Mathesius, Johannes. Historien, von deß ehrwürdigen in Gott seligen theuren Manns Gottes, D. Martin Luthers, Anfang, Lehre, Leben, standhaffter Bekenntnuß seines Glaubens, vnd sterben, ordentlich der Jarzal nach, wie sich solches alles habe zugetragen, beschrieben. Titel in Schwarz und Rot. 16 nn., 199 (von 200) num. Bl. 19 x 15,5 cm. Späterer Pappband mit Pergamenthandschrift des 15. Jh. (stärker gebräunt, etwas berieben). Nürnberg, Paul Kauffmann, 1600.
VD16 M 1501. Nicht bei Adams, im STC. – Spätere Ausgabe. "Als bleibendes Vermächtnis Mathesius's gelten seine 1566 veröffentlichten 'Luther-Historien', die bis heute nahezu 50 Auflagen erlebten. Dieses erste, aus 17 zwischen 1562 und 1565 gehaltenen Predigten hervorgegangene, prot. Lebensbild des Reformators diente den Lutherbiographen und Reformationshistorikern als Quelle ersten Ranges" (NDB XVI, 369f). Die Pergamenthandschrift enthält einen Auszug aus Augustinus' "Über den Gottesstaat". – Es fehlt das letzte Blatt. Titel im unteren Rand mit hs. Besitzvermerk "Besitzer Joh. Georg Eckart Fürth Lederhaendler". Leicht gebräunt, fleckig und angeschmutzt. Vorsätze erneuert.
Mathesius, Johannes
Postilla. Das ist Außlegung der Sontags und fürnembsten Fest Evangelien uber das gantze jar
Los 1164
Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)
Seltens Werk mit allen vier Teilen in einem Band.
Mathesius, Johannes. Postilla. Das ist Außlegung der Sontags und fürnembsten Fest Evangelien uber das gantze jar [und:] Außlegung der Sotags Evangelien von Ostern biß auffs Advent [und:] Der dritte Theyl der Sontags Postillen. [und:] Der vierdte Theil der Sontags Postillen. 4 Teile in 1 Band. Mit 3 großen Holzschnittbordüren auf den Titeln, 88 Text-Holzschnitten und 3 Holzschnitt-Druckermarken am Schluss. 31 x 18 cm. Halbschweinsleder d. Z. (beschabt, wurmlöchrig und mit kleinen Fehlstellen) über Holzdeckel, die mit hs. Pergamentfragmenten überzogen sind, und 5 Bünde und mit zwei Messingschließen. Nürnberg, Dietrich Gerlach, 1568.
VD16, M 1535-1538. Nicht im Adams und STC. – Zweite Ausgabe von Johannes Mathesius (1504-1565) von Predigten und Auslegungen mit allen vier Teilen in einem Band. "Muster protestant. Kanzelberedsamkeit" (NDB XVI, 369).
Der deutsche Pfarrer und lutherische Reformator Mathesius studierte im Jahre 1540 zum zweiten Mal in Wittenberg und hatte dort engen Kontakt zu Martin Luther. Zwei Jahre lang schrieb er dessen Tischreden und Predigten auf. Ebenfalls schloss er Freundschaft zu Melanchthon und wurde später Pfarrer im St. Joachimsthal, wo er mit beiden Reformatoren im regen Briefaustausch stand. – Vorsätze mit hs. Notizen d. Z., Titel mit hs. Besitzvermerk "Benedicti Meisneri 88". Insgesamt etwas angestaubt, mit Randläsuren und Wurmlöchern. Selten alle vier Teile in einem Band.
Methodius, (Pseudo-). (De revelatione. Mit Kommentar von Wolfgang Aytinger und herausgegeben von Sebastian Brant). 68 Bl. Mit Titelholzschnitt und 60 großen Textholzschnitten (5 wiederholende). 21,4 x 15,6 cm. Halbpergament des 19. Jahrhunderts. (Basel, Michael Furter, 1515).
VD16 M 4935. STC 620. Adams M 1368. Fairfax Murray 289. Hieronymus I, 67. – Vierte illustrierte Auflage mit den Holzschnitten der ersten von 1498. Die Offenbarungen des Pseudo-Methodius mit dem Kommentar des Augsburger Geistlichen Wolfgang Aytinger (um 1465-1513) erschienen erstmals 1496 und wurden ab der zweiten Auflage (1498) auf Bestreben Sebastian Brants (1457 oder 1458-1521) mit zahlreichen Holzschnitten illustriert. "Die Holzschnitte zeigen, mit gewissem Naturalismus, Einflüsse Albrecht Dürers, können teilweise - wie der aus dem Narrenschiff übernommene 'Von vile der pfrunden' - vom Meister des Haintz Narr stammen" (Hieronymus).
Lange nahm man an das die Weltchronik von dem Bischof Methodius von Olympos (gest. 312) verfasst wurde, jedoch enstand das Werk erst im 7. Jahrhundert, sodass der anonyme Autor heute als Pseudo-Methodius bekannt ist. "Written with the idea of exciting the animosity of the Christians against the Turks" (Fairfax Murray). – Zwei Exlibris. Titel am Steg an ein neueres Vorsatzblatt montiert. Die ersten 4 Blättern (einschließlich Titel) mit kleine Ausrissen (auch in die Darstellungen), diese hinterlegt und mit schwarzer Tinte nachgezeichnet, wenige Blätter mit hinterlegten Einrissen (ohne Textverlust). Vereinzelte hs. Bemerkungen, durchgehende hs. Nummerierung und kleiner Wasserrand oberhalb. Anfangs stärker braun- und sporfleckig, zum Ende hauptsächlich leicht fingerfleckig.
