Chronik der Kaiser
des Heiligen Römischen Reichs. Fragment blatt
Los 2891
Zuschlag
1.300€ (US$ 1,398)
Chronik der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Einzelblatt einer großen lateinischen Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 2 Spalten. 45 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 29 x 19,1 cm. Format: 34,5 x 24,5 cm. Mit Rubrizierung in einigen roten Überschriften. Deutschland oder Mitteleuropa, 15. Jahrhundert.
Einzelblatt einer handschriftlichen Chronik der Kaiser des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation, hier mit Teilen zu Karl II. (823-877) auch Karl der Kahle, Karl III. (839-888) oder Karl der Dicke, Ludwig II. (825-875), u. a. Mit fünf größeren Lehrstellen für vorgesehene Miniaturen bzw. Initial-Miniaturen. – Stärker lädiert, einstiges Einbandmaterial mit entsprechenden Bräunungen und Löchern, jedoch ohne großen Textverlust, etwas fleckig und mit älteren Titeleien. Es handelt sich wahrscheinlich um einen nie veröffentlichten Text, zumindest konnten wir ihn nicht nachweisen. Provenienz: 1964 Maggs Brothers. The Marvin L. Colker Collection, London.
König David
Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament
Los 2892
Zuschlag
850€ (US$ 914)
König David - Pfingsten. 2 Einzelblätter eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament mit je einer großen Miniatur. 15 Zeilen. Schriftraum: 8,4 x 7 cm. Format: 13,8 x 10,8 cm. Beide Blätter mit breiter, dreiseitiger Bordüre mit zahlreiche Blumen, Blüten und Dornblattranken, zwei 4-zeiligen Initialen auf Blattgoldgrund und jeweils einer großen Miniatur in Bogenrahmen (ca. 8 x 6 cm). Ile-de-France, um 1430.
Bemerkenswert schöne, überaus feine und in der Figurenauffassung sehr geschickt und künstlerisch gestaltete Miniaturen, wiewohl in nicht mehr ganz frischem Zustand: König David in weiter grüner Landschaft wird mit Goldstrahlen aus dem Himmel erleuchtet, rechts neben ihm seine große goldene Harfe, Maria im Kreise der Apostel wird vom Heiligen Geist des Pfingswunders zur Mission des Christentums in alle Landen beauftragt. – Etwas stärker alt beschnitten, teils mit stärkeren Oberflächenläsuren und Abrieb, teils fleckig und angeschmutzt, wenige Randausbrüche.
Fischpredigt des Heiligen Antonius
Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament
Los 2893
Zuschlag
850€ (US$ 914)
Antonius Patavinus de Piscibus sermo
Fischpredigt des Heiligen Antonius. Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament mit großer Miniatur. 18 Zeilen. Schriftraum: 7 x 5,3 cm. Format: 15,7 x 11,8 cm. Mit breiter, dreiseitiger Bordüre mit Akanthus in Gold-Blau, Erdbeeren und roten Blüten sowie zwei breiten Dornblatttranken-Teilen verso, Blattgoldstab mit 2-zeiliger Initiale "D" und Miniatur in Blattgold und Farben in oben abgerundeter Blattgold-Rahmenlinie (6 x 5,1 cm). Ile-de-France, um 1450.
Auf einem See steht der heilige Antonius von Padua in einem genagelten Holzplankenboot, umgeben von eine Ruderer links und einer Frau rechts, die eine große Lampe hält, während um das Bott die Fische springen. Im Hintergrund die Silhouetten zweier bewehrter Städte mit Mauern, Zinnen und Türmen. "Da ihr euch des Wortes Gottes unwürdig zeigt, wende ich mich an die Fische, um eure Ungläubigkeit noch deutlicher zu zeigen. Und zu Hunderten, zu Tausenden schwimmen die Fische heran und hören die Worte der Ermahnung und des Lobes des Heiligen." (Vita). – Gering angestaubt, wenige Wischer, hübsches Blatt.
Einzelblatt einer liturgischen Handschrift
Lateinische Handschrift auf Pergament um 1450
Los 2894
Zuschlag
50€ (US$ 54)
Horae BMV - Einzelblatt aus einem Taschengebetbuch. Lateinische Handschrift auf Pergament. 17 Zeilen. Gotica textualis in brauner Tinte. Schriftraum: 8 x 5,5 cm. Format: 14,5 x 10 cm. Mit 14 einzeiligen Initialien, davon 7 in Blau mit rotem und 7 in Gold mit schwarzem Federwerk. Frankreich, um 1450.
Einzelblatt einem spätmittelalterlichen Stundenbuch, vermutlich aus einem Diurnale stammend, beginnend mit den Worten "Sperabam usque ad mane quasi leo sic contrivit omnia ossa mea [...]" ("Ich dachte: Möchte ich bis morgen leben! Aber er zerbrach mir alle meine Gebeine wie ein Löwe [...])". – Mit winzigem Montagerest. Leicht wellig, kaum fleckig und mit unwesentlichem Knick.
Johannes de Munchberg
Registrum cum summa diligentie Augustini
Los 2895
Zuschlag
950€ (US$ 1,022)
Johannes de Munchberg. Registrum cum summa diligentie Augustini super libros. Lateinische auf Papier. 16 nn. Bl. 2 Spalten. Ca. 66 Zeilen mit Initialspatien. Schrift: Bastarda. Schriftraum: 25,8 x 16,2 cm. Format: 32 x 21,8 cm. Modernes Halbleinen um 1930. Deutschland, um 1410.
Das in sich geschlossene, ausführliche Register zu den Werken des Kirchenvaters Augustinus, verfasst von dem sich hier nennenden Magister Johannes von Münchberg: "Registrum ad summa diligentia collectum super libros beatissimi augustinj patris nostri magistri Johannis de munchbergk ... ad beatam virginem ..." (Incipit). – Nur das erste Blatt recto etwas gebräunt, vereinzelt leicht fleckig, wenige Wurmlöchlein, sonst kaum Gebrauchsspuren und im Block sehr frisch und wohlerhalten. Provenienz: Sfoura, Prag, 1939. Sammlung Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 75.
Confirmatio Clerici Leodii
Bestätigung der Rechte des Clerus eines Klosters zu Lüttich
Los 2896
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190€ (US$ 204)
Confirmatio Clerici Leodii. Bestätigung der Rechte des Clerus eines Klosters zu Lüttich. Lateinische Handschrift auf Papier. 6 S. auf 3 Bl. Ca. 35 Zeilen. Schrift: Kanzleibastarda. Schriftraum: ca. 15,5 x 10 cm. Format: 20,8 x 14,3 cm. Wohl Lüttich, drittes Viertel des 15. Jahrhunderts.
