Planimeter
Messgerät zur Ermittlung von Flächeninhalten auf Landkarten. Messinginstrument
Los 350
Schätzung
120€ (US$ 133)
Planimeter. Messgerät zur Ermittlung von Flächeninhalten auf Landkarten. Edelstahlinstrument mit Messingelementen, ein Gestängearm graviert mit "G. Coradi Zürich". Länge: 23 cm. Im Original-Lederetui (diese berieben und bestoßen) mit Klappdeckel und zwei Metallschließen, innen mit violettem Samt ausgekleidet. 9 x 25 x 4,5 cm. Danzig, Werkstatt Victor Lietzau, um 1906.
Das Polarplanimeter ist ein Messinstrument, das 1854 von dem Schweizer Mathematiker und Physiker Jakob Amsler-Laffon (1823-1912) entwickelt wurde. Es dient der Bestimmung von Flächeninhalten und fand insbesondere in der Kartografie und Landvermessung Anwendung, etwa zur Flächenberechnung auf Karten und Plänen. Das Gerät besteht typischerweise aus einem Polarm, einem Fahrarm sowie einem Messrad, dessen Rollbewegung proportional zum eingeschlossenen Flächeninhalt ist.
Das vorliegende Gerät wurde vermutlich von Gottlieb Coradi (1847-1929), einem Schweizer Feinmechaniker und Hersteller, geeicht und über sein Mathematisch-Mechanisches Institut G. Coradi in Zürich vertrieben. Zu seinen Erfindungen zählen das Scheibenrollplanimeter (1884) und das Scheibenpolarplanimeter (1891). Seine Instrumente wurden unter anderem auf der Weltausstellung in Paris 1900 sowie 1937 im Erfindersaal präsentiert. Coradi prägte die Weiterentwicklung des Planimeters und hielt zahlreiche Patente im Bereich der mechanischen Messtechnik. – Mit Gebrauchs-, Alters- und Handhabungsspuren.
Priestley, Joseph und
Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Optik
Los 351
Schätzung
750€ (US$ 833)
Priestley, Joseph. Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Optik, vorzüglich in Absicht auf den physikalischen Theil dieser Wissenschaft. Aus dem Englischen übersetzt und mit Anmerkungen und Zusätzen begleitet von Georg Simon Klügel. 2 Teile in 1 Band (durchgehend paginiert). 1 Bl., XIII (recte: XIV) S., 1 Bl. (Inhalt), 234 S. (recte: 254); 1 Bl., (S. 255-)568, 4 Bl. (Register). Mit 16 gefalteten Kupfertafeln. 24,5 x 20 cm. Schlichter Pappband d. Z. (stärker fleckig, berieben, beschabt und bestoßen). Leipzig. Johann Friedrich Junius, 1775-1776.
Hirschberg 88, 149, 6. Vgl. Slg. Becker 308. – Erste deutsche Ausgabe des maßgeblichen Standardwerks. "Das erste Werk dieses Inhalts und darum sehr wichtig, trotz zahlreicher Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten, die von dem deutschen Übersetzer zum großen Teil berichtigt sind" (Hirschberg). Joseph Priestley (1733-1804) - Entdecker des Sauerstoffs - war ein unermüdlicher Schriftsteller und Verfasser zahlreicher wichtiger Grundlagenwerke zur Geschichte der Naturwissenschaften. Behandelt die optischen Entdeckungen von Descartes bis Newton, die Tafeln verdeutlichen die optischen Grundlagen und zeigen Linsen, Prismen usw. Mit einer Geschichte der Mikroskope und Teleskope. "This work presents one of the earliest historical account of the theories of vision, light, and color. Its value lies chiefly in its distillation and narration of the works of others. Priestley, a supporter of the corpuscular theory of light, sought to provide direct experimental proof for this hypothesis in opposition to the wave theory" (Slg. Becker 308). – Schwach braunfleckig, sonst wohlerhalten.
Runge, Friedrich Ferdinand
Der Bildungstrieb der Stoffe
Los 352
Schätzung
6.000€ (US$ 6,667)
Früheste Beispiele der Papierchromatographie
Runge, F(riedrich) F(erdinand). Der Bildungstrieb der Stoffe. Veranschaulicht in selbständig gewachsenen Bildern (Fortsetzung der Musterbilder). 30 Bl. Mit 22 kleinen (auf dem Titel) und 61 größeren (auf den Tafeln) montierten Orig.-Farbmustern. 42,5 x 25,5 cm. Lose Blatt in Halbleinen-Mappe d. Z. (stärkere Gebrauchsspuren). Oranienburg, Selbstverlag, 1855.
Poggendorff II, 722. DSBXI, 616. – Erste Ausgabe der bereits 1822 eingereichten und 1855 im Druck erschienenen Dissertation des aus Hamburg-Bergedorf stammenden und die letzten Lebensjahrzehnte in Oranienburg wirkenden Chemikers und Mediziners Friedrich Ferdinand Runge (1794-1867). Bei seinen hier vorliegenden Experimenten mit der Verteilung von Farbstoffen auf saugfähigem Papier, sogenannten Ringchromatographien, handelt es sich um die wissenschaftliche Erstbeschreibung derartiger Phänomene. Bemerkenswerte Darstellung chemischer Reaktionen, durch die Runge zum Vorläufer der Selbstorganisationstheorie der Natur wurde. Verschiedene chemische Verbindungen aus Salzen, Metallen, Säuren etc. bilden, im flüssigen Zustand auf saugfähiges Papier gebracht, verschiedene kreisförmige Muster. Diese hier zusammen mit den gedruckten Erklärungen (Nummer 1-32 und Schlussbemerkung) auf gestrichenes Papier montiert. Die Nummern 1 bis 5 mit je 1, die Nummern 6 bis 30 mit je 2, die Nummern 31 und 32 mit je 3 montierten Farbmustern. Ein moderner Reprint erschien 2014 in der von Judith Schalansky herausgegebenen Reihe der "Naturkunden" im Berliner Verlag Matthes und Seitz: "Schwebende, organische Farbtriebe wandern über das Papier, erblühen zu berauschenden psychedelischen Mustern in erstaunlich intensiven Tönen" (Verlagswerbung). – Exemplar mit deutlichen Erhaltungsmängeln: Alle Tafeln aus der Bindung gelöst, mit kleineren Randläsuren und durchgehend mal mehr, mal weniger fleckig sowie mit unterschiedlich stark ausgeprägten Feuchtigkeitsrändern. Die Farbmuster allerdings nur teilweise betroffen, diese teils etwas verblasst, gelöst oder lose. Titel papierbeding gebräunt, eine der dort montierten 22 kleinen Farbmuster mit Fehlstelle. Exemplar aus dem Besitz des Mikrobiologen und Robert Koch-Schülers Paul Lindner (1861-1945), langjähriger Leiter der Abteilung für Reinkultur am Institut für Gärungsgewerbe und Stärkefabrikation der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin, mit dessen Besitzeintrag auf dem Titel. Lose beiliegend ein maschinenschriftliches Begleitschreiben eines Berliner Kollegen namens Schmehlik vom 19. März 1913, der das Exemplar ausgeliehen hatte und nun zurückgibt, mit einem Hinweis auf die schon damals bekannte Seltenheit ("Es empfiehlt sich, das Werk gut zu verwahren"). - Sehr selten.
