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Lot 1186, Auction  126, Sadoleto, Jacopo, Epistolarum libri sexdecim

Sadoleto, Jacopo
Epistolarum libri sexdecim
Los 1186

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240€ (US$ 267)

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Sadoleto, Jacopo. Epistolarum libri sexdecim. Nunc multò quàm antehac unquàm diligentius recogniti, atque in lucem aediti. Eiusdem ad Paulum Sadoletum epistolarum liber unus. His insuper adiectus commentarius Antonij Florebelli vitam autoris eleganter declarans. 8 Bl., 743 S. Mit Holzschnitt-Druckermarke. 15,5 x 9,5 cm. Grüngestrichener Pergamentband d. Z. (stärker berieben, ohne Schließbänder). Köln, Peter Horst, 1580.
VD16 S 1261. – Sechster Kölner Druck der gesammelten Briefe des italienischen Kardinals und humanistischen Gelehrten Jacopo Sadoleto (1477-1547). – Stellenweise mit verblassten Feuchtigkeitsrändern.

Lot 1187, Auction  126, Sammelband, mit drei juristischen Drucken. Frankfurter Rechtsbücher, gedruckt bei den Erben Christian Egenolff

Sammelband
mit drei juristischen Drucken. Frankfurter Rechtsbücher, gedruckt bei den Erben Christian Egenolff
Los 1187

Schätzung
400€ (US$ 444)

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Sammelband mit drei juristischen Drucken, teils illustriert. Frankfurter Rechtsbücher, gedruckt bei den Erben Christian Egenolff. 31,5 x 20,5. Leder d. Z. (Bezug des Vorderdeckels stark lädiert und mit Fehlstellen) über 5 Bünde mit 12 Messingbeschlägen. Titel in Schwarz und Rot. Frankfurt, Erben Christian Egenolff, 1569-1573.
I. Justinianus. Institutiones imperiales. Instituten und underweisung ... in gemeine Teutsche sprach bracht ... Durch J. Göbler ... Jetzt aber ... durch H. Knausten durchauß in schöne frage und antwort verfasset. CCIII (recte 213) S., 3 Bl. Mit 13 Textholzschnitten sowie einem doppelblattgroßen Stammbaum in Hozschnitt. Frankfurt, Christian Egenolffs Erben, 1569. - Erste deutsche Ausgabe mit dem Frage- und Antwortkatalog von Heinrich Knaust. - STC 746. VD16 C 5244. Vgl. Stintzing-Landsberg I, 584, 7 und 565.

II. Justin Gobler. Spiegel Der Rechten Auß Natürlichem, den Beschribnen, Geystlichen, Weltlichen, vnnd andern gebräuchlichen Rechten, Auch gemeynen im Heyligen Reich Teutscher Nation, Constitutionen und Ubungen zugericht. 4, 273 Bl. Frankfurt, Erben Christian Egenolff, 1573. - VD16 G 2317.

III. Statutenbuch, Gesatz, Ordnungen und Gebrauch, Keyserlicher, Allgemeyner, und etlicher Besonderer Landt und Stett Rechten. Jetzung auffs new und zum vierdten mal revidirt, gebessert und uber vorige Edition gemehrt. 4 Bl., 161 S., 1 Bl. Mit Titel- u. 18 Textholzschnitten.Frankfurt, Lechler für Egenolff Erben, 1572. - VD16 D 713. – Papierbedingt gebräunt, etwas fleckig.

Lot 1188, Auction  126, Scaliger, Julius Caesar, Exotericarum exercitationum

Scaliger, Julius Caesar
Exotericarum exercitationum
Los 1188

Schätzung
750€ (US$ 833)

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Scaliger, Julius Caesar. Exotericarum exercitationum liber quintus decimus de subtilitate, ad Hieronymum Cardanum. 4 nn., 476 num., 31 nn., 1 w. Bl. Mit einigen Textholzschnitten. 22,5 x 15,5 cm. Späteres flexibles Pergament (etwas fleckig und berieben) mit hs. RTitel. Paris, Vascosan, 1557.
STC 396. Adams S 579. Durling 4091. Wellcome I, 5806. – Erste Ausgabe. Julius Caesar Scaliger (eigentlich Giulio Bordone della Scala), geboren 23. April 1484 in Riva am Gardasee und gestorben 21. Oktober 1558 in Agen, war Philosoph, Philologe, Ästhetiker und Arzt. Er wurde mit 12 Jahren Page Kaiser Maximilians I., dem er 17 Jahre lang, auch als Soldat, diente, studierte dann in Bologna Philosophie, besonders die des Duns Scotus. Eine zeitlang trug er sich mit dem Gedanken, dem Franziskanerorden beizutreten, zog es jedoch vor, seine militärische Laufbahn unter König Franz I. von Frankreich fortzusetzen, wobei er sich auch in vielen Feldzügen auszeichnete. 1529 ließ er sich als praktischer Arzt in Agen in Frankreich nieder. In umfassendem Selbststudium gewann er eine seltene Kenntnis der klassischen Literaturen. Berühmt war er seinerzeit aufgrund seiner ausgebreiteten Sprachkenntnisse und außergewöhnlichen Körperkräften und etwas berüchtigt wegen seines polemischen Temperaments, das besonders Erasmus und Cardanus zu spüren bekamen. Für die Philosophie hat er vor allem durch seine Aristoteleskommentare gewirkt. – Etwas gebräunt und stockfleckig. Auf dem Titel ein gelöschter Namenseintrag (vermutlich der Arzt Pierre Maynier) und der des Medizinprofessors Antoine Mérindol (1570-1624), von 1610 bis 1643 Leibarzt von König Ludwig XIII. Der Text mit zahlreichen hs. Marginalien von Maynier und Mérindol.

Scheurl, Christoph
Sacerdotum defensorium libellus de sacerdotum ac rerum ecclesiasticarum praestantia
Los 1189

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250€ (US$ 278)

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Scheurl, Christoph. Sacerdotum defensorium libellus de sacerdotum ac rerum ecclesiasticarum praestantia. 14 Bl. Mit figürlicher Holzschnitt-Titelbordüre. 18,8 x 14 cm. Modernes Halbpergament. (Landshut), Johann Weyssenburger, (1516).
VD16 S 2801. – Vierte, bei Weyssenburger erschienene Auflage. Die erste Ausgabe erschien 1511 in Leipzig. Christoph Scheurl (1481-1542) war bis 1511 Proffessor und Rektor der Universität Wittenberg und wurde dann als Ratskonsulent nach Nürnberg berufen. Zu Anfang der Reformation vermittelte er zwischen Johannes Eck und Martin Luther, half bei der Verbreitung der 95 Thesen und war interessiert an der Einheit der Kirche. Doch mit der Zeit wandte er sich immer mehr von den Reformatoren ab und stellte sich 1530 endgültig auf die Seite der Katholiken. – Modernes Exlibris. Kaum eselsohrig und fleckig. Gut erhalten und selten.

