Nybo, Poul Friis
Interieur mit lesender Frau an einem Tisch
Los 6150
Schätzung
600€ (US$ 645)
Interieur mit lesender Frau an einem Tisch.
Öl auf Leinwand. 34 x 39,5 cm. Unten rechts undeutlich signiert, verso auf dem Keilrahmen in dänischer Sprache bez. "Mal af Friis Nyboe".
Munch, Anna Elisabeth
Dänische Landschaftspartie im Sonnenuntergang
Los 6151
Schätzung
800€ (US$ 860)
Dänische Landschaftspartie im Sonnenuntergang.
Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 24 x 25,2 cm. Unten links undeutlich datiert und monogrammiert "10-6-[...]1 AEM".
Anna Elisabeth Munch war die Cousine zweiten Grades des berühmten Malers Edvard Munch. Vor allem die Landschaft um Nytsed im Süden Dänemarks prägte ihre Malerei, dort verbrachte sie mit ihrer Mutter viele Sommer und lebte später dauerhaft in der kleinen Küstenstadt.
Gyurkovits, František
Junge Frau mit rotem Mantel und Hut vor dem Spiegel
Los 6152
Schätzung
800€ (US$ 860)
Junge Frau mit rotem Mantel und Hut vor dem Spiegel.
Öl auf Holz. 48,4 x 27,8 cm. Unten links in die Farbe geritzt signiert und bezeichnet "Gyurkovits München [1]909 [?]", verso handschriftl. bez. "437 [...] Gyurkovits" sowie mit dem Stempel (Fragment) der Ausfuhrgenehmigung der Ungarischen Nationalgalerie (MNG) "Kivitelre Engedélyezve MNG" = "zur Ausfuhr genehmigt".
Fleischhauer, Jenny
Pierrot und Pierrette (Selbstbildnis der Künstlerin).
Los 6153
Schätzung
15.000€ (US$ 16,129)
Pierrot und Pierrette (Selbstbildnis der Künstlerin).
Öl auf Leinwand. 119 x 117,5 cm. Unten links signiert und datiert "Jenny Fleischhauer 1909".
Jenny Fleischhauer begann ihre künstlerische Laufbahn in einer Epoche, in der Frauen in der Kunstwelt um Anerkennung rangen. Ihre erste Ausbildung erhielt sie von 1898 bis 1901 bei der renommierten Malerin Ottilie W. Roederstein in Frankfurt, einer zentralen Figur des Frankfurter Künstlerinnenkreises. Roederstein, selbst eine bedeutende Vertreterin der modernen Malerei, schuf mit ihrem Privatatelier am Städelschen Kunstinstitut einen Ort, der junge Künstlerinnen wie Jenny Fleischhauer und Mathilde Battenberg förderte. Dieser Kreis weiblicher Kunstschaffender stellte eine Ausnahme dar, da Frauen zu dieser Zeit oft nur begrenzten Zugang zu formeller künstlerischer Bildung hatten. Erst ab 1919 ließen die staatlichen Akademien in Deutschland Frauen zum Studium zu.
Beeinflusst von Roedersteins modernem Stil, folgte Fleischhauer ihrer Kollegin Mathilde Battenberg nach Paris, dem damals pulsierenden Zentrum der Avantgarde, um ihre Studien fortzusetzen. An der Académie Colarossi, einer der wenigen Kunstakademien, die Frauen offen standen, arbeitete sie von 1901 bis 1902 unter der Anleitung von Raphael Collin und Gustave Courtois. Beide Professoren waren bekannte Vertreter des Naturalismus und Akademismus, die in Fleischhauers Werk eine präzise Technik und ein Gespür für figurative Malerei förderten.
Nach ihrer Pariser Zeit unternahm Fleischhauer eine Bildungsreise nach Italien. Hier fand sie Zugang zu den alten Meistern und deren Kunstverständnis, bevor sie 1903 einen längeren Aufenthalt in Spanien verbrachte. Diese Reisen waren nicht nur von kunsthistorischer Bedeutung, sondern auch ein Ausdruck des kulturellen Austauschs und der Selbstfindung, die viele Künstlerinnen und Künstler in jener Zeit antrieben.
