Veduta di Campo Vaccino. Radierung. 41,2 x 54,9 cm. (1775). Hind 40 III-IV (von VI).
Nach Tilgung des Preises, aber vor den Nummern. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem, rechts und links sehr breitem Rand. Rechts am Rand mit Feder in Braun die Nummer "16." von Hand hinzugefügt. Mit der üblichen Mittelfalte, kleine Quetschspuren und Papierunebenheiten im weißen Rand, ganz minimale Altersspuren, kleine Bleistiftannotationen im weißen Rand, sonst noch vorzüglich erhalten.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta dell'Arco di Costantino, e dell'Anfiteatro Flavio detto il Colosseo
Los 5302
Schätzung
900€ (US$ 968)
Veduta dell'Arco di Costantino, e dell'Anfiteatro Flavio detto il Colosseo. Radierung. 40,8 x 54,8 cm. (1760). Hind 56 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Kreis.
Vor der Adresse. Ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Leicht stockfleckig, im Passepartoutausschnitt geringfügig lichtrandig, schwache vertikale Mittelfalte, unten rechts winzige Läsuren, weitere winzige Nadellöchlein im weißen Rand, verso alte Klebe- und Montierungsreste entlang der Ränder, sonst gut.
Piranesi, Giovanni Battista
Veduta degli Avanzi de' Mausolei e delle Fabriche sepolcrali ...
Los 5303
Schätzung
600€ (US$ 645)
Veduta degli Avanzi de' Mausolei e delle Fabriche sepolcrali sparse per la via Appia, cinque miglia in circa, da Porta S. Sebastiano distante. Radierung, aus der Folge der Antichità Romane, wie auch die folgende Losnummer. 36,3 x 59,6 cm. (1756). Focillon 293.
Blatt VIII des dritten Bandes. Prachtvoller, nuancierter Druck auf dem vollen Bogen. Vereinzelt leicht stockfleckig, vertikale Mittelfalte mit Spuren alter Montierung verso, dort oben mit hinterlegtem Randeinriss, entlang der äußeren Kanten mit Spuren von Grünschnitt, sonst in sehr guter Erhaltung. Beigeben von demselben ebenfalls aus den Antichità Romane "Une delli due Dadi fatti ..." (Focillon 324).
Piranesi, Giovanni Battista
Sepolcro de' tre fratelli Curazj in Albano
Los 5304
Schätzung
750€ (US$ 806)
Sepolcro de' tre fratelli Curazj in Albano. Radierung. 39,6 x 59,7 cm. (1756). Focillon 295, Wilton-Ely 430. Wz. Fleurs-de-lis im Doppelkreis.
Blatt X des dritten Bandes. Prachtvoller, kräftiger Druck mit breitem Rand. Vertikale Mittelfalte mit teils deutlicher Falz, minimal angestaubt und fleckig, entlang der äußeren Ränder minimal gebräunt, sonst in sehr guter Erhaltung.
Piranesi, Giovanni Battista
Della Magnificenza e d'Architettura de' Romani
Los 5305
Schätzung
8.000€ (US$ 8,602)
Della Magnificenza e d'Architettura de' Romani. 2 Titel (ital. und lat.), Frontispiz mit Bildnis Clemens XIII., 90 S. Text mit den radierten Initialen und Vignetten, 38 Radierungen (vielfach doppelblattgroß oder mehrfach gefaltet). Beigebunden: Osservazioni [...] sopra la Lettre di M. Mariette. Titel, 23 S. Text mit 6 Vignetten, 9 Radierungen (doppelblattgroß). HLeder (Rücken fehlend, Deckel mit ersten Seiten lose, punktuelle Kratzer und Bestoßungen). Imperial-Folio. 1761-(65). Focillon 927-966; Hind S. 84 f.; Wilton-Ely 753-798 (Della Magnificenza) und Focillon 967-982; Hind S. 86; Wilton-Ely 799-814 (Osservazioni). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis mit Kartusche "AMG SERAFINI FABRIANO" (Robison 43, 57); Bekröntes Löwenwappen mit Schriftzug "BRACCIANO" (Robison 59, 64).
