Streckfuß, Adolph Robert Blum. Sein Leben, sein Wirken. Ein Buch für das Volk, nach den besten Quellen bearbeitet. 398 S. 18 x 11 cm. Halbleinen d. Z. (beschabt und bestoßen). Berlin, Corduan, 1850.
Stammhammer III, 326. – Erste Ausgabe. – Durchgehend stockfleckig. Titel mit älterem Namensstempel.
Süddeutsche politische Blätter
Herausgegeben von Friedrich Seybold
Los 2152
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Süddeutsche politische Blätter. Herausgegeben von Friedrich Seybold. 3 Bl., 344 S. 19 x 11,5 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (etwas berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Stuttgart, Franckh, 1828.
Nicht bei Diesch und Kirchner. – Einziger Band der seltenen Zeitschrift, die bereits im April 1827 druckfertig vorlag, aber erst im Dezember des Jahres erscheinen konnte. Laut Vorrede sollte in loser Folge alle zwei bis drei Monate eine Fortsetzung erscheinen, was jedoch durch eine Klage seitens Österreichs unterbunden wurde. Die verbliebenen Exemplare wurden beschlagnahmt und nach Tilgung einiger Textstellen schließlich wieder freigegegen, der Herausgeber Friedrich Seybold wurde zu einer sechswöchigen Festungshaft verurteilt. Und hatte danach, obwohl er gedurft hätte, keine Lust mehr an einer Fortführung seines ambitionierten Zeitschriftenprojekts. – Etwas fleckig, durchgehend mit kleinen Rissen im Bug durch die Fadenheftung.
Suetonius Tranquillus, Caius
De la vie des douze Cesars
Los 2153
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Suetonius Tranquillus, Caius. De la vie des douze cesars. Mis en nostre langue, puls fidelement qu'es editions precedentes; et illustré de plusieurs belle recherches d'histoire et d'antiquité par I. Baudoin. 7 Bl., 597 S., 13 Bl., 107 S. Mit gestochener Titelvignette und 13 halbseitigen Textkupfern. 23 x 17 cm. Kalbsleder d. Z. (stärker berieben und beschabt, VDeckel fast lose, oberes Kapital lädiert) mit RVergoldung und Deckelfileten. Paris, Michel Soly, 1621.
Schweiger 984. – Dritter Pariser Druck der Kaiserviten in der Übertragung durch Jean Baudoin. – Leicht fleckig, Titel mit altem Besitzeintrag in Tinte, Lage ZZ papierbedingt stärker gebräunt.
Sulzer, Johann Georg. Allgemeine Theorie der Schönen Künste in einzelnen, nach alphabetischer Ordnung der Kunstwörter auf einander folgenden, Artikeln abgehandelt. 2 Bände. XII, 568 S.; 2 Bl., (S. 569)-1287. Mit gestochenem Frontispiz und Falttafel nach Daniel Chodowiecki, gefalteter Notenbeilage sowie einigen Holzschnitt-Figuren und -Noten im Text. 27,5 x 23 cm. Interims-Pappbände d. Z. (fleckig und berieben). Leipzig, Moritz Georg Weidmanns Erben und Reich, 1771-1774.
Goedeke IV/1, 6, 8. Ziegenfuss 665. Schlosser 586. Zischka 119 – Erste Ausgabe. Das ästhetische Hauptwerk Sulzers (1720-1797) und das bedeutendste Lexikon der Ästhetik und Kunstwissenschaft seiner Zeit. Erläutert auch Begriffe der Musik, Schauspielkunst, Dichtkunst etc. – Etwas stockfleckig, Titel mit altem Besitzeintrag. Unbeschnittenes und breitrandiges Exemplar aus dem Nachlass des Münchner Philosophen Dieter Henrich (1927-2022), allerdings ohne Besitzvermerk.
Taschenkalender für das Jahr 1819. 56 Bl., VI, 78 S. Mit 12 kolorierten Holzschnitten. 8 x 5 cm. Lederband d. Z. (etwas berieben) mit vornübergreifender Lasche und dreiseitigem Goldschnitt. München, Michael Lindaur, o. J. (1818).
