Skizzen zum Quadrat
3 Blatt. Graphit mit Tesafilm auf Transparentpapier. 1989.
Je 32,7 x 48,6 cm.
Jeweils unten mittig mit Graphit signiert "U. Rückriem" und datiert.
Technische Vorzeichnungen zu Rückriems charakteristischen, minimalistischen Steinskulpturen. Ulrich Rückriem, gelernter Steinmetz, gilt als wichtiger Vertreter des Minimalismus und der Abkehr von der figürlichen Darstellung. Sein Thema ist immer wieder das Volumen des Steins und dessen Interaktion mit dem umgebenden Raum. Er zerlegt die Materie durch Teilung und Reduzierung in einzelne Teile, die er dann wieder durch Verdopplung und Umpositionierung zu einer neuen Form zusammenstellt. Unsere Zeichnungen sind ein Beispiel dieser gedanklichen Vorarbeit.
Beigegeben: Von demselben die Mappe "15 Variationen zum Quadrat", 15 Offsetdrucke, herausgegeben von der Galerie Tschudi, Glarus 1991.
Keilrahmen
Multiple. Holz. 1968/1989.
30 x 30 x 2 cm.
Verso signiert "imi" und datiert "6889". Auflage 1000 num. Ex.
Das Multiple verwandelt den Rahmen in seiner Einfachheit in ein Kunstobjekt. Ausgezeichnetes Exemplar.
Literatur: Daniel Buchholz, Gregorio Magnani (Hrsg.), International Index of MULTIPLES from Duchamp to the present, Köln 1993, S. 111
Gillick, Liam
Frankfurt Kitchen Paper Weight
Los 8342
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
500€ (US$ 538)
Frankfurt Kitchen Paper Weight
Farbig pulverbeschichtetes Aluminium. In Orig.-Pappschachtel. 2009.
15,2 x 15,2 cm.
Auf dem beiliegenden Zertifikat signiert "Liam Gillick". Auflage 120 num. Ex.
Herausgeben von Texte zur Kunst, Edition Nr. 74, Frankfurt/Main 2009. Gillick verweist mit dem Titel wie auch mit der Gestaltung auf die berühmte Frankfurter Küche der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky und entwirft hier ein Objekt. "(...) in dem sich seine konzeptuellen Prämissen und formalen Strategien verdichten. Das jeweils aus einem gelben, orangefarbenen, violetten und grünen pulverbeschichteten Aluminiumstab zusammengesetzte Viereck verweist so über seine mögliche Verwendung als Beschwerer von Briefen, Dokumenten, Magazinen, Zeitungen und anderem Lektürematerial hinaus auf das enge Verhältnis zwischen immaterieller Arbeit, Gestaltung und die spätestens seit der Minimal Art von der Hand des Künstlers emanzipierte Form der künstlerischen Produktion der Gegenwart." (textezurkunst.de, Zugriff 15.01.2024).
Gefängniszeichnung
Bleistift auf Zigarettenschachtelkarton. Um 1938.
6,4 x 10,8 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
"1938 wurde er von der Gestapo verhaftet, nachdem seine eigene Schwester verraten hatte, dass er mit 'Judengeld' Bilder erwarb. Selbst im Gefängnis fertigte Bauer jeden Tag Zeichnungen an. Die Bleistiftskizzen entwarf er auf der Rückseite von Hitler-Reden, die in gedruckter Form den Häftlingen zur Verfügung gestellt worden waren. Als Rebay von der Verhaftung erfuhr, reiste sie mit einem prall gefüllten Geldkoffer, den ihr Guggenheim gegeben hatte, nach Berlin. Bauer kam frei, doch es dauerte fast ein Jahr, bis der Maler ein Schiff in Richtung New York bestieg." (Simon Broll, Der Meister, der nicht malen wollte, in: spiegel.de, 27.09.2014, Zugriff 27.02.2024).
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Gefängniszeichnung
Bleistift auf Zigarettenschachtelkarton. Um 1938.
