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Lot 5500, Auction  123, Rassenfosse, Armand, Salon des Cent

Rassenfosse, Armand
Salon des Cent
Los 5500

Schätzung
800€ (US$ 860)

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Salon des Cent. Nouvelle Exposition d'Ensemble.
Farblithographie (Plakatdruck) auf Velin. 55,5 x 36,3 cm (Darstellung); 64,5 x 47,5 cm (Blattgröße). Unten links in blauem Stift signiert "A Rassenfosse", sowie unten rechts in Bleistift bez. "fevrier 95". Ed. Imprimerie Aug. Bénard, Liège. 1896.

Armand Rassenfosse, einer der Hauptvertreter des belgischen Jugendstils, wirkte als Maler, Grafiker und Buchillustrator. Ihn verband eine enge Freundschaft und Arbeitsgemeinschaft mit Félicien Rops. Für die Société des Bibliophiles Cents, deren Ausstellungsräume hier gezeigt werden, entwarf er das Plakat für die jährliche Gemeinschaftsausstellung.
Ausgezeichneter Druck mit Rand. Im Passepartoutausschnitt leicht verbräunt, hinterlegter Einriss im rechten weißen Rand bis zur Einfassung, kleinere Randeinrisse und Fehlstellen im oberen und unteren weißen Rand, weitere geringe Gebrauchsspuren.

Lot 5501, Auction  123, Boutet de Monvel, Bernard, Le Parc

Boutet de Monvel, Bernard
Le Parc
Los 5501

Schätzung
400€ (US$ 430)

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Le Parc - In den Gärten von Versailles.
Farbige Aquatintaradierung auf festem Bütten. 25,2 x 62,3 cm. 1903. Nicht im IFF.

Ausgezeichneter Druck mit schmalem bis breitem Rand. Im Außenrand leicht angestaubt und fleckig, verso partiell gebräunt, ebenso die äußersten Kanten, diese mit isolierten Bestoßungen und Einrisschen, Bleistiftannotationen in der Ecke links unten, weitere kleine Gebrauchsspuren, sonst in guter Erhaltung.

Lot 5502, Auction  123, Rassenfosse, Armand, Femme assise

Rassenfosse, Armand
Femme assise
Los 5502

Schätzung
800€ (US$ 860)

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Femme assise (auch: Femme au chapeau vert).
Farbradierung mit Vernismou und Kaltnadel auf Similijapan. 32,2 x 24,8cm (Platte); 43,1 x 34,8 cm (Blattgröße). Auflage 103 num. Ex. (1903). Rouir 205 III.

Ganz ausgezeichneter, fein abgestufter Druck mit Rand um die Plattenkante. Vor allem im rechten weißen Rand leichte vertikale Knitterspuren, geringfügig fleckig sowie weitere minimale Handhabungsspuren, sonst sehr gut erhalten. Unten rechts mit dem Stempel der Société de l'Estampe nouvelle (Lugt 886).

Lot 5503, Auction  123, Delcourt, Maurice, La Modiste

Delcourt, Maurice
La Modiste
Los 5503

Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)

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La Modiste.
Farbholzschnitt von 5 (?) Platten auf Japan. 35 x 21 cm. 1905. IFF 6, Bailly-Herzberg S. 355, Benezit 2006, S. 647.

Im Atelier einer Hutmacherin ist eine Dame mit kritischer Miene in den Anblick ihres Spiegelbilds versunken. Während sie einen federgeschmückten Hut auf ihrem Kopf richtet, wartet die Modistin im Hintergrund mit einem weiteren Stück. Das Vorbild japanischer Farbholzschnitte kommt nicht nur in Format und Technik zum Ausdruck, auch die Modistin erinnert in ihrer Haltung und Frisur an Figuren aus japanischen Darstellungen. Lebhafte Kaltwarmkontraste prägen die Farbigkeit des bezaubernden Blattes, das 1905 in L’Estampe Nouvelle erschien. Der Maler, Radierer und Holzschneider Maurice Delcourt stellte seit 1899 auf den Ausstellungen im Salon der Société Nationale des Beaux-Arts aus. Neben gemalten Genreszenen, Landschaften und Stadtansichten sind von ihm Holzschnitte und Radierungen für Zeitschriften wie L’Epreuve (1895), L’Estampe nouvelle (1899, 1905) sowie Buchillustrationen bekannt. - Farbfrischer, zart leuchtender Probeabzug vor der nummerierten Auflage von 50 Stück, mit handschriftlichen Anmerkungen zu Farbänderungen und als "bonne" bezeichnet. Mit breitem, unten und rechts mit dem vollen Rand, oben und unten mit den Passmarken des Druckprozesses. Minimal angestaubt und fleckig, Montierungsreste, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Provenienz: Aus dem Nachlass H. M. Petiet (vgl. Lugt 5031).

Lot 5504, Auction  123, Chahine, Edgar, Promenade

Chahine, Edgar
Promenade
Los 5504

Schätzung
1.500€ (US$ 1,613)

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La Promenade.
Farbradierung mit Aquatinta und Kaltnadel in Schwarz, Braun, Hellbraun und Blau. 45,6 x 66 cm (Platte); 48,7 x 69,4 cm (Blattgröße). Unten links nummeriert und signiert "16/50 Edgar Chahine". Auflage 50 num Ex. (1902). Tabanelli 92.

Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Insgesamt leicht gebräunt, jedoch vornehmlich verso, fleckig, leichte geglättete Vertikalspur, dort unten kleine punktuelle Ausbesserungen, rechts unten geschlossener Randeinriss, links kurzer Randeinriss, der untere Rand leicht unregelmäßig, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst im Gesamteindruck gut.

Lot 5505, Auction  123, Helleu, Paul César, Le visage encadré (Madame Helleu)

Helleu, Paul César
Le visage encadré (Madame Helleu)
Los 5505

Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)

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Le visage encadré (Madame Helleu).
Radierung mit Kaltnadel in Schwarz, Rotbraun und Rot à la poupée. 27,7 x39,9 cm (Darstellung); 38,8 x 47,8 cm (Blattgröße). Unten rechts in Bleistift signiert "Helleu". Um 1900. Montesquiou 42.