Bestätigung der Rechte von Mönchen in verschiedenen Klöster von Lüttich (Liège) in lateinischer Sprache, eine Abschrift päpstlicher Bullen von Nikolaus V. (Papst 1447-1455). Die erste ist wohl an das Kloster Sankt Laurentius außerhalb der Mauern von Lüttich gerichtet, datiert 1451. Eine zweite, die die neuen Statuten von Johannes de Heinsberg als Fürstbischof von Lüttich 1419-1456 bestätigt. – Leicht angestaubt, kaum fleckig, interessantes Fragment in schöner Bastarda. Provenienz: 1979 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Cantus Gregorianus
Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift des Spätmittelalters
Los 2897
Zuschlag
5.000€ (US$ 5,376)
Cantus Gregorianus. Einzelblatt aus einer liturgischen Handschrift des Spätmittelalters mit Noten und Text in schwarzbrauner Sepiatinte auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 15 Zeilen. Schriftraum 37,5 x 26,5 cm. Blattgröße 53,5 x 39,5 cm. Mit 6 (4 roten, 2 blauen) Federwerk-Initialen, 14 Gotica-Initialen mit grüner und gelber Schattierung sowie Knollenblütenornament sowie großer 4-zeiliger figürlicher Initiale in Gold und Farben mit Federwerk-Kolumnensteg und 3 Goldpunkten. Wohl Mittelitalien, um 1460.
Großes Blatt einer spätmittelalterlichen Handschrift mit einem Teil des 'Cantus choralis sive ecclesiasticus', dem Gregorianischen Gesang nach der Liturgie, hier zur Matutin, der frühen Morgenandacht aus den Stundengebeten im Antiphonale:
"Ad matutinum invitatorium. Exultent in domino sancti alleluia. Magistri sancti alleluja. Stabunt iusti in magna constantia adversus eos qui se angustiaverunt alleluja. Sancti et iusti in domino gaudere alleluja" (Mit großer Zuversicht treten die Gerechten denen entgegen, die sie einst bedrängt und ihre Mühsale für nichts erachtet haben. Selig der Mann, der den Herrn fürchtet, Halleluja, an seinen Geboten freut er sich sehr).
Der Psalmentext hebt mit einer großen, 4-zeiligen Prunkinitiale "B" an, für "Beatus vir qui metuit Dominum, alleluia; In mandatis eius cupit nimis" (Selig der Mann, der den Herrn fürchtet, Halleluja). Die Initiale mit roten Balken und nachtblauem Binnengrund ist jeweils reich mit weißen floralen Federwerkvoluten geziert und wird von üppigem Blattwerk begleitet, das in mehreren Stufen von Grün bis Gelb changiert. Einbeschrieben ist sie in ein mit leuchtend schimmerndem Blattgold ausgelegtes Quadrat mit konkav rückschwingenden Seiten. Die linke ist geöffnet, aus ihr wächst grünes Blattwerk mit Goldblüten heraus, das in feinstem Federwerk und zwei Goldpunkten endet.
Auf dem Blaugrund erscheint die Figur eines Heiligen in weitem roten Mantel, grünem Toga-Untergewand und violettem Überwurf sowie einer charakteristischen roten, sich nach oben konisch verbreitenden Mütze, hinter der ein Goldnimbus blitzt. Der Heilige hält in seiner Rechten ein rundes, goldenes Gefäß, das innen viergeteilt ist und in das er sich wohl mit einem Stift (Federkiel? Pinsel?) einzutauchen anschickt. Möglicherweise wurde hier der Miniaturmaler dargestellt, der durch seine Arbeit an der Heiligen Schrift selbst zu einem Nimbus kam. So könnte das Gefäß die vier Grundfarben Rot, Gelb, Blau und Grün enthalten. Diese These sollte kunsthistorisch geprüft werden.
Gesichtsmodellierung, Gewand, Hände, der charakteristische rote Hut sowie die Ornamente der Initiale deuten allesamt auf den Entstehungsort Italien hin. Es ist wahrscheinlich, dass die Handschrift und ihre Miniaturen Anfang der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im nördlichen Mittelitalien entstanden waren. Vgl. etwa die ähnliche Kopfbedeckung des Herzogs von Urbino Federico da Montefeltro auf dem berühmten Porträt des Piero della Francesca. – Stegknick rechts, gering wellig, unten leicht abgegriffen und minimal angestaubt, nur vereinzelt minimal fleckig, insgesamt sehr schön. Die Miniatur ist hier und da ganz unwesentlich berieben, kaum Farbabplatzungen, auch der Goldauftrag nur mit wenigen winzigen, kaum sichtbaren Fehlstellen oder Bereibungen. Prachtvoll.
Tractatus de virtutibus et vitiis
Einzelblatt einer lateinischer Handschrift auf Pergament. 2 S., 1 Bl. 2 Spalten. 47 Zeilen.
Los 2898
Zuschlag
600€ (US$ 645)
Die Weiterentwicklung der Textura
zur Bastarda in England
Tractatus de virtutibus et vitiis. Einzelblatt einer lateinischer Handschrift auf Pergament. 2 S., 1 Bl. 2 Spalten. 47 Zeilen. Schrift: Gotica bastarda anglica. Schriftraum: 22,6 x 14,5 cm. Format: 26,3 x 19,4 cm. Mit Rubrizierung, roten und blauen Absatzmarken soiwe 3-zeiliger blauer Lombarde "D" im roten Federwerkkasten. England, 15. Jahrhundert.
- – Bemerkenswert schönes Blatt aus einer spätmittelalterlichen Etymachie, einem Traktat über Tugenden und Laster, geschrieben in einer ausgezeichneten Bastarda, eine Fortentwicklung der Gotica textualis, die raffinierteste Schwünge und neue Abkürzungen ausprägt und eine neue Vertikalausrichtung bekommt: So sind die Buchstabenlängen deutlich gezogen und schlagen ganz besonders in der ersten und letzten Zeile jeder Kolumne in den Rand aus, teils schon mit linken Kursivschwüngen und Schleifen wie bei dem Buchstaben "d". Möglicherweise bis dato unbekannter Text, der geprüft werden müsste. – Einbandmakulatur etwas leimschattig, mit Wurmlöchlein, aber nur wenigem Buchstabenverlust, kaum Läsuren, Text gut lesbar. Provenienz: 1972 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Antiphonale
Umfangreiches Fragment einer spätmittelalterlichen liturgischen Handschrift im Monumentalformat
Los 2899
Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)
Antiphonale. Umfangreiches Fragment einer spätmittelalterlichen liturgischen Handschrift im Monumentalformat. Lateinische Handschrift auf Pergament. 120 Bl., gezählt 13-132. 5 Zeilen mit romanischer Quadratnotation auf rotem, fünflinigen System. Schrift: Gotica rotunda. Schriftraum: 51 x 29,5 cm. Format: 65 x 40,5 cm. Mit 121 prachtvollen Initialen in Banzugfeder-Kalligraphie und 118 in vielfacher Farbigkeit kolorierte Initialen, teils mit kleinen Grotesken. Reich blindgeprägtes, dunkelbraunes Kalbsleder (mit Fehlstellen, Ein- und Ausrissen, stärker angeschmutzt und -gestaubt, Gebrauchsspuren) über festen (teils alt restaurierten bzw. ergänzten) Holzdeckeln (ohne Schließen). Frankreich, um 1630.
