Goethe, Johann Wolfgang von
Philipp Hackert. Biographische Skizze
Los 2061
Nachverkaufspreis
250€ (US$ 269)
Goethe, Johann Wolfgang von. Philipp Hackert. Biographische Skizze, meist nach dessen eigenen Aufsätzen entworfen. 1 Bl., XII, 346 S. 20 x 12 cm. Halbleder d. Z. (Rückenbezug zur Hälfte gelöst) RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1811.
Goedeke IV/3, 398, 202. Hagen 357. Hirzel A 293. Kippenberg I, 391. Speck 2086/87. Brieger 686. – Erster vollständiger Druck seiner Würdigung des klassizistischen Landschaftsmalers Jakob Philipp Hackert (1737-1807), den Goethe im Jahre 1786 am Hof von König Ferdinand IV. von Neapel traf, um bei ihm Zeichenunterricht zu nehmen. Ein Teilvorabdruck erschien 1811 im Morgenblatt für gebildete Stände (vgl. Hagen 678). Mit der gedruckten Widmung Goethes an die Erbprinzessin Maria Paulowna sowie im Anhang mit der Schrift "Hackert's Kunstcharakter und Würdigung seiner Werke, von Herrn Hofrath Meyer". – Anfangs etwas stockfleckig, sonst sauber. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Goethe, Johann Wolfgang von. Ueber Kunst und Alterthum. 18 Hefte (alles Erschienene) in 18 Bänden. 15,5 x 9,5 cm. Mit 5 (1 mehrfach gefalteten) Kupfertafeln von C. A. Schwerdgeburth und 2 (1 doppelblattgroßen, 1 mehrfach gefalteten) Tabellen. 16 x 10 cm. Pappband im Stil d. Z. (bestoßen; bis auf Band 21 die OUmschläge eingebunden) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Cotta, 1816-1832.
Goedeke IV/3, 542-571. Hagen 487. Kippenberg I, 525. Hirzel A 327. Diesch 1644. Kirchner 4115. – Erste Ausgabe des wichtigsten Publikationsorgans des alten Goethe. Das letzte Heft gaben die Weimarer Kunstfreunde aus dem Nachlass heraus. "Es enthält u. a. zwei Briefe Goethes über den Abschluß des Faust, wovon der eine an W. v. Humboldt gerichtet, am 17. März 1832, dem Tag an den Goethe tödlich erkrankte, geschrieben ist" (Deneke 478). – In Band 21 die Titelei restauriert. Alle Bände stellenweise stärker braun- und stockfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Falk, Johannes
Goethe aus näherm persönlichen Umgange
Los 2063
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 129)
Goethe, J. W. v. - Falk, Johannes. Goethe aus näherm persönlichen Umgange dargestellt. Ein nachgelassenes Werk. XII, 318 S. 17,5 x 11 cm. Pappband d. Z. (berieben, Ecken und Kapitale etwas bestoßen, Rücken mit Mittelknickfalte) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Brockhaus, 1832.
Goedeke IV/2, 508, 336a. Sammlung Kippenberg 1623 – Erste Ausgabe. Wichtige, wenn auch nicht unumstrittene Quelle über Goethes Beziehungen zu seinen Zeitgenossen. Das Werk, bereits 1824 entstanden, erschien auf Wunsch des Verfassers erst nach Goethes Tod. Der Pädagoge und Schriftsteller Johannes Daniel Falk (1768-1826) war häufiger Gast bei Goethe und gründete eine Erziehungsanstalt, für deren Kinder er das Weihnachtslied "O du fröhliche ..." verfasste. – Leichte Stockflecken, sonst wohlerhalten. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Freieisen, Johann Christoph
Die beiden Friedericken in Sesenheim
Los 2064
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Goethe, J. W. v. - Freieisen, Johann Christoph. Die beiden Friedericken in Sesenheim. Wahrheit und Dichtung. 2 Bl., VI, 184 S. 18,5 x 12 cm. OBroschur (ausgeblichen und etwas fleckig, geringe Randknicke). Zürich, Geyser und Company, 1838.
