Gäa, zweite Probeplatte.
Radierung auf chamoisfarbenem Similijapan. 16,5 x 24 cm. Unten rechts unterhalb der Darstellung mit der Nachlassnotiz sowie unten links eigenhändig von Nannina Greiner annotiert und zugeeignet "Alla cara Inga con affetto / Nannina Greiner / Roma Pasqua [19]47". (1908). Vogel 93A (zweite größere Platte) III.
Bevor Greiner seine großformatige Darstellung der Gäa mit zahlreichen Figuren und Landschaft entwirft - es gibt von der großen Platte nicht weniger als 19 verschiedende Druckzustände (siehe Los 6331) - entstehen zunächst auch zwei kleinere Probeplatten, von denen die vorliegende die weitaus seltenere darstellt.- Mit den Wellenlinien, die wohl als Stichproben dienten, auf dem rechten Oberschenkel Gäas. Ausgezeichneter Druck mit Rand. Schwache Alters- und Handhabungsspuren, sonst jedoch sehr gut.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Von der Witwe Nannina Greiner 1947 verschenkt (eigenhändig annotiert).
Gäa (Hauptplatte).
Radierung auf Similijapan. 41,6 x 35,2 cm (Plattenrand); 57,5 x 40,4 cm (Blattgröße). Monogrammiert, bezeichnet und datiert "O. Gr. Roma 24.3.1912". Vogel 93 B XIX.
Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck, jedoch mit schönem Plattenton und mit schmalem bzw. breitem Rand. Minimal gebrauchsspurig, sonst in vorzüglicher Erhaltung.
Frühlingstag (Die drei Lebensalter, Große Landschaft).
Radierung mit Aquatinta, auf gewalztem China, nach Arnold Böcklin. 60 x 87 cm. 1890. Singer 328 IX.
Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem bzw. schmalem Rand. Minimal gebräunt, links sowie rechts je ein Randeinriss, die Ränder allgemein leicht bestoßen, links unter der Darstellung unbedeutende Fleckchen, sonst schön.
An Arnold Böcklin (Widmung).
Radierung auf Van Gelder Zonen-Bütten. 45,5 x 35,7 cm. (1887). Singer 157 VI.
Aus Opus X (Eine Liebe), Blatt I. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand auf dem vollen Bogen, allseitig mit Schöpfrand. Leicht vergilbt und lichtrandig, vereinzelte Stock- und Wasserfleckchen im weißen Rand, sonst gut erhalten. Beigegeben von Otto Greiner "An Arnold Böcklin", Doppelblatt aus der Zeitschrift "JUGEND", Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, 1897.
Greiner, Otto
Festprogramm für den Cantate-Montag
Los 6335
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
475€ (US$ 495)
Festprogramm für den Cantate-Montag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler Leipzig 1893.
Farblithographie auf chamoisfarbenem Similijapan. 43,8 x 32 cm (Plattengröße); 56,7 x 44,2 cm (Blattgröße). 1893. Vogel 48 II.
Einer der wenigen Drucke auf Japan des kompletten Festprogramms mit der ausführlichen Beschreibung verso. Ganz ausgezeichneter, farbfrischer Druck mit dem wohl vollen Rand. Minimal gebrauchsspurig, sonst tadellos.
Klinger, Max
Das Leuckart-Diplom (Penelope).
Los 6336
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
350€ (US$ 365)
Das Leuckart-Diplom (Penelope).
Radierung mit Kupferstich, Aquatinta und Farblithographie auf festem Kupferdruckpapier. 18,5 x 29,6 cm (Plattengröße); 26,6 x 36,8 cm (Blattgröße). (1895). Singer 276 wohl IV (von VI).
