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Lot 2597, Auction  126, Oppen, Wilhelm von, Generalvollmacht für Stellvertreter vor dem Kurfürsten von Sachsen. 1554

Oppen, Wilhelm von
Generalvollmacht für Stellvertreter vor dem Kurfürsten von Sachsen. 1554
Los 2597

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200€ (US$ 222)

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Oppen, Wilhelm von (und 4 Brüder). Generalvollmacht für Caspar und Wolff von Oppen, ihn und seine 4 Brüder Friedrich, Hans, Rudolph und Peter vor dem Kurfürsten August von Sachsen zu vertreten. Deutsche Handschrift auf Papier. 1 S. Mit 5 blindgeprägten Wappensiegeln. Gr. 4to. Nichel (Mark Brandenburg), "Sonnabent nach Urbani" 1554 (?).
Generalvollmacht, die 5 Brüder v. Oppen, die am Kommen verhindert seien, vor dem Kurfürsten August von Sachsen (1526-1586, seit 1553 Kurfürst) zu vertreten. Friedrich von Oppen (gest. 1580) war Standesherr auf Fredersdorf (Mark Brandenburg); Rudolph von Oppen war Standesherr auf Nichel, Schlalach (etc.). Sein Sohn Caspar von Oppen (1516-1577), Standesherr auf Krausnigk und Nichel (seinem Geburtsort), war Administrator des Stifts Magdeburg und erzbischöflich magdeburgischer Hauptmann zu Zinna (wo er starb). - Gut erhaltene Urkunde der Reformationszeit, interessant durch die 5 Siegelprägungen der Herren von Oppen.

Lot 2598, Auction  126, Philipp IV., König von Spanien, Urkunde über Vergabe einer Pfründe. 1639

Philipp IV., König von Spanien
Urkunde über Vergabe einer Pfründe. 1639
Los 2598

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300€ (US$ 333)

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Philipp IV., König von Spanien (1605-1665). Urkunde mit eigh. Unterschrift "Yo El Rey". In spanischer Sprache. Mit gedrucktem Wappen am Briefkopf, mehreren Gegenzeichnungen und ausführlichem Dorsalvermerk. 2 S. Doppelblatt. Folio. Madrid 14.IX.1639.
Don Francisco Pizarro de Vargas y Aragon, Mitglied des Ritterordens von Calatrava und Nachfahre der berühmten Conquistadorenfamilie, erhält eine Pfründe im Benediktinerkonvent von San Benito oder San Bernardo in Ciudad de Trujillo. - Das leere Respektblatt zur Hälfte abgetrennt; sonst ordentlich erhalten.

Lot 2599, Auction  126, Prince-Smith, John, Historisch bedeutender politischer Brief. 1849

Prince-Smith, John
Historisch bedeutender politischer Brief. 1849
Los 2599

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Prince-Smith, John, deutscher Nationalökonom engl. Herkunft, Gründer der deutschen Freihandelspartei, geistiges Haupt des deutschen wirtschaftlichen Liberalismus, lebte und starb in Berlin (1809-1874). Eigh. Brief m. U. "J Prince-Smith". 10 S. Folio. Berlin 10.I.1849.
An einen Herrn, der ihn den Wahlmännern seines Kreises als Vertreter vorschlagen möchte. Sehr umfangreicher, bedeutender Brief über die augenblickliche politische Situation und die Verfassungsfrage in der Abstiegsphase der 1848er Revolution. "... In dem Krieg gegen die trügerischen Phrasen der Sonderinteressenten schon geübt, fürchte ich scharf die gangbaren politischen Stichwörter als 'historische Basis, zeitgemäße Entwickelung, geschichtlicher Uebergang, ständische Gliederung, Rechte Boden, soziale Reform' u. dgl. m., um jedesmal die faktischen Momente, auf die sie sich beziehen, in schlichter Wirklichkeit zu erfassen. Wo das bequeme Wort sich einstellte, fragte ich mit nüchternster Strenge, was man denn eigentlich Reales dabei zu denken habe ... Unser Ausgangspunkt ist die gewaltsame Abbrechung der Vereinbarungsversuche seitens der Krone. Diese von Camphausen aufgegriffene Fiktion einer 'Vereinbarung' ist mir von Anfang an als Etwas ganz Unhaltbares erschienen ... Die Volksparthei glaubte eine unwiderstehliche Uebermacht zu besitzen. Im Verfolge hat die Krone entschieden dargethan, daß sie die Oberhand führt. Wenn man also vorhin auf 'Anerkennung der Revolution', d. h. Berücksichtigung der Volksmacht drang, muß man jetzt die 'Anerkennung der Conterrevolution' oder Einsicht in die Gewalt der Krone nicht versagen ... Ein absolutes Veto wird man schwerlich der Krone versagen wollen, welche uns eben gezeigt hat, daß sie die faktische Macht besitzt, bei entstandenem Konflikte die Volksvertreter mit Gewalt zu sprengen ...". - Die erste Seite etwas fleckig. Blaustift-Anmerkungen und Korrekturen für die Setzerei zeigen, dass der Brief zum Druck befördert wurde. - Prince-Smith gilt als "die bedeutendste Persönlichkeit der deutschen Freihandelsbewegung" (Wikip.)

Seydlitz, Alexander Gottlieb von
Brief an einen Prinzen über einen Deserteur. 1750
Los 2600

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250€ (US$ 278)

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Seydlitz, Alexander Gottlieb von, preuß. Generalmajor (1700-1782). Brief m. U. "A. v. Seydlitz". 1 S. Folio. Stolpe 18.X.1750.
An einen herzoglichen Prinzen, hier noch als Oberst. "... Was aber die Ueberlassung des ... desertirten Husaren nahmens Großer, betrifft, so ist solches eine Sache die zur Zeit von mir nicht dependiret, in dehm ich nicht weiß, zu was für einer Straffe er, durch die über ihn veranlaßete Inquisition graviret befunden werde. ich habe auch auf den Fall, wenn er aggratiiret und an ein ander Regiment mit Königl. Consens abgegeben werden dörffte, bereits vor 8 Tagen deßen Ueberlaßung an ein anderweitiges Regiment versprechen müßen ...". - Seit 1747 war Seydlitz Oberst und Chef des Husarenregiments "Halasz". 1758 wurde er zum Generalmajor befördert.

