"Breßlauer Tage Buch oder Beschreibung derer Geschichte. Welche sich von Erbauung der Stadt Breßlau in unterschiedlichen Zeiten und Orten begeben hat. Wie auch allerhandt Merkwürdigen Sachen. Beschrieben per Anonimum Anno 1707 adj. Primo July Wie es demselben durch seinen gutten Freundt ist Communiciret worden." Deutsche Handschrift in schwarzbrauner Sepiatinte auf Papier. 159 Bl., davon 147 beschrieben. Schriftraum ca. 15 x 10. Format 17 x 10,5 cm. Etwas späterer marmorierter Pappband (berieben). Breslau 1707-1711.
Anonym kompilierte und wohl im Druck nicht erschienene barocke Chronik Breslaus beginnend im Jahr der Stadtgründung 965 bis zum Jahr 1711, von verschiedenen Händen verfasst und teils ergänzt. Die Einträge erfolgen streng chronologisch für jedes Jahr und erfassen zumeist taggenau die historisch relevanten Ereignisse der Stadtgeschichte wie Schlachten, "Blutregen", Herrscher, Brückenbau, Errichtung und Zerstörung von Kirchen und Klöstern, Geburts- und Todesdaten, Kaiserbesuche, Städtegründungen, Hinrichtungen, Hungersnöte, Ernten, Epidemien, Anekdoten und weitere historische Ereignisse, die für die Stadt und teils auch für die Geschichte Europas relevant waren (z. B. Hinrichtung von Jan Hus, Fall Konstantinopels, Belagerung Magdeburgs etc.). Naturgemäß sind die Einträge bis zum 1500 zumeist spärlich und nehmen vom Umfang her dann zu, ab dem Jahr 1704 dann deutlich umfangreicher. Zwei Anhänge widmen sich ausführlich zwei historisch bedeutenden Ereignissen der Stadtgeschichte, der "Breßlauischen Bürgerrebellionen von 1333 bis 1418" (28 Seiten) und der "Breßlauische(n) Beschreibung von denen geworbenene Stadt-Soldaten Anno 1635 und 36" (38 Seiten). – Etwas gebräunt und vereinzelt mit geringem Tintenfraß, die Blätter dort leicht lädiert. Insgesamt jedoch durchweg lesbar.
Joseph II., röm.-dt. Kaiser
Adelsbrief für Ferdinand Kuechl in Linz ob der Enz
Los 1032
Schätzung
2.200€ (US$ 2,444)
Joseph II., röm.-dt. Kaiser. Adelsbrief für Ferdinand Kuechl in "Linz ob der Enz und in Freystadt" mit Erhebung in den Ritterstand und Verleihung eines Wappens. Deutsche Handschrift auf Pergament. 8 Bl. mit 14 S. Text in Kanzlei-Kalligraphie mit Fraktur-Auszeichnungen und reichem Federwerk. Schriftraum: 19 x 15,5 cm. Format: 32 x 23 cm. Mit ganzseitiger Wappenmalerei in Gold und Farben sowie Kanzlei-Siegeln, Registratur-Vermerken und eigenhändiger Signatur des Kaiser Joseph II. Rotroséfarbener Samtband d. Z. (teils leicht abgegriffen, gering fleckig, stärker beschabt, die geprägte Ornamentation abgerieben, ohne die einstigen gelben Bindebänder). Wien 1708.