Münster, Sebastian. Florence tres noble cite des Tuscans, figurée comme elle est de nostre temps. Die Stat Florentz. Holzschnitt-Karte aus der "Cosmographiae universalis Lib. VI". Mit französischem Rückentext. 22 x 35,5 cm (Darstellung). Um 1550.
Hübsche Ansicht der Stadt Florenz von Sebastian Münster (1488-1552). – Mit Mittelfalz, etwas braunfleckig und mit verstärkter Fehlstelle.
Nicolaus de Byarto
Dictionarius pauperum omnibus verbi divini predicatoribus pernecessarius
Los 1167
Schätzung
500€ (US$ 556)
(Nicolaus de Byarto). Dictionarius pauperum omnibus verbi divini predicatoribus pernecessarius. CCI num., 7 (von 10; 1 hs. ergänzt) nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. 13 x 9 cm. Blindgeprägtes Pergament d. Z. (ohne die Schließen; Kapital mit kleinem Japan-Streifen hinterlegt, stark berieben und fleckig). (Straßburg, Johann Knobloch d. Ä., 1516).
VD16 N 1524. – Spätere Auflage des Begriffswörterbuch der christlichen Philosophie für den niederen Klerus. – Blätter CC8 und DDiii fehlen. Blatt DD etwas später hs. ergänzt. Exlibris. Vorsätze und Titel mit mehreren, teils zeitgenössischen hs. Anmerkungen und Besitzeinträgen. Die Holzschnitt-Initialen recto und verso des Titels ankoloriert. Innengelenk brüchig, insgesamt etwas fleckig. Ordentliches Exemplar der seltenen Knobloch-Ausgabe.
Ortelius, Abraham. Ellas. Graecia, Sophiani. Kolorierte Kupferstichkarte mit großer Kartusche und Meilenweiser, aus der lateinischen Ausgabe des "Theatrum Orbis Terrarum". 35,5 x 48 cm (Plattenrand). Unter Glas mit Passepartout in goldgeprägter Holzprofilleiste. Antwerpen, Ortelius, 1574-1587.
Van den Broecke 215. – Griechenland und Kleinasien aus dem "Theatrum Orbis Terrarum" des Abraham Ortelius (1529-1589), das gemeinhin als der erste moderne Atlas gilt und damals eines der teuersten Bücher überhaupt war. Es erfuhr zwischen 1574 und 1612 mehrere Auflagen, unser Blatt stammt aus einer der lateinischen Ausgaben mit entsprechendem Text verso. Die hübsche Kartusche als Aedikula mit zwei Atlanten auf gedrehten Beinen mit Muschelkalotte, ganz "alla antica".
Urheber der Darstellung waren die Karte des Nikolaus Sophianos von Griechenland, die dieser 1540 anfertigte und die Johannes Oporinus in Basel 1545 von acht Stöcken hatte drucken lassen. – Mit Mittelfalz. Etwas gewellt und gebräunt am Rand. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Ortelius, Abraham
Indiae Orientalis insularumque adiacientium Typus
Los 1169
Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)
Ortelius, Abraham. Indiae Orientalis insularumque adiacientium Typus. Kolorierte Kupferstichkarte aus "Theatrum Orbis Terrarum". 35 x 50 cm (Plattenrand) bzw. 48,5 x 58,5 cm (Blatt). Unter Glas in teils goldgeprägtem Holzprofilrahmen. Antwerpen um 1575.
Die Karte stammt aus der lateinischen Ausgabe von Abraham Ortelius "Theatrum Orbis Terrarum" und zeigt den Pazifischen Ozean mit Japan, China, Indien, Amerika und zahlreiche Inseln. Mit Titelkartusche, bekröntem Wappen Persiens und mystischer Staffage in Form von zwei Meerjungfrauen und Seeungeheuern, die ein Schiff zum Kentern bringen. – Mit Mittelfalz, leicht braunfleckig am Rand sonst sehr gutesExemplar mit farbenprächtiger Kolorierung. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Ortelius, Abraham
Reliqua Britannicarum. Kolorierte Kupferkarte
Los 1170
Schätzung
350€ (US$ 389)
Ortelius, Abraham. Reliqua Britannicarum Insularum. Kolorierte Kupferkarte aus dem "Theatrum Orbis Terrarum", gedruckt von zwei Platten und zusammenmontiert. Blattgröße ca. 38,5 x 55 cm. Unter Passepartout. 50 x 59,5 cm. Antwerpen ca. 1590.
Dekorative, frühe Karte der Britischen Inseln aus Abraham Ortelius’ (1527-1598) AtlasTheatrum Orbis Terrarum. Reich verziert mit kartographischen Schmuckelementen wie einer Widmungskartusche und drei Segelschiffen im Meer. – Stock- und braunfleckig sowie papierbedingt gebräunt.
Ortelius, Abraham. Silesiae Typus. Grenz- und flächenkolorierte Kupferstichkarte aus einem Atlas des Abraham Ortelius. 27,5 x 39 cm (Plattenrand). Unter Glas mit Passepartout im Holzprofilrahmen. Um 1590.