Scarella, Giovanni Battista. De magnete libri quatuor. 2 Bände. 5 (statt 6) Bl., LI, 320 S.; 3 (statt 4) Bl., 352 S. Mit gestochener Titelvignette, gefalteter Kupfertafel und Kupferstichkarte. 26 x 19,5 cm. Moderner Halbleinenband mit RSchild. Brescia, J. M. Rizzardi, 1759.
Riccardi 1/II, 431, 2. Wheeler 399. Honeyman Coll. 2772. – Erste Ausgabe. "Magnetic theory and method of making magnets" (Wheeler). – Es fehlt jeweils ein Blatt der Vorstücke, wohl der Vortitel. Behutsam gewaschenes, dennoch etwas stockfleckiges Exemplar. Titel von Band I sowie mehrere weitere Blatt mit restaurierten Fehlstellen. Die Karte mit Quetschfalten.
Schäffer, Johann Gottlieb. Die electrische Medicin oder die Kraft und Wirkung der Electricität in dem menschlichen Körper und dessen Krankheiten besonders bey gelähmzen Gliedern. 5 Bl., 84 S. Mit gestochenem Frontispiz. 21 x 17 cm. Etwas späterer schlichter Pappband (etwas fleckig und lichtrandig). Regensburg, Johann Leopold Montag, 1766.
Poggendorf II, 769. – Zweiter Druck der zuerst 1752 noch im kleineren Oktavformat erschienenen Abhandlung. Johann Gottlieb Schäffer (1720-1795) wirkte u. a. als Leibarzt des Fürsten von Thurn und Taxis und der Regensburger Bischöfe. Das Frontispiz mit dem Titel "Medicina electrica" zeigt verschiedene Behandlungsapparate und deren Anwendung beim Patienten. – Ein Blatt der Vorrede mit etwas größerem Braunfleck, sonst nur gering fleckig und insgesamt wohlerhalten.
Scheibel, Johann Ephraim
Vollständiger Unterricht vom Gebrauch der künstlichen Himmels- und Erdkugel
Los 355
Schätzung
300€ (US$ 333)
Scheibel, Johann Ephraim. Vollständiger Unterricht vom Gebrauch der künstlichen Himmels- und Erdkugel, nebst einer vorläufigen Erklärung der ersten Gründe der Geometrie und Einleitung in die sphärische und theoretische Astronomie. 328 S., 7 Bl. Mit gestochenem Frontispiz. 17,5 x 10 cm. Halbleder d. Z. (etwas berieben, vorderes Rückengelenk leicht geöffnet) mit goldgeprägtem RSchild. Breslau, Johann Friedrich Korn d. Ä., 1779.
VD18 11600365. – Erste Ausgabe. Das seltene Werk beinhaltet folgende Themen: "Vorläufiger Unterricht aus der Geometrie", "Anfangsgründe der sphärischen Astronomie", "Von den Weltkörpern und dem Weltgebäude", "Einrichtung und Gebrauch der künstlichen Himmelskugel", "Einrichtung und Gebrauch der künstlichen Erdkugel". – Vordere Innengelenk offen, Vorsätze leimschattig, papierbedingt etwas gebräunt sowie teils braunfleckig.
Smith, Robert
Vollständiger Lehrbegriff der Optik. Altenburg, Richter, 1755
Los 356
Schätzung
450€ (US$ 500)
Smith, Robert. Vollständiger Lehrbegriff der Optik. Mit Aenderungen und Zusätzen ausgearbeitet von Abraham Gotthelf Kästner. 12 Bl., 531 S., 2 Bl. Mit gestochener Titelvignette und 22 gefalteten Kupfertafeln. 23 x 17,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, fleckig, bekratzt und mit fehlender oberer Ecke am RDeckel). Altenburg, Richter, 1755.
Graesse VII, 424. Poggendorff I, 1219. Martin 201. Vgl. Houzeau-Lancaster I, 3323. – Das Werk "Complete system of opticks" stammt von dem englischen Mathematiker Robert Smith (1689-1768) und wurde im Jahre 1738 erstmals veröffentlicht. Das hier vorliegende Werk ist die erstmalige deutsche Übersetzung von A. G. Kästner. "The most influential optical textbook of the 18th century" (DSB XII, 477). – Papierbedingt leicht gebräunt, mit wenigen Stock- und Fingerflecken sowie leichten Knickspuren. Titel mit zwei moderneren Besitzstempel " F. Weeren" und "Hugo Schröder Optisches Institut Hamburg". Hugo Schröder (1834-1902) leitete eine renommierte Optikerwerkstatt in Hamburg, die unter anderem Objektive für Teleskope der Sternwarte Hamburg herstellte.
Spengler, Joseph
Optick Catoptrick und Dioptrick in Zween Theilen. Augsburg, Matthäus Rieger und Söhne, 1775
Los 357
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Spengler, Joseph. Optick Catoptrick und Dioptrick in Zween Theilen. Der erste enthält die allgemeinen Grundsätze dieser Wissenschaften: Der andere giebt hinreichenden Unterricht von der Verfertigung, dem Gebrauche und den Vortheilen fast aller optischen Instrumente. 8 Bl., 347 (recte 355) (1) S. Mit 14 gefalteten Kupfertafeln. 19,5 x 11,5 cm. Pappband d. Z. (berieben und bestoßen) mit hs. Rückenschild (stark beschabt). Augsburg, Matthäus Rieger und Söhne, 1775.