Piranesis 1761 erschienenes Buch Della Magnificenza ist nicht nur ein in der Text- und Bildregie meisterhaftes Werk, sondern auch sein bis dahin ambitioniertester intellektueller Beitrag zur Debatte rund um die römische und griechische Antike. Piranesi positioniert sich gegen die damals vorherrschende Meinung des Vorrangs der griechischen Kunst und argumentiert für die technische und künstlerische Überlegenheit der römischen. Das Werk ist Papst Clemens XIII. gewidmet, dessen Gönnerschaft die Realisierung dieses kostspieligen Editionsprojektes ermöglicht hatte. Die wie hier häufig beigebundenen polemischen Texte (Osservazioni, Parere, Prefazione) erschienen 1765 und wurden 1767 um sechs Tafeln ergänzt. - Die zwei vollständigen Serien in römischen Ausgaben, die Tafeln in ganz ausgezeichneten Abzügen. Die ersten Blatt im Rand geringfügig fingerfleckig, vereinzelt weitere Flecken und Stockflecken, in den oberen rechten Eckenspitzen meist mit leichtem Diagonalknick, die Falze und teils Kanten der gefalteten Tafeln rückseitig verstärkt und mit punktuell Ausbesserungen und Retuschen, die Falz der linken Hälfte von Taf. XVII sowie der rechten Hälfte von Taf. XVII und XIX und partiell gebrochen, wenige Blatt minimal gebräunt, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst ein insgesamt schönes und vollständiges Exemplar.
Piranesi, Francesco
Grand Frontispice du Premier Volume des Antiquites de Pompeia
Los 5306
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
Grand Frontispice du Premier Volume des Antiquités de Pompeia. Radierung nach Giovanni Battista Piranesi. 63,5 x 84 cm. 1804. Le Blanc aus 12, Nagler aus 14.
Bei dem beeindruckenden Blatt handelt es sich um den Titel der Antiquités de Pompeia aus der Serie der Antiquités de la Grande Grèce... Das umfangreiche Werk, das schließlich drei Bände und über 100 Tafeln umfassen sollte, basierte auf Zeichnungen, die Vater und Sohn bereits 1770-78 während mehrerer Besuche der Ausgrabungen von Pompeji nach freigelegten Gebäuden und Gegenständen sowie Plänen und Freskenrekonstruktionen angefertigt hatten. Das Titelblatt zeigt eine Kombination bildhauerischer und architektonischer Elemente Pompejis, aus deren Mitte Flammen lodern, und gibt den dokumentarischen Zweck der Sammlung an: "INCENDIO CONSUMPTUM RESTITUIT". Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Teils minimal berieben, vollständig aufgezogen, im linken Rand drei größere ausgebesserte Löcher, Ausriss der rechten oberen Ecke im weißen Rand, reparierter Riss im rechten Rand, weitere Randmängel und Löchlein, geringfügig angestaubt und gebrauchsspurig, sonst schön.
Polanzani, Felice
Bildnis der Kaiserin Maria Theresia von Österreich
Los 5307
Schätzung
750€ (US$ 806)
Bildnis der Kaiserin Maria Theresia von Österreich in ganzer Figur. Radierung. 36,3 x 24,8 cm. Nicht bei Nagler und Le Blanc.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, sonst sehr gut erhalten.
Prestel, Maria Katharina
Die Wahrheit triumphiert über den Neid
Los 5308
Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)
Die Wahrheit triumphiert über den Neid. Radierung mit Aquatinta in drei Brauntönen mit Goldhöhung nach Jacopo Ligozzi. 30,6 x 22,8 cm. 1781. Nagler (Johann (Gottlieb) Theophilus Prestel) 59, Hüsgen 24, Schwaighofer (Maria Katharina Prestel) Nr. 36, Kiermeier-Debre/Vogel 2222, Rudolf Rieger: Adam von Bartsch (1757-1821). Leben und Werk des Wiener Kunsthistorikers und Kupferstechers unter besonderer Berücksichtigung seiner Reproduktionsgraphik nach Handzeichnungen (...), Bd. 1 mit Abb. 217 auf Farbtaf. 25 (das vorliegende Exemplar).