Goedeke IV/3, 93, b, 3. – Seltene einzige Ausgabe der auf Befragung noch lebender Zeitzeugen basierenden, fiktional-romanhaften Erzählung über Goethes Jugendliebe Friederike Brion und seinen Aufentahlt in Sesenheim, wohl die einzige schöngeiste Veröffentlichung des aus Frankfurt-Sachsenhausen stammenden Johann Christoph Freieisen (1803-1849), der sich als Sohn eines Weingärtners in Goethes Heimatstadt einen Namen als berüchtigter Radikalpublizist machte und steckbrieflich gesucht wurde. "1832 zogen ihm einige in die 'Volkshalle' geschriebene Artikel eine Gefängnißstrafe zu, die aber in der Appellations-Instanz wieder aufgehoben wurde. Im gleichen Jahre ließ er in Würzburg ein Schriftchen 'Die Republik' drucken mit den beleidigendsten Ausfällen gegen die Fürsten und Regierungen; es trug ihm außer sechs Monaten Untersuchungshaft ... vier Monate Gefängniß ein. Nach Erstehung der Strafe betheiligte er sich an der revolutionären Gesellschaft 'Männerbund'; er vertrieb radicale Flugblätter, sorgte für Beschaffung von Waffen und Munition, betheiligte sich an den Exercierübungen der Verschwörer und an ihren Ausflügen auf die benachbarten Ortschaften. Als ihm der Boden in Frankfurt zu heiß wurde, verließ er im Frühjahr 1834 seine Vaterstadt, von deren Behörden steckbrieflich verfolgt. Er ließ sich in Bern nieder und ertheilte hier Musikunterricht. Ende 1848 kehrte er nach Erlaß der Amnestie nach Frankfurt zurück, wohin ihn stets eine heiße Sehnsucht gezogen hatte; an dem politischen Leben hat sich der kränkelnde Mann nicht mehr betheiligt. Er starb am 24. April 1849 in Frankfurt a. M." (ADB XLVIII, 748f.). Die Pfarrerstochter Friederike Brion (1752-1813) verdrehte dem jungen Straßburger Jurastudenten Goethe bekanntlich gehörig den Kopf, nachdem er ihr im Herbst 1770 im nahegelegenen Sesenheim das erste Mal begegnete und sich eine kurze leidenschaftliche Liebesaffäre entspann, die Goethe zu den berühmten Sesenheimer Liedern inspirierte und seinen frühen Ruhm als Lyriker des Sturm und Drang begründete. – Etwas stockfleckig, einige Blatt lose. Unbeschnittetes Exemplar in der Verlagsbroschur.
Göttinger Sieben, Die
Konvolut mit 5 Werken in erster Ausgabe
Los 2065
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 860)
Die Göttinger Sieben. - Konvolut von 5 Werken in erster Ausgabe. 8°. (1) Halbleder d. Z. (leicht berieben) mit goldgeprägtem RTitel; (2) moderner Pappband mit eingebundener OBroschur; (2) OBroschur (bestoßen, berieben und 1 Band mit fehlendem oberen Kapital). Basel, Schweighauser bzw. Leipzig, Weidmann, 1838.
I. Friedrich Christoph Dahlmann. Die Prostestation und Entlassung. - Erste Ausgabe - II. Derselbe. Zur Verständigung. NDB II, 479. - Erste Ausgabe. - III. Heinrich Ewald. Worte für Freunde und Verständige. - Erste Ausgabe. - IV. Derselbe. Dasselbe. - Erste Ausgabe. - V. Jacob Grimm. Über seine Entlassung. - Borst 1870. Houben II, 249. - Erste Ausgabe. – Etwas stock- und braunfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Grandville, Jean-Jacques
Bilder aus dem Staats- und Familienleben der Thiere
Los 2066
Zuschlag
100€ (US$ 108)
Grandville, Jean-Jacques (d. i. Jean Ignace Isidore Gérard). Bilder aus dem Staats- und Familienleben der Thiere. Mit Erläuterungen herausgegeben von A. Diezmann. 2 Bl., 464 S. Mit Holztsichtitel, 197 Hozstichtafeln und zahlreichen Textholzstichen. 25,5 x 18 cm. Späteres Halbleder (berieben, Ecken leicht bestoßen, hinteres Gelenk, Rücken leicht beschabt) mit RVergoldung. Leipzig, B. G. Teubner, 1846.
