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Lot 2832, Auction  123, Bibel-Fragment, Bedeutung der hebräischen Namen.

Bibel-Fragment
Bedeutung der hebräischen Namen.
Los 2832

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Bibel-Fragment. Bedeutung der hebräischen Namen. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 46 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 14,5 x 10,4 cm. Format: 21,4 x 14 cm. Mit Rubrizierung, 117 ein-zeiligen, 2 zwei-zeiligen und 1 fünf-zeiligen Initialie und Federwerk in Rot und Blau. Frankreich, um 1250.
Ein Teil der Deutung hebräischer Namen in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet, darunter "Gunel", "Guneth", "Gohel", "Gonath", "Habthel", "Hachan", "Hageel", "Halaa", "Hazeb" u. a. – Geringe Gebrauchsspuren, leicht fingefleckig. Provenienz: 1963 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2833, Auction  123, Priscianus Caesariensis, Institutiones grammaticae

Priscianus Caesariensis
Institutiones grammaticae
Los 2833

Zuschlag
240€ (US$ 258)

Details

Priscianus Caesariensis. Institutiones grammaticae. Lateinische Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 2 Bl. 32 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 13,6 x 7,3 cm. Format: 21,8 x 15,2 cm. Mit drei 1-zeiligen, einer 2-zeiligen und einer 10-zeiligen Initialen in Rot und Blau und einer Miniatur-Zeichnung in Tinte. Frankreich, um 1250.
Besonders breitrandiges, einst als Einbandmaterial verwendetes Einzelblatt mit einem Text aus den Institutiones des Priscian (um 500 n. Chr.). Mit einer mittelalterlichen Zeichnung eines Schwans aus dem oberen Steg über die Kolumne. – Beide mit kleinen Fehlstellen, Ausbrüchen und kleineren Klebestreifen. Ein Blatt stärker gebräunt. Provenienz: 1964 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2834, Auction  123, Lombardus, Petrus, Kommentar zu Lombardus

Lombardus, Petrus
Kommentar zu Lombardus
Los 2834

Zuschlag
100€ (US$ 108)

Details

Lombardus, Petrus (?). Kommentar zu den Predigten. Lateinische Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 1 Doppelbl. 2 Spalten. 41 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 10,3 x 13,7 cm. Format: 17,5 x 12,7 cm. Mit dreiundzwanzig 1-zeiligen, fünf 2-zeiligen Initialien und Federwerk in Rot und Blau. Frankreich, um 1250.
Vermutlich handelt es sich um einen Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus (1095-1160), die beiden Blätter wurden als Einbandmaterial benutzt. – Ecken beschnitten, mit kleineren Fehlstellen und Ausbrüchen, innen stark gebräunt und leimschattig. Provenienz: 1964 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2836, Auction  123, Priscianus Caesariensis, Institutiones grammaticae. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift in Perlschrit auf Pergament.

Priscianus Caesariensis
Institutiones grammaticae. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift in Perlschrit auf Pergament.
Los 2836

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Lateinische Grammatik der Spätantike
mit Kommentaren

Priscianus Caesariensis. Institutiones grammaticae. Fragment eines Blattes aus einer lateinischen Handschrift in Perlschrit auf Pergament. 25 (von ?) Zeilen. Schrift: Bastarda. Format: 16,8 x 15,3 x cm. Mit etwas Rubrizierung als rote Absatzmarken. Rubrizierung. Italien, wohl Mitte des 13. Jahrhunderts.
In einer besonders kleinen Perlschrift-Bastarda auf ein weites Liniensystem geschriebene Handschrift, eingefasst von jeweils zwei vertikalen Linien, jenseits derer die noch kleineren Kommentare angebracht sind.
Die "Institutiones grammaticae" verfasste der spätantike byzantinische Grammatiker Priscian um 500 n. Chr. Die Abhandlung zur lateinischen Grammatik ist in achtzehn Teile aufgeteilt, das vorliegende Fragment zeigt, dass die zur Zeit der Abschrift schon vergangenen 700 Jahre zahlreiche Kommentare hervorgebracht haben, die der Schreiber einbezog. Doch auch im 14. Jahrhundert kamen auf dem Blatt unten noch weitere Kommentare hinzu, die die Wissenschaft noch zu deuten hat. – Provenienz: 1966 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2837, Auction  123, Homiliarium, Hälfte eines Einzelblattes aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament

Homiliarium
Hälfte eines Einzelblattes aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 2837

Zuschlag
500€ (US$ 538)