Lot 2601, Auction  126, Weimarer Republik, Briefe zur Republik und zur Kriegsschuld. 1922-1926

Weimarer Republik
Briefe zur Republik und zur Kriegsschuld. 1922-1926
Los 2601

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350€ (US$ 389)

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Weimarer Republik und Kriegsschuldfrage. 12 Briefe prominenter Politiker, Schriftsteller und Pädagogen. Zus. ca. 28 S. Verschied. Formate. 1922-1926.
An den Nationalökonomen und Politiker Gerhart von Schulze-Gaevernitz (1864-1943) gerichtete Briefe zur politischen Nachkriegs-Situation in Europa und zur Kriegsschuldfrage. Vorhanden: Geoffrey Drage, britischer Schriftsteller und konservativer Politiker (1860-1955). Masch. Brief m. U. "Geoffrey Drage". 11/2 S. 4to. London 22.III.1922. - George Peabody Gooch, britischer Journalist, Historiker und liberaler Politiker (1873-1968). 2 eigh. Briefe m. U. "George Gooch" bzw. "G. P. Gooch". Zus. 10 S. Quer-8vo bzw. 8vo. (London) 14.V.1922 bzw. 10.I.1926. Beiliegend ein Typoskript von Gooch über englische Kriegsschuld sowie die Durchschrift eines Briefes von Schulze-Gaevernitz an Gooch. - Kurt Hahn, dt. Pädagoge und Politiker, Gründer der Schule Schloss Salem (1886-1974). 3 masch. Briefe m. U. "Kurt Hahn". Zus. 61/4 S. Folio. Salem (Baden) 8.V. - 16.IX.1923. - Eduard von der Heydt, Bankier und berühmter Kunstsammler (1882-1964). 2 masch. Briefe m. U. "Heydt". Zus. 3 S. Gr. 4to. Zandvoort 25.III. bzw. 24.IV.1923. - Paul Graf Wolff Metternich zur Gracht, dt. Diplomat, Botschafter in London und im Osman. Reich (1853-1934). Eigh. Brief m. U. "P. Metternich". 4 S. 4to. Gracht bei Liblar 25.IV.1922. - Joseph Wirth, dt. Zentrums-Politiker, Reichskanzler (1879-1956). 3 masch. Briefe m. U. "J. Wirth". Zus. 3 S. Gr. 4to und 4to. Freiburg i. Br. 28.XII.1922 bzw. Berlin 17.IX. und 26.XI.1926. Beiliegend die Durchschrift eines Briefes von Schulze-Gaevernitz an Joseph Wirth. - Interessante, teils umfangreiche Briefe, alle mit politischem Inhalt. - Teilweise mit Büroklammaer-Rostspuren.

Lot 2602, Auction  126, Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen, Urkunde: Verleihung des Eisernen Kreuzes II. Kl. 1873

Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen
Urkunde: Verleihung des Eisernen Kreuzes II. Kl. 1873
Los 2602

Schätzung
180€ (US$ 200)

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Wilhelm I., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1798-1888). Urkunde m. U. "Wilhelm" und blindgepr. Siegel. 1 S. Folio. Berlin 19.I.1873.
Dem bayerischen Hauptmann Christoph Carl Frhrn von Godin im Generalstab wird das Eiserne Kreuz II. Kl. verliehen.

Lot 2603, Auction  126, Wilhelm II., Deutscher Kaiser, Brief als vierjähriges Kind an eine Cousine. 1863

Wilhelm II., Deutscher Kaiser
Brief als vierjähriges Kind an eine Cousine. 1863
Los 2603

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Wilhelm II., Deutscher Kaiser, König von Preußen (1859-1941). Eigh. Kinder-Brief m. U. "Vetter Willy". 31/2 S. Doppelblatt. 8vo. Schloß Rumpenheim (in Offenbach) 15.IX.1863.
Säuberlich geschriebener Kinderbrief des viereinhalbjährigen Prinzen Wilhelm von Preußen an eine Cousine Marie. "... Ich danke Dir für Deinen lieben Brief und die Bilder, von denen das, wo Ihr zusammen Kaffe trinkt, das ähnlichste ist. Heute reise ich nach Caßel, wo ich eine große Parade sehen will. Ich habe mich in Rumpenheim herrlich amüsiert. Grüße Elisabeth, Luise und die Gräfin ...". Er schließt mit den Worten: "Behalte lieb Deinen treuen Vetter Willy".

Lot 2604, Auction  126, Wissmann, Hermann von, 2 Briefe an einen Freund über die Emin-Pascha-Expedition. 1888

Wissmann, Hermann von
2 Briefe an einen Freund über die Emin-Pascha-Expedition. 1888
Los 2604

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Wissmann, Hermann von, Afrikaforscher, Offizier und Kolonialbeamter, Reichskommissar und Gouverneur von Deutsch-Ostafrika (1853-1905, starb durch Selbstmord). 2 eigh. Briefe m. U. "Wissmann". Zus. 5 S. Jeweils Doppelbl. mit kolor. Kopfvignetten (Privatpersonen zu Pferde). Bad Lauterberg (Harz) 24.IX.1888 bzw. o. O. u. J.
An ein befreundetes Mitglied der Ostafrika-Gesellschaft, das Verbindung zu dem Kolonialpolitiker Carl Peters hat. Ausführlich über die Planung der deutschen Emin-Pascha-Expedition. "... schwungvoll reden und schreiben ist ganz hübsch, handeln besser. Jetzt will mir der Ausschuß erlauben, Gewehre zu besorgen, morgen vielleicht Munition etc. Ich bitte um Nachricht ob Peter's [!] gezeichnet hat, die Sache zwischen uns erledigt ist und 20,000 - 15,000 Mark für mich da sind. Ich mache mich ja allmählich lächerlich. Wenn die Geschichte noch länger verzögert wird, wird vielleicht d. November z. Abreise zu spät werden ... December u. Januar in Zanzibar u. Februar auf d. Continent wo es dann recht hübsch feucht ist, immerhin hat andererseits die Zeit das für sich, daß ich mit meiner kl. Karawane in diesem Monat keiner größeren arabischen Karawane begegne. Nach Berlin komme ich nicht. Mein Auge ist ganz schwach, meine Nerven will ich noch einmal etwas auffrischen, 3 Hirsche will ich schießen ... Sollte das Geld nicht da sein, so bin ich bereit, es dem Comité vorzustrecken um wenigstens anfangen zu können, meine Dispositionen zu treffen. Bitte sagen Sie Peters, daß wir uns über die mitzunehmenden Europäer unter allen Umständen verständigen müssen. Ich nehme 2-3 mit, alle müssen sich verpflichten beiden Führern unbedingt zu gehorchen ... Möglichst wenig gesellschaftlich gleichstehende. Ueber Munition für Emin muß Schweinfurth sich bei Junker erkundigen und würde es rathsam sein, als Hinterlader für unsere Expedition dieselben Waffen, die Emin hat zu wählen ... Jeder Mann, Askari oder Träger erhält ein Gewehr. Ueber mitzunehmende Waaren für Emin muß Junker ebenfalls Auskunft geben ..." [24.IX.1888]. - Der zweite Brief wohl über publizistische Werbung für die Afrika-Expedition. "... Bitte geben Sie einliegendes mit Photographie dem Herrn ... Redakteur d. Colonialzeitung, der immer morgens auf d. Bureau der Ostafrika-Gesellschaft ist. Der Herr will einen Colonial-Kalender machen u. meinen Kopf u. ein paar Worte haben. Vielleicht kann er das gebrauchen. Ich bin zu faul etwas neues zu schreiben ...".