Vgl. Vicaire IV, 520. Brivois 206. Carteret III, 314. Sander 354. Renonciat 289. Rümann, Illustr. Buch, S. 161. – Erste deutsche Ausgabe. Ein weiteres bedeutendes Werk, in dem Grandville die anthropomorphe Gestaltung erneut aufnimmt. "Die literarischen Mitarbeiter waren Balzac, Labédollière, George Sand, Nodier, Alfred de Musset usw. Es ist ebenso erfüllt von reizender, humorvoller Phantastik wie von bitterer Anklage. Grandvilles Hand folgte leicht seinen geistreichen Einfällen; sein Strich gewann an Lebendigkeit, oft überrascht eine Elastizität, die an Daumier erinnert" (Rümann). – Vorderes Innengelenk angeplatzt. Innenspiegel mit Besitzeintrag in Sepia, montiertem Exlibris und montiertem Buchhandlungsschild. Anfangs und am Schluss etwas papierbedingt gebräunt und gering fleckig. Die Vorsätze leimschattig und erneuert, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar.
Günnel, Johann Gottlieb
Aus der Geschichte des Dorfes Deutschheim
Los 2067
Nachverkaufspreis
150€ (US$ 161)
(Günnel, Johann Gottlieb). Aus der Geschichte des Dorfes Deutschheim. Vom Verfasser des Morgenlandes. 2 Bl., 168 S. 19,5 x 13 cm. OBroschur (gebräunt). Zwickau, Verein zur Verbreitung guter und wohlfeiler Volksschriften, 1846.
Nicht bei Holzmann-B. – Erste Ausgabe. In Dialogform verfasste Aufklärungsschrift, die die wirtschaftlichen Verhältnisse auf dem Lande und die Auswanderungswelle anhand eines fiktiven Dorfes im Vogtland analysiert. – Unaufgeschnittenes, unbeschnittenes Exemplar; etwas angetaubt.
Haug, Johann Christoph Friedrich
Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase
Los 2068
Zuschlag
200€ (US$ 215)
Seltene Originalausgabe des berühmten Nasenbuchs
(Haug, Johann Christoph Friedrich). Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase. In erbauliche hochdeutsche Reime gebracht von Friedrich Hophthalmos, der sieben freien Künste Magister. Zweite Originalausgabe. 31 S. Mit 5 Tafeln in Kaltnadelradierung von und nach Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland. 26 x 17 cm. Roséfarbene OBroschur (stärker angestaubt, Rückdeckel mit größeren Fehlstellen, Ränder brüchig, Knickspuren) mit Deckelbordüre und Rückdeckelvignette "Füllhorn". St. Gallen, Scheitlin und Zollikofer, 1841.
