Drudo, Hilarius
Equitits franci et adolescentalae mulieris Italae practica artis amandi. Oberursel, Cornelius Sutor, 1600. - Erste Ausgabe
Los 731
Schätzung
450€ (US$ 469)
Drudo, Hilarius. Equitits franci et adolescentalae mulieris Italae practica artis amandi, insigni et iucundissima historia ostensa. 495 S., 2 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 12,5 x 7 cm. Pergament d. Z. (ohne Schließbänder) mit hs. RTitel. Oberursel, Cornelius Sutor, 1600.
VD16 D 2806. Brunet II, 840. Hayn, Bibl. erotica et curiosa Monacensis 211. Willems 1665 note. Vgl. Benzing 347. – Erste Ausgabe des seltenen Erotikums. "Recueil piquant .. qui comprend les opuscules suivants: l'Historia de Eurialo et Lucretia du pape Aeneas Sylvius; les Declamationes de Ph. Béroalde; l'Oratio de matrimonio literati (d'Alb. Fréd. Melleman, médicin) et quelques autres pièces du même genre. Hilarius Drudo est évidemment un pseudonyme; comme le remarque l'abbé Mercier de St.-Léger, 'Drudo, en italien signif. en latin amata, amasia, en francais amie, maîtresse'" (Willems). Seltener Druck aus der einzigen Offizin, die im 16. Jahrhundert im hessischen Oberusrel tätig war. Gegründet wurde sie 1557 von Nikolaus Henricus, dessen Nachfolger war ab 1597 Cornelius Sutor, zum Erliegen kam die Presse schließlich unter Sutors Nachfolger Wendelin Junghen im Jahr 1623 (vgl. Benzing). – Etwas gebräunt und braunfleckig, Titel und erstes Blatt mit teils geschlossenem Wurmgang.
Blindgeprägter Schweinslederband
aus der Privatbibliothek des Mainzer Kurfürsten Wolfgang X. von Dalberg. Deutschland 1599
Los 732
Schätzung
1.800€ (US$ 1,875)
Einbände. - Blindgeprägter Schweinslederband aus dem Besitz des Mainzer Kurfürsten Wolfgang X. von Dalberg. 26,5 x 18,5 cm. Deutschland 1599.
Prächtiger Schweinslederband aus der Bibliothek von Wolfgang X. von Dalberg (1537-1601), der von 1582 bis 1601 Erzbischof und Kurfürst von Mainz war und somit Erzkanzler des Heiligen Römischen Reiches. Mit dem vierteiligen erzbischöflichen Wappensupralibros auf dem Vorderdeckel sowie der Umschrift "Wolfgangus Dei Gratia Archiepiscopus Moguntinus Princeps Elector Anno Dni 1599", ferner mit dem geprägten Titel "Agenda" sowie dem Bindejahr "1599". – Etwas fleckig und berieben, es fehlt eine der beiden Messingschließen. Insgesamt wohlerhalten. - Inhalt: Agenda Ecclesiae Moguntinensis. 16 Bl., 323 S. Druck in Schwarz und Rot, teils auch als Notendruck. Mit großem bischöflichen Wappenholzschnitt auf dem Titel verso und nahezu blattgroßem Textholzschnitt. Mainz, Balthasar Lippius, 1599. - Innenspiegel mit zeitgenössischem Besitzeintrag in roter Tinte des Mainzer Weißfrauenklosters.
Brauner französischer Maroquineinband
der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Lyon, G. Rouillé, 1581
Los 733
Schätzung
450€ (US$ 469)
Einbände. - Brauner französischer Maroquineinband, der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. 12,5 x 8,5 cm. Mit Vergoldung auf Rücken und Deckeln sowie dreiseitigem Goldschnitt. In 4 von 5 Rückenfeldern ein doppeltes ligiertes griechisches "Phi", auf den Deckeln innerhalb von 2 aus je 2 Fileten gebildeten Umrahmungen und 2 sich doppelt kreuzende und zu einem Kranz sich fügende Zweige. - Digestorum, seu Pandectarum pars tertia. 651 S. Mit Druckermarke auf dem Titel. Lyon, G. Rouillé, 1581.
Guigard II, 224 – Schöner und wohlerhaltener Einband, "... faisaient frapper les plats des volumes de deux Phi, en ayant soin de les entrelacer ... afin de ne pas les confondre avec ceux que leur aviat donnés le poète Philippe Desportes" (Guigard). Als einstiger Besitzer kommt Nicolas Fouquet, Vicomte de Melun et de Vaux (Olivier 1398, Fig. 4) in Betracht. Monogramm und Kranz könnten auf Fouquet und seine erste Frau Marie Fourché (de Quéhillac) deuten; wahrscheinlicher bedeutet das doppelte Phi auf dem Rücken aber die spätere Prägung der Pariser Jesuiten, denen Fouquet eine größere Summe zur Erweiterung ihrer Bibliothek ausgesetzt hatte und die ihre davon angeschafften Bücher mit diesem Doppelmonogramm versahen (vgl. dazu Olivier a. a. O. und Guigard II, 224). – Papierbedingt gebräunt und leicht braunfleckig. Dekoratives Exemplar mit Exlibris E. Récamier.
Erasmus von Rotterdam, Desiderius
Adagiorum chiliades. Basel, Froben und Episcopus, 1551. - Erstmals mit einem vierten Index herausgegeben
Los 734
Schätzung
1.000€ (US$ 1,042)
Erasmus von Rotterdam, Desiderius. Adagiorum chiliades ... quator cum dimidia ex postrema autoris recognitione. 48 nn. Bl., 1067 (von 1071) S. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 33,5 x 22 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (stärker berieben) über Holzdeckeln mit goldgeprägtem RSchild und 2 Schließen. Basel, Froben und Episcopus, 1551.
VD16 E 1947. Bezzel 88. Van der Haeghen I, 5. – Die berühmte Sprichwörtersammlung wurde seit 1539 bei Froben und Episcopus kollationsgleich gedruckt. Die vorliegende Ausgabe enthält jedoch erstmals einen wertvollen vierten Index mit den Quellen der über 4000 Sprichwörter. – Blätter y2 und y5 fehlen, stattdessen versehentlich Blätter y3-4 doppelt eingebunden. Titel mit hs. Anmerkungen und 2 größeren hinterlegten Fehlstellen. Minimal wurmlöchrig. Schönes Exemplar.
