Dürer, Albrecht
Der hl. Christophorus mit zurückgewandtem Kopf
Los 5092
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)
Der hl. Christophorus mit zurückgewandtem Kopf. Kupferstich. 11,8 x 7,4 cm. 1521. B. 51, Meder 53 a (von d).
Ganz ausgezeichneter, atmosphärischer Druck von der nicht vollständig rein gewischten Platte, an die Darstellung geschnitten, punktuell mit Spuren der Plattenkante. Minimal angestaubt und fleckig, vereinzelt winzige, unauffällig geschlossene Randläsuren, die rechte obere Eckenspitze wiederangesetzt, geschlossenes Löchlein über dem Kopf des Christusknaben, kleine Bestoßung mittig am Oberrand, Bereibung am rechten Ufer, das Papier wohl montierungsbedingt stellenweise dünn und leicht knitterspurig, sonst schönes Exemplar.
Dürer, Albrecht
Der hl. Hieronymus in der Wüste
Los 5093
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.000€ (US$ 5,208)
Der hl. Hieronymus in der Wüste. Kupferstich. 31 x 22,4 cm. Um 1497. B. 61, Meder 57 wohl g. Wz. Wappen von Schrobenhausen (Meder 195).
Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck knapp an die Darstellung geschnitten, links partiell mit Spuren der Facette. Geringfügig angestaubt, geglättete horizontale und vertikale Mittelfalte, die horizontale hinterlegt, weitere schwache Faltspuren verso, geschlossener bogenförmiger Riss links im Felsen beim Kruzifix, weiterer Diagonalriss links unten, dieser sehr dezent geschlossen, die Eckenspitze rechts oben ergänzt, Quetschfältchen rechts unten im Außenrand, Montierungsreste verso, weitere schwache Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus der Sammlung Reverend J. Burleigh James (Lugt 1425).
Dürer, Albrecht
Die Nemesis oder Das große Glück
Los 5094
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
43.750€ (US$ 45,573)
Die Nemesis oder: Das große Glück. Kupferstich. 33,3 x 22,9 cm. Um 1501-02. B. 77, Meder 72 II c (von f). Wz. Krüglein (Meder 158, um 1525).
Eines der programmatischen Hauptblätter des Nürnberger Meisters, das an Größe nur noch vom "Hl. Eustachius" übertroffen wird. Wurde es von Bartsch und Heller noch mit dem Titel "Das Große Glück" versehen, konnte Bernhard Hausmann den Zusammenhang zu der von Dürer in seinen Schriften erwähnten Darstellung der "Nemesis" herstellen. Der Künstler gab ihr "die Gestalt eines nackten, geflügelten Weibes von mächtiger Statur und Körperfülle, das weltbeherrschend hoch über der Erde schwebt. In strenger Profilansicht steht die Rächerin mit ausgebreiteten Schwingen und im Wind flatternden Gewandzipfeln auf einer Kugel. (...) Die Attribute bezeichnen die ausgleichenden Eigenschaften der Göttin der Vergeltung, die den Menschen Strafe und Lohn im rechten Maß zuteilt." (Schoch/Mende/Scherbaum, S. 97). - Prachtvoller, harmonischer und feinzeichnender Druck von großer Schönheit. Meist an bzw. auf die teils sichtbare Plattenkante geschnitten. Schwach angestaubt und nur geringfügig fleckig, leichte unauffällig geglättete Mittelfalte, dort unmerkliche und sorgsame Ausbesserungen mit dezenten und säuberlichen Federretuschen, schwache vertikale Knitterspuren im oberen Bereich, kurzer hinterlegter Randeinriss oben, weitere nur sehr unmerkliche Ausbesserungen, sonst im Gesamteindruck wunderbares und sehr schönes Exemplar.
Der Gewalttätige. Kupferstich. 11,4 x 10,1 cm. Um 1495. B. 92, Meder 76 d-e (von f).
Der Gewalttätige gilt als Dürers frühester Kupferstich. Ausgezeichneter, partiell minimal ungleicher Druck mit Spuren der Plattenkante, diese teils nachgezogen. Das Papier leicht angeschmutzt und punktuell fleckig, unauffällige Hinterfaserungen entlang der Außenkanten, winziges, geschlossenes Randeinrisschen rechts, ebenda oben eine unauffällig ausgebesserte Läsur im Außenrand, dort eine kleine hinterlegte Fehlstelle mit Federretusche oberhalb der Banderole, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut.