Das außergewöhnlich aufwendig neben zwei Radierplatten mit vier zusätzlichen Lithoplatten farblich akzentuierte Blatt (blau, grau, gelbgrün und rosa) wurde für das Promotionsjubiläum des berühmten Leipziger Zoologen Karl Leuckart (1822-1896) von seinen Schülern bei Klinger in Auftrag gegeben. Es stellt Penelope in Gesellschaft des göttlichen Adlers Aithon vor einem von ihr gewebten Stück, das Adam und Eva in einer Landschaft mit zahlreichen Tieren zeigt; darunter Elefant, Löwe, Pferd aber auch fliegende Fische, Krebse und andere Tiere, die sie "programmatisch und entwicklungsgeschichtlich dargestellt hat" (vgl. Singer S. 108).
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Winzige Stockfleckchen, im rechten Rand kleine Leimfleckchen, minimal gebräunt, sonst sehr schön. Beigegeben nach einer Zeichnung Klingers die Lithographie "Blumenmädchen (Margaretenfest, Leipzig 1911)" (Beyer 453).
Terrasse am Meer.
Kreidelithographie in Braun. 41 x 47,3 cm (Darstellung); 52 x 56,2 cm (Blattgröße). (1899).
Die oberösterreichische Künstlerin Emilie Mediz-Pelikan war zu Lebzeiten eine hochangesehene Malerin. In einem Nachruf wird die mit 47 Jahren plötzlich Verstorbene als „geniale, unermüdliche Künstlerin“ beschrieben, die „eigene Pfade [zu] wandeln liebte“ (K. F. von Hardenberg in: Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 22 (1908), S. 229f). Zu ihrem Naturverständnis heißt es dort weiter: „Sie ließ die Kinder Floras nicht zu sich kommen, um ihr in einer irisierenden Vase als Noten zu einem Farbakkord zu dienen, sie ging zu ihnen hinaus in die Einsamkeit […]“ (ebd., S. 232). Ihren Weg von impressionistischen Landschaften hin zu symbolistischen Werken fand sie über ihren Mann, dem Maler Karl Mediz, doch entwickelte sie eine von ihm unabhängige Stimme. Das Künstlerpaar nahm an der Eröffnungsausstellung der Wiener Secession teil, eine erste Überblicksschau widmete ihnen 1903 der Hagenbund.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht gebräunt und stockfleckig, je kurzer Randeinriss oben und unten, weitere kleine Randbestoßungen, minimal angestaubt, sonst in gleichwohl guter Erhaltung.
Zalisz, Fritz
Ikarus und Daedalus: Widmungsblatt an Herbert Eulenberg
Los 6340
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
Ikarus und Daedalus: Widmungsblatt an Herbert Eulenberg.
Radierung und Aquatinta auf Similijapan. 27,2 x 47,3 cm. Unten rechts signiert und datiert "Fritz Zalisz. 1914.".
Fritz Zalisz studierte während des Ersten Weltkrieges an der Leipziger Kunstakademie bei Otto Richard Bossert. Technisch und thematisch zeigt er sich jedoch stark unter dem Einfluss von Max Klinger. Wie dieser ist auch Zalisz ein Virtuose der Druckgraphik, in der er gekonnt Radierung mit Aquatinta verbindet. Seine Bildstoffe entnahm er der Frühzeit der klassischen Literatur, wie auch bei vorliegendem Blatt, das dem 1912 erschienenen Lyrikband "Ikarus und Daedalus" des Schriftstellers Herbert Eulenberg folgt.
Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit feinem Plattenton und zarten Wischspuren in den weißen Partien rechts und links außerhalb der Einfassung, mit Rand. Etwas vergilbt, leicht fleckig, Bleistiftannotationen am unteren Rand links, sonst in sehr guter und unberührt schöner Erhaltung.
Ausstellung: Naumburg, Galerie im Schlösschen Naumburg, Oktober-November 2020: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka.
Literatur: Richard Hüttel und Bodo Pientka: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka. Ausst. Kat. Naumburg (Galerie im Schlösschen) 2020, S. 72-73 (nur Abb.).
"O Italien".
