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Tripi, Giuseppe
La Croce di Santa Maria di Gesù bei Palermo
Los 6052

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

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La Croce di Santa Maria di Gesù bei Palermo, im Hintergrund der Monte Grifone mit dem Konvent.
Öl auf dünnem Karton. 20 x 27,5 cm. Verso in Bleistift wohl eigenh. bez. und datiert "Giuseppe Tripi dipinge sul vero nel 1840".

In der Piazzetta Croce alla Guadagna in Palermo steht bis heute, wie der Name nahelegt, ein Bildstock mit einem marmornen Kruzifix. Als er errichtet wurde, war die Gegend jedoch nicht mehr als brache Campagna auf dem Weg zum Franziskanerkonvent Santa Maria di Gesù. Das Kreuz steht der Legende nach an jener Stelle, wo sich ein Wunder ereignet haben soll: Als nämlich im 15. Jahrhundert der Gründer des Konvents verstarb, entfachte sich ein Streit zwischen den Mönchen von S. Maria di Gesù und den palermitanischen Franziskanern von S. Francesco um das Privileg, den seeligen Leib aufzubewahren. Die Mönche von S. Maria raubten den Leichnam aus S. Francesco, wurden jedoch bei ihrer Flucht bei der Guadagna eingeholt. In diesem Moment brach ein Gewitter aus, das die Franziskaner von S. Maria wundersamerweise nicht nässte. Einvernehmlich wurde dies als Zeichen Gottes gedeutet und der Gründungsvater seinem Kloster überlassen. Zum Gedenken steht dort das Kreuz, das auch in Tripis Gemälde zu sehen ist. Im Hintergrund, am Fuße des Monte Grifone, erheben sich die weißen Gemäuer von S. Maria di Gesù.

Preller d. Ä., Friedrich
Römischer Rundturm bei Olevano
Los 6054

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8.060€ (US$ 8,667)

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Römischer Rundturm bei Olevano.
Öl auf Malkarton. 28,8 x 29,4 cm. Links auf einem Stein monogrammiert "F. P.", verso in Bleistift von fremder Hand bez. "Friedrich Preller d. Aeltere / Motiv bei Olevano". Wohl um 1830.

Das warme Licht des Südens ist für den einladenden Charakter dieser charmanten Ansicht bestimmend. Es taucht den antiken Rundbau, vielleicht die Überreste eines Speichers, in goldenen Schein, der mit dem strahlenden Blau des klaren Himmels und den satten Grün- und Erdtönen der Umgebung harmoniert. Es ist dieses Licht, das selbst den einfachsten Landschaftsausschnitten ihren speziellen Reiz verleiht und Künstler scharenweise nach Italien zog. Friedrich Preller könnte das Motiv bei seinen ausgedehnte Streifzügen durch das römische Umland im Zuge seiner ersten Italienreise 1827-1831 entdeckt und dieses sogleich "en plain air" auf seinen Malkarton gebracht haben.

Morgenstern, Carl
Casa del Portinaio: Das Gärtnerhaus im Park der Villa Borghese
Los 6055

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17.360€ (US$ 18,667)

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Casa del Portinaio: Das Gärtnerhaus im Park der Villa Borghese.
Öl auf Papier, auf Leinwand. 27,4 x 40,5 cm. Unten rechts in die nasse Farbe geritzt "... 1837 / Borghese" und signiert sowie datiert "Carl Morgenstern 1837".

Der einer Frankfurter Malerfamilie entstammende Carl Morgenstern reiste 1834 nach Italien und hielt sich bis 1837 meist in Rom auf. Auf seinen Ausflügen mit gemeinsamen Malerfreunden, wie Ernst Willers und Hanns Gustav von Haugk, fertigte Morgenstern zahlreiche Studien der italienischen Campagna. Bei einem Besuch in der Villa Borghese muss diese Komposition entstanden sein. Im südlichen Licht der untergehenden Sonne leuchtet die helle Fassade der Casa del Portinaio und setzt sich atmosphärisch vom strahlenden Blau des Himmels ab - farbfrisch und wunderschön erhalten. Das Pförtnerhaus war unter den Künstlerreisenden ein beliebtes Motiv, so ist es neben vielen weiteren in Arbeiten Karoly Markós d. J. oder auch auch Carl Wilhelm Götzloffs überliefert. Das Haus existiert heute jedoch nicht mehr, es wurde 1849 abgerissen.

Catel, Franz Ludwig
Zwei Pifferari in einer Mondnacht, im Hintergrund die Silhouette des Petersdoms
Los 6056

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2.480€ (US$ 2,667)

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Zwei Pifferari in einer Mondnacht, im Hintergrund die Silhouette des Petersdoms.
Öl über Radierung und Aquatinta auf gold grundiertem Velin. 10,1 x 8,7 cm (Plattenränder); 10,9 x 9,6 cm (Blatt). Verso bezeichnet "Fr. L. Catel" sowie von anderer Hand in Bleistift bez. "Leinweber". 1812/22.