Dürer, Albrecht
Der Orientale und sein Weib (Die Türkenfamilie)
Los 5096
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.500€ (US$ 3,646)
Der Orientale und sein Weib (Die Türkenfamilie). Kupferstich. 10,9 x 7,9 cm. Um 1496. B. 85, Meder 80 wohl c (von d).
Ausgezeichneter, in den Schatten kräftiger Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung, rechts teils mit Spuren der Plattenkante. Geringfügig fleckig und angestaubt, die Eckenspitzen rechts oben und links unten ergänzt, dort die Einfassung in Feder nachgezogen, verso kleine Montierungsreste, weitere unerhebliche Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos.
Die sechs Kriegsleute. Kupferstich.13,1 x 14,5 cm. Um 1495/96. B. 88. Meder 81 wohl d (von e).
Ehemals hieß das Blatt auch "Die fünf Fußsoldaten und der türkische Reiter" bzw. "Die Räuber". Vor der Schramme über die Brust der drei mittleren Soldaten. Ganz ausgezeichneter, transparenter Druck mit der vollen Darstellung, teils mit Spuren der Einfassungslinie. Minimal angestaubt, sehr schwach fingerfleckig, vereinzelte dünne Stellen vor allem mittig, einige unmerkliche Ausbesserungen, der rechte Hellebardier sowie oben rechts an den Baumstämmen jeweils hinterlegt, jedoch keinerlei Verletzung auszumachen, sonst im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar. Verso mit dem Sammlersignet "K.K" (nicht bei Lugt).
Dürer, Albrecht
Der junge Bauer und seine Frau
Los 5098
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,865)
Der junge Bauer und seine Frau. Kupferstich. 10,7 x 7,6 cm. Um 1497/98. B. 83, Meder 86 wohl e (von f).
Mit dem Kratzer oben links. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck knapp an bzw. in die Plattenkante geschnitten, partiell mit Spuren derselben. Minimal angestaubt und überwiegend verso schwach fleckig, rückseitige Federannotationen (Schrift des 16. Jh.) recto leicht durchschlagend, die Zeile vom rechten Rand bis zum Ellenbogen der Frau ganz minimal brüchig, winziges Braunfleckchen rechts unten im Gras, Papier stellenweise dünn, so in der Brust des Mannes, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gleichwohl sehr gut.
Dürer, Albrecht
Das Fräulein zu Pferd und der Landsknecht
Los 5099
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)
Das Fräulein zu Pferd und der Landsknecht. Kupferstich. 10,7 x 7,7 cm. Um 1497. B. 82, Meder 84 d.
Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Facette. Nur leichte Gebrauchsspuren, verso umlaufend mit Montierungsstreifen, im Oberrand ein leicht durchschlagender Braunfleck, sonst vereinzelt minimal nur fleckig, winziger ergänzter Papierverlust in der Ecke links oben, sonst sehr gutes Exemplar.
Dürer, Albrecht
Der Marktbauer und sein Weib
Los 5100
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)
Der Marktbauer und sein Weib. Kupferstich. 11,5 x 7,1 cm. 1519. B. 89, Meder 89 b (von c).
Mit dem Fleck auf dem Ei und dem Rockende des Mannes. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit ganz feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Leicht fleckig, vornehmlich im Himmel, verso in den Ecken kleine Montierungsreste, diese schwach recto durchschlagend, die Eckspitzen minimal ausgedünnt, sonst schön erhalten. Aus der Sammlung Norman Leitman (Lugt 4545).
Dürer, Albrecht
Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen
Los 5101
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)
Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen. Kupferstich. 19,2 x 12,6 cm. 1524. B. 104, Meder 102 I a (von e, von II).
Ausgezeichneter und feinzeichnender Druck bis an die Darstellung geschnitten, unten mit der kompletten Schrifttafel. Untere Ecken ergänzt, links mit Federretuschen, auf dem rechten Auge berieben und fleckig, entlang des linken Randes hinterfasert, vereinzelte hinterfaserte dünne Stellen am linken Auge, im Hut und in der Schrifttafel, Gebrauchsspuren, sonst schönes Exemplar. Aus der Sammlung H. Weber (Lugt 1383),
Erasmus von Rotterdam. Kupferstich. 24,8 x 19,3 cm. 1526. B. 107, Meder 105 d (von i).