Nach diesen prägenden Jahren kehrte Fleischhauer in ihre Geburtsstadt Frankfurt zurück, um als freie Künstlerin zu arbeiten. Ihr Werdegang steht exemplarisch für die Herausforderungen und Errungenschaften weiblicher Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich in einem von Männern dominierten Kunstbetrieb ihren Platz erkämpften. Auch wenn Jenny Fleischhauer in Vergessenheit geraten ist, wurden einige ihrer Künstlerkolleginnen, wie Ottilie W. Roederstein oder Mathilde Battenberg jüngst in der Ausstellung „Städel | Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“, die von 10. Juli 2024 bis 27. Oktober 2024 im Städel in Frankfurt gezeigt wurde, geehrt. Jenny Fleischhauer war ebenfalls in der 1930 im Frankfurter Kunstverein gezeigten Schau Frauen von Frauen dargestellt - eine der prägendsten Ausstellungen der Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnen, die den Mitliederinnen regelmäßig eine Plattform bot - zu sehen (Alexander Eiling, Eva-Maria Höllerer, Aude-Line Schamschula, „Zwischen Frankfurt und Paris […]“, in: Städel | Frauen, Ausst. Kat. Frankfurt 2024, S. 16).
Vorliegendes Gemälde präsentierte Jenny Fleischhauer im Entstehungsjahr 1909 in der 11. Jahresausstellung der Frankfurter Künstler. Die Künstlerin zeigt sich hier im Kostüm der Pierrette als Begleiterin Pierrots, beides Figuren der Commedia dell’arte. Gerade im ausgehenden 19. Jahrhundert erreichte die Pantomime in Frankreich einen Höhepunkt, und Pierrot wurde allgegenwärtig - außerdem bekam er ein weibliches Gegenstück, Pierrette, die mit Columbine um seine Zuneigung rivalisierte. Mit eindringlichem Blick wenden sich die beiden Protagonisten in ihren weißen Kostümen mit großem Narrenkragen, den markanten schwarzen Wollknöpfen und Hut nach links an den Betrachter. Die beiden setzen ihren Weg fort, wenden sich nicht zur Seite, sondern nur der Blick und die Haltung des Kopfes signalisieren eine Begrüßung, nicht überschwänglich, eher im Gegenteil, verhalten, aber selbstbewusst. Fleischhauer belebt die Szenerie mit flink gesetzten, pastosen Pinselstrichen, setzt sich und ihren Partner mit nur wenigen Farbnuancen vom Beige des Hintergrundes ab und akzentuiert bewusst mit dem Einsatz der Farben. Dieses eindrückliche Werk zeugt von Fleischhauers großem künstlerischen Talent und darf sicherlich als eines der Hauptwerke der Künstlerin gelten.
Provenienz: Berliner Privatbesitz.
Ausstellung: 11. Jahresausstellung der Frankfurter Künstler im Frankfurter Kunstverein, 31. Oktober bis 21. November, 1909, Nr. 23.
um 1910-15. Kokotte mit Fuchs-Stola.
Öl auf Leinwand. 72 x 62,5 cm. Unten rechts unleserlich signiert.
Mit einem wissenden, leicht provokanten Blick mustert die Kokotte den Betrachter, der sich geradezu wie ein Voyeur vorkommen muss. Die Frau hat sich teils aus der Bekleidung befreit und gewährt einen Blick auf ihren nackten Oberkörper. Die Diskrepanz zwischen ihrer diskreten Kleidung mit schwarzem Mantel und Ausgehhut und der Freizügigkeit, mit der die Dargestellte ihre Brüste präsentiert, ist das Frappierende an diesem ungewöhnlichen Werk. Der um den Hals gelegte Fuchspelz deutet auf die mondäne, wenn auch verrufene Welt der Kokotten, die in den 1910er Jahren das Straßenbild der Metropolen mitbestimmten.