Vgl. Köhring 156 (nur Jh. 1817). – Mit Zwischentitel "Gallerie Baier'scher Volkstrachten. Ein Taschenbuch für Freunde ländlicher Natur und Sitten Fünfter Jahrgang. Mit 12 Abbildungen". Die hübsch kolorierten Tafeln zeigen verschiedene Personen aus der Arbeiterklasse wie zum Beispiel "Bäuerin in Mt. Ipsheim". – Leicht knickspurig, teils leicht finger- und stockfleckig. Titel mit Besitzstempel sowie hinterer Spiegel mit Einstecktäschchen.
Tasso, Torquato
Befreytes Jerusalem. Übersetzt von A. W. Hauswald
Los 2156
Zuschlag
80€ (US$ 86)
Tasso, Torquato. Befreytes Jerusalem. Übersetzt von A. W. Hauswald. 2 Bände. 8 Bl., 351 S., 1 Bl.; 1 Bl., 355 S., 1 Bl. Mit 2 gestochenen Frontispices von Stoelzel nach Schenau. 20,5 x 12 cm. Halbleder d. Z. (etwas fleckig und berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Görlitz, C. G. Anton, 1802.
Kosch VII, 563. – Erste Ausgabe der Übersetzung. – Etwas stock- und braunfleckig. Dekorativ gebundenes Exemplar.
Tasso, Torquato
Godefrey of Bulloigne, or, Jerusalem Delibered. Translated
Los 2157
Nachverkaufspreis
400€ (US$ 430)
Ansicht des befreiten Jerusalem als Schnittmalerei
Tasso, Torquato. Godefrey of Bulloigne, or, Jerusalem Delibered. Translated by Edward Fairfax. Edited by Robert Aris Willmott. Illustrated by Corbould. XLV, 445 S. Mit mehreren Holzschnitt-Tafeln. 16 x 10 cm. Überaus reich blindgeprägtes schwarzes Maroquin d. Z. (nur ganz vereinzelt berieben) mit goldgeprägtem RTitel und reich punziertem Goldschnitt sowie Fore-edge Painting. London, George Routledge, 1858.
Hübsch illustriert. – Vorstücke mit größerem Ausriss im Rand, sonst kaum Gebrauchsspuren. Das Fore-edge Painting zeigt eine wundervolle Ansicht Jerusalems, die sich unter dem glitzernden punzierten Goldschnitt verbirgt.
Tassoni, Alessandro. La secchia rapita. Poema eroicomico. 6 Bl., 450 S., 3 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und gestochenem Portrait. 18 x 12,5 cm. Flexibler Interims-Pappband d. Z. (stark fleckig und berieben). Venedig, Giuseppe Bettinelli, 1789.
Von Pellegrino Rossi kommentierte Ausgabe des heroisch-komischen Epos über den sogenannten Eimerkrieg, eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Modenesen und Bolognesen im 13. Jahrhundert, Hauptwerk Alessandro Tassonis (1565-1635). – Es fehlt die Einleitung von Gaspare Salviani (XLVIII Seiten). Etwas stockfleckig, Frontispiz mit schwachen Tintenflecken. Breitrandiges, unbeschnittenes Exemplar.
Thümmel, Moritz August von
Wilhelmine, ein prosaisch komisches Gedicht
Los 2159
Nachverkaufspreis
180€ (US$ 194)
Thümmel, Moritz August von. Wilhelmine, ein prosaisch komisches Gedicht. 1 Bl., 132 S. Mit gestoch. Frontispiz, 6 Kupfertafeln und 13 Kupfervignetten. 15,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, gering bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Leipzig, Weidmann Erben und Reich, 1769.
Goedeke IV/1, 582, 1. Rümann 1152. Vgl. Hayn-Gotendorf VII, 648. – Dritte Ausgabe. Reizend illustrierter Band mit einer neuen Vorrede und um sechs Kupfertafeln vermehrt. – Papierbedingt etwas gebräunt - vor allem an den Vorsätzen, diese auch etwas leimschattig. Kaum stockfleckig, ingesamt in sehr guter Erhaltung. Selten.
Trollope, Frances
Leben und Abenteuer Michael Armstrong's
Los 2160
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Trollope, Frances. Leben und Abenteuer Michael Armstrong's des Fabrikjungen. Nach dem Englischen von A. v. T. 5 Bände. 15 x 12,5 cm. Halbleder d. Z. (berieben). Stuttgart, Weise und Stoppani, 1841.
