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Lot 8216, Auction  117, Beckmann, Max, Selbstbildnis

Beckmann, Max
Selbstbildnis
Los 8216

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
9.052€ (US$ 9,733)

Details

Selbstbildnis
Holzschnitt auf Bütten. 1922.
22,2 x 15,3 cm (50,5 x 42,2 cm).
Signiert "Beckmann". Auflage 125 Ex.
Hofmaier 226 III B e (von f).

Nur sporadisch beschäftigte sich Beckmannn mit der Technik des Holzschnitts: Lediglich 18 von 375 Blättern seines druckgraphischen OEuvres sind Holzschnitte. Dies ist das einzige Selbstbildnis in dieser Technik, eine von ihm selber hoch geschätzte Arbeit: "Ich bin sehr in Form. War noch nie so auf dem Damm mit meinen Nerven und so leistungsfähig. - Das 'billige' Selbstportrait ist sehr in Arbeit und wird ein's meiner besten Arbeiten." (Max Beckmann, Briefe, Band I, hrsg. von Klaus Gallwitz u a., München 1993, S. 211).
Das ausdrucksstarke Selbstbildnis zeigt den damals 38-jährigen Künstler in einem glücklichen Zusammenklang von technischer Sicherheit und Selbstbewusstsein auf der Höhe seiner Schaffenskraft. "Der großartige Holzschnitt von 1922 (...) in seiner bildnerischen Rolle und Signifikanz für die Stilwandlung zu 1924/25, d.h. größere Flächen, Abrücken von pseudo-naiver Rousseau-Dinglichkeit, Einsatz von Schwarz, Intensivierung des Dunkel-Hell, scharfe Rapports, wäre das nächste Glanzlicht für die künstlerische Einheitlichkeit in Beckmanns Werk. Denn während das Münchner Ölbild 1922 'Vor dem Maskenball' und die New Yorker 'Familie' noch deutlich in der Suche nach einem postexpressionistischem Stil dem 'Rousseau-Impuls' verhaftet sind, signalisiert der Holzschnitt avantgardistisch die neue Tendenz eines Stils mit größeren Flächen und 'glasklaren scharfen Linien'." (Dietrich Schubert, Max Beckmann in seinen Selbstbildnissen - ausgedünnt, in: Kritische Berichte 3, 1993, S. 94f.).
Druck des endgültigen Zustandes, die Plattenreste im Hintergrund vollständig entfernt. Die nur teilweise von Günther Franke numerierte Auflage erschien beim Verlag R. Piper & Co., München, dieses Exemplar einer von 65 unnumerierten Drucken. Prachtvoller, tiefschwarzer Druck mit sehr breitem Rand, rechts mit dem Schöpfrand.

Lot 8218, Auction  117, Berke, Hubert, Blony

Berke, Hubert
Blony
Los 8218

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

Details

"Blony"
Mischtechnik auf Bütten. 1953.
48,7 x 62,5 cm.
Unten links mit Feder in Schwarz signiert "Hubert Berke", datiert und betitelt.

Als einer der letzten Schüler Paul Klees schloss sich Hubert Berke 1951 der Künstlergruppe ZEN 49 an. Bereits nach dem Krieg entwickelte Berke seine eigene dynamische Abstraktion und wurde hauptsächlich als Maler des lyrischen Informel bekannt. Rund um diese Zeit, 1953, entstand die vorliegende Komposition, die besonders durch die variierenden Blautöne, die in ihrer Ruhe durch schwarze Farbakzente unterbrochen werden, hervorsticht.

Lot 8220, Auction  117, Birkle, Albert, Der letzte Schritt

Birkle, Albert
Der letzte Schritt
Los 8220

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.612€ (US$ 1,733)

Details

"Der letzte Schritt"
Kohle und Pinsel in Schwarz auf hellgrauem Velinkarton. 1947.
49,3 x 37,7 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Albert Birkle", auf beimontiertem Kartonstreifen nochmals signiert, datiert und betitelt.