Mathorne, Carl
Labortisch der Augenklinik im Frederiks Hospital in Kopenhagen
Los 6155
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Labortisch der Augenklinik im Frederiks Hospital in Kopenhagen.
Öl auf Leinwand. 37,2 x 31 cm. Verso auf einem Etikett signiert und in dänischer Sprache alt bezeichnet "Carl Mathorne / 2. Øjenklinik på Frederiks Hospital". Um 1906.
Das Frederiks Hospital war mit seiner Eröffnung 1757 Dänemarks erstes Krankenhaus. Mit der Gründung des Rigshospitalet musste es 1910 schließen. Das Gemälde ist folglich wohl vor 1910 zu datieren. Carl Mathorne porträtierte zudem 1906 den Professor und Chefchirurgen des Krankenhauses Oscar Wanscher - ein Hinweis auf die Datierung. Nach der Schließung des Krankenhauses wurde das Gebäude in den 1920er Jahren umgebaut und beherbergt seitdem das Dänische Museum für Kunst und Design (damals das Dänische Museum für dekorative Kunst).
Büste Clara Schumann.
Gipsabguss. H. 58 cm. An der rechten Seite des Sockels signiert und datiert "F. Hausmann / 1896", vorne auf dem Sockel in den Gips geritzt bezeichnet "Clara Schumann".
Clara Schumann (1819-1896), geb. Wieck, darf wohl als die berühmteste Pianistin der Romantik gelten. Bereits in jungen Jahren erhielt Clara als pianistisches Wunderkind große Anerkennung in der Musikwelt und wurde später als Virtuosin am Klavier gefeiert. Obwohl die damaligen gesellschaftlichen Gegebenheiten für Clara als Frau in ihrer Rolle als Pianistin, Ehefrau und Mutter nicht einfach waren, gelang es ihr dennoch, mit ihrer Musik häufig vor ihrem Mann Robert Schumann im Mittelpunkt der Öffentlichkeit zu stehen.
Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie von ihren Eltern, insbesondere von ihrem Vater Friedrich, der Claras Talent früh erkannte - sie lernte seit dem fünften Lebensjahr intensiv Klavier spielen, konnte aber zuvor bereits kleine Begleitungen nach Gehör spielen - legte er den Fokus ihrer Ausbildung ganz auf das Musizieren - nicht ohne eine gewisse Strenge. In Europa bekannt und beliebt wurde Clara schließlich durch zahlreiche Konzerttourneen, die ihr Vater organisierte, die für Clara aber nur unter Mühen zu bewältigen waren. Ihren späteren Ehemann Robert Schumann lernt Clara als Klavierschüler ihres Vaters im Alter von 8 Jahren kennen. Sie heiraten schließlich am 12. September 1840. Doch waren Clara mit der Eheschließung auch vielfältige Aufgaben zugewachsen, sie sollte nun auch den Pflichten einer Hausfrau und Mutter nachkommen. Clara legte ihre Konzerttätigkeiten zunächst - auch auf Wunsch ihres Mannes - für eine Zeit nieder, aber die finanzielle Situation der inzwischen jungen Familie mit zwei Töchtern erforderte auch Claras Einkommen. Zeit ihres Lebens trug sie - auch auf Grund der gesundheitlichen Beschwerden ihres Mannes - maßgeblich zum Unterhalt der Familie bei.
Nach zahlreichen Konzerten und Umzügen in verschiedene Städte, der Geburt ihrer acht Kinder, dem Tod ihres Mannes Robert im Juli 1856, verbrachte Clara den letzten Abschnitt ihres Lebens in Frankfurt am Main, wo sie im Jahr 1878 zur „Ersten Klavierlehrerin“ des neu gegründeten Dr. Hoch’s Konservatoriums berufen wird. Ihr letztes Konzert gab Clara am 12. März 1891 im Alter von 71 Jahren. Ein „Kopfleiden“, das allmählich zur Schwerhörigkeit führte, zwang sie, das Musizieren in den Folgejahren immer mehr einzuschränken. Am 20. Mai 1896 stirbt sie in Frankfurt an den Folgen eines Schlaganfalls.
