Wilhelm II., Deutscher Kaiser
Kapitänspatent im Drei-Kaiser-Jahr
Los 2602
Zuschlag
150€ (US$ 156)
- Urkunde m. U. "Wilhelm R.". 3 S. Mit blindgepr. Majestätssiegel. Folio. Charlottenburg 31.V.1888 ("vollzogen den 4ten August 1888").
Patent als Kapitän zur See für den Korvetten-Kapitän Christian Gustav Adolf Schwarzlose. Ungewöhnliche, seltene Urkunde aus dem "Dreikaiserjahr" 1888: Noch vom "99-Tage-Kaiser" Friedrich im Mai befohlene Beförderung Schwarzloses mit dem nur kurze Zeit gültigen Urkunden-Formular Friedrichs III., doch vollzogen und unterzeichnet erst im August von seinem Nachfolger Wilhelm II. Dekoratives, besonders großformatiges Dokument, in dem auch die mit der Beförderung verbundenen Pflichten sowie die "Praerogativen und Avantagen" genannt sind. Drei Viertel der ersten Seite sind mit der Aufzählung der Titel Kaiser Friedrichs gefüllt.
Degas, Edgar
Eigenhändige Eintragung auf einem Gästebuch-Blatt
Los 2605
Zuschlag
600€ (US$ 625)
Degas, Edgar, franz. Maler und Bildhauer in der Epoche des Impressionismus, einer der bedeutendsten Maler des Fin de Siècle (1834-1917). Eigh. Kommentar (1 Satz) m. U. "Degas" auf einem Gästebuch-Blatt des Bankiers und Kunstsammlers Antoine Lécuyer. 1 S. Folio. O. O. (wohl 1894).
Unter den Eintragungen von drei Besuchern der berühmten Kunstsammlung des Picardie-Bankiers Antoine Lécuyer erklärt als vierter Edgar Degas, dass er "un peu aveugle" gewesen sei. Vorher bewundernde Kommentare eines Rodriguez (9.XI.1894), eines J. J. Carlos (13.XI.1894) und eines Vasmèr (29.XII.1894), der u. a. schreibt: "Je remercie bien M. Lécuyer de m'avoir montrer son admirable collection aussi intéressante sur la beauté de la plupart des pièces que par le coté curieuse que présentent d'autres telles que la groupe de docteurs [?] comiques et du coiffeur ...". - Das Musée Antoine Lécuyer in Saint-Quentin (Aisne) präsentiert noch heute die bedeutende Sammlung des Bankiers.
Geffroy, Gustave, franz. Journalist, Kunstkritiker, Historiker und Schriftsteller, Mitbegründer der Académie Goncourt (1855-1926). Eigh. Brief m. U. "Gustave Geffroy". 1 S. Kl. 8vo. Paris 28.III.1922.
Kleines Briefchen an den - nicht genannten - Maler Claude Monet, dem er mitteilt, dass Monsieur Marotte die Absicht habe, mit seinem Sohn am 1. April mit dem Zug nach Giverny zu kommen. "... Je vous demande de les faire prendre à Vernon et de lui faire communiquer pendant quelques instants les 3 tableaux de la Capeline rouge et des Nymphes qu'il a photographées. Si vous pourrez faire répondre à Marotte! Excusez moi de ne pas vous écrire plus longuement. Je suis très souffrant d'un froid attrappé hier ...". - Mit Briefkopf "Ministère de L'instruction Publique et des Beaux Arts. Manufacture Nationale des Gobelins".
Meidner, Ludwig
4 eigenhänd. Briefe und 1 Orig.-Selbstporträt
Los 2609
Zuschlag
1.800€ (US$ 1,875)
Über die Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft
Meidner, Ludwig, Maler und Graphiker, Hauptvertreter des dt. Expressionismus (1884-1966). 4 eigh. Briefe m. U. "Ludwig Meidner" bzw. "Pif Paf Poltrie" sowie 1 Selbstporträt in schwarzer Tusche mit eigh. Widmung. Zus. 6 S. auf 6 Bl. Gr. 4to. Marxheim am Taunus 1955-1959.