Lithographie auf gewalztem China. 23,1 x 36,5 cm. Unten rechts in Bleistift signiert "O. Greiner". (1915). Vogel 110.
Die skurrile Darstellung zeigt vor der Silhouette Roms drei Mischwesen, die einem kleinen, kauernden Dämon seinen Geldbeutel abknöpfen wollen. Die nur in geringer Anzahl gedruckte Radierung ist eine der letzten graphischen Inventionen Greiners. Sie spielt auf die politischen Machenschaften der Entente-Mächte an, die dem Eintritt Italiens in den Weltkrieg vorausgingen.
Prachtvoller Druck mit Rand, auf den vollen Bogen gedruckt, mit den originalen Schöpfrändern ringsum. Eine Quetschfalte vom Druck im rechten Rand, leicht angestaubt, verso geringe Leimspuren und vereinzelte Annotationen, sonst in hervorragender Erhaltung. Selten.
Greiner, Otto
Civetta del Colosseo - Bildnis eines lachenden römischen Mädchens
Los 6342
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
325€ (US$ 339)
Civetta del Colosseo - Bildnis eines lachenden römischen Mädchens.
Federlithographie auf gewalztem China. 30,1 x 22,2 cm. Signiert und nummeriert "Nr. 17". 1902. Vogel 82 II.
Ganz ausgezeichneter Druck auf dem wohl vollen Bogen. Minimal gebräunt, leicht stockfleckig, unten schwache horizontale Quetschfalte vom Druck, sonst schön erhalten.
Civetta del Colosseo - Bildnis eines lachenden römischen Mädchens.
Federlithographie auf gewalztem China. 24,7 x 19,4 cm. Rechts unterhalb der Darstellung in Bleistift signiert und datiert "O. Greiner Nr. 1, Rom Dez. 1901". Vogel 81.
Folgt man der Aufschrift Greiners, so dürfte es sich bei dem Blatt um den ersten Abzug dieser Radierung handeln, deren Platte der Künstler im November 1901 fertiggestellt hat. Das sprechend lebendige Bildnis in einem ganz ausgezeichneten, kräftigen Druck mit dem vollen Rand. Schwach vergilbt und stockfleckig, leicht wellig, feine horizontale Quetschfalte im Chinapapier, blasse Bleistiftannotation an der oberen rechten Ecke, sonst in schöner Erhaltung.
Studie gefalteter Hände.
Schwarze Kreide auf einem Skizzenbuchblatt, verso: Studie einer Kellnerin mit Bierkrügen. 30 x 23 cm. Unten rechts signiert "O. Greiner" sowie paginiert (?) "23".
Die Studie zeigt die Hände seiner Schwiegermutter Duranti in Rom. Im Jahr 1898 verlegte Greiner seinen Lebensmittelpunkt endgültig nach Rom, wo er seine Muse und spätere Ehefrau Nannina Duranti kennengelernt hatte.
Provenienz: Nachlass der Familie des Künstlers, Rom (Greiner-Duranti).
Lipinsky, Sigmund
223 Blatt Vorstudien zur Folge "Radierte Bilder zu Homer's Odyssee"
Los 6345
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
37.500€ (US$ 39,063)
223 Blatt Vorstudien zur Folge "Radierte Bilder zu Homer's Odyssee". Unterschiedliche Maße von 15,1 x 10 cm bis 48 x 34 cm. Verschiedene Medien und Papiere.