Unser Gipsabguss zeigt Clara in ihrem letzten Lebensjahr im Alter von 76 Jahren. Mit einem milden Lächeln, den Blick leicht nach unten geneigt wirkt Clara versunken in ihren Gedanken. Das Original der Büste aus Marmor, das Friedrich Hausmann 1898 fertigte und das im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, stand ursprünglich im kleinen Saal des Saalbaus in der Junghofstraße in Frankfurt am Main. Clara, die während ihrer letzten Lebensjahrzehnte in der Mainmetropole lebte, konzertierte regelmäßig in diesem für seine hervorragende Akustik bekannten Konzerthaus.
Das vorliegende Gipsmodell war bis 1971 im Besitz des Mediziners sowie Kunst- und Musikliebhabers Max Flesch-Thebesius (1889-1983). Er engagierte sich nach dem Krieg insbesondere für den Wiederaufbau der Alten Oper in Frankfurt, und gründete 1956 zusammen mit dem Pianisten Erich Flinsch die Robert-Schumann Gesellschaft. Die Gipsbüste erhielt Flesch-Thebesius direkt von Hausmann, dessen Arzt er war. Auf Betreiben von Flesch-Thebesius und der Frankfurter Schumann-Gesellschaft wurde von dem alten Gipsabdruck der Büste ein Bronzeabguss erstellt, der der Stadt Baden-Baden gestiftet wurde. Dieser befindet sich heute im Brahmshaus. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Abgüsse, die sich im Baden-Badener Dahliengarten und in Dr. Hochs Konservatorium in Frankfurt befinden. Weitere Gipsmodelle befinden sich hingegen in der Sammlung des Goethe Universität Frankfurt am Main und im Schumann-Haus in Leipzig. Das Musikzitat auf dem Sockel ist das Eingangsmotiv zu Robert Schumanns Klavierkonzert op. 54.
Provenienz: Max Flesch-Thebesius, Frankfurt am Main (nach Auskunft der jetzigen Besitzer).
Seit 1971 Privatsammlung Deutschland.
Wächter, Paula von
Harlekin und Columbine (Stillleben mit Porzellanfiguren und Teeservice)
Los 6157
Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)
Harlekin und Columbine (Stillleben mit Porzellanfiguren und Teeservice).
Öl auf Leinwand. 60 x 83 cm. Unten rechts signiert und datiert "P. v. Waechter / 1923.".
In einem ungesehenen Moment wird der gedeckte Kaffeetisch zur Bühne für das Umwerbungsspiel zwischen Harlekin und Columbine. Welche Phantasie hat nicht schon Geschichten über das Dasein gesponnen, das Gegenstände fernab unserer Blicke führen? Das gestreifte Tuch hinterfängt die beiden wie im Theater, doch sie verharren in ihren Posen, der Zauber weicht und die Porzellanfiguren fügen sich in das größere Bild eines Stilllebens ein. Dieses malte Paula Wächter mit lockeren Pinselstrichen und einer wunderbaren Kombination von fliederblauen und gelben Farbakkorden, die das träumerische Element der Darstellung widerspiegeln und unterstreichen.
Mai: Vertrautes Paar.
Alabaster. Ca. Br. 33 x T. 23 x H. 24 cm. Im Stein signiert "St. Sinding". Um 1910.
Literatur: vgl. Georg Bröchner: "A Norwegian sculptor: Stephan Sinding", in: Studio: International Art, Juni 1914, S. 17.
Vase mit Hagebuttenzweigen.
Farbloses Glas, überfangen in Grün und Hellorange, umlaufend mit geätztem Reliefdekor. Auf der unteren Wandung in Hochätzung signiert "Arsall", auf dem Boden die zart nadelgeätzte Modellnummer "2634". H. 20 cm. Vereinigte Lausitzer Glaswerke AG, Weißwasser, 1918-1929.
Kleine Vase mit Iris.
Farbloses Glas, violett überfangen, umlaufend mit geätztem Dekor. Unten auf der Wulst in Hochätzung bez. "Gallé". H. 13 cm.