Von dem kaiserlichen Registrator Johann Friedrich Wening von Weningberg am Wiener Hof mit seiner Signatur "Collat. und regist." offiziell bestätigte, von einem Grafen zu Schönborn gezeichnete und "Ad mandatum Sac: Caes: Majestatis proprium C. F. Consbruch" beglaubigtes Adelspatent für den Verwalter der staatlichen Salzvorkommen, den sog. "Salzverweser" Joseph Ferdinand Küechl - mit der Signatur des Habsburger Kaisers "Joseph" in schwarzgrauer Tinte: "Wir Joseph von Gotttes gnaden, Erwöhlter Römischer Kayser zu allen Zeiten Mehrer deß Reichs in Germanien, zu Hungarn, Böheimb, Dalmatien, Croatien, Sclavonien, König, Ertzherzog zu Österreich, Hertzog zu Burgund, zu Brabant, zu Steyer ... Erkennen für Uns und unsere Nachkommen offentlich mit diesem Brieff und thun kund ...unser und des Reichs lieber getrewer Joseph Ferdinand Küechl angerühmbt worden ... viele jahr ... in unser oberösterreichischen Statt Lintz ob der Enß als auch hernach zu Freystatt ... alwo ob ihme von unseres in Gott ruhenden Herrn Vatters Kays. May. und die Saltzverweeser stelle anvertrauwet ... worden ... So haben Wir demnach mit wohlbedachtem muth ... ihme Joseph Ferdinand Küechl die besondere Kaiserl. gnad gethan, und ihne mit allen seinen jezigen- und künfftigen Ehelichen leibes Erben ... in den stand und grad des adels unserer und des Reichs auch unserer Erbkönigreichen, Fürstenthumben und Landen rechtgebohrne Lehensturniers-genoß- und Rittermäßigen Edelleüthen gnädigst erhebt, als ob Sie .... Rittermäßige Edelleüthe weren."
Es folgt die Blasonik und das prachtvolle Wappen in breitem Pinselgoldrahmen auf nachtblauem, mit Goldornament geziertem Grund: Allianzwappen mit drei Sternen auf Schwarzgrund und steigendem rotem Löwen, der einen sechsstrahligen Stern hält. – Kaum fleckig, sehr gut erhalten, Bindung teils gelöst, interessante, dekorative Adelsurkunde.
Diätetik
Pharmakopöe und Haushaltsbuch. "Bewerte Mitl Vor Unterschidliche Zueständ". Deutsche Handschrift auf Papier
Los 1033
Schätzung
1.500€ (US$ 1,667)
Pulverisierte Menschenzähne gegen die Zauberei
Diätetik, Pharmakopöe und Haushaltsbuch. "Bewerte Mitl Vor Unterschidliche Zueständ". Deutsche Handschrift auf Papier. 141 num., 21 nn. Bl. Kurrent mit kalligraphischen Auszeichnungen. 21 x 16 cm. Halbleder d. Z. (Rückenleder teils abgerissen, brüchig, Deckelbezüge dito, beschabt und bestoßen). Wohl Österreich (Vorarlberg?) frühes 18. Jahrhundert.
Sehr umfangreiches Haushaltsbuch für alle möglichen Beschwerden, aber auch Lösungen für Aufgaben, die sich allenthalben bei der Hausarbeit stellen - und am Schluss durch ein nicht weniger ausladendes, detailliertes Register erschlossen sind. Möglicherweise stammt die etwas mundartlich gefärbte Handschrift aus dem westösterreichischen oder Tiroler Raum - jedenfalls liegt hier auch ein höchst interessantes erforschungswürdiges Zeugnis deutscher Sprache vor.
Das Buch enthält zahlreiche Rezepte für Mittel zur Abhilfe allerhand möglicher Krankheiten und Unwohlsein. Z. B. "Ein Magen Pulver. So auch gut vor die Gall und Wind", "Vor das Drey Tägige Fieber", "Die Wärzen im Gesicht oder Händen zu Vertreiben", "Purgierter Träck die Gall auß zu fiehrn", "Ein Guetes Trinckh Wasser in Grosser Hiz für den Durst zu brauchen", "Etliche Mitl für die Huesten und Catar", "Wan einem ein Ader aufspringt nach der Ader Läß", "Für die Würm im Leib", "Vor die Kinds Blatern", "Ringl Blumem Pulver für Zanwehe".
Die Handschrift enthält jedoch auch zahlreiche diätistische Anleitungen und konkrete Rezepte für alle möglichen Kuren, Genuss- und Lebensmittel, Kostmetik etc.: "Recept den besten Turinischen Rosolio zu Machen", "Einen Gueten schopf Toback zu machen", "Königl. Griene salben zu machen", "Pimbernel Würzl einzumachen", "Guete Manl saiffen zu machen" und zahlreiches mehr.