6,4 x 10,3 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
Jedes Stückchen Papier war ihm recht: Bauer, der 1918 Gründungsmitglied der Novembergruppe in Berlin gewesen war und sich in Herwarth Waldens Avantgardekreis um den "Sturm" bewegte, galt unter den Nazis als "Judensympathisant", seine Werke als "entartet", "degeneriert" und "undeutsch". So musste er während seiner Haftzeit in Ermangelung anderer Materialien imaginierte abstrakte Kompositionen auf allen erreichbaren Arten von Papier, wie hier einem Stückchen einer Zigarettenschachtel, zeichnen.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Lohse, Richard-Paul
4 Kreuzgruppen verbunden
Los 8346
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
250€ (US$ 269)
4 Kreuzgruppen verbunden
Farbserigraphie auf glattem Velin. 1968.
40 x 40 cm (59 x 42 cm).
Signiert "Lohse". Auflage 100 num. Ex.
Lohse James/Wiedler 025.
Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand.
Lohse, Richard-Paul
Sechs vertikale systematische Farbreihen mit orangem Quadrat rechts oben
Los 8347
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
550€ (US$ 591)
Sechs vertikale systematische Farbreihen mit orangem Quadrat rechts oben
Farbserigraphie auf Velinkarton. 1968.
63 x 63 cm (70 x 70 cm).
Signiert "Lohse". Auflage 220 num. Ex.
Lohse James/Wiedler 024.
Ganz prachtvoller Druck in intensiver Farbigkeit, mit dem vollen Rand.
Bauer, Rudolf
Ohne Titel (Gefängniszeichnung)
Los 8348
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 672)
Ohne Titel (Gefängniszeichnung)
Bleistift auf Packpapier. Um 1938.
11,5 x 15 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
Der inhaftierte Künstler zeichnete 1938 zahlreiche meist abstrakte Arbeiten auf kleinen Papierrestchen. Als Rudolf Bauer nämlich im Jahr 1938 nach einer Reise in die USA nach Deutschland zurückkehrte, wurde er von der Gestapo verhaftet. Angeklagt wurde er wegen Devisenvergehen, denn er hatte in den USA einige Bilder an Guggenheim verkauft und im Anschluss aus dem Erlös wiederum Kunstwerke gekauft. Erst nach Monaten kam er wieder frei. Im Jahr 1939 gelang ihm die endgültige Emigration in die USA.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
siebdruck-mappe s II abcdef
6 Farbserigraphien auf lindgrünem bzw. rotem Velin. Lose in Orig.-Leinenmappe mit Deckeltitel. 1965.
49,8 x 30 cm.
Jeweils verso signiert "E. Buchholz" bzw. "Erich Buchholz" und datiert. Auflage 100 Ex.
Ilk K51-K56.
Die vollständige Folge, jedoch ohne das bei Ilk genannte Deckblatt, erschienen bei Birkle & Thomer, Berlin, 1965, nach Zeichnungen von Erich Buchholz aus den Jahren 1919 bis 1921. Prachtvolle Drucke der formatfüllenden Kompositionen. Beigegeben: Ein Farbsiebdruck von Erich Buchholz, Ausst.-Plakat "Serigrafie - Xilografie", Goethe-Institut, Turin 1973.
Bauer, Rudolf
Der Spargel mundet mir offen gestanden ganz vortrefflich
Los 8350
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,226)
Der Spargel mundet mir offen gestanden ganz vortrefflich
Bleistift, verso auf Landkarte. Um 1938.
15,4 x 12 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "B".
Er nimmt es mit Humor und schreibt, im Gefängnis sitzend, von dem ihm natürlich völlig unerreichbaren Spargelessen. "Der Künstler gestaltet ein inneres Erlebnis. Er gestaltet, er bildet, er formt. Er gibt nicht die Natur, er schafft ein Neues." - so sagt Rudolf Bauer selber über sein Schaffen (zit. nach Rudolf Bauer, Ausst.-Kat. Galerie Gmurzynska, Köln 1969, unpag.). Skizzen abstrakter Ideen gruppiert Bauer zusammen auf der Rückseite eines Landkartenfragments.
Provenienz: Privatsammlung Berlin
Dexel, Walter
Scheibe im Quadrat; Figuration in Weiß mit blauem Haken
Los 8351
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
938€ (US$ 1,008)
Scheibe im Quadrat
Farbserigraphie auf festem BFK Rives-Velin. 1972.
36 x 36 cm (65 x 50,2 cm).