Paul Helleu war ein versierter und äußerst produktiver Radierer. Seine Ehefrau, Alice Guérin, war seine Muse und sein bevorzugtes Modell. In vielen verschiedenen Studien von Kopf und Händen schafft Helleu wunderschöne Nahaufnahmen seiner Modelle. Sein unnachahmlicher, flüchtiger Duktus mit ausladenen Kaltnadellinien markiert seinen Stil, den er häufig durch die Verwendung dezenter Farbnuancen unterstreicht. Auch in vorliegendem Abzug gibt die Wechselwirkung der schwarzen Linien mit dem Braun der Haare und dem zarten Rot der Lippen einen markanten Effekt. - Prachtvoller Abzug mit Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Nur geringfügig lichtrandig, winzige zarte Fleckchen oben sowie rechts außen, rechts kleine Bestoßung im weißen Rand, sonst tadellos schönes Exemplar.

Lot 5506, Auction  123, Icart, Louis Justin Laurent, Les masques

Icart, Louis Justin Laurent
Les masques
Los 5506

Schätzung
450€ (US$ 484)

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Les masques (Deux femmes dans le fumoir aux masques chinois).
Farbradierung mit Aquatinta auf Velin, auf Karton kaschiert. 48,9 x 38,8 cm (Platte); 60,5 x 46,3 cm (Blattgröße). Unten links mit Bleistift signiert "Louis Icart". 1926. Holland/Catania/Isen 506.

Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Insgesamt etwas vergilbt und wohl montierungsbedingte Flecken vom Kleber im weißen Rand, die oberen Ecken fehlen, die untere rechte Ecke gebrochen, auf Karton aufgezogen, sonst insbesondere die Darstellung sehr gut erhalten. Neben der Signatur auch mit dem Blindstempel des Künstlers unten links (nicht bei Lugt).

Lot 5507, Auction  123, Villon, Jacques, La Parisienne, tournée à droite (première planche)

Villon, Jacques
La Parisienne, tournée à droite (première planche)
Los 5507

Schätzung
6.000€ (US$ 6,452)

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La Parisienne, tournée à droite (première planche).
Farbradierung mit Aquatinta wohl auch à la poupée. 45,1 x 33,7 cm (Platte); 67,2 x 49,5 cm (Blattgröße). Unten eigenhändig bezeichnet "Essai" und signiert "Jacques Villon". (19)03. Ginestet/Pouillon 74 e. Wz. Bekröntes Lilienwappen.

Jacques Villon experimentierte stark mit seinen Druckergebnissen. Von der vorliegenden Platte "La parisienne" gibt es im Grunde kein einziges Blatt, das dem anderen gleicht, so wird jeder Abzug zum Unikum. Dargestellt ist Madame Yvonne Duchamp-Villon, die Schwägerin des Künstlers. - Ganz ausgezeichneter, experiementell anmuntender Probedruck mit Rand, wohl auf dem vollen Bogen. Insgesamt und vornehmlich im weißen Rand etwas gebräunt, umlaufend einige Randläsuren und Randeinrisse, unterhalb der Darstellung zwei kleine Farbflecken der Druckerfarbe, weitere Altersspuren, sonst im Gesamteindruck gut.

Lot 5508, Auction  123, Müller, Alfredo, Montmartre, La rue St Vincent en hiver

Müller, Alfredo
Montmartre, La rue St Vincent en hiver
Los 5508

Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)

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Montmartre, La rue St Vincent en hiver.
Farbradierung mit Kaltnadel auf festem Arches-Bütten, die Schneeflocken ins Papier gekratzt. 37,2 x 25 cm. Auflage 40 num. Ex. Signiert und nummeriert. (1899). Koehl E 69. Wz. Ligierte Initialen.

Ganz ausgezeichneter, atmosphärischer Druck auf dem wohl vollen Bogen. Vornehmlich in den weißen Rändern minimal angestaubt, die Ecken leicht bestoßen, verso schwach gegilbt, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst schönes Exemplar. Selten.

Lot 5509, Auction  123, Rivière, Henri, Vague frappant le rocher et retombant en arceau

Rivière, Henri
Vague frappant le rocher et retombant en arceau
Los 5509

Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)

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Vague frappant le rocher et retombant en arceau (Probedruck grüner Druckstock).
Farbholzschnitt in Grün auf Japanbütten, vom Künstler eigenhändig in schwarzem Stift überarbeitet. 35,1 x 52,3 cm (Blattgröße). (1892).

Wie kaum ein anderer Farbholzschnitt steht Hokusais Große Welle vor Kanagawa für die Rezeption japanischer Holzschnittkunst im Westen. Unter den französischen Künstlern lässt sich dieser künstlerische Transferprozess am Beispiel des Schaffens von Henri Rivière besonders eindrücklich veranschaulichen. Rivière, der nach Anfängen als künstlerischer Leiter des berühmt-berüchtigten Chat Noir um die Jahrhundertwende begann, japanische Graphik zu sammeln und zu studieren, ließ sich von der Großen Welle zur siebenteilige Serie La Mer, études de vagues inspirieren. Das Thema übertrug er in seinen Blättern auf die ihm wohlvertraute Küstenlandschaft der Bretagne. Unser Blatt ist der Probedruck von einem der sechs Druckstöcke, die zusammen das letzte Blatt der Folge bilden. Rivière hält den flüchtigen Moment einer an der steinigen Brandung brechenden Welle am Pointe de Lerde in Douarnenez fest (vgl. Abb.). Die spritzende Gischt schnitt der Künstler aus dem Blaugrün des Wasser heraus, um sie, wie auch Hokusai, ex-negativo aus dem Weiß des Papieres heraus zu beschreiben. - Ganz ausgezeichneter, wunderbar lebendiger und experimentell wirkender Handabzug des grünen Druckstockes. Das Papier vor allem seitlich partiell schwach gebräunt und stockfleckig, unauffällige Knickspur entlang des Oberrandes, weitere vereinzelte schwächere Knitter- und Knickspuren, minimal angestaubt, Montierungsreste verso, sonst in sehr guter Erhaltung. Selbst das vollendete Motiv ist sehr selten.