VD18 12014745 (Einzige Ausgabe). De Backer-Sommervogel VII, 1435. Clay-Court, History of the microscope, 211. Poggendorf II, 970. Rosenthal, Technologie 293. – Beschreibt im umfangreicheren praktischen Teil eine Vielzahl optischer Instrumente (Mikroskope, Fernrohre, Teleskope etc.) mit Berechnungen und Tabellen. Im letzten Kapitel wird die von G. F. Brander erfundene "optische Universalmaschine" vorgestellt, eine abgewandelte Camera Obscura mit insgesamt 9 Funktionen. Joseph Spengler (1736-1776) lehrte Mathematik und Philosophie in Dillingen bzw. Augsburg und stand mit dem befreundeten Brander in regem Austausch. – Stellenweise mit Wurmgängen in den Rändern, nur an wenigen Stellen bis in den Druck. S. 243 u. 245 dadurch mit Randfehlstelle im unteren Eck. Ganz vereinzelt ein paar Flecken. S. 137-144 doppelt paginiert. Alter Besitzereintrag (Bleistift) auf dem Vorsatz.
Wendler, Franz
Methodus cometae practica. Görlitz, J. Rhambaw, 1619
Los 358
Schätzung
220€ (US$ 244)
Wendler, Franz. Methodus cometae practica. Dieser Comet oder Wunderstern ist am und in firmamento erschienen. 22 Bl. Mit Titelholzschnitt. 19 x 15,5 cm. Moderner Umschlag (stark lädiert). Görlitz, Johann Rhambaw, (1619).
VD17 23:289489U. Zinner 4798. – Der Komet "C/1618 W1" konnte zwischen 1618 und 1619 durch seine Helligkeit mit dem bloßen Auge gesehen werden und ist der erste Komet, der mit einem Fernrohr beobachtet wurde. Doch meist wurde er als Gott gesandte Mahnung, großes Unglück und nach etwa 1630 als Vorzeichen des Dreißigjährigen Krieges gedeutet. – Wurmspur (kaum Textverlust), knapp beschnitten, Blatt Aii und Aiii teils aus der Bindung gelöst, Blatt Eii und Eiii lose. Zum Schluss stark gebräunt, Fiche im hinterem Innenspiegel.
PFLANZEN- UND TIERBÜCHER
Albin, Eleazar. Natural history of english song-birds, and such of the foreign as are usually brought over and esteem'd for their singing. Third edition. 2 Bl., 96 S., 2 Bl. Mit gestochenem Frontispiz und 23 Kupfertafeln. 17,5 x 11 cm. Moderner Halblederband mit goldgeprägtem RTitel. London, C. Ware, (1759).
Nissen, Vogelbücher 17. – Dritte Auflage des erstmals 1737 erschienen klassischen Werks zum Thema. Mit einem Anhang "How to order the canary-birds in breeding; likewise their diseases and cure". – Gering fleckig, Frontispiz im oberen Rand gebräunt, Titel dort hinterlegt (geringer Buchstabenverlust beim Haupttitel). Die Tafeln mit Abklatsch.
Algen-Album zur Erinnerung an Venedig. Mit 50 montierten Algenproben auf Karton mit je einer goldgeprägten Bordüre. 20 x 13,5 cm (Algen); 25 x 36 cm (Blattgröße). Leder-Kassette d. Z. (leicht berieben und angestaubt) mit goldgeprägtem DTitel, 4 Messingbeschlägen und einer Messingschließe. Deutschland um 1920.
Hübsche Sammlung verschiedener Algen aus Venedig, die gepresst, getrocknet und auf Papier montiert wurden. – Leicht gewellt sonst gutes Exemplar.
Bechstein, Johann Matthäus
Naturgeschichte der Stubenthiere. Vögel
Los 361
Schätzung
150€ (US$ 167)
Bechstein, Johann Matthäus. Naturgeschichte der Stubenthiere. Vögel. Dritte vermehrte und verbesserte Auflage. XXVI, 764 S. Mit kolorierter gestochener Titelvignette und 16 kolorierten Kupfertafeln. 17 x 10 cm. Moderner marmorierter Halblederband mit goldgeprägtem RTitel. Gotha, Ettinger, 1812.
Lindner 117.03. Nissen 83. Wood 227. – Dritte Auflage. Die schönen Kupfer zeigen zumeist verschiedene Papageienarten. – Gering braunfleckig, die Tafeln schwach gebräunt, Titel mehrfach gestempelt. Exemplar aus der "Bibliotheca Tiliana", mit entsprechendem Exlibris auf dem Innenspiegel.
Besler, Basilius
I. Amarantus Spicatus. II. Amarantus Cristatus
Los 362
Schätzung
450€ (US$ 500)
Besler, Basilius. I. Amarantus Spicatus. II. Amarantus Cristatus. Kolorierter Kupferstich aus "Hortus Eystettensis". 47 x 39,5 cm (Plattenrand). Unter Glas mit Passepartout im goldgeprägtem Holzprofilrahmen. Nürnberg, Eichstätt, 1713.
Die Graphik zeigt das Getreide "Amaranth", ein nährstoffreiches Pseudogetreide, mit ihren magentafarbenen Blüten. – Gutes Exemplar im kräftigen Kolorit. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.
Bloch, Marcus E.
Ökonomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands
Los 363
Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)
Bloch, Marcus E. Ökonomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands. 3 Bände. Mit 108 kolor. Kupfertafeln. 19,5 x 12 cm. Pappbände d. Z. mit vergold. Deckelfilete, reicher RVergoldung und goldgepr. RSchild (etwas bestoßen und berieben). Berlin, auf Kosten des Verfassers, 1783-1785.
Nissen ZBI 415. – Erste Ausgabe des berühmten Werkes in der Oktav-Ausgabe. "Das ichthyolog. Hauptwerk des vorigen Jahrhunderts, welches ... die heimischen Fische ausgezeichnet charakterisiert" (ADB II 708). Die dekorativen Tafeln in frischem, zeitgenössischen Kolorit nach Zeichnungen von Joh. Aug. Krüger jun., gestoch. von Bodenehr und A. F. Schmidt. – Vorsätze mit Besitzvermerk ("Betin aJentsch Brochotschine 1900"), Titel im weißen unteren Rand mit altem Stempel in Kurrentschrift ("Fried. Jentsch"); teils etwas gebräunt und vereinzelt braunfleckig; insgesamt wohlerhaltenes und schönes Exemplar. Bloch wurde 1723 in Ansbach geboren. Er war Arzt in Berlin und starb 1799 in Karlsbad.