Dargestellt ist das Gebiet Schlesiens mit Prag im Süden, Krakau im Osten, Frankfurt an der Oder im Osten und Peisern im Süden. Mit Titelkartusche und Wappen. – Mit Mittelfalz. Minimal braunfleckig, sonst gutes Exemplar. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Ovidius Naso, Publius
Opera, quibus in omnes metamorphoseos fabulas
Los 1172
Schätzung
240€ (US$ 267)
Ovidius Naso, Publius. Opera, quibus in omnes metamorphoseos fabulas, praeter Lactantij argumenta, quoque accesserunt, Henrici Glareani et Longolij annotationes. Teil I-II in 1 Band. 16 Bl., 589 S.; 1 Bl., 91 S., 1 B. Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren und ganzseitiger Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 14,5 x 9,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, bestoßen, knickspurig). Basel, Heinrich Petri, 1560.
VD16 O 1533. – Zweite Ausgabe aus der Offizin Heinrich Petri (1508-1579) in Basel. Das letzte Blatt mit einer ganzseitigen Druckermarke in Holzschnitt von Petri. – Vorsatz und Titel mit hs. Besitzvermerk verso und recto. Innengelenk zwischen Blatt neun und zehn geöffnet. Insgesamt etwas stock- und braunfleckig, vereinzelt feuchtfleckig, knickspurig und mit hs. Notizen im Text.
Pausanias
Veteris Graeciae descriptio. Florenz, L. Torrentin, 1551
Los 1173
Schätzung
600€ (US$ 667)
Pausanias. Veteris Graeciae descriptio. Romulus Amasaeus vertit. 7 Bl., 432 S., 40 Bl. Mit Holzschnitt-Titel und eine große, figürliche Holzschnitt-Initiale. 35 x 22,5 cm. Flexibles Pergament d. Z. (berieben, fleckig und Kapitale mit Einrissen). Florenz, L. Torrentin, 1551.
STC 496. Adams P 524. EDIT 16 CNCE 34583 – Der erste Druck aus der Offizin von L. Torrentin in Florenz. Pausanias (ca. 115-ca. 180) hinterließ mit diesem Werk einen der wichtigsten Reiseberichte über das antike Griechenland. – Titel mit zwei kleinen Wurmlöchlein, Innenstege offen, etwas stock- und fingerfleckig und durchgehend feuchtrandig am Fußsteg.
Petrus Lombardus. Sententiarum libri IIII. 12 Bl., 520 S., 20 Bl. Mit Holzschnittdruckermarke auf dem Titel. Leder d. Z. (Rücken und Deckel mit mehreren Fehlstellen, berieben und bestoßen) mit goldgeprägten floralen Stempeln auf dem Rücken, goldgeprägten Eckfleurons, blindgeprägten Deckelfileten und goldgeprägter ovaler Vignette auf den Deckeln. Löwen, Bartholomäus Grau, 1566.
Adams 911. Nicht im STC. – Zweite, bei Bartholomäus Grau erschienen Auflage. Die Lehrsätze, das Hauptwerk des scholastischen Theologen, Leiters der Kathedralschule von Notre Dame und Pariser Bischofs Petrus Lombardus (um 1095/1100-1160) enthalten in ausgewählten Passagen der Kirchenväter und Kirchenlehrer eine systematische Darstellung der gesamten Theologie und waren seit dem 13. Jahrhundert fester Bestandteil des theologischen Magisterstudiums. Das Werk erschien im 15. und 16. Jahrhundert in unzähligen Ausgaben, in denen der eigentliche Text teils mit überbordenden Kommentaren auf achtbändige Folioausgaben ausgeweitet wurden (z. B. Basel 1486). – Exlibris, der fl. Vorsatz mit kleinem Auriss. Wenig fleckig und gebräunt, seltene Knickspuren. Gutes Exemplar der seltenen Löwner Ausgabe in einem zeitgenössischen französischen Einband.
Pfintzing, Melchior
Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des Ritters Tewrdannkhs
Los 1175
Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)
Eines der schönste deutschen Holzschnittbücher des 16. Jahrhunderts
Pfintzing, Melchior. Die geuerlicheiten und eins teils der geschichten des loblichen streitbaren und hochberumbten helds und Ritters Tewrdannckhs. 289 (von 290; fehlt ein w.) Bl. Mit 118 (davon 27 ankolorierten) nummerierten halbseitigen Textholzschnitten. 34,5 x 22 cm. Halbschweinslederband des späten 19. Jahrhunderts (etwas berieben und bestoßen) mit 2 goldgeprägten RSchildern, RVergoldung und Marmorpapiervorsätzen sowie Sprenkelschnitt in moderner Leinenkassette. Augsburg, Johannes Schönsperger, 1519.