An befreundete Verehrer seiner Kunst, vor allem über die neugegründete "Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft", in der Meidner als "kommissarischer Schriftführer und Propagandist" fungierte. "... bitte Sie mir mitzuteilen, wieviel Sie beabsichtigen mir für das gemalte Portrait zu bezahlen, was Sie dafür ausgeben können und was Sie von vornherein dafür festgesetzt haben. Wie mir scheint, läßt sich das schriftlich leichter behandeln als mündlich [16.XII.1955] ... Daß Sie die Schirmherrschaft und das Präsidium der Wilhelm-Lehmann-Gesellschaft übernommen haben, hat uns herzlich gefreut ... Wir geben uns nicht der Hoffnung hin, daß Hunderttausende oder gar Millionen von Männern und Frauen der Bundesrepublik unsrer Gesellschaft beitreten werden, wir rechnen nur mit fünfen oder sechsen, jedoch wirklichen Kennern der Dichtkunst und aufrichtigen Bewunderern unseres W. L. ...". Nennt dann die drei Vorsitzenden, darunter Ruth Buchholz in Hamburg, "die selbst eine sehr begabte Lyrikerin ist ... Max Tau in Oslo, ein Veteran des Wilhelm Lehmanns-Kult, wird vermutlich auch beitreten. Dagegen wollen wir nicht Herrn von Brentano auffordern, der leichte Differenzen mit unserm verehrten W. L. hatte und erbittert sein wird, daß wir nicht eine 'Bernhard von Brentano-Gesellschaft' gegründet haben [6.VI.1956] ... Recht peinlich ist mir die Absicht der Stadt Hamburg, die durchaus das Ölgemälde von mir Ihres Lessingpreisträgers Dr. W. Lehmann für ihre Sammlung ankaufen will. Dieses Portrait, im Oktober 1957 gemalt, ist ähnlich u. lebendig und gefällt dem Portraitierten u. seiner Frau sehr gut. Mir gefällt es nicht, denn es ist kein gutes Bild. - W. L. möchte natürlich gern an der Wand eines Museums hängen. Ich werde ihm diesen Wunsch nicht erfüllen können ..." [18.II.1958]. - Am 13.XII.1959 bedankt sich Meidner für eine Einladung nach Frankfurt: "... mit Vergnügen würde ich erscheinen um Sie beide wiederzusehen, aber ich habe Bedenken u. Angst wegen der Autofahrt, insofern ich der Autolenkerin Frau von Brentano mißtraue. Ich fürchte - vielleicht ist das ein Vorurteil - daß Frau von B. mich nicht ungefährdet nach Frankfurt bringen würde ...". - Dazu in gleichem Format ein Blatt mit in schwarzer Tusche ausgeführtem Selbstporträt des Künstlers, mit signierten, nicht datierten Glückwünschen zum Jahreswechsel. - 5 Bl. gelocht; 1 Bl. stärker beschädigt mit etwas Textverlust sowie mit unprofessionell reparierten Einrissen. - Beiliegend der Katalog zur Ludwig-Meidner-Ausstellung Wiesbaden 1959. - Dekorative Künstlerbriefe nebst einer Original-Tuschzeichnung.
Menzel, Adolph von, Maler, Graphiker und Zeichner, einer der bedeutendsten Maler des 19. Jhdts (1815-1905). Eigh. Brief m. U. "A Menzel". 12/3 S. Gr. 4to. Berlin 7.V.1884.
An seine "hochgeehrten Herren Collegen", wohl Mitglieder der Berliner Akademie. "... Mit stolzer Freude hat es mich erfüllt, unter den vielen Briefen wahrer Theilnahme auch die Beglückwünschungen aus Ihrer Mitte erscheinen zu sehen. Ihnen meinen wärmsten Dank aussprechend zeichne mit herzlichen collegialischen Grüßen der Ihrige - Menzel." In großzügigen Lettern flüchtig aufs Papier geworfen. - Mehrere Faltenrisse; gering fleckig.
Schlemmer, Oskar, Maler, Bildhauer und Bühnenbildner, Meister am Bauhaus im Weimar und Dessau (1888-1943). Eigh. Ansichts-Postkarte m. U. "Schlemmer". (München) 5.V.1941.
Feldpost-Karte an den "Soldaten Dieter Keller", seinen Freund und Förderer. "... diesmal muß München sprechen u. zwar kalt u. regnerisch, wenig angenehm, im Freien auf dem Gerüst Sgraffittos zu kratzen. Noch diese Woche, dann nach Stuttg.-Vaihingen und etwa Mitte Mai wieder Wuppertal ...". Die Bildseite der Karte zeigt ein Foto des alten Stadtkerns von München aus der Vogelschau.