Goedeke V, 548, 4. Rümann 2441. Borst 979 – Erste Ausgabe des humoristischen Hauptwerks von Johann Christoph Friedrich Haug (1761-1829), eine geistreiche Präfiguration der Nasenthematik etwa eines Edmond Rostand oder eines Nikolai Gogol. Haug war Zeitgenosse Friedrich Schillers, den sein Vater, Balthasar Haug, an der Karlsschule in Stuttgart gemeinsam mit seinem Sohne unterrichtet hatte. Er studierte Jurisprudenz, wurde 1794 Geheimer Sekretär, 1817 Hofrat und Bibliothekar in Stuttgart. Bekannt wurde er durch seine Epigramme und Gedichte, die er unter dem Pseudonym Friedrich Hophthalmos veröffentlichte. Die "Zweihundert Hyperbeln", die erstmals in Stuttgart 1804, dann 1822 in Brünn erschienen waren, gehören zu den geistreichsten, süffisanten wie hyperbolischen Erzeugnissen der Literatur der deutschen Klassik. Die vorliegende "Zweite Originalausgabe" - der Autor hatte die Brünner nicht anerkannt -, ist erstmals illustriert und zwar absolut kongenial von dem aus Düsseldorf stammenden Maler und Illustrator Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland (1805-1878), der die Funken sprühenden Texte in sinnreiche Bilder übersetzte: Jeweils in einen breiten belebten Flechtwerk-, Blätter- oder Wurzelrahmen, in dem zahlreiche Nebenszenen untergebracht sind, konzentriert sich der Künstler auf ein Thema und schuf damit eine an Philipp Otto Runge erinnernde Bildsprache, die an Witz und Spaß seinesgleichen sucht. So werden Blüten zu Tieren und Ranken zu Monstern und Wurzeln zu Wesen, denen der Naserich begegnet, der freilich nicht so wehrlos ist: "Nothhülfe: Wenn Feinde Dich um Arm' und Beine brächten, Du könntest noch mit Deiner Nase fechten!" 1991 veröffentlichte Jörg-Ulrich Fechner eine Faksimileausgabe (Heidelberg, Carl Winter, 1991) mit einem Nachwort.. – Unwesentlich fleckig, kaum gebräunt, rechte untere Ecke minimal abgeschürft, insgesamt ein sehr gut erhaltenes Exemplar, das außergewöhnlich breitrandig, unaufgeschnitten und frisch ist. Die hübschen Tafeln in sehr gutem, gratigen und kontrastreichen Abdruck.
Hebbel, Friedrich. Judith. Eine Tragödie in fünf Acten. Zum ersten Mal aufgeführt auf dem Königlichen Hof-Theater in Berlin am 6. Juli 1840. 3 Bl., 136 S., 1 Bl. 16,5 x 10 cm. Blauer Lwdbd d.Z. mit goldgepr. RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1841.
Wütschke 19. Slg. Borst 1984. Wilpert-Gühring 3. – Erste Ausgabe. – Etwas gebräunt und stockfleckig.
Heine, Heinrich. Buch der Lieder. 1 Bl., 372 S. 15 x 10 cm. Halbleder d. Z. (Rücken unter Verwendung des alten Bezugsmaterials alt restauriert). Hamburg, Hoffmann und Campe, 1827.
Goedeke VIII, 555, 26. Wilhelm-Galley I, 336. Meyer 20. Houben I, 392f. Borst 1526 – Erste Ausgabe von Heines berühmtestem Werk. Der Erfolg der Sammlung war zunächst mäßig; erst nach der zehn Jahre später erschienenen zweiten Auflage gelang ihm der Durchbruch. Hier noch mit den in allen späteren Auflagen wegfallenden Widmungsblättern an Salomon Heine (S. 107), Friederike Varnhagen von Ense (S. 175) und Friedrich Merckel (S. 307; dieses Widmungsblatt zudem vor den Titel gebunden, allein von Borst erwähnt und von ihm als "Vortitel" bezeichnet). Heine versprach sich einiges von dieser Sammlung. Am 16. November 1826 schreibt er an Friedrich Merckel: "Einige Freunde dringen drauf, daß ich eine auserlesene Gedichtesammlung, chronologisch geordnet und streng gewählt, herausgeben soll, und glauben, daß sie eben so populär wie die Bürgersche, Göthesche, Uhlandsche u. s. w. werden wird. ... ich wollte für dieses Buch keinen Schilling verlangen, die Wohlfeilheit und die andern Erfordernisse des Popularwerdens wären meine einzigen Rücksichten, … und dieses Buch würde mein Hauptbuch seyn und ein psychologisches Bild von mir geben." – Ohne das Blatt "Literarische Anzeige" am Schluss. Letztes Blatt mit größerem hinterlegtem Riss, Innengelenke schwach angeplatzt, fl. Vorsatz mit Besitzeinträgen sowie montiertem Handschriftenblatt. Insgesamt im Rand schwach gebräunt, vereinzelte Stockflecken.
Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. XII, 143 S. 17 x 10,5 cm. Moderner Lederband mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1844.