Dieses bislang unbekannte Werk ergänzt eine kleine Gruppe von drei Abzügen einer kleinformatigen Radierung Franz Ludwig Catels, die der Künstler eigenhändig überarbeitet hat. Dabei nimmt das vorliegende Exemplar innerhalb der Gruppe eine herausragende Stellung ein, da Catel Öl- und nicht Wasserfarben verwendete und auf dem Papier noch vor dem Druck einen edlen Goldgrund applizierte. Diese raffinierte Bearbeitungsweise bereichert das Bild, das wir vom Schaffen dieses Künstlers haben, um eine neue Facette. Catel beschäftigte sich erstmals 1801-1807 in Berlin mit der Radierkunst, aufgrund des südländischen Charakters des Motivs dürfte das Blatt jedoch erst nach seiner Übersiedelung nach Rom Ende 1811 entstanden sein. Zweifellos setzen zudem die zwei Pifferari, mit Schalmei und Dudelsack musizierend, die Kenntnis der um 1810 in Rom populären Darstellungen in der Art eines Bartolomeo Pinelli voraus.
Laut Andreas Stolzenburg fertigte Catel häufiger kleinformatige, kolorierte Kompositionen als Geschenk für seinen Familien- und Bekanntenkreis an. Dass auch die vorliegende Radierung als Präsent diente, legt ein aquarellierter Abzug im Erinnerungsalbum der Dresdner Familie Baehr nahe, den Bertha Weiss, Verlobte des Dresdner Malers Johann Carl Baehr, 1822 vom Künstler erhalten hatte (abgebildet in Hans Geller: "I Pifferari". Musizierende Hirten in Rom, Leipzig 1954, Taf. 7). Noch 1827 schrieb Bertha an ihren Verlobten: „Die Pifferari kenne ich nur aus Abbildungen [...]. Ich habe ein kleines Bildchen von Catel, wo einige vor einem Madonnenbild stehen.“ Dass der einstweilen unbekannte Empfänger unserer kleinen Preziose einen besonderen Stellenwert für Catel gehabt haben muss, steht außer Frage. Die kolorierte Radierung wird in das in Vorbereitung befindliche Verzeichnis der Werke Franz Ludwig Catels von Dr. Andreas Stolzenburg, Hamburg, aufgenommen.

Deutsch
um 1840. Das Ave Maria Läuten
Los 6058

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1.116€ (US$ 1,200)

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um 1840. Das Ave Maria Läuten - Italienisches Landvolk zur Andacht bei einer Marienkapelle.
Öl auf Leinwand, doubliert. 35 x 47,5 cm.


Rottmann, Carl
Die Bucht von Genua mit der Mündung des Bolcevera
Los 6059

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34.720€ (US$ 37,333)

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Die Bucht von Genua mit der Mündung des Bolcevera.
Öl auf Leinwand. 52 x 78,5 cm. Unten rechts signiert "Rottmann", verso auf dem Keilrahmen ein altes Etikett mit Angaben zum Künstler und der Besitzerin "Frau Geh. Rath. Passavant". 1826/27.