Vase mit Ahornzweigen.
Farbloses Glas mit Innen- und Außenüberfang. Kleine, gedrungene-balusterförmige Form, innen mit milchig-weißem Opal unterfangen, außen überfangen mit Rubinrosa und Orange, ringsum reliefierter Ätzdekor. Auf der Wandung gemarkt: Weis (stark geätzt). H. 11,5 cm. Beckmann & Weis, Mügeln bei Dresden, um 1910.
"Faunes et Nymphes" - Vase.
Polychrome Pâte-de-verre, formgeschmolzen. H. 22,4 cm. In der Wandung unterhalb des Faunes signiert "G. Argy-Rousseau" (vertieft formgeschmolzen), auf dem Boden nummeriert. Um 1923.
Andromeda.
Öl auf Leinwand. 208 x 113 cm. Rückseitig beglaubigt von Ebba Liedbarg Hoppe und Gunnar Hoppe, unten rechts mit rotem Lacksiegel mit der Aufschrift „Gammelholms Toldkontroll “. 1888.
An einen Felsen am Meeresufer geschmiedet, steht Andromeda lebensgroß in Erwartung des schrecklichen Ungeheuers, dem die Jungfrau geopfert werden soll. Doch der jugendliche, mit dem Schild der Medusa bewaffnete Held Perseus errettet sie und nimmt Andromeda zur Frau. Das helle Inkarnat des sinnlichen Aktes kontrastiert wirkungsvoll mit der Farbe der vom Meer umspülten Felsen, wobei das mythologische Thema lediglich als Vorwand für die explizit erotische Darstellung dient. Bei dem 1888 geschaffenen Gemälde handelt es sich um das Hauptwerk des schwedischen Malers, entstanden auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens in den 1880er und 1890er Jahren. Die Akademie zeichnete den Künstler mit einer Medaille für dieses Werk aus. Hoppe studierte 1881-1887 an der Kunstakademie in Stockholm, 1888-1889 in Kopenhagen und anschließend bis 1892 in Paris bei Léon Bonnat. Er unternahm bis 1898 Studienreisen nach Frankreich, Italien und Deutschland, wobei er sich längere Zeit in München aufhielt. In Schweden reüssierte Hoppe als Porträtmaler.
Junge Frau in Schwarz.
Öl auf Leinwand. 33 x 25 cm. Unten links in Rot signiert "G. Max".
Provenienz: Privatsammlung Sachsen.
um 1900. Méditation.
Alabaster mit Kupferapplikation. Ca. 26 x 24 x 16 cm. Grüner Marmorsockel (H. ca. 2 cm). Hinten rechts auf der Schulter signiert und monogrammiert "Senter AS [ligiert]" (geritzt), Messingschildchen mit Titel, unterhalb des Sockels mit eingelassener Plakette "AS & Co".
Schram, Alois Hans - zugeschrieben
Antiker Hafen mit zwei Frauen in Tunikas
Los 6166
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
zugeschrieben. Antiker Hafen mit Stele mit Horusfalken.
Öl auf Leinwand. 110 x 100 cm.
Provenienz: Wohl aus dem Nachlass des Künstlers (verso handschriftl. Vermerk auf dem Keilrahmen).
Privatsammlung, Wien.
Seitdem Privatsammlung, Berlin.
Kuhnert, Wilhelm
Brunnen mit Wasser speiendem Delphinkopf im Nymphenbad des Dresdner Zwingers
Los 6167
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Brunnen mit Wasser speiendem Delphinkopf im Nymphenbad des Dresdner Zwingers.
Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 41,6 x 28,9 cm. Unten rechts signiert und datiert "Wilh. Kuhnert / 86", verso mit dem Werkverzeichnisstempel mit den Nrn. 07 07 0022 II sowie mit Bleistift bezeichnet "Nr. 138".
um 1910. Die Olympioniken.
Öl auf Leinwand. 106,5 x 68 cm. Verso auf der Leinwand mit dem Stempel des Dresdener Farbenhändlers Herrmann Neisch & Co.
Sinnender Frauenakt.