Schulz, Charles M., amerikanischer Comic-Zeichner und Drehbuch-Autor, Erfinder der enorm erfolgreichen Serie "Die Peanuts" mit "Snoopy", "Charlie Brown" etc. (1922-2000). Gedruckte Gesamtdarstellung der "Peanuts"-Gruppe mit eigh. Widmung u. U. "Charles M. Schulz". 18,8 x 27 cm. (Wohl um 1975).
"To Karl with best wishes Charles M. Schulz". Über der 10köpfigen "Peanuts"-Gruppe. - 2 kleine Randeinrisse mit Transparent-Klebstreifen repariert. - Beigaben: ein signiertes illustriertes Gedenkblatt anläßlich eines Besuchs des "Prinz-Eisenherz"-Erfinders John Cullen Murphy beim Verlag Pollischansky (1980). - Ein Farbfoto-Porträt des Comic-Autors und Zeichners Hansrudi Wäscher mit zweimaliger eigh. Widmung (1980). - Eine gedruckte Porträt-Postkarte des "Fix und Foxi"-Erfinders Rolf Kauka, mit wohl gedruckter Signatur.
Schwimmer, Max, Maler, Graphiker und Illustrator (1895-1960). Eigh. Brief m. U. "Max Schwimmer" und annähernd blattgroßem Aquarell. 2 S. Doppelblatt. 4to. Leipzig 2.III.1940.
An eine Mäzenin, die ihm finanziell geholfen hat. "... allerschönsten innigsten Dank für Ihr gutes Herz. Sie haben mir damit wirklich über eine blöde Krise hinweggeholfen ... Hoffentlich kommt mal eine Zeit, da sich mein wirtschaftlicher Druck etwas legt und ich befreiter und selbstverständlicher dem Genius meinen Tribut bezahlen kann. Man verbraucht so unnütz viele Energien, zerreibt sich in Sorgen und Mühsalen, die mit der Aufgabe so garnichts zu tun haben. Konzentriert sich im Augenblicke das Schwere und kaum zu Bewältigende auch noch so ungeheuerlich, so bleibt doch der aussichtsvolle Trost, daß die Lösung, Auflockerung und Erfüllungen vor den Toren stehen ... Ich habe ja nun auch die Freude vor mir, Sie bald wieder einmal bei mir sehen zu sollen ...". Schlägt einen Besuch "nach den unruhigen Messetagen" vor: "... Da können Sie sich mal unter meinen Bildern umsehen und nach Ihrem Geschmacke wählen oder wenn nichts konvenieren sollte, haben Sie einen Anspruch auf Künftiges. Die beiden fälligen Radierungen nehmen Sie dann am Freitag gleich von mir aus mit ...". - Die etwa zwei Drittel der ersten Seite einnehmende Kohlezeichnung mit Aquarell und Deckfarben zeigt ein sich unterhaltendes Paar, auf einem geblümten Sofa sitzend. Im Hintergrund drei Bilder an der Wand. - Dekorativer Künstlerbrief.
Sisley, Alfred, englischer Maler des Impressionismus, mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Frankreich (1839-1899). Eigh. Brief m. U. "A. Sisley". In franz. Sprache. 3 S. Doppelblatt. 8vo. Morel 17.I.1897.
Entschuldigungsschreiben an einen Malerkollegen, der offenbar versehentlich keine Einladung zu einer Ausstellung erhalten hatte. "... Je suis désolé de ce qui est arrivé. Petil devait se charger d'envoyer les invitations et les cartes aux exposants - et à vous tout particulièrement, aussitôt-que l'imprimerie qui est chez lui, les lui aurait livrier. Je dis à vous tout particulièrement, parce que de toutes les personnes qui m'ont prêtées leurs tableaux vous êtes celle qui s'est mise le plus entièrement et le plus aimablement à ma disposition ... Je vous prie donc cher Monsieur, de ne pas me rendre résponsable de tous ces désagréments ... Croyez .... à tous mes regrets et à l'expression de mes sentiments bien cordiaux ...".
"in dieser schnapslosen Zeit"
Zille, Heinrich, Berliner Zeichner und Graphiker, glänzender Darsteller des "Kleine-Leute"-Milieus (1858-1929). 5 eigh. Bild-Postkarten, davon 4 mit farbigen Zille-Motiven. (Berlin-Charlottenburg) 1916-1918.