Besonders umfangreiches, bis auf die ersten 12 nummerierten Blätter wohl vollständig erhaltenes, gewaltig großes und schweres Antiphonar mit Wechselgesängen für den Gottesdienst. Die alte, polyphone Choralmusik des Mittelalters mit den Gregorianischen Gesängen zur Liturgie im Gottesdienst wurde im Laufe der Jahrhunderte zunehmend mittels Notationen kodifiziert. Dabei wurden die "Neumen", Winke der Hand, zunächst durch Quadratnoten auf vier- und im 16. Jahrhundert verstärkt auf fünfzeiligem System ersetzt. Oftmals dienten liturgische Handschriften noch bis ins 18. Jahrhundert den Chorgesängen der Mönche. Große, teils monumentale Handschriften lagen dabei auf einem Holzpult in der Mitte des Chores, so dass die ganze mönchische Chorgemeinschaft den Text lesen und die Noten erfassen konnte, die ein Weiser zeigte.
Die Initialen in leuchtenden Farben, Rosé, Violett, Orange, Rot, Blau, Grün etc. zeigen schon den Geist der Renaissance und weisen in die Neuzeit, teils mit höchst fantasievollen Grotesken wie stilisierten Walfischen, Gesichtern, die sich anschauen, aber auch einer Statue mit Anker und Taube auf einem geblähten Segel.
Für ein solch großes wie das vorliegende Antiphonar, wurde oftmals eine ganze Rinderherde gekeult, brauchte man doch massenweise Pergament, das bis heute noch als wertvolles Einbandmaterial gehandelt wird. Zusammengezählt bilden die 120 Blätter eine Fläche von nicht weniger als 30 m² Fläche, das entspricht eine Kuherde von 10-15 Tieren. – Blatt 80 mit quadratischem Ausschnitt oben, wenige zeitgenössische Knorpellöcher oder Nahtstellen, kaum fleckig, wenige Gebrauchsspuren, insgesamt wohlerhalten.
Cicero, Marcus Tullius
Epistolae ad familiares. Lateinische Handschrift auf Pergament
Los 2900
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Cicero an Trebatius:
"Wie wunderliche Leute die Liebenden sind."
Cicero, Marcus Tullius. Epistolae ad familiares. Lateinische Handschrift auf Pergament. Fragment 8 Seiten auf 4 Blättern. 19 Zeilen in leicht kursiver humanistischer Minuskelschrift, mit Überschriften in blassroten Versalien, vier größere blassrote Initialen. Schriftraum 10,6 x 6,4 cm. Format 15,6 x 11 cm. Moderner Dunkelbrauner Pappband. Italien, Mitte bis zweite Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts, ca. 1460.
Seltenes, besonders schönes Fragment einer wohl norditalienischen Cicero-Handschrift auf Pergament, die bezeugt, wie populär der große Rhetoriker unter den Humanisten Italiens war: Enthalten ist ein Teil der Epistola ad Familiares VII, u. a. "CICERO TREBATIO. Quam sint morosi, qui amant, vel ex hoc intelligi potest: moleste ferebam antea te invitum istic esse; pungit me rursus, quod scribis esse [...]" (XV. Scr. Romae a.u.c. 701) - "Wie wunderliche Leute die Liebenden sind, das können Sie auch hieraus sehen. Vorher war es mir verdrießlich, daß Sie mit Widerwillen dort waren; jetzt lockt es mich wieder, daß Sie mir schreiben [...]". – Provenienz: 1982 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Buxheimer Fastenpredigt
Deutsche Handschrift auf Papier. 10 nn. Bl. mit 20 S. Ca. 22-30 Zeilen
Los 2901
Zuschlag
2.700€ (US$ 2,903)
Buxheimer Fastenpredigt. Deutsche Handschrift auf Papier. 10 nn. Bl. mit 20 S. Ca. 22-33 Zeilen. Schrift: Bastarda. Schriftraum: ca. 16 x 12 cm. Format: 20 x 15,4 cm. Modernes Halbleinen mit Marmorpapier-Bezug. Kartause Buxheim, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Sehr seltenes Dokument einer Fastenpredigt aus dem bedeutenden Kartäuserkloster im oberschwäbischen Buxheim bei Memmingen in Bayern, dessen Gründung wohl schon auf das Jahr 1100 als Kollegiatstift zurückgeht. 1402 wurde das Kloster an die Kartäuser übergegeben, die es bis zur Säkularisation führten. Die vorliegende Handschrift ist also in den ersten Jahren der Kartause entstanden, wohl zwischen 1460 und 1480. In der Predigt geht es um Versöhnung und die Gnade Gottes, mit dem Incipit "Dise wort scheibt unß sant pauls zu korinthern in der andern kanonik am sechste tail".
Ausführliche Forschungsarbeiten über die vorliegende Buxheimer Fastenpredigt lieferten die Mediaevisten Josef Werlin, Karin Morvay, Dagmar Grube und Wolfram Sexauer: Josef Werlin, Eine Fastenpredigt aus dem Kloster Buxheim, in: Leuvense Bijdragen 53 (1964), S. 27-29 (mit Abdruck von Bl. 1). Karin Morvay und Dagmar Grube, Bibliographie der deutschen Predigt des Mittelalters. Veröffentlichte Predigten (MTU 47), München 1974, S. 197 (T 199). Wolfram D. Sexauer, Frühneuhochdeutsche Schriften in Kartäuserbibliotheken. Untersuchungen zur Pflege der volkssprachlichen Literatur in Kartäuserklöstern des oberdeutschen Raums bis zum Einsetzen der Reformation (Europäische Hochschulschriften I,247), Frankfurt a.M. u.a. 1978, S. 149. – Ausgelöst aus Einbandmaterial, daher teils mit stärkeren Wurmgängen, Löchlein, Leim- und Montageresten, jedoch nur mit wenigen (erschließbaren) Textverlusten. Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 127. Handschriftencensus für die Handschrift unter 20018.
