Los 2068

Haug, Johann Christoph Friedrich
(1761-1829)Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase

Schätzung
180€ (US$ 194)

Abgabe von Vorgeboten möglich

Los 2068 - Haug, Johann Christoph Friedrich - Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024

Lot 2068, Auction  124, Haug, Johann Christoph Friedrich, Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase

Seltene Originalausgabe des berühmten Nasenbuchs
(Haug, Johann Christoph Friedrich). Zweihundert Hyperbeln auf Herrn Wahls ungeheure Nase. In erbauliche hochdeutsche Reime gebracht von Friedrich Hophthalmos, der sieben freien Künste Magister. Zweite Originalausgabe. 31 S. Mit 5 Tafeln in Kaltnadelradierung von und nach Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland. 26 x 17 cm. Roséfarbene OBroschur (stärker angestaubt, Rückdeckel mit größeren Fehlstellen, Ränder brüchig, Knickspuren) mit Deckelbordüre und Rückdeckelvignette "Füllhorn". St. Gallen, Scheitlin und Zollikofer, 1841.
Goedeke V, 548, 4. Rümann 2441. Borst 979 – Erste Ausgabe des humoristischen Hauptwerks von Johann Christoph Friedrich Haug (1761-1829), eine geistreiche Präfiguration der Nasenthematik etwa eines Edmond Rostand oder eines Nikolai Gogol. Haug war Zeitgenosse Friedrich Schillers, den sein Vater, Balthasar Haug, an der Karlsschule in Stuttgart gemeinsam mit seinem Sohne unterrichtet hatte. Er studierte Jurisprudenz, wurde 1794 Geheimer Sekretär, 1817 Hofrat und Bibliothekar in Stuttgart. Bekannt wurde er durch seine Epigramme und Gedichte, die er unter dem Pseudonym Friedrich Hophthalmos veröffentlichte. Die "Zweihundert Hyperbeln", die erstmals in Stuttgart 1804, dann 1822 in Brünn erschienen waren, gehören zu den geistreichsten, süffisanten wie hyperbolischen Erzeugnissen der Literatur der deutschen Klassik. Die vorliegende "Zweite Originalausgabe" - der Autor hatte die Brünner nicht anerkannt -, ist erstmals illustriert und zwar absolut kongenial von dem aus Düsseldorf stammenden Maler und Illustrator Johann Baptist Wilhelm Adolf Sonderland (1805-1878), der die Funken sprühenden Texte in sinnreiche Bilder übersetzte: Jeweils in einen breiten belebten Flechtwerk-, Blätter- oder Wurzelrahmen, in dem zahlreiche Nebenszenen untergebracht sind, konzentriert sich der Künstler auf ein Thema und schuf damit eine an Philipp Otto Runge erinnernde Bildsprache, die an Witz und Spaß seinesgleichen sucht. So werden Blüten zu Tieren und Ranken zu Monstern und Wurzeln zu Wesen, denen der Naserich begegnet, der freilich nicht so wehrlos ist: "Nothhülfe: Wenn Feinde Dich um Arm' und Beine brächten, Du könntest noch mit Deiner Nase fechten!" 1991 veröffentlichte Jörg-Ulrich Fechner eine Faksimileausgabe (Heidelberg, Carl Winter, 1991) mit einem Nachwort.. – Unwesentlich fleckig, kaum gebräunt, rechte untere Ecke minimal abgeschürft, insgesamt ein sehr gut erhaltenes Exemplar, das außergewöhnlich breitrandig, unaufgeschnitten und frisch ist. Die hübschen Tafeln in sehr gutem, gratigen und kontrastreichen Abdruck.


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