An den Berliner Theater- und Filmschauspieler, Kabarettisten und Rundfunkmoderator Ewald Wenck, nach 1945 vor allem berühmt durch seine Mitwirkung beim Kabarett "Die Insulaner" (1891-1981). Farbige Künstler-Postkarten aus dem Verlag der "Lustigen Blätter, Dr. Eysler & Co." bzw. aus der Serie "Vadding in Frankreich"; in der Weltkriegszeit mit entsprechenden Zille-Motiven, darunter 3 mit Frauen in ehemaligen Männer-Berufen: Wach- und Schließgesellschaft, Straßenfegerinnen, Postbotin zu Pferd. Die fünfte Karte enthält eine Fotografie mit einem Rollenbild des jungen Ewald Wenck. Auf deren Rückseite schreibt Zille mit Bleistift: "Zur freundl. Erinnerung an unseren Bierabend H. Zille. 19.7.16. Herrn Wenck z. freundl. Gedenken". - Auf der Karte mit einer Szene zwischen zwei deutschen Soldaten und einem französischen Veteran schreibt Zille auf der Rückseite: "Schönen Gruß u. auf Wiedersehen. Dann bringen Sie vielleicht in dieser schnapslosen Zeit etwas 'Tegeler Ausbruch' mit. Herzlichst Ihr H. Zille" (30.VII.1916). - 1 Karte mit Knickspur; sonst gut erhalten und bemerkenswert durch 3 seltene Zille-Motive.
Beethoven-Umkreis. - Ertmann, Dorothea von, Freundin (und vielleicht Schülerin) Ludwig van Beethovens, der ihr u. a. seine A-Dur-Sonate op. 101 widmete, als glänzende Pianistin hervorragende Beethoven-Interpretin mit frühem und großem Einsatz für sein Schaffen (1781-1849). Eigh. Brief m. U. "Dorothée v Ertmann" und Adresse. 1/2 S. 4to. Wien 13.III.1809.
An den bedeutenden Klavierbauer Andreas Streicher in Wien, bekanntlich ein enger Freund Friedrich Schillers und Ludwig van Beethovens. "Ich ersuche Sie mir morgen frühe einen Ihrer Leute in die Stadt zu schikken, um mir mein forte Piano auszupackken; und mir auch zu gleicher Zeit den Preiß eines Überzuges von halb Tuch sagen zu laßen: da ich des Staubes wegen eines zu kaufen wünschte. Das Instrument für meinen Bruder werden Sie nun wohl auch schon verfertiget haben ...". - Siegel-Ausriss ohne Textverlust.
Ertmann, Stephan Leopold Freiherr von
Brief an Nannette Streicher
Los 2619
Zuschlag
280€ (US$ 292)
- Ertmann, Stephan Leopold Frhr von, österr. Offizier, Feldmarschalleutnant, Musikliebhaber, enger Freund Beethovens, Ehemann der berühmten Beethoven-Freundin und Interpretin Dorothea von Ertmann (1769-1835). Eigh. Brief m. U. "Fhr von Ertmann mpp. Hauptmann von Deutsch Meister". 1 S. 4to. Frankfurt a. M. 7.III.1802.
An die Geschwister Nanette Streicher und Matthäus Andreas Stein in Wien, Inhaber der Klavierfabrik "Frère et Soeur Stein", die später ganz von der Familie Streicher übernommen und zu europaweitem Renommée geführt wurde. "... Unerachtet ich auf mein vor einigen Monathen erlassenes Schreiben, worin ich dieselben bitte, daß mir persöhnlich bis ultimo des verflossenen Monath Febr. versprochene Forte piano in Bereitschaft zu halten, keine Antwort erhielt, so bin ich dennoch Ihrer freundschaftlichen Zusage so vielen Glauben schuldig, daß ich in voller Zuversicht hoffe, bey meiner Ankunft gegen ultimo dieses, das Instrument für mich bereit zu sehen. Meine Frau empfiehlt sich Madame Streicher besonders ...". - Gebrauchsspuren mit kleinen Randschäden.
Brahms, Johannes
Brief aus Hamburg an seinen Schweizer Verleger
Los 2620
Zuschlag
9.000€ (US$ 9,375)
Brahms, Johannes, Komponist (1833-1897). Eigh. Brief m. U. "Joh. Brahms". 4 S. Gr. 8vo. (Hamburg, Nov. 1861).