Goedeke VIII, 560, 74. Wilhelm-Galley 414. Borst 2119. – Erster Separatdruck des berühmten Gedichtzyklus', konzipiert als Gegenstück zu dem drei Jahre früher entstandenen Versepos Atta Troll. Der Text wurde von der Zensur arg verstümmelt (vgl. dazu Houben I 415f.). Eine vollständige und berichtigte Fassung erschien in den Neuen Gedichten im gleichen Jahr. – Etwas stockfleckig, sonst wohlerhalten.
Heine, Heinrich. Französische Zustände. XXVI, 1 Bl., 408 S. 15,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1833.
Goedeke VIII, 557, 41, 560, 73. Wilhelm-Galley 581 und 436. HSS 009 und 017. – Erste Ausgabe. – Etwas leimschattig, sonst innen sehr sauber. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Heine, Heinrich. Die Harzreise. 2 Bl., 152 S. 13,5 x 9 cm. Blindgeprägter OLeinenband (Ecken und Kapitale gering bestoßen) mit goldgeprägter Deckelillustration und Goldschnitt. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1853.
Goedeke VIII 561, 90. Meyer 92. Wilhelm-Galley 448. – Erste Ausgabe. Die hübsche Deckelillustration bezieht sich auf einen Blumenraub Heines aus dem Fenster eines Mädchens in Goslar. – Vereinzelte geringe Stockflecken.
Heine, Heinrich. Neue Gedichte. 1 Bl., 421 S. 17 x 10,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, vorderes Gelenk unten mit kleiner Fehlstellen, Ecken schwach bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1844.
Goedeke VIII, 560, 73. Wilhelm-Galley 436. Borst 2120. Houben I, 414f. – Erste Ausgabe dieser Sammlung, die auch Deutschland. Ein Wintermährchen in der Urfassung enthält. "Und als ich die deutsche Sprache vernahm, Da ward mir seltsam zu Muthe; Ich meinte nicht anders, als ob das Herz Recht angenehm verblute". – Ohne den Schmutztitel und die Verlagsanzeigen. Wohlerhaltenes Exemplar.
Heine, Heinrich. Der Salon. 4 Bände. 16 x 11 cm. Halbleinen d. Z. (leicht berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Hamburg, Hoffmann und Campe, 1834-1840.
Goedeke VIII, 558, 45, 47, 54, 61. Wilhelm-Galley I, 569. – Erste Ausgabe der Sammlung, mit zahlreichen Erstdrucken. – Papierbedingt leicht gebräunt, teilweise mit kleinen Braunflecken. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Cervantes de Saavedra, Miguel de
Der sinnreiche Junker Don Quixote von La Mancha
Los 2076
Nachverkaufspreis
80€ (US$ 86)
Heine, Heinrich. - Cervantes de Saavedra, M. Der sinnreiche Junker Don Quixote von La Mancha. Aus dem Spanischen übersetzt. Mit dem Leben von Miguel Cervantes nach Viardot und einer Einleitung von Heinrich Heine. 2 Bände. 3 Bl., LXVI, 1 Bl., 734 S.; 2 Bl., 870 S. Mit Holzstichtitel, 2 Holzstich-Frontispices und zahlreichen Holzstichillustrationen im Text. 24,5 x 16,5 cm. Halbleder d. Z. (bestoßen und etwas berieben) mit goldgeprägtem RTitel, goldgeprägten RFileten und Rotschnitt. Stuttgart, Verlag der Classiker, 1837-1838.
Goedeke VIII, 558, 56. Meyer 51. Wilhelm-Galley I, 587. Vgl. Vicaire II, 155. – Geschätzte Ausgabe, "weil ihr Heinrich Heines wundervolle 'Nachricht über das Leben und die Schriften des Verfassers' vorangeht" (Rümann 129). – Kaum fleckiges, gutes Exemplar aus dem Klassikerverlag.
Herder, Johann Gottfried
Über die neuere Deutsche Litteratur
Los 2077
Zuschlag
120€ (US$ 129)
(Herder, Johann Gottfried). Über die neuere Deutsche Litteratur. Erste [Und: Zwote] Sammlung von Fragmenten. Eine Beilage zu den Briefen, die neueste Litteraturbetreffend. 2 (von 3) Teilen in 1 Band. 6 Bl., 180 S.; 2 Bl., S. 181-380. 17,5 x 9,5 cm. Etwas späterer Pappband (bestoßen, Rücken etwas wasserfleckig) mit hs. RSchild. (Riga, Hartknoch), 1767.