Details

Homiliarium. Hälfte eines Einzelblattes aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 Spalten. 23 (von ca. 48?) Zeilen. Schrift: Rotunda. Schriftraum (Fragment): 21,5 x 22 cm. Format: 25,5 x 35,5 cm. Mit Rubrizierung, Überschriften in Rot und zwei 7-zeiligen Zierinitialen in Mehrfarbigkeit. Italien, zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts.
Ein halbes Blatt aus einer sehr großen Handschrift in italienischer Rotunda (mit einer Lesung des heiligen Augustinus über Johannes für den zweiten Sonntag nach der Osteroktav, den ersten acht Tagen nach der Auferstehung Jesu). Die zwei bemerkenswert großen eingemalten Kasten-Initialen (ca. 6 bis 7,5 cm) sind mit aufwendigen, verschlungenen Mustern aus mehrfarbigen Pflanzenstrünken mit Drachenköpfen und Vögeln ausgestattet, einst in Gold, nunmehr gedunkelt und geschwärzt, wie das ganze Blatt, verso stärker gebräunt ist durch Hitze oder Säure. – Mit einigen Rissen, Blatt etwas brüchig, mehrere kleinere und einige größere Fehlstellen, Gebrauchsspuren, einstiges Einbandmaterial. Provenienz: 1994 Maggs Brothers, The Marvin L. Colker Collection, London.

Chester Beatty Bible
Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 2838

Zuschlag
1.200€ (US$ 1,290)

Details

Aus der Sammlung von Chester Beatty
The Chester Beatty Bible. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 Bl. mit 4 Seiten. 2 Spalten. 51 Zeilen. Schrift: Kleine Gotica textualis. Schriftraum: 17 x 11 cm. Format: 23,3 x 15,8 cm. Mit Rubrizierung in roter Kapitalstrichelung, Kolumnentiteln und Kapitelnummern in Rot und Blau sowie 3 3-zeiligen Initialen in Farben, Gold und Silber, davon 1 mit einer Monstergroteske. Frankreich (wohl Avignon), drittes Viertel des 13. Jahrhunderts.
Beginnend mit einer hübschen Initiale "E" in Blau mit Goldpunkten und einem Schlangenmonster mit Vogelschnabel hebt Kapitel 26 aus dem Buch Hesekiel an: "Und es begab sich im elften Jahr, am ersten Tage des ersten Monats, geschah des Herrn Wort zu mir und sprach: Du Menschenkind, darum daß Tyrus spricht über Jerusalem: "Ha! die Pforte der Völker ist zerbrochen; es ist zu mir gewandt; ich werde nun voll werden, weil sie wüst ist!" - "Et factum est in undecimo anno prima mensis factus est sermo Domini ad me dicens: fili hominis pro eo quod dixit Tyrus de Hierusalem euge confractae sunt portae populorum conversa est ad me implebor deserta est".

Das Fragment enthält die Kapitel Hesekiel 24:26 bis 27:21 und Erstes Buch Makkabäer 10:6-74 in einer ausgezeichnet schönen, regelmäßigen und sauberen Textualis auf besonders weichem, feinsten Pergament. Die Blätter stammen aus einem Manuskript der Sammlung des bedeutenden Bergbauingenieurs, Sammlers und Bibliophilen Sir Alfred Chester Beatty (1875-1968), die dieser unter der Signatur W. MS 116 bewahrte. – Unwesentliche Bereibungen an vereinzelten Stellen, sonst in bestem Zustand. Gekauft von Léon Gruel (1841-1923), dann Chester Beatty Sale, Sotheby’s, 3. Dezember 1968, Los 14, dann in Einzelblätter getrennt (siehe P. Kidd, The McCarthy Collection, III, London, 2021, S. 140-46, Nr. 37), Maggs 1970, dann Colker Collection.

Lot 2839, Auction  123, Gratianus de Clusio, Decretum latinum, secunda pars, causa XXXVI. Einzelblattfragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament.

Gratianus de Clusio
Decretum latinum, secunda pars, causa XXXVI. Einzelblattfragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2839

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Gratianus de Clusio. Decretum latinum, secunda pars, causa XXXVI. 2 Blätter einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 25 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 11,6 x 7,4 cm. Format: 15,8 x 10,5 cm. Mit Rubrizierung, roten und blauen Absatzmarken sowie große 4-zeilige Federwerkinitiale. Frankreich, 13. Jahrhundert.
Zwei Blätter aus dem zweiten Teil, der Causa XXXVI eines Decretum des Kirchenrechtlers und Vaters der Kanonistik Gratianus de Clusio (gest. vor 1160). Aus einer kleinen lateinischen Handschrift. – Makulaturblätter aus Einbandvorsätzen, jeweils eine Seite mit Leimspuren und teils Textablösung. Provenienz: 1969 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2840, Auction  123, Justinianus, Fragment aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament.