Fregoso, Battista
Exemplorum hoc est dictorum factorumque memorabilium ex certae fidei. Basel, Heinrich Petri, 1567. - Erste Basler Ausgabe
Los 735
Schätzung
300€ (US$ 313)
(Fregoso, Battista, latinisiert:) Baptista Campofulgosus. Exemplorum hoc est dictorum factorumque memorabilium ex certae fidei veteribus & recentioribus historiam probatis autoribus. 87, 1 w. Bl., 1365 S., 1 Bl. Mit 8 Holzschnitt-Initialen und Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und letztem Blatt. 15,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (wenige kleine Fehlstellen am Rücken, etwas berieben, hs. Bibliotheksschild) mit hs. RTitel und Nummerierung sowie Goldschnitt. Basel, Heinrich Petri, (1567).
VD16 F 2525. Adams F 1149. – Erste Basler Ausgabe. Battista Fregoso (1452-1504) war von 1478-1483 Doge von Venedig, wurde aber von seinem Onkel abgesetzt und musste nach Frankreich ins Exil fliehen. Die meisten seiner Werke sind posthum erschienen. – Vorderes Innengelenk brüchig, einige Blätter gebräunt und etwas fleckig. Titel mit hs. Vermerk und kleinem Einriss. Ordentliches Exemplar. Selten.
Fridolin, Stephan
Der Geistlich May unnd Geistliche Hörpst. Dillingen, Johann Mayer, 1581
Los 736
Schätzung
300€ (US$ 313)
(Fridolin, Stephan). Der Geistlich May unnd Geistliche Hörpst. Außgelegt auff das außwendig und inwendig bitter Leyden unsers allerliebsten Herren und Seligmachers Iesu Christi. Zway alte, schöne, außerlößne Büchlein. Mit sonderm Fleiß widerumb ernewert, und in Truck verfertigt. 2 Bl., 317 (recte: 307) S.; 1 Bl., (S. 318; recte: 308)-418 (recte: 408). Titel in Schwarz und Rot. 15,5 x 9 cm. Blindgeprägter Schweinslederband (etwas fleckig und berieben) mit Jesuitenmedaillon auf beiden Deckeln und 2 intakten Messingschließen. Dillingen, Johann Mayer, 1581.
VD16 F 2793. – Dillinger Druck des Erbauungsbuch für den christlichen Laien, zusammengefasst aus den Predigten des Franziskanerpaters Stephan Fridolin (um 1430-1498). – Titel mit kleineren Randläsuren und Wurmspur in der unteren rechten Ecke, am Schluss mit kleinem Loch im Seitenrand. Insgesamt etwas braunfleckig oder gebräunt.
Galenus, Claudius
Pergamensis medicorum omnium ferè principis opera. Basel, A. Cratander, 1529. - Erste ausschließlich lateinische Baseler Ausgabe
Los 737
Schätzung
4.500€ (US$ 4,688)
Galenus, Claudius. Pergamensis medicorum omnium ferè principis opera, nunc demum à clarissimis iuxta & eruditis uiris latinitae donata, iam vero ordine iusto & studio exquisitore in lucem recens edita. 32 nn., 553 num., 1 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und auf dem letzten Blatt sowie mehreren Holzschnitt-Initialien. 33,5 x 21 cm. Holzdeckel d. Z. (beschabt und bestoßen) mit breitem, blindgeprägtem Schweinslederrücken (beschabt, mit Flecken, leichtem Grünspan und ohne die Messingschließen). Basel, Andreas Cratander, 1529.
VD16 G 124. Durling 1784. Hieronymus, Griechischer Geist 327. Hoffmann II, 262, Panzer VI, 270, 733. Vander Haeghen II, 27. Wellcome I, 2511. Nicht bei Adams und STC. – Erste ausschließlich lateinische Baseler Ausgabe aus der Offizin Andreas Cratander aus dem Jahre 1529. Das bedeutende Werk des aus dem kleinasiatischen Pergamon stammenden griechischen Arztes Claudius Galenus (129-199 v. Chr.) wurde meist in griechischer Sprache gedruckt. "Auf über 550 Blatt, d. h. auf über 1100 Folioseiten haben der Basler Buchdrucker Cratander und sein Herausgeber, der Arzt Andreas Leenius, zu einem der erster Basler Drucke griechischer Medizin 27 Schriften Galens in lateinischer Übersetzung von neun verschiedenen Übersetzern vereinigt ... Gegenüber den älteren latenischen Gesamtausgaben ... bietet Cratanders Druck somit verdienstvoll den neusten Stand der Galenübersetzung ..." (Hieronymus). – Erste Blätter und Schnitt leicht stock- und fingerfleckig, teils leicht feuchtrandig an der oberen rechten und linken Ecke. Mit zeitgenössischem Besitzvermerk auf dem Titel und verso mit mehreren Notizen sowie mit wenigen kleinen Notizen im Text. Insgesamt gutes Exemplar.
Gilles, Nicolas
Recueil de divers monumens anciens répandus en plusieurs endroits de l'Italie. Paris, Ambroise de la Porte, 1557. - Zweite Ausgabe der großangelegten Chronik von Frankreich
Los 738
Schätzung
500€ (US$ 521)
Gilles, Nicolas. Les annales et croniques de France, depuis la destruction de Troye, iusques au temps du roy Louys unziesme. Nouvellement reveu et corrigé. 2 Teile in 1 Band. 6 nn., CXXX num.; 6 nn., CLI num., 1 w. Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf den Titeln und 13 Textholzschnitten sowie 7 genealogischen Holzschnitt-Tafeln (in Pag.) als Arbores sanguineitatis. 34 x 21,5 cm. Mit 2 Einbandpappen (mit kleinen Fehlstellen, berieben, beschabt) über 6 doppelten Hanfbünden gebunden (ohne Bezug). Paris, Ambroise de la Porte, 1557.
Adams G 616. Nicht im STC. – Zweite Ausgabe der großangelegten Chronik von Frankreich, angefangen beim Trojanischen Krieg bis zu Ludwig XI. Die erste Ausgabe war 1553 erschienen. – Vorsatz mit einer Dedikation eines Martin (Name schwer lesbar): "Dedit hunc Librum Magister Gulielmus Coretus, divae Virginis Mariae Canonicae in oppidum Condato. Le XV jour du Juillet, 1561". Titel mit Besitzvermerk und Montagespur, vereinzelt vom Schnitt her leicht feuchtrandig, meist aber sauber und frisch und gut erhalten. Interessanter Einband, der möglicherweise unvollendet geblieben ist, wahrscheinlicher jedoch seines Bezugs beraubt wurde (Prägestellen von Fileten im Pappdeckel erhalten): Die Lagen sind sauber fadengeheftet und gebunden über feste doppelte Schweinslederlitze, die an 12 Stellen in die Einbanddeckel einmontiert wurden, jedoch fehlt noch der Deckelbezug, etwa blindgeprägtes Leder.