Cori, Carl Isidor. Zeichnerischer Teilnachlass mit ca. 160 Orig.-Feder- und Bleistiftzeichnugen. Konvolut in leinenbezogener Archivbox d. Z. (lädiert). Wohl Wien um 1920.
Zeichnerischer Teilnachlass des österreichischen Zoologen und Hochschullehrers Carl Isidor Cori (1865-1954), wohl Vorarbeiten und Studien zu verschiedenen Publikationen aus seinen Forschungsgebieten Meeresbiologie und Anatomie der Wirbellosen. "Als Arbeitsgebiet wählte (Cori) die vergleichende Anatomie der Wirbellosen, speziell von Gruppen mit problematischer Stellung im System und in der Phylogenie, wie die Kamptozoa und Phoronidea. Seine späteren Monographien dieser Gruppen in verschiedenen Sammelwerken sind reich an neuen Ergebnissen. Unter Ernennung zum außerordentlichen Professor übernahm er 1898 die Leitung der zoologischen Station in Triest, die er in der Folge, nicht zuletzt durch die von ihm eingerichteten meeresbiologischen Ferialkurse, die Gäste aus aller Welt anlockten, zu einem Institut von internationalem Ruf ausbaute. Als Initiator und Organisator erwarb sich Cori große Verdienste um die Adriaforschung" (NDB III, 360). Die rund 160 vorhandenen, teils überaus akkurat ausgeführten Orig.-Feder- und Bleistiftzeichnungen sind zumeist aus Kartonblättern herausgeschnitten oder sauber montiert und zeigen zahlreiche Darstellungen von Meeresbewohnern wie Krebse, Schnecken, Fische, Quallen, Algen etc. Ferner vorhanden ist eine Folge von sechs Papptafeln mit weiteren 80 Orig.-Zeichnungen mit anatomischen Details, die wohl als Druckvorlage dienten, sowie eine Fülle von weiteren Bleistiftzeichnungen mit Entwürfen und Skizzen auf dünnem Papier und teils erläuterndem Text, zumeist in beschrifteten Papierumschlägen. Beiliegend ein eigenhändiger zweiseitiger Brief seines Sohnes Carl Ferdinand Cori (1896-1984), Pharmakologe und Nobelpreisträger, an seine Schwester Margarete, verheiratete Mainx (1905-2000) zum Tod des Vaters am 31. August 1954. Datiert Seal Harbor, Maine den 3. September 1954. Auf Briefpapier der Washington University Saint Louis und in frankiertem Briefumschlag.
Dietrich, David. Forstflora oder Abbildung und Beschreibung der für den Forstmann wichtigen Bäume und Sträucher, welche in Deutschland wild wachsen, so wie der ausländischen, daselbst im Freien ausdauernden. Zweite ganz umgearbeitete Auflage. 2 Teile in 1 Band. 5 Bl., 127 S.; 78 Bl. Mit zusammen 286 (statt 287) kolorierten Kupfertafeln. 25,5 x 20 cm. Moderner Halblederband mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Jena, August Schmid, 1838-1840.
Nissen 487. Pritzel 2256. – Der Band II mit Untertitel "Abbildung und Beschreibung der für den Forstmann nützlichen und schädlichen Kräuter, welche in Deutschland wachsen. Die Tafeln mit Detailabbildungen der Bäume, Kräuter, Pilze, Blätterzweige, Blüten, Früchte, Samen etc. Text mit Erläuterung, Standortbeschreibung und wirtschaftlicher Bedeutung und Nutzen. – Es fehlt eine Tafel. Etwas gebräunt und fleckig, Titel von Band I mit hinterlegtem Riss, Titel von Band II komplett hinterlegt
Drei Vogelstudien. Ein Specht, Papagei und Fink auf Astwerk
Gouache und Deckweiß über Federzeichnung auf Bütten
Los 366
Schätzung
400€ (US$ 444)
Drei Vogelstudien. Ein Specht, Papagei und Fink auf Astwerk. Gouache und Deckweiß über Federzeichnung auf Bütten. Je 26 x 20,5 cm. Um 1850.
Drei kunstvoll und naturgetreu ausgeführte Vogeldarstellungen, jeweils auf knorrigen, teils blühenden oder belaubten Ästen sitzend, vor monochrom dunkelbraunem Grund. Dargestellt sind ein Specht, ein Papagei und ein Fink - in bemerkenswerter Farbigkeit wiedergegeben: der Specht mit leuchtend rotem Nackenfleck, der Papagei mit auffallend orangefarbenem Kopf und grünem Gefieder und der Fink mit rostorange getönter Brust. – An den Rändern leicht berieben. Der braune Hintergrund mit minimalen Farbabplatzungen.
Erxleben, Johann Christian Polycarp
Anfangsgründe der Naturgeschichte (+ 2 Beigaben)
Los 367
Schätzung
300€ (US$ 333)
Erxleben, Johann Christian Polycarp. Anfangsgründe der Naturgeschichte. Aufs neue herausgegeben von Johann Friedrich Gmelin. LIV S., 1 w. Bl., 756 S. Mit 6 gefalteten Kupfertafeln. 17 xc 10,5 cm. Halbleder d. Z. (fleckig und berieben) mit dezenter RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Göttingen, Johann Christian Dieterich, 1782.
VD18 11395532. Poggendorff I, 679. – Frühe Ausgabe der zuerst 1768 erschienenen und noch einige Male aufgelegten Naturgeschichte. Johann Christian Polycarp Erxleben (1744-1777) gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Tiermedizin. Behandelt Säugetiere, Vögel, Amphibien, Fische, Insekten und das Mineralreich. – Etwas fleckig. – Dabei: J. E. v. Reider und C. W. Hahn. Fauna Boica oder gemeinnützige Naturgeschichte der Thiere Bayerns. Dritte Abtheilung. Amphibien. XII S. Mit 24 kolorierten Kupfertafel mit jeweils dazugehörigem Erläuterungsblatt. Interimspappband d. Z. Nürnberg, C. H. Zeh, 1832. - Abbildungen und Beschreibungen naturhistorischer Gegenstände. Hefte II, IV und V. Mit zusammen 38 Kupfertafeln. OBrochuren. Berlin, Friedrich Franke, um 1830.