Wissmann, Hermann von
Sehr umfangreicher Brief über die Emin-Pascha- und Stanley-Expeditionen. 1888
Los 2605

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Wissmann, Hermann von (1853-1905). Eigh. Brief m. U. "Wissmann". 8 S. Gr. 8vo. Hamburg, Hotel Hamburger Hof, (wohl 1888).
Wohl an einen Journalisten. Sehr umfangreicher Brief, in dem Wissmann ausführlich die vielen Wirren und Unternehmungen zur Rettung des (aus Schlesien stammenden) in ägyptischen Diensten stehenden Emin Pascha schildert, der durch den Mahdi-Aufstand seine Verbindungen zum Norden Afrikas verloren hatte und seine Stellung als Gouverneur der Provinz Äquatoria gewaltsam einzubüßen drohte. Wissmann beschreibt die vielfältigen Aktivitäten der deutschen Afrika-Reisenden und der europäischen Staaten sowie Henry Morton Stanleys Rolle bei den Rettungsbemühungen um Emin Pascha, wobei Wissmann sich vor allem über Stanley kritisch äußert. - Wertvolle Quelle zur Erkenntnis der Geschehnisse in den jahrelangen Wirren um die Person Emin Paschas, geschildert von einem unmittelbar Beteiligten.

Lot 2606, Auction  126, Balthus., 6 Briefe an Charlotte Wolff. 1957

Balthus.
6 Briefe an Charlotte Wolff. 1957
Los 2606

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Balthus (d. i. Balthasar Klossowski de Rola, poln.-dt.-franz. Maler, 1908-2001). - Klossowska, Baladine, Malerin, die Mutter von Balthus, Schwester des Malers Eugen Spiro, Geliebte Rainer Maria Rilkes, Galeristin in Paris und Berlin (1886-1969). 6 eigh. Briefe m. U. "Baladine", "Bal" oder "B." In deutscher und teilweise franz. Sprache. Zus. 20 S. Gr. 8vo und gr. 4to. (Paris) 1957 bzw. o. J.
An die Ärztin, Psychologin, Chirologin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin Charlotte Wolff. Inhaltsreiche Briefe über Familie und Freunde sowie über eigenes Dasein und Empfinden. Sie schwärmt für R. M. Rilke, ihren einstigen Geliebten, den Patenonkel und Namensgeber ihres Sohnes Balthus: "... ich schlief heute nacht bis 21/2 und wachte, indem ich bis in den Morgen hinein im dicken Gedichtband von R. las; ich komme nicht von ihm los und weinend bin ich gegen 1/2 6 eingeschlafen. Ach Lotte, der hat mich nicht geliebt und ich habe sehr viel Schuld daran und ich gräme und gräme mich zu Tode ... Rilke wollte 'einsam' sein - aber er lockte in seiner Einsamkeit, er spann unsichtbare Fäden, die Netze wurden, und die, welche hineintorkelten, waren für seine 'Versuche' Objekte, die ihm die Einsamkeit beschäftigen halfen. Er dichtete dann diese unsichtbaren Wesen an - die er hold und schön sich ausmalte und seine Neugier entfachten - wunderbare Gedichte - und immer seine Art erklärten ...". Öfter kommt sie auf ihren Sohn Pierre Klossowski und vor allem auf ihren Enkel Matthieu zu sprechen. Ferner über verschiedene Verwandte und Freunde. Und Rilke taucht immer wieder in den Briefen auf.

Lot 2607, Auction  126, Dix, Otto, Brief an einen Kunstverlag. Um 1955

Dix, Otto
Brief an einen Kunstverlag. Um 1955
Los 2607

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450€ (US$ 500)

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Dix, Otto, Maler und Graphiker (1891-1969). Eigh. Brief m. U. "Otto Dix". 1/2 S. Folio. O. O. (wohl um 1955).
An einen Kunstverlag. "P.P. Das Blatt heißt nicht Bauernkind, sondern 'Bettina'. Es ist mein Enkelkind Bettina. Wollen Sie mir bitte anstatt Honorar 200 Postkarten senden ...". - Die 1950 geborene kleine Bettina hat der Künstler in vielen Varianten und Techniken porträtiert. - Im unteren Viertel gering tintenfleckig.

Lot 2608, Auction  126, Französische Maler und Bildhauer, 12 Signaturen auf einer Petition. 1827

Französische Maler und Bildhauer
12 Signaturen auf einer Petition. 1827
Los 2608

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Französische Maler und Bildhauer. 12 Signaturen auf einer Petition. 1 S. Doppelblatt. Folio. Paris 16.VII.1827.
Der Militär-Veteran Jean Baptiste Pécota wendet sich in einem ausführlichen Schreiben an den Comte de Forbin, Generaldirektor der Museen Frankreichs, mit der Bitte um eine Anstellung als Museumswächter in Paris, die zunächst einmal nicht berücksichtigt worden sei. Er habe seit dem Alter von 17 Jahren in der französischen Armee gedient, sei aber trotz seiner langjährigen Dienste nicht zu einem angemessenen Einkommen gelangt. Er habe sich jedoch hervorragend als Modell für die Künstler bewährt: "... heureusement la nature m'a doné [!] d'une physionomie fortement prononcée, de traits caracterisés qui depuis environ 8 ans deviennent utiles aux premiers artistes de l'academie Royale de peinture de la Capitale, je n'existe en quelque Sorte que dans leurs ateliers et j'ai concouru à la Création de nombre de Chefs-d'oeuvres, Ce qui doit indiquer que je possède les notions rélatives à l'emploi que je sollicite ...". - Zum Beweis dieser Aussage bat Pécota offensichtlich alle Künstler, denen er Modell gestanden hatte, seine Eingabe zu unterschreiben. Tatsächlich haben 12 Künstler, zwei sogar mit Empfehlung, das Schreiben unterzeichnet: J.-A.-D. Ingres, Gérard, Gros, Pradier, Horace Vernet, Bosio, Le Thière, Drölling, Mauzaisse, Meynier, Cartellier und Jean Baptiste Pécot. - Sehr ungewöhnliches Dokument der französischen Kunstgeschichte.