Giovio, Paolo
Le vite di dicenove huomini illustri. Venedig, Giovan Maria Bonelli, 1561
Los 739
Schätzung
100€ (US$ 104)
Giovio, Paolo. Le vite di dicenove huomini illustri. 23 unn., 1 w., 352 num. Bl. (ohne die letzten 28 Bl.) Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und mehreren figürlichen Holzschnitt-Initialen. Pergament des 17 Jahrhunderts (kaum fleckig) mit goldgeprägtem RSchild und Blauschnitt. Venedig, Giovan Maria Bonelli, 1561.
Adams G 668. Graesse III, 490. STC 304. – Erstmals 1549 bei Estienne in Paris lateinisch erschienen und 1558 übersetzt. – Ohne die letzten 28 nn. Bl. Bindung leicht gelockert, etwas fleckig, seltene hs. Vermerke.
Grisone, Federico
Künstlicher Bericht und allerzierlichste beschreybung. Augsburg, Michael Manger für Georg Willer, 1580. - Dritte Auflage
Los 740
Schätzung
3.500€ (US$ 3,646)
Reich illustrierter Sammelband mit 3 frühen Schriften zur Reiterei und Pferdezucht
Grisone, Federico. Künstlicher Bericht und allerzierlichste beschreybung ... Wie die Streitbarn Pferdt ... zum Ernst und Ritterlicher Kurtzweil geschickt und volkommen zumachen. (Deutsch von Johann Fayser dem Jüngeren). 10 Bl., 235 S., 21, 1 w. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre und 88 (6 kolorierten) ganzseitigen Textholzschnitten (ohne die Tafel). 31,5 x 19 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (ohne die zwei Schließen, VDeckelgelenk etwas brüchig, etwas fleckig) über zwei Holzdeckeln mit abgefasten Kanten und hs. RTitel. (Augsburg, Michael Manger für Georg Willer, 1580).
VD16 G 3373. Nissen 1723; Lipperheide Tc3. – Dritte Auflage der seltenen freien und erweiterten deutschen Bearbeitung von einem der schönsten Pferdebücher des 16. Jahrhunderts. Das italienische Original Ordini di cavalcare erschien erstmals 1558 und wurde bereits 1566 ins Deutsche übersetzt. Die vorliegende verbesserte Neubearbeitung gab Fayser erstmals 1570 heraus. Die Holzschnitte, die von einem unbekannten Meister stammen und zu Unrecht Jost Amman zugeschrieben wurden (vgl. Nagler, Monogr. IV 1197 und 1777 sowie Becker, Amann 127), zeigen Pferde, Zaumzeuge, Reitübungen und Turniere. Der gefaltete Holzschnitt zeigt ein galoppierendes Pferd mit 79 anatomischen Erklärungen. Besonders schön die 20 Darstellungen der "Kampfstuck" mit den verschiedenen, für das Einzelgefecht im Turnier empfohlenen Kampfformen, die Jost Amman als Vorlage für seine Illustrationen zu "Ritterl. Reutter Kunst" (1584) gedient haben. – Ohne die meist fehlende, jedoch in dem nachgebundenen Teil vorhandene, doppelseitige Holzschnitt-Tafel. Exibris und Fiche eines Antiquars im Innenspiegel. Innengelenk stark brüchig, fliegender Vorsatz fast lose (ein kleiner Teil mit dem Titel verklebt, ohne Textverlust). Wenig im Rand etwas braunfleckig, die Blätter meist gut erhalten. – Nachgebunden: I. Johann Fayser. Hippiatria. Gründlicher Bericht und aller ordennlichste Beschreibung der bewerten Roßartzney. 13 Bl., 154, 2 Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit breiter Holzschnitt-Titelbordüre, ganzseitigem Wappen-Holzschnitt verso des Titels, ganzseitigem Porträt-Holzschnitt und mehrfach gefalteter Holzschnitt-Tafel. (Ebenda 1576). - VD16 F 670. STC 299. Wellcome I, 2183. Zachert-Zeidler II, 529. - Wohl erste und einzige Ausgabe. Fayser war Stallmeister des Herzogtums Franken und des Bistums Würzburg. Die Holzschnitt-Tafel mit der Abbildung eines galoppierenden Pferdes mit 79 Erklärungen der Körperteile. - Wenige Blatt gebräunt, Hauptteil recht schön erhalten.
II. Marcus Fugger. Von der Gestüterey. Das ist Ein grundtliche beschreibung wie unnd wa man ein Gestüt von guten edlen Kriegsrossen auffrichten, underhalten, und wie man die jungen von einem Jar zu dem andern erziehen soll. 8 nn., 127 (von 129) num. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Titelholzschnitt, 1 Wappenholzschnitt und 38 Textholzschnitten von Jost Amman sowie Druckermarke am Schluß von Jost Amman. (Frankfurt am Main, Sigmund Feyerabend, 1584). - VD 16 F 3334. BM, German Books 327. Becker, Amman 22 b. Andresen I Nr 245. Lipperheide Tc 12. Nicht bei Mennessier de la Lance und bei Adams. - Die zweite Auflage des seltenen Roßarzneiwerkes, das Markus Fugger von Kirchberg gewidmet ist, der auch die Zusammenstellung veranlaßte. Die schönen Textholzschnitte, von denen sich 7 wiederholen, stammen von Jost Amman und sind auch in seinem "Kunstbüchlein, in der Ritterlichen Reutterkunst" zu finden. Sie liegen hier in schönen und klaren Abdrucken vor. Für dieses frühe deutsche Pferdebuch zeichnet der berühmte Markus Fugger (1529-1597), seit 1564 Alleininhaber des bedeutenden Augsburger Handelshauses, als Verfasser. "Sein zuerst 1578 erschienenes Standardwerk über die Pferdezucht vereinigte hippologische Erfahrungen aus ganz Europa mit den besonderen Beobachtungen seiner eigenen Gestüte in Ungarn, dann im Allgäu" (NDB V 721f.). - Blatt 114 und 115 fehlen (ohne Holzschnitte). Gebräunt, dennoch gut erhalten.