VD16 M 1651. Adams P 963. Fairfax-Murray 330. Lipperheide Cg 12. Dodgson I, 509, 19 und II, 58, 7. Oldenbourg L 120. Hollstein V, 112. Brunet V, 767f. – Zweiter Druck der zweiten Auflage des wohl aufwendigsten deutschen Holzschnittbuches des 16. Jahrhunderts. Während der erste Druck von 1517 von Kaiser Maximilian I. bekanntlich fast ganz zu Geschenkzwecken gebraucht wurde, war die vorliegende zweite Auflage ausschließlich zum Verkauf bestimmt. Für das von Maximilian in Auftrag gegebene und von dem Nürnberger Probst Melchior Pfintzing (1481-1535) poetisch gestaltete Werk, wurde eigens eine Drucktype mit ornamentalen Ober- und Unterschleifen aus der damaligen Kanzleischrift entwickelt, die als Vorläufer der Fraktur gilt (vgl. Arnim, Fünf Jahrhunderte Buchillustration, 70). Das vom kaiserlichen Sekretär Treitzsaurwein geordnete Werk erzählt allegorisch unter der Handlung einer Brautfahrt die Lebensgeschichte des Kaisers Maximilian I., sowie von Turnieren und Festlichkeiten des ausgehenden Mittelalters, welche mit diesem Werk eine kategorische quasi romantische Wiederbelebung erfuhr. – Das leere Blatt P5 fehlt, D1 und D8 verso mit Wasserfleck, keine anderen Blätter betroffen. Blatt a4 vor a3 gebunden. Lediglich 27 der Holzschnitte wurden meist in Violett, selten in anderen Farben ankoloriert, möglicherweise sollte das ganze Exemplar koloriert werden. Durchgehend etwas wurmlöchrig (minimaler Text- und Darstellungsverlust), teils stärker finger- und braunfleckig. Blätter ab und an gebräunt. Der Titel und 7 weitere Blätter hinterlegten Ein- und teils auch Ausrissen. Breitrandig beschnitten, bis auf den Kopfsteg, dieser selten mit minimalem Verlust der oberen Schriftschnörkel.
Plinius Secundus, (Gaius). Naturalis historiae opus, ab innumeris mendis a Iohanne Caesario vindicatum. Teil I und II (von ?) in 1 Band. 56 nn., 162 num.; 1 nn., num. Bl. 163-329. Mit 3 Holzschnittbordüren. Blindgeprägtes Leder d. Z. (fachmännisch restauriert, Rücken und Schließen erneuert). Köln, Cholinus, 1565.
Schweiger II, 786. Vgl. VD16 P 3547. Nicht bei Adams und Welcome. – Seltene Ausgabe, die erste von Caesarius bearbeitete Ausgabe erschienen 1524 in Köln. Wohl unvollständig, vorliegend Buch I-XI. – Etwas gebräunt, teilweise Feuchtigkeitsränder. Titel mit mehreren Stempeln. Etwa 10 Blätter mit kleiner Hinterlegung in der oberen Ecke.
Plinius Secundus, Gaius d. Ä.
Historiae mundi libri triginta septem
Los 1177
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Plinius Secundus, Gaius d. Ä. Historiae mundi libri triginta septem. 14 nn. Bl., 976 Spalten, 82 nn. Bl. Mit 2 wiederholten Holzschnitt-Druckermarken. 33 x 21 cm. Pergament d. Z. (berieben und bestoßen, mit einigen Fehlstellen, unteres Kapital fehlt und Rückengelenk mit Einriss). Lyon, Marcel Bering, 1548.
Adams P 1571. Nicht im VD16 (nicht die Ausgabe aus dem Jahr 1548) und nicht im STC. Vgl. Schweiger 788. Graesse V, 340. – Französischer Druck der klassischen naturwissenschaftlichen Enzyklopädie des Altertums in 37 Büchern, mit den Kommentaren des böhmischen Gelehrten Sigismund Gelenius (1497-1554). Plinius der Ältere (23 - 79 n. Chr.) durchlief eine militärische Beamtenkarriere und war u. a. als Kommandant des Flottenstützpunktes in Misenum und als Prokurator für Vespasian tätig. Er kam beim Ausbruch des Vesuv ums Leben. Von seinen vielen Schriften ist eigentlich nur die vorliegende Naturgeschichte erhalten geblieben. Sein großes Geschichtswerk mit der Darstellung der Geschichte von ca. 47 bis zur Regierungszeit von Vespasian ist verloren; Tacitus hat diese Ausgabe zwar kritisiert, aber auch ausgiebig benutzt. In der vorliegenden Ausgabe, einer Enzyklopädie unterschiedlichster Themen überliefert er uns weite Bereiche des antiken Wissens, oft auch eine Kompilation aus bedeutenden Werken anderer Autoren. Das Werk ist in Sachgebiete unterteilt. Nach einer allgemeine Beschreibung folgen eine Länder- und Völkerkunde, Anthropologie und Physiologie des Menschen, Zoologie, Botanik, Heilmittel aus Pflanzen und Tieren, Mineralogie, Metallurgie. Gerade in den letzten Abschnitten auch mit Hinweisen zu dern Verwendbarkeit in der Malerei und Plastik. Zum Schluss mit Kapiteln über Gold, Silber, Edelsteine und Farben. Auch heute noch eine Fundgrube für alle Sachgebiete. Nach der Überlieferung hat Plinius etwa 2000 Bücher durchgearbeitet und für seine Texte verwendet. – Titel und zweites Blatt kleben aneinander, beide mit stärkeren Wurmfras. Insgesamt braun-, stock- und fingerfleckig.