Lot 2609, Auction  126, Französische Maler und Bildhauer, Sammlung von 34 eigenhändigen Briefen. 1813-1900

Französische Maler und Bildhauer
Sammlung von 34 eigenhändigen Briefen. 1813-1900
Los 2609

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

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Französische Maler und Bildhauer des 19. Jahrhunderts. Sammlung von 34 eigenhändigen Briefen und 1 eigh. Postkarte. Ca. 1813-1900.
Eigenhändige, meist mit künstlerischen Themen befasste Schreiben. An Künstlern sind vorhanden: Eugène Emmanuel Amaury-Duval (1808-1885), Adèle d'Attry (1837-1879), Joseph Henri Barbet de Jouy (1812-1896), Jean-Auguste Barre (1811-1896, 2 Briefe), Paul-Albert Bartholomé (1848-1928, 2 Briefe), Paul Baudry (1828-1886), Joseph Louis Hippolyte Bellangé (1800-1886, beiliegend ganzseit. Federzeichnung), Julien Boilly (1796-1874), Louis Boulanger (1806-1867), Charles Carolus-Duran (1837-1917, 7 Briefe, 1 Karte), Eugène Carrière (1849-1906), Pierre Cartellier (1813), Henri Chapu (1838-1891, mit 2 Kohle- und Bleistift-Zeichnungen), Nicolas Charlet (1792-1845), Jules Chéret (1836-1932), Thomas Couture (1815-1879), Antoine-Laurent Dantan (1798-1878, 2 Briefe), Paul Delaroche (2 Briefe), Etienne-Jean Delécluze (1781-1863), Edouard Detaille (1848-1912, 2 Briefe), Achille Deveria (1800-1857), Narcisse-Vigile Diaz de la Pena (1807-1876), Charles Dupaty (1771-1825). - Häufig beiliegend Beschreibungen durch französische Antiquariate (darunter auch Charavet) sowie neuere Abzüge der Fotos von Porträts und Grabstätten der Künstler.

Lot 2610, Auction  126, Geiger, Willi, 3 Briefe mit ganzseitigen Ölkreide-Zeichnungen. 1962

Geiger, Willi
3 Briefe mit ganzseitigen Ölkreide-Zeichnungen. 1962
Los 2610

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Geiger, Willi, Maler und Graphiker, Mitglied des Deutschen Künstlerbundes, bedeutender Exlibris-Gestalter des Expressionismus (1878-1971). 3 eigh. Briefe m. U. "Willi". Jeweils auf der Rückseite von 3 ganzseitigen farbigen Ölkreidezeichnungen. Zus. 6 S. Gr. 4to. Feldwies und München 13.VIII - 10.XI.1962.
An ein befreundetes Paar in München. Berichtet u. a. von seinem Sommerurlaub in einem Bungalow in Feldwies am Chiemsee. Klagt über Gesundheitsbeschwerden, die ihn bei der künstlerischen Arbeit behindern. "... Es gab mancherlei in dem alten Haus ins Rechte zu bringen, aber trotz dieser Arbeiten komme ich zum Malen. Der Verleger Gurlitt möchte von mir Lithographein zu Gedichten von François Villon u. so werde ich nach längerer Pause wieder etwas Graphik machen ... Ich habe abends die Rehe dicht vor dem Haus. Das Wetter ist herrlich hochsommerlich u. ich hoffe daß es durchhält bis zu meinem 84. Geb. Tag [13.VIII] ... Der Herbst ist hier anhaltend schön und es sieht so aus als könnte ich noch längere Zeit in Feldwies verweilen. Auch die Arbeit geht gut von statten, nur das miserable rechte Bein gibt keine Ruhe. Seit ein paar Tagen ist etwas Lärm im Haus - es ist in der Küche u. am Dach allerhand zu erneuern. Da käme es mir sehr gelegen, wenn Du mir den Rest (M 400) gleich anweisen läßt, weil die Leute hier nicht gerne warten [13.IX.] ... ich hatte 3 sehr schöne Monate in Feldwies und war sehr fleißig, aber die feuchte Luft am Chiemsee ist meinem rechten Bein nicht gut bekommen ... Aus diesem Grund ist meine Bewegung auf die Wege von zu Hause in das Atelier u. zurück beschränkt ... Das ist der Grund, warum ich Euch seit meiner Rückkehr nach M.[ünchen] noch nicht aufgesucht habe ..." [10.XI]. - Die farbkräftigen Zeichnungen zeigen u. a. Blüten vor besonnten Bergen sowie fliegende Vögel über halb im Wasser versunkenen antiken Bauten. - Jeweils unauffällige Mittelfalten.

Lot 2611, Auction  126, Hanfstaengl, Franz, Brief an den Weimarer Hofmaler Johann Heinrich Schramm.1845

Hanfstaengl, Franz
Brief an den Weimarer Hofmaler Johann Heinrich Schramm.1845
Los 2611

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Hanfstaengl, Franz, berühmter Photograph, Lithograph und Kunstverleger, der bedeutendste deutsche Porträt-Photograph des 19. Jhdts (1804-1877). Eigh. Brief m. U. "Fr Hanfstaengl" sowie mit Adresse und Siegelresten. 1 S. Gr. 4to. Dresden 5.IX.1845.
An den Sachsen-Weimarischen Hofmaler Johann Heinrich Schramm (1810-1865), adressiert nach Coburg, weitergeleitet nach Jena, mit dem Ersuchen, "mir doch von den Portraiten der Jena'ensischen Profeßoren circa noch 10 zu übersenden; da ich mehrere zu gleicher Zeit anfangen möchte. Vorderhand glaube ich ist es ganz unnöthig, daß ich an die Universität schreibe." Er wolle den Professoren lieber die fertigen Abdrucke zusenden, "weil ihnen dann die Sache klarer vor die Augen treten wird". Der Adressat möge seinen Aufenthaltsort mitteilen, damit Hanfstaengl auch ihm Abdrucke sowie die Originale zusenden könne. "... Hier bin ich tief in Arbeiten vergraben, und ich befinde mich dabey doch beßer als es in Coburg bey dem vielen Nichtsthun der Fall gewesen ist ...". - Von 1835 bis 1844 wohnte Hanfstaengl mit seiner Familie in Dresden, wo er in der königl. Galerie ein Atelier einrichtete, um das große lithographische Werk über die Bestände der Dresdener Galerie herzustellen, von dem bis 1852 195 Blätter erschienen. 1844 siedelte er in das neuerworbene Schloß Pähl am Ammersee über, kam aber jährlich für mehrere Wochen oder auch Monate nach Dresden zurück, um das Galeriewerk weiterzuführen. - Gering tintenfleckig. - Selten.