Umfangreicher Brief an seinen Schweizer Verleger Jakob Melchior Rieter-Biedermann (1811-1876), dem er die Partitur seines "Concerto No.1 in d-moll für Pianoforte und Orchester" (op. 15) übersendet. "... Die Partitur m. Concerts folgt hiebei. Vor Allem muß ich bitten, daß ich sie jedenfalls bis zum 25ten d. M. wieder in Händen habe. Kann Hr. Schubring sie bis dahin auch schon benutzt haben, so ist es mir recht. Ich kann sie ihm jedoch in den ersten Tagen des Decembers zusenden u. bitte für den Fall um seine Addreße. Ich mache Sie darauf aufmerksam daß die Part. nicht recht correkt ist, die Stimmen ... sind dies jedenfalls mehr. - Was den Text der Marienlieder betrifft, so weiß ich Ihre Bedenken sehr wohl zu würdigen. - Ich habe die Lieder hier sehr viel singen lassen u. zwar zumeist in einer Bearbeitung für Frauenchor. Es ist mir nie das geringste Unangenehme oder Störende durch den Text geworden, weder bei den Damen noch bei den Herren. Die Poesien sind doch gar schön u. könnte ich mich keinenfalls zu willkührlichen u. vielleicht störenden Änderungen verstehen. Können andre, gute Lesarten der Lieder einiges mäßigen so wäre das schon recht.
Fr. Dr. Schumann ist der Zeit hier ... Sie trägt mir freundliche Grüße an Sie auf, zugleich die Bitte, Noten für sie (auch das Neujahrslied) nach 'Berlin, Schöneberger Ufer 22' senden zu wollen. - Daß Ihr Besuch hier unterblieb, ist uns recht leid, er wurde mir durch Hrn. John Farmer schon in Aussicht gestellt, dessen Bekanntschaft zu machen mir eine rechte Freude war. - S. 31, im Bande meines Concerts steht im ersten Takt, letzte Zeile, m. d. ein dis für d. Das # wäre zu tilgen. Ich sitze u. schreibe grade bei Fr. Schumann u. diese erinnert mich, dies Ihnen zu notiren ...". - Am Rand eine Notiz (des Empfängers?): "J Brahms in Hamburg, November 1861." - In Jakob Rieters Haus in Winterthur waren sowohl Brahms als auch Clara Schumann gern gesehene Gäste. - In der
"Neuen Zeitschrift für Musik" erschien 1861-1862 eine Reihe von Aufsätzen über Schumann-Nachfolger, darunter eine längere Abhandlung über Johannes Brahms. Verfasser war der Dessauer Richter Adolf Schubring (1817-1893), ein Verehrer und Freund des Komponisten. - Nicht im Brahms-Briefeverzeichnis; wohl bisher nicht bekannt. - Etwas gebräunt.
- Eigh. Postkarte m. U. "J B". 1 S. Quer-8vo. (Bad Ischl 2.VII.1895).
An den ihm befreundeten Gymnasialdirektor Gustav Wendt (1827-1912) in Karlsruhe, der ihn in Ischl besuchen will. "... Hr. Koessler, durch Ihren Brief sich sehr geschmeichelt fühlend, wird Ihnen ausführlich schreiben. Ich sage nur kurz, daß wir gewiß in möglichst bester Weise für Sie sorgen werden, in der Post wird z. Z. wohl für die erste Nacht ein Zimmer zu haben sein ...". - Stärker gebräunt und gelocht. - Nicht im Brahms-Briefeverzeichnis; wohl bisher nicht bekannt.
Carpani, Giuseppe de, Wiener Schriftsteller, Kunsttheoretiker, Haydn- Biograph und Librettist, pflegte Umgang mit Haydn, Salieri, Beethoven und Rossini (1752-1825). Eigh. Brief m. U. "de Carpani". In franz. Sprache. 1 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest. 8vo. (Wien, 11.XI., wohl um 1810).
An den bedeutenden Klavierbauer Andreas Streicher in Wien, bekannt als Freund Schillers und Beethovens. Wegen eines Klaviertransports nach Mailand. "Je viens d'aprendre que le Voiturin qui doit emporter le Clavecin à Milan part Samedi après demain 13. de ce mois et dans le matin. Il faut donc que le Clavecin soit emballé dans la journée de demain ou plus tard. Je vous prie de cette grace. Mr. Eckel a déjà l'argent dans ses mains pour le prix ...". - Etwas gebräunt.