Plutarch
Vite di greco in latino et di latino in volgare
Los 1178
Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Plutarch. Vite di greco in latino et di latino in volgare tradotte et novamente con le sue historie ristam pate. 2 Teile in 1 Band. CCCIII num. Bl.; CCVX num. Bl. Titel von Teil II in Schwarz und Rot. Mit 2 Holzschnitt-Titelbordüren und 48 szenischen Textholzschnitten. 20,5 x 14,5 cm. Blindgeprägter Lederband d. Z. (bestoßen und mit Schabspuren; dezent neu aufgebunden, Fehlstellen im Bezug behutsam kaschiert). Venedig, Nicolo Zoppino, 1525.
EDIT 16 CNCE 41051. Sander 5787f. Nicht bei Adams und im STC. – Seltener zweispaltiger Druck von Plutarchs Parallelviten in der Übertragung in die italienische Volkssprache durch Battista Alessandro Jaconellos. – Titel etwas fingerfleckig, drei Blatt zu Beginn mit alter Tintenkorrektur des Kolumnentitels, anfangs mit verblasstem Feuchtigkeitsrand, sonst nur vereinzelte Flecken und insgesamt wohlerhalten. Innenspiegel mit Exlibris. Der zeitgenössische Einband mit Darstellung eines Cherubims mit gespanntem Bogen im Mittelfled, umgeben von Drachenköpfen und kleinen Blumenstempeln sowie ornamentaler Bordüre und Streicheisenlinien.
Rabelais, François. Les oeuvres. Contenant cinq livres de la vie, faicts, & dits heroiques de Gargantua, & de son fils Pantagruel. Plus la Pronostification Pantagrueline, avec l'oracle de la dive Bacbue, & le mot de la bouteille. 3 Teile in 1 Band. Mit 4 wiederholten ornamentalen Holzschnitt-Titelbordüren. 11,5 x 6,5 cm. Leder des 17. Jahrhunderts (etwas berieben) mit ornamentaler RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Antwerpen, François Nierg, 1573.
Tchemerzine V, 311. Brunet IV, 1057. Rawles-Screech 67. – Erster Nierg-Druck des unter dem Obertitel "Les Oeuvres" veröffentlichten berühmten Romanzyklus Gargantua und Pantagruel, der Erstdruck erschien in fünf Bänden von 1532 bis 1564. Vorhanden sind alle fünf Bände, die Paginierung gliedert den Druck jedoch in nur drei Teile. Bis auf den Teil IV ist jeder Teil mit einem eigenen Titelblatt ausgestattet (der Teil I beginnt mit dem Haupttitel). "Edition extremement rare, décrite pour la première foit par M. Plan; elle est très bien imprimée, reproduit ligne par l'édition de Peirre Estard. 1571" (Tchemerzine). – Etwas braunfleckig.
Raemon, Florimond de
L'anti-christ et l'anti-papesse. Paris 1599
Los 1180
Schätzung
300€ (US$ 333)
Raemon, Florimond de. L'anti-christ et l'anti-papesse. 14 nn., 485 num., 17 nn. Bl. Mit Titelkupfer, gestochener Portraittafel (in Pag.) Heinrichs IV. von Thomas de Leu. 23 x 16,5 cm. Flexibles Pergament d. Z. (etwas gewellt, angestaubt und fleckig). Paris, L'Angelier, 1599.
Cioranescu 18809. Balsamo-Simonin 327. – Zweite Ausgabe. Der französische Jurist, ’conseiller du Roy en sa Cour de Parlement de Bourdeaus’, Gegenreformator und Historiker Florimond de Raemon (1540-1601) übt in der vorliegenden Abhandlung zum einen Kritik am "Tractatus de Antichristo" (1576) des Lambert Daneau (1530-1595), einem reformierten Theologen und Professor, zum anderen plädiert er für die Widerlegung der Legende von einer Päpstin namens Johanna, die als Johannes VIII. den Stuhl des heiligen Petrus bekleidete. Letzteres war zu der Zeit und im folgenden Jahrhundert eine ernsthafte Debatte zwischen Katholiken und Protestanten. – Titel und die folgenden Blätter im Rand ergänzend angesetzt. Stellenweise stärker feuchtrandig, vor allem zu Beginn und am Schluss.
Ravenna, Petrus von
Compendium pulcherrimum Juriscanonici
Los 1181
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Ravenna, Petrus von. Compendium pulcherrimum juriscanonici clarissimi juris utriusque Doctoris et Equitis Petri Ravennatis. In quo innumerabilia aurea et elegantia dicta continentur. Teil I-III in 1 Band. 67 (von 85), 130, 109 nn. Bl. Mit teilkolorierter Holzschnitt-Vignette auf dem Titel und Druckermarke am Schluss. 31 x 21 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (berieben, fleckig und mit kleinen Fehlstellen) mit hs. RTitel und zwei Messingschließen. Wittenberg, Wolfgang Stöckel, 1504.
VD16 T 1533, T 1534 und T 1538. – Erste Ausgabe des juristischen Werkes von Petrus von Ravenna (1448-1508) in drei Teilen in einem Band. – Es fehlen im ersten Teil die Lagen A6-D5 Titel mit hs., teils radiertem Besitzvermerk und Bibliotheksstempel "F. Loew. Ros. Canzlei-Bibliothek". Insgesamt mit Wurmgängen (mit kleinem Textverlust), teilweise braun- und fingerfleckig, papierbedingt gebräunt, mit Randläsuren und mit hs. Notizen d. Z. am Rand. Mit radiertem Exlibris auf dem Vorsatz.