Vor den zusätzlichen Kratzern über dem Buch und in der Schrifttafel bis zum Monogramm. Ausgezeichneter, überwiegend gleichmäßiger Druck auf die Einfassung geschnitten, unten partiell mit sehr feinem Rändchen. Insgesamt geringfügig fleckig, partiell mit unauffälligen Bereibungen und minimal dünnen Papierstellen, geglättete horizontale Mittelfalte, dort verso vereinzelt mit winzigen, sorgsam ausgeführten Hinterfaserungen, umlaufend angerändert, kleinere Quetschfältchen, verso mit kleinen Federannotationen, diese recto geringfügig durchscheinend, weitere geringe Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck jedoch sehr gut. Aus der Sammlung Jules Meunier, Lyon (Lugt 1810).
Dürer, Albrecht
Das Schweißtuch, von einem Engel gehalten
Los 5103
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.750€ (US$ 2,865)
Das Schweißtuch, von einem Engel gehalten. Eisenradierung. 18,2 x 13,4 cm. 1516. B. 26, Meder 27 II (mit den Rostflecken).
Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit einigen leichten Rostflecken, meist an die Einfassungslinie geschnitten, teils mit Spuren eines Rändchens. Etwas fleckig insgesamt und mittig mit leichtem Wasserrand, die obere rechte Ecke ergänzt, weitere Altersspuren sowie dünne Stellen, sonst gut erhalten.
Dürerschule
Christus am Kreuz mit Maria und Johannes
Los 5104
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,385)
Christus am Kreuz mit Maria und Johannes. Holzschnitt, alt handkoloriert. 24,9 x 17,2 cm. (1500). Meder, Illustr. Werke, S. 278, XII, 1. lateinische Ausgabe, Schoch/ Mende / Scherbaum A34.
Das Kanonblatt, das neben Dürer im Laufe der Forschungsgeschichte verschiedensten Künstlern aus seinem Kreis zugeschrieben wurde, erschien in den Relevationes Sancte Birgitte, gedruckt 1500 in der Offizin Anton Kobergers in Nürnberg. Meder hält die Zuschreibung von Stadler an Lukas Cranach den Jüngeren für zutreffend. Doch bis heute geben dieser sowie die anderen 58 Holzschnitte Anlass zu strittigen Zuschreibungen.
Schoch führt an, dass die Holzschnitte daher weiter „mit dem Notnamen auskommen [müssen]: Bereits 1906 stellte Weisbach diese Arbeiten als Werke des mit Dürer nicht identischen ‚Birgittenmeisters‘ zusammen, dessen Œuvre in einer langanhaltenden Diskussion von Wölfflin, Weixlgärtner, Röttinger, dem Ehepaar Tietze und Flechsig vertreten wurde“ (Schoch, Mende, Scherbaum 2004, S. 487 f.) - Ganz ausgezeichneter Druck mit schönem Altkolorit auf der vollen Buchseite, verso mit dem gedruckten Text. Etwas fleckig, vornehmlich im weißen Rand, zwei kleine hinterlegte Wurmlöchlein, rechts minimale Randläsuren, unten mit annotiertem Text in griech. Sprache, sonst sehr schön.
Das große Dorffest. Radierung. 25 x 33 cm. 1685. B. 16, Dutuit 16, Hollstein 16 II (von III). Wz. Amsterdamer Stadtwappen mit Nebenmarke.
Das Hauptblatt des Haarlemer Meisters in einem prachtvollen, harmonischen Abzug mit Rändchen um die Einfassungslinie. Mittig schwache vertikale Quetschspur vom Druck, zarte Trockenfältchen, vereinzelt etwas fleckig, rechts oben winzige Randläsur, unten rechts am Rand kleine Stelle hinterfasert, sonst sehr schön erhalten. Aus der Sammlung Neville Davison Goldsmid (Lugt 1962).
Dyck, Anthony van
Bildnis des Erasmus von Rotterdam
Los 5108
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)
Das Bildnis des Erasmus von Rotterdam. Radierung. 24,3 x 15,6 cm. Hollstein 5 II (von IV), Turner (New Hollstein) 4 III (von V). Wz. Siebenzackige Schellenkappe mit drei Kugeln.