Er greift sich ans Herz, der alte Herr, bei seinem letzten Schritt die Treppe hinabsteigend. So ist der Titel im zweifachen Sinne zu verstehen, nimmt doch der Lebenslauf ebenso wie die Treppe hier im nächsten Moment ein Ende. Wie der Alte dabei direkt zu uns blickt und mit Hut und Mantel gut gerüstet ist für seinen Weg, das zeigt uns einen bewussten letzten Schritt. Das Allgemeine im Individuellen zu zeigen, war eine besondere Stärke in Birkles oft sozialkritischen Zeichnungen.

Lot 8221, Auction  117, Birkle, Albert, Die Werbetrommel

Birkle, Albert
Die Werbetrommel
Los 8221

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.216€ (US$ 4,533)

Details

Die Werbetrommel
Pinsel in Schwarz über Kohle auf festem Velin. Wohl 1950er Jahre.
49,8 x 42,2 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Albert Birkle".

Dichte, intensive Darstellung eines Militäraufmarsches, mit dem schreienden Werbetrommler im Vordergrund. Die soziale Thematik beschäftigte Birkle immer wieder, und deutliche politische Aussagen, mit denen er sich für die Unterdrückten und Entrechteten einsetzt, sind in vielen seiner Werke zu finden. Ebenso bedrückend wie beeindruckend ist die machtvolle Rhythmisierung der marschierenden Soldatenschar gegenüber der entindividualisierten Menschenmenge im Hintergrund. Birkle, Meisterschüler bei Arthur von Kampf, entwickelte in seinen Studienjahren in Berlin einen religiös geprägten, sozialkritischen Realismus in einer formalästhetisch-neusachlichen Formensprache. Das Angebot einer Professur an der Königsberger Akademie lehnte der Künstler 1927 ab, um Aufträge für kirchliche Wandmalereien u.a. in Gaislingen und Kattowitz auszuführen. Im Umbruch der Machtergreifung Hitlers übersiedelte Birkle nach Salzburg, wobei er sein Berliner Atelier behielt. 1936 stellte er in der Berliner Nationalgalerie aus und vertrat Deutschland auf der Biennale in Venedig. Die dort gezeigten Bilder wurden 1937 im Haus der Deutschen Kunst in München entfernt, weitere Werke von ihm in öffentlichen Sammlungen als "entartet" beschlagnahmt und er selbst mit einem Malverbot belegt.

Lot 8222, Auction  117, Bissier, Julius, Komposition

Bissier, Julius
Komposition
Los 8222 [*]

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

Komposition
Pinsel in Schwarz auf feinem Hahnemühle-Bütten. 1962.
24,2 x 30,7 cm.
Oben rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "JB" und (schwer leserlich) datiert sowie unten links mit Bleistift signiert "Julius Bissier", datiert "20.März (19)62" und gewidmet.

Bissiers Freund Oskar Schlemmer brachte ihm das ostasiatische Gedankengut nahe, und so entstanden bald erste kalligraphisch anmutende Tuschezeichnungen, die sich zunehmend freier weiterentwickelten. Bissier suchte in seinen Arbeiten die geistigen Gemeinsamkeiten von deutscher Mystik und japanischer Zen-Philosophie. "Mit eilender Gier stürze ich durch das offene Tor und begann meine jugendliche Mystik (Eckehart, Böhme) auf die mystische Welt der östlichen Werke zu übertragen." (Julius Bissier. Vom Anfang der Bilder 1915-1939, Ausst.-Kat. Museum für Neue Kunst, Freiburg/Br. 1994, S. 116). Wie ein kalligraphisches Zeichen wirkt auch die hier vorliegende, unter dem Eindruck des fernöstlichen Zen entstandene, freie Komposition mit ihrer stillen, eindringlichen Ausstrahlung.

Lot 8223, Auction  117, Blais, Jean Charles, Avion

Blais, Jean Charles
Avion
Los 8223

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.736€ (US$ 1,867)

Details

Avion
Mischtechnik und Collage auf hauchdünnem Velin. 1982.
34 x 26,5 cm.
Verso unten links mit Kohle signiert "Blais", datiert und bezeichnet.