Erste deutsche Ausgabe des 1840 zuerst erschienenen Romans der sozialkritischen, lange in den USA lebenden britischen Schriftstellerin (1779-1863). – Teils stärker fingerfleckig, Titelblätter mit Magdeburger Zensurstempel, Vorsätze alt gestempelt. Wohl aus einer früheren Leihbibliothek stammend.
Unger, J(ohann) Carl. Gedichte. 103 S., 2 Bl. Mit gestochenem Titel mit Vignette und gestochenem Frontispiz von Janos Blaschke. 14,5 x 9 cm. Marmorierter Pappband d. Z. (bestoßen). Wien, Christoph Peter Rehm, 1797.
VD18 11801352. Goedeke VII, 99, 182, 1. – Erste Ausgabe der ersten Gedichtsammlung des aus dem damals ungarischen Rißdorf in der Zips stammenden Johann Carl Unger (1771-1836). – Fleckig, Titel mit gelöschtem Stempel, Innenspiegel mit zeitgenössischem Exlibris eines Studenten, der einige Gedichte mit spöttischen Anmerkungen versehen hat (z. B. auf Seite 86: "O Muse, o Muse was für Mißgeburten werden mit dir erzeugt?!")
Urania. Taschenbuch auf das Jahr 1839. Neue Folge. Jahrgang 1. Mit gestochenem Frontispizporträt von E. Schuler. 3 nn. Bl., 404 S. 17,5 x 10,5 cm. OPappband (bestoßen, etwas angeschmutzt und fleckig). Leipzig, F. A. Brockhaus, 1839.
Goedeke VIII, 74. Köhring 163. Lanckoronska-Rümann 84. – Erster Jahrgang der letzten "Neuen Folge". Enthält im Erstdruck: Ludwig Tieck "Des Lebens Überfluss", Joseph von Eichendorff "Die Entführung" und "Goethe's Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg". – Durchgängig etwas braunfleckig. – Beigegeben: Taschenbuch von J. G. Jacobi und seinen Freunden für 1796. 4 Bl., 242 S. Mit 6 Kupfertafeln unf 4 gefalteten Notenkupfern. 12,5 x 7,5 cm. Illustrierter OKarton (minimal berieben). Königsberg und Leipzig, Nicolovius, (1795). - Köhring 127. Erste Ausgabe.
Varnhagen von Ense, Karl August
Briefwechsel zwischen Varnhagen von Ense und Oelsner
Los 2163
Zuschlag
240€ (US$ 258)
Varnhagen von Ense, (Karl August). Briefwechsel zwischen Varnhagen von Ense und Oelsner nebst Briefen von Rahel. Herausgegeben von Ludmilla Assing. 3 Bände. 21 x 13,5 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben) mit RVergoldung und goldgeprägtem RTitel. Stuttgart, Adolf Kröner, 1865.
Goedeke VI, 176, 1 s, phi. – Erste Ausgabe. – Titelblätter schwach stockfleckig, sonst sauber. Fl. Vorsatz mit altem Namenszug. Schönes Exemplar. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Varnhagen von Ense, Karl August
Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde
Los 2164
Zuschlag
180€ (US$ 194)
(Varnhagen von Ense, Karl August, Hrsg.). Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde. 3 Bände. Mit Stahlstich-Portrait. 18,5 x 12 cm. Blaue Leinenbände d. Z. (Rücken ausgeblichen) mit dezenter RVergoldung, goldgeprägtem RTitel und kleinem Wappensupralibros. Berlin, Duncker und Humblot, 1834.
Goedeke VI 180, 28 und 185, 6a. Borst 1700. – Erste öffentliche Ausgabe, gegenüber dem Privatdruck von 1833 wesentlich erweitert und deshalb nicht als reine Titelauflage zu bezeichnen, wie Goedeke behauptet. Die durch den Gatten Rahels vorgenommene Auswahl ihrer Briefe lassen die Probleme eines "späten" jüdischen Mädchens in einer bewegten Zeit preußischer Geschichte erahnen. – Sehr schönes Exemplar einer Adelsbibliothek, die Deckel mit dezentem bekröntem Wappen mit der Darstellung dreier Jakobsmuscheln. Innenspiegel mit entsprechendem Ziffernschildchen sowie etwas neuerem Exlibris "Dr. Anton Jäger". Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Vergilius Maro, Publius. Opera, cum integris commentariis Servii, Philargyrii, Pierii. Accedunt Scaligeri et Lindenbrogii notae ad Culicen, Cirin Catalecta. Ad cod. Ms. Regium Parisiensem recensuit Pancratius Masvicius. Cum indicibus absolutissimis et figuris elegantissimis. 2 Bände. 112 Bl., 800 S.; 1 Bl., S. 801-1308, 96 Bl. Mit Kupfertitel, 2 wiederholten gestochenen Titelvignetten, 19 gestochenen Textvignetten und gefalteter Kupferstichkarte. 25 x 18,5 cm. Pergament d. Z. (schwach fleckig und berieben) mit RVergoldung, goldgeprägtem RSchild, Deckelbordüre mit Eckfleurons, 4 goldgeprägten Wappensupralibros auf den Deckeln sowie intakten Seidenschließbändern. Löwen, Franziskus Halma, 1717.