Horae BMV
Gedrucktes Stundenbuch auf Pergament. Paris, A. Verard, 1510
Los 741
Schätzung
5.000€ (US$ 5,208)
Horae BMV. Gedrucktes Stundenbuch auf Pergament. 130 Bl. Mit vielzähligen 1- bis 2-zeiligen Initialen in Rot und Blau mit Goldhöhung, vierseitigen Metallschnitt-Bordüren auf jeder Seite mit szenischen Darstellungen sowie 18 nahezu ganzseitigen Holz- bzw. Metallschnitten im Text. Durchgehend rot regliert und mit gelber Kapitalstrichelung. 16,7 x 10 cm. Kalbsleder des 18. Jahrhunderts (Ecken fachmännisch erneuert, etwas berieben, Rücken mit kleinen Einrissen und stärkerem Lederabrieb) mit etwas RVergoldung, goldgeprägtem (späterem) RSchild, Deckel mit Dentellebordüre und goldgeprägtem Monogramm "NI" sowie Goldschnitt. (Paris, Antoine Verard, 1510).
Bohatta 281 (vier Exemplare). Moreau 1510, Nr. 108. Macfarlane 248, 1899 (verweist auf ein Exemplar auf Pergament im British Museum). Nicht im STC, bei Adams etc. Vgl. Lacombe 154. Van Praet I, 245. – Sehr seltenes Stundenbuch des Pariser Herausgebers und Verlegers Antoine Verard (um 1450-1514), der für seine reich illustrierten und auf Pergament gedruckten Werke bekannt war. Darunter vor allem Stundenbücher, die unter anderem von Karl VIII. und Ludwig XII. von Frankreich sowie Heinrich VII. von England in Auftrag gegeben wurden.
Diese Ausgabe ist wohl nach der ebenso seltenen Ausgabe von 1506 gedruckt, beide in demselben Umfang und mit ähnlichem Inhalt, die Kollationen und wenige Metallschnitte leicht abweichend. Zu Beginn ein Aderlassmännchen und das Kalendarium mit den Heiligenfesten, beides in französischer Sprache. Die zahlreichen Metall- und Holzschnitte nach den Illustrationen des in Paris tätigen Graveurs und Malers Jean d’Ypres (gest. 1508) aus dem "Grandes Heures of Anne of Brittany". – Lagenformel: *8, b4, Ab4, bii, *, a8-k8, A8-D8. Oberer Rand knapp über die Darstellung beschnitten (minimaler Darstellungsverlust in den Bordüren). Zwei Blätter mit unscheinbaren Hinterlegungen, vereinzelt leicht fleckig. Die ersten und letzten zwei Blätter etwas berieben und gebräunt, angestaubt, leicht wellig. Bindung leicht brüchig. Schönes Exemplar.
Hortulus anime
Straßburg, Martin Flach, um 1512. - Offenbar eine im VD16 nicht verzeichnete Druckvariante.
Los 742
Schätzung
1.800€ (US$ 1,875)
Hortulus anime. 201 (statt 216) Bl. Druck in Rot und Schwarz. Mit 2 Kalenderholzschnitten (Sonne und Mond) sowie 74 szenischen Textholzschnitten (davon 4 blattgroß). 13,5 x 9,5 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (stark berieben, oberes Kapital eingerissen) mit 1 (statt 2) Schließen. (Straßburg, Martin Flach, um 1512).
Vgl. VD16 H 5055 und H 5055. – Offenbar eine im VD16 nicht verzeichnete Druckvariante zu den beiden kollationsgleichen Straßburger Ausgaben H 5055 und H 5057, die sich anhand des Zeilenumbruchs unterscheiden lassen; aufgrund des fehlenen Kolophons nicht eindeutig bibliographierbar. Eine von zahlreichen lateinischen Ausgaben des zuerst 1498 erschienenen und zu Beginn des 16. Jahrhunderts weit verbreiteten mittelalterlichen Gebetbuchs. – Es fehlen die Blatt o2 und qiii sowie die letzten 13 Blatt mit der Druckermarke und dem Register. Sonst lediglich mal mehr, mal weniger fingerfleckig. Vereinzelte Annotationen, Innenspiegel mit längerem zeitgenössischem Eintrag. Titel mit Stempelrasur, das Papier dort dünn und etwas löchrig.
Hurault, Andrea
Cronica breve de i fatti illustri de re die Francia. Venedig, B. Giunta, 1590. - Zweite Auflage
Los 743
Schätzung
350€ (US$ 365)
Hurault, Andrea. Cronica breve de i fatti illustri de re die Francia, con le loro effigie dal naturale, cominciando da Faramondo. 4 Bl. Mit 63 Portraits auf 62 Kupfertafeln. 31,5 x 22,5 cm. Etwas späterer Pergamentband mit RSchild. Venedig, Bernardo Giunta, 1590.
Vgl. Brunet I, 1886. Mortimer 143. Lipperheide Fa 4. Thieme-Becker XXXIV, 71f. Nicht bei Adams und im British Museum. – Zweite Auflage der bereits 1588 ebenda erschienenen Portraitsammlung mit Bildnissen französischer Könige. Die meisten Kupfer sind Nachstiche von Fr. Valesio nach dem Portraitwerk Recueil des eddigies des roys de France (Paris 1567). Das zusätzliche nicht nummerierte Portrait von Karl Martell befindet sich verso auf der Tafel Nummer 18, die König Dagobert zeigt. – Exemplar mit großem Wasserrand in der oberen Hälfte, dort auch mit schwachen Sporflecken.
Poliziano, Angelo und Justinianus
Institutionum imperialium
Los 744
Schätzung
400€ (US$ 417)
Justinianus. - Poliziano, Angelo. Institutionum imperialium, sive (si malis) elementorum iuris prudentiae libri IV. In lateinischer Sprache. 195 num Bl., 4 nn. Bl. Mit großer Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titeln und zahlreichen später kolorierten Holzschnitt-Initialien. 11 x 6,5 cm. Leder d. Z. (berieben und bestoßen mit kleinen Fehlstellen und unteres Kapital mit größerem Einriss). Paris, Claude Chevallon, 1535.
Nicht im STC und Adams. – Wohl zweite Ausgabe. Die besonders hübsche Schwarzgrund-Druckermarke zeigt zwei steigende Pferde an einem Weinstock mit einer mittigen Sonne sowie dem Wappenschild mit dem Druckermonogram. Von uns konnte nur ein weiteres Exemplar ausfindig gemacht werden in der Stiftsbibliothek der Katholische Propsteigemeinde St. Viktor in Xanten. – Etwas braun- und fingerfleckig, Titel und erste Blätter mit kleinen Randläsuren, Innengelenke teils offen und mit hs. Bemerkungen und Unterstreichungen der Zeit im Text, teils in Rot. Mit Exlibris auf dem Vorsatz "Emil Dopheide". Die Familie Dopheide ist ein altes Adelsgeschlecht aus der Provonce. Sehr selten.