Von 1892 bis 1896 besucht Sigmund Lipinsky die Berliner Akademie der bildenden Künste, an der er zunächst von Paul Meyerheim, später dann als Meisterschüler von Anton von Werner unterrichtet wird. Noch ganz unter dessen Einfluss gewinnt Lipinsky 1899 den Wettbewerb für die Gestaltung von Fresken für das Schloss der Familie von Moltke in Kreisau in Schlesien und erhält dafür den Großen Staatspreis, der mit einem dreijährigen Rom-Stipendium verbunden ist. Ab 1902 lässt sich Lipinsky für den Rest seines Lebens in der Ewigen Stadt nieder. 1905 tritt er dem dortigen Deutschen Künstlerverein bei. Er schließt Freundschaft mit anderen Deutschrömern, darunter insbesonders mit Otto Greiner und Max Klinger und sucht, unter Hinwendung zum Symbolismus, zunehmend Motive aus der Mythologie. Er malt in Aquarell und Öl, widmet sich aber ab 1911 vermehrt der Radierung und dem Kupferstich und entwirft eine große Anzahl von Exlibris und Briefköpfen.
Während der Weltkriegsjahre muss er Italien verlassen und zieht mit seiner zweiten Frau und den drei Kindern nach München. Hier kommt er in Kontakt mit den Künstlern der Münchner Neuen Secession, der Neuen Künstlervereinigung und der Berliner Neuen Secession. 1919 schließlich kehrt er mit der Familie endgültig nach Rom zurück. Er gründet in der legendären Künstlerstraße Via Margutta die Sigmund-Lipinsky-Akademie, eine Mal- und Zeichenschule in der Nähe der Spanischen Treppe, dem Epizentrum der deutschsprachigen Künstlerkolonie. An erster Stelle steht für ihn das Zeichnen nach dem lebenden Modell, insbesondere dem weiblichen Akt: „[…] der Naturalismus seiner Akte ist kaum zu überbieten, und man kann schon sagen, daß seit dem Tode Greiners, dem Lipinsky nahegestanden hat, nur wenige als Aktzeichner neben ihm bestehen dürften.“ (Richard Braungart: Deutsche Exlibris und andere Kleingraphik der Gegenwart, München 1922). Sein Interesse für die menschliche Anatomie gipfelt 1931 in der Veröffentlichung des „Manuale Anatomico. Per la Studio Artistico del corpo umano“, ein Werk für Künstler mit 25 Bildtafeln und Anhängen von anatomischen Namen.
Die zwischen 1923 und 1929 entstandene achtteilige Radierfolge zu Homers Odyssee gilt als eine der höchsten künstlerischen Leistungen Lipinskys als Radierer (vgl. Los 6350). Hier nun liegt aus dem Nachlass Lipinskys die außergewöhnliche Mappe mit weit über 200 Zeichnungen für dieses Projekt vor, die seine akribische Herangehensweise an das Thema, und auch viele Einblicke in die Ideen- und Formenwelt der geplanten und nicht vollendeten Radierungen gewährt. Zu diesen zählen ein nicht realisiertes Titelblatt sowie Radierungen zu den "Sirenen", zu "Polyphem", "Odysseus in der Unterwelt", "Odysseus erzählt", "Die Heimkehr", "Bei Telemachos", "Bei den Hirten", "Die Verhöhnung des Odysseus" und das Schlussblatt "Odysseus und Penelope". Darüberhinaus ist hier aber auch ein einmaliges Kompendium der Funktionen und Möglichkeiten des Mediums der Handzeichnung versammelt: Zu finden sind frühe, erste Ideenskizzen und Kompositionsentwürfe; Akt-, Haltungs-, Bewegungs- und Motivstudien, Entwürfe für Draperien und Ornamente, Studien etruskischer Keramik und antiker Architektur, vereinzelt auch Tier- und Pflanzenstudien, Schriftproben für das Titelblatt und das Künstlermonogramm, schließlich auch Porträts, teils mit Namen und Adresse der Modelle. Manche Blätter sind datiert und monogrammiert, teils auch zur Übertragung quadriert. Diese Funktionsvielfalt der Zeichnung spiegelt sich auch im Reichtum der Zeichenmittel und der Papiere wider. Zwar handelt es sich zum größten Teil um Bleistiftstudien auf Zeichenpapier, es finden sich aber auch Federskizzen und lavierte Pinselzeichnungen, auf durchsichtige Folie geritzte Umrisse, Studien auf Transparentpapier, weiß gehöhte Kreidezeichnungen und mit Farbkreiden ausgeführte Arbeiten, vereinzelt auch Gouachen und teilweise aquarellierte Blätter auf unterschiedlich getönten Papieren. Insgesamt ein reicher Schatz, der tiefe Einblicke in Sigmund Lipinskys Arbeitsweise über einen Zeitraum von sechs Jahren erlaubt.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers, seitdem in dessen Familienbesitz.