Schweiger 1172 ("Text nach Heinsius"). – Umfangreich kommentierte Ausgabe in einem sehr dekorativen Pergamentband mit allegorischer Darstellung der behelmten Minerva mit ihren Attributen Schild und Schwert, in ihrer rechten ein Buch haltend. – Etwas gebräunt bzw. braunfleckig, ein Blatt mit Randeinriss. Sauber und wohlerhalten.
Villedieu, Marie Cathérine de
Les Amours des grands hommes
Los 2166
Nachverkaufspreis
80€ (US$ 86)
Villedieu, Marie Cathérine de. Les Amours des grands Hommes. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 289 S.; 1 Bl., S. 290-592, 2 Bl. Mit 2 Holzschnitt-Vignetten auf dem Titel. 13 x 7,5 cm. Leder d. Z. (etwas berieben und bestoßen sowie Kapitale mit Einrissen und kleinen Fehlstellen) mit goldgeprägtem RTitel und reicher RVergoldung. Amsterdam, Pierre Mortier, 1688.
Nicht bei Graesse oder Brunet. – Frühe französische Ausgabe des historischen Liebesromans von Marie Cathérine de Villedieu (1631-1683). Die erste Ausgabe erschien 1671. – Innengelenke offen. Teilweise leicht braun- und fingerfleckig sowie vereinzelt mit kleinen Randläsuren, sonst wohlerhaltenes Exemplar.
Voß, Julius von
Sphinx, oder dreißig kleine Räthsel-Lustspiele
Los 2167
Nachverkaufspreis
80€ (US$ 86)
Voß, Julius von. Sphinx, oder dreißig kleine Räthsel-Lustspiele. Zur leichten Darstellung in frohen Zirkeln bearbeitet. 1 Bl., 258 S. Mit gestoch. Frontispiz. 15,5 x 10 cm. Späterer marmor. Pappband mit goldgepr. RSchild und Sign.-Aufkleber. Berlin, Schüppel, 1823.
Hirschberg 533. – Erste Ausgabe dieses Fundus für eine beliebte Gattung biedermeierlicher Geselligkei, gesammelt von dem Begründer der Berliner Lokalposse Julius von Voß (1768-1832). Sein 1810 erschienener Roman Ini gilt als erster deutschsprachiger Science-Fiction-Roman. Am Schluss ein Blatt mit den Auflösungen der Rätselspiele. – Vors. mit Stempel und Exlibris; sonst ordentlich erhalten.
Walesrode, Ludwig
Glossen und Randzeichnungen zu Texten aus unserer Zeit
Los 2168
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Walesrode, Ludwig. Glossen und Randzeichnungen zu Texten aus unserer Zeit. Vier öffentliche Vorlesungen gehalten zu Königsberg. XI, 84 S. 20,5 x 12,5 cm. Marmorierter Pappband (Rücken schwach ausgeblichen) mit (etwas lädiertem) RSchild. Königsberg, H. L. Voigt, 1842.