Justinianus
Fragment aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2840

Zuschlag
140€ (US$ 151)

Details

Justinianus. Digesten. 4 frühe Fragmente aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Teile von 2 Spalten. Schrift: Miniaturbastarda. Format: bis 12,7 x 8,5 cm. Möglicherweise aus Bologna, 13. Jahrhundert.
Vier Kolumnenfragmente aus den Pandekten bzw. Digesten, einer im Auftrag des oströmischen Kaisers Justinianus (482-565) zusammengestellte Sammlung von juristischen Texten. – Provenienz: The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2841, Auction  123, Aquin, Thomas von, Summa theologica

Aquin, Thomas von
Summa theologica
Los 2841

Zuschlag
300€ (US$ 323)

Details

Aquin, Thomas von. Summa theologica. Lateinische Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 1 Doppelbl. 2 Spalten. 45 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 21,5 x 14,8 cm. Format: 29 x 21,5 cm. Mit Rubrizierung, 39 1-zeiligen, fünf 2-zeiligen Initialen und Federwerk in Rot und Blau. Frankreich, um 1270.
Einzelblatt einer frühen, womöglich noch zu Lebzeiten entstandenen Handschrift der Summa theologica, eines der Hauptwerke des Thomas von Aquin (1225-1274), das der große Scholastiker zwischen 1265-1273 verfasste. – Provenienz: The Marvin L. Colker Collection, London.

Bibel-Fragment
2 Einzelblätter aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 2842

Zuschlag
280€ (US$ 301)

Details

Bibel-Fragment. 2 Einzelblätter aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 2 Bl. 2 Spalten. 50 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 14,8 x 9,9 cm. Format: 21,3 x 14,9 cm. Mit Rubrizierung, drei 2-zeiligen, einer 3-zeiligen und einer 4-zeiligen Initiale und Federwerk in Rot und Blau. Frankreich, um 1275.
Wahrscheinlich aus Avignon stammende Einzelblätter einer sog. Perlschriftbibel, hier mit Passagen aus Jesaja 29-31, 63-66. – Winzige Löchlein, sonst kaum Gebrauchsspuren. Provenienz: Aus der Bibliothek des Kartäuserklosters in Villeneuve-lès-Avignon. 1853 Hôtel de Ville in Avignon. 1854 Félix Seguin. 1961 ist das Manuskript getrennt worden, Teile in der Bodleian Bibliothek, MS Lat. bibl.e.6 (Medieval Manuscripts in British Libraries I, 1969, S. xii, 2). 1963 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2843, Auction  123, Psalter, Einzelblatt einer hochmittelalterlichen lateinische Handschrift auf Pergament

Psalter
Einzelblatt einer hochmittelalterlichen lateinische Handschrift auf Pergament
Los 2843

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

Hochmittelalterliche Löwenköpfe
in Federzeichnung auf Blattgold

Psalter. Einzelblatt einer hochmittelalterlichen lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S., 1 Bl. 18 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 15 x 11 cm. Format: 15,1 x 11 cm. Mit 2 breiten dreiseitigen Klammerbordüren mit 14 kleineren und 1 großen 4-zeiligen Schmuckinitiale in Gold auf blau und rotem Grund, Goldstäben mit 4 Löwenköpfen in Blattgold und Zeilenfüllern. Südliche Niederlande (Gent), Mitte der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Besonders schönes Beispiel aus einem Psalterium des Hohen Mittelalters, wohl um das Jahr 1275 in Gent entstanden, hier mit einer Textstelle aus der "Oratio Habacuc prophetæ, pro ignorantiis": "Numquid in fluminibus iratus es, Domine, aut in fluminibus furor tuus, vel in mari impetus". In demselben Stil findet sich ein Manuskript illuminiert, das beschrieben wird bei N. Morgan und S. Panayotova (Hrsg.), Catalogue of Western Book Illumination. Cambridge Colleges, II, ii, London and Turnhout, 2009, S. 38-39, Nr. 155.
Bemerkenswert sind hier die jeweils links den Text flankierenden Bordüren in rotem bzw. blauem Grund, in denen die Blattgoldinitialen ihren Platz finden und die oben und unten in schmaleren Ausläufern den Text einfassen, indem sie mit verschieden gestalteten Löwenköpfen in schwarzer Federzeichnung auf Blattgoldgrund auslaufen. – Provenienz: Collection A. G. and M. Hammond (Nummer MS 5) mit deren kleinem Sammlerstempel verso, 1970 Alan Thomas, dann The Marvin L. Colker Collection, London.