Horae BMV
Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs
Los 2902
Zuschlag
320€ (US$ 344)
Horae BMV. Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs. Lateinische Handschrift auf Pergament. 2 S. auf 1 Bl. 15 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 9,3 x 6,5 cm. Format: 12,3 x 11,1 cm. Mit Rubrizierung und 7 (vier 1-zeilige und drei 2-zeilige figürliche) illuminierten Initalen in Blattgold und Farben, 4 Zeilenfüller in Blattgold und Farben sowie 4-seitige Bordüre in Pinselgold, Blattgold und Farben. Nordfrankreich, um 1470.
Besonders hübsches, dekoratives Blatt in leuchtendem Blattgold: mit illuminierten Initialen und Zeilenfüller, davon drei Initialen in Blattgold mit winzen Köpfen von Heilige. Links oben und unten Bordürestege in schillerndem Blattgold und Farben, rechts eine breite Pinselgold-Bordüre mit Rauten, blauem Akanthus und roten Blüten. – Provenienz: 1963 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London. Andere aus demselben Manuskript waren im Bulletin 1, 1962, Nr. 9, und eines ist abgebildet in R. Lister, The Miniature Defined, Cambridge, 1963, Taf. II.
Lektionar
Handschrift auf Pergament.Liturgische Handschrift mit Texten aus den Evangelien. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Los 2903
Zuschlag
400€ (US$ 430)
Stabat Mater - Maria aber stand am Grabe und weinte
Lektionar. Liturgische Handschrift mit Texten aus den Evangelien. Lateinische Handschrift auf Pergament. 8 Seiten auf 4 Blättern. 23 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: 18,5 x 11,8 cm. Format: 24,8 x 17,7 cm. Text in Schwarzbraun und Rot, mit Rubrizierung, Überschriften in Rot, Kapitalstrichelung sowie fünf 2-8-zeiligen Initialen in Rot und Blau. Marmorierter Pappband um 1900 (kaum berieben). Deutschland, zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Größeres Fragment eines spätmittelalterlichen Lektionars, möglicherweise aus dem westfälischen Raum oder Westdeutschland. Enthalten sind die "Feria quarta" und "Feria Quinta" und "Feria Sexta secundum Johannem" sowie "Sabbato" bis "Dominica in octavus pasche", ebenfalls nach Johannes, enthaltend die zentrale Bibelstellen aus dem Johannes-Evangelium zur Passion: "Maria stabat ad monumentum foris plorans dum ergo fleret inclinavit se et prospexit in monumentum et vidit duos angelos in albis sedentes unum ad caput et unum ad pedes ubi positum fuerat corpus Jesu ..." (Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten). Wie kaum eine andere Passage des Bibeltextes hat diese zahlreiche Komponisten im "Stabat Mater" zu unsterblicher Musik inspiriert. – Außensteg des letzten Blattes abgeschnitten, teils mit stärkeren Bräunungen, etwas alt angeschmutzt, wenige Läsuren oder Oberflächenbeschabungen, wohl einst aus einem Einband gelöstes, bemerkenswert umfangreiches und durchgehend sehr gut lesbares Fragment. - Provenienz: Wohl Collection Eric von Scherling (1907-1956), dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Responsorium
9 Blätter aus einer spätmittelalterlichen Monumentalhandschrift
Los 2904
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Responsorium. 9 Blätter aus einer spätmittelalterlichen Monumentalhandschrift. 9 Zeilen mit Text und romanischer Quadratnotation auf vierzeiligem roten System. Schriftraum: 48 x 30,8 cm. Format: 63,5 x 44 cm. Gotica textualis mit roter Rubrizierung. Mit ca. 40 großen Initialen in Schwarzbraun, Rot und Blau, in reichen rechteckigen oder quadratischen Federwerkkästen, eine auch mit etwas Goldhöhung. Wohl Norditalien um 1480.
Bemerkenswert schöne, sehr sauber gegerbte, nur selten mit Einschlüssen oder zeitgenössischen Ausbesserungen versehene Blätter einer Antiphonale- oder Responsoriumshandschrift auf hochwertigem, monumentalgroßen Pergament und in einer auffallen sauberen Handschrift, einer Gotica textualis in Schwarzbraun. Auch die Initialen sind prächtig, mit reichem und feinstem Federwerk umspielt, vor allem die roten und blauen, die auch Blattmotive, Schlingwerk-Knoten oder Knospenmotive zeigen. Die Incipits bzw. Kapitelanfänge in kleinerer Rotschrift: "Responsoria infra octava [Epiph]", "In sesto sancti Jacobi ad vesperas antiphona psalmos feriales". – Kaum fleckig, breitrandig und meist sehr wohlerhalten, dekorativ.
Kalendarium
eines Stundenbuchs des englischen Ritus. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Los 2905
Zuschlag
380€ (US$ 409)
Kalenderfragment aus einem Angelsächsischen Stundenbuch
Kalendarium eines Stundenbuchs des englischen Ritus. Lateinische Handschrift auf Pergament. Fragment mit 4 Blättern und 8 Seiten (2 genähte Doppelblätter). 31 Zeilen. Schrift: Textura gotica. Reglierter Schriftraum: 14,8 x 9,6 cm. Format: 17,6 x 13,4 cm. Mit Text in Braunschwarz, Rot und Blau, mit 7 (von 8) Blattgold-Initialen in Farbigen Kästen mit Federwerk und auslaufenden Goldpunkt-Ornamenten. Nordengland, Ende des 15. Jahrhunderts.
Hübsches Kalendarium, dessen Heilige wie St. Cuthbert von Durham oder Wilfrid von York nach Nordengland deuten, was auch das bemerkenswert schwere Pergament bestätigt, ebenso wie die gelängten Buchstabenhälse. – Provenienz: 1973 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
Maximilian I., röm.-dt. Kaiser
Wappenbrief mit der Verleihung eines Wappens an die Gebrüder Hans, Michael und Konrad Photen
Los 2906
Zuschlag
3.800€ (US$ 4,086)
Monument deutscher Sprache
vor dem Weißkunig und Theuerdanck
Maximilian I., röm.-dt. Kaiser. Wappenbrief mit der Verleihung eines Wappens an die Gebrüder Hans, Michael und Konrad Photen. Deutsche Handschrift auf Pergament. 1 S. auf 1 gefaltetem Blatt. Zeilen. Schrift: Gotica textualis, Textura, Bastarda etc. Schriftraum: 60 x 34 cm. Format: 15,5 x 44 cm. Mit großer kalligraphischer Initiale "Wir" und Incipit "Maximilian" sowie großer Wappenmalerei in Gold und Farben, mit geflochtener Seidenkordel in Rot, Schwarz und Weiß. Nürnberg, 15. April 1491.
Prachtvolle Wappenurkunde an drei Brüder des Nürnberger Hofstaats Kaiser Maximilians I. (1459-1519), der in seinem sechsten Regierungsjahr Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und im ersten König von Ungarn war.