Lot 2612, Auction  126, Hentschel, H. Rudolph, Skizzenbuch u. Beilagen. 1865-1906

Hentschel, H. Rudolph
Skizzenbuch u. Beilagen. 1865-1906
Los 2612

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Hentschel, H. Rudolph, Meissener Porzellanmaler und Radierer (1869-1951). Skizzenbuch. 41 Bl. Mit zahlreichen Bleistift-Zeichnungen. Quer-8vo. Pappband d. Z. (Gebrauchsspuren, Rücken mit Leinwand überklebt). (Meissen) 1886.
Reich gefülltes Skizzenbuch aus dem 3. Jahr von Hentschels Ausbildung auf der Meissener Zeichenschule, auf dem Vorsatz der Vermerk: "R. Hentschel. 1886". Schon ganz professionell wirkende naturalistische Zeichnungen von Frauen und Männern aus dem Alltag der arbeitenden Bevölkerung. Mit vielen Details der Modelle wie Köpfe, Gliedmaßen, Kleidung und Bewegung. Entsprechend seiner speziellen Begabung war Hentschel in der Porzellanmanufaktur vor allem als Figurenmaler beschäftigt. "Er gehörte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Konrad Hentschel zu den bedeutendsten Vertretern des Meißener Jugendstils" (Wikip.). - Heftung lose. - Mehrere Beilagen: Ersatzreserve-Paß des Ersatzreservisten Johannes Rudolf Hentschel. XVI, 16 S. Mit vielen handschriftl. Eintragungen. Kl. 8vo. Orig.-Pappbd. Meissen 29.V.1889. - Ersatz-Reserve-Schein für den "Porzellan-Maler Julius Ernst Hentschel, geboren am 23 September 1843", der "wegen Krampfaderbruchs u. Schwäche der Ersatz-Reserve überwiesen" wird. Gedrucktes Formular mit handschriftl. Eintragungen. Liebenwerda 30.VI.1865. - Einzugschein. "Dem Manufacturisten Herrn Ernst Julius Hentschel ... wird auf Ansuchen ... hiermit Erlaubniß ertheilt, in Vorbrücke sich häuslich niederzulassen". Gedrucktes Formular mit handschr. Eintragungen. Meissen, Königl. Sächs. Gerichtsamt, 11.VII.1868. - Genehmigung des Kgl. sächsischen Kämmereramtes für Julius Ernst Hentschel, "Figurenmaler bei der Kgl. Sächs. Porzellan-Manufaktur Meissen", am 22.XI.1906 zur Audienz beim König zu erscheinen. Mit dem als "Königliche Angelegenheit" gekennzeichneten Umschlag. Dresden 17.XI.1906. - Die Bescheinigungen 2 und 3 mit Erhaltungsmängeln.

Lot 2613, Auction  126, Kirchner, Ernst Ludwig, Brief an Dr. Bosshart in Riehen-Basel. 1935

Kirchner, Ernst Ludwig
Brief an Dr. Bosshart in Riehen-Basel. 1935
Los 2613

Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)

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Kirchner, Ernst Ludwig, Maler und Graphiker, Hauptmeister des dt. Expressionismus, Mitbegründer der "Brücke" (1880-1938). Eigh. Brief m. U. "E. L. Kirchner" und eigh. Umschlag. 13/4 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Davos 16.VIII.1935.
An Dr. Bosshart in Riehen-Basel, der Kirchners Bild "Bern mit Münster" erworben hatte. Der Künstler dankt für den Empfang der Kaufsumme. "... Den Abgang des Bildes hatte ich Ihnen bereits angezeigt. Es wird wohl morgen oder Montag bei Ihnen sein. Schade, dass ich es nicht mit aufhängen kann. - Ich sende Ihnen eine Zeichnung als Beigabe, vielleicht mag sie Ihr Bub, dann könnte sie in seinem Zimmer hängen. Es interessierte ihn in der Ausstellung ein Kopf und ich freue mich immer, wenn jemand Interesse für Zeichnungen hat. Sind sie doch die Grundlage aller bildenden Kunst ...". - Der Name Bosshart erinnert daran, dass Kirchner 1923 einen Band Erzählungen von Jakob Bosshart (1862-1924) mit zahlreichen Holzschnitten versehen hatte.

Lot 2614, Auction  126, Kirsch, Sarah, 2 Briefkarten mit Aquarellen. 1991

Kirsch, Sarah
2 Briefkarten mit Aquarellen. 1991
Los 2614

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Kirsch, Sarah, Lyrikerin, Trägerin von mehr als zwanzig Literaturpreisen (1935-2013). 2 eigh. Brief-Karten m. U. "Sarah K." bzw. "Sarah Kirsch". Zus. 3 S. Jeweils mit aufmontierten mehrfarbigen Aquarellen. Schmal-gr. 8vo bzw. quer-8vo. Tielenhemme 17.VIII.1991 (?) bzw. o. Datum.
An einen Freund. "... ich war viel unterwegs, dann noch Besuch aus dem 1. Teil meines Landes, was sehr anstrengend war, mehr will ich dazu nicht sagen ... Dies Buch bei Steidl ist nun sicher, Mierau kann ans Werk gehen! Wie er vorschlug mit Fotos - so soll es werden. Mein Buch beim gleichen Verlag wartet auf Sie wenn Sie nach Hause kommen. Hoffentlich kömmt meine Post in Saint-Siffret noch zurecht! Hier wird es schon herbstlich, die Schwalben üben 10 Stunden am Tag ihre Flügelchen schon [17.VIII.1991] ... nur ein Gruß bevor ich wieder fort muß! Es ist eine harte Zeit für eine, die Lesereisen nicht mag! Jüngst war ich in Wien, nun kömmt Berlin, dann wieder Westfalen ...". - Bei dem Buch mit Fotos handelt es sich vermutlich um den 1991 im Göttinger Verlag Steidl erschienenen Band "Spreu". - Dekorative Dichterin-Handschriften.

Lot 2615, Auction  126, Kokoschka, Oskar, Brief an Ludwig Goldscheider über seine Bücher. 1963

Kokoschka, Oskar
Brief an Ludwig Goldscheider über seine Bücher. 1963
Los 2615

Schätzung
600€ (US$ 667)

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Kokoschka, Oskar, Maler, Graphiker und Dramatiker, Hauptmeister des Expressionismus (1886-1980). Eigh. Brief m. U. "OK". 2 S. auf blauem Papier. Mit gedrucktem Briefkopf. Gr. 8vo. Villeneuve (Schweiz) 2.VII.1963.
An den Kunsthistoriker und Verleger Ludwig Goldscheider (1896-1973) in London. "... Mit gleicher Post sende ich Ihnen mein einziges Exemplar des Arcimboldibuches, wo mein Aufsatz italienisch enthalten ist, wie nahe die Übersetzung dem Original kommt, kann ich mit meinem dürftigen Italienisch nicht beurteilen. Das deutsche Original ist unauffindbar ... An dem Griechischen Aufsatz werde ich jetzt wieder weiter schreiben, zu oft wurde ich dabei bisher unterbrochen. Doch liegt mir sehr dran, es fertig zu machen. In dem soeben ... erschienenen Band: Bekenntnis zu OK sind neben vielen, sehr interessanten, oft rührenden, Erinnerungen auch von mir zwei Reden abgedruckt, die eine für Rembrandt in Amsterdam aus dem Stegreif, wie sie auf Band aufgenommen wurde(das im Rembrandt Haus aufgehoben wurde!!), zögernd und 'unvorbereitet wie ich bin' und in der Tat war, als ich die Stiege zur Kanzel hinaufstieg ... und die andere, einmal im Wiener Rundfunk gelesen, die Ihr AltÖsterreicherherz erfreuen wird. - Soeben erhielt ich ... ein Exemplar 'An Anthology of German Expressionist Drama', worin Mörder Hoffnung der Frauen und Hiob übersetzt sind. ... Natürlich hatte ich noch nicht Zeit die Übersetzungen mit den Originalen zu vergleichen. Eine ist von Michael Hamburger (ich glaube Sie nannten den Namen?) ... Vielleicht finden Sie in London eine Kopie? ...".