Signiert "WDexel" und bezeichnet "P"(robedruck).
Vitt 84.
Probedruck neben der Gesamtauflage von 100 signierten und numerierten Abzügen, erschienen als Blatt 4 der Mappe "Walter Dexel, 1965 bis 1970, Fünf Serigraphien und 1 Prägedruck" herausgegeben von Walter Vitt, 1972. Nach einem Motiv der Serie "Scheibe im Quadrat" von 1970. Prachtvoller, farbintensiver Abzug mit dem vollen Rand. Beigegeben: Eine weitere Serigraphie des Künstlers "Figuration in Weiß mit blauem Haken", 1970 (Vitt 50).
Ohne Titel
Farbsiebdruck auf festem Velin. 1971.
60 x 59,5 cm.
Signiert "Girke" und datiert. Auflage 175 num. Ex.
Prachtvoller Druck mit Rand.
Red-blue structure
Farbserigraphie auf Velin. 1967.
60 x 60 cm.
Verso mit dem Editionsstempel, dort bezeichnet "ZDENEK SYKORA" und datiert.
Warm und Kalt, Rot und Blau: Die gegensätzlichen Farbklänge bewegen sich umeinander herum und scheinen die Bildfläche zu sprengen. In ihrer geometrischen Ausgewogenheit charakteristische, frühe Arbeit des tschechischen Konstruktivisten. Als einer der weltweit ersten Künstler bezog Sýkora bereits zu Beginn der 1960er Jahre den Computer als Hilfsmittel in die Vorbereitungen seiner Entwürfe ein. Gemeinsam mit einem Physiker der Universität Prag erarbeitete er im Jahr 1964 am Computer die Grundlagen für seine konkret-konstruktiven Strukturbilder. Zunächst arbeitete er mit mathematisch strukturierten Zufallsverteilungen von Kreisen, Quadraten und Dreiecken, später bezog er aus Zufallszahlen die Parameter für Farbe, Breite und Radienentwicklung von Linienclustern. Zdeněk Sýkora nahm im Jahr 1968 an der 4. documenta in Kassel teil. Herausgegeben von H. Haseke, Hannover, mit dessen Stempel verso. Prachtvoller Druck der formatfüllenden Komposition in intensiver Farbigkeit.
Pleionne F.
Serigraphie in Plexiglaskasten. 1959-89.
47 x 41 x 6 cm.
Signiert "Vasarely" sowie auf Klebeetikett typographisch bezeichnet. Auflage 20 num. Ex.
Die Arbeit stammt aus Vasarelys kinetischer Phase 1954-55 und ist charakteristisch für diese Zeit. Herausgegeben von der Edition Pesty Mühely, Budapest 1990, in zehn Exemplaren für das Musée Vasarely, Budapest, sowie zwanzig Exemplaren für andere Sammlungen. Mit dem von Vasarely signierten Zertifikat des Herausgebers.
Würfel
Granit, teils poliert. 1963.
12 x 13 x 13 cm.
Auf der Unterseite signiert "REISCHKE" und datiert.
Kugelige Ausstülpungen in symmetrischer Anordnung strukturieren alle vier Seiten des Würfels, während tiefe Rillen in der Oberseite ein lebendiges Spiel von Licht und Schatten erzeugen. Reischke studierte ab 1953 an der Kunstakademie Dresden, kehrte jedoch nach einem Aufenthalt in Italien 1954 nicht mehr in die DDR zurück und nahm ab 1955 ein Studium bei dem Bildhauer Alexander Gonda an der Hochschule für Bildende Künste im damaligen West-Berlin auf.
Ohne Titel
Serigraphie auf leichtem Fabriano-Karton. 1974.
56,5 x 63 cm (68,3 x 68,3 cm).
Verso signiert "Enzo Mari" und datiert. Auflage 140 num. Ex.