Ettingshausen, Constantin von und Pokorny, Alois
Carex pallescens Linn
Los 368
Schätzung
220€ (US$ 244)
Ettingshausen, Constantin von und Alois Pokorny. Carex pallescens Linn. Tab. 112. Naturselbstdruck in Sepia aus "Physiotypia plantarum austriacum". 43,5 x 29,5 cm (Plattenrand) bzw. 57,5 x 40,5 cm (Blatt). Mit Passepartout. Wien, Hof- und Staatsdruckerei, um 1855.
Vgl. Fischer 69. Jagddruck im Dienst der Botanik (1986) 60. Nissen BBI 613. Pritzel 2756. Stafleu & Cowan TL2 1723. – Der vorliegende Druck stammt aus dem Werk "Physiotypia plantarum austriacum" von dem Paläobotaniker Constantin von Ettingshausen und Alois Pokorny (1826-1886). Die beiden Wissenschaftler verfolgten das Ziel, das Druckverfahren "Naturselbstdruck" zu verbessern und lehrten ihre Erkenntnisse als Lehrer und Dozenten an unterschiedlichen Wiener Einrichtungen.
Die Technik "Naturselbstdruck" wurde von Alois Auer von Welsbach (1813-1869) erfunden und in seinem Werk "Die Entdeckung des Naturselbstdruckverfahrens" veröffentlicht. Darin wird das Verfahren beschrieben, wie man unter Verwendung von Naturobjekte, z. B. Blätter von Pflanzen, Druckgraphiken herstellen kann. – Leicht stockfleckig am Rand und mit kleinem Montagelöchlein am oberen Steg.
Fitzinger, Leopold Joseph
Bilder-Atlas zur wissenschaftlich-populären Naturgeschichte der Amphibien
Los 369
Schätzung
600€ (US$ 667)
Fitzinger, Leopold Joseph. Bilder-Atlas zur wissenschaftlich-populären Naturgeschichte der Amphibien. 1 Bl. Mit 108 chromolithographischen Tafeln. 29 x 22,5 cm. Modernes, grünes Chagrinleder (Rücken verblichen) mit goldgeprägtem RTitel im modernen Pappschuber. Wien, Kaiserl. Königl. Hof- und Staatsdruckerei, 1864.
Nissen 1390a. – Erste Ausgabe aus einer Reihe von Werken mit ähnlichem Titel zu verschiedenen zoologischen Gebieten, wie Säugetiere, Vögel, Fische, Amphibien und Wirbeltiere. Der österreichische Zoologe Leopold Joseph Franz Johann Fitzinger (1802-1884) war Leiter der Reptilien- und Säugetiersammlungen im Wiener Naturhistorischen Museum und Direktor des damals neu zu errichtenden Zoos im Englischen Garten München. – Titel mit Feuchtflecken, etwas fleckig und mit hs. Besitzvermerkten und Besitzstempel "K. K. Staatsmittelschule in Reichenberg", letzter wiederholt sich verso auf allen Tafeln. Insgesamt etwas fingerfleckig und vereinzelt.
Königliche Algensammlung
A son altesse royale le duc d'aoste Vice-Admiral
Los 370
Schätzung
180€ (US$ 200)
Königliche Algensammlung. A son altesse royale le duc d'aoste Vice-Admiral. Souvenir de la mer, barech de l'ocean récolté et desséché en Bretagne. Mit 53 gepressten und montierten Algen auf Tafeln. Goldgeprägter handschriftlicher Titel in Rot und Blau. 23,5 x 16 cm. Pappband d. Z. (leicht berieben und gewellt) überzogen mit goldgeprägtem Brokatpapier sowie dreiseitigem Goldschnitt. Bretagne 30 März 1868.
Sorgfältig zusammengestellte Sammlung verschiedenster Algen der Bretagne, mit hs. Beschriftung. Wohl ein Geschenk für Amadeus Ferdinand Maria von Savoyen (1845-1890), dem König von Spanien und Herzog von Aosta. – Innengelenke etwas geöffnet, gewellt, papierbedingt gebräunt und leicht stockfleckig. Mit einem Exlibris auf dem Vorsatz der Königin von Italien Elena von Montenegro (1873-1952) "Ex Libris helenae italiae reginae".
Lauche, W(ilhelm). Deutsche Pomologie. Chromolithographische Abbildung, Beschreibung und Kulturanweisung der empfehlenswerthesten Sorten. 6 Bände. Mit 300 chromolithographischen Tafeln. Ungebunden in Lederkassette d. Z. (berieben) mit 2 goldgeprägten RSchildern sowie reicher Rücken- und Deckelprägung. Berlin, Paul Parey, 1882-1883.
Nissen 1145. – Erste Ausgabe. Vollständiges Exemplar der reich illustrierten Reihe: Vorhanden sind folgende Bände: Äpfel (erste und zweite Folge); Birnen (erste und zweite Folge); Aprikosen, Pfirsiche und Wein sowie Kirschen und Pflaumen. Eine Neuausgabe erschien 1887. – Teilweise stärker stockfleckig, die den Tafeln gegenüberliegenden Textblätter teils mit leichtem Abklatsch. Die farbenprächtigen Tafeln recto aber überwiegend sauber.
Levaillant, François
Histoire naturelle des oiseaux. Paris 1801-1818
Los 372
Schätzung
38.000€ (US$ 42,222)
Prachtexemplar der Erstausgabe aus der Bibliothek der Beriah Botfield, Marquess of Bath.
Levaillant, François. Histoire naturelle des oiseaux de paradis et des Rolliers, suivie de celle de Toucans et des Barbus [bzw:] Histoire naturelle des promerops, et des guepiers, faisant suite à 'celle des oiseaux de Paradis. 3 Bände. Mit zusammen 197 (3 doppelblattgroßen bzw. gefalteten) kolorierten Kupfertafeln, gestochen von Perée und Gremilliet nach Jacques Barraband und Auguste, in Farben gedruckt von Langlois, Rousset und Millevoy mit zusätzlichem Handkolorit, teils mit Eiweiß, teils mit Gold gehöht, Tafeln auf festem Papier. Imperialfolio 51,4 x 32,7 cm. Rotes quergenarbtes Chagrin-Maroquin d. Z. (lediglich an den Kanten und Gelenken ganz gering beschabt, berieben und leicht bestoßen) auf 6 Doppelbünden mit goldgeprägtem RTitel, Blindprägung und Goldfileten, Deckel mit dreifacher goldgeprägter Fileteneinfassung, Stehkantenrifeln, goldgeprägten Innenkantenmäandern um blau-grau-rot-marmorierte Vorsatzpapiere und dreiseitigem Goldschnitt. Paris, Denné & Perlet (1801-)1806 und Denné le jeune (1806-) 1807(-1816 oder 1818).