Eine für den Künstler typische Gestalt mit überdimensioniertem, verdrehtem Körper und winzigem Kopf fliegt fast blattfüllend, doch scheinbar federleicht durch den gelben, mit schwarzen Sternen gesprenkelten Himmel. Darunter biegen sich fünf schematisch gehaltene Bäumchen einträchtig nach rechts. Sehr farbenfrohe, dynamische Zeichnung.

Lot 8224, Auction  117, Brandenburg, Marc, Untitled (YSL)

Brandenburg, Marc
Untitled (YSL)
Los 8224

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.976€ (US$ 3,200)

Details

Untitled (YSL)
Siebdruck auf Velin. 2009.
148 x 112,7 cm (Rahmenausschnitt).
Signiert "M. Brandenburg" und datiert. Auflage 10 num. Ex.

Die Repräsentation alltäglicher Motive und Personengruppen, die oftmals mit sozial-politischen Themen in Verbindung gebracht werden, stehen im Zentrum von Marc Brandenburgs Œuvre. Es sind unter anderem Demonstrantinnen, Obdachlose, Protagonistinnen aus der queeren Clubszene, aber auch Müll, Werbung und urbane Kultur, die in seinen Arbeiten zum Bildsujet werden und insbesondere auf soziale Segregation, Nonkonformität und Isolation aufmerksam machen sollen. Dabei wählt Brandenburg das Medium der Bleistiftzeichnung, die wie das Negativ einer Fotografie erscheint und eine gewissermaßen symbolhafte Leere darstellen kann. Ein Jahr nach dem Tod des Designers Yves Saint Laurent entsteht der vorliegende limitierte Siebdruck, der auf einer Zeichnung (50 x 39 cm) basiert, die noch dieses Jahr in Marc Brandenburgs Einzelausstellung "Hirnsturm II“ im Palais Populaire ausgestellt wird und zu einer sehr bedeutenden Arbeit des Künstlers zählt. Marc Brandenburgs Werke sind in internationalen Sammlungen, unter anderem im Museum of Modern Art in New York und dem MMK in Frankfurt vertreten. Im Editionsrahmen.

Lot 8226, Auction  117, Braque, Georges, JOB

Braque, Georges
JOB
Los 8226

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
11.160€ (US$ 12,000)

Details

JOB
Kaltnadel auf Arches-Bütten. 1911.
14,2 x 19,9 cm (44 x 60,4 cm).
Signiert "G. Braque". Auflage 100 Ex.
Vallier 5.

Von Anfang an hat sich Georges Braque mit dem Gravieren und der Druckgraphik auseinandergesetzt. Im Gegensatz zu seinem Zeitgenossen und Freund Pablo Picasso war er kein Zeichner, übersetzte seine Linienführung dennoch zeichnerisch auf die Druckplatte. Die vorliegende Arbeit zählt zu seinen frühesten Graphiken. Der Titel bezieht sich auf die Inschrift im linken Bereich der Darstellung. "JOB" ist neben dem Blatt "Fox" eine der beiden von Kahnweiler verlegten Graphiken. Die Abzüge wurden 1912 bei Delatre in Paris gedruckt. Ausgezeichneter Druck mit Rand.

Lot 8227, Auction  117, Brauntuch, Troy, Nackter Knabe gebückt

Brauntuch, Troy
Nackter Knabe gebückt
Los 8227

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.472€ (US$ 3,733)

Details

Nackter Knabe gebückt
Mischtechnik (Pastell über Algraphie) auf Arches-Velin. 1983.
114,5 x 77,5 cm (121,3 x 81 cm).
Unten rechts mit Bleistift signiert "Troy Brauntuch" und datiert.