Gregorius IX., Papa
Verordnungen und Beschlüsse des Papstes
Los 2844

Zuschlag
800€ (US$ 860)

Details

Mit einer kleinen Drachenzeichnung
Gregorius IX., Papa. Decretales. Lateinische Handschrift auf Pergament. 4 S. auf 2 Bl. 2 Spalten. 46 Zeilen. Schrift: Perl-Bastarda francica. Schriftraum: 16 x 9,4 cm. Format: 22,8 x 22,3 cm. Mit Rubrizierung, 38 Initalen in Rot und Blau (davon achtzehn 1-zeilig, neun 2-zeilig, vier 3-zeilig, eine 15-zeilig, je zwei 4-, 5-, und 6-zeilig) sowie zwei Miniatur-Zeichnungen in schwarzer Tinte. Frankreich, zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Frühe französische Textzeignisse mit Teilen der Decretales, der Verordnungen und Beschlüsse des Papstes Georg IX. (1167-1241). Umfangreiche Glossen in einer feinen Perlbastarda. Unten recto auf einem Blatt die Zeichnung eines phantasievollen Drachen, das zweite Blatt mit einem überschnittenen gezeichneten Kopf. – Mit winzigem Exlibris-Stempel Hammond auf einem Blatt recto und das andere recto mit 2 kleineren Klebestreifen. Mehrere kleine Fehlstellen und Ausbrüche, ein großer Braunfleck mit Fehlstellen (kleiner Kommentarverlust). Provenienz: Sammlung A. G. und M. Hammond, MS 31. Wahrscheinlich 1965 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2845, Auction  123, Aristoteles, Ethica et Politica.

Aristoteles
Ethica et Politica.
Los 2845

Zuschlag
8.000€ (US$ 8,602)

Details

Aus der Nikomachischen Ethik des Aristoteles
Aristoteles. Ethica et Politica. Großes Fragment einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 50 nn. Bl. 2 Spalten. 33 Zeilen. Schrift: Gotica textura. Schriftraum: 19,2 x 13,2 cm. Format: ca. 30 x 22,4 cm. Mit sichtbarer grauer Regulierung und reicher Rubrizierung, Absatzmarken in Rot und Blau, zahlreiche rote und blaue 2-8-zeilige Initialen, mit konstratierendem Federwerk reich umspielt. Halbpergament um 1890 (Rücken teils leicht lädiert, Gelenke brüchig, beschabt und bestoßen). Wohl Frankreich, Ende 13., Anfang 14. Jahrhundert.
Umfangreiches Fragment einer hochmittelalterlichen Aristoteles-Handschrift auf sehr feinem, dünnem Pergament, entstanden sicherlich zwischen 1280 und 1320 in Frankreich. Typisch dafür sind die Seitentitel "POLI" für "Politica" bzw. "Ethi" für "Ethica" in Rot-Blau im Wechsel, aber auch die exzellenten, von einer höchst professionell arbeitenden Schreiberwerkstatt eingefügten blauroten Initialen mit reichem, jeweils farblich kontrastierendem Federwerk, teils mit Stäben, Ausläufern und Abhängern als Verzweigungen über die Kolumne und bis weit in den unteren reglierten Rand hinein.

Vorhanden sind, wie der Mediävist Gerhard Eis (1908-1982) auf dem Nachsatz in Bleistift vermerkt, die Blätter "Bl. 9, 11, 15, 28, 39, 40, 41, 42-45,49 ohne Textverlust beschnitten". – Wenige alte Randglossen. Ca. 10 Blätter weisen Beschneidungen der weißen, besonders breiten Ränder auf (ohne Textverluste), untere rechte Ecke etwas fleckig und fingerfleckig, sonst kaum fleckig oder angestaubt, wenige Knorpellöchlein oder sonstige Gebrauchsspuren, oben etwas knapper beschnitten (über die Kolumnentitel), sonst aber wohl rechts und unten im Originalbeschnitt, außergewöhnlich breitrandiges und schönes, sehr weißes Pergament. Provenienz: P. Dienemanns Nachfolger, Dresden. Ab 31.12.1940 Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 44 mit dessen Exlibris, Stempel und Eintragungen auf den Vorsätzen.

Lot 2847, Auction  123, Chrysostomus, Johannes, Mitteldeutsche Handschrift auf Pergament. Fragment eines Blattes (untere Hälfte).

Chrysostomus, Johannes
Mitteldeutsche Handschrift auf Pergament. Fragment eines Blattes (untere Hälfte).
Los 2847

Zuschlag
1.700€ (US$ 1,828)

Details

Chrysostomus, Johannes. Mitteldeutsche Handschrift auf Pergament. Fragment eines Blattes (untere Hälfte). 2 Spalten. 16 (Rest-)Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Format: 18 x 25 cm. Deutschland 13. Jahrhundert.
Interessantes Fragment mit einem mitteldeutschem Text aus einem Passionale oder aus den Sprüchen des Johannes Chrysostomus (?): "und davon spricht her - und ich bin nicht alleine denn der vatir ist mit mir allhie wolde her sie wachzende [...]", vgl. hier Johannes 16,32: "Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir." Weiter: "und darum sprach her. ich habe der welt angehört [...]". Der Text harrt noch der genauen Transkription und wissenschaftlichen Auswertung sowie der dialektalischen Zuordnung. – Aus einem Einband ausgelöst, mit entsprechenden Randläsuren, kleinen Löchlein und größeren Braunflecken, Bräunungen, Leimspuren und Montageresten. Provenienz: H. Hinterberger, Wien, 03/1958, dann Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 126.