ADB XL, 729. – Erste Ausgabe der progressiven Vorlesungen des Publizisten und Satirikers Ludwig Walesrode (1810-1889), der u. a. mit Herwegh und Freiligrath befreundet war: "Neben lebhafter Thätigkeit als Journalist hielt er seit dem Winter 1841 Vorlesungen über Zeitfragen, welche im Jahr 1842 unter dem Titel: 'Glossen und Randzeichnungen zu Texten aus unserer Zeit' im Drucke erschienen und in kurzer Frist mehrere Auflagen erlebten. Mit Joh. Jacoby befreundet, gerieth Walesrode jetzt immer tiefer in die Politik hinein und diente der radicalen Partei als beliebter Humorist und Satiriker. Man fand in seiner Schreibweise eine Verbindung von Börne’scher Schärfe mit Jean Paul’scher Weichheit" (ADB). – Schwach braunfleckig. –
(Weisse, Christian Felix). Amazonen-Lieder. Zwote vermehrte Auflage. 2 Bl., 180 S. Mit gestoch. Titel- und Schlußvignette von Oeser. 16 x 9 cm. Marmor. Kalbsleder d. Z. (beschabt) mit goldgeprägtem Rückenschild. Leipzig, Weidmann Erben und Reich, 1762.
Goedeke IV 1, 139, 4. Rümann 1228. – Erste um den Anhang 'Kriegslieder des Tyrtäus' und die beiden gestoch. Vignetten vermehrte Ausgabe; die erste erschien 1760. Schöner Rokokodruck, jede Seite mit Umrahmung. – Leicht gebräunt, hs. Besitzvermerk auf dem Titelblatt. – Nachgebunden: Karl Wilhelm Ramler. Oden. 2 Bl., 114 S., 1 w. Bl. Berlin, Christian Friedrich Voss, 1767. - Goedeke IV 1, 181, 28. - Erste Ausgabe.
Wiarda, Tileman Dothias. Alt friesisches Wörterbuch. LXXXIII, 435 S. 19,5 x 12 cm. Halbleinen um 1860 (etwas berieben, Rücken ausgeblichen) mit goldgeprägtem RTitel. Aurich, August Friedrich Winter, 1786.
VD18 11518979. Zaunmüller 153. – Einzige Ausgabe. Der aus Emden stammende Jurist und Geschichtsschreiber Tilemann Dothias Wiarda (1746-1826) tat sich in der Erforschung der ostfriesischen Rechtsgeschichte hervor und betrieb sprachwissenschaftliche Studien. Sein Hauptwerk ist die zehnbändige Ostfriesische Geschichte (1791-1817). – Etwas braunfleckig, Titel mit kleinem gekröntem Monogrammstempel, fl. Vorsatz mit Besitzeintrag und neuerem Stempel. Insgesamt wohlerhalten.
PHILOSOPHIE UND PÄDAGOGIK
Adorno, Theodor W. Noten zur Literatur. Viertes bis sechstes Tausend. 192 S., 2 Bl. 18 x 11,5 cm. OPappband. Frankfurt, Suhrkamp, 1958.
Titel mit eigenhändiger Geschenkwidmung an den Schweizer Journalisten F. T. Gubler, datiert 1959. – Tadellos. Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Bonnet, Charles
Essai analytique sur les facultés de l'àme
Los 2172
Nachverkaufspreis
300€ (US$ 323)
Prachtvoll gebundenes Exemplar des Hauptwerks der Philosophie der Seele - vom Begründer der Parthenogenese, der Jungfernzeugung
Bonnet, Charles. Essai analytique sur les facultés de l'àme. 4 Bl., XXXII, 552 S., 2 Bl. Mit Holzschnitt-Titelvignette, Titel in Schwarz und Rot. 25 x 20 cm. Marmoriertes Kalbsleder d. Z. (etwas beschabt und bestoßen, berieben) mit goldgeprägtem Rückentitel, reicher Rückenvergoldung und Stehkantenvergoldung, dreiseitig marmorierter Schnitt. Kopenhagen, Frères Claude & Antoine Philiberg, 1760.
Hoefer VI, 629. Caillet 1402. Cioranescu 12701. Haeser II, 473f. Vgl. Wellcome II, 200. – Erste Ausgabe einer der einflussreichsten philosophischen Abhandlungen über die Beziehung von Körper und Seele. Der aus Genf stammende, Schweizer Naturforscher, Philosoph und Advokat Charles Bonnet (1720-1793) gehört zu den hellsten Köpfen der Aufklärung. So gilt er mit als Begründer der Parthenogenese, wörtlich der "Jungfernzeugung und -geburt", womit die eigengeschlechtliche Fortpflanzung beschrieben wird.
