Los 2630
Gelinek, Joseph
(1758-1825)Bestellung von 2 Pianos
Zuschlag
460€ (US$ 495)
Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024
Gelinek, Joseph, österr. Pianist und vielgespielter Komponist, stand in Diensten der Fürsten Kinsky und Esterhazy (1758-1825). Bestellung von zwei Pianos bei dem Klavierbauer Andreas Streicher, für Auftraggeber in Rom. 1 S. Folio. (Wien?) 1808.
"Herr Clementi überschickte in Rom der Frau v. Rufini ein Flügel-Fortepiano von obenbesagten Künstler, welches sich als das Beste in ganz Rom sowohl durch seinen Wohlklang, als durch seine Stärke des Tons sich vorzüglich auszeichnet. Ist ein 3 Saiter, hat 3 Veränderungen / Zügen mit einer beweglichen Tastatur, einen vortreflichen Lautenzug, und reicht bis ins C. faut tief. - Man wünscht von nehmlichen Künstler, und mit den nehmlichen Requisiten ... ein solches Clavier zu besitzen, aber doch in Tisch Form. Mann wünschte auch noch ein anderes von gewöhnlicher Façon zu besitzen, doch in Form eines Tisches mit 2 Seiten, und mit einer Kiste von gemeinen aber doch guten Holz, daß es oftmals kan transportiret werden, ohne Verletzung der Küste / Kasten. Auch möchte man den Preiß der Uebersendung von beyden Clavieren bis nach Rom wissen. Daher ist es nothwendig, einen Freund in Wien zu beauftragen, der die Kenntnisse / Fähigkeit hat selbe zu wählen / suchen und die möglichst vortheilhafte Spedition besorgt, um mit ihn in wechselseitige Beauftragung / Comission zu treten.
Man bittet auch von nehmlichen Freund in Wien, sich bey einigen ... Fabrikanten zu erkundigen, welche die Saiten von Messing und Kupfer gebrauchen, denn es ereignet sich oft bey den Clavier-Spielern, daß, wenn sie es stark benützen, und neue Saiten aufziehen, obschon sie von der nehmlichen Stimme und Qualität sind, welche man mit dem forte piano zugleich überschickt erhält, nicht den nehmlichen Ton haben, sondern einen unreinen falschen Ton geben ...". - Rückseitig der Vermerk von der Hand Andreas Schleichers: "Gelineck. beantw. 11ten Sept. 1808." - Dass der direkte Adressat nicht der auch als Klavierbauer berühmte Komponist Muzio Clementi ist, wird aus diesem Vermerk ersichtlich; Auftraggeber sind offenbar Kunden Clementis, welche die Klaviere in Wien bestellen. Es fehlt der Anfang oder Begleitbrief des Dokuments, in welchem der Hersteller der beiden bestellten Flügel, nämlich "der obenbesagte Künstler", genannt wurde.
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