Lot 2848, Auction  123, Volckensdorff, Urkunde in deutscher Schrift auf Pergament

Volckensdorff
Urkunde in deutscher Schrift auf Pergament
Los 2848

Zuschlag
1.900€ (US$ 2,043)

Details

"Wand menshlich natur prachich ist zu mishelung"
Volckensdorff. Urkunde in deutscher Handschrift auf Pergament. 1 S. auf 1 Bl. 16 Zeilen. Schrift: Kanzleibastard. Format: ca. 11,3 x 21 cm. Mit schmaler Plica und Resten von zwei angehängten Wachssiegeln. Volckensdorf, 1284.
Von dem Mediävisten Gerhard Eis (1908-1982) in einem wissenschaftlichen Aufsatz veröffentlichte Urkunde in hochmittelalterlichen Deutsch aus dem Jahre 1284: "Wand menshlich natur prachich ist zu mishelung, So ist des durft, daz di levt ir geseft bestetigen mit urchund der hantvest. Dar vmme offen ihc chunrat von volchensdorf allen den di da disen prif an sehent, daz ich minem vetern Heinrich von volchensdorf". Eis schreibt:

"Unter einer Anzahl von deutschen Originalurkunden des Mittelalters, die ich voriges Jahr erworben habe,' befindet sich eine, die vor 1300 datiert ist, sodaß ihre Veroffentlichung im vollen Wortlaut angebracht erscheint. Sie ist im 'Corpus der deutschen Originalurkunden bis 1300' nicht enthalten, und es scheint, daß sich auch keine Kopie davon erhalten hat.
Wohl aber kommen mehrere darin genannte Personen in schon bekannten Urkunden des 13. Jahrhunderts vor, sodaß sie in ihren geschichtlichen Zusammenhang genau eingeordnet werden kann. Das Blatt, das nun die Signatur Nr. 193 meiner Sammlung hat, besteht aus Pergament ... Der untere Rand ist, wie üblich, eingeschlagen (0,8 cm). Die
zwei Siegel sind etwas verbröckelt, von jedem ist noch ca die Halfte vorhanden. Die Schrift ist deutlich leserlich, ziemlich klein, nicht besonders schön. Es kommen beide r vor, bei dem mit lotrechtem Schaft ist dieser des ofteren bis unter die Zeile verlängert, wie es in der alteren Schrift Gebrauch war. Bei manchen Wortanfängen ist nicht sicher zu entscheiden
ob Majuskel oder Minuskel gemeint ist; der erste Buchstabe kann sehr klein sein, aber die Gestalt der unzial-ähnlichen Majuskel haben oder durch rote Strichelung ausgezeichnet sein (z.B. bei chappelle), andrerseits kann der Anlaut die Form der Minuskel, aber die Größe einer Majuskel haben, z.b. aigensheft ..." (Gerhard Eis, Eine unbekannte deutsche Urkunde von 1284, in: Neuphilologische Mitteilungen 73 (1972), S. 739-742). – Provenienz: Jaques Rosenthal, Eching (Hans Koch), 08/1971. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 193.

Lot 2849, Auction  123, Justinianus, Fragment aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament.

Justinianus
Fragment aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament.
Los 2849

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Justinianus. Pandekten. Fragment aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 1 Bl. mit 2 Spalten und dreiseitiger Klammerglosse. 54 (von ?) Zeilen. Schrift: Gotische Minuskel. Schriftraum: 22,5 x 12,5 cm. Format: 26,1 x 20,7 cm. Mit Rubrizierung, zahlreichen großen Initialen in Rot und Blau mit Federwerk in Rot und zahlreichen kleinen Federwerkzusätzen mit kleinen Zeichnungen in Sepia. Vermutlich südliches Frankreich, spätes 13. Jahrhundert.
Saubere hochmittelalterliche Justinian-Handschrift aus den Pandekten bzw. den Digesten, eine im Auftrag des oströmischen Kaisers Justinianus (482-565) zusammengestellte Sammlung von juristischen Texten. – Provenienz: 1963 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2850, Auction  123, Gregorius IX., Papa, Decretales-Einzelblatt Verordnungen und Beschlüsse des Papstes