Als Carl Rottmann nach seiner ersten Münchner Periode im April 1826 Richtung Süden aufbrach, tat er dies als Suchender, der das bis dahin angeeignete Repertoire an heimischen Bergwelten erweitern wollte. Genua war die erste Etappe. In der Hafenstadt verbrachte Rottmann die Monate von April bis September und sammelte erste Eindrücke auf dem verheißungsvollen italienischen Boden. Die anfängliche Begeisterung wich jedoch schnell Ernüchterung. Aus den Briefen an seine Frau Friederike geht hervor, dass die vorgefundene Landschaft nicht so recht zum heroischen Bild passen wollten, das er sich von dem geschichtsträchtigen Land gemacht hatte: „Die Natur ist groß und eigenthümlich, aber nicht nach meiner Vorstellung; ich dachte mir das Ufer hinauf eine reiche, üppige Vegetation zu finden […]“ (zit. n. Fritz Krauß: Carl Rottmann. Mit einem Anhang, Heidelberg 1930, S. 119). Rottmann war sicherlich nicht der erste nordalpine Künstler, der seine Erwartungen in Bezug auf den Süden der Realität anpassen musste. Und so kämpfte er zu Beginn mit der künstlerischen Bewältigung der neuartigen Mittelmeerlandschaft. Gleichzeitig zeigte er sich fasziniert von der „blaue[n] Ferne“, deren Einfangen er sich in dieser Anfangsphase zur Aufgabe machte: „Und als ich mir vornahm, diese Landschaft zu malen, da wollte ich eben auch nur eine blaue Ferne malen […]“ (wie die folgenden Zitate aus einem Brief an Friederike Rottmann, zit. n. Bierhaus-Rödiger 1978, Dok. 30).
Das glückliche Ergebnis dieses künstlerischen Ringens um eine angemessene Landschaftsdarstellung liegt mit unserem Gemälde vor, das gleichsam eines der ersten Werke ist, die Rottmann in Italien schuf. Es handelt sich dabei um die Zweitfassung einer Ansicht der Bucht von Genua, die er anfertigte, nachdem er die Erstfassung für zu klein befunden hatte (hierzu vgl. Rödiger-Diruf 1989, Kat. N 8). Von einem erhöhten Standpunkt überblickt der Betrachter die Bucht und folgt der Küstenlinie von den sanft zum Meer abfallenden Hügeln bis zu den Bergen im Mittelgrund und den dahinterliegenden Gebirgsketten, die sich in der Ferne verlieren. Seiner Frau beschrieb Rottmann die Ansicht wie folgt: „Die Gebirgskette ist die westliche Küste des mittelländischen Meere […]. An dem Ende der Kette liegt Monaco und 4 Stunden davon rechts in einer Bucht Nizza. Das [sic!] Ort im Hintergrund nächst dem Fuße ist Cornigliano, bei dem sich die Bolcevera ins Meer ergießt.“
Rottmann gab sich mit dem Ergebnis selbstzufrieden und schrieb über die Erstfassung: „Das […] Bild mit den blauen Bergen ist in der Farbe ziemlich gut, die Landschaft ist eben wegen diesen blauen Bergen so reizend, wie überhaupt die blauen Fernen es sind.“ Diese Fernen bannte er auch in unserer Fassung mit einer Leichtigkeit auf die Leinwand, die nichts vom anfänglichen Unmut spüren lässt. Deutlich wird am Werk das vorsichtige Austarieren und gegeneinander Abwägen von realistischer Beschreibung des Vorgefundenen und eigenem Naturempfinden. So ging den kahlen Bergen des Hintergrunds genaues Naturstudium voraus, das in Form von drei vorbereitenden Zeichnungen dokumentiert ist (vgl. Bierhaus-Rödiger 1978, Kat. 74-76). Im Vordergrund arbeitete Rottman dagegen seine oben geschilderten Erwartungen an die italienische Landschaft ein und verhüllt die hügelige Küste mit der markanten villenartigen Architektur in üppiges Grün. Der Vegetation vor Ort konnte er nämlich wenig abgewinnen. So bezeichnet er eine andere Ansicht der Genueser Bucht, die ihm mit der Weisung in Auftrag gegeben wurde, topographisch genau zu arbeiten, unzufrieden als „armselige Vedutenphysiognomie“, die „aber wenigstens treu“ sei, denn „so sieht’s in einer Campagne in der Nähe von der Stadt aus, magerer, steiniger Boden, auf dem nur Oelbäume, Feigen und Lorbeer wachsen […]“. In unserem Gemälde konnte Rottmann dagegen freier nach seinen eigenen Vorstellungen agieren. Das Werk verleiht somit einerseits seiner ersten Italienerfahrungen bildlichen Ausdruck und vereint andererseits eindrücklich den spannungsreichen Gegensatz zwischen realistischer Naturdeskription und idealisierter Interpretation derselben.

Provenienz: Sammlung Passavant (wohl Emma von Passavant-Gontard).
Sammlung E. Voith, Prien am Chiemsee.
Sammlung Dr. Peter Nathan, Zürich.
Sammlung Dr. Dieter Bührle, Zürich.
Schweizer Privatsammlung.
Süddeutsche Privatsammlung.

Ausstellung: Landschaft als Geschichte. Carl Rottmann. 1797-1850. Hofmaler König Ludwigs I., Heidelberg 1997/1998, Kurpfälzisches Museum; München 1998, Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung.

Literatur: Hugo Decker: Carl Rottmann, Berlin 1957, Nr. 366, S. 75 [irrtümlich als "Palermo" bezeichnet].
Erika Bierhaus-Rödiger: Carl Rottmann. Monographie und kritischer Werkkatalog, München 1978, Kat. 77, S. 182f (mit Abb.).
Erika Rödiger-Diruf: "Landschaft als Abbild der Geschichte. Carl Rottmanns Landschaftskunst 1820-1850. Mit einem Nachtrag zum Werkkatalog von 1978", in: Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst (Dritte Folge), Bd. XL (1989), S. 172.
Christoph Heilmann, Erika Rödiger-Diruf (Hrsg.): Landschaft als Geschichte. Carl Rottmann. 1797-1850. Hofmaler König Ludwigs I., Ausst.Kat. Heidelberg und München, München 1997, Kat. 51, S. 171 (mit Abb.).

Schiøttz-Jensen, Niels Frederik
Italienerin an einem Brunnen in Anticoli Corrado
Los 6060

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
496€ (US$ 533)

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Italienerin an einem Brunnen in Anticoli Corrado.
Öl auf Leinwand. 49,9 x 34 cm. Unten rechts signiert, datiert und bezeichnet "N. F. Schiøttz-Jensen. 1911 / Anticoli", verso auf dem Keilrahmen ein Galerieetikett" 4/1912 N. F. Schiottz-Jensen".