Besonders nützlich auch die Kapitel zur Herstellung von Farben:
"Unterschiedliche Farben zu sieden", "Recht Aurora farb zu machen", "Wie man das May-Thau zuericht", "Hoch Goldtgelb zu färben", "Carmesin farb zu färben", "Mit der höchsten Blauen farb zu färben", "Pagerl Grien zu färben",
Auch Rezepte zum Zaubern dürfen nicht fehlen "Für die Zauberey. Nimb einen Menschen Zahn. Pulverißier diesen, und Brauch, was verzaubert ist", "Für das Grimmen", "Für den Schlag", "Für den Schwindel", "Todte frucht außtreiben", "Rezept für die Pest" und mehrere Hunderte mehr. – Mit üblichen Gebrauchsspuren, teils leicht fleckig, gebräunt, fingerfleckig, insgesamt aber in bemerkenswert gutem Gesamtzustand, sehr gut lesbar, sehr sauber geschrieben.
Lochner, Joh. Christoff
"Der Je und allezeit mit gesunden vor allen Seuchen, Umfall und andern gefährlichen Krankheiten befreyten Pferden". Deutsche Handschrift
Los 1034
Schätzung
450€ (US$ 500)
Lochner, Johann Christoff. "Der Je und allezeit mit gesunden vor allen Keuchen (recte Seuchen), Umfall und andern gefährlichen Krankheiten befreyten Pferden, Rindern, Schaf und Schweinen wohlbestellte Mayerhoff. Vorgezeiget in einem kleinem Tractaetlein". Deutsche Handschrift in Sepiatinte auf Papier. 1 nn. Bl, 331 S., 19-21 Zeilen. Mit schwarzbrauner Feder in Kurrent-Kursiva. Schriftraum: Ca. 16,5 x 11,5 cm Format: 19 x 15 cm. Halbleder des 19. Jahrhunderts (Rücken mit Schabspuren, berieben und bestoßen) mit goldgeprägtem RSchild und RGoldfileten im Pappschuber. Nürnberg 1715.
– Reichhaltige veterinärmedizinische Handschrift, eine Abschrift des 1715 in Nürnberg publizierten Drucks. Das Werk bietet eine umfassende Darstellung zur Anleitung einer gesunden und seuchenfreien Viehhaltung mit präventiven und therapeutischen Maßnahmen. Der Schwerpunkt liegt auf der Behandlung von Pferden, ergänzt durch Rezepte und Anleitungen für die Pflege von Rindern, Schafen und Schweinen. Enthält u. a. Anweisungen zur Herstellung von Heilmitteln, Kräuterpulvern, Tinkturen sowie Hinweise zur Fütterung.
Hinzuweisen ist auf die Urheberschaft Eberhard Gockels, der "Mayerhoff" von 1678 ist als bisher unbekanntes Werk dieses zur Zeit weithin bekannten und berühmten Medicus von Bedeutung. Die "Unterthänigste Zuschrift" zeugt von dieser Autorschaft. Das Titelblatt ist späteren Ursprungs und von anderer Hand geschrieben als der übrige Text. – Gelegentlich leicht stockfleckig. Papierbedingt etwas gebräunt, insgesamt wohlerhalten.
Artzney:Buch für die Menschen
Deutsche Handschrift auf Papier.
Los 1035
Schätzung
800€ (US$ 889)
Kompendium der Humanmedizin des 18. Jahrhunderts
Artzney:Buch für die Menschen. Deutsche Handschrift auf Papier. 9 nn. Bl., 347 S., 10 nn. Bl. (davon 10 weiß). 31 x 20 cm. Deutsche Kurrentschrift mit kalligraphischen Auszeichnungen in Gotica-Fraktur. Schwarzes Leder d. Z. (mit Bezugsfehlern an den Kanten, Gelenke teils offen, Deckel leicht gebogen, beschabt, bestoßen) mit Wappenprägung auf den Deckeln (Vergoldung abgerieben). Wohl Süddeutschland oder Österreich Anfang des 18. Jahrhunderts.
Sehr systematisches, umfangreiches Arzneihandbuch, erschlossen mit einem detaillierten Register am Anfang "Register über das Artzney-Buch für die Menschen" mit Hunderten von Beschreibungen von Krankheiten, Anleitungen zu Diagnose udn Therapie sowie Rezepturen von A bis Z. "Vom Haupt Und allerley Beschwernüßen deßselben", "Ein Aqua Vitae", "Wan das Haupt erzündett und gantz hitzig ist", "Von Augen", "Von Mund und Hals", "Von der Brust", "Vom Hertz", "Vom Syten Stechen", "Von der Gälsucht", "Vom Magen", "Vom Stulgang", "Von der Colica", "Von den Nieren und Blaßen", "Von der Lände", "Von Gemechten", "Von den Brüsten", "Von Feberen", "Für die Pstilentz", "Für die Scharötti oder Rottlauffen Salben", "Blutt Reinigen", "Für das blut Speüwen", "Von der Wund:artzney", "Von allerley guten Pflasteren", "Böser Wind" und vieles, vieles mehr. – Die ersten (Register-)Seiten teils stärker gebräunt und etwas angeschmutzt, hin und wieder Fingerflecke, kleine Einrisse und Gebrauchsspuren, insgesamt jedoch im Block in bemerkenswert guter Erhaltung.