Lot 1190, Auction  126, Schildo, Eustachius, Spielteufel

Schildo, Eustachius
Spielteufel
Los 1190

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600€ (US$ 667)

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(Schildo, Eustachius). Spielteufel. Ein Gemein Ausschreiben, von der Spieler Brüderschafft und Orden, sampt jren Stifftern, guten Wercken und Ablas. Mit einer kurtzen angehengter Erklerunge, nützlich und lustig zu lesen. 51 Bl. Titel in Schwarz und Rot. 14,5 x 9 cm. Neuerer Pappband (berieben) mit goldgeprägtem RSchild. Oberursel, Nicolaus Heinrich d. Ä., 1561.
VD16 S 2855. – Vierter Druck des zuerst 1557 in Frankfurt an der Oder bei Johann Eichhorn erschienenen Spielteufel des Kirchhainer lutherischen Kantors Eustachius Schilde. "Dieser mehrfach aufgelegte Prosatractat, der 1569 in das Theatrum diabolorum aufgenommen wurde, gehört durchaus in den Rahmen der damaligen Teufellitteratur hinein: in breiter Predigt, deren Sprache deutlichen Einfluß Luther's zeigt, wird ausgeführt, wie der Spielteufel eine ganze Legion anderer Teufel, sogar den Mordteufel, im Gefolge habe, wie der Spieler alle zehn heiligen Gebote durch sein Laster übertrete, wie schon die vier Farben der Karten den Verständigen warnen müßten. Origineller klingt die Einleitung: die Schrift beginnt mit einem Ausschreiben der Spitzbuben, Dopler und aller Spielbrüder, in dem sie im Namen ihres Abgotts, des Spielteufels, zum Eintritt in ihre Brüderschaft einladen, ihre guten Werke und ihres Gottes Ablaß rühmen, alles natürlich ironisch" (ADB XXXI, 209). – Etwas braunfleckig, sonst wohlerhalten.

Lot 1191, Auction  126, Seuse, Heinrich, Der ewigen Weyßheit buechlin. Dillingen, Sebald Mayer, 1567. Erste von Adam Walasser (gest. 1581) herausgegebene Ausgabe

Seuse, Heinrich
Der ewigen Weyßheit buechlin. Dillingen, Sebald Mayer, 1567. Erste von Adam Walasser (gest. 1581) herausgegebene Ausgabe
Los 1191

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4.500€ (US$ 5,000)

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(Seuse, Heinrich). Der ewigen Weyßheit buechlin, vol Christlicher hailsamer lehrermanung und betrachtung: vor zwey hundert Jaren, durch den hocherleuchten, Gotseligen Prediger Amandum gemacht, und jetzt widerumb von newem, allen fromen Christen zum trost und stercke, im Truck außgangen. 16 nn., 208 num. Bl. Titel in Schwarz und Rot. Mit Holzschnittbordüre und 28 Textholzschnitten. 14,5 x 8,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas stärker berieben, Ecken gering bestoßen). Dillingen, Sebald Mayer, 1567.
VD16 S 6102. Bucher, Dillingen 251. – Erste von Adam Walasser (gest. 1581) herausgegebene Ausgabe der seelsorgerischen Hauptschrift des Mystikers Heinrich Seuse (1295-1366). Einer der wenigen deutschsprachigen Suso-Drucke des 16. Jahrhunderts, zugleich einzige Dillinger-Ausgabe und die einzige Ausgabe mit diesen Holzschnitten, die laut Bucher (S. 15) zum Teil Matthias Gehrung zugewiesen werden (vgl. Thieme-Becker XIII, 487ff.). Der Dominikanermönch Heinrich Seuse war seit 1323 ein begeisterter Schüler von Meister Eckhart und verfasste unter dessen Einfluss neben dem Büchlein der ewigen Weisheit auch ein Buch der Wahrheit. Im Jahr 1831 wurde er von Papst Gregor XVI. seliggesprochen. – Etwas braun- oder fingerfleckig, Titel komplett alt hinterlegt. Insgesamt wohlerhalten. - Sehr selten.

Lot 1192, Auction  126, Spalatin, Georg, Ein getrew Unterricht

Spalatin, Georg
Ein getrew Unterricht
Los 1192

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Spalatin, Georg. Ein getrew Unterricht, aus Gottes wort, vor allem dem das ein Christen mensch wissen sol. An den Rath und gemeyne Stadt zu Schweynfordt, in Francken, Im Elendt genant. 18 (statt 20) nn. Bl. Mit Holzschnitt-Titelbordüre und Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. 19,5 x 14,5 cm. Moderner Pergamentband mit goldgeprägtem RTitel. Zwickau, Wolfgang Meyerpeck d. Ä., 1533 (Kolophon: 1534).
VD16 S 7421. – Erster Druck der Flugschrift Spalatins. – Es fehlen die ersten beiden Textblatt Aii und Aiii. Titel gebräunt und mit kleiner Tintensignatur im oberen Rand, sonst nur vereinzelt etwas gebräunt.

Lot 1193, Auction  126, Spangenberg, Johannes, Trivii erotematum

Spangenberg, Johannes
Trivii erotematum
Los 1193

Schätzung
250€ (US$ 278)

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Spangenberg, Johannes. Trivii erotematum pars prima [bis: tertia]. 3 Teile in 1 Band. Mit ganzseitigem Holzschnitt und 3 Holzschnitt-Druckermarken. 15 x 9 cm. Modernes Pergament mit goldgeprägtem RTitel. Köln, Witwe Martin Gymnich, 1551.
VD16 ZV 14587. – Seltene Kölner Ausgabe der lateinischen Grammatik des bekannten Kirchenreformators Johannes Spangenberg (1484-1550), der in Stolberg im Harz Rektor der Lateinschule war, das Schulwesen aufbaute und den Südharz reformierte. – Titel und letztes Blatt fleckig und mit hs. Bemerkungen alter Hand, Titel mit Hinterlegung. Die mittleren Lagen mit größerem Wasserfleck. Ingesamt ordentliches Exemplar.