Das letzte gemeinsame Mappenwerk der Prestels mit dem Titel das "Kleine Kabinett", das zwischen 1782 und 1785 in der Frankfurter Werkstatt entstand, wurde ab 1785 von Heinrich Sebastian Hüsgens herausgegeben und vertrieben. Hier veröffentlichte Maria Katharina Prestel ihre Arbeiten noch unter dem Namen ihres Mannes. Hüsgen schreibt zu vorliegender Darstellung: "Die Tugend wie sie die alte Boßheit unter die Füße tritt und mit Fäusten schlägt. Der Meister läßt hier den Glanz der Tugend durch goldene Strahlen vorstellen: Hingegen entdeckt er auch dadurch um desto sichtbarer die Blöse des Lasters, dessen Lichter zu mehreren Warnung auf dem braunen Grund mit feinem Gold erhöhet sind, und dem Ganzen eine wundervolle Wirkung geben. Es ist das Einzige seiner Art, und mit der Feder in einem grosen Geschmack gezeichnet von Jacopo Ligozzi." (Hüsgen 1785, "Freymüthiger Katalog...", Nr. 24).
Von diesem ikonischen Blatt aus dem "Kleinen Kabinett" gibt es nach freundlicher Auskunft von Rudolf Rieger vier, in der wissenschaftlichen Literatur bislang noch nicht beschriebene Druckzustände, deren zeitliche Abfolge jedoch nicht eindeutig zu klären ist: I. ohne alle Schrift und ohne faksimilierten Riss (Privatbesitz Bonn), II. ohne Schrift und mit faksimiliertem Riss oben statt unten wie im Original (das vorliegende Exemplar); III. ohne Schrift und mit faksimiliertem Riss unten (Washington, National Gallery of Art, Rosenwald-Collection, Inv.-Nr. 1948.11.282); IV. mit Schrift in der Strichplatte unten links "ligozzi Del:" bzw. rechts "J. T: Prestel sc:" (Privatbesitz Köln). Auf dem verso applizierten Schriftfeld des Exemplares des I. Zustandes wird Johann Gottlieb als Künstler genannt, im Schriftfeld des abweichend hiervon gestalteten Exemplares Maria Katharina Prestel. - Brillanter, feinkörniger Druck, die goldene Strichätzung noch intensiv leuchtend, mit der Einfassungslinie. Auf einem Sammlerkarton alt montiert, auf diesem ebenfalls montiert der gestochenen Titel "Dessin de Jacques Ligozzi / E Museo Prauniano M. Cath. Prestel sc. Norimb. 1781". Lediglich der Sammlerkarton leicht angestaubt, sonst in selten schöner und frischer Erhaltung.
Prestel, Maria Katharina
9 Blatt aus dem Praunschen Kabinett
Los 5309
Schätzung
600€ (US$ 645)
und Johann Gottlieb Prestel (1739 Grönenbach - 1808 Frankfurt a.M.). 9 Blatt aus dem Praunschen Kabinett. Radierung und Aquatinta, meist in verschiedenen Brauntönen. (1776-80). 4to - Folio. Schwaighofer (Maria Katharina Prestel) 23, 37, 68, 69, 76, 78, 95, Kiermeier-Debre/Vogel 1050, 1222, 2001, 2008, 2009, 2020, 2026, 2029, 2211.
Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke nach Zeichnungen alter Meister aus dem Praunschen Kabinett in Nürnberg, drei Blatt mit schmalem Rand um die Plattenkante, fünf Blatt bis in die Einfassung beschnitten. Vier Blatt schwach stockfleckig und angestaubt, Kiermeier-Debre/Vogel 2211 unten partiell angerändert und mit geschlossenem Randeinriss rechts, die anderen Blatt mit nur minimalen Alters- und Gebrauchsspuren, in sehr guter bis schöner Erhaltung. Beigegeben von denselben vier weitere Blatt nach Zeichnungen von Altdorfer, Guercino, Rosa und Caravaggio (Kiermeier-Debre/Vogel 1108, 1208, 1202 und 1524), von Clemente Nicoli nach Dürer "Hl. Katharina", von Johann Nepomuk Strixner nach Israhel van Meckenem "Madonna auf der Mondsichel" und von Jan Thomas "Bacchanal", insgesamt 16 Blatt.