Gregorius IX., Papa
Decretales-Einzelblatt Verordnungen und Beschlüsse des Papstes
Los 2850

Zuschlag
250€ (US$ 269)

Details

Gregorius IX., Papa. Decretales. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten mit 2 Spalten Klammerglossen (teils überschnitten). 44 Zeilen. Schrift: Gotica bastarda. Schriftraum: 15,2 x 9 cm. Format: 25,2 x 18,3 cm. Mit Rubrizierung, 6 größeren Initalen in Rot und Blau, teils mit etwas Federwerk. Südliches Frankreich (?), spätes 13. Jahrhundert.
Typischer Rechtstext als frühes Beispiel der handschriftlichen Kopierungstradition der "Decretales", der Verordnungen und Beschlüsse des Papstes Georg IX. (1167-1241), die üblicherweise mit zahlreichen Glossen kommentiert wurden, wozu der in zwei Mittelkolumnen geschriebene Text links und rechts viel Platz ließ. – Weniger Abschnitt der Marginalglossen, etwas fleckig, mit Montage- und Leimspuren, Text jedoch sehr gut leserlich. 1972 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.

Johannes-Evangelium
Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 2853

Zuschlag
2.200€ (US$ 2,366)

Details

"Am Anfang war das Wort" - Reinschrift des Anfangs des Johannesevangelium mit mittelalterlicher Federzeichnung
Johannes-Evangelium. Lateinische Handschrift auf Pergament. Großes Fragment mit unten 10 Zeilen. Schrift: Bastarda, Kanzleischrift. Schriftraum: 7,4 x 17,8 cm. Format: 30,9 x 21 cm. Mit Zeichnung eines knienden Blumenmädchens. Italien, um 1300.
"In incipio erat verbum. Et verbum erat apud deum" - der berühmte Anfang des Johannesevangeliums, des philosophischen Buches der vier Evangelisten als Zeugen Christi, hier in einem wohl als Geschenk überreichten Pergamentstück, auf dem der Schreiber ein junges Mädchen zeichnete, das einen Blumenstrauß reicht - Symbol des beginnenden Lebens.

Vorhanden ist der gesamte lateinische Text Johannes I, 1-14, bis "et Verbum caro factum est et habitavit in nobis et vidimus gloriam eius gloriam quasi unigeniti a Patre plenum gratiae et veritatis" ("Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."). – Größerer Einriss mit Film hinterlegt durch die Figur, etwas fleckig und mit kleinen Knickspuren, gebräunt und ungerade an den Rändern. Das Blatt (ggf. noch als Doppelblatt) wurde benutzt als Umschlag eines Archivbandes, der Dokumente der Zeit von "1299 ad 1307" enthielt, was als terminus post quem gedeutet werden kann, auch wenn die Ziffern sicherlich späteren Datums sind. Provenienz: The Marvin L. Colker Collection, Christie's, London.

Lot 2854, Auction  123, Giovanni dei Conti, Erzbischof von Pisa. Erlass. Lateinische Urkunde auf Pergament. 1 Bl. 18  Zeilen.

Giovanni dei Conti
Erzbischof von Pisa. Erlass. Lateinische Urkunde auf Pergament. 1 Bl. 18 Zeilen.
Los 2854

Zuschlag
650€ (US$ 699)

Details

Belobigungsurkunde von 1305 aus der Kamaldulenserabtei in Pisa
Giovanni dei Conti, Erzbischof von Pisa. Erlass. Lateinische Urkunde auf Pergament. 1 Bl. 18 Zeilen. Schrift: Bastarda cancellaria - italienische Kanzleibastarda. Format: 31,2 x 32 cm. Mit roten Kordelresten an der Plica. Pisa, San Zeno, 22. November 1305.
In der der bedeutenden Kamaldulenserabtei von San Zeno in Pisa am 22. November 1305 gezeichnete Urkunde mit der Kodifizierung eines Erlasses zur Belobigung eines Herren Giovanni Malmecta und anderen aus dem Haus der Bußbrüder von Pisa für die sonntägliche Abgabe von Brot und Bohnen an die Armen. Die Urkunde datiert unmittelbar nach dem großen Schenkungsakt der Abtei San Zeno an den Kamaldulenser Pater durch Papst Bonifatius VIII. im Jahre 1301. – Mit Randausbrüchen und einigen Löchern an den Falzkreuzen mit teils etwas Textverlust, sonst nur gering fleckig, mit Teilen der roten Schnüre für das erzbischöfliche Siegel. Provenienz: 1968 Leo Olschki, Florenz, dann The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2855, Auction  123, Guido da Baysio, Rosarium decretalium. Fragmentblatt einer lateinischen Handschrift

Guido da Baysio
Rosarium decretalium. Fragmentblatt einer lateinischen Handschrift
Los 2855