Troy Brauntuch zählt zu den Vertretern der Picture Generation, die sich in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren in den USA formierte. Ausgehend von den Massenmedien der Nachkriegsgeneration, die als ideologische Konstrukte gesehen wurden, war die Fragestellung, inwiefern Bilder wahrgenommen und verstanden werden, zentral. Brauntuch wählt seine Motive aus Medien und Alltagskultur und hinterfragt die Authentizität dieser. In seiner Arbeitsweise verwendet er, so wie in der vorliegenden Arbeit, oftmals Techniken der Reproduktion, die er mit Pastelltönen übermalt, so dass die Bilder nur mehr wie Spuren einer Situation wirken. Details sind nicht zu erkennen, was bleibt, ist der Raum, der zwischen Betrachter und Werk entsteht. Brauntuch schafft in seinen Bildern eine melancholische Atmosphäre und zeigt, dass Bilder und deren Bedeutung nur subjektiv wahrgenommen werden können. Die vorliegende Arbeit wirkt wie eine Momentaufnahme. Die schemenhafte Pastellzeichnung suggeriert eine gewisse Atmosphäre der Erinnerung und des Fortgehens.

Lot 8228, Auction  117, Brauntuch, Troy, Interieurszene

Brauntuch, Troy
Interieurszene
Los 8228

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.100€ (US$ 3,333)

Details

Interieurszene
Mischtechnik (Pastell über Algraphie) auf Arches-Velin. 1983.
114 x 77,2 cm (121,9 x 81 cm).
Unten rechts mit Bleistift signiert "Troy Brauntuch" und datiert.

Troy Brauntuchs Bilder können als Belege von Augenblicken gesehen werden, in denen nur die Stimmung bleibt. Seine Szenerien werden durch die dargestellten Objekte sozusagen nur unterstützt. Worauf es in seinen Werken jedoch ankommt, ist die Erinnerung, die die Bilder hervorrufen. Diese Spuren visualisiert er durch die kräftigen pulverigen Pastelltöne, die sich aus dem Halbdunkel herausformen. Brauntuch studierte bildende Kunst am California Institute of the Arts und unterrichtet heute an der University of Texas in Austin. 2006 wurde er auf der Whitney Biennale in New York ausgestellt. Seine Werke sind in großen internationalen Sammlungen, wie beispielsweise dem Museum of Modern Art und dem Metropolitan Museum of Art in New York, vertreten.

Lot 8229, Auction  117, Brüning, Peter, Ohne Titel

Brüning, Peter
Ohne Titel
Los 8229

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.232€ (US$ 2,400)

Details

Ohne Titel
Tusche und Aquarell auf Velin. Um 1958.
13,3 x 53,8 cm.
Verso von fremder Hand gewidmet.
Otten Z 1085.

Um 1957/58 verdichten sich die zuvor fast lyrischen, breiten Pinselstriche, -hiebe und –schwünge Brünings zu kraftvollen, dynamischen Aktionen. Die Zeichnungen von 1958, die mal klein, mal groß sein können, sind sämtlich von den Bewegungsrichtungen des Arbeitsablaufs geprägt, in unserem Fall der Horizontalen. In einem Duktus entstanden, der für den Künstler so unverwechselbar ist, zieht dieser fast spielerisch die Register seines Könnens. Schwungvoll horizontal über das Blatt gezogen, ergibt sich, das Weiß des Papiers bewusst als werkbildendes Element einbeziehend, eine energiegeladene, dennoch harmonische Komposition. Die Tusche, kalligraphisch mit spitzem und breitem Pinsel wie über das Blatt "geschrieben", bildet zusammen mit dem zarten Aquarell eine ausgewogene Symbiose aus Linie und Gestik, eine informelle Komposition von stimmiger, sogar klangvoller Wirkung.

Literatur: Marie-Luise Otten, Peter Brüning, Studien zu Entwicklung und Werk, Werkverzeichnis, Köln 1988, S. 451

Lot 8230, Auction  117, Calder, Alexander, Spirale et cerceaux

Calder, Alexander
Spirale et cerceaux
Los 8230

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
8.680€ (US$ 9,333)

Details

Spirale et cerceaux
Farblithographie auf festem Velin. Ca. 1965.
74,8 x 109,9 cm.
Signiert "Calder". Auflage 75 num. Ex.

Prachtvoller Druck der blattfüllenden Komposition.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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