Lipinsky, Sigmund
Radierte Bilder zu Homer's Odyssee
Los 6346
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.375€ (US$ 9,766)
Radierte Bilder zu Homer's Odyssee. Acht Radierungen auf chamoisfarbenem Holland-Velin. 23,9 x 15 cm (Platte); 48,3 x 32 cm (Blattgröße). Lose in HL-Verlagsmappe mit goldgepr. Titel (51 x 34,5 cm). 1929. Mit Ausnahme des 6. Blattes (Scylla und Charybdis) alle unten rechts mit Bleistift signiert "S. Lipinsky", fünf Blatt dahinter mit der Ortsbezeichnung "Rom". Lipinsky 19-22, 25-28, Abb. 9-16.
Die Odyssee entstand 1923 bis 1929 in Rom und Anacapri, dessen Landschaft und Vegetation Lipinsky in einigen Tafeln darstellt. Das Projekt sollte ursprünglich noch weitere Episoden der Odyssee umfassen, diese sind jedoch nur als Studien erhalten geblieben und wurden nie als Druckgraphik veröffentlicht (vgl. Los 6345). Trotzdem gilt die Serie einhellig als eine der höchsten künstlerischen Leistungen Lipinskys als Radierer. Der Verleger Franz Hanfstängl veröffentlichte eine Auflage von 60 nummerierten Exemplaren, aber es scheint, dass nicht alle vermarktet und verkauft wurden, wahrscheinlich aufgrund der Wirtschaftskrise in jenem Jahr. In vorliegendem Exemplar sind fünf Blatt unten links mit Bleistift nummeriert "1/50", eines "20/60" (Nr. 3 Kalypso), ein anderes als "Probe" bezeichnet (Nr. 7 Nausikaa) und eines ohne Nummerierung (Nr. 5 Circe).
Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten Drucken mit den vollen Rändern. Blatt 3 am linken und am oberen Rand etwas angestaubt, sonst in insgesamt in sehr schöner, einheitlicher Erhaltung,
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers, seitdem in Familienbesitz.
Lipinsky, Sigmund
Calma Marina (Meeresstille)
Los 6347
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Die Meeresstille (Calma Marina).
Radierung und Kaltnadel auf gewalztem China. 23,5 x 37,7 cm. Auflage 100 num. Ex. Unten rechts signiert "S. Lipinsky". (1912). Lipinsky 3, Grochala 13.
Lipinsky, der seit 1902 seinen permanenten Wohnsitz in Rom hatte, verbrachte die Sommer meist in Terracina am tyrrhenischen Meer. Dieser Ort inspirierte ihn zu seiner wohl bedeutendsten Graphik Meeresstille "Calma Marina", die fünf weibliche Akte am Strand im seichten Wasser zeigt vor der Silhouette des sagenumwobenden Monte Circeo. Für die Kupferplatte zu vorliegendem Blatt vgl. Los 6348.
Prachtvoller, gratiger und präziser Druck mit Rand bzw. Rändchen. Geringfügig fleckig und stockfleckig vornehmlich im weißen Rand, je ein kleiner geschlossener Einriss im oberen und unteren weißen Rand, das Kupferdruckpapier entlang der rechten und oberen rechten Plattenkante leicht brüchig, sonst jedoch in guter Erhaltung.
Das Parisurteil.
Federlithographie auf Similijapan. 36,5 x 63,3 cm (Darstellung); 49,8 x 69,5 cm (Blattgröße). Signiert und datiert "O Greiner Rom 18. Dez. [18]92". Vogel 44 II (von III).