Der Totentanz oder das Menschenleben und Ende durch die verschiedenen Stände der Welt dargestellt. 52 (von wohl 53) Kupferstiche (Titel und Nrn. 1-50, 2 fehlt, 49 und 50 je doppelt nummeriert), gebunden in einem HL-Album der Zeit (bestoßen und beschabt, auf dem Deckel mit Einbandschäden). Je ca. 25,3 x 16,5 cm. Leipzig, um 1777, wohl zweite Ausgabe. Oppermann 1196, Nagler 8, Le Blanc 13.
"Rentz hat aber in seinen Bildern vollständig frei gearbeitet, und weder in der Auffassung noch in der Komposition finden sich Anklänge an Holbein oder andere frühere Meister. Die Darstellungen sind von äußerster Lebendigkeit, und das barocke Element wird mit allen Mitteln angewendet ... Eine der schönsten Totentanz-Folgen, die zudem selten und sehr gesucht ist" (Oppermann). Sämtlich ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, meist klare Drucke mit Rand (Albumgröße), etwas angestaubt und fingerfleckig, vor allem die Ränder etwas altersspurig, sonst insgesamt einheitlich und gut erhalten.
nach. La Laterne Magique. Kupferstich von Jean Ouvrier. 48,3 x 34,7 cm. Le Blanc 14, Portalis-Béraldi 1882, S. 246. Wz. Schriftzug.
Johann Eleazar Schenau, späterer Direktor der Dresdner Akademie, hielt sich 1756 bis 1770 in Paris auf, wo er von Johann Georg Wille gefördert wurde und unter dem Einfluss der Werke Chardins und Greuzes eine erfolgreiche Tätigkeit als Genremaler entwickelte. Vorliegende Darstellung der "La Laterne Magique" gilt als Pendant zu "L'origine de la Peinture", das Ouvrier ebenfalls nach einer Vorlage von Schenau ausführte. Vor dem Titel und der Schrift. Prachtvoller, nuancierter und scharfer Druck mit gleichmäßig schmalem Rand um die Facette. Lediglich geringfügig angestaubt, die Namen unterhalb der Darstellung unauffällig getilgt, dünne Stellen dort sorgsam hinterfasert, weitere Handhabungs- sowie leichte Knitterspuren, sonst sehr schönes Exemplar.
Schenck, Pieter
Prospect von des uhralten und berühmten Haupt Stadt Meissen
Los 5312
Schätzung
800€ (US$ 860)
Prospect von des uhralten und berühmten Haupt Stadt Meissen, samt dem vortrefflichen hertzoglichen Schlosse Albregts-Berg. Kupferstich. 49,8 x 59,6 cm. Um 1710. Nagler, 179, Hollstein 1461.
Prachtvoller Druck des seltenen Blattes mit schmalem Rand an allen Seiten. Vertikale Mittelfalte, diese unten gesprungen, dort verso Spuren alter Albumbindung, geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben von Johann Baptist Klauber fünf Szenen aus der Folge "Passionum animi", in üppige Rocaille-Architekturen eingebettete Szenen des Alten Testaments, die zugleich als Illustrationen der guten und schlechten Affekte verstanden sind (aus der Sammlung E. Fabricius (Lugt 847a, 919 bis)).
Des Künstlers Frau, lesend. Radierung. 23,5 x 18 cm. 1761. Wessely 106 III.
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas gebräunt und lichtrandig, Montierungsreste entlang der äußeren Ränder verso, kleiner Einriss im weißen Rand oben links. Beigegeben von Schwerdgeburth "Bildnis J. W. von Goethe, in ein Notizbuch schreibend" sowie zwei Blätter nach Richard Earlom (Anfang 20. Jh.): A Fruit Piece und A Flower Piece.
Schmidt, Martin Johann
Der hl. Nikolaus rettet Schiffbrüchige
Los 5314
Schätzung
400€ (US$ 430)
Der hl. Nikolaus rettet Schiffbrüchige. Radierung. 23,4 x 12,4 cm. 1771. Garzarolli-Thurnlackh 17, Feuchtmüller 18.