Ringhieri, Innocenio
Cento Givochi. Bologna, Anselmo Giaccarelli, 1551. - Erste Ausgabe dieser seltenen Sammlung von höfischen Gesellschaftsspielen der Renaissancezeit
Los 1182
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Ringhieri, Innocenio. Cento Givochi Liberali, et d'ingenio. Nouellamente da M. Innocentio Ringhieri Gentilhuomo Bolognese ritrouati, & in dieci Libri descritti... 4 Bl., 162 num. Bl., 1 Bl. Mit Druckermarke in Holzschnitt. 21,5 x 15 cm. Flexibles Pergament d. Z. (stärker fleckig) mit 4 Bindebändern. Bologna, Anselmo Giaccarelli, 1551.
Brunet IV, 2168. STC 556. Graesse VI, 104. Adams R 564. Von der Linde II, 331. Rosenthal, Bibl. magica, 7285. – Erste Ausgabe dieser seltenen Sammlung von höfischen Gesellschaftsspielen der Renaissancezeit, darunter: Giuoco della Fortuna, dell Amante & del amato, dell Isole, dele Città, del Corpo humano, de Mettalli etc. Das Werk ist der Katharina von Medici gewidmet. – Feuchtigkeitsspur am Rand, anfangs mit größerem Braunfleck. Titel mit hs. Vermerkungen, sonst ordentliches Exemplar.
Roccha, Petrus
Graecae interrogationes de octo partibus orationis
Los 1183
Schätzung
180€ (US$ 200)
Roccha, Petrus. Graecae interrogationes de octo partibus orationis, quibus graeco sermone diligens praeceptor quam facillime studiosos discipulos interrogare poterit. 48 Bl. Mit Holzschnitt-Titelvignette. 15 x 9,5 cm. Halbleder des späten 19. Jahrhunderts (etwas berieben) mit goldgeprägtem RTitel. Venedig, J. A. und P. de Nicolinis de Sabio für A. Arrivabene, 1543.
EDIT 16 CNCE 32384. – Erste Ausgabe des kleinen Lehrbuchs des Griechischen. – Anfangs mit kleinerer Wurmspur im weißen Bug. Etwas fleckig, am Schluss stärker betroffen, dort auch mit bräunlichem Feuchtigkeitsrand und hinterlegten Fehlstellen im Bug.
Rößlin, Eucharius
Kreuterbuch, von natürlichem Nutz, und gründtlichem Gebrauch der Kreutter
Los 1184
Schätzung
600€ (US$ 667)
(Rößlin, Eucharius. Kreuterbuch, von natürlichem Nutz, und gründtlichem Gebrauch der Kreutter). I-XIII, XV-XVIII, XXI-XXIIII, XXIX, XXXI-XXXIIII, XXXVI-XLI, XLIII-XLVII, L-LXI, LXIII-LXIIII, LXVI-LXXXI, LXXXV-LXXXVI, LXXXVIII-XCII, XCIIII-CXXI, CXXIII-CXXVI, CXXVIII, CXXX-CXXXVII, CXXXIX-CLXVI, CLXVIII-CLXXVIII, CLXXXI-CXCII, CXCIIII-CCXI, CCXIII-CCXXIII, CCXXV-CCLIII, CCLV-CCLXIII, 6 nn Bl. Mit zahlreichen teils kolorierten Text-Holzschnitten. 27,5 x 16,5 cm. Pergament d. Z. (stark lädiert und VDeckel fehlt). Frankfurt, Christian Egenolff, 1550.
VD 16, ZV 13332. Benzing 235. Schreiber, Kräuterbücher S. 34 f. Nissen, BBI 1669. – Spätere Ausgabe des reich illustrierten Kräuterbuchs, hier in einem teils kolorierten Exemplar. Die zahlreichen Holzschnitte, z. T. von H. S. Beham stammend, zeigen nicht nur Kräuter und Pflanzen aller Art, sondern auch Tiere sowie vielerlei Gefäße, Destillieröfen, eine Edelsteinschleiferei, eine Badestube etc. Die beiden Titelholzschnitte zeigen eine Alchimistenwerkstatt, eine Apotheke nebst medizinischen Anwendungen etc.
Folgende Foliierung ist vorhanden: A6, B2-6, C1,3-6, D3-7, F1-2,4,6, G5, H5, J2-6, K6, L1,3-4,6, M6, N6, O3, P1-2,4-6, Q1-2,4-6, R6, S6, T6, V6, X1, 3-6, Y2,4-6, Z1-5, a6, b6, c1-2,4-6, d6, e2-4,6, f6, g4, h6, i6, k2-6, l6, m6, n6, o6, p1,3-6, q6, r1-2,4-6, s6, t6, v1, 3-6, x11. – Es fehlen der Titel und zahlreiche Blätter. Teils mit großen, manchmal hinterlegten, Fehlstellen. Etwas braun - und feuchtfleckig sowie mit Randläsuren.
Rudolph, Valentin
Zeitbüchlein. Darinnen gründtlich auffs kürtzest und einfeltigste angezogen
Los 1185
Schätzung
300€ (US$ 333)
Rudolph, Valentin. Zeitbüchlein. Darinnen gründtlich auffs kürtzest und einfeltigste angezogen. 74 nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre. Titel in Schwarz und Rot. Modernes Halbpergament (leicht berieben und bestoßen). Erfurt, Gregor Baumann, 1586.