Lot 5510, Auction  123, Signac, Paul, "Abend"

Signac, Paul
"Abend"
Los 5510

Schätzung
900€ (US$ 968)

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"Abend".
Lithographie in fünf Farben auf China. 20,3 x 26,2 cm (Darstellung); 27,1 x 36,1 cm (Blattgröße). (1898). Kornfeld/Wick 20 II d (von e).

Erschienen in Pan, Jg. IV, 1898, Heft 1, mit der Schrift. Ganz ausgezeichneter, die zarten Farbabstufungen schön wiedergebender Druck mit dem vollen Rand. Links kleine Spuren alter Fadenheftung, weitere winzige Nadellöchlein, zwei kleine Quetschspuren unten rechts, kleine Montierungsreste verso, sonst tadelloses Exemplar.

Lot 5511, Auction  123, Denis, Maurice, Sur le canapé d'argent pâle

Denis, Maurice
Sur le canapé d'argent pâle
Los 5511

Schätzung
4.500€ (US$ 4,839)

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Sur le canapé d'argent pâle.
Farblithographie auf feinem China. 42 x 28,7 cm (Darstellung); 53 x 40,8 cm (Blattgröße). Auflage 100 Ex. Unten rechts signiert "Maurice Denis". (18)98. Cailler 117.

Prachtvoller Druck auf dem vollen Bogen. Lediglich geringfügige Alters- und Gebrauchsspuren, oben und unten außerhalb der Darstellung je ein winziges Nadellöchlein, sonst tadellos erhalten.

Provenienz: Ambroise Vollard, Paris.
Henri M. Petiet, Paris.

Lot 5512, Auction  123, Laboureur, Jean Emile, La soupe

Laboureur, Jean Emile
La soupe
Los 5512

Schätzung
3.800€ (US$ 4,086)

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La soupe.
Farbholzschnitt auf Bütten. 12,9 x 16,8 cm. Mit gedruckter Signatur sowie nummeriert "N°7". (1898/99).

Das seltene Blatt in einem ganz ausgezeichneten Abzug mit breitem, an zwei Seiten dem vollen Rand. Dieser minimal angestaubt und fleckig, um die Darstellung ein hellbrauner Fleck, der von den ölhaltigen Druckfarben herrühren dürfte, drei Nadellöchlein am Oberrand sowie in drei Ecken der Darstellung, oberflächlicher Kratzer rechts im weißen Rand, Nummerierung in der unteren linken Ecke, Montierungsreste verso, sonst gleichwohl gutes Exemplar.

Lot 5513, Auction  123, Toulouse-Lautrec, Henri de, Les Vieilles Histoires

Toulouse-Lautrec, Henri de
Les Vieilles Histoires
Los 5513

Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)

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Les Vieilles Histoires (Titelblatt).
Farblithographie auf chamoisfarbenem Velin. 35,5 x 54 cm (Darstellung); 44 x 63,2 cm (Blattgröße). Auflage 100. Ex. (1893). Delteil 18, Wittrock 5 II, Adriani 27 III.

Das Titelblatt für die vom Musikverleger Georges Ondet veranlasste Serie von Darstellungen zu den zehn Liedern Les Vieilles Histoires mit Gedichten von Jean Goudezki und Musik von Désiré Dihau. Zu sehen ist der Komponist Dihau mit seinem Fagott, der einen Bären in Richtung des Institut de France führt. - Ganz ausgezeichneter Druck des in 100 Exemplaren in Farbe gedruckten, letzten Zustandes nach Tilgung der Verlegeradresse und des Preises, mit Rand. Vereinzelt unauffällige Stockfleckchen, entlang der Ränder etwas lichtrandig und gebräunt, verso stärker, kleine Randbestoßung links oben, Bleistiftannotation in der unteren linken Ecke, Montierungsreste und -spuren verso, weitere Gebrauchsspuren, sonst gleichwohl gutes Exemplar. Mit dem roten Monogrammstempel (Lugt 1338) sowie dem Stempel von Georges Ondet (nicht bei Lugt).

Lot 5514, Auction  123, Lepère, Auguste Louis, Bucolique Moderne

Lepère, Auguste Louis
Bucolique Moderne
Los 5514

Schätzung
450€ (US$ 484)

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Bucolique Moderne (Sonntag vor den Toren von Paris).
Farbholzschnitt von sieben Holzstöcken auf Japan. 26,2 x 39 cm. Unten rechts signiert "ALepère / (19)02". (1901). Lotz-Brissonneau 271, Vital 171.

Einer der bedeutendsten Holzschnitte des Künstlers, hier in dem abschließenden farbenreichsten Etat. Lepère schuf das Blatt auf Vermittlung der Albertina für die Gesellschaft für vervielfältigende Künste in Wien. Prachtvoller, kräftiger Druck teils mit zartem Relief, mit schmalem Rand, unten mit dem vollen Schöpfrand. Insgesamt nur leicht angestaubt, leichte Quetschspuren im Papier, minimale Handhabungsspuren, sonst sehr schönes Exemplar.

Lot 5515, Auction  123, Feure, Georges de, La Femme Fatale

Feure, Georges de
La Femme Fatale
Los 5515

Schätzung
900€ (US$ 968)

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La Femme Fatale.
Farblithographie. 34,7 x 25,9 cm (Darstellung); 45,6 x 31 cm (Blattgröße). Signiert. (1896). Millman 72.