Die Radierung gibt ein eigenhändiges Altarbild Schmidts im Dom zu Waitzen, Ungarn wieder und ist von einem barocken Impetus erfüllt. Der auf einer Wolke schwebende hl. Nikolaus in vollem Bischofsornat eilt Seefahrern in Not zur Hilfe. Der aus den Wellen hochaufragende Segelkahn wird von einem Steuermann mit dem Mut der Verzweiflung gelenkt. Ein Mann klammert sich in Todesangst an den umgeknickten Mastbaum, während ein weiterer Schiffer eine über Bord geratene Frau mit ihrem Kind zu retten versucht. Die dramatische Szene ist in einer nervösen, technisch differenzierten Radiertechnik behandelt, welche die tonalen Valeurs des gemalten Originals kongenial in das Schwarzweißmedium der Druckgraphik übersetzt. Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit dem vollen Papierrand. Vorzüglich erhalten.
Rheinlandschaft. Radierung. 24,1 x 32 cm. 1783. Nagler 1, Le Blanc 1, Heller-Andresen 1. Wz. Wappenkartusche.
Christian Georg Schütz war als Künstler im wesentlichen Autodidakt und brachte es im Laufe seiner langen Karriere als Landschaftsmaler in Frankfurt zu größtem Ansehen. Schütz war ein äußerst erfolgreicher, produktiver und gewandter Maler, der oft an mehreren Gemälden gleichzeitig arbeitete. Sein Hauptthema war die malerische, heimatliche Landschaft am Rhein und Main, die er in immer wechselnden Variationen darstellte. Als Landschaftler wurde er wesentlich durch das Beispiel seines großen niederländischen Vorgängers Herman Saftleven geprägt, jedoch zeigen seine Werke eine poetisch-verklärende, idealisierende Naturauffassung, die ganz dem Zeitgefühl seiner Epoche entspricht. Schütz hat lediglich zwei eigenhändige Radierungen geschaffen. Sein Radierstil ist dabei frei, souverän und überraschend abwechslungsreich und erzeugt subtile atmosphärische Übergänge und eine räumliche Wirkung, die eine "Weltlandschaft" assoziieren lässt. - Prachtvoller, atmosphärisch kräftiger Abzug mit noch leichtem Plattenschmutz und schmalem Rand. Ganz schwach stockfleckig, verso kleine Montierungsreste sowie schwache Fleckchen, sonst tadellos.
Italienische Landschaften. 4 Radierungen auf Velin. Je ca. 27,5 x 20,5 cm. 1795-98. Nagler, wohl aus 13.
Der Landschaftsmaler und Radierer Johann Conrad Steiner begann seine künstlerische Ausbildung in Genf und ging anschließend zwei Jahre bei Adrian Zingg in Dresden in die Lehre. Nach einem Parisaufenthalt, unternahm er 1782 seine erste Italienreise und hielt sich drei Jahre in Rom, Tivoli und Neapel auf. Die vorliegenden Blätter dürften zu den von Nagler genannten "14 Landschaften aus Tivoli und Umgebung" gehören und sind reizvolle Beispiele der Italienauffassung in der Kunst der Goethezeit. Prachtvolle Abzüge mit Rand um die deutlich zeichnenden Plattenkanten. Teils etwas lichtrandig und minimal angestaubt, sonst in sehr guter Erhaltung.- Beigegeben: Landschaft mit Rundtempel. Radierung. Wohl aus Nagler 12.
"Eine hügeliche Waldpartie mit Wasserfall und einer Mühle, im Geschmacke Ruysdaels radiert und von sehr gefälliger Wirkung". Radierung. 39,5 x 32,4 cm. Nagler 2.
Der Landschaftsmaler und Radierer Emanuel Steiner war ein Schüler von Johann Rudolf Schellenberg, der in den letzten drei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts in Basel und Winterthur eine äußerst produktive Tätigkeit als Radierer und Illustrator entfaltet hatte. Prachtvoller, leuchtender und kontrastreicher Frühdruck vor aller Schrift, mit Rand um die tief eingeprägte Plattenkante. Geringfügig stockfleckig, leichte Altersspuren, sonst vollkommenes, unbehandeltes Exemplar.