"Was Bonnet [1720-1793] über die Sinneseindrücke, das Verhältniss des Gehirns zu denselben, das Gedächtniss, die specifische Empfindlichkeit der einzelnenen Fasern des Gesichts- und Gehör-Nerven für bestimmte Farben und Töne, über die Association der Ideen als Grundlage der Seelenthätigkeit ... mittheilt, ist durch viele spätere Untersuchungen nicht erreicht, noch weniger übertroffen worden" (Haeser).
Als Theoretiker erlangte Bonnet im 18. Jahrhundert durch die Weiterführung von Gedanken von Leibnitz besonderen Einfluss auf Gotthold Ephraim Lessing, Johann Caspar Lavater und Johann Wolfgang Goethe. In seinem vorliegenden philosophischen Hauptwerk geht Bonnet von dem Prinzip der Beziehung zwischen Seele und Körper aus und folgerte daraus die Notwendigkeit eines materiellen Organs für die Ausübung der Intelligenz; er erklärte die Assoziation von Ideen, deren Quelle die Sinne sind, durch die Erregung der Moleküle dieses Organs. Für ihn ist der Einfluss des Physischen auf das Moralische unbestritten: "Son ... Essai de analytique des facultés de l'âme, qui parut en 1760, sont des monuments élevés à la hardiesse et à la profondeur des conceptions humaines. Parti du principe de relation entre l'âme et le corps, il en conclut la nécessité d'un organe matériel pour l'exercice de l'imntelligence; il explique, par l'excitation des molécules de cet organe, l'association des idées dont les sens sonst la source. Pour lui l'influence du physique sur le moral est en dehors de tout contestation. Sur le siége de l'âme on lui doit une idée ingénieuse, trop subtile peut-être: ne pouvant concilier son immatérialité avec l'occupation d'une partie de l'espace, il veut que l'âme ne soit que présent au cerveau, et, par cet organe, au reste du corps. Son examen de l'âme après la conception, au moment de la naissance et après, s'égare dans le vague des hypothèses: il eu cela de commun avec tous les philosophes qui le précédèrent" (Hoefer VI, 629). – Vorne und am Schluss minimal leimschattig, leicht gebräunt, insgesamt wohlerhaltenes, sehr schönes und bemerkenswert dekorativ gebundenes Exemplar.
Dix, A. (Hrsg.) Der Egoismus. V, 410 S., 1 Bl. 23 x 16 cm. Halbleinen d. Z. (etwas bestoßen). Leipzig, Freund & Wittig, 1899.
Unter Mitwirkung von L. Andreas-Salome1, W. Bölsche, W. Borgius, H. Brennert, A. Döring, P. Ernst, A. Haas, J. Hart, K. Jahn, M. Mellin, H. Schacht und R. Steiner setzt sich der Band kritisch mit der Geschichte und dem Wesen des 'Egoismus' auseinander. – Wohlerhaltenes Exemplar.
Feuerbach, Ludwig. Das Wesen des Christenthums. Zweite vermehrte Auflage. XXIV S., 1 Bl., 522 S. 21 x 12,5 cm. Pappband d. Z. (Kanten und Gelenke etwas berieben). Leipzig, Otto Wigand, 1843.
Ziegenfuß I 322. – Die im Text und durch das neue Vorwort wesentlich erweiterte Ausgabe des religionskritischen Hauptwerkes. – Etwas stockfleckig. – Beigebunden: Derselbe. Das Wesen des Glaubens im Sinne Luther's. Ein Beitrag zum Wesen des Christenthums. Titel, 77 S. Ebendort 1844. - Erste Ausgabe. - Gleichfalls etwas stockfleckig.
Fichte, Johann Gottlieb
Reden an die deutsche Nation
Los 2175
Nachverkaufspreis
100€ (US$ 108)
Fichte, Johann Gottlieb. Reden an die deutsche Nation. 490 S., 2 Bl. 16,5 x 10 cm. Halbpergament d. Z. (beschabt, bestoßen und fleckig) mit hs. RTitel. Berlin, Realschulbuchhandlung, 1808.
Goedeke V, 8, 18. Meyer, Fichte, 203. Baumgartner-Jacobs 66. Borst 1068. – Erste Ausgabe des wichtigen Vortragszyklus, den Fichte unter persönlicher Gefahr, während der französischen Besatzung, in Berlin abhielt. – Vereinzelt etwas braunfleckig, insgesamt wohlerhaltenes Exemplar.