Lot 1194, Auction  126, Strauss, Jakob, Wider den symoneischen tauff

Strauss, Jakob
Wider den symoneischen tauff
Los 1194

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Strauss, Jakob. Wider den symoneischen tauff und erkauften ertichten krysem und oel, auch warin die recht cristlich tauff (allain von Christo auffgsetzt) begriffen sey, ein genötige sermon, gepredigett zu Eyssznach. 8 Bl. (l. w.). Mit Holzschnitt-Titelbordüre. 20 x 14,5 cm. Moderne Broschur. O. O. u. Dr. (Augsburg, M. Ramminger), 1523.
VD 16 S 9512. Kuczynski 2584. – Einer von drei Drucken aus demselben Jahr. Nach Misserfolgen in Wertheim wirkte Jakob Strauß als Reformator in Eisenach. "Ein unruhiges, stürmisches Original, das mannigfach an Karlstadt erinnert. Mengung von Altem und Neuen Testament, von Geistlichem und Weltlichem, wissenschaftliche Bildung und Unklarheit in den praktischen Zielen, stolzes Bewusstsein seiner akademischen Würde und warmer Sinn für des Volkes Not, Stärke im Angriff gegen das Alte und Schwäche im Aufbau des Neuen charakterisieren diesen Mann, der wie ein Meteor plötzlich als fruchtbarer Schriftsteller erscheint und wieder verschwindet" (RE XIX, 92). Seit Anfang 1523 in Eisenach, schaffte er schon bald nach seiner Ankunft die lateinische Messe und die Taufe mit dem Tauföl (Chrisam) ab, indem er seiner Gemeinde in der vorliegenden Osterpredigt drastisch klarmachte, dass das Chrisam nur einen Erwerbsartikel der bischöflichen Kasse bilde. – Gering fleckig, Titel auch etwas fingerfleckig, mit alten Ziffernsignaturen sowie Blindprägestempel. Exemplar aus der Sammlung des Buchhistorikers Howard Osgood (1831-1911), mit dessen Namenszug auf dem Titel.

Tengler, Ulrich
Laien-Spiegel
Los 1195

Schätzung
10.000€ (US$ 11,111)

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Zwei seltene juristische Werke in früher Auflage aus dem 16. Jahrhundert in einem Band.
Tengler, Ulrich. Laien-Spiegel. Von rechtmäßigen Ordnungen in Burgerlichen und peinlichen Regimenten. 8 Bl., XCV. Mit 6 ganzseitigen und 23 halbseitigen Text-Holzschnitten. Holzdeckel d. Z (berieben, ohne die Schließen) Rücken in Halbleder (beschabt, Kapitale fehlen und mit Fehlstellen) über 4 Bünden. Straßburg, Matheis Hupfuff, 1510.
VD16 T 338. Vgl. Adams 299. Muller 67, 137. Kaspers 121ff. Schmidt, Hupfuff 115 – Zweite Ausgabe. Die erste Ausgabe erschien im Jahre 1509 inder Offizin von Johann Rynman in Augsburg. Sehr seltenes Exemplar. Der auf dem Titel nicht genannte Autor Ulrich Tengler (1447-1511) stammte aus Rottenacker, wo er zunächst Stadtschreiber war, dann Jurist wurde und ab 1495 als Landrichter und Landvogt in Graisbach bei Donauwörth war. "Im Jahre 1509, also fast hundert Jahre nach dem 'Klagespiegel', erscheint der 'Laienspiegel', ein Werk, das in der Folgezeit über 50 Jahre lang die juristische Praxis beherrscht ... Während Tengler selbst bereits im Jahre 1511 im Alter von 70 Jahren stirbt, wirkt sein Werk weiter und trägt, in immer neuen Druckauflagen verbreitet, in seiner leicht faßbaren Form erheblich zur Umbildung des Rechtslebens bei. Das Rechtsbuch wendet sich an die 'Laien', versteht darunter aber vorwiegend die mit dem römischen Recht nur wenig vertrauten Inhaber öffentlicher Ämter" (Kaspers 109).
Die prachtvollen Holzschnitte zeigen interessante, teils drastische Szenen der zeitgenössischen Gerichts- und Strafpraxis, aber auch Darstellungen, in denen der Autor seinem Fürsten oder gar dem Kaiser selbst das Buch präsentiert. – Vorderes Innengelenke geöffnet. Titel fingerfleckig und mit ausradierten hs. Besitzvermerken. Insgesamt teilweise etwas braun- und feuchtfleckig, sowie mit wenigen Feuchträndern. – Vorgebunden: Worms. - Der Stat Wormms Reformacion: statuten. ordenung Satzung die allen Stetten: communen: Regimenten: fürstethum: Herschafften: Amptleüte: nutzlich: fürderlich: und behilflich sein: und zu guter regierung erschiessen mogen. 6 nn., XCIIII. Mit einigen 11-zeiligen Holzschnitt-Initialen, großem Titelholzschnitt und ganzseitigem Holzschnitt mit einem Arbor consanguinitatis. Titel in Schwarz und Rot. 30,5 x 19,5 cm. (Straßburg, Johann Knobloch d. Ä.), 1509. - VD16 W 4382. Panzer 647. Adams W 256. Stobbe II, 531 ff. Benzing 2028.- Überaus seltene zweite Ausgabe, die erste war im Jahr zuvor erschienen (VD16 W 4381): "Eine bisher ganze (sic) unbekannt gebliebene Ausgabe, die auch weder von Selchow, noch von Pütter angezeigt wurde. Sie stimmt auf das allergenaueste ... mit der... unter dem Jahr 1507 beschriebenen überein ... Die Schwarzische Sammlung besitzt diese Seltenheit" (Panzer).
"Die 1498 abgeschlossene und 1499 publizierte Wormser Reformation berücksichtigte überwiegend das Römische Recht und umfaßte neben dem Prozeß- u. Privatrecht auch Strafrecht (6. Buch), das sich inmitten einer verwilderten Strafrechtspflege als fortschrittlich erwies" (Conrad II, 369).
Der prächtige Titelholzschnitt zeigt das Wormser Stadtwappen mit einem mächtigen Schlüssel, präsentiert von zwei feurigen, sich grimmig anblitzenden Drachen in einem von knorrigen Bäumen und Akanthusblattwerk gekrönten Gehäuse, das durch ein Fenster den Ausblick auf die hügelige Rheinlandschaft freigibt. Es geht auf einen Entwurf von Nikolaus Nyfergalt zurück (vgl. Thieme/B. XXV, 543).
Noch eindrucksvoller ist der ganzseitige Holzschnitt verso Titel mit einem stilisierten Bild des Kaisers (zur Zeit Maximilian I. von Habsburg, ab 1508), umgeben von den sieben Kurfürsten: den drei geistlichen rechts in der Person des Erzbischofs von Mainz als Reichserzkanzler für Deutschland, des Erzbischofs von Köln als Reichserzkanzler für Italien und des Erzbischofs von Trier als Reichserzkanzler für Burgund. Links dann die vier weltliche Fürsten, der König von Böhmen als Erzmundschenk, deutlich sichtbar mit großer Krone sowie, ferner der Pfalzgraf bei Rhein als Erztruchsess, der Herzog von Sachsen als Erzmarschall und der Markgraf von Brandenburg als Erzkämmerer. Auf der Treppe die entsprechenden Wappen der Kurfürsten. Unten reichen zwei Schreiber dem Kaiser die "Wormser Reformation", das vorliegende (im Holzschnitt in einem mächtigen Einband mit fünf Buckeln und Schließen) Buch. Am Thronbaldachin das Kaiserwappen mit schwarzem doppelköpfigen Adler und rechts eine kleine Vedute der Stadt Worms.