Lutteroth, Ascan
Küstenpartie an der Côte d'Azur
Los 6062

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

Küstenpartie an der Côte d'Azur.
Öl auf Leinwand. 47,3 x 80,5 cm. Unten links signiert "A. Lutteroth".


Tischbein, August Anton
Straßenzug in Tivoli unweit der Porta del Colle
Los 6064

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

Details

Straßenzug in Tivoli unweit der Porta del Colle.
Öl auf festem Malkarton. 28,1 x 38,6 cm. Unten rechts bezeichnet und datiert "Tivoli d. 10ten Juli / 1837." (in die nasse Farbe geritzt).



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Tischbein, August Anton
Kostümstudie einer römischen Frau und zweier Kinder
Los 6065

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

Kostümstudie einer jungen Cociara und zweier Kinder.
Öl auf festem Velin. 33,8 x 42,1 cm. Um 1836/37.



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Tischbein, August Anton
Wäscherinnen am Fuße eines Dorfes bei Rom
Los 6066

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Wäscherinnen am Fuße eines Dorfes bei Rom.
Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 47 x 34,8 cm.



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Tischbein, August Anton
Palmen vor einer süditalienischen Bucht
Los 6067

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.984€ (US$ 2,133)

Details

Palmen vor einer sizilianischen Bucht.
Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 37,4 x 27,1 cm. Unten rechts signiert und datiert "A. Tischbein / 1842".



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Tischbein, August Anton
Blick von Civitella auf die Mammellen mit Rocca Santo Stefano
Los 6068

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.464€ (US$ 4,800)

Details

Blick von Civitella auf die Mammellen mit Rocca Santo Stefano, im Hintergrund Rocca Canterano.
Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 28,8 x 42,8 cm. Unten rechts bezeichnet und datiert "Civitella d. 8 Juni 1837" (in die nasse Farbe geritzt).

Das lebhafte kulturelle Klima Triests zog um die Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche Künstler aus der Fremde an. Unter ihnen auch der Urheber der hier angebotenen Gemälde (Los 6064-6069). Anton August Tischbein entstammte der berühmten und weitverzweigten Künstlerfamilie, dennoch ist sein Wirken über die grundlegenden biographischen Daten hinaus kaum erforscht. Geboren wurde Tischbein in Rostock, wo er im väterlichen Atelier seine erste künstlerische Unterweisung erhielt. Auf eine Ausbildung an den Akademien in Berlin (1824-1826) und Dresden folgten ausgedehnte Wanderjahre, die ihn schließlich nach Triest führten, wo er um 1837/38 seine endgültige Bleibe fand. In der damals habsburgisch regierten Hafenstadt konnte er das italienische Kulturklima genießen, ohne dabei auf seine Muttersprache verzichten zu müssen. Er integrierte sich schnell und seine Werke wurden vom lokalen Adel wie der Aristokratie hoch geschätzt.
Mit Ausnahme einiger Ausflüge in die Bildniskunst, lag Tischbeins Schwerpunkt auf der Vedutenmalerei. Aus überwiegend diesem Bereich stammen auch unsere Gemälde. Allerdings handelt es sich dabei um frühe, intime Arbeiten aus der Zeit seiner rastlosen Wanderjahre, die aufgrund ihres privaten Charakters wohl nicht zum Verkauf standen und sich bis vor wenigen Jahren als geschlossenes Konvolut in Familienbesitz befanden. 1837 brach Tischbein von München in Richtung Rom auf, von wo er weiter nach Süden in die Abruzzen und bis nach Kalabrien reiste - eine unübliche Route, denn die Stiefelspitze galt damals als gefährliches Banditenland. Den Schwerpunkt unseres Konvoluts bilden Studien aus dem römischen Umland. Obwohl es sich um Ölstudien auf Papier handelt, die, wie die Bezeichnungen und Datierungen verraten, teilweise vor Ort entstanden, überzeugen die Werke durch ihre bildmäßige Abgeschlossenheit, den Farbsinn und Blick für das Wesentliche einer Situation. Es stechen die farbig satten Ansichten der Rocca di S. Stefano und eines Straßenzuges in Tivoli hervor. Aber auch Frauen in lokalen Trachten, die sogenannten Ciociare wurden Gegenstand seines Interesses. Insgesamt beleuchten die Gemälde eine Facette des noch von Dunkel umhüllten Schaffens dieses Künstlers, der offensichtlich gerade im privaten, ungezwungenen Malen seine Bravour zur vollen Entfaltung brachte.

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Tischbein, August Anton
Studie einer jungen Wasserträgerin aus Tivoli
Los 6069

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Studie einer jungen Wasserträgerin aus Tivoli.
Öl auf festem Velin. 34,2 x 22,36. Unten rechts datiert "Tivoli 1836".



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Lot 6070, Auction  117, Hummel, Carl Maria Nikolaus, Das Mühltal bei Amalfi

Hummel, Carl Maria Nikolaus
Das Mühltal bei Amalfi
Los 6070

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
42.160€ (US$ 45,333)

Details

Das Mühlental bei Amalfi.
Öl auf Leinwand. 155 x 105 cm. Unten rechts signiert und datiert "C. Hummel 1878".