Aus der Folge der "Icones Principum Virorum", vor dem Monogramm G.H. und den gelöschten Ätzfehlern. Nach einem ehemals Hans Holbein zugeschrieben Portrait in Parma. Ganz ausgezeichneter, experimentell wirkender Druck mit zahlreichen leichten Wischspuren, leichtem Ton und breitem, oben etwas unregelmäßigem Rand. Kleine ausgebesserte Randeinrisse unten und links im sehr breiten Rand, rechts im weißen Rand zwei kleine und ein längerer Randeinriss, minimal lichtrandig, unscheinbare, geglättete Mittelfalte, partiell etwas gewellt, sonst sehr schön erhalten.
Das Opfer. Radierung nach Rosso Fiorentino. 27,3 x 40,8 cm. (1542). Herbet 27, Zerner A. F. 23, Jenkins AF 23. Wz. Krüglein.
Von allen in Fontainebleau tätigen Künstlern sind wir über Antonio Fantuzzi am umfassendsten unterrichtet. Er war der führende und produktivste Radierer der Schule von Fontainebleau und außerdem zwischen 1542 und 1548 einer der wichtigsten und höchstdotierten Gehilfen Primaticcios bei der künstlerischen Ausschmückung des Schlosses. Von Fantuzzis Malerei ist nichts bewahrt geblieben, dafür gibt es ein recht umfangreiches, mehr als hundert Blatt zählendes Œuvre an Radierungen, das in dem kurzen Zeitraum zwischen 1542 und 1545 entstanden ist. Dieses recht umfangreiche Werk veranlasste Zerner zur Annahme, dass in Fontainebleau eigens zu diesem Zweck eine Druckerwerkstatt gegründet wurde, in der neben Fantuzzi auch andere Künstler in großem Stile an der druckgraphischen Vervielfältigung des Formenkanons der Schule von Fontainebleau gearbeitet haben.
Die vorliegende Radierung, die ein Fresko des Rosso Fiorentino in der Galerie des Franz I. im Gegensinn wiedergibt, ist eine in technischer und künstlerischer Hinsicht brillante Interpretation des Stilkanons jenes Meisters, mehr noch, das Blatt bringt die Eigenheiten von Rossos Formensprache, wie Eugen A. Carroll überzeugend ausführt, prägnanter zum Ausdruck als das Wandgemälde selbst, das größtenteils von Gehilfen ausgeführt wurde. Für eine ausführliche Analyse der Ikonographie dieses Blattes siehe Eugen A. Carroll. Rosso Fiorentino : Drawings, Prints, and Decorative Arts. National Gallery of Art, Washington, 1987-88. S. 278 ff. Ein ausgezeichneter, wenngleich stellenweise etwas trockener und ungleichmäßiger Druck dieses sehr seltenen Blattes teils mit der sichtbaren Einfassungslinie, sonst innerhalb der Einfassungslinie geschnitten bzw. minimal knapp. Vertikale Knickfalten, verschiedene hinterlegte Randeinrisse, kleinere Ausbesserungen an den Ecken sowie weitere kleine Ergänzungen teils mit Federretuschen, insgesamt fleckig und angestaubt.
16. Jh. Sprichwörter. 3 Kupferstiche im Rund. D. 15,4 cm. Wohl unbeschrieben.
Die Stiche mit anzüglichen Sinnsprüchen gehören wohl zu einer in der Literatur nicht nachweisbaren Folge in der Art der Sprichwörterfolge Pieter Bruegels (vgl. Hollstein 167-168).- Ausgezeichnete Drucke, zwei Blatt bis knapp an die Plattenkante geschnitten, das dritte mit teils schmalem Rand, an einer Seite ebenfalls bis an die Plattenkante geschnitten, die Eckspitzen hier diagonal beschnitten. Etwas fleckig, ein Blatt etwas stärker, sowie angestaubt, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst schön erhalten. Ein Blatt aus der Sammlung Albert van Loock (Lugt 3751).