Goedeke IV 1, 723, 24. – Erste Ausgabe und die erste literaturkritische Arbeit Herders. "Das Werk wurde durch die philosophischen Aufsätze Abbts und Mendelssohns in den 'Briefen die neueste Literatur betreffend' angeregt und entstand unter der Mitwirkung Hamanns" (Schulte-Strathaus). – Schön erhaltenes Exemplar. Mit Besitzvermerk des Sprachwissenschaftlers Rudolf von Raumer (1815-1876) sowie des Philologen und Kirchenhistorikers Friedrich Laucherts (1863-1944).
Herder, Johann Gottfried. Von der Gabe der Sprachen am ersten christlichen Pfingstfest. 150 S., 1 Bl. Anz. 16 x 10 cm. Pappband d. Z. mit goldgepr. RSchild. Riga, J. Fr. Hartknoch, 1794.
Goed. IV 1, 732, 89. Schulte-Str. 62. Slg Borst 712. Günther 752. – Erste Ausgabe. – Titel mit kl. Namenszug; Vorsatz mit Besitzvermerk von alter Hand; vorderer Innendeckel mit Klebezettel der "Freude'schen (Leih-)Bibliothek"; gut erhaltenes Exemplar.
(Hermann, Carl Gottlieb Melchior). Mousa der Knabe. 191 S. Mit gestochenem Frontispiz. 16 x 10 cm. Pappband d. Z. mit Buntpapierbezug (fleckig und berieben). "Hohenzollern" (d. i. Wien), Johann Baptist Wallishausser, 1794.
VD18 10684921. Vgl. Hayn-Gotendorf VIII, 295. – Seltene einzige Ausgabe der "muselmanischen" Geschichte von der iberischen Halbinsel aus dem späten 15. Jahrhundert. Karl Gottlieb Melchior Hermann (geb. 1767) war theologischer Privatdozent in Göttingen und später Hofmeister in Russland. – Etwas fleckig.
Herold, Der
Ein Familienbuch zur Unterhaltung und Belehrung
Los 2080
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 129)
Der Herold. Ein Familienbuch zur Unterhaltung und Belehrung. 2 Bl., 246 (statt ?) S. Mit 26 kolorierten lithographischen Tafeln. 27,5 x 19,5 cm. Moderner Leinenband. Pirna, J. Berthold, (um 1870).
Nicht bei Diesch und Kirchner. – Einer von wohl nur zwei erschienenen Jahrgängen der überaus seltenen kurzlebigen Familienzeitschrift aus dem Erzgebirge mit unterhaltsamen Trivialgeschichten, zumeist verfasst vom Verleger J. Berthold. Die ZDB nennt (unspezifisch) zwei Jahrgänge, die in der Zeit zwischen 1865 und 1870 erschienen. – Es fehlen mehrere Seiten am Schluss, die Seiten 243 bis 246 stark lädiert mit deutlichem Textverlust. Durchgehend etwas stärker fleckig und mit zumeist restaurierten Randläsuren, wenige Seiten auch mit geringem Textverlust. Die kolorierten Lithos teils etwas stärker fingerfleckig.
Homer. - Zell, Theodor. Polyphem ein Gorilla. Eine naturwissenschaftliche und staatsrechtliche Untersuchung von Homers Odyssee Buch IX V. 105 ffge. 4 Bl., 176 S. Mod. Kunstlederband (OVorderumschlag beigebunden) mit vergold. RTitel. Berlin, Junk, 1901.
Interessante Arbeit eines Affenforschers zu Homer; mit einer Geschichte der Polyphem-Interpretationen. – Wohlerhalten.
Horn, Franz. Die schöne Litteratur Deutschlands, während des achtzehnten Jahrhunderts. XI, 324 S. 17 x 10 cm. Pappband d. Z. (berieben). Berlin und Stettin, Fr. Nicolai, 1812.