L'Antiquaire. Kupferstich und Radierung nach Jean-Baptiste Siméon Chardin. 31,5 x 24,4 cm. Le Blanc 18. Wz. Schriftzug im Kreis.
Die sogenannten Singerien, Affen, die menschliche Handlungen imitieren, entstammten der flämischen Malerei des Barock und erfreuten sich im französischen Rokoko besonderer Beliebtheit. Chardins gemalte Pendants L'Antiquaire und Le Peintre, befinden sich heute im Musée des Beaux Arts Chartres (Inv. 6596 und 6597). Surugue stach beide mit begleitenden Bildunterschriften nach, die die künstlerische Nachahmung der Natur sowie die kunstgeschichtliche Gelehrsamkeit mit ironischem Unterton kommentieren. Mit einem Lächeln auf dem Affengesicht betrachtet auf dem vorliegenden Blatt der in einen Morgenrock gehüllte Antiquaire eine antike Münze durch die Lupe. Prachtvoller Abzug mit schmalem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Vorzüglich erhalten.
Tiepolo, Giovanni Battista
Der hl. Joseph und das Christuskind
Los 5320
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Der hl. Joseph und das Christuskind. Radierung. 9,6 x 8,8 cm. De Vesme 2, Rizzi (1970) 27 I (von II), Rizzi (1971) 28 I (von II).
Die kleine, einfühlsam beobachtete Darstellung des hl. Joseph mit dem Christkind ist von großer Seltenheit. Ausgezeichneter Druck vor der Nummer, mit feinem Rändchen um die teils mitdruckende Plattenkante. Die linke obere und untere Ecke minimal ausgerissen und hinterlegt, verso vereinzelte Montierungsreste, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar.
Tiepolo, Giovanni Battista
Nymphe mit kleinem Satyr und zwei Ziegen
Los 5321
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
Ninfa con un piccolo satiro - Nymphe mit kleinem Satyr und zwei Ziegen. Radierung. 14 x 17,5 cm. De Vesme 7, Rizzi (1970) 32, Rizzi (1971) 33, Succi 45. Wz. Fragment.
Ganz augezeichneter, klarer Druck mit breitem Rand. Marginale Gebrauchsspuren, verso vereinzelte schwache Leimrestchen, sonst in sehr schöner Erhaltung.
Tiepolo, Giovanni Domenico
Maria und Joseph verlassen das Haus
Los 5322
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Maria und Joseph verlassen das Haus. Radierung, aus der Folge Idee pittoresche sopra la fuga in Egitto, wie auch die folgenden zwei Losnummern. 18,7 x 24,6 cm. 1753. De Vesme 6, Rizzi (1970) 71, Rizzi (1971) 72, Succi 47 II (von III).
Blatt 6 der Folge. Ausgezeichneter Druck vor der Nummer mit Rändchen um die Einfassungslinie, teils mit der sichtbaren Plattenkante. Dünne Stelle am oberen Rand, praktisch nur verso wahrnehmbare geglättete vertikale Knickfalte parallel zum rechten Rand, sonst in unberührt schöner Erhaltung.
Tiepolo, Giovanni Domenico
Maria und Joseph, das Kind haltend, begleitet von einem Engel
Los 5323
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Maria und Joseph von einem Engel begleitet. Radierung. 18,8 x 24,3 cm. De Vesme 12, Rizzi (1970) 77, Rizzi (1971) 78, Succi 53 I (von II). Wz. Zwei stehende Figuren.
Blatt 12 der Folge, vor der Nummer. Ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie, teils mit der Plattenkante bzw. feinem Rändchen. Unauffällige Ausbesserung am unteren Rand links, leicht fleckig, sonst in hervorragender Erhaltung.
Tiepolo, Giovanni Domenico
Die Heilige Familie, einen Weg entlang schreitend
Los 5324
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Die Hl. Familie, einen Weg entlang schreitend. Radierung. 18,7 x 24,5 cm. 1753. De Vesme 21, Rizzi (1970) 86, Rizzi (1971) 87, Succi 62 I (von II). Wz. Zwei stehende Figuren.
Blatt 21 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck, oben rechts die Platte nicht ganz rein gewischt, mit Rändchen um die Einfassungslinie. Verso minimal fleckig, sonst in selten schöner und originaler Erhaltung.