Die Vorstellung einer betörenden wie gefährlichen Frau, die Männer mit der Leichtigkeit eines Fingerschnippens in den Ruin stürzen konnte, erregte seit jeher insbesondere bei dem männlichen Geschlecht eine mit Abscheu vermengte Faszination. Um 1900 avancierte die Figur der Femme Fatale dann zu einem allgegenwärtigen Topos. Eine zentrale Rolle spielte sie auch im Œuvre des französischen Grafikers belgisch-niederländischer Herkunft Georges de Feure. Nach einer abgebrochenen Ausbildung an der Amsterdamer Akademie war de Feure 1889 in seine Geburtsstadt Paris zurückgekehrt und hatte sich auf dem Montmartre den Bohemiens angeschlossen. Dieses Umfeld war zweifelsohne auch in Bezug auf sein Frauenbild prägend. Exemplarisch führt dies vorliegendes Blatt vor Augen. De Feure platziert in der eleganten Komposition eine Frau mit schweren Liedern und roten Lippen im Profil vor einem ornamentalen Hintergrund, dessen stilisierte Zierelemente das Bildmotiv inhaltlich ergänzten. Erst auf dem zweiten Blick lässt sich oben links in der Vegetation der schemenhafte Schatten eines Mannes ausmachen, der sein Leben für sie an den Strick gehangen hat. - Ganz ausgezeichneter, harmonisch nuancierter Druck mit Rand. Im Passepartoutaussschnitt schwach lichtrandig, minimal angestaubt und vornehmlich verso unbedeutend fleckig, sonst in schöner Erhaltung. Unten mittig wohl mit Sammlermonogramm "FIE / 73".

Germinal
Germinal
Los 5516

Schätzung
60.000€ (US$ 64,516)

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Germinal: Album de XX Estampes Originales. Hrsg. von Julius Meier-Graefe (1867-1935).
Inhalt und 20 Blatt verschiedene Techniken (Lithographie, Radierung, Holzschnitt). Gr.Folio. Lose Blatt auf Orig.-Untersatz mit geprägten Künstlernamen montiert in OHLwd-Klappmappe (Kanten und Ecken bestoßen, fleckig, Risschen). Auflage 100 Ex. 1899.