Goedeke VI, 389, 26. – Erste Ausgabe. 1813 erschien ein weiterer Band mit literaturhistorischen Bemerkungen des Lehrers und Privatgelehrten Horn (1781-1837), der mit de la Motte Fouqué befreundet war und auch als Shakespeare-Interpret bekannt wurde. Horn "war einer der führenden Literaturproduzenten des frühen 19. Jahrhunderts ... Für kurze Zeit erregten seine literarisch-historischen Werke Aufsehen..." (ADB XIII, 136f.). Heinrich Heine widmete dem heute weithin Vergessenen eine spöttische Passage in Atta Troll. – Vorsätze mit Notizen von alter Hand.
Jean Paul. Kleine Bücherschau. Gesammelte Vorreden und Rezensionen, nebst einer kleinen Nachschule zur ästhetischen Vorschule. 2 Teile in 1 Band. X, 1 Bl., 244; VI, 218 S. 15 x 9 cm. Halbleder d. Z. (leicht bestoßen und Rücken leicht berieben) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Breslau, Josef Max und Komp., 1825.
Goedeke V, 465, 36. Berend-Krogoll 33. – Erste Ausgabe. – Etwas stock- und braunfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Jean Paul. Selina oder über die Unsterblichkeit. 2 Teile in 1 Band. XIV, 186 S.; IV, 240 S. 18 x 11 cm. Grüner strukturgeprägter Pappband d. Z. (Kanten minimal berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem roten RSchild. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1827.
Goedeke V, 466, 39. Berend-Krogoll 210. – Erste Ausgabe des posthum herausgegeben Spätwerks, das bereits zur Ostermesse 1824 angekündigt war. – Schönes und sauberes Exemplar, dekorativ gebunden. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Jean Paul. Vorschule der Ästhetik nebst einigen Vorlesungen in Leipzig über die Parteien der Zeit. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. 3 Bände. 16,5 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (minimal berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart und Tübingen, Cotta, 1813.
Berend 18 b. Vgl. Goedeke V, 465, 18. Berend-Krogoll 18a. – "Noch ist einiges zu sagen, was weniger den Leser des Werks, als den Litterator interessiert. Der Titel Vorschule (Proscholium, wo sonst den Schülern äußerlicher oder eleganter Unterricht im Schulhofe zukam) hatte anfangs Programmen oder Einladungsschriften zu dem Proscholium oder der Vorschule einer Aesthetik (noch ist davon im Werk die Eintheilung in Programmen) heißen sollen ..." (Vorwort S. XXIV). Der erste Druck erschien 1804 in der Offizin Friedrich Perthes. – Leicht stockfleckig. Wohlerhaltenes Exemplar aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Jünger, Johann Friedrich. Fritz, ein komischer Roman. 6 Bände. Mit 4 gestochenen Frontispizen. 14,5 x 8,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben, bestoßen, Kapitale teils mit kleinen Fehlstellen oder Einrissen). Berlin und Leipzig, Carl August Nicolai, 1796-1800.
Goedeke IV, 1, 613, 19. Hayn-Gotendorf III, 475. – Der deutsche Lustspieldichter Johann Friedrich Jünger (1759-1797) arbeitete wenige Jahre am Wiener Hoftheater und war unter anderem mit Friedrich Schiller (1759-1805) befreundet. – Teils stock, braun- oder fingerfleckig. Mit Exlibris auf dem Vorsatz.
Junker, Wilhelm August
Der verhängnißvolle Spatzierrit nach dem Lichtenauer Park
Los 2087
Zuschlag
260€ (US$ 280)
Junker, Wilhelm August. Der verhängnißvolle Spatzierrit nach dem Lichtenauer Park. 2 Teile in 1 Band. 292 S. (durchgehend paginiert). 17 x 10 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, Kanten beschabt, Rücken ausgeblichen, mit Papierrückenschild). Freiberg, Craz und Gerlach, 1819.