"WIr Maximilian von Gots gnaden Römischer Kunig zu allen Zeiten merer des Reichs ... Bekennen offenlich mit disem briefe und tun kundt daz wir guetlich angesehen haben gottlich Erbarkait redlichkeit tugent und vernunnft damit unser und des REichs lieben getrewen Hanns unser diener und hofgesind auch Michel und Cunrad die Photen von Sanndgraben gebrueder vor unser kuniglichen Maiestat benembt werden ... Geben zu Nuremberg an funffzehenden Tag des Aprilis. Nach Cristi geburt Viertzehenhundert und von Eins und Newntzigsten Unserr Reiche des Römischen im Sechsten und des hungrischen im Ersten Jaren". Mit ausführlicher Blasonik, der Beschreibung des von einem geschickten Maler dargestellten Wappens.
Ohne das einst angehängte Siegel, hier aber mit der originalen Seidenkordel, geflochten aus drei dicken Schnüren in den Farben des Heiligen Römischen Reichs. Das prächtige Wappen ist ein sprechendes, es zeigt: "Mit namen einen Roten Schilt und im gründt desselben ein plabe veldung (i.e. blaue Feld) mit ainem aufgeworffen Sanndtgraben reckende herfür in die Rotveldung zwei Lewen Fueß"), Löwentatzen also als Pfoten für die Gebrüder Photen. – Zwei größere Einrisse an den Falzkreuzen, rechte Einriss mit Fehlstelle und stärkerer Bräunung, dadurch mit Textverlust, sonst aber sehr gut erhalten und frisch, kaum fleckig oder gebräunt - ein Monument deutscher Sprache der Maximilianszeit, noch vor dessen großen Werken wie Weißkunig und Theuerdanck. Provenienz: Antiquariat Jacques Rosenthal (Horst Koch), Eching bei München, 2. August 1971. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 194. Vollständige Transkription im Autograph von Gerhard Eis (1908-1982) beiliegend.
Jahreszeitliche Bauernregeln
Einzelblatt. Deutsche Handschrift auf Papier.
Los 2907
Zuschlag
400€ (US$ 430)
Jahreszeitliche Bauernregeln. Einzelblatt. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 Bl., 1 S. 25 Zeilen. Schrift: Bastarda vom Anfang des 16. Jahrhunderts. Schriftraum: 22 x 15,5 cm. Format: 27,5 x 18,5 cm. Flandern, kurz nach 1500.
Einzelblatt mit einer Bauernregel wie etwa "Der Bawren Practica oder Wetterbüchlein" (Erfurt 1557) mit Ratschlägen, den Winter zu überstehen, so man die Stube zu Weihnachten warm einheizen solle und zu St. Martin Wein und Bier trinken möge: "Klayb stüben calixti / hais wol Natalia christj / hab wirtschafft blay / bis frelich esto michi / trinck wein und bier martinj". Veröffentlicht: Gerhard Eis Mittelhochdeutsche Lieder und Sprüche, München 1949, S. 204-205, 230 (Nr. 69). – Papier etwas brüchig, mit Ausrissen, kleinen Fehlstellen und Wurmlöchlein, jedoch ohne Textverlust, eine Regel wurde alt ausgestrichen. Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 86.
Susceptio ad novitiatum
Lateinische, Handschrift auf Papier. 3 Teile in 1 Band.
Los 2908
Zuschlag
4.800€ (US$ 5,161)
Feier zur Aufnahme der Novizinnen in einen Schwesterorden
Susceptio ad novitiatum. Lateinische Handschrift auf Papier. 3 Teile in 1 Band. XXXI num., 2 w.; XXVI num., 1 nn., 1 w., 19 nn. Bl. 16-18 Zeilen. Schrift: Gotica textualis. Schriftraum: zwischen 19 x 11,8 cm und 19,5 x 12 cm. Format: 27 x 18,5 cm. Mit Rubrizierung, Text in Rot und Schwarz sowie mit zahlreichen Lombarden, Absatzmarken etc. in Rot und Blau sowie 2 großen 5-zeiligen Zierinitialen in Blau mit reichem floralen Federwerk. Reich blindgeprägtes braunes Kalbsleder d. Z. (Rückenleder meist abgelöst und zur Hälfte fehlend, Gelenke offen, stärker beschabt und berieben, etwas bestoßen) über Holzdeckeln (kleine Eckfehlstellen, ohne die Schließen). Süddeutschland, Anfang des 16. Jahrhunderts.
Umfangreiche, dreiteilige Handschrift auf Papier mit der vollständigen Liturgie zur Aufnahme von jungen Mädchen als Novizinnen in ein Nonnenkloster, wohl im süddeutschen Raum. Handschriften dieser Art und dieses Inhalts sind höchst selten erhalten geblieben, bildeten sie doch einen Teil des "liturgischen Handapparats" eines Klosters, der ständig in Gebrauch war. Dafür ist die hier vorliegende Handschrift hier in bemerkenswert gutem Zustand. Sie hebt an:
"Susceptio ad noviciatum. In singulari. Introducatur ad capitulum sororum petita venia ad interrogationem superioris quod petat." (Aufnahme ins Noviziat. Im Einzelnen. Eingeführt wird [die Novizin] in das Kapitel der Schwestern, indem sie um Vergebung der Obersten für ihren Antrag bittet.). Wie in einem Responsorium folgt in Rot "Respondeat", und dann "Misericordiam dei et oram societatem" (Ich bete um Gottes Gnade und der Gemeinschaft), "Et postque surrexerit ad vissionem superioris" (Und dann erhebt sie sich, um die Vorgesetzte zu sehen). Es folgen Fürbitten, Wechselgesänge, vielfach mit Romanischer Quadratnotation auf vierzeiligem System, Gebete in einer vollständigen Gottesdienstfeier.
Interessant sind die genauen "Regieanweisungen", wie sich die Novizin, die Oberin, die Schwestern zu verhalten haben: "Tunc professa ducatur per ministrum ad locum ei preparatum in presbiterio et ibi maneat usque ad finem misse finita missa presidens casulam deponat et induta cappa incipiat antiphonas sequentes et conventus continuat easdem" (Darauf wird die Novizim vom Pfarrer zu dem für sie vorbereiteten Platz im Presbyterium geführt und bleibt dort bis zum Ende der Messe. Wenn die Messe zu Ende ist, legt der Präsident die Soutane ab, setzt die Mütze auf und beginnt mit den folgenden Antiphonen und setzt den Gottesdienst fort).