Unterberger, Ignaz
Allegorie auf den Reichsfürsten Kaunitz
Los 5325
Schätzung
400€ (US$ 430)
Allegorie auf den Reichsfürsten Kaunitz. Schabkunstblatt in Braun. 56,7 x 37 cm. 1790. Nagler 4, Steffi Roettgen, "Die Auswirkungen des römischen Klassizismus auf den Alpenraum", in: Ausst.Kat. Herbst des Barock. Studien zum Stilwandel: Die Malerfamilie Keller (1740 bis 1904), München/Berlin 1998, S. 215-248, Abb. S. 241. Wz. Schriftzug.
Wenzel Anton Dominik Graf Kaunitz (1711-1794, Wien) war eine der zentralen Gestalten der österreichischen Politik des 18. Jahrhunderts und einer der engsten Berater der Kaiserin Maria Theresia und ihres Sohnes Joseph II. Seit 1735 Minister des Auswärtigen, stieg Kaunitz bald zum Staatskanzler und Reichshofrat auf und bekleidete damit bedeutende staatsmännische Ämter. Selbst Kunstliebhaber und Sammler, war Kaunitz seit 1772 Protektor der Wiener Akademie der bildenden Künste und förderte Künstler wie den Südtiroler Maler und Graphiker Ignaz Unterberger, der im Jahre 1790 auch das vorliegende Widmungsblatt zu seinen Ehren schuf. Unterberger stammte aus einer Künstlerfamilie und wurde unter anderem von seinem Bruder Christoph in Rom ausgebildet. 1776 ging er nach Wien und wurde dort Mitglied der Akademie. 1795 folgte seine Ernennung zum kaiserlichen Hofmaler. Der Künstler hinterließ ein relativ kleines, jedoch qualitätvolles druckgraphisches Œuvre. - Ganz ausgezeichneter, samtiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhalten.
The Frankland Sisters - Die Töchter von Sir Thomas Frankland Bart, mit ihrem Hündchen im Freien, eine Skizzenmappe auf den Knien. Schabkunstblatt auf Velin nach John Hoppner. 48,5 x 39,6 cm. Um 1800. Smith IV, 1466, 38 I (von IV).
Das großartige Doppelbildnis geht auf das 1795 in der Royal Academy ausgestellte Gemälde John Hoppners zurück (heute in der National Gallery of Art in Washington) und zeigt die Schwestern Marianne (geb. 1778) und Emily (geb. 1777) Frankland. Unter dem Titel "The Frankland Sisters" erlangte das Gemälde - nicht zuletzt wegen Wards graphischer Umsetzung - Weltberühmtheit. Prachtvoller, samtiger, unübertrefflich schöner Frühdruck vor der Schrift. Auf dem vollen Bogen. Minimal angestaubt, sowie leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos schönes Exemplar.
Wille, Johann Georg
Recueil des Paysages et autres Figures
Los 5327
Schätzung
750€ (US$ 806)
Recueil De Paysages et autres Figures (Variétés de gravures). 37 Radierungen inkl. Titelblatt auf 20 Bögen, gebunden im orig. blauen Papiereinband (dort handschriftl. betitelt und datiert in brauner Feder, etwas bestoßen und gebrauchsspurig). Je 12mo-8vo auf Folio. 1801 (1738-1762). Nagler 119 IV, 120-155.
Die Herausgabe der 36 Platten unter einem eigens zu diesem Zweck gewählten Titel veranlasste der nahezu erblindete und infolge der Revolution verarmte Wille, um der finanziellen Notlage zu entkommen. Die vollständige Folge wie bei Nagler erwähnt auf 20 Bögen gedruckt. Sämtlich ganz ausgezeichnete Drucke, überwiegend paarweise auf dem vollen Bogen gedruckt, teils mit schmalem Rand und auf die Seiten montiert (acht Blatt). Etwas angestaubt und gebrauchsspurig, sonst in guter und originaler Erhaltung. Sehr selten.