Karl V., Kaiser
Peinlich Gerichts Ordnung. Frankfurt, Johann Wolff, 1565
Los 745
Schätzung
800€ (US$ 833)
Karl V., Kaiser. Peinliche Gerichts ordnung, auff den Reichßtägen zu Augspurg und Regenspurg, in den Jahren dreisig und zwey und dreißig gehalten, auffgericht, und beschlossen. 8 nn., 65 num., 1 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Vignette auf dem Titel, 7 (2 nahezu ganzseitigen) Text-Holzschnitten und Holzschnitt-Druckermarke. 19 x 14,5 cm. Modernes Halbleder mit goldgeprägtem RTitel. Frankfurt, Johann Wolff, 1565.
VD16 D 1084. – Frankfurter Druck der erstmals 1533 in Mainz bei Schöffer erschienenen und dann in zahlreichen Ausgaben im Reichsgebiet verbreiteten Gerichtsordnung Kaiser Karls V. Die sogenannte Constitutio Criminalis Carolina oder auch kurz Carolina wurde im Jahr 1530 auf dem Augsburger Reichstag beschlossen und zwei Jahre später, am 27. Juli 1532, auf dem Reichstag in Regensburg ratifiziert. Sie gilt als das erste allgemeine deutsche Strafgesetzbuch und wirkte noch bis weit in die Mitte des 18. Jahrhunderts als Grundlage des Strafrechts und der Strafprozessordnung. – Lediglich gebräunt und etwas fleckig, stellenweise leichter Wasserrand. – Vorgebunden: Killian König. Process unnd Practica. Mit sonderm fleisse reuidirt mit vielen newen nuetzlichen Rubricis und titulis extendirt mercklich verbessert vermehret und in Vier unterschiedene Teil abgeteilet. 4 Bl., 713, 7 Bl. Mit großer Holzschnitt-Titelbordüre. Heidelberg, Vögelin, (1599). - VD16 ZV 20965. - Spätere Auflage des vielfach wiederaufgelegten Hauptwerks des um 1470 in Zwickau geborenen Juristen Kilian König (1470-1529). "Sein Proceßhandbuch, welches er 'auf Begehren eines ehrbaren Raths zu Zwickau' ausgearbeitet hat, ist 15 Jahre nach seinem Tode unter zwei verschiedenen Titeln 'Ein fast sehr und auserlesener Proceß, Practica und Gerichtsordnung' und 'Processus und Practica der Gerichtsleuffte' (Leipzig 1541) zuerst gedruckt, nachdem es wahrscheinlich längst handschriftlich unter den sächsischen Praktikern verbreitet gewesen. Wie er persönlich unter diesen das größeste Ansehen genossen, so hat auch sein Werk entscheidenden Einfluß auf die sächsische Praxis geübt, als deren 'Führer' er bezeichnet zu werden pflegt. Der 'Proceß' ist 1550 von einem unbekannten Herausgeber mit Additionen, zum Theil strafrechtlichen Inhalts, versehen, dann sieben Mal gedruckt, 1599 von Dr. Joachim Gregorii aus Prietzen bearbeitet, endlich auch von Jacob Schultes († 1626) herausgegeben" (ADB XVI, 519). - Wurmloch, die ersten Blatt unscheinbar hinterlegt. Teils mit hs. Unterstreichungen, etwas gebräunt, wenig fleckig.
Le Pois, Antoine
Discours sur les medailles. Mit 19 Kupfertafeln. Paris 1579. Erste Ausgabe
Los 746
Schätzung
1.200€ (US$ 1,250)
Le Pois, Antoine. Discours sur les medailles et gravures antiques, principalement Romaines. 8 nn. Bl., 147 (recte 149) num. Bl., 3 nn. Bl. Mit 5 ganzseitigen Textholzschnitten, 19 (von 20) Kupfertafeln und gestochenem Porträt von P. Woeirot. 22 x 15,5 cm. Pergament um 1700 (kaum lädiert) mit goldgeprägter Rücken- und Deckelvergoldung sowie Goldschnitt. Paris, Mamert Patisson au logis de Robert Estienne, 1579.
Mortimer, French Books 350. Adams L, 522. STC 263. Brun 250. Lipsius-L. 317. Renouard, Estienne I, 182, 12. – Seltene erste Ausgabe dieses frühen französischen Werkes über Münzen der Antike. "Une figure de Priape, p. 146, au verso, a motivé une poursuite contre l’ouvrage. Cette figure est souvent endomagé" (Gay-Lemonnyer II, 4). Jedoch in diesem Exemplar intakt. – Eine Kupfertafel fehlt. Leicht gebräunt und braunfleckig. Fiches und hs. Besitzvermerk von 1658 im Vorsatz. Schönes Exemplar.
Loarte, Gaspar de
Der geistliche Herzentröster. München, Adam Berg, 1576. Erster von zwei erschienenen Drucken der deutschen Übersetzung
Los 747
Schätzung
180€ (US$ 188)
Loarte, Gaspar de. Der geistliche Herzentröster, für alle betrübte, angefochtene, arme, krancke, verschmächte, und es sey mit was trübsal es wöl beschwerde, Geistliche unnd weltliche Personen. Inn das Teutsch gebracht. Durch Philip Dobereiner. 8 Bl., 216 S. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und einigen Textholzschnitten. 15 x 9,5 cm. Halbleder d. Z. (stärker berieben, etwas geworfen) mit den Eignerinitialen "MHL" und dem Bindejahr (15)"76") auf dem VDeckel, die Deckelbezüge unter Verwendung eines Handschriften-Makulaturblattes. München, Adam Berg, 1576.
VD16 L 2158. – Erster von zwei erschienenen Drucken der deutschen Übersetzung. Seltenes Erbauungsbuch des spanischen Theologen Gaspar de Loarte (1498-1578), die Übertragung besorgte Philipp Dobereiner (1535-1577), einer der wichtigsten Vertreter der katholischen Reformbewegeung in Bayern. – Schwach fleckig, sonst wohlerhalten.