Collins, Phil, britischer Schlagzeuger, Sänger, Songwriter, Produzent und Buchautor, Frontmann der Band "Genesis", Oscar-, siebenfacher Grammy- und zweifacher Golden-Globe-Preisträger (geb. 1951). Signatur "P C" mit Selbst-Karikatur am Schlagzeug. Zusammen mit den Signaturen seiner Bandmitglieder Peter Gabriel, Tony Banks und Mike Rutherford. Schwarzer Filzstift auf einem dünnen, weißen Blatt Wellpappe. 25,2 x 20,2 cm. O. O. u. J.
Dietrichstein, Moritz Graf von, österr. Offizier und Komponist, großer Freund von Literatur, Musik und Theater, Förderer Beethovens, Leiter der Hofmusik, der Hoftheater und der Hofbibliothek in Wien, für die er kostbare Musikautographen beschaffte; später ebenso verdienstvoll als Direktor des Münz- und Antikenkabinetts (1775-1864). Eigh. Brief m. U. "Graf Moriz Dietrichstein". 1 S. Doppelblatt mit Adresse und Siegel. 4to. (Wien) 19.X.1813.
An den bedeutenden Klavierbauer Andreas Streicher in Wien, bekannt durch seine Freundschaft mit Schiller und Beethoven. "... Euer Wohlgeboren würden den H. Grafen v. Fries und mich sehr verbinden, wenn Sie die Güte hätten, dem Schlemmer sowohl die Orchesterstimmen der Händelschen Cantate Timotheus, welche Sie einst von dem H. Regisseur Meyer im Theater an der Wien erhielten - als auch die noch vorräthigen gestochenen Chorparte dieser Cantate zu übergeben ...". - Stellenweise etwas gebräunt; Siegel-Ausriss im Adressblatt.
Gelinek, Joseph, österr. Pianist und vielgespielter Komponist, stand in Diensten der Fürsten Kinsky und Esterhazy (1758-1825). Bestellung von zwei Pianos bei dem Klavierbauer Andreas Streicher, für Auftraggeber in Rom. 1 S. Folio. (Wien?) 1808.
"Herr Clementi überschickte in Rom der Frau v. Rufini ein Flügel-Fortepiano von obenbesagten Künstler, welches sich als das Beste in ganz Rom sowohl durch seinen Wohlklang, als durch seine Stärke des Tons sich vorzüglich auszeichnet. Ist ein 3 Saiter, hat 3 Veränderungen / Zügen mit einer beweglichen Tastatur, einen vortreflichen Lautenzug, und reicht bis ins C. faut tief. - Man wünscht von nehmlichen Künstler, und mit den nehmlichen Requisiten ... ein solches Clavier zu besitzen, aber doch in Tisch Form. Mann wünschte auch noch ein anderes von gewöhnlicher Façon zu besitzen, doch in Form eines Tisches mit 2 Seiten, und mit einer Kiste von gemeinen aber doch guten Holz, daß es oftmals kan transportiret werden, ohne Verletzung der Küste / Kasten. Auch möchte man den Preiß der Uebersendung von beyden Clavieren bis nach Rom wissen. Daher ist es nothwendig, einen Freund in Wien zu beauftragen, der die Kenntnisse / Fähigkeit hat selbe zu wählen / suchen und die möglichst vortheilhafte Spedition besorgt, um mit ihn in wechselseitige Beauftragung / Comission zu treten.
Man bittet auch von nehmlichen Freund in Wien, sich bey einigen ... Fabrikanten zu erkundigen, welche die Saiten von Messing und Kupfer gebrauchen, denn es ereignet sich oft bey den Clavier-Spielern, daß, wenn sie es stark benützen, und neue Saiten aufziehen, obschon sie von der nehmlichen Stimme und Qualität sind, welche man mit dem forte piano zugleich überschickt erhält, nicht den nehmlichen Ton haben, sondern einen unreinen falschen Ton geben ...". - Rückseitig der Vermerk von der Hand Andreas Schleichers: "Gelineck. beantw. 11ten Sept. 1808." - Dass der direkte Adressat nicht der auch als Klavierbauer berühmte Komponist Muzio Clementi ist, wird aus diesem Vermerk ersichtlich; Auftraggeber sind offenbar Kunden Clementis, welche die Klaviere in Wien bestellen. Es fehlt der Anfang oder Begleitbrief des Dokuments, in welchem der Hersteller der beiden bestellten Flügel, nämlich "der obenbesagte Künstler", genannt wurde.
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