Nachdem der Kunstkritiker Julius Meier-Graefe 1895 in Berlin zusammen mit Julius Bierbaum, Edvard Munch, Richard Dehmel und Weiteren die Zeitschrift Pan gegründet hatte, diese aber wegen unüberwindbarerer Meinungsverschiedenheiten bereits bei der Erstellung des ersten Jahrgangs wieder verließ, siedelte er nach Paris über, um dort die künstlerische Leitung des Salons de l’Art Nouveau zu übernehmen. Wenig später gründete er seine eigene Zeitschrift, L’Art Décoratif, die er in einer französischen als auch einer deutschen Ausgabe herausgab. Bereits im Eröffnungsheft skizzierte er programmatisch seine Vision: Das Kunsthandwerk als eine Form von industrialisierter Kunst zu etablieren und Art Nouveau als einen radikalen künstlerischen Neuanfang zu positionieren, der sich bewusst gegen den rückwärtsgewandten Historismus richtete. Vergleichbare Tendenzen waren zu dieser Zeit auch in anderen Teilen Europas, beispielsweise in Wien mit der Gründung der Zeitschrift Ver Sacrum zu beobachten.
In L’Art Décoratif kündigte Julius Meier-Graefe die Eröffnung seiner eigenen Galerie, La Maison Moderne, in Paris an, „ein am nächsten den Münchner Werkstätten verwandtes Unternehmen, einer Vereinigung von Künsten zu kommerziellen Zwecken (Dekorative Kunst, 2. Jg. Sept. 1899, S. 215).
Um die Maison der Öffentlichkeit vorzustellen, gab Julius Meier-Graefe die Mappe Germinal mit 20 Druckgraphiken in einer Auflagenhöhe von 100 Exemplaren heraus. Sein Fokus auf das Medium der Druckgraphik traf den Nerv der Zeit, es ging um die Demokratisierung der Kunst. Die Druckgraphik bot die Möglichkeit, die Werke bedeutender Künstler zu vervielfältigen und so einem breiteren kunstbegeisterten Publikum zugänglich zu machen.
Dass Julius Meier-Graefe in dieser Mappe ein Neudenken der ästhetischen Auffassung von Kunst und die Ausweitung des Kunstbegriffes auf das Kunstgewerbe im Sinne des Gesamtkunstwerks zu repräsentieren versuchte, verdeutlicht auch die Wahl des Titels Germinal - eine Anspielung auf den gleichnamigen sozialkritischen Roman Émile Zolas. Als Germinal wird zudem der siebte Monat des republikanischen Kalenders der Französischen Revolution bezeichnet, er ist Sinnbild für einen Neuanfang, einen Zeitpunkt, an dem etwas zu wachsen beginnt. So beschreibt es auch Gustave Geffroy in seiner Einleitung zum Mappenwerk: „Je n’avais qu’à présenter cette manifestation de talents venues de tous les points de l’Europe, de Hollande, de Belqique, de Suisse, d’Allemagne, d’Espagne, de France, sous cette belle enseigne de GERMINAL qui dit le renouveau, qui appelle l’avenir « les récoltes du siècle futur » annoncées par Zola […].“
Aufwendig gestaltete Julius Meier-Graefe diese Mappe: Außen mit marmoriertem Papier umschlagen, zeigen die Deckelinnenseiten ein ornamentales Muster in sattem Gelb, gebildet aus dem Monogramm der Maison, das Georges Lemmen entwarf. Vereint sind bedeutende Künstler der Zeit: Pierre Bonnard, Félix Vallotton, Auguste Renoir, Max Liebermann, Peter Behrens, um nur einige zu nennen. Gemeinsam war ihnen die Wiederentdeckung der Druckgraphik als künstlerisches Ausdruckmittel.
Die Graphiken nicht in der Mappe verstauben zu lassen, sondern sie gleich einem Gemälde eingerahmt an der Wand zu präsentieren, war sicherlich im Sinne Julius Meier-Graefes, führte aber auch dazu, dass die Blätter über die Jahrzehnte nicht zusammenblieben.
Vollständige Mappen sind daher von aller größter Seltenheit. Umso bemerkenswerter ist es, dass unser Exemplar in seiner ursprünglichen Konzeption vollständig vorhanden ist. Dieser Umstand ist der Bremer Sammlerfamilie Wolde und ihren Erben zu verdanken, in deren Besitz die Mappe von Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute geblieben ist.
Es mag überraschen, aber im Bremen der Jahrhundertwende entwickelte sich wie in den Metropolen Berlin, München, Wien, Paris eine Kunst- und Kulturlandschaft, getragen durch die finanzstarke Kaufmannschaft Bremer Unternehmerfamilien und dem progressiven Direktor der Bremer Kunsthalle Gustav Pauli. Neben einem der berühmtesten Sammler, Alfred Heymel, waren „Leopold Biermann und das Ehepaar Wolde die bedeutendsten, was den Umfang und die Qualität der Sammlung betraf“ (Hansen Dorothee, „... Die Solide Modernität: Bremer Sammler nach der Jahrhundertwende: Heymel, Biermann, Wolde” in: Die Moderne und Ihre Sammler, Hrsg. Andrea Pophanken, Felix Billeter, Berlin 2001, S. 186).
Johann Georg Wolde (1845-1911), Bankier und Teilhaber des Bankhauses J. Schultze & Wolde, und seine Ehefrau Adele Wolde (1852-1932), Tochter des Baumwollkaufmanns und Gründers der russischen Webwarengroßindustrie Ludwig Knoop, legten den Fokus - ganz im Sinne Gustav Paulis - auf Künstler des Impressionismus und der Moderne, wie Gustave Courbet, Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Max Liebermann, Wilhelm Trübner, John Constable und Weitere.
Angeregt durch Gustav Pauli, beauftragte Johann Georg Wolde 1907 Max Liebermann, ihn zu porträtieren. Im Jahr 1909 folgte als erstes Frauenporträt Liebermanns überhaupt Adeles Porträt als Gegenstück (vgl. Abb.). Der Künstler schrieb 1909 an Pauli: „heut Nachmittag besuchten mich Wolde’s und Ende Februar wird Frau Wolde’s Porträt <steigen>. Ich freue mich sehr darauf, da ich glaube etwas daraus machen zu können […]. Überhaupt wächst sich Bremen zu einer festen Burg des Impressionismus aus, […]“ (Zitat aus: Hansen, Op. cit, S. 197).
Nach dem Tod des Ehemanns führte Adele die Sammlungstätigkeit mit ihrem Sohn Ludwig Wolde, Jurist aber vor allem Humanist und Schriftsteller fort. Der Sammlungsschwerpunkt veränderte sich und wird im Bereich des französischen Impressionismus und Spätimpressionismus ausgebaut (Hansen, Op. cit, S. 198). Über die Sammlung ist man dank Ausstellungen und Rezensionen gut informiert. Einige Werke sind heute in der Bremer Kunsthalle zu sehen.
Beraten wurde die Sammlerfamilie Wolde nicht nur durch Gustav Pauli, sondern auch durch Julius Meier-Graefe. Dies wird in einer Erzählung Ludwigs deutlich, in der er von seiner ersten Begegnung mit dem Kunstkritiker, um 1906/07, berichtet: „Mein Vater, von ihm [Meier-Graefe] und Rudolf Alexander Schröder beraten, hatten eben mit seiner Bildersammlung begonnen, und so wurde auch der Sohn bei ihm eingeführt“ (Zitat aus: Hansen, Op. cit. S. 196). Dass Julius Meier-Graefe der Familie im Allgemeinen nahestand, lässt die Tatsache vermuten, dass er mehrmals einige Zeit auf dem Landsitz der Woldes, der Villa Schotteck in St. Magnus residierte, wo er auch an seinem Buch über Van Gogh arbeitete (Hansen, Op. cit. S. 196). So ist auch anzunehmen, dass Meier-Graefe ein Exemplar des Germinals direkt nach dessen Erscheinen 1899 dem Ehepaar Wolde übergab und dieses bis heute in Familienbesitz verblieb.
Das Mappenwerk ist ein eindrückliches Zeugnis der druckgraphischen Ausdrucksmöglichkeiten und spiegelt in seiner Konzeption die Kunstgesinnung um die Jahrhundertwende wider. Es steht exemplarisch für vorliegenden Sonderkatalog und ist in seiner Originalität und Einheit bisher einmalig auf dem Kunstmarkt vertreten.
In der Mappe enthalten, teils mit dem Blindstempel des Maison Moderne:
1. Pierre Bonnard: Le Verger. Farblithographie. 33 x 35 cm. Signiert. (1899). Bouvet 56.
2. Frank Brangwyn: La joueuse de flute. Farblithographie, 29,8 x 20 cm. Signiert und nummeriert „63“.
3. Eugène Carrière: Maternité. Lithographie, 40 x 31,8 cm. Signiert. Delteil 38.
4. Edgar Degas, nach: Tänzerin. Farblithographie von Auguste Clot. 47 x 37,4 cm. In der Platte bezeichnet „Facsimile d’après Degas A. Clot lith.“ Nach einer Pastell- und Kohlezeichnung Degas, die sich heute in der Kunsthalle Bremen befindet.     
5. Maurice Denis: Nymphe couronnée de pâquerettes. Farblithographie. 56 x 44 cm. Signiert und nummeriert “88“. (1899). Cailler 121.
6. Vincent van Gogh, nach: Ernte in der Provence. Farblithographie von Emil Rudolph Weiss. 44 x 43,5 cm. Signiert von Weiss „ERWeiss“ und nummeriert „04“. Die Farblithographie reproduziert ein Aquarell, das sich wohl 1899 in Meier-Graefes Besitz befand (vgl. Auktion Sotheby’s, 24. Juni 1997, Los 7).
7. Henri de Toulouse-Lautrec: Promenoir. Farblithographie. 44,7 x 35 cm. Monogrammstempel des Künstlers (Lugt 1338) und schwer leserlich nummeriert „79 [?]“. (1898). Delteil 290, Wittrock 307, Adriani 315. Sehr selten.
8. Max Liebermann: Lesendes Mädchen. Lithographie. 30 x 24 cm. Signiert. Schiefler 41a.
9. Auguste Renoir: Jeune Femme en Buste (Mlle Diéterle). Lithographie. 53,2 x 40,1 cm. Nummeriert „69“. Delteil-Stella 26.
10. Auguste Rodin, nach: La douleur. Farblithographie von Auguste Clot. 34,5 x 18 cm. Monogrammiert und nummeriert „63“.
11. Theo van Rysselberghe: Sur la jetée. Farblithographie. 24,5 x 42 cm. Monogrammiert und nummeriert „59“. Feltkamp E-1899-004.
12. Arthur Max Stremel: Le repos. Farblithographie. 45 x 37 cm. Nummeriert „61“.
13. Jan Toorop: De Zaaier“ (Der Sämann). Farblithographie. 23,3 x 37 cm. Signiert und nummeriert „62“. (1895). Boon 16 IIb.
14. Jean Eduard Vuillard: Le Jardin devant l’atelier. Farblithographie. 63 x 48 cm. Signiert und unleserlich nummeriert „90[?9]“. Roger-Marx 45 II.
15. Paul Gauguin: La femme aux figues. Radierung in dunklem Grün. 26,5 x 44,3 cm. (1894). Nummeriert „63“. Mongan/Kornfeld/Joachim 25 I C (von III).
16. Alfredo Müller: Trois femmes. Farbradierung. 44 x 44 cm. Signiert und nummeriert „63“. Koehl E88.
17. Ignacio Zuloaga: Trois Espagnoles. Radierung. 26,5 x 21 cm. Signiert und nummeriert „70“.
18. Peter Behrens: Schmetterlinge auf Seerosen. Farbholzschnitt im Oval. 50 x 60 cm. Signiert und nummeriert „62“.
19. Georg Minne: Die Taufe Christi. Holzschnitt. 61 x 50 cm. 1899. Signiert und nummeriert [?] „99“.
20. Felix Vallotton: La Symphonie (Misia Natanso, Alfred Cortot, Edouard Vuillard). Holzschnitt. 21 x 26 cm. (1897). Signiert und nummeriert “72“. Vallotton-Goerg 186. Dargestellt sind hier die Pianistin Misia Natanso sowie Alfred Cortot mit Brille und Edouard Vuillard.
Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle, teils harmonisch und satte Abzüge mit Rand bzw. mit Schöpfrand. Insgesamt etwas angestaubt, vereinzelt schwach gebräunt sowie entlang des montierten Randes leicht gewellt, einige Blätter etwas stockfleckig, andere mit nur vereinzelten Stockfleckchen bzw. Fleckchen im weißen Rand, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst in schöner bis sehr schöner Erhaltung. Allesamt auf den originalen Untersatzpapieren montiert, diese bis auf Nr. 6 Van Gogh unbeschnitten mit dem Maß 75,4 x 60 cm, Randläsuren, wie kleine Risschen, Knickspuren sowie bestoßene Eckspitzen, in den Eckspitzen teils je ein Nadellöchlein, insgesamt gebräunt sowie schwach stockfleckig, verso je mit original Seidenpapier, dieses brüchig und teils eingerissen oder mit Verlusten. In dieser Originalität und Vollständigkeit außergewöhnlich selten, wir konnten lediglich ein weiteres vollständiges Exemplar in der Bibliothèque National de Paris nachweisen.