Lossius, Lucas
Ad illustrissimum Cymbrorum Ducem. Wittenberg, Thomas Klug, 1554
Los 748
Schätzung
450€ (US$ 469)
Lossius, Lucas. In epistolas dominicales, et festorum Iesu Christi, ac divorum eius, annotationes scholasticae. 8 nn., 428 (recte: 429) num., 3 nn. Bl. (l. w.). 16 x 9,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit 1 (statt 2) intakten Messingschließe. Wittenberg, Thomas Klug, 1554.
VD16 ZV 5560. – Zweite von nur zwei erschienenen Ausgaben der Briefkommentare des Wittenberger Reformators Lucas Lossius, der Erstdruck erfolgte im Vorjahr bei Christian Egenolff in Frankfurt; beide Drucke sind lediglich in der Onlineversion des VD16 verzeichnet. Lucas Lossius (1508-1582) lernte während seines Studiums in Wittenberg Luther und Melanchthon kennen, später wirkte er in Lüneburg u. a. als Sekretär von Urbanus Rhegius und als Lehrer und Konrektor am dortigen Johanneum. Insbesondere seine auf Melanchthon zurückgehenden Schulbücher zu den Artes liberales wurden vielfach aufgelegt. – Titel mit kleinem Randausbruch und im Bug etwas gelöst, das erste Textblatt mit kleinem Loch. Sonst nur stellenweise schwach gebräunt, vereinzelte Unterstreichungen, Schnitt schwach feuchtrandig. Der zeitgenössische Einband mit einer Heiligenrolle, den Eignerinitialen "IGE" und dem Bindejahr "1557".
Luther, Martin
Auslegung der Evangelien. Wittenberg, Nikolaus Schirlentz, 1527. - Einer von zwei Wittenberger Drucken aus dem Jahr der Erstausgabe. Mit Titelbordüre von Joseph Kluck
Los 749
Schätzung
1.500€ (US$ 1,563)
Luther, Martin. Auslegung der Evangelien an den fürnemisten Festen ym gantzen iare. 8, CCCCLVI, 20 Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre von Joseph Kluck. 15 x 9,5 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (berieben, oberes Kapital mit kleiner Fehlstelle) mit 2 intakten Messingschließen. Wittenberg, Nikolaus Schirlentz, 1527.
VD16 L 3980. Benzing, Luther 1113. Nagler 2684. – Einer von zwei Wittenberger Drucken aus dem Jahr der Erstausgabe, parallel erschienen auch ein Druck in Augsburg und einer in Erfurt. Einzige Ausgabe mit der figürlichen Titelbordüre des Wittenberger Buchdruckers Joseph Kluck, die in der oberen Mitte den segnenden Heiland mit der Weltkugel zeigt, an den Seiten die Apostel Petrus und Paulus und in den Ecken die Evangelistensymbole, der Wappenschild im unteren Bildfeld mit Klucks Initialen "IK" (vgl. Nagler). – Titel gestempelt. Etwas fleckig, anfangs und am Schluss mit Feuchtigkeitsrändern und unauffälligen Wurmlöchern, sonst wohlerhalten. Mit Schnitttitel.
Luther, Martin
Parvus Catechismus pro pueris in schola. Wittenberg, Georg Rhau, 1531. - Kein Nachweis in einer deutschen Bibliothek
Los 750
Schätzung
2.000€ (US$ 2,083)
Luther, Martin. Parvus Catechismus pro pueris in schola. 31 (statt 32) Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. 13,5 x 9,5 cm. Pappband um 1800. Wittenberg, Georg Rhau, 1531.
VD16 L 5284. Benzing 2638. – Sehr frühe zweite lateinische Ausgabe von Luthers Kleinem Katechismus in Frageform für Schulanfänger. Der erste Druck der vorliegenden Übertragung durch Johannes Sauermann erschien ebenda im Vorjahr, dazwischen nennt Benzing einen Marburger Nachdruck aus dem Jahr 1530. Unzählige Ausgaben des beliebten und erfolgreichen Schulbüchleins folgten bis ins 18. Jahrhundert, Exemplare der frühen Ausgaben haben sich nur in Glücksfällen in deutschen Bibliotheken erhalten. Kein bibliothekarischer Standortnachweis dieses Drucks. – Es fehlt Blatt D1, das Blatt D2 lädiert und mit angestückten Fehlstellen (etwas Textverlust; beide Blatt durch Kopie auf altem Papier ergänzt). Titel mit dezentem hs. Eintrag, im unteren Bug gelöst, dort auch mit kleiner tektierter Fehlstelle (geringer Bildverlust), der rechte Seitenbalken der Bordüre ebenfalls mit minimalem Bildverlust. Schlussblatt im oberen Bug mit kleiner Fehlstelle, Blatt A1 und B5 mit kleinem geschlossenem Riss im unteren Rand, Blatt B2 mit diagonalem Blatteinschnitt, Blatt B8 mit Federproben. Insgesamt etwas stärker fleckig und mit kleinen Feuchtigkeitsrändern.
Luther, Martin
Von Ehesachen. Item Vom Ehebruch und weglauffen D. Johan Bugenhagen Pomer
Los 751
Schätzung
500€ (US$ 521)
Mit handschriftlichem Eintrag: "ob nach dem mosaischen oder kaiserlichen Gesetz zu urteilen sei"
Luther, Martin. Von Ehesachen. Item Vom Ehebruch und weglauffen D. Johan Bugenhagen Pomer, an Königliche Majestat zu Dennemarcken etc. De arbore consanguinitas & affinitatis, sive de gradibus. Philippi Melanthonis. 83 (statt 84; ohne das le.w.) Bl. 18,5 x 14,8 cm. Flexibles Pergament d. Z. (etwas stärker angestaubt und fleckig) unter Verwendung eines Fragments aus einem Missale des 15. Jahrhunderts mit Initiale "A" in Blau und hübschem Groteskengesicht. Wittenberg, (Joseph Klug), 1540.
VD16 L 7251 (sowie VD16 B 9441, VD16 M 2558). Benzing 2869. Geis. 302. Adams L 2042. STC 575. – Erste von zwei Titelvarianten ("Dennemarcken" statt "Denemarcken") der ersten Joseph Klug gedruckten Ausgabe von Luthers "Ehesachen", die er erstmalig 1530 veröffentlicht hatte. – Teils etwas stärker gebräunt, vereinzelt braunfleckig, Innengelenke brüchig oder vom Einband gelöst, kleine Bugschäden, letztes Blatt mit alten Einträgen, Vorsätze mit Einrissen, Gebrauchsspuren. Vorderer Vorsatz mit interessantem hs. Eintrag nach Luther "Vtrum iudicandum iuxta legem Mosaicarii vel Caesarearii", also ob nach dem mosaischen oder kaiserlichen Gesetz zu urteilen sei, unterschrieben in der Art der Handschrift Luthers "Martinus Lutherus", wohl um 1580-1590 entstanden.