Das Valle dei Mulini nahe dem Dorf Pogerola an der Amalfiküste avancierte ab den 1810er Jahren zu einem der beliebten Motive im Kreise der deutschen Romantiker. Der Übergang von der klassisch-romantischen Landschaftsauffassung, wie sie noch bei Koch oder Reinhart zu finden ist, zu einer naturalistischen, verstärkte die Begeisterung für verfallene Industriearchitektur zwischen üppiger Flora und steiler Bergwelt. Man wollte sich abgrenzen von der bekannten Motivwelt, den Sehnsuchtsorten wie Sorrent, Pompeji, Salerno, Paestum mit ihren klassisch-antiken Bauten.
Das enge Tal erhielt seinen Namen durch die zahlreichen Papiermühlen, die einst im Tal ansässig waren und nach ihrer Schließung immer mehr dem Verfall überlassen wurden. Die wilde Natur eroberte sich die Landschaft zurück. Das Mühlental wurde von zahlreichen Künstlern besucht und porträtiert, wie beispielsweise von Joseph Rebell (1811/13), Thomas Ender (1820), Carl Wilhelm Götzloff (1823), Jean Charles Remond (1823), Adrian Ludwig Richter (1825), Ernst Fries (1826) oder Carl Blechen, der wohl eine der bekanntesten Zeichnungen des Tals fertigte (siehe zur Thematik Iris Berndt: „Carl Blechen (1798-1840) und die künstlerische Entdeckung des Mühltals von Amalfi“, in: Jahrbuch der Berliner Museen 2017).
Im Gegensatz zur Mehrheit seiner Kollegen richtete Hummel in seinem Gemälde den Blick nicht bergaufwärts auf die verfallenen, bewachsenen Ruinen der Mühle sondern blickt hinab in das gedrungene, steile Tal, das den Blick frei gibt auf die malerische Küste mit dem Meerbusen von Salerno und den mittelalterlichen Torre dello Ziro, der imposant über Amalfi thront. Auch Ludwig Richter hat beispielsweise einen ähnlichen Blickwinkel in seinem Gemälde „Tal bei Amalfi mit Aussicht auf die Bucht von Salerno“ von 1826 eingenommen (Museum der Bildenden Künste, Leipzig).
Wohl eines der beeindruckendsten Gemälde Hummels in frisch leuchtenden Farben und von atemberaubender Atmosphäre, das den Betrachter mit auf die eindrückliche Reise ins Hinterland von Amalfi nimmt und ihn in der Erhabenheit des Ausblicks inne halten lässt.

Pilliard, Jacques
Römerinnen auf dem Markt
Los 6071

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.960€ (US$ 5,333)

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Römerinnen auf dem Markt.
Öl auf Leinwand. 40 x 31 cm. Unten links signiert und bezeichnet "J. Pilliard / Roma", verso auf der Leinwand ein altes handschrift. bezeichnetes Etikett "N: 17 [?] J. Pittino".


Deutsch
um 1840. Nach der Weinlese: Neapolitanerin mit ihren Kindern in der Landschaft
Los 6072

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.860€ (US$ 2,000)

Details

um 1840. Nach der Weinlese: Neapolitanerin mit ihren Kindern in der Landschaft.
Öl auf Leinwand. 78,8 x 59,3 cm.


Herrmann, Alexander
"Chiesa di St. Marco": Südliches Querhaus in San Marco, Venedig.
Los 6073

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

"Chiesa di St. Marco": Südliches Querhaus in San Marco, Venedig.
Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 31,4 x 24 cm. Unten rechts in der nassen Farbe bezeichnet und datiert "Chiesa di St. Marco d. 24 Luglio 1837", verso auf dem Rückdeckel handschriftl. bezeichnet "A. Herrmann / aus der St. Markuskirche in Venedig".

Alexander Herrmann studierte 1831 bis 1835 an der Bauschule der Akademie in Dresden unter Johann Thürmer und Gottfried Semper. Im Jahr 1838 ging Herrmann nach München und zog im Jahre 1839 nach Italien weiter, wo er sich vorwiegend in Rom aufhielt und der Gruppe der Deutschrömer anschloss. Reisen führten ihn nach Olevano, Sizilien und an den Gardasee. Jedoch muss Herrmann bereits vor 1838 in Italien gewesen sein und die Lagunenstadt Venedig besucht haben, sind doch mehrere Arbeiten, wie auch vorliegende, mit Motiven Venedigs aus dem Jahr 1837 überliefert (vgl. auch Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Nr. 1 und 2: Kreuzgang; Hochaltar in S. Marco).

Kaulbach, Hermann
Kleiner Maulesel im bunten Geschirr
Los 6076

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Kleiner Maulesel im bunten Geschirr.
Öl auf Holz. 15 x 24 cm. Unten rechts monogrammiert "H. K.".



Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).