Provenienz: Sammlung der Familie Wolde, Bremen.
Seitdem in Familienbesitz.

Lot 5517, Auction  123, Bonnard, Pierre, Rue, le soir sous la pluie

Bonnard, Pierre
Rue, le soir sous la pluie
Los 5517

Schätzung
4.500€ (US$ 4,839)

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Rue, le soir, sous la pluie.
Farblithographie in Schwarz, Gelb, Grün und Grau auf feinem China. 25,6 x 35,3 cm (Darstellung); 40,9 x 53,7 cm (Blattgröße). Auflage 100 num. Ex. Unten rechts nummeriert und signiert "no. 82 Bonnard". (1899). Bouvet 68.

Aus der Folge Quelques aspects de la vie de Paris. Prachtvoller Druck auf dem vollen Bogen. Im Passepartoutausschnitt minimal lichtrandig sowie sehr vereinzelt minimal fleckig, sonst in tadellos schöner Erhaltung.

Lot 5518, Auction  123, Bonnard, Pierre, Maison dans la cour

Bonnard, Pierre
Maison dans la cour
Los 5518

Schätzung
16.000€ (US$ 17,204)

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Maison dans la cour.
Farblithographie auf Velin. 34,5 x 25,6 cm (Darstellung), 53 x 40,5 cm (Blattgröße). Auflage 100 num. Ex. Signiert und nummeriert. 1899. Bouvet 61, Roger-Marx 59.

Bonnard arbeitete vier Jahre an der 12 Blatt umfassenden Serie Quelques aspects de la vie Paris, die der Kunsthändler Ambroise Vollard bei ihm in Auftrag gegeben hatte und 1899 publizierte. Die Blätter weisen keine formale Einheitlichkeit auf, gemeinsam haben sie allerdings das urbane Leben der pulsierenden Weltmetropole Paris, das Bonnard in diesen Darstellungen porträtiert. Neben nächtlich flanierenden Personen, Marktverkäufern oder Varietébesuchern, zeigt Bonnard in vorliegendem Bild den Blick aus einem offenen Fenster eines der oberen Stockwerke, fern vom Trubel der vollen Gassen und Straßen. Der Blick ruht auf der gegenüberliegenden Fassade, wo eine Frau gerade ein Tuch oder eine Kleidung auslüftet. Mit nur wenigen Farbflächen und Linien, in feinen, nuancierten beige-braunen Tönen und mit nur kleinen Akzenten rot-oranger Farbe schildert Bonnard seine Impression, die eine kontemplative Stille in Abgrenzung zum Großstadtlärm evoziert. - Ganz ausgezeichneter, klarer Druck auf dem vollen Bogen. Minimal angestaubt, teils ganz schwach wellig im äußeren Rand, mittig oben und unten in der Darstellung je ein kaum merkliches winziges Nadellöchlein, sonst tadellos.

Lot 5519, Auction  123, Pissarro, Camille, Baigneuses gardeuses d’Oies

Pissarro, Camille
Baigneuses gardeuses d’Oies
Los 5519

Schätzung
5.000€ (US$ 5,376)

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Baigneuses gardeuses d’Oies.
Farbradierung auf Bütten. 11,9 x 17,7 cm. Von Jean Cailac zweifach unterhalb der Darstellung signiert und bez. "Bon à tirer à onze épreuves". Um 1895. Delteil 119 IX. Wz. Traube (Fragment).