Fontana, Giovanni Battista
Weibliche allegorische Gestalt mit Zirkel
Los 5111
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.750€ (US$ 8,073)
Eine weibliche allegorische Gestalt mit Zirkel (Allegorie der Mathematik?). Radierung. 17,9 x 13,2 cm. B. XVI, 236,58, TIB 32 (16), 375, 58.
Giovanni Battista Fontana wurde in seinen Anfangsjahren in Verona maßgeblich von Tizian, Veronese und Giulio Romano beeinflusst. Seit 1562 war Fontana in Wien und anschließend in Innsbruck tätig, wo er 1575 zum Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich ernannt wurde. Etwas mehr als siebzig Blatt sind von Bartsch und Passavant Fontana zugeschrieben, die vorwiegend als Radierung ausgeführt und mit dem Grabstichel überarbeitet wurden. Ganz ausgezeichneter, toniger Druck, bis auf die Plattenkante beschnitten. Die Radierung ist von großer Seltenheit. Vor allem in der Wiedergabe des Blattwerkes in der linken oberen Ecke präziser und kraftvoller im Druck als das Exemplar in den Uffizien, Florenz. Geringfügige Alterspuren, kleine Ausbesserung in der rechten unteren Ecke, sonst sehr schönes, gültiges Exemplar. Mit einer nicht identifizierten Sammlermarke recto.
Gaywood, Richard
Der lachende Demokrit und der weinende Heraklit
Los 5115
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,823)
Der lachende Demokrit und der weinende Heraklit. Radierung nach Rembrandt. 24,5 x 32 cm. Turner (New Hollstein, Hollar rejected) R14 I (von II), Alexander Globe: Peter Stent, London printseller, a catalogue raisonné of his engraved plates and books, 9 Vancouver, 1985, S. 119, Nr. 423 I (von II). Wz. Bekröntes Fleur-de-lis Wappen mit angehängten Buchstaben.
Die Figur des Mannes links folgt einem Porträt Rembrandts, das sich heute unter dem Titel „Der lachende Mann“ im Mauritshuis in Den Haag befindet (Inv. Nr. 598). Der flehende, weinende Mann rechts hingegen findet sich als kniender, reuiger Judas in Rembrandts Gemälde „Judas bringt die 30 Silberlinge zurück“ wieder (Privatsammlung). Rembrandts Schüler Jan van Vliet fertigte um 1634 Radierungen von beiden Köpfen an, die Teil einer Serie von sechs "Tronies" sind. Hier finden beide Figuren in einer Interpretation von Robert Gaywood als die griechischen Philosophen Heraklit und Demokrit zusammen, die zwar zu unterschiedlichen Zeiten lebten, aber seit der Antike in der Literatur und Kunst miteinander verbunden sind. Lukian von Samosata sah Heraklit als „weinenden Philosophen“, der die Torheit der Menschen beklagt habe, im Gegensatz zu Demokrit als dem über die menschliche Ignoranz „lachenden Philosophen“. Die künstlerische Tradition dieses dichotomen Paares wurde in der Renaissance von Donato Bramante wiederbelebt und wurde in den Niederlanden im frühen siebzehnten Jahrhundert als eine Erweiterung des Vanitas-Themas populär. Fälschlicherweise wurde der Druck lange Zeit - wie auch der zweite Druckzustand verrät -Wencelaus Hollar zugeschrieben. - Vor der Hinzufügung des Namens "W. Hollar scup.". Ganz ausgezeichneter Druck, kräftiger Druck rechts und links mit der Plattenkante, oben auf diese geschnitten unten mit Spuren derselben. Geglättete vertikale Mittelfalte, schwache Stockfleckchen, Rostfleckchen, die linke untere Ecke mit schwacher Knickspur, oben rechts Bleistiftannotation, verso kleine Montierungsreste, sonst sehr schön.
Landschaften. 6 Kupferstiche. Je ca. 11,7 x 17,8 cm. Um 1610. Hollstein 287-292, Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein, Gheyn), 216 II, 217-221. Wz. Wappenschild mit aufgesetztem Bäumchen und Halbmond.
Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, klaren Drucken mit leichtem Plattenton und breitem Rand um die Plattenkanten, teils mit den Schöpfrändern. Teils geringfügig fleckig und gebräunt, sämtlich mit Spuren einer alten Bindung links, Blatt 2 und 6 mit je einem hinterlegtem Eckabriss, vereinzelt geringe Randläsuren und dünne Stellen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schön und einheitlich erhalten. Als vollständige Folge selten.