Lot 1196, Auction  126, Traut, Veit, Ankunfft-Krieg- und Sig-wider die Christen

Traut, Veit
Ankunfft-Krieg- und Sig-wider die Christen
Los 1196

Schätzung
300€ (US$ 333)

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(Traut, Veit). Ankunfft-Krieg- und Sig-wider die Christen biß auff den Zwelfften yetzt Regierenden Tyrannen Soleymannum. An den Edlen und Vesten Hansen Trenbecken zu Waltberg. 20 (von 23) num. Bl. Mit großer Holzschnittvignette auf dem Titel und 13 (von 14; 8 ankoloriert) Textholzschnitten. Fadenheftung, ungebunden. Augsburg, Heinrich Steiner, 1543.
VD16 T 1838. Adams T 1139. STC 867. Göllner I, 810. Apponyi 1726. Kertbeny 587. Riant 3522. – Erster Druck der ersten Ausgabe dieser Chronik über die Geschichte des Osmanischen Reichs. Die kurzen Kapiteln sind den zwölf Sultanen gewidmet, die seit der Gründung und bis 1543 das Reich regierten. Die Holzschnitte zeigen die wichtigsten Ereignisse ihrer Regierungszeit und sind meist Heinrich Steiners deutschen Ausgabe der Skanderbegbiographie Marino Barlezio's von 1533 entnomen. – Blätter XVII-XVIII und XXIII und Holzschnitt verso auf Blatt XIII fehlen. Die letzte Lage lose. Titel und letztes Blatt stärker angeschmutzt. Randläsuren, 10 Blatt mit Hinterlegungen. Durchgehend braun- und fingerfleckig, teils wurmlöchrig. Die Holzschnitte wurden meist in Grün und Rot koloriert, einige Flecken auch im Text.

Lot 1197, Auction  126, Venatorius, Thomas, In psalmum LXXXIX

Venatorius, Thomas
In psalmum LXXXIX
Los 1197

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

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Venatorius, Thomas. In psalmum LXXXIX. brevis enarratio. Eiusdem de misericordi Christiani hominis in proximum suum, oratio, habita olim ad amicos, & nunc primùm aedita. 26 Bl. (l. w.). 15,5 x 10 cm. Mit Holzschnitt-Druckermarke am Schluss. Moderner Pappband. Nürnberg, Julius Paulus Fabricius, 1549.
VD16 ZV 1675. Will-Nopitsch IV, 86. – Erste und wohl einzige Ausgabe der Psalmenauslegung des Nürnberger Mathematikers und Reformators Thomas Venatorius (um 1488-1551). Mit gedruckter Widmung an den Heilbronner Abt Johannes Wirsing. – Mit verblasstem Wasserrand im oberen Bug, sonst wohlerhalten.

Walasser, Adam
Die geistlich Strasz. Dillingen, Sebaldus Mayer, 1560. - Erste Ausgabe
Los 1198

Schätzung
600€ (US$ 667)

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(Walasser, Adam). Die geistlich Strasz. Das ist, Andechtige Betrachtung des Leydens und Sterbens unsers Herren Jhesu Christi, auss den herligen vier Evangelisten gezogen, mit tröslichen Psalmgebetten, sampt Beschreibung der heiligen Stedt der heiligen Lands. Widerumb in Druck gegeben. 88 nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit 17 Textholzschnitten. 14,5 x 9 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (leicht fleckig und berieben) mit 2 Messingschließen. Dillingen, Sebaldus Mayer, 1560.
VD16 W 788. – Erste Ausgabe, ein zweiter Druck erschien ebenda 1576. Eines von zahlreichen Erbauungsbüchern des aus Ulm stammenden und in Dillingen wirkenden Volksschriftstellers Adam Walasser (gest. 1581): "Seine Publicationen sind meistens Uebersetzungen und Ueberarbeitungen von älteren handschriftlichen oder gedruckten theologischen Werken, die ihm von allen Seiten zugesandt wurden, mit der Aufforderung sie neu herauszugeben. Einige Schriften hat er selbständig verfaßt, darunter 'Der Teutschen Spiegel' (1563). Reinhardstöttner sagt darüber, 'daß sich darin Walasser's Poesie stellenweise zu einer für jene Zeit beachtenswerthen Wärme des Gefühls erhebe.' Um das alte deutsche Kirchenlied hat sich Walasser insofern verdient gemacht, als er einige volksthümliche Sammlungen und ein Erbauungsbuch mit alten Liedern herausgab" (ADB XL, 640). – Etwas braunfleckig, Schlussblatt auf Innenspiegel montiert. Der Einband mit Heiligenrolle. – Vorgebunden: Der Seelen Schatz, darinn ein jeder Christenmensch, under einem lieblichen unnd gantz lustigen Gesprech, gelert und underwisen, Gott zuerkennen, zu förchten, und auß grund seines hertzen zu lieben, unnd durch solche Gottselige mittel die ewige Seligkeit zu erlangen. Auß Frantzoesischer in hochteutsche Sprach verdolmetscht (von Justus Blanckwalt). 128 (statt 131) nn. Bl. Titel in Rot und Schwarz. Ebenda 1559. - VD16 D 605.- Erste Ausgabe. - Es fehlen drei Textblatt am Schluss. Titel etwas fleckig, anfangs mit kleinerer Druckspur im Seitenschnitt.

Lot 1199, Auction  126, Wild, Johann, Die Parabel oder Gleychnuß von dem verlornen Son

Wild, Johann
Die Parabel oder Gleychnuß von dem verlornen Son
Los 1199

Schätzung
400€ (US$ 444)

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Wild, Johann. Die Parabel oder Gleychnuß von dem verlornen Son, kurtz und christlich aufgelegt [und:] Johann Hofmeister. Ein furchtbar unklare Außlegung des schönen Buchs Tobie. 2 in 1 Band. 6 Bl., 134 num. Bl.; 7 Bl., 204 num. Bl., 1 Bl., 1 l. w. Bl. 20 x 14,5 cm. Schweinsleder d. Z. (berieben, bestoßen, etwas fleckig und mit kleinen Fehlstellen) mit 1 (von 2) Messingschließen. Mainz, Franciscus Behem, 1557.
VD16 W 2981. Nicht bei Adams und STC. – Das erste Werk liegt hier in der zweite Ausgabe vor, das zweite wohl in der ersten Ausgabe. – Papierbedingt leicht gebräunt, Innegelenk leicht offen sowie etwas stock- und fingerfleckig.