Lot 2616, Auction  126, Kollwitz, Käthe, Brief über den Weber-Zyklus. Dabei eine Radierung. 1917

Kollwitz, Käthe
Brief über den Weber-Zyklus. Dabei eine Radierung. 1917
Los 2616

Schätzung
900€ (US$ 1,000)

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Kollwitz, Käthe, Graphikerin und Bildhauerin (1867-1945). Eigh. Brief m. U. "Käthe Kollwitz". 2 S. Doppelblatt. 4to. Mit dem eigh. Umschlag. (Berlin) 18.IX.1917.
An einen Berliner Kunstsammler, der eine Notiz zu ihrem berühmten "Weber"-Zyklus im Berliner Tageblatt gelesen und bei ihr angefragt hatte, in welchem Verlag die Serie erschienen sei. Die Künstlerin erteilt Auskunft und erläutert: "... Ich möchte bei der Gelegenheit noch einiges hinzufügen. Die Bemerkung,, welche die Redaktion des Berliner Tageblatt der Notiz beifügte, empfand ich nicht als ganz zu unrecht. Ich war einigermaßen unsympathisch berührt von der Reklame, die der Verlag gemacht hat. So handelt es sich nur um Wiedergabe des lang bekannten Weber-Cyclus und zweier kleiner früher Platten. Da der Prospekt bereits lange kursierte bevor ich ihn zu Gesicht bekam, hatte ich keine Möglichkeit mehr darauf einzuwirken ...". - Beiliegend eine nicht signierte oder nummerierte Original-Radierung mit Kaltnadel und Schmirgel ("Vier Männer in der Kneipe") der Künstlerin auf Japanpapier (25 x 35 cm), an einer Ecke mit Bleistift von anderer Hand bezeichnet "K.[nesebeck] 12". - Alles frisch erhalten.

Lot 2617, Auction  126, Krüger, Franz, Brief und Porträt "Johannes David Neumann". 1821

Krüger, Franz
Brief und Porträt "Johannes David Neumann". 1821
Los 2617

Schätzung
500€ (US$ 556)

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Krüger, Franz, hervorragender Tier- und Porträtmaler, Graphiker und preußischer Hofmaler (1797-1857). Eigh. Billet mit einer Bildbezeichnung sowie eigenh. Porträtzeichnung in Pastell auf dunkelbraunem Karton. 2 S. 21,6 x 18,4 cm. Unter Glas mit Passepartout in silber-vergoldeter Holzrahmenleiste (stärker abgeschabt). Berlin 1821.
Billet mit Bildbezeichnung verso auf einem Porträt in schwarzen und weißen Pastellkreiden von dem Hofmaler Friedrich Wilhelms III. und Friedrich Wilhelms IV. von Preußen, das den "Obertribunalsrat" Johannes David Neumann darstellt. Verso die 11-zeilige eigenhändige Beschriftung durch den Künstler: "Johannes David Neumann / dritter Sohn des Kirchen Raths / Neumann und der Ernestine / Wilhelmine Ludolphine geborene / Thalheim. Früher Ober Landes / Gerichts Rath in Westpreußen - / Seit 1820 Geheimer Ober Tri- / Bunals Rath, geboren den 14ten /September 1775, gezeichnet / von Franz Krüger im April / 1821. alt 45 Jahr." - Teils leicht fleckig, mit etwas Abrieb.

Lot 2618, Auction  126, Münter, Gabriele, Signierte Einladungskarte zu einer Vernissage. 1930

Münter, Gabriele
Signierte Einladungskarte zu einer Vernissage. 1930
Los 2618

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Münter, Gabriele, Malerin (1877-1962). Gedruckte Einladungskarte zu einer Ausstellung, mit eigh. Gruß und Unterschrift "G. Münter" (Bleistift). 1 S. Quer-8vo. Berlin 1930.
"mit frdl. Gruß! G Münter". Einladung zur Eröffnung einer Kollektiv-Ausstellung von Gabriele Münter in der Galerie Rudolf Wiltschek in Berlin W 10, Viktoriastrasse 30, am 15. November 1930. - Beiliegend der Ausstellungskatalog (3 S. Doppelblatt, gr. 8vo) mit Verzeichnis der ausgestellten Bilder und ihren Formaten. - So früh selten.

Lot 2619, Auction  126, Purrmann, Hans, Brief an die Witwe des Malers Ernst Schumacher. 1963

Purrmann, Hans
Brief an die Witwe des Malers Ernst Schumacher. 1963
Los 2619

Schätzung
180€ (US$ 200)

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Purrmann, Hans, Maler, Matisse-Schüler (1880-1966). Masch. Brief m. U. "Hans Purrmann". 1 S. Mit gedrucktem Briefkopf. Gr. 4to. Montagnola 27.IV.1963.
An die Witwe des kurz zuvor verstorbenen Malers, Graphikers und Berliner Hochschullehrers Ernst Schumacher (1905-1963). 1 S., eng beschrieben. Gr. 4to. Montagnola 27.IV.1963. "... Ich habe mich gefreut, dass Goepel in der 'Weltkunst' einen Nachruf über Ihren Mann schrieb, der mir ganz freundlich vorkam, und da Goepel mit mir korrespondierte, lag es in seiner Absicht, ihn sehr schön abzufassen ... ich habe die Absicht, in einem längeren Aufsatz einmal meine Freundschaft und künstlerische Beziehung zu Ihrem Mann festzuhalten; schon aus dem Gefühl einer Dankbarkeit heraus wollte ich auch erwähnen, wie sehr er mich angeregt hat, und dass ich ihm zum grossen Teil zu verdanken habe, wenn ich überhaupt noch Fortschritte machen ... Leider habe ich noch wenig über den Künstlerbund und die Vorbereitung zur Ausstellung zu hören bekommen. Nur Seel schrieb an Meistermann und hat auch an mich telefoniert, dass scheinbar meine Bilder gut aufgenommen worden sind. Ich habe drei Bilder aus Levanto geschickt und ein anderes, das ich im Atelier malte. Gerade habe ich sehr viele Bemühungen gehabt mit Curth Georg Becker, den man vollkommen ausjuriert hatte, was ich doch sehr hart fand ... Meistermann, dem meine Bilder sehr gut gefallen haben, hatte aber aus vielen Gründen, die mir nicht alle bekannt sind, an der Jury im Künstlerbund nicht teilgenommen. - Ihr Mann wird an allen Ecken und Enden fehlen und vermisst werden. Ein gut Teil, dass der Künstlerbund die letzten Jahre zusammenhielt, hat man hauptsächlich ihm zu danken ...". - Beiliegend die Fotokopie (2 Bl.) eines Briefes von Peter Janssen mit einer Würdigung Ernst Schumachers.