Eines der Hauptblätter aus Greiners italienischer Zeit, vor der Tonplatte. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand, dieser unten breit. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung.
Der Tanz.
Federlithographie in Eisenrot auf gewalztem China. 44,9 x 58,4 cm (Darstellung); 56,7 x 75,6 cm (Blattgröße). Signiert "O Greiner". (1896). Vogel 60 II.
Ausgezeichneter Druck mit breitem, teils dem vollen Rand. Im Außenrand leicht angestaubt und vornehmlich rechts und links leicht wellig, geglättete diagonale Knickspuren links oben, kurze und unauffällig geschlossene Randeinrisschen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gutes Exemplar.
Am Brunnen des Pan.
Lithographie über hellbrauner Tonplatte. 39 x 53,7 cm (Darstellung); 44 x 59 cm (Blattgröße). Signiert. 1896.
Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht stockfleckig und angestaubt, entlang der Ränder mit vereinzelten Läsuren, drei Ecken knickfaltig, die untere rechte Eckenspitze fehlend, kleiner Wasserfleck im Unterrand, weitere Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck gleichwohl gutes Exemplar.
Jahn, Georg
"Pferdeschwemme" (Zwei Reiter am Ufer)
Los 6354
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,693)
"Pferdeschwemme" (Zwei Reiter am Ufer).
Radierung. 36,7 x 50,5 cm. Signiert.
Bei Heinrich Wetteroth in München gedruckt. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit Rand. Vereinzelt kleine Stockfleckchen, etwas lichtrandig, die linke obere Ecke mit diagonaler Knickspur, oben kleine Montierungsreste, sonst sehr schön.
Ausstellung: Naumburg, Galerie im Schlösschen Naumburg, Oktober-November 2020: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka.
Literatur: Richard Hüttel und Bodo Pientka: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka. Ausst. Kat. Naumburg (Galerie im Schlösschen) 2020, S. 56 (nur Abb.).
Drei Frauenakte am Wasser.
Radierung. 39,2 x 41 cm. Signiert und als Eigendruck bez. "Selbstgedr."
Prachtvoller Druck mit schönem Plattenton an drei Seiten mit breitem Rand bzw. Schöpfrand unten, oben mit schmalem Rand. Minimal angestaubt, sonst tadellos.
Ausstellung: Naumburg, Galerie im Schlösschen Naumburg, Oktober-November 2020: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka.
Literatur: Richard Hüttel und Bodo Pientka: Wahlverwandtschaften. Künstler um Max Klinger. Sammlung Bodo Pientka. Ausst. Kat. Naumburg (Galerie im Schlösschen) 2020, S. 55 (nur Abb.).
Mediz-Pelikan, Emilie
Blühende Steineiche bei Duino
Los 6358
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 260)
Blühende Steineiche bei Duino.
Farbige Kreiden und grauer Stift auf festem Velin, verso: Zwei Frauen am Meer in dunkelbrauner Feder. 17,5 x 18,9 cm. Monogrammiert, datiert und eigenh. bez. "Duino 1905 E. P. / Giovanni" sowie "blühender Steineichenbusch ... 28. Mai 1905 E. P."
Diefenbach, Karl Wilhelm
Porto Antico, Capri
Los 6359
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
18.750€ (US$ 19,531)
Porto Antico, Capri.
Öl auf Leinwand. 135 x 100 cm. Unten rechts signiert und datiert "Dfnbach 1906", im originalen Jugendstilrahmen mit rückseitigem Aufkleber des Münchner Kunstvereins "MKV 165", sowie einem zweiten Aufkleber "Speyer 28...".