Kornbeck, Johan Peter
Klostergarten im Augustinerkloster in Monte Carasso
Los 6078

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Klostergarten im Augustinerkloster in Monte Carasso.
Öl auf Leinwand, doubliert. 32,7 x 30,5 cm. Unten links signiert und signiert "P Kornbeck 1882", verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "Klostergaard i Montecarasso Schweiz / GWE 87".


Deutsch
19. Jh. Selbstbildnis eines Künstlers der Romantik
Los 6081

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

19. Jh. Selbstbildnis eines Künstlers der Romantik mit Barett und grünem Malermantel.
Öl auf Leinwand. 40,8 x 32,7 cm.


Eckersberg, Christoffer Wilhelm - Schule
Aktstudie einer jungen Frau
Los 6083

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Schule. Aktstudie einer jungen Frau.
Öl auf Leinwand. 47,7 x 37,7 cm. Um 1840.

Erst seit 1839 war es den Studenten der Kopenhagener Kunstakademie möglich auch den weiblichen Körper anhand von Aktmodellen zu studieren, womit die Akademie im 19. Jahrhundert eine Vorreiterrolle in Europa einnahm. Die Institutionalisierung des weiblichen Aktstudiums war dem Maler und Professor Wilhelm von Eckersberg zu verdanken. Eckersberg, der besonders in seiner Pariser Zeit im Atelier von Jean-Auguste-Dominique Ingres dem Körperstudium nachging - allerdings nur nach männlichen Akten -, reformierte zusammen mit Johann Ludwig Lund das Aktstudium an der Akademie noch in weiteren Punkten: Es wurde nun auch bei Tageslicht gearbeitet und nicht nur im Medium der Zeichnung, sondern auch mit malerischen Mitteln geübt (siehe Neela Struck: „Akt oder Nackt? Christoffer Wilhelm Eckersberg und das Modellstudium“ in: Eckersberg. Faszination Wirklichkeit, 2016, S. 77).
In vorliegendem Gemälde legt der uns unbekannte dänische Maler den Fokus ganz auf den Akt selbst: Die junge Frau ist nah an den Betrachter gerückt, keine Requisiten im Atelier lenken von ihr ab, nichts verhüllt ihren Körper. Das Inkarnat ist naturalistisch wiedergegeben, es ist von einer zarten weichen Struktur, helle, zartbläulich schimmernde Partien, subtile Verschattungen der Rundungen und sanfte Rötungen auf Händen und Wangen. Der dunkle Hintergrund, wie er auch bei Eckersberg zu finden ist, verstärkt die plastisch, anmutende Präsenz des Modells (siehe Markus Bertsch: „Zwischen Intimität und Pose“ in: Op. cit. S. 193).

Dänisch
um 1840. Blick über die Dächer einer Stadt (Kopenhagen?)
Los 6086

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

um 1840. Blick über die Dächer einer Stadt (Kopenhagen?).
Öl auf Papier, montiert auf Malkarton. 31,5 x 22,5 cm. Verso in Bleistift bezeichnet "Holm København 46[?]".


Weinberger, Anton
Zottelkopf: Bildnis eines ungarischen Puli
Los 6087

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.728€ (US$ 2,933)

Details

Zottelkopf: Bildnis eines ungarischen Puli.
Öl auf Leinwand. 55 x 41,5 cm. Unten rechts signiert und datiert "AWeinberger / 1893".


Tilemann-Petersen, Christian
Interieur im Gutshaus Rønningesøgaard auf der Insel Fyn (Fünen), Dänemark.
Los 6088

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Interieur im Gutshaus Rønningesøgaard auf der Insel Fyn (Fünen), Dänemark.
Öl auf Leinwand. 60 x 43,8 cm. Unten rechts signiert und datiert "1923 / Christian Tilemann-Petersen", verso auf der Leinwand bezeichnet "Chr. Tilemann-Petersen" sowie auf dem Keilrahmen "No. 5689 Chr. Tilemann-Petersen Rønningesøgaard-Fyen / Rønningesøgaard / 1923 / Fyn".

Rønningesøgaard ist ein zweiflügeliges Herrenhaus der Renaissance, das 12 km nordwestlich von Nyborg auf der dänischen Insel Fünen liegt. Der Ostflügel und der achteckige Turm mit Blick auf das Wasser des Vomme Sø stammen aus dem Jahr 1596. Der Nordflügel wurde 1672 in Fachwerkbauweise errichtet und 1757 in Backstein fertiggestellt. Im Jahr 1823 wurde das Herrenhaus von Ulrika Cathrine de Mylius (geb. Rasch) erworben. Nach ihrem Tod im Jahr 1731 ging es an ihren Sohn Johan Caspar Mylius über. Er wurde am 14. Oktober 1840 unter dem Namen de Mylius geadelt. Das Gut blieb bis 1906 im Besitz der Familie Mylius. Heute ist das Gut im Besitz des Kämmerers, Graf Stig Daniel Bille-Brahe-Selby.