Öl auf Leinwand. 106 x 81,5 cm. Links unten signiert "Paczka F.", verso auf dem Keilrahmen auf Fragmenten alter Klebezettel bezeichnet "Paczka, Ferenz" und "(Ab)schied der [...]".
Der in Ungarn geborene Ferenc Paczka studierte an der Kunstakademie in München unter Alexander Strähuber, Rudolph von Seitz und Wilhelm von Diez. Im Jahre 1874 ging er nach Paris, um sich dort dem Zirkel um Mihály von Zichy anzuschließen. Im Jahre 1882 siedelte Paczka nach Rom über, wo er viele Jahre lebte und auch seine Ehefrau, die Künstlerin Cornelia Paczka-Wagner, Tochter des berühmten Wirtschaftswissenschaftlers Adolf Wagner, kennenlernte. Gemeinsam siedelten sie im Jahre 1895 nach Berlin über, eröffneten ein erfolgreiches Atelier und schufen viele ihrer Kunstwerke auch gemeinsam. Enge Freundschaften pflegten sie unter anderem mit Max Klinger und Karl Stauffer-Bem.
Stehender Knabenakt.
Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte kaschiert. 120 x 59 cm. Unten rechts signiert und datiert "H. Wernecke / 1906".
Brioschi, Othmar
Blick vom Park der Villa d'Este in Tivoli auf die Hügel der römischen Campagna
Los 6171
Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)
Blick vom Park der Villa d'Este in Tivoli auf die Hügel der römischen Campagna.
Öl auf Leinwand. 37,7 x 65,5 cm. Unten links signiert "O. Brioschi. Rom.", verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "O. Brioschi. Rom Palazzo Venezia" und "Villa d'Este". Um 1900.
Der in Wien geborene und zunächst dort ausgebildete Brioschi studiert ab 1874 an der Akademie in München. Anschließend spezialisiert er sich an einer auf Landschaften ausgerichteten Malschule bei Eduard Peithner von Lichtenfels in Wien. Das zweijährige Reisestipendium nach Rom, das er 1882 erhält, verändert sein Leben - von nun an wird Italien sein ständiger Wohnsitz. In der dortigen Landschaft, besonders in der Umgebung von Rom, findet er die Motive für seine effekt- und stimmungsvollen Kompositionen. 1905 wird er zum Professor an der Accademia di San Luca berufen. Hier unterhält er ein Atelier im Palazzo Venezia. Die Palast- und Gartenanlagen der ab 1549 in Tivoli erbauten Villa d’Este mit ihren mächtigen Zypressen waren Mitte des 19. Jahrhunderts beinahe verfallen. Ihr Erbe, der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este lässt sie ab 1851 umfassend wiederherstellen und beauftragt Brioschi mit einer zeichnerischen Dokumentation. 1898 wird ein Kompendium, das 17 Ansichten des Parks enthält, als bibliophiles Mappenwerk in der vatikanischen Druckerei vervielfältigt. Es begründet Brioschis Ruf als einer der hervorragendsten österreichischen Landschaftsmaler in Italien um 1900. In dieser Zeit entstehen auch mehrere Gemälde, in denen der poetisch-elegische Charakter der Anlage stimmungsvoll eingefangen ist. Obgleich sich Brioschi an topographische Vorgaben hält, erscheinen seine meist menschenleeren Darstellungen aufgrund gestreckter Formate, eigenwilliger Perspektiven und unkonventioneller Bildausschnitte nur mittelbar der Realität verpflichtet. Fast muten sie wie symbolistische Traumlandschaften an, die den Betrachter zu meditativer Versenkung einladen.
Flora - Allegorie des Frühlings.
Öl auf Leinwand. 89 x 80 cm. Oben links signiert und bez. "Paczka Ferenc / Roma".
nach. Odysseus und die Sirenen.
Öl auf Leinwand. 75 x 150 cm.
Gleichseitige Wiederholung nach Otto Greiners Motivvorlage, die zunächst als Farblithographie entstand und 1902 als großformatiges Ölgemälde ausgeführt wurde; dieses befindet sich im Museum für Bildende Kunst, Leipzig.
nach. Sirene (Triton und Nereide).