Gheyn III, Jacques de
Der schlafende Mars
Los 5118
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
5.250€ (US$ 5,469)
Der schlafende Mars. Radierung. 20,2 x 18 cm. Um 1618. Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein) 18 III. Wz. Straßburger Wappen.
Die vorliegende, um 1618 entstandene Radierung nimmt unmittelbar Bezug auf die politische Situation in den Niederlanden zu Beginn des 17. Jahrhunderts. Im Jahr 1609 war in Antwerpen zwischen den Kontrahenten Spanien und den nördlichen Niederlanden ein Waffenstillstand ausgehandelt worden, der von nun an zwölf Jahre andauern sollte und damit die einzige Unterbrechung des Achtzigjährigen Krieges (1568-1648) bildete, aus dem Holland letztendlich als unabhängige Republik hervorgehen sollte. Der von de Gheyn prominent dargestellte schlafende Mars wurde in der bildenden Kunst zur Allegorie für diesen Waffenstillstand: Der Kriegsgott hat Rüstung und Waffen niedergelegt und schlummert angesichts der geschwundenen Bedrohung auf einer großen Kanonenkugel. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und leicht toniger Druck mit Rand. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in schöner Erhaltung.
Ghisi, Giorgio - nach
Apollo auf dem Parnass, umgeben von musizierenden Musen
Los 5119
Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 911)
nach. Apollo auf dem Parnass, umgeben von musizierenden Musen. Kupferstich nach Luca Penni. 33,3 x 42,1 cm. Um 1563. B. XV, S. 407, 58 A, Bellini 30/1, Lewis/Lewis 23 copy 1. Wz. Trauben.
Anonyme, zeitgenössische Wiederholung nach Giorgio Ghisis Kupferstich nach einer Vorlage Luca Pennis, wobei hier das kleine Signaturtäfelchen Ghisis fehlt (oder noch nicht angebracht wurde). Das British Museum vermutet, dass es sich aufgrund leichter, stilistischer Abweichungen um eine Arbeit von französischer Hand handelt, möglicherweise der Schule von Fontainebleau. - Prachtvoller, beeindruckend schöner und reicher Druck, mit gleichmäßigem, schmalem Rand um die Plattenkante. Nur schwache Gebrauchsspuren, verso schwach fleckig sowie dort unauffällig geglättete Mittelfalte, unten im weißen Rand winziges Löchlein, sonst in herrlicher und tadelloser Erhaltung. Selten. Aus der Sammlung des Cabinet Brentano-Birckenstock (Lugt 345).
Minerva; Juno. 2 Kupferstiche. 34 x 25,4 cm; 34,2 x 25, cm. (1596). B. 64, Hollstein (Saenredam) 65, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) 141, 143. Wz. Armillarssphäre; Wappen (?).
Aus der dreiteiligen Folge der Göttinnen auf Wolken. Bartsch schrieb die Folge ehemals Jan Saenredam zu, wobei sich Hirschmann und Filedt Kok bereits für eine Zuschreibung an Goltzius selbst aussprachen, die inzwischen anerkannt wird. Prachtvolle, harmonische Drucke auf bzw. an die Plattenkante geschnitten, Juno unten mit sehr feinem Rändchen. Verso schwache geglättete Mittelfalte, Juno nur unbedeutend fleckig sowie links außerhalb der ovalen Einfassung ein ausgebessertes winziges Löchlein, Minerva leicht fleckig bzw. angestaubt, in den Eckspitzen winzige Ausbesserungen, sonst sehr schön erhalten.
Mucius Scaevola. Kupferstich. 37,1 x 23,7 cm. (1586). B. 98, Hollstein 164, Leesberg (New Hollstein) 166 II. Wz. Bekröntes Wappen.
Aus der zehnteiligen Folge der "Römischen Helden". Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit gleichmäßig schmalem Rändchen um die Facette. Geglättete Mittelfalte, zu den Außenrändern unten kaum merkliche Stockfleckchen, kleine Montierungsspuren verso, sonst tadellos. Beigegeben aus derselben Folge drei Blatt: "Horatius Cocles", "Titus Manlius Torquatus" und "Marcus Valerius Corvus" (Hollstein 163, 166, 167).
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