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Guido da Baysio. Rosarium decretalium. Fragmentblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Teil 1 Kolumne verso und recto. 63 (statt?) Zeilen. Schrift: Gotica minuscula. Schriftraum: 26,5 x 8,4 cm. Format: 28,4 x 11 cm. Mit wenigen roten Unterstreichungen und großer 6-zeiliger Initiale "H" in Gouachefarben. Italien (wohl Bologna), spätes 13. bis Anfang 14. Jahrhundert.
Sehr saubere, schon den Humanismus erahnende Minuskel-Handschrift auf weißgegerbtem Pergament. Vorhanden ist hier eine wohl vollständige, möglicherweise aber auch oben trunkierte, Spalte mit einem Textfragment aus dem "Rosarium decretalium", einem Kommentar des Kanonistenpaters und Erzdiakon von Bologna Guido da Baysio (1220-1313), der zum Kaplan des Papstes in Rom berufen wurde. Er lehrte an der Universität Bologna, aus dieser Zeit stammt wohl auch das Fragment, das in der Initiale den Kopf eines Bischofs zeigt, wohl den Kirchenrechtler Gratianus von Chiusi. – Provenienz: The Marvin L. Colker Collection, London, erworben 1963.

Warde von Lawkland, Adam
Urkunde zur Übertragung von Grundstücken
Los 2856

Zuschlag
360€ (US$ 387)

Details

Urkunde zur Landübertragung
bei Ingleborough in England

Warde von Lawkland, Adam. Urkunde zur Übertragung von Grundstücken in und nahe bei Ingleborough in North Yorkshire. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 S. auf 1 Bl. 16 Zeilen. Schrift: Kanzlei-Bastarda. Schriftraum: 10,6 x 20,5 cm. Format (ohne Plica): 12,7 x 21,6 cm. Clapham, 20. VII. 1309.
Adam Warde von Lawkland in Lonsdale überrlässt urkundlich Grundbesitz an Robert, Sohn von Eda von Clapham, einem Ort nordwestlich von Lawkland. In lateinischer Sprache mit einigen Ortsnamen in englischer Sprache, wie "knaphousflat". – Teils etwas stärker fleckig, mit winziger Regeste "1309" auf der Plica verso. Gut lesbar. Mit Pergamentstreifen, aber ohne Siegel. Provenienz: Winifred Myers 1965. The Marvin L. Colker Collection, London. – Beiliegt: Ivo Burgeys. Urkunde für die Übertragung von Grundstücken in Bedfordshire. Lateinische Handschrift auf Pergament. 1 S. auf 1 Bl. 10 Zeilen. Schrift: Kanzlei-Bastarda. Schriftraum: 6,6 x 22,4 cm. Format (ohne Plica): 9 x 23 cm. Tempsford 3. II. 1393. - Frühe Urkunde von einem Ivo Burgeys, der seine Grundstücke an John Kydenot aus dem Dorf Tempsford in der östlich gelegenen Grafschaft Bedfordshire in England (von Ländereien in Le Mulnesond?) übergibt. - Kaum fleckig, mit 2 kleinen Einträgen verso. Mit Pergamentstreifen, aber ohne Siegel. Provenienz: Winifred Myers 1965. The Marvin L. Colker Collection, London.

Lot 2857, Auction  123, Piacenza, Testamento ed Inventario des Raynerius Folonus aus Piacenza

Piacenza
Testamento ed Inventario des Raynerius Folonus aus Piacenza
Los 2857

Zuschlag
200€ (US$ 215)

Details

Piacenza. - "Testamento ed Inventario" (spätere Regeste verso). Lateinische Urkunde auf Pergament. 33 Zeilen. Schrift: Bastarda italiana. Format: 28,1 x 19,5 cm. Mit Notarszeichen. Piacenza, 3 Dezember 1313.
Urkunde aus Piacenza in der Emilia Romagna, datiert auf den 3. Dezember 1313 und notariell beglaubigt, wonach ein Signor Raynerius Folonus aus Piacenza sein gesamtes Vermächtniss von Geld und Gütern, einschließlich seines Bettes und seiner Kleidung etc., an namentlich genannte Mitglieder seiner Familie und an verschiedene Hospitäler und Kirchen qua Testament überlässt - bezeugt im Haus seiner Mutter, der Witwe des verstorbenen Gerardus Felonus. – Minimal fleckig, winziges Randlöchlein, insgesamt sehr gut erhalten und bestens lesbar. Provenienz: 1968 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.