Der italienische Designer Enzo Mari wandte sich nach seinem Studium der Literatur und Kunst in Mailand dem Industriedesign zu. Angetrieben von der Vorstellung, schöne, brauchbare und erschwingliche Objekte für jedermann zu kreieren, schuf er wesentliche Designklassiker. Im Jahr 1974 entstand Maris Projekt "Autoprogettazione", eine kostenlose Sammlung mit Bauplänen für insgesamt 19 Möbel: Stuhl, Tisch, Bett, Regal, Bank, die leicht nachzubauen waren. Lediglich Bretter, Nägel und Geld für das Rückporto waren nötig. Dieses Projekt wandte sich gegen den Kapitalismus und die Designindustrie, es ging aber noch mehr darum, den Menschen das Prinzip "Selbermachen" zu vermitteln. Unser Siebdruck ist wohl eine seiner wenigen Editionen und ist zur kinetischen Kunst zu rechnen. Prachtvoller Druck mit Rand.
Ohne Titel
2 Kompositionen. Acryl auf Leinwand. 2006.
15 x 15 bzw. 10 x 10 cm.
Eines verso mit Bleistift signiert "Hirata" und datiert sowie auf dem Keilrahmen bezeichnet "76" bzw. "89", zudem von fremder Hand "595" bzw. "587".
Die gleichen Formen setzt Hirata in leicht abgetönter Farbigkeit wiederholt aneinander, so dass sich im quadratischen Format fein abgestimmte Farbverläufe ergeben.
Ohne Titel
Acryl auf Leinwand. 2005.
30,5 x 30,5 cm.
Verso mit Faserschreiber in Schwarz signiert "Hirata" und datiert sowie mit Bleistift bezeichnet "20" und von fremder Hand "588".
Abstrakte Arbeit in intensiver, harmonischer Farbigkeit. Als Gründungsmitglied des Künstlerkollektivs Barnstomers schuf Hirata großformatige öffentliche Wandmalereien, u.a. in New York, Miami und Tokio.
Geiger, Rupprecht
Kestner-Gesellschaft, Hannover
Los 8365
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.000€ (US$ 2,151)
Kestner-Gesellschaft, Hannover
Farbsiebdruck auf dünnem Maschinenpapier. 1967.
47,5 x 41,8 cm (59,4 x 41,8 cm).
Signiert "Geiger". Auflage 400 Ex.
Geiger S. 186.
Zur Ausstellung gab die Kestner-Gesellschaft Geigers Siebdruck "leuchtrot kalt auf leuchtrot orange" (WVG 94-1) heraus, der auch für dieses Plakat und die Vorzugsausgabe des Kataloges Verwendung fand. Gedruckt bei Mankopf-Siebdruck, Düsseldorf. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand. Beigegeben: Ein signiertes Ausstellungsplakat, "Soto", der Kestner-Gesellschaft, Hannover 1968.
Ohne Titel
Farbserigraphie auf festem Velin. 1967.
40,3 x 36 cm (52 x 48 cm).
Signiert "Geiger" sowie bezeichnet "d.blau". Auflage 13 num. Ex.
Geiger WVG 100-2.
Leuchtblaue Form auf leuchtrot-orangefarbigem Grund. Prachtvoller Druck mit dem vollen Rand.
Jacquier-Stajnowicz, Renaud
etoile au fond des yeux
Los 8368
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 739)
"etoile au fond des yeux"
Acryl auf Leinwand, auf Holzrahmen bzw. Holzplatten montiert. 1999.
50 x 50 cm.
Verso mit Faserschreiber in Schwarz signiert "Jacquier Stajnowicz", datiert, betitelt und bezeichnet "174 du sol" sowie "acryl s/toile" und mit den Maßangaben.
Konkrete Arbeit in samtigem Blau-Schwarz. Die auch dieser Komposition zugrundeliegende Kreuzform ist in zahlreichen Arbeiten des Künstlers präsent; hier erzielt Jacquier-Stajnowicz sie, indem er zu beiden Seiten der Leinwand rechteckige Farbfelder anmontiert. "Renaud Jacquier Stajnowicz ist - bei all der Raffinesse und Präzision - ein konkreter Künstler, der sich von den mathematischen Grundsätzen entfernt hat. Der stattdessen - wie einst Kasimir Malewitsch - dem Unbewussten, dem Spirituellen Raum gibt und seine philosophischen und politischen Prinzipien und Vorstellungen mit seiner Kunst übereinbringt." (Kartin Fehr, in: donaukurier.de, 28.04.2019, Zugriff 26.03.2024).
Provenienz: Galerie Lahumière, Paris (mit deren Klebeetikett verso, dort bezeichnet)
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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