Die bizarre Landschaftsformation des alten Hafens von Capri bietet Karl Wilhelm Diefenbach die kongeniale Vorlage für seine symbolistischen Darstellungen. Nach 1900 findet sich der Porto Antico als häufiges Motiv im Werk des Künstlers. Allein das Diefenbach-Museum in der Certosa di San Giacomo in Capri verfügt über zwei monumentale Versionen, andere, auch kleinformatige Varianten befinden sich in Privatbesitz (Claudia Wagner: Der Künstler Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913). Meister und Mission. Diss. Berlin 2007, WK 4.46-WK 4.51). Claudia Wagner, Starnberg, bestätigt die Autorschaft Diefenbachs auf der Grundlage eines digitalen Fotos (E-Mail vom 18. März 2024).
Provenienz: Fränkische Privatsammlung.
Mediz-Pelikan, Emilie
Titelentwurf mit Mondlandschaft
Los 6360
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 391)
Titelentwurf mit Mondlandschaft.
Feder in Schwarz über Bleistift auf dünnem Karton. 27 x 20,7 cm. Unten rechts signiert "E. Pelikan".
Beigegeben von Emilie Mediz-Pelikan eine weitere signierte Zeichnung: Randeinfassung im ägyptischen Stil mit Löwen.
Am Walensee.
Triptychon. Öl auf Karton. 45 x 112 cm (mit Rahmen). Die mittige Tafel unten rechts mit Pinsel in Rosa signiert "Fidus" sowie unten links datiert mit Bleistift bezeichnet "Walensee", die beiden Seitenteile jeweils monogrammiert "F", verso nochmals bezeichnet "Walensee" sowie (von fremder Hand?) "KB 241" und "3". 1906.
Wie ein natürlicher Tempel in einer Traumlandschaft erhebt sich mächtig das Bergmassiv über dem schimmernden Wasser des Walensees. Während dieser mittlere Kompositionsteil eine phantastisch schwebende, in ihrer Nebelhaftigkeit ganz unberührt erscheinende Landschaft zeigt, ziehen auf den Seitenteilen Eisenbahnschienen quer durch das Bild einer vom Menschen geprägten Natur. Am Ufer des Walensees im Schweizer Kanton Zürich sollte Fidus in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts drei Tempelbauten errichten; die Plätze dafür waren schon ausgewählt, doch zum Bau kam es nie. Fidus' "Tempel-Kunst" war bereits 1903 das Thema für öffentliche Lichtbildvorträge, seine Freunde beriefen ihn zum "Tempelkünstler" und zogen mit ihm an den Walensee bei Zürich, "um einer unverstandenen, aber vielversprechenden Neureligion Paläste zu bauen". (Ute Wermer, in: Wolfgang de Bruyn (Hrsg.), Fidus - Künstler alles Lichtbaren, Berlin 1998, S. 47). Obwohl sich die kleine Lebensgemeinschaft bald auflöste und Fidus 1904 nach Berlin, 1906 weiter nach Woltersdorf zog, blieb er der Schweizer Landschaft treu. Im Jahr 1906 reiste er, von einem Gönner, dem Bankier Charles L. Hallgarten, reich beschenkt, abermals nach Zürich. Dieser erneute Aufenthalt in den Bergen inspirierte den Künstler zu dem vorliegenden Triptychon.
Provenienz: Galerie Hippolyte Grombach, Straßburg (mit deren Klebeetikett verso).
Privatbesitz Baden-Württemberg.
Bürck, Paul
"Menschheit": Sitzender Jüngling auf einer Klippe am Meer
Los 6362
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 651)
"Menschheit": Sitzender Jüngling auf einer Klippe am Meer.
Kaltnadelradierung mit Aquatinta in Schwarzbraun. 40,5 x 27,2 cm. Auflage 150 num. Ex. Signiert.
Bei Heinrich Wetteroth in München gedruckt. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck mit breitem Rand, wohl auf dem vollen Bogen. Winziges Fleckchen oben rechts, minimal angestaubt, verso partiell schwach stockfleckig, sonst in sehr schöner Erhaltung.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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