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Lot 1246, Auction  126, Kraus, Johann Ulrich, Labyrinte de Versailles. - Der Irr-Garten zu Versailles

Kraus, Johann Ulrich
Labyrinte de Versailles. - Der Irr-Garten zu Versailles
Los 1246

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900€ (US$ 1,000)

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(Kraus, Johann Ulrich). Labyrinte de Versailles. - Der Irr-Grarten zu Versailles. 25 Bl. Mit Kupfertitel und 40 (39 in der Platte nummerierten) Kupfertafeln mit Darstellungen von barocken Wasserbrunnen nach Sebastian le Clerc. 19,5 x 15,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen) mit floraler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. (Augsburg um 1715).
VD17 12:644437V. Graesse IV, 48. Fabula docet No. 81. Nicht bei Thieme-Becker und im Ornamenstichkatalog Berlin. – Seltene deutsch-französische Ausgabe, der französische Erstdruck erschien 1677 in der Imprimerie Royale in Paris. Exemplar mit der vollständigen Kupferfolge sowie dem kompletten Text (Titel, Vorrede, Beschreibung des Irrgartens, Erklärung des Grundrisses, Text der Fabeln auf Französisch und Deutsch). Die heute nicht mehr erhaltenen prächtigen Springbrunnen aus dem Labyrinth von Versailles wurden auf Anregung Charles Perraults (1628-1703) von Sebastian Le Clerc (1637-1714) in Kupfer gestochen, Perrault verfasste dazu die erläuternden Texte und Isaac de Benserade (1612-1691) die metrischen Vierzeiler mit Sinnsprüchen nach Jean de la Fontaine und den Fabeln Äsops. "Charles Perrault konzipierte seine Labyrinth-Beschreibung als 'Führer' durch eine sehenswerte Gartenarchitektur, weniger als Verherrlichung der königlichen Pracht am Hof des Sonnenkönigs. Sein Buch, das auch die Fabelepigramme Benserades enthielt, hatte er mit Kupferstichen von Sebastien Le Clerc illustrieren lassen. Johann Ulrich Kraus, der sich auch in anderen Werken gerne am stilistischen Vorbild Le Clercs orientierte, stach die Illustrationen des Franzosen in Seitenverkehrung sehr genau nach und ließ den Text Perraults von Andreas Müller für den "Ergoetzlichkeit-Liebenden Leser" übersetzen" (Fabula docet). Das seinerzeit berühmte und reich ausgeschmückte Labyrinth entstand zwischen den Jahren 1672 und 1681 im Petit Parc des Schlosses und erstreckte sich auf eine Fläche von mehr als einem Hektar. Alle errichteten 39 Springbrunnen waren farbig bemalt, die aus Bleiguss gefertigten Tiere symbolisierten Themen aus den Fabeln des Äsop. Im Unterschied zu anderen Labyrinthen des Barock bestand das Ziel darin, den Weg hindurch so zu wählen, dass alle Brunnen einmal besucht und bestaunt wurden. Im Rahmen einer Neugestaltung der Parkanlage wurde das Labyrinth 1774 entfernt. – Etwas finger- oder stockfleckig, am Schluss mit kleinerem Feuchtigkeitsfleck in der oberen rechten Ecke. Titel mit breit überklebtem zeitgenössischem Besitzeintrag sowie der ergänzten Jahreszahl "1715". Lose beiligend ein Blatt mit hs. Großem Einmaleins in Pyramidenform.

Lot 1247, Auction  126, Kraus, Johann Ulrich, Labyrinte de Versailles. - Der Irr-Grarten zu Versailles

Kraus, Johann Ulrich
Labyrinte de Versailles. - Der Irr-Grarten zu Versailles
Los 1247

Schätzung
600€ (US$ 667)

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(Kraus, Johann Ulrich. Labyrinte de Versailles. - Der Irr-Grarten zu Versailles). Folge von 40 (39 in der Platte römisch nummeriert; statt 41) Kupfertafeln mit Darstellungen von barocken Wasserbrunnen nach Sebastian le Clerc. 17 x 10,5 cm. Späterer Pappband (fleckig und berieben). (Augsburg um 1715).
VD17 12:644437V. – Seltene deutsche Ausgabe der (beschnittenen) Stichfolge nach der französischen Erstausgabe, die 1677 in der Imprimerie Royale in Paris unter dem Titel Labyrinte de Versailles erschien, hier allerdings nur die Kupfer ohne den dazugehörigen Text mit den Fabeltexten auf Französisch und Deutsch. Die heute nicht mehr erhaltenen prächtigen Springbrunnen aus dem Labyrinth von Versailles wurden auf Anregung Charles Perraults (1628-1703) von Sebastian Le Clerc (1637-1714) in Kupfer gestochen, Perrault verfasste dazu die erläuternden Texte und Isaac de Benserade (1612-1691) die metrischen Vierzeiler mit Sinnsprüchen nach Jean de la Fontaine und den Fabeln Äsops. In der deutschen Ausgabe liegen hier jedoch nur die Kupfer vor ohne den Text von Perrault, die Vierzeiler in deutscher Übertragung sind abweichend zu den französischen Ausgaben mit in die Platte gestochen. Das seinerzeit berühmte und reich ausgeschmückte Labyrinth entstand zwischen den Jahren 1672 und 1681 im Petit Parc des Schlosses und erstreckte sich auf eine Fläche von mehr als einem Hektar. Alle errichteten 39 Springbrunnen waren farbig bemalt, die aus Bleiguss gefertigten Tiere symbolisierten Themen aus den Fabeln des Äsop. Im Unterschied zu anderen Labyrinthen des Barock bestand das Ziel darin, den Weg hindurch so zu wählen, dass alle Brunnen einmal besucht und bestaunt wurden. Im Rahmen einer Neugestaltung der Parkanlage wurde das Labyrinth 1774 entfernt. Die erste Tafel (außerhalb der nummerierten Folge) mit dem Titel "Eingang des Irrgartens" im Plattenrand beschnitten, ankoloriert und aufgezogen. – Es fehlt der gestochene Titel mit dem Plan des Labyrinths. Vereinzelte geringe Flecken, Vorsatz mit hs. Besitzeinträgen.

Lot 1248, Auction  126, Lauro, Giacomo, Antiquae urbis splendor hoc est praecipua eiusdem templa amphitheatra

Lauro, Giacomo
Antiquae urbis splendor hoc est praecipua eiusdem templa amphitheatra
Los 1248

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Lauro, Giacomo. Antiquae urbis splendor hoc est praecipua eiusdem templa amphitheatra ... 3 in 1 Band. 2 Bl. Mit 3 gestochenen Titeln und 89 (von 125) Kupfertafeln. 21,5 x 29 cm. Halbleder des 20. Jahrhunderts (leicht berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Rom, Mascardi 1612-1615.
Rossetti 6069 (verz. 128 Kupfer in anderer Zusammensetzung). Ornamentstichkatalog 1858. Cicognara 3759. Graesse I, (1613). – Erste Ausgabe. Dargestellt sind alle wichtigen Bauten des antiken und des päpstlichen Roms sowie historische, militärische und allegorische Szenen und Darstellungen von Kampfspielen im Kollosseum und auf dem Forum Romanum. – Es fehlen 36 Tafeln. Etwas braun- und fingerfleckig. Titel mit Besitzstempel und hs. Besitzvermerk.

Lot 1249, Auction  126, Le Clerc, Sebastian, Neue Abhandlung von der Civilbaukunst. Nürnberg, C. Weigel und A. G. Schneider, 1781. - Zweite vermehrte Auflage

Le Clerc, Sebastian
Neue Abhandlung von der Civilbaukunst. Nürnberg, C. Weigel und A. G. Schneider, 1781. - Zweite vermehrte Auflage
Los 1249

Schätzung
200€ (US$ 222)

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Le Clerc, Sebastian. Neue Abhandlung von der Civilbaukunst mit nützlichen Anmerkungen und Betrachtungen für junge Leute die sich dieser schönen Kunst widmen wollen aus dem Französischen ... mit einem Anhang von den Triglyphen vermehrt von M. Kraft. 2 Teile in 1 Band. 1 Bl., 48 S. 1; 1 Bl., 58 S., 1 Bl., 26 S., 2 Bl. Mit 2 wiederholten gestochenen Kopfvignetten, 2 gestochenen Zwischentiteln und 182 (1 gefaltet) Kupfertafeln. 20,5 x 15,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und beschabt, oberes Kapital eingerissen, Rückdeckelgelenk stark brüchig) mit RVergoldung. Nürnberg, Christoph Weigel und A. G. Schneider, 1781.
Fromm 14649. Vgl. Graesse IV, 137. Ornamentstichkatalog 2395. – Zweite, um einen Anhang vermehrte deutsche Auflage des zuerst 1714 erschienenen Traité d'architecture, seinerzeit wichtigstes Lehrbuch des lothringer Kupferstechers Sebastian Le Clerc (1637-1714), das auch in englischer und holländischer Sprache erschien. Die erste deutsche Übertragung erfolgte 1759 ebenda. Die Tafeln zeigen Säulenordnungen, Kolonnaden, Paläste, Torbögen, Fenster, Balkons, Fassaden, Türen, Giebel, Geländer u. a. Am Schluss mit einer zusätzlichen, wohl nicht zum Werk gehörenden Falttafel. – Exlibris. Alle Blätter und Tafeln mit Stempelung (teils in die Darstellung) des Berliner Architekten Otto Rehnig (1864-1925). Große Wasserflecken, etwas gebräunt. Rückdeckel unfachmännisch hinterlegt. Vollständiges Exemplar.

Lot 1250, Auction  126, Leonardo da Vinci, Tractat von der Mahlerey. Nürnberg, Weigel, 1747. - Zweite deutsche Ausgabe

Leonardo da Vinci
Tractat von der Mahlerey. Nürnberg, Weigel, 1747. - Zweite deutsche Ausgabe
Los 1250

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Leonardo da Vinci. Tractat von der Mahlerey. Aus dem Italiänischen und Frantzösischen in das Teutsche übersetzet; auch mit beygefügtem Leben des Auctoris zum Druck befördert von J. G. Böhm. Zweyte Auflage. 11 Bl., 200 S., 5 Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 28 teils gefalteten Kupfertafeln und zahlreichen Textholzschnitten. 23 x 18 cm. Marmorierter Lederband d. Z. (etwas berieben, mit schwachen Schabspuren) mit dezenter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Nürnberg, Andreas Bieling für Christoph Weigel, 1747.
Ebert 23623. Schlosser 144. Graesse VI/II, 328. Verga 8. Ornamentstichsammlung 4616. Thieme-Becker XV, 203 – Zweite deutsche Ausgabe des häufig übersetzten theoretischen Hauptwerks Leonardo da Vincis (1452-1519), die erste deutsche Ausgabe erschien 1724. Unter Neuordnung der Kapitel übertragen aus der 1651 erschienenen ersten italienischen und ersten französischen Ausgabe. – Etwas gebräunt und braunfleckig, sonst wohlerhalten. Die Kupfer auf blattgroße Falze montiert.

Alberti, Leon Bautista und Leonardo da Vinci
El Tratado de la Pintura por Leonardo da Vinci
Los 1251

Schätzung
900€ (US$ 1,000)

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Leonardo da Vinci. - Alberti, Leon Bautista. El Tratado de la Pintura por Leonardo da Vinci y los tres libros que sobre el mismo Arte escribió. Übertragen von Diego Antonio Rejón de Silva. 1 w. Bl., 7 Bl., XVIII, 26 S., 1 w. Bl. Mit gestochenem Frontispiz, 2 gestochenen Porträts, 1 gestoch. Textvignette und 39 Kupfertafeln. 26 x 18,5 cm. Lederband d. Z. (berieben, fleckig und bestoßen; ein Gelenk angeplatzt; mehrere Risse und Fehlstellen im Bezug; Gebrauchsspuren). Madrid, Imprenta Real, 1784.
Bätschmann-Schäublin S. 409f. (1784 P). Verga (1931), 10. – Erste spanische Übersetzung des Traktats. "Die Illustrationen folgen im wesentlichen den von Charles Errard, teilweise nach Zeichnungen Poussins, für die Ausgabe von Leonardos Trattato della Pittura verfertigten Radierungen. Interessant ist die Nota (B), p. 195, wo der Autor begründet, warum im Gegensatz zur früheren Ausgabe De Statua nicht aufgenommen wurde." (Bätschmann-Schäublin S. 410). – Frontispiz vor allem am Rand unfrisch und mit kl. Einrissen; das Bl. "Explication" (r.) - "Indice" (v.) falsch eingebunden (vor dem "Prologo" des Übersetzers statt danach); hin und wieder braunfleckig, einige Bl. auch tintenfleckig, S. 5/6 und 7/8 in der rechten oberen Ecke angestückt; zum Schluss hin im Bug wasser- bzw. braunrandig.

Lot 1252, Auction  126, Makart, Hans, Festzug der Stadt Wien den 27. April 1879 dargestellt durch Ed. Stadlin

Makart, Hans
Festzug der Stadt Wien den 27. April 1879 dargestellt durch Ed. Stadlin
Los 1252

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Makart, Hans. Festzug der Stadt Wien den 27. April 1879 dargestellt durch Ed. Stadlin. 8 S. Mit chromolithograpischem, gelatiniertem Titel sowie 43 (von 46)gelatinierte Chromolithographien auf Karton montiert. 33 x 64,5 cm. Illustrierter OBroschur (stark lädiert und Rücken fehlt, Deckel mit hinterlegtem großem Einriss, Ränder verstärkt) mit DTitel. Wien, Moritz Perles, 1880.
Lipperheide 2946. – Herrlich kolorierte Tafel mit dem Festzug der Stadt Wien zu Ehren der Silberhochzeit des Königspaares. Dargestellt sind unter anderem: Junge Bürger, Fanfarenbläser, Reis-Jagd, Hirsch-Jagd, Sau-Jagd, Gartenbau, Weinbau, Berg-Bau, Bäcker, Müller, Zuckerbäcker, Fleischhauer, etc. – Es fehlen 3 Tafeln. Titel und ersten Blätter etwas gebräunt und leicht braunfleckig sowie mit Randläsuren. Sehr hübsche und in kräftigen Farben gehaltene Tafeln.

Lot 1253, Auction  126, Montfaucon, Bernard de, L'antiquité expliquée

Montfaucon, Bernard de
L'antiquité expliquée
Los 1253

Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)

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Montfaucon, Bernard de. L'antiquité expliquée, et représentée en figures. 10 Bände und 5 Supplemente, zusammen 15 Bände. Titel in Rot und Schwarz. Mit 10 gestochenen Titelvignetten, zahlreichen gestochenen Textvignetten und 1127 (statt 1397) zueist doppelblattgroßen Kupfertafeln. 39,5 x 25 cm. Leder d. Z. (berieben, Kapitale bestoßen, teils mit Schabspuren) mit RVergoldung und 2 goldgeprägten RSchildern. Paris, Florentine Delaulne, 1719-1724.
Cioranescu 47006. Cohen/R. 731. Graesse IV, 590. Brunet III, 1861f. Lipperheide Ba 6. – Erste Ausgabe des monumentalen Illustrationswerkes, eine Quelle ersten Ranges zur Geschichte der Archäologie und des Sammlungswesens vor dem Hintergrund der "Querelle des anciens et modernes". Auf den Tafeln ist die ganze Antike, ihre Götterwelt, Kultpraxis, Kriegstechnik, Architektur, Kunsthandwerk etc. dargestellt. Die Supplementebände sind nur einmal aufgelegt worden. – Es fehlen das gestochene Frontispiz und das Portrait. Etwas fleckig, Titel mehrfach gestempelt, stellenweise mit Wurmgängen, einige Tafeln lose.

Lot 1254, Auction  126, Mortier, Pierre, Histoire du vieux et du nouveau testament. Daraus 25 Kupfertafeln mit jeweils 2 Abbildungen

Mortier, Pierre
Histoire du vieux et du nouveau testament. Daraus 25 Kupfertafeln mit jeweils 2 Abbildungen
Los 1254

Schätzung
400€ (US$ 444)

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Mortier, Pierre. Histoire du vieux et du nouveau testament. Daraus 25 Kupfertafeln mit jeweils 2 Abbildungen, alle zweisprachig bezeichnet. Je 40,5 x 26 cm. Antwerpen, Pierre Mortier, 1700.
25 dekorative Kupferstiche aus der Bilderbibel Pierre Mortiers (1661-1711) mit szenischen Darstellungen, alle in Französisch und Niederländisch bezeichnet. – Papierbedingt nur leicht gebräunt. Die linken Blattränder mit Trennspuren aus dem Bug. Insgesamt sehr schöne, kräftige Drucke mit sattem Grat.

Lot 1255, Auction  126, Murr, Christoph Gottlieb von, Beyträge zu der Geschichte der ältesten Kupferstiche

Murr, Christoph Gottlieb von
Beyträge zu der Geschichte der ältesten Kupferstiche
Los 1255

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Murr, Christoph Gottlieb von. Beyträge zu der Geschichte der ältesten Kupferstiche. 31 S. Mit 4 (von 5) Kupfertafeln. 21,5 x 17,5 cm. Pappband d. Z. (stärker berieben, bestoßen und am Rücken lädiert). Augsburg, Joseph Anton Rieger, 1804.
Christoph Gottlieb von Murr (1733-1811) war ein Nürnberger Universalgelehrter und Zollbeamter, der zahlreiche Werke zur Literatur-, Kunst- und Kulturgeschichte verfasste. Er studierte Rechtswissenschaften sowie Philosophie, Mathematik, Archäologie und Geschichte an der Universität Altdorf. Auf seinen Reisen durch Europa knüpfte er Kontakte zu Gelehrten und sammelte Kunst und Autographen. Neben seinen Arbeiten zur Nürnberger Kunst- und Kulturgeschichte gab er mehrere Fachzeitschriften heraus und war Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften. Seine Forschungen zur Nürnberger Kunst, zur Geschichte der Staufer und zum Dreißigjährigen Krieg fanden seinerzeit große Beachtung. – Eine Kupfertafel fehlt. Festes Vorsatzblatt mit Marginalie in Sepia. Etwas stockfleckig.

Lot 1256, Auction  126, Narziss und Bacchus, 2 kolorierte Kupferstiche mit mythologischen Szenen

Narziss und Bacchus
2 kolorierte Kupferstiche mit mythologischen Szenen
Los 1256

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Narziss und Bacchus. 2 kolorierte Kupferstiche mit mythologischen Szenen. Je ca. 14 x 9 cm. Mit Passepartout unter Glas in schwarzer Metallleiste gerahmt. 41 x 31 cm. Frühes 19. Jahrhundert.
Zwei fein kolorierte mythologische Miniaturen mit männlichen Aktfiguren: Ein Blatt zeigt den jugendlichen Narziss, halbsitzend am Ufer, sein Spiegelbild im Wasser betrachtend; begleitet von einem Putto mit Füllhorn.
Die zweite Darstellung zeigt einen geflügelten Bacchus vor schwarzem Grund, in der Linken eine Weinrebe mit reifen Trauben, in der Rechten ein Stab. Ein hellblaues Tuch ist über seine Schulter drapiert. – In sehr guter Erhaltung, nicht ausgerahmt. Versand ohne Rahmen.

Lot 1257, Auction  126, Percier, Charles, Recueil de décorations intérieures, comprenant tout de qui a rapport a l'ameublement

Percier, Charles
Recueil de décorations intérieures, comprenant tout de qui a rapport a l'ameublement
Los 1257

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Percier, Charles und Pierre Fontaine. Recueil de décorations intérieures, comprenant tout de qui a rapport a l'ameublement. 1 Bl., 43 S. Mit gestochener Textvignette und 72 Umriss-Kupfertafeln. 46,5 x 30,5 cm. Modernes weinrotes Halbleder (gering berieben). Paris, P. Didot, 1812.
Ornamentstichkat. Berlin 4056. Brunet IV, 489. Cicognara 605. Fowler 244. Graesse V, 197-198. – Zweite Ausgabe. "Percier and Fontaine were prominent French architects of the Empire period, whose greatest influence was on interior decoration in the Empire style" (Fowler).
Die erste Ausgabe erschien 1801 noch ohne begleitenden Text. Die Tafeln zeigen eine Auswahl an Möbeln und Dekorelementen, darunter Vasen, Wandschmuck, Deckenverzierungen, Kamine, Bücherschränke, Sessel, Stühle, Betten, Tische, Schreibtische, Blumenständer, Standuhren, Kronleuchter, Spiegel, Kommoden und weitere Einrichtungsgegenstände. – Titel gestempelt. Durchgängig stockfleckig.

Lot 1258, Auction  126, Perelle, Gabrielle und Nicolas, Sammelband mit 89 Kupfertafeln aus verschiedenen graphischen Folgen mit Ansichten von Paris, Versailles und Umgebung. Paris, Mariette bzw. Langlois, um 1680

Perelle, Gabrielle und Nicolas
Sammelband mit 89 Kupfertafeln aus verschiedenen graphischen Folgen mit Ansichten von Paris, Versailles und Umgebung. Paris, Mariette bzw. Langlois, um 1680
Los 1258

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

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Perelle, Gabrielle und Nicolas. Sammelband mit 89 Kupfertafeln aus verschiedenen graphischen Folgen mit Ansichten von Paris, Versailles und Umgebung. 26,5 x 34,5 cm. Halbleder um 1890 (fleckig und berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Paris, Mariette bzw. Langlois, um 1680.
Vgl. Ornamentstichkatalog 2483 (mit ähnlicher Zusammenstellung). Thieme-Becker XXVI, 401. – Enthält Stiche aus den Folgen "Veues des belles maisons des environs de Paris", "Veues des plus beaux endroits de Versailles" u. a. Mit vielen Ansichten der Gärten und dem Schloss von Versailles (teils aus der Vogelschau), ein gefalteter "Plan General des Ville et Château de Versailles", "La Labyrinte de Versailles" etc. – Teils leicht fleckig, ein Faltplan mit kleinem Riss, eine Tafel mit Randeinriss, eine Tafel im Rand leicht knickfaltig. Aus der Bibliothek von Schloss Wideville, nordwestlich von Versaille. Mit entsprechendem Wappenexlibris auf dem Innenspiegel und dem goldgeprägtem Buchstaben "W" auf dem Vorderdeckel.

Lot 1259, Auction  126, Picart, Bernard, Neueröffneter Musen-Tempel

Picart, Bernard
Neueröffneter Musen-Tempel
Los 1259

Schätzung
500€ (US$ 556)

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Picart, Bernard. Neueröffneter Musen-Tempel, welcher das allermerkwürdigste aus den Fabeln der Alten in LX. auserlesenen und schönen Kupfern vorstellet. 7 Bl., 165 S., 1 Bl., 1 l. w. Bl. Mit gestochenem Titel, gestochener Titelvignette und 60 Kupfertafeln in wechselnden ornamentalen Bordüren. 45 x 29,5 cm. Kalbsleder d. Z. (stark lädiert, Rücken fehlt). Amsterdam und Leipzig, Arkstee & Merkus, 1754.
VD18 10437568. Vgl. Cohen-Ricci 531. – Erste deutsche Ausgabe. Die Tafeln zeigen verschiedene mythologische Szenen, alle jeweils mit beschreibendem Text in deutsch, französisch, englisch und niederländisch. Dargestellt sind zum Beispiel Pandora, Prometheus, Phaeton, Daphne, Orpheus, Salamacis, Sisyphus, Ikarus, Narcissus, Arion etc. – Vorttitel stärker gebräunt. Leicht stock- und fingerfleckig, Bindung teils gelockert und offen.

Piranesi, Giovanni Battista
Diverse maniere d'adornare i cammini. 2 Radierungen
Los 1260

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Piranesi, Giovanni Battista. Diverse maniere d'adornare i cammini. 2 Radierungen der Serie. 38 x 54,5 cm. Unter roséfarbenem Passepartout mit Goldfileten. 49 x 60 cm. Rom ca. 1769.
Wilton-Ely II, 869. Wilton-Ely II, 837. – Zwei Entwürfe für reich ornamentierte Kaminsimse:

I. Kamin im ägyptischen Stil mit Sphinxfiguren, Götter- und Pharaonenfiguren; die darüberliegende Wandfläche mit Sternornamentik, über loderndem Feuer. - Wilton-Ely II, 869.

II.
Kaminsturz mit zentralem Medaillon, flankiert von zwei Adlern; darüber Friese mit Delphinen und eines mit Eichen. - Wilton-Ely II, 837. – In sehr guter Erhaltung.

Pozzo, Andrea
Perspectivae pictorum atque architectorum. Augsburg, Peter Detleffsen für Jeremias Wolf, 1719. - Zweite Ausgabe mit deutsch-italienischem Paralleltext
Los 1261

Schätzung
750€ (US$ 833)

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Pozzo, Andrea. Perspectivae pictorum atque architectorum. Der Mahler und Baumeister Perspectiv. Anjetzo verkleinert und in diesen bequemen Format gebracht von Johann Boxbarth (und Georg Conrad Bodenehr). 2 Teile in 1 Band. 2 Bl.; 3 Bl., 5 Bl. Mit gestochenem Portrait, 2 gestochenen Frontispices und 222 Kupfertafeln. 32,5 x 21 cm. Leder d. Z. (stärker berieben und beschabt, unteres Kapital etwas lädiert, Ecken bestoßen). Augsburg, Peter Detleffsen für Jeremias Wolf, 1719.
Brunet IV, 984. Vgl. Fowler 251 und 253. – Zweite Ausgabe mit deutsch-italienischem Paralleltext. Mit den verkleinerten Nachstichen von Boxbarth und Bodenehr nach der 1702 in Rom erschienenen Originalausgabe. Das berühmte, erstmals 1693 erschienene Werk über Baukunst und Perspektive des italienischen Malers und Architekten Andrea Pozzo (1642-1709) war von großem Einfluss auf die Architektur des gesamten 18. Jahrhunderts. Die Kupfer zeigen Gebäudegrund- und -aufrisse, Säulen, Kapitäle, Kuppeln und Portale, teilweise in Perspektiven, die der Phantasie entsprungen sind. – Portrait mit schmalem Blattausriss, Frontispiz und die beiden Textblatt in Band I gelöst, das Frontispiz auch mit Quetschfalte. Etwas fleckig, sehr wenige Tafeln mit Randeinriss.

Preisler, Johann Justin
Philippo L. Baroni de Stosch antiquitatis amatori
Los 1262

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Preisler, Johann Justin. Philippo L. Baroni de Stosch antiquitatis amatori. Mit Kupfertitel, gestochenem Index und 50 Kupfertafeln. 34,5 x 21 cm. Schlichter Pappband d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren, Ecken deutlich beschabt). Nürnberg, Martin Preisler, 1732.
VD18 10851895. Cicognara 3545. – Einzige Ausgabe der schönen Folge antiker römischer Statuen von Göttern, Göttinnen, Halbgöttern und Heldenfiguren etc. teils in verschiedenen Perspektiven, nach den Originalen dokumentiert für den Kunstförderer und Gönner Baron de Stosch (1691-1757). – Teils etwas stockfleckig (Titel stärker betroffen), sonst wohlerhalten. Kupfertitel mit dezentem Namensstempel.

Lot 1263, Auction  126, Preissler, Johann Daniel, Die durch Theorie erfundene Practic

Preissler, Johann Daniel
Die durch Theorie erfundene Practic
Los 1263

Schätzung
250€ (US$ 278)

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Preissler, Johann Daniel. Die durch Theorie erfundene Practic, Oder Gründlich-verfaßte Reguln deren man sich als einer Anleitung zu berühmter Künstlere Zeichen-Werken bestens bedienen kan. Erster [bis: Vierter] Theil. 4 Teile in 1 Band. 4; 4; 4; 4 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 72 Kupfertafeln. 37 x 22,5 cm. Halbleder d. Z. (oberes Kapital mit Fehlstelle, Deckel stark berieben, bestoßen) mit RSchild. Nürnberg, Johann Joseph Fleischmann, 1765-1768.
Vgl. Berliner Ornamentstichsammlung 4628. Thieme-Becker XXVII, 373f. – Spätere Auflage. Teil eins und drei 1765, Teil zwei und vier 1768 erschienen. – Fl. Vorsatz mit hs. Besitzvermerk. Etwas fleckig, die Textseiten leicht gebräunt. – Nachgebunden: I. Derselbe. L’anatomia dei pittori del signore Carlo Cesio, das ist: deutliche Anweisung und gründliche Vorstellung von der Anatomie der Mahler ... in das Teutsche getreulich übersezet. 2 Bl. Mit 16 Kupfertafeln. Ebenda, o. Dr., 1769. - Fünfte Auflage. - II. Derselbe. Gründliche Anleitung welcher man sich im Nachzeichnen schöner Landschafften oder Prospecten bedienen kan, den Liebhabern der Zeichen-Kunst mitgetheilet und eigenhändig in Kupffer gebracht. 2 Bl. Mit 16 Kupfertafeln. Ebenda, o. Dr., 1766. - Vgl. Berliner Ornamenstichsammlung 4631. - Sechste Auflage. Die Kupfer zeigen Landschaften, Bäume und Gebäude.

Preißler, Johann Martin und Ihle, Johann Eberhard
Gründliche Zeichenkunst für junge Leute und Liebhaber aus allen Ständen
Los 1264

Schätzung
200€ (US$ 222)

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Preißler, Johann Martin und Johann Eberhard Ihle. Gründliche Zeichenkunst für junge Leute und Liebhaber aus allen Ständen. 40 gestochene Tafeln (darunter 1 Titelvignette mit einem Medaillon-Porträt Albrecht Dürers), meist in Sepiadruck. 34,5 x 20 cm. Lose Blätter. Nürnberg, Schneider und Weigel, 1795-1796.
Nicht im Berliner Ornamentstichkat. – Fragmentarisch vorhandene seltene Zeichenschule. Die Tafeln bringen Anleitungen und Vorlagen zum menschlichen Körper, einzelnen Gliedmaßen, Statuen etc. – Mit stärkeren Gebrauchsspuren, Randläsuren und papierbedingt gebräunt.

Lot 1265, Auction  126, Prisee d'Avesnes, Achille, La Décoration Arabe

Prisee d'Avesnes, Achille
La Décoration Arabe
Los 1265

Schätzung
500€ (US$ 556)

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Prisee d'Avesnes, Achille. La Décoration Arabe. Décors mureaux, Plafonds, Mosaiques, Dallages, Boiseries, Vitraux, Etoffes, Tapis, Reliures, Faiences, Ornements divers. 4 S. Mit 110 (98 chromolithographischen) Tafeln. 39 x 28 cm. Halbleinen d. Z. (etwas berieben und bestoßen). Paris, Savoy und Cie, 1885.
Erste Ausgabe, die auf dem vierbändigen Werk "L'Art Arabe", ebenfalls von Achille Prisee d'Avesnes (1807-1879), basiert, das 1877 veröffentlicht wurde und eine umfassende Dokumentation der geometrisch konstruierten Muster der islamischen Kunst beinhaltet. Darin verarbeitet Prisee d'Avesnes Beobachtungen seiner früheren Reisen. Die Tafeln zeigen ornamentale Designs u. a. auf Teppichen und Keramik, in Mosaiken und Glas sowie Interieurszenen, beispielsweise aus Moscheen. – Leicht gebräunt, im oberen Rand gering stärker. Vereinzelt leicht fingerfleckig und mit hs. Bildtiteln in Graphit unterhalb der Darstellungen, vereinzelt mit Randanmerkungen.

Lot 1266, Auction  126, Relation de l'inauguration solemnelle, de sa sacrée majesté Marie Therese

Relation de l'inauguration solemnelle
de sa sacrée majesté Marie Therese
Los 1266

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Relation de l’inauguration solemnelle de sa sacrée majesté Marie Therese Reine de Hongrie et de Boheme; Archiduchesse d'Autriche etc. comme Comtesse de Flandres, célébrée à Gand, ville capitale de la province, le XXVII., Avril 1744. 43 S. Titel in Rot und Schwarz. Mit gestochenem Frontispiz und mehrfach gefalteter Kupfertafel von. F. Pilsen. 43,5 x 28 cm. Etwas späterer marmorierter Halblederband (berieben, Kapitale bestoßen) mit 2 goldgeprägten montierten Wappensupralibros. Genf, Pierre de Goesin, 1744.
Landwehr, Ceremonies, 209. – Einziger Druck der splendid gedruckten Festschrift anlässlich der Inauguration von Kaiserin Maria Theresia (1717-1780) als Gräfin von Flandern in den seit dem Spanischen Erbfolgekrieg österreichischen Niederlanden. Das schöne Portrait der Kaiserin und die prachtvolle Darstellung der Zeremonie wurden von Pilsen gestochen. Der Vorderdeckel mit dem montierten Wappensupralibros von Flandern. – Im Rand schwach fleckig, die Falttafel etwas gebräunt, ein oberer Flaz alt hinterlegt. Insgesamt wohlerhalten.

Lot 1267, Auction  126, Schenk, Peter, Kolorierter Nachdruck eines Kupferstichs mit prachtvollem Blumenbouquet

Schenk, Peter
Kolorierter Nachdruck eines Kupferstichs mit prachtvollem Blumenbouquet
Los 1267

Schätzung
240€ (US$ 267)

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Schenk, Peter. Kolorierter Nachdruck eines Kupferstichs mit prachtvollem Blumenbouquet auf Bütten, unten typographisch bezeichnet "Pet: Schenck exc: Amstelod: cum Privil. ora: et West Frisia." Blattgröße ca. 57 x 44 cm. Amsterdam Ende 18. Jahrhundert.
Großformatiger, dekorativer Kupferstich in feinem Kolorit. Das opulente Bouquet zeigt eine Vielzahl voll erblühter Gartenblumen, darunter Rosen, Lilien, Passionsblumen sowie weiteres Blüten- und Blattwerk, arrangiert in einem geflochtenen Korb. Insekten wie Schmetterlinge und Bienen beleben das Stillleben. – Papierbedingt etwas gebräunt. Verso am Rand Spuren einer früheren Montierung.

Lot 1268, Auction  126, Scheuren, Caspar, Der alte Sänger. Gouache mit Eiweißglasur auf Papier

Scheuren, Caspar
Der alte Sänger. Gouache mit Eiweißglasur auf Papier
Los 1268

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Scheuren, Caspar. Der alte Sänger. Gouache mit Eiweißglasur auf Papier, teils goldgehöht. 17,3 x 21,3 cm. Signiert und datiert. Mit Passepartout unter Glas in silberlackierter Holzprofilleiste. 1836.
Romantische Landschaftsdarstellung mit einem bärtigen Sänger mit Harfe unter einem Bildstock mit Madonnenfigur, zu seinen Füßen ein Knabe in altdeutscher Tracht. Seinem Gesang lauscht eine Edelfrau in Begleitung ihrer beiden Knaben. Die landschaftliche Szenerei gibt den Blick frei auf ein Flusstal mit verschneiten Bergen im Hintergrund. Die oberen Zwickel reich verziert mit Vögeln und Rankenwerk auf blauem Grund. – Wohlerhalten.

Schmuck, Friedrich Wilhelm
Fasciculus admirandorum naturae
Los 1269

Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)

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Schmuck, Friedrich Wilhelm. Fasciculus admirandorum naturae. Oder Der spielenden Natur Kunstwercke, in verschidenen Mißgeburthen vorgestellet. 5 Teile in 1 Band. Mit zusammen 58 (statt 60) Kupfertafeln. 20 x 29,5 cm. Halbpergament d. Z. (stärker fleckig und berieben, Kanten beschabt). Straßburg, Friedrich Wilhelm Schmuck, 1679-1683.
Nicht bei Nagler und Thieme-Becker (vgl. XXX, 179). – Einziger Druck der seltenen Folge von mensch- und tiermorphologischen Darstellungen durch den aus dem Elsaß stammenden und in Straßburg wirkenden bischöflichen Buchdrucker und Verleger Friedrich Wilhelm Schmuck (1637-1721). Überaus kuriose, in den meisten Fällen wohl der zeittypischen Sensationslust entsprungene und mit reichlich Phantasie angereicherte körperliche Fehlbildungen bei Tier und Mensch, die hier akribisch beschrieben, lokalisiert und datiert werden, zumeist aus dem 17. Jahrhundert und häufig aus Straßburg und Umgebung, teils aber auch aus England, Frankreich und Spanien. Eine Auswahl: "Ein jung Hunn mit 4 Füssen und 4 Flügeln", "Rehe mit 2 Köpffen, oder wildeß Wunder-Kalb", "Schröckliches Wunder-Thier", "Ein Schwein in gestalt eines Elephanten", "Eine Schweinß-Mißgeburt, mit einem Eulen-Kopff", "Ein Hünlein mit einem Menschen-Händlein", "Ein wunderseltsames dick Weibs-bild", "Wunder-Thier mit einem Ochsen-kopff", "Zwey Katzen mit einem Kopff", "Ein Mann mit den Füssen schreibend", "Ein Kind mit zween Comet-stern auff den Armen", "Allraun-Wurzel", "Ein halbes Kind und halbe Katze", "Ein Kind mit zwey köpffen, drey füssen und einen Wolffs-schweiff" usw. Ein "schröckliches Wunder-Thier" wurde Anno 1665 gesichtet "in dem Castillianischen gebürge, nachdem es sehr viel Menschen und Viehe, hingerichtet, erdötet worden, vornen des Leibes, war es einem Crocodil und hinden einem Wildenman so 4 Arm hatte, unten einem Vieh gleich, vom Kopff biß halben Leib schuppicht, in der seithen sein dieße Buchstaben gestanden A. G. B. I. Zu end des Rückens gegen dem Schweiff stund ein Comet, an den vorderen Pfodten Klauen, sehr scharffe Zähne, war 30 Schue lang und 8 hoch, sehr schnellem ungestimmen Lauffes, wie auch erschröcklich Stärcke, hat bey seiner außrottung in Castilien sehr viel Blutes von sich ergossen". Der Teil I besteht aus zwei Teilbänden, die Teile II bis IV (Continuatio II bis IV) jeweils aus einem Band. – Es fehlen in Teil I/I die Tafel Nr. 4 ("Wunder-Haas") und in Teil I/II die Tafel Nr. 10 ("Doppelter Haas"), Tafel 12 in Teil II mit Seiteneinriss (knapp über den Plattenrand), Tafel Nr. 11 in Teil III im Seitenrand hinterlegt. Die Tafeln insgesamt etwas stärker fingerfleckig und mit kleineren Randknicken bzw. -läsuren oder Quetschfalten, teils auch etwas gebräunt, Innenspiegel mit Besitzeintrag von 1805 ("D. Osiander"). Kurios gebundenes Exemplar: Während der Textteil im sehr breitrandigen Oktavformat vorliegt, wurden die Tafeln im Format Querquarto nicht wie sonst üblich vom Buchbinder gefaltet eingebunden, sondern liegen plan vor.

Lot 1270, Auction  126, Schoubin, J., Traité de la composition et de l'ornament des jardins

Schoubin, J.
Traité de la composition et de l'ornament des jardins
Los 1270

Schätzung
300€ (US$ 333)

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(Schoubin, J.). Traité de la composition et de l'ornament des jardins. Cinquième édition. XI, 225 S. Mit 161 Kupfertafeln. 17 x 22 cm. Etwas späterer Halbleinenband (berieben) mit RTitel. Paris, Audot, 1839.
Vgl. Barbier IV, 773d. Ornamentstichsammlung 3834. – Fünfte Auflage der reich illustrierten Abhandlung. Die Tafeln zeigen Garten- und Parkanlagen, Gartengebäude, Schaukeln und Gondeln, Denkmäler, Brücken, Gartenmöbel und Labyrinthe. – Stockfleckig, Titel gebräunt und mit Blattausschnitt. Der Textteil stellenweise auch mit Feuchtigkeitsrand.

Lot 1271, Auction  126, Stettner, Johann Thomas, "Erinnerungs-Medaille dem Kriegsruhm der hohen verbündeten Heere gewidmet"

Stettner, Johann Thomas
"Erinnerungs-Medaille dem Kriegsruhm der hohen verbündeten Heere gewidmet"
Los 1271

Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)

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Der Wiener Kongress und die Schlachten Napoleons "en miniature et en medaille"
Stettner, Johann Thomas. "Erinnerungs-Medaille dem Kriegsruhm der hohen verbündeten Heere gewidmet" Schraubtaler bzw. Steckmedaille aus zweiteiligem reliefierten und versilberten Zinn mit 14 (6 gegeneinander und 2 auf den Innendeckeln montierten) runden Kupferstichen, darunter 12 kolorierte szenische Bilder. Durchmesser 5 cm. Mit gefaltetem typographischem Beschreibungszettel 17 x 9,4 cm, zus. in OKassette mit rotem Leder-Innenbezug, Seidenhebebändchen und Erklärungsheft 48 S. Holzdeckel mit geleimtem hellgrünen Büttenbezug und 2 aufmontierten kolorierten Kupferstichen mit Schlachtenszenen. Nürnberg, Stettner, 1815.
Vgl. Thieme-Becker XXXII, 18ff. – Schraubtaler des Medailleurs Johann Thomas Stettner (1785-1872), hier besonders gut erhalten, da die Medaille nicht nur mit allen zwölf farbig kolorierten Kupfertafeln vollständig ist, sondern sich auch noch in ihrem originalen Futteral mit Begleitbuch und dem Erklärungsblatt bewahrt hat:

"Die Vorderseite zeigt eine Ehrenpforte, auf welchem sich verschiedene Sinnbilder der Tapferkeit und des Ruhms erheben, in der Hauptfüllung zeigt sich das Wort Gloria. Die Umschrift lautet Eure Thaten bewundern Millionen. Die Rückseite zeigt die Göttin des Friedens ... Heil dem Frieden, er segnet reich die Erde. Im Innern der Medaille befinden sich 12 Abbildungen, und in dem in den Futteral angebrachten Büchlein ist eine gehaltvolle Beschreibung derselben, als 1) Kongreß in Wien. 2) Bonaparts Entweichung aus der Insel Elba, und Landung in Frankreich. 3) Bestürmung des Brückenkopfs von Ochio bello" etc. bis zu "12) Die Insel St. Helena". – Die runden Kupfertäfelchen teils lose (ohne die verbindenden Litze), wohlerhalten, der Zinntaler mit nur kleinen Hackern oder Druckspuren, leicht berieben, kaum oxidiert, unten signiert "T. Stettner fec.". Das Futteral teils leicht abgegriffen oder berieben, mit geringen Gebrauchsspuren, das Büchlein mit wenigen Eselsöhrchen, sehr schön erhalten. – Beiliegt: Derselbe. "Eintracht überwindet alles". Eine weitere Steckmedaille mit der Chronik der Napoleonischen Schlachten. Schraubtaler aus zweiteiligem reliefierten und versilberten Zinn mit 26 (12 gegeneinander und 2 auf den Innendeckeln montierten) runden Kupferstichen mit gestochenem Text und 12 szenischen Bildern. Durchmesser 5 cm. Ebenda um 1813. - Der Taler mit einer Tempelfront aus sieben Säulen mit den Wappen der gegen Napoleon verbündeten Nationen und im Giebel "Heil Euch Vereinten" sowie der Umschrift "Eintracht überwindet alles". Im Revers Justitia, Minerva und Concordia mit der Umschrift "Gerechtigkeit, Weisheit und Einigkeit Beglücken der Menschheit". Im Innern sechs runde, doppelseitige Kupferstiche mit Schlachtendarstellungen und sechs doppelseitige Texttafeln sowie in Deckel und Boden eingeklebte Titel, die die Regenten der Befreiungskämpfe apotheotisch loben. Die feinen Kupferstiche zeigen die Schlachten bei Lützen, Groß-Beeren, Leipzig, die Übergabe von Dresden, die Belagerung von Würzburg und den Rheinübergang der Verbündeten bei Basel. - Relief stärker berieben und oxidiert, Tafeln minimal gebräunt, kaum Gebrauchsspuren.

Lot 1272, Auction  126, Strützel, Otto, Teilnachlass des Malers, bestehend aus handschriftlichen Aufzeichnungen, Fotoabzügen, Kunstpostkarten, diversen Inventarlisten, masch.-schriftlichen Briefen, Einladungen, Belegen etc.

Strützel, Otto
Teilnachlass des Malers, bestehend aus handschriftlichen Aufzeichnungen, Fotoabzügen, Kunstpostkarten, diversen Inventarlisten, masch.-schriftlichen Briefen, Einladungen, Belegen etc.
Los 1272

Schätzung
200€ (US$ 222)

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Strützel, Otto. Teilnachlass des Malers, bestehend aus über 20 handschriftlichen Aufzeichnungen verschiedener Hände, 15 Fotoabzügen, 25 Kunstpostkarten, diversen Inventarlisten, maschinenschriftlichen Briefen, Einladungen, einem Rechnungsbuch, Belegen, Listen sowie zahlreichen weiteren persönlichen Dokumenten und mehreren Briefkuverts; teils vom Künstler selbst, teils an ihn, überwiegend jedoch an seine Tochter Asta Strützel adressiert, wenige signiert. Verschiedene Orte ca. 1893-1987.
Nach dem Besuch der Kunstschule in Leipzig sowie der Kunstakademie in Düsseldorf ließ sich Otto Strützel 1885 in München nieder. Von dort aus widmete er sich bevorzugt Landschaftsmotiven der oberbayerischen Voralpenregion in einer altmeisterlich anmutenden Manier. Ein Großteil seines Werkes wurde 1931 beim Brand des Münchner Glaspalastes zerstört.

Die Fotografien zeigen unter anderem den Künstler in verschiedenen Situationen und Momentaufnahmen: bei der Arbeit mit Farbpalette und Pinsel vor seinen Gemälden - im Freien oder im Atelier -, in formellen Brustporträts, stolz einen gefangenen Fisch präsentierend, sowie in privaten Familienszenen, darunter auch ein Hochzeitsbild. Weitere Aufnahmen zeigen seine Ausstellungen und die Hängung seiner Werke, Familienangehörige, insbesondere seine Frau, Maria, und Tochter, Asta, sind mehrfach abgelichtet.

Der Inhalt der Briefe beschränkt sich größtenteils auf förmliche Dankesschreiben, Terminabsprachen und kurze Mitteilungen ohne weiterführenden Gehalt. Ferner sind einige eigenhändige, werkbezogene Aufzeichnungen des Künstlers zu seinen Gemälden vorhanden, darunter zahlreiche Vermerke zu Bildern, die 1931 beim Brand in München zerstört wurden. – Mit unterschiedlichen Alters-, Gebrauchs- und Lagerspuren.

Lot 1273, Auction  126, Vanni, Niccolo, 4 Kupferstiche mit Stilleben

Vanni, Niccolo
4 Kupferstiche mit Stilleben
Los 1273

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Vanni, Niccolo. 4 Kupferstiche. 9,5 x 7,5 cm bis 14 x 17,5 cm (Plattenrand). Unter Glas, teils mit Passepartout in goldgeprägten Holzprofilleisten. Italien 1760.
Die Stiche zeigen zwei Stilleben mit Früchten und Büchern sowie Amor mit zwei Hirschkühen und einen Säugling auf einem Jaguar, teils aus dem "Herculaneum". – Knapp beschnitten und etwas stockfleckig. Teils sehr gratig und dekorativ.

Watteau, Antoine
Livre de differents caractères de têtes
Los 1274

Schätzung
2.400€ (US$ 2,667)

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Watteau, Antoine. Livre de differents caractères de têtes. [und:] Jacques-François Chéreau. Livre de têtes antiques [und:] Antonio Gallonio. De ss. martyrum cruciatibus. Mit hs. Titel und 3 gestochenen Titeln und 91 Kupfertafeln. 24,5 x 17,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, bestoßen und fleckig) mit goldgeprägtem RSchild und zwei Messingschließen. Paris, Jacques-François Chéreau bzw. Carol Anton Jombert, 1750-1754.
Cohen-Ricci 1065 (Livre de differents caractères de têtes). Nicht im Ornamentenstichkatalog. – Die vorgebundenen Werke zeigen einmal verschiedene Charaktere und verschiedene "Köpfe" die beide von dem Buchhändler, Kunsthändler, Verleger und Kupferstecher Jacques-François Chéreau (1742-1794) veröffentlicht wurden.
Der letzte Teil stellt allerlei grausame und martyrische Foltermethoden dar nach dem erstmal 1594 in Rom erschienen Werk von dem Priester der Kongregation des Oratoriums von Italien Antonio Gallonio (1556-1605). Die Tafeln zeigen Folterszenen, denen die Märtyrer der Urkirche ausgesetzt waren wie zum Beispiel Kreuzigung, Aufhängung, Auspeitschung, Verbrennung, Enthauptung usw. – Etwas finger- und braunfleckig, sonst sehr schönes und gut erhaltenes Exemplar. Mit teils gratigen und beeindruckenden Stichen.

Lot 1275, Auction  126, Winckelmann, Johann Joachim, Geschichte der Kunst des Alterthums

Winckelmann, Johann Joachim
Geschichte der Kunst des Alterthums
Los 1275

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Winckelmann, Johann Joachim. Geschichte der Kunst des Alterthums. Nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von der kaiserlichen königlichen Akademie der bildenden Künste (zu Wien). 2 Teile in 1 Band. 7 Bl., LXXII, 618 S.; 1 Bl., S. 619-881, 28 Bl. Mit 2 gestochenen Titelvignetten und zusammen 20 gestochenen Vignetten und Textillustrationen. 26 x 21 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig, berieben, beschabt und bestoßen). Wien, Akademischer Verlag, 1776.
Ruppert 16. Goedeke IV/1, 301, 12. Carter-Muir 210. – Die sogenannte "Wiener Ausgabe" von Winckelmanns Hauptwerk. Winckelmanns "Geschichte der Kunst des Alterthums" hat sowohl als wissenschaftliche Leistung, als richtungsweisende Ästhetik wie auch als Sprachkunstwerk die Zeitgenossen von Lessing bis Goethe in hohem Maße beeinflußt. Der Gelehrte hat bis zu seinem Tode intensiv an einer Neuausgabe seiner "Kunstgeschichte" gearbeitet, hat den Text verbessert und durch Anmerkungen und neues Material um gut ein Drittel vermehrt. Sein so überarbeitete Manuskript gelangte nach seinem Tode an die Wiener Kunstakademie, die eine Veröffentlichung mit den eingearbeiteten Winckelmannschen Ergänzungen als ehrenvolle Pflicht ansah und diese "Ausgabe letzer Hand" in der großzügigsten Ausstattung erscheinen ließ. Für die künstlerische Gestaltung bestimmte die Akademie den verdienstvollen Jacob Schmutzer, Direktor der Kupferstecherakademie, für die Textrevision wurde eigens Friedrich Justus Riedel, bis dahin Professor der Philosophie in Erfurt, ein rühriger, "reformatorischer Geist" aus dem Kreis um Klotz und Bahrdt, nach Wien an die Akademie berufen. Die in Riedel gesetzten hohen Erwartungen konnte er nicht erfüllen, seine Textfassung entsprach "durchaus nicht den Erwartungen der Kenner" (Wurzbach). – Etwas gebräunt und stockfleckig, im unteren Rand stellenweise mit schwachem Wasserrand.

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