Lot 2620, Auction  126, Schinkel, Karl Friedrich, Brief an einen Feldmesser-Aspiranten. 1818

Schinkel, Karl Friedrich
Brief an einen Feldmesser-Aspiranten. 1818
Los 2620

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Schinkel, Karl Friedrich, überragender Architekt, Kunstgewerbler und Maler, formte maßgeblich das Gesicht Berlins und vieler anderer Städte und Ortschaften in Preußen (1781-1841). Eigh. Signatur "Schinkel" auf einem Gemeinschaftsbrief der Berliner Kgl. Ober-Bau-Deputation. ½ S. Doppelblatt mit Adresse und Lacksiegel. Folio. Berlin 11.II.1818.

An Friedrich Wullstein, Kandidat der Mathematik, speziell der Feldmesskunst, in Magdeburg. Die Ober-Bau-Deputation in Berlin, hier vertreten durch den Oberlandesbaudirektor Johann Albert Eytelwein (1764-1848), Karl Friedrich Schinkel und die Oberbauräte Rothe, Cochius und Funk, fordert den Kandidaten auf, sich von der dortigen Provinzialregierung eine Prüfungsaufgabe aushändigen zu lassen: „Auf Ihre Eingabe ... haben wir heute die dortige königliche Regierung ersucht, Ihnen eine Karte zum Behuf Ihrer Prüfung in den zur Ausübung der Feldmeßkunst erforderlichen Kenntnissen aushändigen zu lassen ... Diese Karte ist übrigens auf gutes Royalpapier, welches vorher auf Leinewand gezogen werden muß, sauber und genau zu kopiren und bei gedachter Königlichen Regierung mit einem schriftlichen Aufsatze über Ihre wissenschaftliche Ausbildung und einem Atteste eines recipirten Feldmessers, daß Sie bereits gemessen und nivellirt haben, einzureichen." - Von allen fünf leitenden Berliner Baubeamten unterzeichnet.

Lot 2621, Auction  126, Voigt, Bruno, Konvolut Autographen. 1981-1988

Voigt, Bruno
Konvolut Autographen. 1981-1988
Los 2621

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Voigt, Bruno, politisch linksgerichteter Maler, Zeichner und Graphiker, lebte in der DDR, war Direktor der Staatlichen Museen in Gotha und der Ostasiatica-Sammlung der Staatlichen Museen in Berlin (1912-1988). Konvolut Autographen. Berlin 1981-1988.
Briefe und andere Schriftstücke, mit einer Ausnahme jeweils an einen bayerischen Kunsthändler und dessen Frau. Vorhanden: 2 eigenhändige und 2 masch. Briefe m. U. "Bruno Voigt". - 1 eigh. Postkarte. - 1 eigh. Vorgehens-Anweisung für den Adressaten. - 5 eigh. Briefumschläge. - 4 Telegramme. - 1 sechsseitiges Typoskript mit Lebenserinnerungen, unterzeichnet von Bruno Voigt. - 15 Blatt Rechnungen, Warenbegleitscheine und weitere Formulare des Kunsthandels der DDR, betreffend den Verkauf von Bildern Voigts an den Händler in Bayern (1981-1987). Ferner ein Kundenbrief und ein Bericht über eine Bruno-Voigt-Ausstellung. - Die Briefe Voigts behandeln einen Besuch und eine Ausstellung beim Adressaten, die Verkäufe von Bildern und die Visa-Probleme bei der beabsichtigten Ausreise Voigts nach Bayern. Zitate: "... Es freut mich als Künstler natürlich sehr, daß es auch in der Bundesrepublik Interesse an der proletarisch-revolutionären Kunst, wie ich sie vertrete, gibt [19.XI.1986] ... Die im Brief angegebenen Probleme können wir nur mündlich lösen. Z. B. weiß ich garnicht wer etwas erworben hat u. wo. Deshalb ist eine Katalogisierung äußerst schwierig. - Sogenannte Frühwerke sind noch vorhanden (da ich in jungen Jahren sehr fleißig war) u. ich auch nicht alles zur Ausstellung vorgezeigt habe. Frühe Drucke von Radierungen sind nun fast alle verkauft. Ich persönlich finde mein Jugendwerk recht amüsant, da es romantische Illusionen zur Grundlage hat. Ich sende Ihnen nun einige kleine Artikel von mir, die etwas boshaft sind. Ich würde mich freuen, wenn sie veröffentlicht werden könnten ... Wenn ich so meine Epoche, in der ich ja leben muss, betrachte, gedenke ich immer der treffenden Worte des großen Malers Max Liebermann über das 3. Reich: 'Ich kann nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.' Ich male u. zeichne natürlich weiter unbeirrt, die Aufspaltung in Jugendwerk u. Alterswerk (welches ja nicht interessant ist) mache ich natürlich nicht mit, denn ich möchte mich nicht als halber Voigt fühlen [27.II.1987] ... über einen Besuch würde ich mich sehr freuen. Am 22.4. hatten wir im Museum für Deutsche Geschichte unter den Linden eine Ausstellungseröffnung zu absolvieren, da dieses Museum 8 Arbeiten angekauft hat, u. ich auf der Ausstellung mit anderen Künstlern der dreißiger Jahre gut vertreten war" [25.IV.1988]. - Beiliegend 15 Bl. Durchschriften von Briefen des Adressaten an den Künstler, jeweils über Kauf und Verkauf von Graphiken (1986-1988). - Charakteristisches Beispiel für die Wege und Probleme des Ost-West-Kunsthandels zu DDR-Zeiten.