VD 16 R 3467. – Zweite Ausgabe. Die erste erschien im Jahr 1580 in der Offizin von Donat Richtzen in Jena. – Papierbedingt leicht gebräunt, Innengeleng leicht offem beim zweiten Blatt. Vereinzelt braunfleckig und mit kleinen Einrissen.
Sadoleto, Jacopo. Epistolarum libri sexdecim. Nunc multò quàm antehac unquàm diligentius recogniti, atque in lucem aediti. Eiusdem ad Paulum Sadoletum epistolarum liber unus. His insuper adiectus commentarius Antonij Florebelli vitam autoris eleganter declarans. 8 Bl., 743 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 15,5 x 9,5 cm. Grüngestrichener Pergamentband d. Z. (stärker berieben, ohne Schließbänder). Köln, Peter Horst, 1580.
VD16 S 1261. – Sechster Kölner Druck der gesammelten Briefe des italienischen Kardinals und humanistischen Gelehrten Jacopo Sadoleto (1477-1547). – Stellenweise mit verblassten Feuchtigkeitsrändern.
Sammelband
mit drei juristischen Drucken. Frankfurter Rechtsbücher, gedruckt bei den Erben Christian Egenolff
Los 1187
Schätzung
400€ (US$ 444)
Sammelband mit drei juristischen Drucken, teils illustriert. Frankfurter Rechtsbücher, gedruckt bei den Erben Christian Egenolff. 31,5 x 20,5. Leder d. Z. (Bezug des Vorderdeckels stark lädiert und mit Fehlstellen) über 5 Bünde mit 12 Messingbeschlägen. Titel in Schwarz und Rot. Frankfurt, Erben Christian Egenolff, 1569-1573.
I. Justinianus. Institutiones imperiales. Instituten und underweisung ... in gemeine Teutsche sprach bracht ... Durch J. Göbler ... Jetzt aber ... durch H. Knausten durchauß in schöne frage und antwort verfasset. CCIII (recte 213) S., 3 Bl. Mit 13 Textholzschnitten sowie einem doppelblattgroßen Stammbaum in Hozschnitt. Frankfurt, Christian Egenolffs Erben, 1569. - Erste deutsche Ausgabe mit dem Frage- und Antwortkatalog von Heinrich Knaust. - STC 746. VD16 C 5244. Vgl. Stintzing-Landsberg I, 584, 7 und 565.
II. Justin Gobler. Spiegel Der Rechten Auß Natürlichem, den Beschribnen, Geystlichen, Weltlichen, vnnd andern gebräuchlichen Rechten, Auch gemeynen im Heyligen Reich Teutscher Nation, Constitutionen und Ubungen zugericht. 4, 273 Bl. Frankfurt, Erben Christian Egenolff, 1573. - VD16 G 2317.
III. Statutenbuch, Gesatz, Ordnungen und Gebrauch, Keyserlicher, Allgemeyner, und etlicher Besonderer Landt und Stett Rechten. Jetzung auffs new und zum vierdten mal revidirt, gebessert und uber vorige Edition gemehrt. 4 Bl., 161 S., 1 Bl. Mit Titel- u. 18 Textholzschnitten.Frankfurt, Lechler für Egenolff Erben, 1572. - VD16 D 713. – Papierbedingt gebräunt, etwas fleckig.
Scaliger, Julius Caesar. Exotericarum exercitationum liber quintus decimus de subtilitate, ad Hieronymum Cardanum. 4 nn., 476 num., 31 nn., 1 w. Bl. Mit einigen Textholzschnitten. 22,5 x 15,5 cm. Späteres flexibles Pergament (etwas fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Paris, Vascosan, 1557.
STC 396. Adams S 579. Durling 4091. Wellcome I, 5806. – Erste Ausgabe. Julius Caesar Scaliger (eigentlich Giulio Bordone della Scala), geboren 23. April 1484 in Riva am Gardasee und gestorben 21. Oktober 1558 in Agen, war Philosoph, Philologe, Ästhetiker und Arzt. Er wurde mit 12 Jahren Page Kaiser Maximilians I., dem er 17 Jahre lang, auch als Soldat, diente, studierte dann in Bologna Philosophie, besonders die des Duns Scotus. Eine zeitlang trug er sich mit dem Gedanken, dem Franziskanerorden beizutreten, zog es jedoch vor, seine militärische Laufbahn unter König Franz I. von Frankreich fortzusetzen, wobei er sich auch in vielen Feldzügen auszeichnete. 1529 ließ er sich als praktischer Arzt in Agen in Frankreich nieder. In umfassendem Selbststudium gewann er eine seltene Kenntnis der klassischen Literaturen. Berühmt war er seinerzeit aufgrund seiner ausgebreiteten Sprachkenntnisse und außergewöhnlichen Körperkräften und etwas berüchtigt wegen seines polemischen Temperaments, das besonders Erasmus und Cardanus zu spüren bekamen. Für die Philosophie hat er vor allem durch seine Aristoteleskommentare gewirkt. – Etwas gebräunt und stockfleckig. Auf dem Titel ein gelöschter Namenseintrag (vermutlich der Arzt Pierre Maynier) und der des Medizinprofessors Antoine Mérindol (1570-1624), von 1610 bis 1643 Leibarzt von König Ludwig XIII. Der Text mit zahlreichen hs. Marginalien von Maynier und Mérindol.