Fröbel, Friedrich Wilhelm August
Die Menschenerziehung
Los 2176
Nachverkaufspreis
800€ (US$ 860)
Das bedeutendste Dokument der pädagogischen Reformbewegung
Fröbel, Friedrich Wilhelm August. Die Menschenerziehung, die Erziehungs-, Unterrichts- und Lehrkunst, angestrebt in der allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt zu Keilhau; dargestellt von dem Stifter, Begründer und Vorsteher derselben. Erster Band (alles Erschienene). Bis zum begonnenen Knabenalter. 2 Bl., 497 S., 2 Bl. (VA). 22 x 14,5 cm. Modernes Halbleder (OBroschur eingebunden, dessen VDeckel mit einigen Einrissen, beide Deckel fleckig und gebräunt) mit RSchild. Keilhau, Verlag der Erziehungsanstalt, 1826.
Doderer I, 419. Borst 1487. Krieg, MNE I, 241. – Seltene erste Ausgabe des bedeutendsten Dokuments der deutschen pädagogischen Reformbewegung, das von weitreichendem Einfluss blieb bis in die modernsten Erziehungsbestrebungen unserer Tage: "In einer eigenen Schule, 1816 in Giesheim bei Arnstadt gegründet, ein Jahr später nach Keilhau verlegt, versuchte Fröbel, Unterricht und Erziehung auf schöpferische Tätigkeit, Spiel und Arbeit zu gründen und dem Bruch zwischen Denken und Tun zu begegnen. Das Aufweisen der Gleichgesetzlichkeit in allen Lebenserscheinungen war das methodische Prinzip seines Unterrichts; 'nachgehende Erziehung' sollte dem Individuum den Raum lassen, sich frei entscheidend in die Forderung des göttlichen Gesetztes zu fügen" (NDB V, 644). "Seine pädagogischen Gedanken zeichnen sich durch Originalität, Gefühlstiefe und Kühnheit aus ... Fröbels pädagogische Anregungen, zumal seine Darstellung der kindlichen Phase, haben ihre Bedeutung bis in die Gegenwart nicht verloren" (KLL IV, 2460ff. mit ausführlicher Würdigung). Der bedeutende thüringische Pädagoge und Pestalozzi-Schüler Friedrich Wilhelm August Fröbel (1782-1852) gilt als Begründer des Kindergartens. – Titel mit hs. und datiertem Besitzvermerk im oberen Rand. Etwas gebräunt und braunfleckig. Innendeckel jeweils mit einem gedruckten Zettel mit Erläuterungen zu den Illustrationen auf dem Umschlag ("Die Lilie im Garten" - "Jesus im Tempel"). Aus der Sammlung Herbert Blank (1929-2023).
Hamann, Johann Georg. Schriften. Herausgegeben von Friedrich Roth und G. A. Wiener (Band VIII). 8 Teile in 9 Bänden. 17 x 10,5 cm. Marmorierte Pappbände d. Z. (8) bzw. moderner marmorierter Pappband im Stil d. Z. (1) mit dezenter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Berlin, Georg Reimer, 1821-1843.
Goedeke IV, 686, 41. Schulte-Strathaus 49. – Erste Gesamtausgabe. Mit dem erst 1842 bis 1843 erschienenen Schlussband VIIII mit Nachträgen, Erläuterungen, Berichtigungen und dem Register, allerdings ohne dem Portrait. – Zumeist am Anfang und Schluss mit Braunfleck im Rand, Band VIII/2 papierbedingt etwas gebräunt, der Titel aus stärker stockfleckig. Aus der Sammlung Herbert Blank.
Herder, Johann Gottfried
Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele
Los 2178
Nachverkaufspreis
120€ (US$ 129)
(Herder, Johann Gottfried). Vom Erkennen und Empfinden der menschlichen Seele. Bemerkungen und Träume. 1 Bl., 94 S. 21,5 x 13 cm. Pappband d. Z. (Rücken und Ränder gebräunt; etwas stockfleckig). Riga, J. F. Hartknoch, 1778.