Evangéliaire
de l'ordre de Saint Benoît. Lateinische Handschrift auf Pergament.
Los 1036
Schätzung
2.500€ (US$ 2,778)
Pergament-Handschrift in prächtiger Illumination und interessanter Provenienz
"Evangéliaire de l'ordre de Saint Benoît. Manuscrit du XVIIe siècle app.t à Mr. Monteil" (Deckeltitel). Lateinische Handschrift auf Pergament. 48 num. BI. mit 84 beschriebenen S. 20 Zeilen. Schriftraum: 18,2 x 12,4 cm. Format: 28 x 21,5 cm. Mit 5 ganzseitigen und 11 halb- oder viertelseitigen eingemalten Miniaturen in Goache und Buchschmuck sowie 17 farbigen Initalien. Braunes Kalbschagrin (etwas beschabt, bestoßen, leicht berieben, vom Block gelöst) mit goldenem Titel auf Rücken und Vorderdeckel, beides in reicher Rokoko-Romantikervergoldung, dreiseitiger Goldschnitt. O. O. und o.J. (Le Bec-Hellouin, Anfang des 18. Jahrhunderts).
Aufwendig, sehr hübsch und individuell gestaltetes, reich illuminiertes Evangelistar bzw. Evangelienlektionar aus der normannischen Benediktinerabtei von Le Bec-Hellouin (1039 gegründet, in der Französischen Revolution aufgehoben) mit Perikopen aus den Evangelien für die Lesung an den Sonn- und Feiertagen des Kirchenjahres, von einem künstlerisch begabten Mönch geschrieben und in leuchtenden Farben sehr abwechslungsreich mit figural-floral-geometrischer Ornamentik ausgestattet.
Dargestellt sind u.a. Abtei u. ihr Gründer Herluin. Der Künstler hat sein Werk nicht zu Ende gebracht, immer wieder finden sich leere Seiten oder Anfangsskizzen. Die Bindung der Handschrift erfolgte erst 1840 durch ihren damaligen Besitzer, den Historiker und Sammler Amans-Alexis Monteil (1769-1850), der 1835 einen Teil seiner Handschriftensammlung an Sir Thomas Philipps verkaufte.
Laut Monteil, der ein zweiseitiges handschriftliches Vorwort zu dieser Handschrift geschrieben hat, wurde diese von seinem Schüler Roques restauriert und gebunden. Monteil lobt die Schönheit des Werkes ("éléganté, admirable écriture" "bon goût des ornamens", "délicatesse des miniatures", "fraîcheur des couleurs") und gibt an, dass er es nur für 32 Écus oder 8 Goldstücke verkaufen würde. Der Kaufer war der Baron (Alphonse Fulgence?) Dupont de Saint-Ouen, dessen Exlibris sich zweifach in diesem Band findet. – Etwas ausgebunden, einge Lagen lose, Innengelenke geborsten, sonst kaum fleckig, meist sauber und wohlerhalten. In ausgezeichneter, leuchtender Farbigkeit illuminiert.
Struve, Burkhard Gotthelf
Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio
Los 1037
Schätzung
1.600€ (US$ 1,778)
Struve, Burkhard Gotthelf. "Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio". Lateinische Handschrift auf Papier. 176 nn. Bl. Mit 3 (2 doppelblattgroßen, 1 mehrfach gefalteten) Tafeln mit Stammbäumen. 21 x 17 cm. Halbpergament d. Z. (Rücken mit alter Ausbesserung, kaum beschabt) mit hs. RTitel, breiten Pergamentecken und Marmorpapier-Deckelbezügen. Wohl Weimar oder Jena um 1740.