Der zweite Teil enthält die Worte für die Einführung mehrerer Personen in das Noviziat "Susceptio ad noviciatum. Inplurali. Introducantur ad capitulum sororum petita penia ad interrogationem superioris quid petant...". Der dritte Teil enthält Anweisung zum Schmuck der Kirche und des Altars für die Feier: "De benedictionibus ornamentorum altaris et sacrorum vestimentorum in quibus abbas fulcietur stola et baculo pro pallis altaris" (Von den Segnungen der Verzierungen des Altars und der Ausstattung der heiligen Gewänder des Gottesdienstes mit Bischofsstab, Altartüchern, Indumenta etc.). – Kaum gebräunt, teilweise leicht feuchtrandig und mit kleinen Fleckchen, dadurch hier und da unwesentliche Textverwischungen, dadurch mit einigen brüchigen Stellen in Spiegelmitte (wohl auch durch Tintenfraß) mit vereinzelten Löchlein und entsprechendem Buchstaben- und hier und da auch etwas Textverlust, insgesamt aber im Korpus gut erhalten und vollständig. Die Einbandinnenspiegel mit zwei Pergamentfragmenten einer liturgischen Handschrift vom Ende des 14., Anfang 15. Jahrhunderts, wohl einem Lektionar, Text in Schwarz und Rot, ohne eingemalte Initialen.
Einige zeitgenössische, auch spätere Korrekturen, Ergänzungen und Einträge, der vordere fliegende Vorsatz enthält einen längeren hs. Text in einer Bastarda-Kurrent vom Ende des 16. Jahrhunderts mit einem "Officium ad indulgentiam puellam si Dominica" (Sonntägliche Gottesdienstfeier zum Sündenablass der Mädchen, ließ, der Novizinnen).
Auch der schöne, wiewohl restaurierungsbedürftige Einband ist bemerkenswert: Beide Deckel sind reich mit einer hübschen Porträtrolle zwischen Fileten blindgeprägt in sieben vertikalen Reihen und mit zwei verschiedenen Köpfen, wohl eines Feldherrn mit Lorbeer und eines Kaisers mit Krone, ferner ein Dopeladler mit Wappenschild.
Christus im Tempel
Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament
Los 2909
Zuschlag
400€ (US$ 430)
Christus im Tempel. Miniatur als Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament. Format: 15,5 x 9,5 cm. Mit 2-zeiliger Initiale und nahezu ganzseitiger Miniatur in Farben mit Pinselgoldhöhung. Wohl Niederlande, um 1470.
Der jugendliche Christus lehrend im Tempel gehört zu den schönsten Motiven des christlichen Heilsgeschehens, das immer wieder Künstler inspiriert hat. Die vorliegende Miniatur zeichnet sich durch besonders viel künstlerische Feinheiten aus, etwa in der Darstellung der angeregt miteinander diskutierenden Pharisäer und Schriftgelehrten, gehüllt in kostbare Gewänder mit Kappen und Turbanen, weiten Mänteln mit Goldbordüren und Spangen. Christus selbst sitzt auf einem hohen türkisfarbenem Thronsitz, der flankiert wird von zwei großen Säulen mit der Darstellung der Allegorien Synagoge und Ecclesia in Grisaille. Unten zwei wildschweinänliche Monstrenköpfe in Pinselgold. – Montiert auf ein größeres Pergamentstück, mit einigen Farbabplatzungen (Gesichter) und kleinem Abrieb, insgesamt aber ein bemerkenswertes Blatt.
Pfingstwunder
Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament
Los 2910
Zuschlag
500€ (US$ 538)
Eindrucksvolles Beispiel der
Frührenaissance in den Niederlanden
Pfingstwunder. Miniatur als Einzelblatt eines spätmittelalterlichen Stundenbuchs auf Pergament. Format: 15,5 x 9,2 cm. Mit 2-zeiliger Initiale auf Goldgrund und nahezu ganzseitiger Miniatur in Farben mit Pinselgoldhöhung. Wohl Niederlande, um 1510.
Maria vor einem großen Ehrenthron mit Muschelkalotte und Veluten, der in einer von zwei Marmorsäulen flankierten Architektur steht, im Hintergrund eine Schaufassade in Grisaille, die an einen Triumphbogen erinnern. Alles atmet schon den Geist der italienischen Renaissance, die mit großen Künstlern wie Jan Gossaert, genannt Mabuse (1478-1532) in den Niederlanden einzog. Maria steht andächtig, die Hände gefaltet und erleuchtet von den göttlichen Strahlen, die sich von der Taube des Heiligen Geistes aus einer orange-gelben Aureole auf sie und die zahlreichen Apostel ergießen. Der Anfang "Domine labia mea apries" ist auf einem Schriftband geschrieben. Ein eindrucksvolles Beispiel der Frührenaissance in den Niederlanden. – Montiert auf ein größeres Pergamentstück, kaum mit Farbabplatzungen. Wie die Miniatur des lehrenden Christus im Tempel stammt auch diese aus derselben Handschrift, ist allerdings hervorragend erhalten.
Unctio regis
Einzelblatt eines spätmittelalterlichen gedruckten Stundenbuchs
Los 2912
Zuschlag
700€ (US$ 753)
Salbung des Kaisers durch den Heiligen Petrus
Unctio regis. Einzelblatt eines spätmittelalterlichen gedruckten Stundenbuchs auf Pergament mit großer Miniatur. 29 Zeilen. Schriftraum: 18,5 x 11,5 cm. Format: 23 x 14,6 cm. Mit neun 1-2-zeiligen Initialen in Pinselgold auf rotem und blauen Kastengrund, gelber Kapitalstrichelung und großer Miniatur in Gold und Farben (8 x 5,8 cm) in nahezu seitenfüllender Rahmenarchitektur in Pinselgold auf rotem Lineament. Frankreich, wohl Paris, um 1515.
Der heilige Petrus salbt als Stellvertreter Gottes auf Erden einen König als Kaiser des Heiligen Römischen Reichs, indem er eine blaue Flüssigkeit aus einem Salbgefäß auf sein Haupt schüttet. Diese "Unctio regis" ist ein bemerkenswert selten dargestelltes Thema spätmittelalterlich französischer Stundenbücher. Die Szene hier ist besonders fein gouachiert, Gewänder, Krone und Nimbus mit schillerndem Pinselgold gehöht. – Sehr breites, originalbeschnittenes Blatt, kaum angestaubt, sehr schön. Verso vier Bordüren und vier weitere, unkolorierte szenische Metallschnitte.
Asanger Aderlassbüchlein
Deutsche Handschrift auf Papier. 2 Traktate in 1 Band.
Los 2914
Zuschlag
9.000€ (US$ 9,677)
Asanger Aderlassbüchlein. Deutsche Handschrift auf Papier. 2 Traktate in 1 Band. 51 neuerlich num. Bl. 16-17 und mehr Zeilen. Schrift: Bastarda und deutsche Kurrentschrift. Format: 15 x 10,8 cm. Mit Rubrizierung, teils roten Überschriften und roten Initialen. Modernes Halbleder mit zeigenössischem Deckelbezug unter Verwendung des unsprünglichen Umschlags "Aderla[ß] Büechel". Südböhmen 1516 und 1531.