Lot 1200, Auction  126, Wild, Johann, Letztes: Winter und Sommertheyl [und:] Gemeine Bußpredigten

Wild, Johann
Letztes: Winter und Sommertheyl [und:] Gemeine Bußpredigten
Los 1200

Schätzung
450€ (US$ 500)

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Wild, Johannes. Letztes: Winter und Sommertheyl Catholischer auch Evangelischer außlegung der uberigen Predigen von Heyligen, so noch zu den vorigen langst außgangenen der beyder theil Postillen gehoeren. 4 nn., XLVII num., 1 w., CCCXXXIII num., 3 Bl. (l. w.). - Derselbe. Gemeine, Christliche und Catholische Bußpredigen fünff und dreysig, nach Evangelischer warheit, zu gemeinen Proceßionen und Bitfarten, in Sterbens, Kriegs, Unwitterung, und anderen schweren zeyten und fellen, beschehen. 4 nn., CLXV num. Bl. Mit zusammen (jeweils wiederholt) 2 Holzschnitt-Druckermarken, 2 blattgroßen Wappenholzschnitten auf dem Titel verso und 2 blattgroßen Textholzschnitten. 31,5 x 19,5 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (fleckig und berieben; datiert: "1566") mit 1 (statt 2) intakten Messingschließe. Mainz, Franziskus Behem, 1564.
VD16 W 3002. VD16 W 2958. – Mainzer Drucke der von Philipp Agricola (1527-1572) herausgegebenen Predigtsammlungen des seit 1539 am dortigen Dom wirkenden Franziskaners Johannes Wild (1495-1554): "Seine Predigten, die für die Erhaltung des Katholizismus in Mainz von großer Bedeutung waren, behandelten das Neue Testament, später aus dem Alten Testament noch die Psalmen und die geschichtlichen Bücher und hielten sich an den buchstäblichen Sinn. Dabei zeigte Wild durch die Beiziehung auch protestantischer Werke seltene Weite des Geistes. Seine Kanzelreden, die er alle niederschrieb, zeichnen sich durch Friedensliebe und Milde aus - er will nicht 'Christen wider Christen hetzen' und nennt Luther nie namentlich - und legen großen Wert auf die Erklärung der Liturgie. Freimütig beklagt er die Mißstände am römischen Hof, genau unterscheidend zwischen römischer Kirche und Kurie. Dogmatisch ist er kirchlich-korrekt, Rechtfertigung ist für ihn innere Gerechtmachung. Trotzdem wurden einige seiner oft aufgelegten Werke, die noch aus der Zeit der Vermittlungstheologie stammten und ohne Wissen Wilds herausgegeben worden waren, von der Pariser Sorbonne und der spanischen Inquisition beanstandet. Seit Sixtus V. standen fast alle seine Werke bis 1900 auf dem Index der verbotenen Bücher" (NDB V, 101). – Titel gestempelt und mit altem Besitzvermerk. Etwas braunfleckig, stellenweise auch mit schmalem Feuchtigkeitsrand.

Lot 1201, Auction  126, Wild, Johann, Letztes: Winter und Sommertheyl Catholischer und Evangelischer außlegung der uberigen Predigen von Heyligen

Wild, Johann
Letztes: Winter und Sommertheyl Catholischer und Evangelischer außlegung der uberigen Predigen von Heyligen
Los 1201

Schätzung
400€ (US$ 444)

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Wild, Johann. Letztes: Winter und Sommertheyl Catholischer auch Evangelischer außlegung der uberigen Predigen von Heyligen, so noch zu den vorigen längst außgangenen der beider theil Postillen gehören. 3, CCCXXXIII num. Bl., 2 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel und 2 ganzseitigen Textholzschnitten. 31,5 x 18 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (berieben, fleckig und mit größeren Einrissen sowie VDeckel Messingnägel zur Verstärkung) über Holzdeckel und 4 Bünde mit hs. RTitel und 2 Messingschließen. Mainz, Franziskus Behem, 1564.
VD16 W 3002. – Spätere Ausgabe. Die Erste Ausgabe erschien in derselben Offizin im Jahre 1552. – Papierbedingt gebräunt, etwas stock-, finger und feuchtfleckig. Mit hs. Besitzvermerk und Bibliotheksstempel auf dem Titel "Bibliothek des Franziskanerklosters Miltenberg", ebenso auf dem dritten Blatt.

Lot 1202, Auction  126, Witzel, Georg, Winterteil (Sommerteil). Ecclesiasticae demegoriae

Witzel, Georg
Winterteil (Sommerteil). Ecclesiasticae demegoriae
Los 1202

Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)

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Witzel, Georg. Winterteil (Sommerteil). Ecclesiasticae demegoriae. Postill oder gemeyne predig rechter Catholischer lere. 2 Teile in 1 Band. 1 Bl.,180 S., 1 Bl.; 1 Bl., 418 S. Mit 2 Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel. 31,5 x 17,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (etwas berieben und fleckig, mit kleinen Fehlstellen und kleinen Einrissen an den Kapitalen) über Holzdeckel und über 5 Bünde sowie mit 2 Messingschließen. Köln, Erben Arnold Birckmann, Franz Behem und Gerard Virendunck, 1571.
VD16 W 3950-3952. Nicht im STC und Adams. – Vierte Ausgabe. Der Theologe Georg Witzel (Wicelius, 1501-73) "repräsentirt als eifriger katholischer Ireniker im Zeitalter der Reformation den Standpunkt der Vermittelung zwischen der mittelalterlichen Frömmigkeit und den berechtigten Ansprüchen der lutherischen Reformation. Zwischen Luther und Erasmus schwankend, bei den Reformatoren als verschlagener Katholik verhaßt, bei den Katholiken als ein unsicherer Genosse beurtheilt, hat er sein Leben in rastlosem Eifer ohne bleibenden Erfolg verzehrt …" (ADB XLIII, 657). – Mit hs. Besitzeintrag auf dem Titel und montiertem Buchhandlungsschild auf dem Vorsatz. Etwas stock- und fingerfleckig, vereinzelt mit leichten Feuchträndern. – Vorgebunden: Derselbe. Sommerteil. Homiliarum orthodoxarum. Postillen Außlegung und Erklärung der heyligen Episteln und Evangelien aller Sontagen und hohen Festagen durchs gantze Jar. 4 Bl., 481 S., 2 Bl. Mit zahlreichen Text-Holzschnitten. Mainz, Franz Behem, 1571. - VD16 W 3954.

Lot 1203, Auction  126, Biblia germanica und Biblia, das ist: Die gantze H. Schrift, Altes und Newes Testaments Teusch / D. Martin Luthers.