Dänisch
1881. Segelboote am Steg vor Kopenhagen
Los 6089

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

1881. Segelboote am Steg vor Kopenhagen.
Öl auf Leinwand. 32,2 x 47,7 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert "E.W. 18/8.[18]81".

Möglicherweise handelt sich um den Künstler Emil Theodor Wennerwald, wie auch auf der Rahmenplakette vermerkt. Jedoch ist uns seine Signatur nicht als Monogramm, sondern lediglich mit voll ausgeschriebenem Nachnamen bekannt.

De Martino, Edoardo
Schiffsflotte vor gebirgiger Meeresküste
Los 6091

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Schiffsflotte vor gebirgiger Meeresküste.
Öl auf Leinwand. 29,2 x 64 cm. Unten rechts signiert und datiert "E. De Martino [18]99". Verso auf dem Keilrahmen mit einem alten Klebeetikett der Londoner Galerie Charles Roberson & Co.

Edoardo De Martino war ein italienisch-britischer Maler von historisch genauen Seeschlachten und Kriegsschiffen. Zunächst studiert er ab 1849 in Neapel an der Accademia della Marina Militare und belegt Malkurse bei Giacinto Gigante und Domenico Morelli. Von 1863-68 ist er Leutnant der italienischen Kriegsmarine. Die Jahre 1870-75 verbringt er in Buenos Aires und Montevideo als Hofmaler Kaiser Don Pedros II. 1876 übersiedelt er auf die Isle of Wight. In London werden seine Darstellungen berühmter britischer Seesiege und Schiffe hoch geschätzt. Ab 1898 wird er zum Marine Painter in Ordinary to Her Majesty Queen Victoria and the Royal Yacht Squadron ernannt. König Edward VII., den er oft auf seinen Seereisen begleitet, macht ihn 1902 schließlich zum Honorary Commander of the Royal Victorian Order (CVO).

Lot 6092, Auction  117, Französisch, 19. Jh. „Stille“: Sonnenfleck im blauen Zimmer

Französisch
19. Jh. „Stille“: Sonnenfleck im blauen Zimmer
Los 6092

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

19. Jh. „Stille“: Sonnenfleck im blauen Zimmer.
Öl auf Leinwand. 18,7 x 24,5 cm. Unten rechts unleserlich signiert.


Larsen, Carl Frederik Emanuel
Der Hafen von Marseille im Morgenlicht
Los 6093

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Der Hafen von Marseille im Morgenlicht.
Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 41,7 x 64,7 cm. Unten rechts undeutlich monogrammiert "EL" und datiert "1853", verso auf der Leinwand signiert "C. F. Emmanuel Larsen / Marseille 1853".

Larsen war Schüler von Christoffer Wilhelm Eckersberg und besonders in der Marinemalerei stand er seinem großen Vorbild nahe. In vorliegendem Gemälde zeigt uns Larsen seinen Blick auf die alten Festungsmauern des Marseiller Hafens, den die Schiffe schon frühmorgens im Licht der Morgensonne verlassen.

Blache, Christian Vigilius
Vollmond über dem Öresund bei Kopenhagen
Los 6094

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
868€ (US$ 933)

Details

Vollmond über dem Öresund bei Kopenhagen.
Öl auf Leinwand. 37 x 59 cm. Unten links signiert und datiert "Chr. Blache 1915".


Lot 6095, Auction  117, Blache, Christian Vigilius, Küstenlandschaft mit Gewitterwolken und Segelschiffen

Blache, Christian Vigilius
Küstenlandschaft mit Gewitterwolken und Segelschiffen
Los 6095

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
893€ (US$ 960)

Details

Küstenlandschaft mit Gewitterwolken und Segelschiffen.
Öl auf Leinwand. 40 x 65cm. Unten links signiert und datiert "Chr. Blache 1912".


Blache, Christian Vigilius
Sommerliche Strandidylle in Dänemark
Los 6096

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Sommerliche Strandidylle in Dänemark.
Öl auf Leinwand. 42,5 x 62,8 cm. Unten links signiert und datiert "Chr. Blache Juli 1867."


Kiærskou, Frederik Christian Jakobsen
Sonnenuntergang auf der Insel Fyn, Dänemark.
Los 6097

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Sonnenuntergang auf der Insel Fyn (Fünen), Dänemark.
Öl auf Leinwand. 21,3 x 29,5 cm. Unten links monogrammiert "FCK", verso auf dem Keilrahmen bezeichnet "Ved Gjedskov i Grevskabet de Mukadel i Fyen nadet 1884 at F. C. Kierskou" sowie ein Klebeetikett des Künstlerbedarfs "Aug. Withs Udsalg [...]".


Beer, Wilhelm Amandus
Russische Bauern bei der Rast auf dem Feld
Los 6099

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Russische Bauern bei der Rast auf dem Feld.
Öl auf Holz. 19,5 x 38,5 cm. Unten rechts signiert und datiert "W. A. Beer 1900".