Nissen, IVB, 559 und 560. Anker 304 und 305. Zimmer, Ayer Library S. 393 (nur Bd. I-II). Sitwell-Buchanan-Fisher, Fine Bird Books, S. 119. Ripley-Yale S. 170. H. Bradley Martin Library 144. Ronsil 1780. David Lank, Nature Classics, 1987, S. 45. – Außergewöhnlich schönes Prachtexemplar der "Naturgeschichte der Paradiesvögel, Blauracke, Tukane und Bartvögel", ferner der "Honigvögel und Bienenfresser" (so die Titel), alles exotischer, überaus buntgefiederter Vögel der Tropen und südlichen Gefilde der Erde, herausgegeben von dem Ornithologen und Forschungsreisenden François Levaillant (1753-1824). Gebürtig in Paramaribo, der damaligen Hauptstadt von Niederländisch-Guayana, dem heutigen Surinam, erforschte Levaillant vor allem die Vögel der Kapregionen Afrikas ("Histoire naturelle des oiseaux d’Afrique", 1796-1808 in 6 Bänden). In den Jahren 1801 bis 1818 veröffentlichte er dann nach den Zeichnungen des begabten Malers und Illustrators Jacques Barraband (1768-1809) das vorliegende zweibändige Monumentalwerk, zu dem noch der hier ebenfalls vorliegende Ergänzungsband mit eigenem Titelblatt gehört. Später erschien das Werk unter dem gemeinsamen Haupttitel "Histoire naturelle des oiseaux de paradis".
"As decorative pieces, Barraband’s birds are striking, and the detailed feather work and bold colouring, especially of his parrots and birds of paradise, set the style for french bird art at the beginning of the 19th century [...] The exigencies of scientific accuracy prevented him from exercising his creative talents to a degree which non-scientific freedom would have allowed. This longed-for freedom was hinted at in his birds of paradise, perhaps his finest work." (David Lank).
Die insgesamt 197 Kupfertafeln (die größte mißt ca. 81 x 51,4 cm!) stammen hauptsächlich von dem wohl bedeutendsten Vogelmaler der Zeit Jacques Barraband, der auch für die Porzellanmanufaktur von Sèvres und die Gobelinmanufaktur als Zeichner tätig war und 1807 als Professor der Blumenmalerei nach Lyon ging. Barraband war es auch, der die Dekorationen füir Napoleons Speisezimmer im Château St. Cloud schuf. Das Werk ist, zusammen mit den "Perroquets" des Verfassers, einer der Höhepunkte des französischen Farbstichs der Napoleonischen Ära, in der die Publikation von Prachtwerken der Ornithologie und Botanik durch das Herrscherhaus gefordert wurde, die als repräsentative Geschenke für gekrönte Häupter und wissenschaftliche Institutionen dienten. Über ca. 18 Jahre hinweg erschien das Werk in Lieferungen, was einige Ungenauigkeiten in der Kollation und der Tafelzählung erklärt. Das vorliegende Exemplar stimmt jedenfalls mit der bei Anker gegebenen Kollation überein.
Kollation: Band I: 2 nn. Blätter (Vortitel, Titel), 155, 11 S. (Table). - Band II: 2 nn. Bl. (Vortitel, Titel), S. 1-34, 41-48 (recte: 35-42), 43-106, 109-(112) (recte: 43-110), 111-133, 11 S. (Table), 1 nn. Bl. (Errata). Band III: 2 nn. Bl. (Vortitel, Titel), 81, 67, 52 S., 1 nicht numeriertes Bl. (Table). – Nur stellenweise minimal, unwesentlich gebräut und vereinzelt papierbedingt stockfleckig, liegt hier ein geradezu fürstliches Exemplar vor, dessen Tafeln von kundigen Kolorationskünstlern besonders minutiös und in überaus leuchtenden, ebenso dekorativen wie naturgetreuen Farben, teils unter Zuhilfenahme von Eiweishöhungen gestaltet wurde. Gebunden in grandiose Meistereinbände aus leuchtend rotem Maroquin in Chagrinmanier, stammt das Exemplar aus der Sammlung der Beriah Botfield, Marquess of Bath (vgl. die Longleat House Sale, Sotheby's, 11.6.79, Nr. 101, mit Abbildung der Einbände auf dem farbigen Frontispiz).
Loudon, Jane C. Webb. 10 kolorierte lithographische Blumentafeln aus "The ladies' flower-garden of ornamental bulbous plants". 28,5 x 23 cm. Lose Blätter mit Goldschnitt. London, William Smith, ca. 1841.
Vgl. Nissen, BBI 1235. Pritzel 5633. De Belder 221. – Zehn dekorative, sorgfältig kolorierte lithographische Tafeln mit botanischen Darstellungen von Zwiebel- und Knollenpflanzen, jeweils unten typographisch bezeichnet. Dargestellt sind u. a. Gelber Hornmohn, Gelber Steinklee, Fingerkraut, Knollige Seidenpflanze, Korallenwurzen sowie Spitzkiele. – Alle Tafeln im Bereich der Abbildung im Oval gebräunt, vereinzelt schwach stockfleckig. Linke Blattränder mit Einrissen (aus einem Buchblock gelöste Einzelblätter).
Zum Teil von der Künstlerin selbst koloriert
Merian, Maria Sibylla. Erucarum ortus, alimentum et paradoxa metamorphosis, In qua Origo, pabulum, transformatio, nec non tempus, locus, &c proprietates crucarum, vermium, papilionum, phalaenarum, muscarum, aliorumque hujusmodi exsanguium animalculorum exhibentur, in Favorem, atque insectorum, herbarum, florum, & plantarum Amatorum, tum etiam pictorum, limbolarium, aliorumque commodum exacte inquista, ad vivum delineata, typis excusa, compendiosemque descripta. 4 Bl., 64 S. Mit koloriertem Portrait-Kupfer von Houbraken, illustr. Kupfertitel zur Abteilung I und 150 kolorierten Kupfertafeln (numeriert von 1-50, I-L, 1-50) von Maria Sibylla Merian. 24, 5 x 19, 5 cm. Marmorierter, geglätteter Kalblederband d. Z. auf 5 Bünden, mit Rückenschild, vergold. Rückentitel, zweifacher vergold. Bordüre à la dentelle mit Eckfleurons und zentralem Medaillon. Goldschnitt. In marmorierter Halbleinen-Kassette. Amsterdam, Joannes Oosterwyk, per Dictam Mariam Sibillam Merian unquam Composita, Prostant (1718).