Manutio, Aldo
De veterum notarum explanatione, quae in antiquis. Venedig, Manutius, 1566
Los 752
Schätzung
300€ (US$ 313)
Manutio, Aldo. De veterum notarum explanatione, quae in antiquis monumentis occurrunt, Aldi. Manutii. Paulli. F. Commentarius. Ad praestantem virum, Aurelium Portulacam. 167 S., 20 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke. Pergamentband d. Z. (Außengelenke angeplatzt, Deckel leicht geworfen und etwas fleckig und mit hs. Sepia-Namenszug). Venedig, (Manutius), 1566.
Nicht bei Adams. Nicht im STC. – Erstmalig im Jahre 1561 gedruckt und 1566 erweitert. Kleines Handbuch für das Studium der Antike, es befasst sich mit der Interpretation und Systematisierung antiker Zeichen. – Seite 25 mit Besitzstempel. Titelblatt mit hs. Sepia-Eintrag von alter Hand "A Delio nomen". Selten. Geringfügig stockfleckig.
Melanchthon, Philipp
In Evangelia. Wittenberg, Hans Lufft, 1549
Los 753
Schätzung
450€ (US$ 469)
Melanchthon, Philipp. In Evangelia, quae usitato more diebus dominicis & festis proponuntur. Recognitae et auctae, adiectis ad finem aliquot conciunculis. 16 nn., 336 (recte: 361) num., 15 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 16 x 9,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (berieben) mit 2 intakten Messingschließen. Wittenberg, Hans Lufft, 1549.
VD16 E 4540. – Schöner Lufft-Druck des Melanchthonkommentars, die Titelbordüre mit einer Darstellung des Wittenberger Stadtwappens (gekreuzte Schwerter). – Etwas gebräunt und teils leicht fleckig, sonst wohlerhalten. Exemplar im intakten zeitgenössischen Schweinslederband, der Vorderdeckel mit den Eignerinitialen "IS" und dem Bindejahr 1550, die auf das Jahr 1539 datierte Tugendrolle mit den Buchbinderinitialen "EP".
Melanchthon, Philipp
Loci praecipui theologici. Wittenberg, J. Krafft, 1563. Posthume Wittenberger Ausgabe
Los 754
Schätzung
300€ (US$ 313)
Melanchthon, Philipp. Loci praecipui theologici. Nunc denuo cura et diligentia summa recogniti, multisqua in locis copiosè illustrati.. Cum appendice disputationis de coniugio. 749 S., 50 Bl. 15,5 x 9,5 cm. Halbleder des 19. Jahrhunderts (hinteres Gelenk geplatzt, Rückenbezug stark ausgeblichen und teils gelöst). Wittenberg, Johannes Krafft d. Ä., 1563.
VD16 M 3666. – Posthume Wittenberger Ausgabe des grundlegenden dogmatischen Lehrbuchs des Luthertums. Erstmals 1521 unter dem Titel Loci communes rerum theologicarum erschienen, wurde die Schrift in den folgenden Jahren mehrfach neu bearbeitet und erweitert, sodass sich der Titel immer wieder änderte. Für die evangelischen Theologen ersetzen die Loci die "spekulativen Summen und Sentenzenkommentare der Scholastik" (Pöhlmann, Einführung, in: Melanchthon: Loci communes 1521, S. 9.). – Mit einigen dezenten Unterstreichungen. Wohlerhaltenes Exemplar aus einer Pfarreibibliothek mit entsprechenden Stempeln und Vermerken,
Menochio, Giacomo
De adipiscenda, et retinenda possessione amplissima et doctissima commentaria. Venedig, J. B. Somascum, 1576. - Dritte Ausgabe
Los 755
Schätzung
300€ (US$ 313)
Menochio, Giacomo. De adipiscenda, et retinenda possessione amplissima et doctissima commentaria. Editio Tertia. [und:] In omnes præcipuas recuperandæ possessionis constitutiones commentarii. 2 Teile in 1 Band. 22 nn., 168 num., 20 nn., 132 num. Bl. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken. 32 x 20 cm. Halbpergament unter Verwendung eines Drucks des 16. Jahrhunderts (Gelenke leicht brüchig, Rücken mit mehrern Fehlstellen, eine mit Papier hinterlegt) mit Titelschnitt. Venedig, Joannem Baptist Somascum, 1576.
EDIT16 CNCE 32381 und 32385. Vgl. Adams I, 1281 (nur Teil 1). Nicht im STC. – Dritte Ausgabe des Standardwerks des späteren gemeinen Rechts, verfasst von Giacomo Menochio (1532-1607). – Wenig fleckig und gebräunt, Innenspiegel leicht wurmspurig, dadurch auch kleine Löchlein in den ersten Textseiten.
Moritz Herzog von Sachsen
Unnser von Gotts genaden Moritzen Hertzogen. Leipzig, Valentin Bapst, 1546
Los 756
Schätzung
250€ (US$ 260)
Moritz Herzog von Sachsen. Unnser von Gotts genaden Moritzen Hertzogen zu Sachssen, Landtgraffen in Döringen, und Marggraffen zu Meissen warhafftiger bericht, welcher gestalt sich Hertzog Heinrichs von Braunschwigk vnd seines sones Hertzog Carln Ergebunge, in dem nechstvorschinen fünffundvierzigsten jar zugetragen, wider die unwarhafftigen Leute, welche zu unserm und anderer unglimpfe einen andern selbst ertichten unerfintlichen und unwarhafftigen bericht aussbreiten. 18 nn. Bl. Titel mit Wappenholzschnitt. 19 x 13,5 cm. Modernes Halbleder mit geprägtem VDeckeltitel. Leipzig, Valentin Bapst, 1546.
VD 16, S 828. Schottenloher 29802. – Der Streit zwischen den ehemaligen Freunden Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig, in dem auch Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen hereingezogen wurde, entspann sich aus religiös-politischen Gründen. Hinzu kamen jedoch persönliche Dinge, die bald die Polemiken beherrschten. Zu den Vorgängen im Einzelnen siehe Koldewey, Heinz von Wolfenbüttel, Halle 1883. "Doppelseitig war auch sein (Moritz von Sachsen) Auftreten im Braunschweiger Krieg im Herbst 1545; halb als Genosse der Schmalkaldener, halb als Vermittler im Auftrage des Kaisers glaubte M. vor allem der Aufteilung der Braunschweiger Beute zwischen Hessen und Kursachsen entgegenzutreten, oder sich einen Antheil am Gewinns sichern zu müssen. So blieb Herzog Heinrich aus Braunschweig vertrieben und sein Land unter dem Sequester" (ADB XXII, 294). – Neue Vorsätze. Titelblatt mit hinterlegten Randeinrissen, Titel gestempelt und mit alter Sepia-Marginalie. Vor allem zu Beginn gebräunt. Teils leichte Randläsuren und Wasserrand, insgesamt wohlerhalten.