Goedeke XIII, 124, 28. Kosch VIII, 754. – Einzige Ausgabe des sehr seltenen Trivialromans. Der Lyriker und Erzähler Wilhelm August Junker (1779-1825) stammte aus Weida im Vogtland und diente als Offizier in der sächsischen Armee. Nach seinem Abschied vom Militär im Rang eines Premierleutnants 1813 lebte er als Privatier in Dresden. Neben dem vorliegenden Roman erschienen zuerst ein Gedichtband (1817) sowie später die zweibändige sittliche Erzählung Der Sieg des reinen Herzens. – Etwas fingerfleckig, die letzten zwei Blatt mit Braunfleck. Exemplar aus der Ebnerschen Leihbibliothek in Nürnberg mit entsprechendem Exlibrisschildchen auf dem Innenspiegel. Über den KVK nur ein Standortnachweis in Göttingen.
Keyser, Georg Adam
Antihypochondriakus oder etwas zur Erschütterung des Zwergfells
Los 2088
Nachverkaufspreis
140€ (US$ 151)
(Keyser, Georg Adam, Hrsg.). Antihypochondriakus oder etwas zur Erschütterung des Zwergfells und zur Beförderung der Verdauung. 6 Teile (von 12) in 5 Bänden. 17,5 x 10 cm. Pappbände d. Z. (stärker berieben, beschabt und bestoßen; mit Papierschildchen auf dem VDeckel). Erfurt, Georg Adam Keyser, 1784-1792.
Hayn-Gotendorf I, 93. Holzmann-Bohatta I, 2388. – Erste Ausgabe der selten komplett vorliegenden Sammlung von Anekdoten des Buchhändlers und Schriftstellers Georg Adam Keyser (1743-1814). Vorhanden sind die Teile III, IV und VIII bis XI der insgesamt zwölf "Porzionen", die in den Jahren 1782 bis 1794 erschienen: "In der Vorrede zur 5. Portion entschuldigt sich der Verleger (zugleich Herausgeber) wegen einiger 'zu nahe an Obscoenitäten gränzenden' Nummern, die sich in der vierten Portion eingeschlichen hatten. Letztere scheint sehr rar zu sein" (H.-G.). – Teil IV ohne die Seiten 95 bis 114 (die möglicherweise die o. g. "Obszönitäten" enthalten und der Zensur zum Opfer fielen). Insgesamt etwas fleckig.
Kleist, Heinrich von. Hinterlassene Schriften. Herausgegeben von L. Tieck. LXXVIII, 290 S. 22 x 13 cm. Moderne Broschur (leicht lädiert) mit RSchild. Berlin, Georg Reimer, 1821.
Goedeke VI, 44, 135 und 103, 12. Sembdner 33. Borst 1371. – Erste Ausgabe dieser bedeutsamen Sammlung, die Kleists literarischen Nachruhm begründete und deren Herausgabe sich über fünf Jahre hinzog. Mit den Erstdrucken des Prinz Friedrich von Homburg und der Hermannsschlacht sowie einiger Gedichte und Brieffragmente. In der wichtigen, ausführlichen Einleitung von Ludwig Tieck über die Biographie Kleists sowie dessen Verdienst als Schriftsteller heißt es: "Er konnte im Leben die Stelle nicht finden, die ihm zusagte, und die Phantasie vermogte ihm den Verlust der Wirklichkeit auf keine Weise zu ersetzen" (S. XXV). – Titel etwas leimschattig und fleckig. Durchgehend mal mehr, mal weniger stockfleckig, teils nicht beschnitten und unaufgeschnitten. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Kleist, Heinrich von. Gesammelte Schriften. Herausgegeben von Ludwig Tieck. 3 Bände. 18,5 x 11,5 cm. Marmorierte Pappbände d. Z. (berieben und etwas bestoßen, Gelenke beschabt) mit RSchildern und Grünschnitt. Berlin, Georg Reimer, 1826.
Goedeke VI, 104, 13. Sembdner 41. – Erste Gesamtausgabe, die Kleist vor allem auch im Ausland bekannt machte. Gegenüber den Hinterlassenen Schriften von 1821 um fünf Dramen und elf Erzählungen sowie um Auszüge aus Kleists Briefen an die Verlobte Wilhelmine von Zenge vermehrt. Die berühmte Vorrede von Tieck wurde im wesentlichen unverändert übernommen. – Kaum stockfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
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