Öl auf Leinwand. 64 x 135 cm.
Gleichseitige Wiederholung nach Max Klingers 1895 datiertem Gemälde, das in Florenz in der Galleria d’Arte moderna im Palazzo Pitti als Dauerleihgabe gezeigt wird.
Circe.
Öl und Tempera auf Leinwand. 144,5 x 198 cm. Unten rechts bezeichnet "unvollendet". Um 1904.
Das monumentale Gemälde Circe, das aus dem Nachlass des Künstlers stammt und sich bis jetzt immer Besitz der Nachfahren Lipinskys befand, wird erstmalig auf einer Auktion angeboten. Die suggestive Darstellung mit der mythischen Zauberin markiert den Höhepunkt im malerischen Schaffen Lipinskys. Der Künstler kam als vielversprechendes Talent der Berliner Akademie, wo er unter Anton von Werner studiert hatte, 1902 mit einem dreijährigen Stipendium nach Rom. Er ließ sich dauerhaft in der Stadt nieder und fand schnell Anschluss an den deutschrömischen Künstlerkreis, insbesondere an Otto Greiner und Max Klinger. Unter Hinwendung zum Symbolismus und unter Einfluss der Antike, suchte er fortan zunehmend Motive aus der Mythologie.
Die ersten Jahre nach seiner Ankunft bis 1913 arbeitete Lipinsky in einem Atelier der Villa der Kunstmäzenen Strohl-Fern. Ein Foto aus dem Jahr 1904 zeigt ihn in seinem Studio vor der großen Leinwand der Circe (Vergleichsabb.). Die Zauberin steht auf einer bewaldeten Klippe ihrer Insel Aiaia und beobachtet durch das Geäst das herannahende Schiff des Odysseus. Der griechische Held bleibt eine Randerscheinung, da der mythologische Stoff vordergründig Anlass bietet, um den während des Fin de Siècle allgegenwärtigen Topos der anziehenden wie gefährlichen femme fatale zu inszenieren. Die schöne, hinterhältige Circe, die Männer in Tiere verwandelt, war hierfür die ideale Projektionsfläche. Ihre Figur beansprucht aktähnlich, in Frontalansicht den Bildmittelpunkt. Zwei schwarze Panther umschmeicheln sie sinnlich; ihr Körper wird sowohl farblich als auch kompositorisch von einem wehenden roten Tuch hinterfangen. Bedrohung strahlen sowohl das emporgehobene Gefäß mit dem unheilbringenden Zaubertrunk als auch ihr stechende Blick aus. Circes Profil erinnert mit den kunstvoll gesteckten, roten Haaren an Franz von Stucks später entstandene Tilla Durieux als Circe (1912), wobei Lipinsky bei der Verschmelzung von Gefahr und Erotik auf eine idealisierte Klassizität der Formen und kompositorische Harmonie setzt.
Zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemäldes war Lipinsky noch Stipendiat. Das repräsentative Großformat und der aufwendige Rahmen zeugen von seinem Ehrgeiz und dem Anspruch, den Erwartungen der Berliner Akademiekollegen gerecht zu werden. Wahrscheinlich führte sein Entschluss, in Rom zu bleiben, dazu, dass das ambitionierte Werk unvollendet blieb. In Rom entdeckte er nämlich die Technik der Radierung für sich, der er sich schließlich fast ausschließlich widmete. Linien, Konturen und ein genaues Modellstudium sind bereits in vorliegendem Werk bestimmend. Die Aufgabe der Circe kann also als Lipinskys erster Schritt in Richtung des sukzessiven Abkehr vom Gebiet der Malerei zugunsten der Grafik interpretiert werden.
Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.
Ausstellung: Hamburg, Hamburger Kunsthalle: Femme Fatale. Blick - Macht - Gender. 9. Dezember 2022-10. April 2023.
Literatur: Ausst. Kat. Femme Fatale. Blick - Macht - Gender, Hrsg. Markus Bertsch, Hamburg 2022, S. 165, Kat. 90 mit ganzseitiger Abb.