Nissen, BBI 1342. Landwehr, Dutch Books with Coloured Plates, 135. Pfeiffer A 7. Wettengl Kat. Nr. 155. – Erste lateinische Gesamtausgabe aller 3 Teile (hier lediglich wie oft bei Zusammenbindung ohne das Frontispiz von Schnyvoet und die beiden Titelkupfer zu Teil II und III). Abgebildet sind verschiedene Schmetterlinge, Raupen und andere Insekten mit deren pflanzlicher Nahrung. Da die Raupen und Schmetterlinge auf den Pflanzen bzw. Blumen dargestellt sind, auf denen sie leben, gehört das Werk der Sib. Merian zugleich zu den schönsten Pflanzenbüchern ihrer Zeit. "Vom rein künstlerischen Standpunkt enthalten ihre Werke die weitaus besten Schmetterlings-Darstellungen, welche bis dahin erschienen waren. Sie hat es verstanden ihren Werken als Buchschöpferin eine Form zu geben, welche dieselben unter die schönsten und eindrucksvollsten Veröffentlichungen aller Zeiten einreiht, so daß sie noch heute das Entzücken aller Bücherliebhaber und aller Liebhaber der Natur bilden ... " (Pfeiffer).
Bei dem Portrait und dem Titelkupfer im vorliegenden Exemplar handelt es sich um Umdrucke. Sie weisen die bei E. Rücker (M. S. Merian, 1967) hierfür genannten Merkmale auf (S. 15): sie haben zarte Linien, keinen Plattenrand und sind seitenverkehrt, da bei dem Umdruckverfahren ein Druck vom druckfrischen Papier als Abklatsch abgenommen wird. Diese Form des Umdrucks war ein von M. S. Merian geschätztes Verfahren, welches sie nur bei den wenigen Exemplaren benutzte, die sie selbst kolorierte. "Begreiflicherweise ist die Anzahl der Umdruckexemplare gering. Beim Raupenbuch sind sie eine solche Ausnahme, daß die gesamte Merian-Literatur davon gar nicht Kenntnis nimmt" (Rücker S. 15). Es handelt sich hier also um eines jener wenigen Vorzugsexemplare, das von Maria Sibylla Merian oder ihren Töchtern - da sie schon 1717, also ein Jahr vor Drucklegung - koloriert wurde. E. Rücker beschreibt nur ein vollständiges Exemplar des Raupenbuches mit Umdrucken; nämlich das der Stadtbibliothek Frankfurt, in dem wohl alle 150 Kupferstiche im Umdruckverfahren hergestellt sind (Rücker S. 15). – Auf dem weißen Vorsatzblatt ist folgende Eintragung aus dem 18. Jahrhundert zu finden: "Det is een origineel Exemplaer van de Authuer. Self afgeset, extra Raar en Seer Suijver". - Wir wollen diesem Kommentar des möglichen Erstbesitzers nichts hinzufügen.
Meyer, B. und J. Wolf
Taschenbuch der deutschen Vögelkunde
Los 375
Schätzung
300€ (US$ 333)
Meyer, (B.) und (J.) Wolf. Taschenbuch der deutschen Vögelkunde oder kurze Beschreibung aller Vögel Deutschlands. 2 Bände. XVII, 310 S.; XII, S. 311-614. Mit 2 kolorierten gestochenen Frontispices und 75 kolorierten Kupfertafeln. 22 x 13,5 bzw. 20 x 12 cm. Interimspappband d. Z (fleckig und berieben) bzw. marmorierter Halblederband d. Z. (berieben und bestoßen) mit RVergoldung und goldgeprägtem RSchild. Frankfurt, Friedrich Wilmans, 1810.
Nissen 1008. Anker 336. Zimmer 432. – Erste Ausgabe. Behandelt in Band I Landvögel und in Band II Sumpf- und Wasservögel. Die schönen kolorierten Tafeln jeweils mit Abbildungen von Kopf und Klaue eines Vogels.1822 erschien noch ein hier fehlender Ergänzungsband mit dem Register. – Mal mehr, mal weniger stockfleckig, die Kupfer kaum betroffen. Disparat gebundenes Exemplar, der Band I breitrandig, der Titel dort mehrfach gestempelt.
Moffet, Thomas
Insectorum sive Minimorum Animalium Theatrum
Los 376
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
Moffet, Thomas. Insectorum sive Minimorum animalium theatrum: Olim ab Edoardo Wottono, Conrado Gesnero, Thomaque Pennio inchoatum. 10 Bl., 326 S., 2 Bl. Mit Titelholzschnitt und ca. 500 Holzschnittillustrationen, zumeist im Text. 31 x 19,5 cm. Pergament d. Z. (etwas fleckig und berieben, Rücken erneuert und neu aufgebunden) mit Deckelvignette (mittig ausgeschabt). London, Thomas Cotes, 1634.
Horn-Schenkling 15547. Nissen, ZBI 2852. Wellcome 4380. Krivatsy 8012. – Erste Ausgabe, dritte Variante (vgl. Lisney "Bibliography of British Lepidoptera", S. 7-9.). Seltenes Werk über Insekten von dem Mediziner und Naturforscher Thomas Moffet (1553-1604), "die erste vollständige Abhandlung über Insecten ... deswegen so bedeutungsvoll, weil in den Abbildungen mit zum ersten Mal Vergrößerungen durch das einfache Mikroskop abgezeichnet sind" (Hirsch-Hübotter IV, 278). Moffet verwendete Vorarbeiten von K. Gessner, E. Wotton und Th. Penny. Letzterer soll Gessners Abbildungen nach England gebracht haben. Das Werk war bereits 1590 druckfertig, wurde jedoch postum von Th. Turquet de Mayerne (1573-1655) veröffentlicht (vgl. Nissen). Der prächtige Titelholzschnitt zeigt einen Bienenkorb, umgeben von Darstellungen anderer Insekten. – Titel etwas flau im Druck, alt aufgezogen, mit ein paar braunen Flecken. Innen überwiegend sauber, nur vereinzelt leicht braunfleckig, wenige Seiten stärker gebräunt.
