, Heuchelheim (Lugt 4049), Galerie Bassenge, Auktion 75, 26. Mai 2000, Los 5171, seither in hessischem Privatbesitz.
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