Der erste Traktat weist auf dem (modernen) fliegenden Vorsatz ein aufmontiertes originales Titelschild auf: "Regimen minucionium 1516" (etwa: "Diät der Kleinigkeiten"), er enthält folgende Kapitel (mit roten Überschriften): "Hye sol man merckhen wie das pluet gestalt se nach dem aderlassen ... Item ist aber das bluet rot und digkh so ist der mensch siech an der Leber", "Von der zeyt der aderlaß", "Nun ist zu mercken wie sich der aderlasser halten sol nach der Kraft des menschen und des Alters", "Von dem aderlassen ist zu merken das all adern dy allenthalben von dem haubt gen sol man lassen so man abgepissen hat und nicht merkt außgenommen dy adern under dem Wimparn aber dy adern auf den armen sol man vastend schlagen und sunderlich dye median dy anderen oben auf denn henden sol man schlagen so man abgepissen hat und die adern auf den fuessen sol man schagen nach essens" etc.
Der Text des ersten Teils der Handschrift endet 18v "finis", dann setzt eine andere Handschrift fort in einer leicht schrägen, sehr viel schnelleren und weniger kalligraphischen Bastarda (S. 18v-41r), über die der Germanist Gerhard Eis schreibt auf einer auf dem Rückdeckel eingehefteten Fiche: "Hieronymus von Kienberg In der Hs. 22 meiner Sammlung erscheint in elnem 1531 eingetragenen Herbarius Kienberger Jeronimus als Urheber oder Erprober eines Heilmittels für eiternde Geschwüre (Für den affl,
T 32a). Der sonst nicht bekannte Autor gehört ins 15. Jh. und in den mittelbair. Raum, am wahrscheinlichsten nach Südböhmen, wo die Hs. angefertigt wurde. Kienberger ist hier wohl noch nicht ein festgewordener Familienname, sondern Wohnsitzbezeichnung. Das Mittel, eine Enzianabkochung entspricht der Praxis der Wundärzte. G. Eis Ein dt. Herbarius von I53I in: Dt. Volksforschung in Böhmen und Mähren II (1943), S. 112".
Die Literatur die dem Buch Erwähnung tut, ist von Eis hinten eingetragen worden: Gundolf Keil, 'Asanger Aderlaßbüchlein', in: 2VL 1 (1978), Sp. 507. Gerhard Eis, Gottfrieds Pelzbuch. Studien zur Reichweite und Dauer der Wirkung des mittelhochdeutschen Fachschrifttums (Südosteuropäische Arbeiten 38),Brünn/ München/ Wien 1944, S. 12. Gerhard Eis, Heilmittel gegen Harnleiden aus altdeutschen Handschriften, in: Medizinische Monatsschrift 7 (1953), S. 803-806, hier S. 803, 805 (Nr. VI). Josef Werlin, Ein unbekanntes Aderlaßbüchlein aus dem frühen 16. Jahrhundert, in: Medizinische Monatsschrift 15 (1961), S. 762-766. Gundolf Keil, 'Asanger Aderlaßbüchlein', in: 2VL 1 (1978), Sp. 507. Martina Giese, Das 'Pelzbuch' Gottfrieds von Franken. Stand und Perspektiven der Forschung, in: ZfdA 134 (2005), S. 294-335, hier S. 301, Anm. 30. Ortrun Riha (Hg.), Das Arzneibuch Ortolfs von Baierland. Auf der Grundlage der Arbeit des von Gundolf Keil geleiteten Teilprojekts des SFB 226 'Wissensvermittelnde und wissensorganisierende Literatur im Mittelalter' zum Druck gebracht, eingeleitet und kommentiert von O. R. (Wissensliteratur im Mittelalter 50), Wiesbaden 2014, S. 30. – Provenienz: Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 22: "1938/1939 als Geschenk von meinem Schüler Josef Dolzer/Asang erhalten". Verzeichnet im Handschriftencensus: Handschriftenbeschreibung 15943. Mit einmontierter Fiche auf dem Innenspiegel "Handschrift Nr. 33 Regimen minucionum, Herbarius, Pestregiment 1519, 1531 im Besitz Doz. Dr. Gerhard Eis, Ruppersdorf 520 bei Reichenberg ist nach den Grundsätzen der Königl. (durchgestrichen) Preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin von Herrn Doz. Dr. Gerhard Eis im Feberr [!] 1939 aufgenommen worden".
Medizinisch-alchemistische Sammelhandschrift
Deutsche Handschrift auf Papier
Los 2916
Zuschlag
1.800€ (US$ 1,935)
"Ein gurten Rauch für pestylentz oder vergifften lüfft"
Herstellung von Salpeter, Gold, Silber und Blei
Medizinisch-alchemistische Sammelhandschrift. Deutsche Handschrift auf Papier. 170 (statt 196), teils erratisch num. Bl. Schrift: Gotica textualis, Textura, Bastarda etc. Schriftraum: ca. 19,2 x 14,4 cm. Format: 29,5 x 20,5 cm. Mit einigen kalligraphischen Auszeichnungen wie Überschriften und Initalen. Reich blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Kapitale leicht eingerissen, etwas beschabt und abgerieben, gedunkelt und fleckig, bestoßen). Südtirol 1532-1573.
Sehr umfangreiche medizinisch-alchemistische Handschrift zur Heilung des Menschen, im Hauptkorpus mit zahlreichen Rezepturen, Anleitungen zur Heilung und Behandlung aller möglichen Leiden. Enthalten sind auch Rezepte zur Herstellung von Tinkturen, Salben, Schönheitsmitteln, für Schießpulver, chemische Prozesse. Es folgen auch praktische Hausmittel und Ratschläge zum Fischfang, Vogelstellen, u.a. mit Kuriositäten, die über das streng empirisch erfahrbare hinausgehen, wie: untern dem Wasser zu gehen, Feuer im Wasser zu entzünden, Insekten zu vertreiben, Giftstoffe gegen Insenkten herzustellen und vieles mehr.
Auch Exkurse zum Landbau sind vorhanden, zur Honig- und Weinkultivierung, zur Pferdekurierung und vieles mehr: "Ein Pürgatz fürs Fieber und alle Kranckhait des Magens", "Ain Magentranck", "Magen Pülver von Herr Barth. von Firmian", "Die tugent des Eylenkhraut", "Würm im Leib", "Für die Pestilenz", "Für den Schwintl", "Salben für den Stechzen inm Leib", "Das Phlaster", "Die Nerven wider glaich zumachen", "wie man Allerlay sol machen von pley, silber unnd Goldt", "Das ainer ainen Schnevallen nit vom Tisch kahn bringen", "Salpeter zu machen", "Stockhpulver zu machen", "Ein gurten Rauch für pestylentz oder vergifften lüfft".