Widmete sich Camille Pisarro bereits seit ca. 1879 intensiv der Radierung, regte ihn erst der Anblick von Mary Cassats Farbradierungen im Rahmen einer Ausstellung bei Durand-Ruel 1891 zu eigenen Farbexperimenten an. Um 1894/95 schuf er insgesamt fünf farbige Radierungen, die sämtlich selten sind. Während er bei zweien der Blätter ältere Motive um eine Farbplatte ergänzte, waren die anderen drei von vornhinein als Farbdrucke konzipiert. Von vorliegendem Blatt sind zwanzig Probedrucke und rund ein Dutzend eigenhändige Abzüge des finalen Zustandes bekannt. 1930 veranlasste Pissarros Familie die einzige posthume Edition der fünf Farbradierungen, die von Alfred Porcaboeuf unter Aufsicht von Jean Cailac gedruckt wurde. Die Auflage unseres Motivs betrug lediglich 13 Abzüge inklusive eines Probeabzuges und dem hier vorliegenden, von Cailac bezeichneten Abzug für die Druckfreigabe. - Ganz ausgezeichneter Druck aus der kleinen Auflage von 1930 mit Rand. Mit Spuren von Rotschnitt an zwei Kanten, diese minimal gebräunt, geschlossenes Einrisschen oben links, vereinzelt schwache Stockfleckchen, minimal angestaubt und mit weiteren schwachen Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter, insbesondere die Darstellung in schöner Erhaltung. Selten. Mit dem Monogrammstempel "C.P." (Lugt 613e).

Provenienz: Aus der Sammlung von Jean Cailac.

Lot 5520, Auction  123, Laurent, Ernest Joseph, Liegender weiblicher Akt

Laurent, Ernest Joseph
Liegender weiblicher Akt
Los 5520

Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)

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Liegender weiblicher Akt.
Farbige Monotypie auf Bütten. 16 x 24,2 cm. Auf der Platte monogrammiert sowie unter der Darstellung signiert. Wz. Bekröntes Lilienwappen mit angehängten Buchstaben.

Ernest Laurent war seit den gemeinsamen Studienjahren an der Académie des Beaux Arts ein enger Freund Georges Seurats und gehörte wie dieser der zweiten Generation von Impressionisten an, die die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten der Strömung weiter ausloteten. Ganz ausgezeichneter, farblich wunderbar delikater Druck mit Rand, rechts und links dem Schöpfrand. Im Passepartoutausschnitt leicht lichtrandig, die linke Blattkante schwach gebräunt, ebenso verso, weitere geringe Altersspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.

Lot 5521, Auction  123, Rops, Félicien - nach, Le Scandale

Rops, Félicien - nach
Le Scandale
Los 5521

Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)

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nach. Le Scandale.
Farbradierung von mehreren Platten von Albert Bertrand. 37,5 x 41,2 cm. (1895). Mascha 994 I (von II), Exsteens 854.

Albert Bertrand stach diese Radierung noch zu Lebzeiten Rops'. So schreibt der Künstler am 19. Juli 1895 an seinen Verleger Gustave Pellet diesbezüglich: "Mon cher Monsieur Pellet, vous me demandez si je suis satisfait de la reproduction en couleurs de Scandale gravée par Albert Bertrand. C'est plus que de la satisfaction, c'est de l'enchantement. Faites ce que vous voulez de ma déclaration, que je vous donne de tout cœur. Recevez mes bonnes civilités, Félicien Rops" (Exsteens). - Mit einem Polichinelle als Remarque, vor der gestochenen Signatur. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Schwach lichtrandig, leicht stockfleckig, zwei winzige Löchlein links und rechts am Darstellungsrand, sonst schön.

Lot 5522, Auction  123, Rops, Félicien - nach, L'Incantation

Rops, Félicien - nach
L'Incantation
Los 5522

Schätzung
6.000€ (US$ 6,452)

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nach. L'Incantation.
Farbradierung von Albert Bertrand. 43 x 27,6 cm (Platte); 50,5 x 32 cm (Blattgröße). (1909). Nicht bei Mascha, Exsteens 860 XII.

In der erotischen Bildsprache Félicien Rops sind heidnische und satanische Symbolik untrennbar miteinander verbunden. Die christlichen Lehren seiner strengen jesuitischen Erziehung interpretierte er mit seinem eigenen zynischen Humor, in dem Erotik und Satanismus verwoben werden.
Vorliegende Darstellung der Alchemie, die von Exsteens als "une des œuvres magistrales de l’artiste" bezeichnet wurde, ist zweifellos eines der bekanntesten Bilder von Félicien Rops. Die farbige Aquatinta von Albert Bertrand, die auf einer Zeichnung und einer monochromen Weichgrundradierung von Félicien basiert, ist die eindrucksvollste Wiedergabe des Themas und ein hervorragendes Beispiel für die Farbdrucktechnik. Ein gealterter Alchimist sitzt vor einem aufgeschlagenen Band mit dem Titel Compendium Maleficarum, umgeben von Symbolen der schwarzen Künste, des Sündenfalls und der erotischen Versuchung. Vor ihm taucht aus einem Gemälde die makellose Gestalt einer heiligen Frau auf, die durch seine Beschwörung zum Leben erweckt wurde und sich zu seinem Vergnügen entkleidet - eine Darstellung unerfüllter Sehnsüchte.
Diese Graphik, die Albert Bertrand nach dem Tod von Félicien Rops für Gustave Pellet anfertigte, ist eines der gesuchtesten Werke von Rops überhaupt.- Mit der Remarque " La Vielle chanson française". Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit dem Schöpfrand. Schwach lichtrandig, vereinzelte winzige Fleckchen, verso Spuren alter Montierung, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Lot 5523, Auction  123, Rops, Félicien - nach, La petite Sorcière

Rops, Félicien - nach
La petite Sorcière
Los 5523

Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)

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nach. La petite Sorcière.
Farbradierung von Albert Bertrand. 26,8 x 17,6 cm (Platte); 46,4 x 30,6 cm (Blattgröße). Auflage 50 Ex. (1897). Mascha 552, Exsteens 867 III (IV). Wz. G. Pellet.