Scheurl, Christoph
Sacerdotum defensorium libellus de sacerdotum ac rerum ecclesiasticarum praestantia
Los 1189
Schätzung
250€ (US$ 278)
Scheurl, Christoph. Sacerdotum defensorium libellus de sacerdotum ac rerum ecclesiasticarum praestantia. 14 Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. 18,8 x 14 cm. Modernes Halbpergament. (Landshut), Johann Weyssenburger, (1516).
VD16 S 2801. – Vierte, bei Weyssenburger erschienene Auflage. Die erste Ausgabe erschien 1511 in Leipzig. Christoph Scheurl (1481-1542) war bis 1511 Proffessor und Rektor der Universität Wittenberg und wurde dann als Ratskonsulent nach Nürnberg berufen. Zu Anfang der Reformation vermittelte er zwischen Johannes Eck und Martin Luther, half bei der Verbreitung der 95 Thesen und war interessiert an der Einheit der Kirche. Doch mit der Zeit wandte er sich immer mehr von den Reformatoren ab und stellte sich 1530 endgültig auf die Seite der Katholiken. – Modernes Exlibris. Kaum eselsohrig und fleckig. Gut erhalten und selten.
(Schildo, Eustachius). Spielteufel. Ein Gemein Ausschreiben, von der Spieler Brüderschafft und Orden, sampt jren Stifftern, guten Wercken und Ablas. Mit einer kurtzen angehengter Erklerunge, nützlich und lustig zu lesen. 51 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 14,5 x 9 cm. Neuerer Pappband (berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Oberursel, Nicolaus Heinrich d. Ä., 1561.
VD16 S 2855. – Vierter Druck des zuerst 1557 in Frankfurt an der Oder bei Johann Eichhorn erschienenen Spielteufel des Kirchhainer lutherischen Kantors Eustachius Schilde. "Dieser mehrfach aufgelegte Prosatractat, der 1569 in das Theatrum diabolorum aufgenommen wurde, gehört durchaus in den Rahmen der damaligen Teufellitteratur hinein: in breiter Predigt, deren Sprache deutlichen Einfluß Luther's zeigt, wird ausgeführt, wie der Spielteufel eine ganze Legion anderer Teufel, sogar den Mordteufel, im Gefolge habe, wie der Spieler alle zehn heiligen Gebote durch sein Laster übertrete, wie schon die vier Farben der Karten den Verständigen warnen müßten. Origineller klingt die Einleitung: die Schrift beginnt mit einem Ausschreiben der Spitzbuben, Dopler und aller Spielbrüder, in dem sie im Namen ihres Abgotts, des Spielteufels, zum Eintritt in ihre Brüderschaft einladen, ihre guten Werke und ihres Gottes Ablaß rühmen, alles natürlich ironisch" (ADB XXXI, 209). – Etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.
Seuse, Heinrich
Der ewigen Weyßheit buechlin. Dillingen, Sebald Mayer, 1567. Erste von Adam Walasser (gest. 1581) herausgegebene Ausgabe
Los 1191
Schätzung
4.500€ (US$ 5,000)
(Seuse, Heinrich). Der ewigen Weyßheit buechlin, vol Christlicher hailsamer lehrermanung und betrachtung: vor zwey hundert Jaren, durch den hocherleuchten, Gotseligen Prediger Amandum gemacht, und jetzt widerumb von newem, allen fromen Christen zum trost und stercke, im Truck außgangen. 16 nn., 208 num. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnittbordüre und 28 Textholzschnitten. 14,5 x 8,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas stärker berieben, Ecken gering bestoßen). Dillingen, Sebald Mayer, 1567.
VD16 S 6102. Bucher, Dillingen 251. – Erste von Adam Walasser (gest. 1581) herausgegebene Ausgabe der seelsorgerischen Hauptschrift des Mystikers Heinrich Seuse (1295-1366). Einer der wenigen deutschsprachigen Suso-Drucke des 16. Jahrhunderts, zugleich einzige Dillinger-Ausgabe und die einzige Ausgabe mit diesen Holzschnitten, die laut Bucher (S. 15) zum Teil Matthias Gehrung zugewiesen werden (vgl. Thieme-Becker XIII, 487ff.). Der Dominikanermönch Heinrich Seuse war seit 1323 ein begeisterter Schüler von Meister Eckhart und verfasste unter dessen Einfluss neben dem Büchlein der ewigen Weisheit auch ein Buch der Wahrheit. Im Jahr 1831 wurde er von Papst Gregor XVI. seliggesprochen. – Etwas braun- oder fingerfleckig, Titel komplett alt hinterlegt. Insgesamt wohlerhalten. - Sehr selten.
Spalatin, Georg. Ein getrew Unterricht, aus Gottes wort, vor allem dem das ein Christen mensch wissen sol. An den Rath und gemeyne Stadt zu Schweynfordt, in Francken, Im Elendt genant. 18 (statt 20) nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 19,5 x 14,5 cm. Moderner Pergamentband mit goldgeprägtem RTitel. Zwickau, Wolfgang Meyerpeck d. Ä., 1533 (Kolophon: 1534).
VD16 S 7421. – Erster Druck der Flugschrift Spalatins. – Es fehlen die ersten beiden Textblatt Aii und Aiii. Titel gebräunt und mit kleiner Tintensignatur im oberen Rand, sonst nur vereinzelt etwas gebräunt.
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