Die ersten Blätter mit einem ausführlichen Register. Auch der Einband ist bemerkenswert: Mit reicher Blindprägung, Mittelrauten, Heilsrolle und Puttenrolle mit Monogramm "EA" im Kranz. Originales Titelschild auf dem Vorderdeckel in Rot: "1572 Ain Schön güet undherwai[sung?]". – Es fehlen 26 Blätter, von denen 14 unbeschrieben waren.
Nachsatz mit ausführlicher Literaturangabe von der Hand des Gerhard Eis (1908-1982) mit 24 Literaturzitaten, darunter 14 von Eis selbst, der diese Handschrift ganz besonders genau unter verschiedenen Aspekten durchleuchtete und wissenschaftlich beschrieb und auswertete. Innengelenke offen, Vorsatz mit Exlibris und gestempeltem Besitzvermerk Gerhard Eis, etwas fleckig, mit Randläsuren, Fingerflecken und Feuchträndern.
Provenienz: Aus der Bibliothek des Leopold von Trautmannstorff "Thuemgprobst zu Brichsen und Senior zu Triendt", mit dessen großem gestochenen Wappenexlibris auf dem vorderen Innendeckel, datiert "M.D.LXXIII". Antiquariat Else Haas, Antiquitäten Ingolstadt 1956. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 104. Aufgenommen in den Handschriftencensus unter Nr. 19675 (http://www.handschriftencensus.de/19675). – Beiliegt eine Korrespondenz des Professors Gerhard Eis (1908-1982) mit dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum über die Identifikation der Handschrift (3. Blättter).
Gynäkologische Handschrift
Deutsche Handschrift auf Papier. Tetschen (Böhmen) 16. Jahrhundert.
Los 2918
Zuschlag
300€ (US$ 323)
"Mittel gegen Frauenzustände"
Gynäkologische Handschrift. Deutsche Handschrift auf Papier. 34 nn. Bl. Ca. 38-52 Zeilen. Schrift: deutsche Kurrent. Format: 33 x 19,6 cm. Halbleder um 1900 (schabt, bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild. Tetschen, (Böhmen) 16. Jahrhundert.
Gynäkologischer Kodex aus dem 16. Jahrhundert aus dem böhmischen Tetschen, dem heutigen tschechischen Decín an der Elbe in der Senke zwischen der Böhmischen Schweiz und dem Böhmischen Mittelgebirge. Die "Mittel gegen Frauenzustände" sind vielfältig, auch sprachlich, so dass der Heidelberger Professor, Dr. Gerhard Eis (1908-1982) das Werk in mehreren Traktaten veröffentlichte, teilveröffentlichte und zitierte, die er feinsäuberlich auf dem fliegenden Vorsatz eigenhändig vermerkte. – Gebrauchshandschrift, teils stärker fleckig und gebräunt, mit gelegentlichen Randläsuren. Provenienz: K. Zink, Prag, 11/1939. Sammlung Prof. Dr. Gerhard Eis, Heidelberg, Hs. 42. Vorsatz mit Einträgen, Stempeln von Eis und einem gestochenen Exlibris "Franc. Com. A. Thun-Hohenstein, Tetschen".
Antiphonale
Off[erto]r[ium. Et] Int[r]o[ivit] de celo dominus. Italien 16. Jahrhundert
Los 2919
Zuschlag
200€ (US$ 215)
Fast vier Quadratmeter Pergament
Antiphonale. "Off[erto]r[ium. Et] Int[r]o[ivit] de celo dominus: et altissimus dedit vocem suam ... 2 Doppelblätter aus einer monumentalen Antiphonale-Handschrift. Lateinische Handschrift mit romanischer Quadratnotation auf fünf, jeweils 5-linigen roten Systemen auf Pergament. Mit 6 kalligraphischen Zierinitialen in Schwarz, Gelb und mit Federwerk umspielt sowie 2 großen Prachtinitialen in Blau und Rot mit rotem und violetten Federwerk. Blattgröße 85 x 58 cm. Italien 16. Jahrhundert.
Hübsche Doppelblätter aus einem besonders großformatigen Antiphonale mit dem Beginn des 17. Psalms: "In finem puero domini David ...". Die prachtvollen Initialen "I" und "S" jeweils mit orientalisch inspirierten Formen und Passmotiven im Wechsel blau und rot und kontrastierend umfangen von reichen ornamentalen Federwerk-Kästen mit floralen und monumentalen Ornamenten im gegenläufigen Wechsel von Rot und Violett.
Die alte, polyphone Choralmusik des Mittelalters mit den Gregorianischen Gesängen zur Liturgie im Gottesdienst wurde im Laufe der Jahrhunderte zunehmend mittels Notationen kodifiziert. Dabei wurden die "Neumen", Winke der Hand, zunächst durch Quadratnoten auf vier- und im 16. Jahrhundert verstärkt auf fünfzeiligem System ersetzt. Oftmals dienten liturgische Handschriften noch bis ins 18. Jahrhundert den Chorgesängen der Mönche. Große, teils monumentale Handschriften lagen dabei auf einem Holzpult in der Mitte des Chores, so dass die ganze mönchische Chorgemeinschaft den Text lesen und die Noten erfassen konnte, die ein Weiser zeigte. – Wenige zeitgenössische Knorpellöcher und eine ebenfalls zeitgenössische Nahtstelle, kaum fleckig, die Fleischseiten etwas dunkler, insgesamt sehr gut erhalten - und von überaus eindrucksvoller Größe: beide Doppelblätter ergeben eine gesamte Fläche von 170 x 232 cm, fast vier [!] Quadratmeter Pergament.
Cicero, Marcus Tullius
Epistolae ad familiares. Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift
Los 2920
Zuschlag
300€ (US$ 323)
Cicero, Marcus Tullius. Epistolae ad familiares. Einzelblatt aus einer lateinischen Handschrift auf Pergament. Blattfragment 2 S. 34 Zeilen. Schrift: Minuscula humanistica italiana, Schriftraum: ca. 18,3 x 9,4 cm. Format: 18,8 x 12,5 cm. Mit großer Antiqua-Initiale in Blau. Italien (wohl Florenz), drittes Viertel des 15. Jahrhunderts.
Fragment, jedoch wohl vollständige Seite, knapp beschnitten auf den Textspiegel mit einem Text aus Marcus Tullius Ciceros "Epistolae ad familiares" in einer sehr feinen, hübschen Humanistenschrift. – Ausgelöst aus Einband mit entsprechenden Montage- und Leimspuren, Fleckchen und einigen kleinen Fehlstellen durch Wurmgänge (ohne drastischen Textverlust). Provenienz: 1972 Maggs Brothers, dann The Marvin L. Colker Collection, London.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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