Breviarium
Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament
Los 2859

Zuschlag
400€ (US$ 430)

Details

Wer wird mich in der Hölle beschützen, Herr?
Breviarium. Einzelblatt einer lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 32 Zeilen. Schrift: Rotunda. Schriftraum: 25,5 x 14,6 cm. Format: 32,3 x 23,8 cm. Mit Rubrizierung, 5 roten und blauen Initialen in kontrastierendem Federwerk, zwischen den Spalten bzw. links begleitend aufwendiges Federwerk in Rot und Blau mit zahlreichen Grotesken. Norditalien (möglicherweise Bologna), erste Hälfte des 14. Jahrhunderts.
Sehr sauberes Blatt einer hellgekalkten italienischen Breviarshandschrift mit Texten aus den Gregorianischen Gesängen und dem Psalter wie "Quis michi tribuat, ut in inferno protegas me, et abscondas me, donec protranseat furor tuus" ("Wer wird mir gewähren, dass du mich in der Hölle beschützen und verbergen kannst, bis deine Wut vergeht?").
Mit drei besonders ulkigen Grotesken in Rot und Blau, die aus dem Federwerk erwachsend, das die großen Versal-Initialen umspielt. – Verso teils mit etwas Textabrieb, unten rechts Eckabschnitt, nur ganz unwesentlich fleckiges, insgesamt aber sehr schönes Blatt mit der feinen Zeichnung. Verso die etwas stümperhafte Darstellung einer Nonne, wohl 19. Jahrhundert. Provenienz: 1974 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London. Weitere Blätter derselben Handschrift waren im Maggs Bulletin 10, 1979, Nr. 4a-4d aufgeführt - und eines wurde in M. Drogin, Medieval Calligraphy, Montclair, N.J., 1980, Taf. 49, reproduziert.

Lot 2860, Auction  123, Wasson-Vätör, Messenverzeichnis. Fragment einer deutschen Handschrift auf Pergament.

Wasson-Vätör
Messenverzeichnis. Fragment einer deutschen Handschrift auf Pergament.
Los 2860

Zuschlag
700€ (US$ 753)

Details

"Werner ob dem bach" lässt eine Messe lesen für Karl den Großen "karoli magni regis"
Wasson-Vätör bei Pfäfers. Messenverzeichnis. Fragment einer deutschen Handschrift auf Pergament. Teil eines Dopelblattes mit 4 S. Text. Schrift: Gotica bastarda, Kanzleischrift. Format: 22 x 39,5 cm. Mit Rubrizierung, etwas Kapitalstrichelung, roten Buchstaben und Linienkastenhervorhebungen. Pfäfers (Kanton St. Gallen), um 1320.
Verzeichnis der für den Weiler Wasson-Vätör bei Sargans und Pfäfers im Schweizer Kanton St. Gallen gestifteten Messelesungen, meist mit Nennung der Ortschaften, Namen, Verwandtschaftsverhältnisse und Berufe. Oft ließen die ansässigen Gewerbetreibenden Messen zu den Heiligenfesten lesen, aber auch wohlhabende Private oder begüterte Familien. So ließ etwa die Frau des Richard Werner Thüring (thyring) zusammen mit ihrer Tochter eine Messe für den Heiligen Papst Leo I. lesen, ebenso der Lindenwirt oder Meister Konrad mit seiner Frau Mechthild. Die mit Messen Bedachten sind jeweils vorangestellt in einem roten Linienkasten "leonis pape", "longini mr" (= martyr, Märtyrer), "karoli magni regis", "valerii epi" (= episcopi, Bischof), "ste agnetis" etc.

Zu lesen ist u. a.: "leonis pape" Imzela von schilti. ulrichs uf dem [...] hemma von Thannon. Ita von holdernon. Frô Rich[ard] wernher thyrings tochter. Hemma walters müllers wi[rt] der linden". "longini martyr. Meister Cunrat, an der löwi. mechthilt [Frô]", "Valerij episcopi. Meister ulrich van bechi, Rudolf in mitun ab zingel. Hemma walthers wilers wirtin. Frou anthoniun ir tochter [Loch] wirtin an der Gall, heinrich viding von bintzenegg. Hedwig sin tochter [...] und heinrich sin sune", "karoli magni regis [...] wernher ob dem bach von schilti. Ita sin husfrow [...]". Siehe Theodor von Mohr, Die Regesten der Archive in der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Band I, Chur 1851, Darin: Die Regesten der Abteil Pfävers und der Landschaft Sargans. – Mit Zahlentabellen, wohl mit den an die Kirche gezahlten Preisen für die Messen, ferner mit etwas späteren Zusätzen und Einträgen, Kanten beschnitten, mit kleinen Fehlstellen, eine Kolumne beschnitten (mit etwas Textverslust), das Blatt dient als Kopertband-Umschlag mit einem montierten Schließhaken. Provenienz: Jacques Rosenthal (Hans Koch), 17. Febuar 1971. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 162.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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