Einzige bekannte, möglicherweise gerade posthume Niederschrift einer "Geschichte Pommerns" von dem Polyhistor Burkhard Gotthelf Struve (1671-1738) von mehreren, sauberen Händen, ein Text, der von uns nicht nachweisbar ist. Struve stammt aus Weimar, hatte in Jena Philosophie, Politik, Recht und Geschichte studiert, lehrte an der Universität zu Jena, war mit J. J. Müller, J. A. Schmid, G. Schubart bekannt und folgte dem letzteren auf dessen Professur daselbst: "Seine Hauptkraft wandte er fortab der Geschichte zu und daher lenkten sich, als 1704 durch G. Schubart's Tod die ordentliche Professur für Geschichte erledigt worden war, die Blicke der maßgebenden Kreise auch auf Struve. Ein ernstlicher Nebenbuhler erstand ihm nur in dem jüngeren Heinrich Leonhard Schurtzfleisch, der schon seit 1680 als ordentlicher Professor der Geschichte in Wittenberg wirkte. Aber Schurtzfleisch lehnte den Ruf nach Jena ab, und so ward St. im Herbst 1704 zu Schubarts Nachfolger ernannt, während Magister Reinhard die Bibliothekarstelle übernahm. Sein amtliches Wirken, bei dem ihm ein angenehmes Sprachorgan und eine gefällige Lehrweise sehr zu statten kamen, und seine rege schriftstellerische Thätigkeit verschafften ihm bald Ruhm und Ansehen." (ADB XXXVI, 671f.).
Stuve veröffentlichte in dieser Zeit mehrere Werke zur deutschen Geschichte, von dem aber bis dato keine dezitierte Geschichte des Herzogtums Pommerns bekannt ist. Möglicherweise handelt es sich um einen Auszug aus seinen sonstigen historischen Werken, was jedoch nicht wirklich evident wird. So liegt die Annahme nahe, hier handele es sich tatsächlich um eine seltene, bis dato unbekannte Textüberlieferung.
Jöcher erzählt noch dezidierter von dem durch Struves Bruder beim Goldmachen in Holland verprassten gemeinsamen Erbe, was den "ICtus" in Depressionen stürzte: "Als er wieder nach Jena kam, gerieth er in solche Schwermuth, daß er zwey Jahr lang nichts als die Bibel, Tauleri und Arndts Schrifften las, vor allem Studieren aber einen Eckel hatte [...]" (Jöcher IV, 891). Von diesem geheilt machte er Karriere als Historiker und veröffentlichte zahlreiche Werke, die Jöcher aufführt, jedoch auch hier wird keine "Historia Pomeraniae" oder einen ähnlichen Titel erwähnt. – Mit Randknick für Marginalien, meist weiß geblieben, die schönen Stammbuchtafeln teils mit den Einträgen in Tondorahmen. Kaum fleckig, sehr sauber. Unten auf dem Titel "Comparata a C. A. von Stedinck duobas florenis et decem aflibus", also etwa: "Gekauft von C. A. Stedingck für zwei Gulden und zehn Franken". Die Handschrift stammt demnach aus dem Besitz des Christoph Adam von Stedingk (1715-1791), Vater des bedeutenden schwedischen Feldmarschalls und Diplomaten Curt von Stedingk (1746-1837).
Deutsch-italienisches Rezeptbuch. Deutsche und italienische Handschrift auf Papier. 194 num. S., S. 195-197 w., 13 nn., 1 w., 2 nn., 2 w., 7 nn., 1 w., 2 nn., 1 w. Bl. Ca. 14-22 Zeilen. Schrift: deutsche bzw. italienische Kurrentschrift. Format: 15,8 x 9,5 cm. Halbpergament d. Z. (berieben und bestoßen, kleinere Fehlstelle am Rücken) mit 2 Pergament-Bindebändern. Trient (?) Mitte des 18. Jahrhunderts.