Wolf, Caspar - nach
La Lutschinen sortant du Glacier inférieur du Grindelwald; Vue de Breit-Lauwinen
Los 5328
Schätzung
400€ (US$ 430)
nach. La Lutschinen sortant du Glacier inférieur du Grindelwald; Vue de Breit-Lauwinen. 2 Farbaquatintaradierungen, jeweils von Jean François Janinet und Charles Melchior Descourtis. 31,7 x 43,5 cm und 31,3 x 44,3 cm.
1785, zwei Jahre nach Caspar Wolfs Tod, wurden 43 seiner rund 200 Alpenlandschaften in Amsterdam von Rudolf Samuel Henzi herausgegeben. Das Originalgemälde des Grindelwaldgletschers findet man heute im Kunst Museum Winterthur. Ganz ausgezeichnete, im Fall des Grindelwaldgletscher auch herrlich farbfrischer Druck mit minimalem Rändchen um die Plattenkante bzw. auf diese geschnitten. Geringe Randschäden und nur ganz wenige kleinere Fleckchen, das Blatt mit dem Breithorn-Gletscher ganz leicht gebräunt und angestaubt, ansonsten in schöner Erhaltung.
Zanetti, Anton Maria
Madonna mit dem Kind, dem hl. Stephan und einem weiteren Heiligen
Los 5329 [*]
Schätzung
750€ (US$ 806)
Madonna mit dem Kind, dem hl. Stephan und einem weiteren Heiligen. Clair-obscur-Holzschnitt von drei Blöcken in verschiedenen Grüntönen, nach Parmigianino. 17,1 x 11,3 cm. 1722. B. 23 II, Weigel 5482.
Wie die folgende Losnummer aus der zweiteiligen Folge "Raccolta di varie stampe a chiaroscuro, tratte dai disegni originali di Francesco Mazzuola, detto il Parmigianino..." (1749). Die Druckstöcke wurden nach der Herstellung von nur 30 Exemplaren verbrannt, weshalb die Blätter selten sind. Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit dem Datum und der Einfassung, auf der originalen Montierung des Künstlers. Diese mit geringen Alters- und Gebrauchsspuren, ebenda Heftspuren links, sonst vorzüglich. Beigegeben aus derselben Serie "Die Frau mit dem Kind und dem sitzenden Knaben" (B. 59).
Zanetti, Anton Maria
Madonna mit Kind in einer Landschaft
Los 5330 [*]
Schätzung
600€ (US$ 645)
Madonna mit Kind in einer Landschaft. Clair-obscur-Holzschnitt von zwei Blöcken in Olivgrün und Schwarz, nach Lelio Orsi. 21,4 x 14 cm. B. 58, Weigel 4173.
Prachtvoller, samtiger Druck mit der vollen Darstellung, auf der originale Montierung des Künstlers. Diese mit geringen Alters- und Gebrauchsspuren, ebenda Heftspuren links, sonst vorzüglich.
Ziegler, Johann
Das Haus der Laune im Lustgarten zu Laxenburg
Los 5331
Schätzung
900€ (US$ 968)
Das Haus der Laune im Lustgarten zu Laxenburg. Umrissradierung mit zeitgenössischem Kolorit, nach Laurenz Janscha. 32,5 x 42,7 cm (Plattenrand); 40,3 x 53,2 cm (Blattgröße). (1798). Wz. Wappen mit Nebenmarke D&C Blauw.
Ziegler unternahm zahlreiche Reisen durch Österreich und widmete sich dabei hauptsächlich der Landschaftsmalerei. Besonders bekannt wurde er durch die Vedutenserie „Collection de 50 vues de la ville de Vienne“, die er unter der Leitung von Carl Schütz zusammen mit Laurenz Janscha zwischen 1779 und 1798 schuf und die vom Verlag Artaria veröffentlicht wurde. "Das Haus der Laune" im Garten des Schlosses Laxenburg stammt aus dieser Serie und wurde 1798 von dem Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg erbaut. Heute ist von dem kuriosen, unregelmäßigen oktogontalen Bau nur noch eine Ruine zu sehen.- Ganz ausgezeichneter Druck mit farbfrischem Kolorit und schmalem Rand sowie getuschtem Zierrand. Schwach angestaubt, oben Spuren einer Albumbindung sowie oben rechts schwach in Feder nummeriert, sonst tadellos.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge