Los 1269
Schmuck, Friedrich Wilhelm
(1637-1721)Fasciculus admirandorum naturae
Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)
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Wertvolle Bücher, Autographen & dekorative Graphik
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
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Alte Drucke und Handschriften
Auktionsdatum 7.10.2025
Schmuck, Friedrich Wilhelm. Fasciculus admirandorum naturae. Oder Der spielenden Natur Kunstwercke, in verschidenen Mißgeburthen vorgestellet. 5 Teile in 1 Band. Mit zusammen 58 (statt 60) Kupfertafeln. 20 x 29,5 cm. Halbpergament d. Z. (stärker fleckig und berieben, Kanten beschabt). Straßburg, Friedrich Wilhelm Schmuck, 1679-1683.
Nicht bei Nagler und Thieme-Becker (vgl. XXX, 179). – Einziger Druck der seltenen Folge von mensch- und tiermorphologischen Darstellungen durch den aus dem Elsaß stammenden und in Straßburg wirkenden bischöflichen Buchdrucker und Verleger Friedrich Wilhelm Schmuck (1637-1721). Überaus kuriose, in den meisten Fällen wohl der zeittypischen Sensationslust entsprungene und mit reichlich Phantasie angereicherte körperliche Fehlbildungen bei Tier und Mensch, die hier akribisch beschrieben, lokalisiert und datiert werden, zumeist aus dem 17. Jahrhundert und häufig aus Straßburg und Umgebung, teils aber auch aus England, Frankreich und Spanien. Eine Auswahl: "Ein jung Hunn mit 4 Füssen und 4 Flügeln", "Rehe mit 2 Köpffen, oder wildeß Wunder-Kalb", "Schröckliches Wunder-Thier", "Ein Schwein in gestalt eines Elephanten", "Eine Schweinß-Mißgeburt, mit einem Eulen-Kopff", "Ein Hünlein mit einem Menschen-Händlein", "Ein wunderseltsames dick Weibs-bild", "Wunder-Thier mit einem Ochsen-kopff", "Zwey Katzen mit einem Kopff", "Ein Mann mit den Füssen schreibend", "Ein Kind mit zween Comet-stern auff den Armen", "Allraun-Wurzel", "Ein halbes Kind und halbe Katze", "Ein Kind mit zwey köpffen, drey füssen und einen Wolffs-schweiff" usw. Ein "schröckliches Wunder-Thier" wurde Anno 1665 gesichtet "in dem Castillianischen gebürge, nachdem es sehr viel Menschen und Viehe, hingerichtet, erdötet worden, vornen des Leibes, war es einem Crocodil und hinden einem Wildenman so 4 Arm hatte, unten einem Vieh gleich, vom Kopff biß halben Leib schuppicht, in der seithen sein dieße Buchstaben gestanden A. G. B. I. Zu end des Rückens gegen dem Schweiff stund ein Comet, an den vorderen Pfodten Klauen, sehr scharffe Zähne, war 30 Schue lang und 8 hoch, sehr schnellem ungestimmen Lauffes, wie auch erschröcklich Stärcke, hat bey seiner außrottung in Castilien sehr viel Blutes von sich ergossen". Der Teil I besteht aus zwei Teilbänden, die Teile II bis IV (Continuatio II bis IV) jeweils aus einem Band. – Es fehlen in Teil I/I die Tafel Nr. 4 ("Wunder-Haas") und in Teil I/II die Tafel Nr. 10 ("Doppelter Haas"), Tafel 12 in Teil II mit Seiteneinriss (knapp über den Plattenrand), Tafel Nr. 11 in Teil III im Seitenrand hinterlegt. Die Tafeln insgesamt etwas stärker fingerfleckig und mit kleineren Randknicken bzw. -läsuren oder Quetschfalten, teils auch etwas gebräunt, Innenspiegel mit Besitzeintrag von 1805 ("D. Osiander"). Kurios gebundenes Exemplar: Während der Textteil im sehr breitrandigen Oktavformat vorliegt, wurden die Tafeln im Format Querquarto nicht wie sonst üblich vom Buchbinder gefaltet eingebunden, sondern liegen plan vor.
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