Biblia germanica und Biblia
das ist: Die gantze H. Schrift, Altes und Newes Testaments Teusch / D. Martin Luthers.
Los 1203

Schätzung
500€ (US$ 556)

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BIBELN
Biblia germanica. - Biblia, das ist: Die gantze H. Schrift, Altes und Newes Testaments Teusch / D. Martin Luthers. 3 Teile in 1 Band. 16, 13, 37 Bl., 190 S., 1 w. Bl., S. 191-590, 1 w. Bl.; 451 S., 2 w. Bl.; 1 Bl., 190 S., 1 w. Bl., S. 191-284, 14 (15) Bl. Mit 7 gestochenen Titeln und Zwischentiteln, 12 ganzseitigen Porträtkupfern, 1 ganzseitigen Wappenkupfer, 5 (4 doppelblattgroß, 1 gefaltet) Kupferkarten sowie 5 (von 6;1 doppelblattgroß) Kupfertafeln. 39,2 x 23,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (Rücken und Ecken mit kleineren Restaurierungen, berieben und fleckig, die Schließen defekt) über abgefasten Holzdeckeln mit reicher figürlicher Blindprägung auf den Deckeln und 5 (von 8) Messingbeschlägen (teils lädiert). Nürnberg, W. Endter, 1641.
Reinitzer 169. – Die erste Ausgabe der grossen Weimarer Kurfürstenbibel. Mit den Porträts Luthers (1483-1546; von Visscher nach Stuernhelt) und von elf Kurfürsten und Herzögen, die Ansichten u. a. mit Darstellung des Ketzerbaums und der Arche Noah. – Es fehlt das letzte Blatt und die Kupfertafel der Augsburger Konfession. Die meisten Blätter mit hinterlegten Randläsuren, teils mit Ausrissen (ohne Textverlust, teils etwas Darstellungsverlust). Wenige Blatt an kleinen Stellen durch die Resturierung miteinander verklebt. Die mehrfach gefaltete Karte verso mit Japan hinterlegt und kleinen Ausrissen. Vorsatz mit mehreren hs. Einträgen d. Z. Innen etwas fleckig und gebräunt.
Getrüffeltes Exemplar mit 18 weiteren Kupfertafeln mit Darstellungen Jesus, der Apostel und Evangelisten. Der prächtige Schweinslederband mit zahlreichen blindgeprägten figürlichen Darstellungen, Inschriften und Rollwerkkartuschen.

Lot 1204, Auction  126, Biblia, das ist:, Die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments

Biblia, das ist:
Die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments
Los 1204

Schätzung
350€ (US$ 389)

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Biblia germanica. - Biblia, das ist: Die gantze Heilige Schrift Alten und Neuen Testaments, nach der Übersetzung, mit den Vorreden und Randglossen Martin Luthers. 3 Teile in 1 Band. 4 Bl., 538 S.; 340 S.; 258 S., 1 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit 55 Textholzschnitten. 36 x 22 cm. Blindgeprägter Schweinslederband d. Z. (etwas berieben, beschabt und bestoßen) mit 2 intakten Messingschließen. Tübingen, Johann Georg Cotta, 1736.
Vgl. Darlow-Moule 4231. Strohm E 1255. – Zweiter Druck der zuerst 1730 erschienenen Cottabibel. – Titel im Bug etwas lädiert und mit Quetschfalten, sonst wohlerhalten.

Küsel, Melchior
Icones Biblicae Veteris et Novi Testamenti. Augsburg, Melchior Küsel, 1679. - Erste Ausgabe
Los 1205

Schätzung
300€ (US$ 333)

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Küsel, Melchior. Icones Biblicae Veteris et Novi Testamenti. Figuren Biblischer Historien Alten und Neuen Testaments. 5 Teile in 1 Band. 4 Bl. Mit insgesamt 250 Kupfertafeln (inkl. Frontispiz, Kupfertitel, Zwischentitel und gestochenem Schlussblatt). 20,5 x 17,5 cm. Leder des 19. Jahrhunderts (stärkere Gebrauchsspuren). Augsburg, Melchior Küsel, 1679.
Jantz 1551. Brunet III, 704. Faber du Faur 1837. Hollstein XX, 117, 1036-1286. Schmidt, Lutherbibel, 392f. – Erste Ausgabe der Augsburger Bilderbibel, komplett in Kupferstich hergestellt von Melchor Küsel (1626-1683), einem der begabtesten Schüler Matthaeus Merians und herausragendsten Vertreter der barocken Augsburger Buchkunst. Die Motive teils gestochen nach Rembrandt, Brueghel, Tizian, Veronese, Raphael u. a. "Latin and German verses by Johannes Crophius are engraved on each leaf. In all 241 leaves with scenes from the Old and New Testaments ... (Küsel) is less of a book illustrator than a maker of large books of plates, and he was particularly famous as a designer of allegorical figures. He worked with great neatness and accuracy, yet without pettiness, for he was still a master of the great Baroque line" (Faber du Faur). – Kupfertitel im Rand beschnitten und komplett aufgezogen, zahlreiche Blatt mit hinterlegten Randläsuren und Papierdefekten. Stärker fingerfleckiges Exemplar mit mal mehr, mal weniger gravierenden Lesespuren

Lot 1206, Auction  126, Abraham à Sancta Clara, Judas der Ertz-Schelm, für ehrliche Leuth, Oder: Eigentlicher Entwurff und Lebens-Beschreibung des Iscariotischen Boeßwicht

Abraham à Sancta Clara
Judas der Ertz-Schelm, für ehrliche Leuth, Oder: Eigentlicher Entwurff und Lebens-Beschreibung des Iscariotischen Boeßwicht
Los 1206

Schätzung
180€ (US$ 200)

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THEOLOGIE, GEBET- UND GESANGBÜCHER
Abraham à Sancta Clara (d. i. Johann Ulrich Megerle). Judas der Ertz-Schelm, für ehrliche Leuth, Oder: Eigentlicher Entwurff und Lebens-Beschreibung des Iscariotischen Boeßwicht. Worinnen unterschiedliche Discurs, sittliche Lehr-Puncten Gedicht und Geschicht, auch sehr reicher Vorrath Biblischer Concepten... Anjetzo aber vermehret, verbessert, und auf das neue heraus gegeben Durch P. Abraham à S. Clara, Augustiner Baarfuesser, Kayserlichen Prediger. 3 Teile in 2 Bänden. 14 Bl., 457 S., 6 Bl; 5 Bl., 453 S., 17 Bl; 12 Bl., 433 S., 11 Bl. Titel in Rot und Schwarz. Mit 3 gestoch. Frontispizen. 21 x 17 cm. Leder d. Z. (Außengelenke stärker angeplatzt, berieben und mit Schabspuren) mit RSchild und blindgeprägten DFileten. Augsburg, Matthäus Rieger, 1692-1775.
Vgl. Dünnhaupt 22.III.5 und 22.IV.6. – Mischauflage eines selteneren Titels aus dem umfangreichen Œuvre Megerles, des bedeutenden deutschen katholischen Predigers und Barockdichters Abraham a Sancta Clara (1644-1709)."Seine Predigten hielten den populärsten Ton und fielen häufig in den der Kapuzinaden. Aufgewecktheit und Witz sind nicht abzustreiten." (Goedeke). – Teil 3 im Rand mit Eckausrissen in der ersten Lage. Stockfleckiges Exemplar, mit Handhabungsspuren.