Ornithologie
Sammlung von 12 Werken in 20 Bänden mit zusammen mehr als 650 Kupferfateln
Los 377
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Ornithologie. - Sammlung von 12 Werken in 20 Bänden. Mit zusammen mehr als 650 häufig kolorierten Kupfertafeln mit Vogeldarstellungen. Quarto und Oktavo. Einbände d. Z. (Gebrauchsspuren, teils stärker). Verschiedene Orte und Verlage. 1776-1840.
Umfangreiche Sammlung von illustrierten Vogelbüchern, zumeist in Einzelbänden aus mehrbändigen Werken und mit Kupfertafeln illustriert.
I. George-Louis Leclerc de Buffon. Naturgeschichte der Vögel. Aus dem Französischen. Teile III-V. Mit 3 gestochenen Titelvignetten und zusammen 76 Kupfertafeln. Interimsbroschuren d. Z. Leipzig, Johann Samuel Heinsius, 1779-1781. - Breitrandiger, wohlerhaltener Quartdruck.
II. Derselbe. Sämmtliche Werke. Einzige Ausgabe in der Ursprache, nebst der zur Seite stehenden Uebersetzung. 3 Bände (Vögel). Mit zusammen 186 Kupfertafeln. Halbleder d. Z. (stärker berieben). Köln 1839-1840. - Vorhanden sind drei Teilbände (I/I, I/II, III/II). - Vorsätze stockfleckig, sonst sauber.
III. Derselbe. Histoire naturelle. Nouvelle edition. 2 Bände. Mit zusammen 23 kolorierten Kupfertafeln. Halbleder d. Z. (stärker angestaubt). Paris, Crapart, 1804. - Es fehlt ein Titelblatt.
IV. Derselbe. Naturgeschichte der Vögel. Band XV. Mit 24 kolorierten Kupfertafeln. Pappband d. Z. Wien, F. A. Schrämbl, 1791.
V. Naturgeschichtliche Unterhaltungen oder Abbildungen naturgeschichtlicher Gegenstände. Zum Gebrauche für die Jugend in den Schulen und zur Unterhaltung für Erwachsene. Zweite Abtheilung. Vögel. Mit 40 kolorierten Kupfertafel. Halbleder d. Z. Schweidnitz, Carl Friedrich Stuckart, um 1830. - Stärker braunfleckig.
VI. British Zoology. Fourth Edition. 2 Bände. Mit 2 Kupfertiteln zusammen ca. 100 Kupfertafeln, zumeist mit Vogeldarstellungen. Leder d. Z. (Einbanddefekt). London, Benjamin White, 1776. - Volume I. Class I. Quadrupeds. II. Birds. - Volume II. Class II. Division II. Water-Fowl with an appendix. - Etwas fleckig, die Tafeln zumeist sauber. Exemplar mit Einbanddefekt.
VII. Die Naturgeschichte in getreuen Abbildungen und mit ausführlicher Beschreibung derselben. Vögel. Späterer Leinenband (defekt). Tafelband mit 183 Kupfertafeln. Halberstadt, Carl Brüggemann und Pesth, Otto Wigand, (um 1840). - Stockfleckig.
VIII. Christian Ludwig Brehm. Lehrbuch der Naturgeschichte aller europäischen Vögel. Teil I. Mit koloriertem gestochenem Frontispiz. Halbleder d. Z. (stärker berieben). Jena, August Schmid, 1823.
IX. Derselbe. Beiträge zur Vögelkunde in vollständigen Beschreibungen deutscher Vögel. Band III. Mit 3 Kupfertafeln. Halbleder d. Z. (stärker berieben). Neustadt an der Orla, J. K. G. Wagner, 1822.
X. Derselbe. Handbuch der Naturgeschichte aller Vögel Deutschlands. Mit 45 kolorierten Kupfertafeln. OPappband (stark lädiert). Ilmenau, Bernhard Friedrich Voigt, 1831. - Stärker fleckig.
XI. J. M. Bechstein. Naturgeschichte der Stubenvögel. Vierte vermehrte und verbesserte Aufalge. Mit 7 (6 koloriert) Kupfertafeln. OPappband (stärker fleckig und berieben). Halle, Eduard Heynemann, 1840. - Braunfleckig, Titel mit Randeinriss.
XII. C.-J. Temminck. Manuel d'ornithologie, ou tableaux systématique des oiseaux qui se trouvent en Europe. 3 Bände Halbleinen d. Z. (Gebrauchsspuren). Paris, H. Cousin, 1820-1840. - Fleckig. – Nicht kollationiert, augenscheinlich komplett. – Weitere Beigaben.
Pennant, Thomas. Genera of birds. 2 Bl., XXV, 68 S., 1 Bl. mit Kupfertitel und 15 (statt 16) Kupfertafeln. 24 x 19 cm. Moderner marmorierter Halblederband mit goldgeprägtem RTitel. London, B. White, 1781.
Nissen, VB 712. Anker 396. Zimmer II, 489. – Zweite Ausgabe. Detaillierte Klassifizierung der verschiedenen Vogelarten mit sorgfältig gestochenen Illustrationen. – Es fehlt Tafel Nr. IV. Etwas fleckig, die Tafeln mit Abklatsch. Insgesamt wohlerhaltenes, breitrandiges Exemplar.
Redouté, Pierre Joseph. "Tigridie queue de Paon" und "Camellia blanc". 2 Farbstiche von Bessin und Victor nach Redouté, sorgfältig mit dem Pinsel koloriert auf Velin. Ca. 27 x 22 cm (Plattenrand). Unter Glas in Mahagoniholzrahmenleiste. Um 1840.
Zwei Blätter aus den ab 1827 erschienenen Choix des plus belles fleurs nach den Aquarellen des Pierre-Joseph Redouté (1759-1840). Dieser widmete das Buch seinen Schülerinnen Louise und Marie Christine d’Orléans. Die Technik der Stiche vereint den Farbstich, also mit mehreren Farben eingefärbte Kupferplatten, mit einer handkolorierenden Nachbearbeitung der Details und weiterer Farben. – Gering gebräunt und braunfleckig, stellenweise leicht knitterfaltig.
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