Mit der Blume als Remarque. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand, unten und oben mit dem Schöpfrand. Schwach fleckig bzw. vergilbt sowie etwas angestaubt, sonst sehr schön erhalten. Mit der handschriftlichen Signatur Gustave Pellets "n°10 GP" (Lugt 1194).

Lot 5524, Auction  123, Rops, Félicien - nach, Le Calvaire

Rops, Félicien - nach
Le Calvaire
Los 5524

Schätzung
6.000€ (US$ 6,452)

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nach. Le Calvaire.
Farbradierung von Albert Bertrand. 34,4 x 22,3 cm (Platte); 50 x 32,2 cm (Blattgröße). Auflage 150 num. Ex. (1911). Nicht in Mascha, Exsteens 942 VII, Ausst.Kat. Félicien Rops, De schone en het beest, Kunsthal Rotterdam 2005, S. 13 (vorliegendes Exemplar); Ausst. Kat. Farewell to innocence - Félicien Rops' erotic universe, Gammel Holtegaard, Holte 2008, S. 30, Abb. 14 (vorliegendes Exemplar).

Wie bei Exsteens beschrieben aus der Auflage von 150 Abzügen "sans remarque", diese hier jedoch noch schwach zu erkennen. Ganz ausgezeichneter, kraftvoller Druck mit dem Schöpfrand. Schwach fleckig und angestaubt, am äußeren Rand oben minimal gebräunt, sonst in sehr schöner Erhaltung. Mit dem gestempelten Signet des Verlegers Gustave Pellets (Lugt 1191).

Provenienz: Aus der Sammlung Victor und Gretha Arwas, London.

Lot 5525, Auction  123, Rops, Félicien - nach, Les Deux amies

Rops, Félicien - nach
Les Deux amies
Los 5525

Schätzung
4.500€ (US$ 4,839)

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nach. Les Deux amies.
Farbradierung von Albert Bertrand. 36,8 x 25 cm (Platte); 50,3 x 33 cm (Blattgröße). Auflage 30 num. Ex. (1908). Mascha 471, Exsteens 861.

Mit liegendem Mann als Remarque. Ganz ausgezeichneter, farbfrischer Druck mit dem Schöpfrand. Ganz schwach lichtrandig, leicht angestaubt, zwei winzige Nadellöchlein links und rechts des Darstellungsrandes, sonst tadellos. Mit dem gestempelten Signet des Verlegers Gustave Pellets (Lugt 1191).

Lot 5526, Auction  123, Maurin, Charles, Deux Naïades à la Lyre

Maurin, Charles
Deux Naïades à la Lyre
Los 5526

Schätzung
400€ (US$ 430)

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Deux Naïades à la Lyre.
Farbradierung auf Bütten. 34,7 x 32 cm. Unten rechts mit blauem Stift signiert "maurin" sowie mit undeutlicher Nummerierung "N: 69 (?)". (1896).

Ganz ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem, unten mit schmalem Rand. Geringfügige Altersspuren sowie leicht gebräunt, Klebe- und Montierungsreste verso, sonst schönes Exemplar.

Lot 5527, Auction  123, Jósza, Carl, Die Maske

Jósza, Carl
Die Maske
Los 5527

Schätzung
800€ (US$ 860)

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"Die Maske".
Farbholzschnitt auf feinem Japan. 16 x 9,8 cm (Darstellung); 30,4 x 23 cm (Blattgröße). Signiert, datiert und betitelt "Carl Józsa / Paris / orig. Holzschnitt / Die Maske".

Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand bzw. dem Schöpfrand. Angestaubt und leicht stockfleckig, nur vereinzelt winzige Rostfleckchen, die oberen Eckspitzen ergänzt, sonst schön erhalten.

Lot 5528, Auction  123, Evenepoel, Henri, Aux Nouveautés

Evenepoel, Henri
Aux Nouveautés
Los 5528

Schätzung
750€ (US$ 806)

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Aux Nouveautés.
Farbradierung in Grün, Rot und Ocker auf Bütten. 13,7 x 10 cm. Signiert. Um 1899. Derrey-Capon 55.

Henri Evenepoel gilt als ein bedeutender Vertreter des Spätimpressionismus. Neben seinen damals vielbeachteten malerischen Werken schuf der Künstler ein umfangreiches zeichnerisches Œuvre sowie Lithographien und einige wenige Radierungen, die scheinbar sämtlich erst im Laufe seines letzten Lebensjahres entstanden sind. Für sieben dieser treffsicher und virtuos ausgeführten Arbeiten wählte der Künstler die anspruchsvolle Technik der Farbradierung à la poupée, bei der die verschiedenen Partien der Druckplatte in mehreren Farbtönen eingefärbt werden. Diese Radierungen sind selten, häufig schuf Evenepoel nur sehr kleine Auflagen von nicht mehr als 30 Abzügen. Die vorliegende, in drei Farbtönen komponierte Darstellung zeigt eine Momentaufnahme aus dem Pariser Théâtre des Nouveautés, das im Jahr 1878 am Boulevard des Italiens von Jules Brasseur wiedereröffnet wurde. Das mit größter graphischer Delikatesse ausgeführte kleine Blatt erhält seine besondere Wirkung durch den pointierten Einsatz der Farben. - Ausgezeichneter, nuancierter Druck mit Rand. Minimal lichtrandig, sonst sehr gut erhalten.

Lot 5529, Auction  123, Michl, Ferdinand, Puppentheater auf der Champs-Élysée

Michl, Ferdinand
Puppentheater auf der Champs-Élysée
Los 5529

Schätzung
400€ (US$ 430)

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Puppentheater auf der Champs-Élysée.
Farbigradierung auf Similijapan. 33,7 x 40,7 cm. Auflage 50 num. Ex. Unten rechts signiert "F. Michl".

Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Insgesamt geringfügig gebräunt, unten links minimal fleckig, alt auf Pappe aufgezogen, dort verso in Bleistift betitelt, sonst sehr gut erhalten.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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