Lot 1207, Auction  126, Bohnstedt, David Siegmund, Gründliche Anweisung zur wahren Selbst-Verleugnung + Beiband

Bohnstedt, David Siegmund
Gründliche Anweisung zur wahren Selbst-Verleugnung + Beiband
Los 1207

Schätzung
150€ (US$ 167)

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Bohnstedt, David Siegmund. Gründliche Anweisung zur wahren Selbst-Verleugnung, auf Begehren eines vornehmen und thätigen Liebhabers derselben, aus und nach der Heil. Schrifft aufgesetzet und zum Druck befördert. Nebst einer Vorrede von Johann Gustav Reinbeck. 15 Bl., 112 (recte: 210) S., 3 Bl. Titel in Rot und Schwarz. 16,5 x 10 cm. Kalbsleder d. Z. (berieben, untereres Kapital mit kleiner Fehlstelle, Vorderdeckel mit den geprägten Eignerinitialen "G. E. M." sowie dem Bindejahr "1736". Berlin, Gottfried Gedicke, 1724.
VD18 11373911. – Einzige Ausgabe der barocken Predigtsammlung des in Cleve wirkenden lutherischen Theologen Bohnstedt (1685-1756). – Es fehlt das gestochene Frontispiz. Etwas gebräunt bzw. braunfleckig, im Seitenrand mit drei kleinen Wurmlöchern, sonst wohlerhalten. – Beigebunden: Sebastian Schmidt. Heilige Sabbaths-Lust. Das ist: Kurtze Erklährung der Sonn- und Fest-Tags Episteln. Nebst einigen kurtzen Anmerckungen, und Vorrede von Christoph Engelken. 14 Bl., 342 S. Titel in Schwarz und Rot. Rostock und Leipzig, Christian Gotthold Garmann, 1713. - VD18 13216686. - Einzige Ausgabe. - Mit durchgehendem kleinem Wurmloch, am Schluss mit Wurmspur im unteren weißen Rand, sonst wohlerhalten.

Lot 1208, Auction  126, Bunyan, John, Der Heilige Krieg, wie derselbe geführet wird von Christo Jesu

Bunyan, John
Der Heilige Krieg, wie derselbe geführet wird von Christo Jesu
Los 1208

Schätzung
500€ (US$ 556)

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Bunyan, John. Der Heilige Krieg, wie derselbe geführet wird von Christo Jesu, dem ewigen und allmächtigen König, wider den Teuffel, den Fürsten der Finsterniß und über die menschliche Seele. 9 Bl., 772 S. Titel in Schwarz und Rot. 13 x 7,5 cm. Leder d. Z. (berieben und bestoßen) mit dreiseitigem Goldschnitt. Hamburg, Wolffgang Fickweiler, 1715.
Vgl. VD17 39:154324C (1. deutsche Ausgabe). – Frühe deutsche Ausgabe eines der Hauptwerke des beliebten und volksnahen englischen Baptistenpredigers und Erbauungsschriftstellers John Bunyan (1628-1688). Bunyan "liebte Spiel und Tanz und war der größte Flucher und Gotteslästerer ringsum. 1648 heiratete Bunyon ein armes Mädchen, das ihn aufs beste beeinflußte, so daß er mit ihr fleißig den Gottesdienst besuchte. Bunyan studierte die Bibel und bekehrte sich. Er wurde 1653 durch die Taufe in die Baptistengemeinde Bredford aufgenommen, wohin er 1655 zog. Durch sein Handwerk kam Bunyon weit im Land umher und fand als Laienprediger großen Zulauf. Obwohl die Gesetze gegen die Nonkonformisten verschärft wurden, setzte Bunyan seine Predigttätigkeit fort, bis er 1660 bei Harlington während eines Gottesdienstes verhaftet wurde. In seiner zwölfjährigen Gefangenschaft verfertigte Bunyan zum Unterhalt für sich und seine Familie Strumpf- und Schuhbänder und entfaltete eine reiche schriftstellerische Tätigkeit" (Bautz I, 812). – Innengelenke offen, etwas gebräunt und leicht stockfleckig. Selten im Handel.

Lot 1209, Auction  126, Bustis, Bernardino de, Rosarium sermonum per quadragesimam

Bustis, Bernardino de
Rosarium sermonum per quadragesimam
Los 1209

Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)

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Bustis, Bernardino de. Rosarium sermonum per quadragesimam. 3 Bände. Mit 3 Holzschnitt-Druckermarken auf dem Titel. Titel in Schwarz und Rot. 20,5 x 16,5 cm. Blindgeprägtes Schweinsleder d. Z. (berieben, fleckig, und mit vereinzelt größerer Fehlstelle) über Holzdeckel und 4 Bünde mit hs. RTitel sowie 6 Messingschließen. Köln, Anton Hierat, 1607.
VD17 12:638370B, 12:638400M, 12:638359G. – Spätere Ausgabe. Die erste Ausgabe erschien im Jahre 1498 in der Offizin von Georgius Arrivabene in Venedig. Der italienische Theologe Bernardino de' Busti (1450-1513) schrieb unter anderem als großer Anhänger der "Unbefleckten Jungfrau" zahlreiche dogmatische und moralische Werke. – Etwas stock- und braunfleckig, vereinzelt mit Wurmgängen, Band I mit Fehlstelle am Vorsatz sowie Band III am Fußsteg in der Bindung gelockert. Mit hs. Besitzvermerk d. Z. sowie Bibliotheksstempel "Franziskanerkloster Dettelbach" auf dem Titel.