Beer wurde am Städelschen Kunstinstitut ausgebildet, wo er 1897 selber Professor wurde. 1857 besuchte er München und die Alpen und reist nach Wien. Entscheidende Aufmerksamkeit erhielten jedoch seine wiederholten Reisen nach Russland. Während längerer Aufenthalte in den Jahren von 1867 bis 1870 und 1877 im Gouvernement Smolensk - vor allem auf dem Gut des Malers Sergej Andrjewitsch von Baryschnikoff - studierte Beer eingehend die Charakteristika von Land und Leuten. Seine Vorliebe für die Wiedergabe von Szenen des russischen Volkslebens brachte ihm den Beinamen „Russen-Beer" ein.

Lot 6100, Auction  117, Foss, Harald Frederik, Dänische Heidelandschaft in der Abendsonne

Foss, Harald Frederik
Dänische Heidelandschaft in der Abendsonne
Los 6100

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
620€ (US$ 667)

Details

Dänische Heidelandschaft in der Abendsonne.
Öl auf Leinwand. 33 x 62 cm. Unten rechts signiert "H. Foss" und links datiert 1896 (in die nasse Farbe geritzt).


Raden Saleh
zugeschrieben. Kosaken im winterlichen Gefecht
Los 6101

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

zugeschrieben. Kosaken im winterlichen Gefecht.
Öl auf Papier, montiert auf einen Sammlerkarton. 16,9 x 28,6 cm. Verso auf dem Sammlerkarton handschriftl. alt bezeichnet "Raden Saleh".

Der von der Insel Java stammende Raden Saleh Syrif Bustaman kam 1830 auf Bestreben der niederländischen Kolonialbehörden nach Den Haag, um an der dortigen Kunstakademie Malerei zu studieren. In Holland fühlte sich Saleh von den Kolonialherren jedoch eingeengt und zog daher 1839 nach Dresden.
Während seiner Aufenthalte an der Elbe (1839-1844 sowie 1847/48 und 1848/49) entstanden schließlich Salehs künstlerische Hauptwerke: seine exotischen Landschaften, mit orientalischen Kriegern, galoppierenden Pferden und wilden Tieren wie Tigern, Löwen oder Büffeln. In Deutschland begegnete man Saleh mit dem „romantischen-idealisierten Interesse für das Ferne, das Orientalische. Der Orient war der romantisch definierte Raum des zeitlos Edlen“ und eben mit diesem Stil der wilden, exotischen Motive traf Saleh den Nerv der behüteten bürgerlichen, biedermeierlichen Welt (op. cit. S. 38).
In Maxen, unweit von Dresden gelegen, findet sich heute noch das Blaue Häusle, ein Pavillon im indonesischen Stil, den Saleh mit aufgebaut hat und der an seinen Aufenthalt bei der Familie Serre erinnert, die zu seinen größten Förderern gezählt werden kann.
Saleh verkehrte in den höchsten Kreisen des europäischen Hochadels und eine enge Freundschaft verband ihn mit Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha. Saleh wird zum „javanischen Prinzen“ stilisiert und kehrt als hoch angesehener Künstler 1851 in seine Heimat zurück, begibt sich jedoch 1876 erneut auf eine beschwerliche Europareise, um seine alten Bekannten zu besuchen. Schließlich verstirbt er vier Jahre später in Indonesien.
Bei vorliegendem Bild handelt es sich nach Meinung von Dr. Werner Kraus „höchst wahrscheinlich“ um ein Werk Raden Salehs. Auch in diesem Gemälde findet sich die für Saleh typische dynamisch bewegte Tierdarstellung, darüber hinaus hat auch der kleine Baum oder Busch im rechten Vordergrund eine große Ähnlichkeit mit einem Baum in einem anderen Winterbild Salehs. Bekannt ist, dass Saleh gerade bei den Bäumen oft eine Wiederverwertung anstrebte. Auch die Behandlung des Schnees ist vergleichbar mit anderen Werken. In seiner Zeit in Dresden, im Jahre 1843 malte Saleh ein großformatiges Ölbild mit dem Titel „Kampf zwischen Kosaken und Tscherkessen“. Jedoch ist der Aufbewahrungsort des Bildes nicht bekannt. Dass Saleh hier Kosaken zu Pferde darstellt, ist für die Zeit nicht weiter ungewöhnlich, waren die Kosaken der russischen Truppen, die im Winter 1813 gegen Napoleon kämpften, der Bevölkerung doch in bleibender Erinnerung geblieben. Im Jahre 1844 erschien zudem von Heinrich Aster die Publikation „Schilderung der Kriegsereignisse in und vor Dresden, vom 7. März bis 28. August 1813. Nebst zwei großen Schlachtplanen“. Wir danken Dr. Werner Kraus für wertvolle Hinweise und seine Expertise (Februar 2021).

Provenienz: Norddeutsche Privatsammlung.

Literatur: Vgl. Werner Kraus, Irina Vogelsang: Raden Saleh: Der Beginn der modernen indonesischen Malerei. Jakarta: Goethe-Institut Indonesien. 2013.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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