Münster, Sebastian
Kalendarium Hebraicum. Basel, J. Froben, 1527. - Einzige Ausgabe
Los 757
Schätzung
750€ (US$ 781)
Münster, Sebastian. Kalendarium Hebraicum, opera Sebastiani Munsteri ex Hebraeorum penetralibus iam recens in lucem aeditum... Hokhmat ha-mazalot bi-tekufot u-me'ubarot ve-ha-kevo'ot (hebraice). In lateinischer und hebräischer Sprache. Ohne Titel. Seite 9-82, Seite 87-200, 8 nn. Bl. Mit 2 Holzschnitt-Tafeln und 20 Text-Holzschnitten. 20 x 14,5 cm. Halbpergament des 15. Jahrhunderts aus einer Fraktur mit roter und schwarzer Handschrift (berieben, bestoßen, fleckig, mit Wurmlöchern, kleinen Fehlstellen und unteres Kapital fehlt) mit hs. RTitelschild. Basel, Johann Froben, 1527.
VD 16 M 6688. Adams M 1933. Burmeister 44. Zinner 1342. – Einzige Ausgabe des Kalenders von Sebastian Münster (1488-1552). – Der Titel, vier nicht nummerierte Blätter und fünf nummerierte Blätter fehlen. Papierbedingt leicht gebräunt, etwas stock- und feuchtfleckig, letzten Blätter etwas gelockert und hinteres Innengelenke offen sowie hinterer Vorsatz mit Wurmgängen.
Münster, Sebastian
Tabula Asiae I. Kolor. Holzschnitt-Karte. 1542
Los 758
Schätzung
300€ (US$ 313)
Münster, Sebastian. Tabula Asiae I. Kolorierte Holzschnitt-Karte. 26 x 34 cm (Darstellung) bzw. 30 x 37 cm (Blatt). 1542.
Aus dem Werk "Geographia" von Sebastian Münster (1488-1552), das als bedeutender Meilenstein gilt, da es nicht nur ptolemäische enthielt, sondern auch eine Reihe bahnbrechender moderne Karten, darunter die ersten separaten Karten der vier Kontinente, die erste Karte von England und die früheste erhältliche Karte von Skandinavien. Dargestellt ist das gesamte heutige türkische Gebiet. – Mit Mittelfalz, etwas braunfleckig am Rand. Mit kräftigem Kolorit und insgesamt gut erhalten.
Olaus Magnus
Historia delle genti et della natura. Venedig 1565. - Die erste illustrierte Ausgabe
Los 759
Schätzung
1.500€ (US$ 1,563)
Olaus Magnus. Historia delle genti et della natura delle cose settentrionali. Nuovamente tradotta in lingua Toscana. 25 nn., 286 num. Bl. Mit gestochener Karte und über 466 (wenig wiederholten) Textholzschnitten sowie 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 32 x 22 cm. Modernes Halbpergament (signiert: Harry Larsen) mit hs. RTitel und Rotschnitt. Venedig, Nicolini für L. A. Erben Giunta, 1565.
STC 404. Colijn II, 330. Fiske 375. Brunet III, 1302. – Zweite italienische Ausgabe, die erste vollständige und illustrierte. Die erste italienische Ausgabe, ein Auszug, war 1561 in Venedig in Oktav erschienen, das lateinische Original 1555 in Rom. Das Werk verdrängte schnell die teilweise phantastische "Gothorum Suenonumque Historia" seines Bruders Johannes Magnus und blieb lange die Hauptquelle für die Geschichte Skandinaviens, "embracing manners, customs, occupations, weapons, legends, myths and superstitions; descriptions of birds, animals and fish..." (Cox I, 177). Die Holzschnittkarte der Originalausgabe 1555 wurde von Nicolini durch eine radierte Kopie ersetzt, die Holzschnitte sollen größtenteils von den Originalstöcken der römischen Ausgabe von 1555 gedruckt sein, nur wenige sind Colijn zufolge gut kopiert. – Titel verso gestempelt und mit hs. Besitzvermerk. Etwas fleckig, kleinere Wasserflecken. Gutes Exemplar.
Olaus Magnus
Historia delle genti et della natura. Venedig 1565. - Die erste illustrierte Ausgabe.
Los 760
Schätzung
1.500€ (US$ 1,563)
Olaus Magnus. Historia delle genti et della natura delle cose settentrionali. Nuovamente tradotta in lingua Toscana. 25 nn., 286 num. Bl. Mit gestochener Karte und über 466 (wenig wiederholten) Textholzschnitten sowie 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 32 x 22 cm. Pergament d. Z. (Kapitale fehlen, stärker fleckig und berieben) mit hs. RSchild und Schnitttitel. Venedig, Nicolini für L. A. Giuntas Erben, 1565.
STC 404. Colijn II, 330. Fiske 375. Brunet III, 1302. – Zweite italienische Ausgabe, die erste vollständige und illustrierte. Die erste italienische Ausgabe, ein Auszug, war 1561 in Venedig in Oktav erschienen, das lateinische Original 1555 in Rom. Das Werk verdrängte schnell die teilweise phantastische "Gothorum Suenonumque Historia" seines Bruders Johannes Magnus und blieb lange die Hauptquelle für die Geschichte Skandinaviens, "embracing manners, customs, occupations, weapons, legends, myths and superstitions; descriptions of birds, animals and fish..." (Cox I, 177). Die Holzschnittkarte der Originalausgabe 1555 wurde von Nicolini durch eine radierte Kopie ersetzt, die Holzschnitte sollen größtenteils von den Originalstöcken der römischen Ausgabe von 1555 gedruckt sein, nur wenige sind Colijn zufolge gut kopiert. – Gelegentliche größere Wasserränder, etwas (finger)fleckig. Wenige Ein- und Ausrisse (teils unschön hinterlegt), Blatt * und a2-7 gelockert. Zeitgenössischer hs. Besitzvermerk auf dem fl. Vorsatz, Titel gestempelt.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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