Lot 1210, Auction  126, Desmarets de Saint-Sorlin, Jean, Les délices de l'esprit

Desmarets de Saint-Sorlin, Jean
Les délices de l'esprit
Los 1210

Schätzung
1.000€ (US$ 1,111)

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Hauptwerk des Dichters und ersten Kanzlers der Académie Française
Desmarets (de Saint-Sorlin, Jean). Les délices de l'esprit. Dialogues dediez aux beaux esprits du monde. 4 Teile in 1 Band. Mit 4 Kupfertiteln, 18 Kupfertafeln und zahlreichen Holzschnittvignetten. 35,5 x 23 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (leicht berieben und etwas fleckig) mit goldgeprägtem RTitel und RVergoldung. Paris, Florentin Lambert, 1661.
Brunet II, 635. Landwehr 258. Tchemerzine, Livres à figures, 117. Vgl. Hofer XIII, 846. – Zweite Ausgabe, die erste erschien 1658. Hauptwerk des Dichters und ersten Kanzlers der Académie Française, Jean Desmarets de Saint-Sorlin (1595-1676), in dem er "bildhaft den Aufstieg der Seele zu Gott und die Wonnen des gottgeweihten Lebens beschreibt (LThK III, 225). Saint-Sorlin war ein Günstling von Kardinal de Richelieu, auf dessen Anregung hin, er zahlreiche dramatische Stücke verfasste. – Der Kupfertitel von Teil I verso mit altem tektierten Widmungsvermerk. Innenspiegel mit hs. Signatur. Teils etwas feuchtrandig, gelegentlich leicht gebräunt, wenige Blätter des vierten Teils stark gebräunt, leicht braun- und stockfleckig sowie wenige nachgedunkelte Feuchtigsflecke.

Lot 1211, Auction  126, Drexel, Jeremias, Daniel prophetarum princeps descriptus

Drexel, Jeremias
Daniel prophetarum princeps descriptus
Los 1211

Schätzung
150€ (US$ 167)

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Drexel, Jeremias. Daniel prophetarum princeps descriptus, et morali doctrina illustratus. 6 Bl., 319 S. Mit Kupfertitel (in Pag.). 11 x 5,5 cm. Pergament d. Z. mit hs. RTitel. Antwerpen, Johann Cnobbar, 1651.
De Backer-Sommervogel III, 201, 26. – Dritte Antwerpener Ausgabe der zuerst 1640 in München bei Cornelius Leysser erschienenen erbaulichen Auslegung des prophetischen Buchs Daniel. – Wohlerhalten.

Drexel, Jeremias
Infernus damnatorum carcer & rogus aeternitatis
Los 1212

Schätzung
350€ (US$ 389)

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Drexel, Jeremias. Infernus damnatorum carcer & rogus aeternitatis. 14 Bl., 424 S., 1 Bl. Mit Kuppfertitel und 9 ganzseitigen Textkupfern. 13,5 x 7,5 cm. Pergament d. Z. (stark fleckig, etwas Wurmfraß und berieben). München, Cornelius Leysser, 1631.
Dünnhaupt II, 15.1. Breidenbach 239. Kosch III, 543. Landwehr GEB, 258. Pörnbacher 182. Vgl. De Backer-Sommervogel III, 195, 15 (Ausgabe Antwerpen, 1631). – Erste Ausgabe. "Zusammen mit De Aeternitate (1620) und Caelum (1635) als Trilogie konzipiert. Ungemein grausige und drastische Schilderung der Höllenqualen; nichtsdestoweniger lautet die anon. engl. Übers.: A Pleasant [!] and Profitable Treatise of Hell" (Dünnhaupt). – Das Titelblatt mit mehreren hs. Besitzvermerken. Vorsatz stärker beschmutzt. Durchgehend etwas stockfleckig, kleiner Wasserrand, wenige Tafeln mit kleinen Hinterlegungen.

Lot 1213, Auction  126, Graz, Amandus von, Fasten-Banckets der christlichen Seelen

Graz, Amandus von
Fasten-Banckets der christlichen Seelen
Los 1213

Schätzung
150€ (US$ 167)

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Graz, Amandus von. Fasten-Banckets der christlichen Seelen. Erste Aufftracht von der ewige Heyl, nachdem dero vornembste Ursachen vorgestellt worden auff unterschiedliche weiß auffgewecket wird. 4 (von 5) Bl., 487 S., 8 Bl. Mit Holzschnitt-Druckermarke auf dem Titel. Titel in Schwarz und Rot. 20 x 15,5 cm. Pergament d. Z. (berieben, bestoßen, fleckig, lichtrandig und kleinen Fehlstellen). Salzburg, Johann Baptist Mayr, 1691.
VD17 12:196310N. – Erste Ausgabe und Folge der Reihe "Fasten-Banckets der christlichen Seelen", die bis 1715 in vier Bänden erschien. – Es fehlt das fünfte Blatt mit dem Druckprivilegium. Titel mit unleserlichem Bibliotheksstempel. Etwas stock-, braun- und fingerfleckig.

Lot 1214, Auction  126, Kanontafeln, mit Texten zur lateinisch-römischen Mess-Liturgie

Kanontafeln
mit Texten zur lateinisch-römischen Mess-Liturgie
Los 1214

Schätzung
500€ (US$ 556)

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Kanontafeln mit Texten zur lateinisch-römischen Mess-Liturgie. 3 kolorierte Kupferstiche. 35 x 18,5 cm (Plattenrand). Unter Glas in goldgeprägter Holzprofilleiste. Um 1860.
Sehr hübsch kolorierte Kanontafeln mit Liturgien in lateinischer Sprache. – Papierbedingt etwas gebräunt, leichtbraunfleckig und vereinzelt mit wurmlöchern. Nicht ausgerahmt, Versand nur ohne Rahmen.

Lot 1215, Auction  126, Keller, Martialis, Neueröffnete Himmels-Schule

Keller, Martialis
Neueröffnete Himmels-Schule
Los 1215

Schätzung
250€ (US$ 278)

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Keller, Martialis. Neueröffnete Himmels-Schule, in welcher aus zwölf, als so vielen Theilen vorgesetzten Lehrpunkten verschiedene Andachts- und Tugendsübungenm eine christliche Seele zu erlernen hat. 15 Bl., 781 S., 1 Bl. Mit gestoch. Frontispiz und 16 Kupferstichen. 17 x 10,5 cm. Roter Lederband d. Z. auf 5 Bünden mit reicher floraler Rücken- und Deckelvergoldung sowie Goldschnitt. Mit besonders großen, vielfach durchbrochenen, geschmiedeten und gehämmerten, ornamental und floral gestalteten Silberblechbeschlägen auf den Deckeln mit ebenfalls durchbrochener, punzierter Silerblechschließe. Augsburg, M. Rieger, 1800.
Umfangreiches Gebet- und Andachtsbuch für alle Feste des Jahres, für die Gottesmutter Maria und die "lieben Heiligen Gottes". Der Verfasser war Benediktiner in Ottobeuren. Mit Dedication an Maria Amalia, Kurfürstin in Bayern. – Vorsätze und die ersten Bl. rostfleckig (durch die Befestigungsstifte der Beschläge); teils etwas fingerfleckig; Innengelenke angebrochen; Vorsätze mit mehreren Besitzeinträgen (Riedlingen 1831, 1881 u. a.). Insgesamt wohlerhaltenes Exemplar mit beeindruckender, völlig intakter Silberschließe.

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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