Lot 2622, Auction  126, Zille, Heinrich, Briefkarte an Konrad Lemmer. 1927

Zille, Heinrich
Briefkarte an Konrad Lemmer. 1927
Los 2622

Schätzung
200€ (US$ 222)

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Zille, Heinrich, Berliner Zeichner und Graphiker (1858-1929). Eigh. Brief-Karte m. U. "H. Zille". 1 S. Quer-8vo. (Berlin) 20.I.1927.
An den Verleger Konrad Lemmer. "... Immer sind Streitigkeiten: Lemmer - Nagel - Zille. Ich will nichts mit zu tun haben. Ich trachte nach Ruhe u. nicht Nagel zum Sarg - die koof ich mir selbst - die Nägel - Ich bitte Sie mir die Aufstellung meiner Schuld zu geben. Jedenfalls ist mir wohl noch kein Brief gekommen der die geschäftliche Tätigkeit unseres Vertrages beschließt, ich bin kränklich u. möchte den Schluß wissen ...". - Geschrieben auf der Rückseite einer gedruckten Werbekarte für eine Zille-Ausstellung in der Kunsthandlung Sagert, Potsdamer Straße in Berlin W 35.

Lot 2623, Auction  126, Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, Brief an den Berliner Musikverleger Schlesinger. 1830

Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen
Brief an den Berliner Musikverleger Schlesinger. 1830
Los 2623

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Bach, Joh. Seb. - Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, hier noch als Kronprinz (1795-1861). Brief m. U. "Friedrich Wilhelm" (Paraphe). 1/2 S. Doppelblatt. Gr. 4to. Berlin 2.IV.1830.
An den Berliner Verleger und Musikalien-Händler Adolph Martin Schlesinger. "Indem ich Ihnen für die Mir übersandte Partitur und den Klavier Auszug der großen Passions Musik von Johann Sebastian Bach Meinen Dank sage, gereicht es Mir zum besondern Vergnügen, Ihnen wegen der gelungenen schönen Ausführung des Ganzen Meinen Beyfall zu erkennen zu geben ...". - Am 11. März 1829 war Bachs Matthäuspassion im Gebäude der Berliner Singakademie in der Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy mit großem Erfolg uraufgeführt worden. Partitur und Klavierauszug erschienen dann bei A. M. Schlesinger.

Lot 2624, Auction  126, Dvorak, Antonin, Stabat Mater. Partitur. Mit Besitzvermerk von Karl Straube. 1881

Dvorak, Antonin
Stabat Mater. Partitur. Mit Besitzvermerk von Karl Straube. 1881
Los 2624

Schätzung
180€ (US$ 200)

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Dvořák, Antonin, böhmischer Komponist (1841-1904). Stabat Mater für Soli, Chor und Orchester. Der Prager Tonkünstler-Societät gewidmet. Op. 58. Partitur. Mit eigh. Besitzvermerk von Karl Straube. 201 S. gestoch. Noten. Folio. Halblederband d. Z. (Rücken berieben, defekt und mit Fehlstelle). Berlin, N. Simrock, 1881.
Erste Ausgabe der Partitur. Auf dem ersten Vorsatzblatt der eigenhändige Namenszug des Bearbeiters Robert Keller (1828-1891) vom Simrock-Verlag sowie, wohl auch von dessen Hand, die Notiz: "geb[unden] 9. April 1883. 5.00". Auf dem fl. Vorsatz der eigenhändige Besitzvermerk des Organisten und Thomanerchor-Leiters Karl Straube (1873-1950) mit dem Datum 1894. - Gebrauchsspuren; mehrere Blätter mit Einrissen (z. T. mit Transparentstreifen repariert) oder Eck-Ausrissen.

Lot 2625, Auction  126, Grieg, Edvard, Beschriftete Visitenkarte. Nach 1871

Grieg, Edvard
Beschriftete Visitenkarte. Nach 1871
Los 2625

Schätzung
650€ (US$ 722)

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Grieg, Edvard, norweg. Komponist (1843-1907). Gedruckte Visitenkarte mit eigh. deutscher Beschriftung auf der Rückseite. 6 x 9,5 cm. O. O. (nach 1871).
Auf der Rückseite der gedruckten Karte "Edvard Grieg. Norvège" zählt der Künstler eigenhändig 4 "Solostücke" für Piano auf: "a) 2 Humoresken (aus op.6). - b) 2 Albumblätter (aus op.28). - c) Aus dem Volksleben (aus op. 19) - 1) Auf den Bergen - 2) Norwegischer Brautzug im Vorüberziehn." - Gering fleckig; leichte Montagespur.

Lot 2626, Auction  126, Hahn-Neuhaus, Carl Graf von, Zur Hälfte eigenhändiger Brief. 1821

Hahn-Neuhaus, Carl Graf von
Zur Hälfte eigenhändiger Brief. 1821
Los 2626

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Hahn-Neuhaus, Carl Friedrich Graf von, Theaterdirektor, der hochberühmte "Theatergraf", der als leidenschaftlicher Theaterliebhaber zuerst auf seinem Gut Remplin ein Theater errichtete, dann mit zahllosen Theater-Unternehmungen sein sehr großes Vermögen vollständig "verspielte" (1782-1857). Zur Hälfte eigenhändiger Brief m. U. "Carl Graf Hahn" sowie mit Adresse und Lacksiegel. 1 S. 4to. Neubrandenburg 13.II.1821.
An den Berliner Musik- und Belletristik-Händler Adolph M. Schlesinger, wegen eines neuen Theaterstückes. Schlesinger habe bei Hahns letztem Aufenthalt in Berlin erwähnt, "daß Ihr Sohn Ihnen von Zeit zu Zeit von Paris aus, die neusten dramatischen Werke französischer Dichter einsende. Sollten Sie vielleicht schon durch denselben die neue Tragödie 'Jean de Bourgogne', die am 4. Dec. zum Ersten mal im Théâtre Franࣽçais mit so ungeheuerm Beyfall gegeben, und woraus in öffentlichen Blättern einzelne Stellen bereits mitgetheilt sind, erhalten haben, so würden Ew. Wohlgeb. sich mir sehr verbinden, wenn Sie mir umgehend ein Ex[em]plar davon zukommen ließen ...". Andernfalls möge sich Schlesinger bei nächster Gelegenheit das Stück besorgen lassen, "da es unsern Bühnen in der Uebersetzung gewiß sehr willkommen seyn würde ...". - Der "Theatergraf" (Vater der Schriftstellerin Ida Gräfin Hahn-Hahn), einer der reichsten Großgrundbesitzer in Mecklenburg, wendete sein gesamtes Vermögen auf, um als Direktor oder Gründer unzähliger teils üppig ausgestatteter Theaterunternehmen in Stadt und Land aufzutreten, bis er schließlich entmündigt und völlig verarmt in traurigen Verhältnissen starb. Im Verlauf seiner rund 50jährigen Laufbahn als Betreiber oder Mäzen von nord- und mitteldeutschen Bühnen hatte er das Theater in Putbus gegründet und als Direktor in Altona, Lübeck, Stralsund und Greifswald, Magdeburg, Altenburg, Kiel und vielen weiteren Orten Anlaß zu einer Fülle von Anekdoten gegeben. - Die obere Hälfte des Briefes stammt von Schreiberhand, die untere von Hand des Grafen. - Sehr selten.

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