Goed. IV 1, 727, 57. Schulte-Str. 45, 31. Günther 740. – Erste Ausgabe des Einzeldruckes. "Die Schrift wurde hervorgerufen durch die Preisaufgabe der philosophischen Klasse der Berliner Akademie vom Juni 1773. Da die eingereichten Bearbeitungen des Themas nicht genügten, wurde die Preisverteilung auf das nächste Jahr verschoben. Herder arbeitete die Abhandlung um ... In erneuter Gestalt wurde die Schrift dann gleichzeitig mit der 'Plastik' im April und Mai 1778 bei Breitkopf in Leipzig gedruckt und im Juni herausgegeben" (Schulte-Str.). – Etwas gebräunt; unaufgeschnittenes breitrandiges Exemplar; letztes Bl. mit Bibliotheksstempel.
Kant, Immanuel
Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels
Los 2179
Zuschlag
30.000€ (US$ 32,258)
Rarissimum der Sternenkunde
(Kant, Immanuel). Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels, oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen Weltgebäudes nach Newtonischen Grundsätzen abgehandelt. 2 Teile in 1 Band (durchgehend paginiert). 29 Bl., VI S., 1 Bl., 200 S. 17 x 10,5 cm. Pappband d. Z. (etwas fleckig und berieben, Ecken leicht bestoßen) mit 2 RSchildern (hs. und Bibliotheksetikett). Königsberg und Leipzig, Johannn Friedrich Petersen, 1755.
VD18 1388719X. Warda 4. – Erste, anonym erschienene Ausgabe der ersten größeren Schrift Kants, die er noch als Hauslehrer auf dem Rittergut derer von Hülsen in Groß-Arnsdorf nahe Königsberg verfasste und mit der er sich nach seiner Rückkehr 1755 nach Königsberg erfolglos für einen Lehrstuhl an der Albertina bewarb (den lang ersehnten Ruf auf den Lehrstuhl für Logik und Metaphysik erhielt Kant bekanntlich erst 1770 im "fortgeschrittenen" Alter von 46 Jahren). Kants kosmogonische Schrift fand wenig Anerkennung und Beachtung, was sicher mit der Insolvenz seines Königsberger Verlegers Petersen zu tun hatte, der die bereits gedruckten Exemplare der Auflage nicht ausliefern konnte und in seinem Bücherlager unter Verschluss hielt. Exemplare der Erstauflage gelten als gesuchte Raritäten und sind im Handel kaum auffindbar.
"In diesem epochemachenden und stets denkwürdig bleibenden Buche erklärt Kant die Entstehung der Weltkörper aus den Anziehungs- und Abstoßungskräften der Materie und stellt hiermit als der erste jene Theorie auf, welche nicht lange hernach (1761) durch Lambert's 'Kosmologische Briefe' und viel später (1796) von Laplace, 'Exposition du systeme du monde' vielfach bestätigt wurde" (ADB XV, 84). Kants hier formulierte Annahme einer Vielzahl von Galaxien - er nennt sie "Welteninseln" - konnte in den 1920er Jahren durch exakte Messungen von Edwin Hubble belegt werden. Exemplar der Variante mit der korrekten Paginierung der letzten Seite (200); das VD18 kennt auch Exemplare mit der irrigen Paginierung "100". – Etwas gebräunt und braun- bzw. stockfleckig. Erste Lage etwas gelockert, am Schluss schwach wasserrandig, das letzte Blatt mit zwei kleinen Eckabrissen. Ehemaliges Bibliotheksexemplar mit mehreren Stempeln auf dem Titel und auf einigen Textseiten, der Titel zudem mit Ziffernsignatur in Tinte, zwei weiteren alten Tinteneinträgen sowie verso mit montiertem Wappenexlibris, - Von großer Seltenheit.
Kant, Immanuel. Anthropologie in pragmatischer Hinsicht. XIV, 334 S. 20 x 12 cm. Pappband d. Z. (stark berieben, beschabt und bestoßen, mit hs. Papierrückenschild). Königsberg, Friedrich Nicolovius, 1798.
Warda 195. – Erste Ausgabe, die letzte von Kant selbst veröffentlichte Schrift. "Viele der in der modernen Anthropologie diskutierten Themen sind vorweggenommen" (Volpi). "Ein weiser Mann sollte das Wort Narr nicht so oft brauchen, besonders da ihm selbst der Hochmuth so lästig ist. Genie und Talent sind ihm überall im Wege, die Poeten sind ihm zu wider, und von den übrigen Künsten versteht er Gott sei Dank nichts" (Goethe an Voigt am 19. Dezember 1798 über dieses Werk). – Es fehlt das weiße Schlussblatt. Mit modernem Exlibris.
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