Plock, Karl
Römische Campagna mit Aquädukt im Dämmerlicht
Los 6176
Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)
Römische Campagna mit Aquädukt im Dämmerlicht.
Öl auf Leinwand. 71 x 103 cm. Unten links signiert "K Plock", verso auf dem Keilrahmen mit Klebeetikett, darauf handschriftl. in brauner Feder wohl vom Künstler bez. "Die Ruinen der römischen Wasserleitung Aqua Claudia Karl Plock Maler Kaiserstraße 38 Karlsruhe".
Henner, Jean-Jacques
Bildnis einer rothaarigen Frau im Profil
Los 6177
Schätzung
4.500€ (US$ 4,839)
Bildnis einer rothaarigen Frau im Profil nach links.
Öl auf Leinwand. 34,3 x 20,3 cm. Unten rechts auf dem roten Ärmel signiert "J Henner".
Junger Bogenschütze im Gras.
Öl auf Leinwand. 44,5 x 50 cm. Unten rechts signiert "von Hoesslin".
Aus einer Augsburger Patrizierfamilie stammend und auf einer Reise seiner Eltern in Budapest geboren, wächst Georg von Hoesslin in den Verinigten Staaten auf. Dort absolviert er eine kaufmännische Ausbildung bis er im Jahr 1871 nach Deutschland zurückkehrt, um an der Münchener Kunstakademie zu studieren. Mit der akademischen Ausbildung unzufrieden, entschließt er sich seinen weiteren künstlerischen Weg größtenteils autodidaktisch fortzusetzen. Im Jahr 1875 reist er erstmals nach Italien, ein Land, das fortan großen Einfluss auf sein Werk haben wird. Obwohl Hoesslin seinen Hauptwohnsitz in München behält und dort den Großteil seiner Werke schafft, verbringt er die kommenden vierzig Jahre regelmäßig mehrere Wochen oder Monate südlich der Alpen. Er erkundet die italienische Natur und in seinen Studien steht vor allem die Landschaft im Mittelpunkt. In seinen Gemälden steht aber weniger die genaue Darstellung realer Landschaften im Vordergrund, als vielmehr das Bestreben, eine mystische und antike Atmosphäre zu erzeugen, die an die Werke von Arnold Böcklin erinnert.
Faun beim Angeln an einem Waldweiher.
Öl auf Leinwand. 38,3 x 29,2 cm. Rechts unten monogrammiert (ligiert), sowie verso mit Pinsel auf der Leinwand bezeichnet "Theo. Grenzstein / Düsseldorf". Um 1900.
Der in Estland geborene Tönis Grenzstein wuchs als Kind einer einfachen Bauernfamilie auf und ging in Dorpat auf eine Zeichenschule der Deutschen Handwerkergesellschaft, wo er von Rudolf Julius von zur Mühlen gefördert wurde. Ausgestattet mit einem Stipendium eines russischen Adeligen ging er 1885 an die Düsseldorfer Akademie, wo er bei Adolf Schill, Hugo Crola und Peter Janssen studierte. Um die Jahrhundertwende schloss er sich der Künstlervereinigung Malkasten an, bevor er zu seinem Bruder nach Paris reiste. Von dort ging er nach Elsaß-Lothringen und gründete dort eine eigene Malschule für Damen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges musste er das Elsaß verlassen und kehrte nach Düsseldorf zurück, wo er eine Farbenfabrik aufbauen wollte. Nachdem dieses Unterfangen scheiterte, verfiel er dem Alkohol und starb bereits 1916 in einem Düsseldorfer Krankenhaus.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2024 Galerie Gerda Bassenge
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5A
14193 Berlin
Öffnungszeiten:
Montag bis Donnerstag, 10–18 Uhr,
Freitag, 10–16 Uhr
Telefon: +49 30 8938029-0
Fax: +49 30 8918025
E-Mail: info (at) bassenge.com
Impressum
Datenschutzerklärung
© 2022 Galerie Gerda Bassenge