Möglicherweise in Tirol, Südtirol oder der Alpengegend entstandenes, teils mundartliches Arznei- und Rezeptbuch. Mit zahlreichen Rezepten für Heilmittel, darunter welche mit Mengenangaben, z. B. "Crocus Pesto", "Canelada fumante", "Augen Seibel", "Candella fumante", "Zucca da Purga", "Wund Balsam del Hoffer", "Notta delle Specie, "del Spirito Mellissa" "Polver pro Stamacus Chataris", "Antispasmodicum", "Balsam di Saxonia" usw. Sowie genaue Rezeptangaben, darunter "Salbe, so ein Arm geschbillet wegen des Aderlassen", "Nirnberger Pflaster", "Parga Rabarb et Jalapa", "Augen Seibl", "Thee". Zu den Zutaten gehören "8 to Carotte", "i to Horn blau blumen", "Vino", "Mirra", "rosmarinio" und weitere. Zum Schluss mehrere Register (nur eins vollständig). – Etwas ausgebunden, die unvollständigen Register lose. Innen kaum fleckig und gebräunt. Insgesamt gut erhaltene Handschrift. Innenspiegel mit einer Fiche des Germanisten und Mediaevisten Prof. Dr. Gerhard Eis (1908-1982), hier mit der Signatur Hs. 17.
Viadana, Lodovico
Responsoria ad Officium Hebdomadae Sanctae
Los 1039
Schätzung
350€ (US$ 389)
Viadana, Lodovico. (Responsoria ad Officium Hebdomadae Sanctae), Fer. 5ta Coenae Domini mit Benedictus, Fer. VI. Lateinische Handschrift auf Papier. 1 w., 24 (recte 23) num. Bl. Schrift: Italienische Kurrent. Schriftraum: ca. 16 x 12,5 cm. Format: 20 x 14,2 cm. Mit Rubrizierung. Leder d. Z. (gering berieben und mit oberflächlichen Wurmfraßstellen, kleiner Ausbruch am Fuß des Rückens). 1762.
Baßstimme zunächst anonymer Harmonisierungen von je neun Responsorien für Gründonnerstag, Karfreitag und Ostersamstag. Die Zuweisung an den großen italienischen Komponisten zwischen Renaissance und Barock Lodovico Viadana (um 1560-1627) erfolgte 1873: Besitzvermerke des österreichisch-böhmischen Organisten und Musikforschers Johann Evangelist Habert (1833-1896) auf dem Vorsatz und der ersten Textseite. Habert hatte die Handschrift offenbar zur Begutachtung an seinen Freund Pater Sigismund Keller (1803-1882) in Kloster Einsiedeln gesandt. Keller hinterließ einen ganzseitigen eigenhändigen Kommentar auf der Vorderseite des ersten weißen Blattes, "Einsiedeln 24. X. 1873" datiert und mit seinen Initialen gezeichnet. In einem handschriftlichen Stimmbuch von 1747 aus der Bibliothek von Kloster Weingarten habe er eine Zuschreibung derselben Responsorien an Orlando di Lasso gefunden. Es bleibe jedoch immer merkwürdig, dass kein Werkkatalog Orlandos sie anführe. Einen Monat später verfaßte Keller einen Brief an Habert, den dieser auf der Rückseite des Blattes eigenhändig zitiert. Keller hatte sich an Julius Joseph Maier gewandt, seit 1857 Konservator der Musiksammlung an der Staatsbibliothek. Dieser führt aus: "Die mir in ihren Anfängen mitgetheilten 4stimmigen Resp. sind nicht von Orl. di Lasso, sondern von Ludovico Viadana. Wir besitzen in einem starken Band sämmtliche Compositionen welche während der Charwoche in der Sixtina aufgeführt werden ... geschrieben von Friedrich Maria Closs, einem bairischen Geistlichen, welcher Ende der 20Jahre im Collegium Romanum in Rom studierte ... Darin finden sich nun die 3 in ihren Anfängen mir mitgetheilten Resp. auf fol. 39. 101. u. 167 (wie überhaupt sämtliche Charwochen Resp.) als von L. Viadana. ... Nicht so glücklich, wie bei den Resp. war ich bei dem mitgetheilten Benedictus Dominus Deus Israel welches wahrscheinlich auch von Viadana ist". – Schwache Fingerspuren, Block brüchig, sonst frisch.
Bernards seltene "Liebeskunst" mit der Widmung an Madame de Pompadour
Bernard, Pierre-Joseph. L'art d'aimer [und:] Pauline et Théodore. Französische Handschrift auf Papier. 2 Werke in 1 Band. 1 Bl., iii S., 83 S.; 38 (einige w. Bl. zwischengebunden) Bl. Schrift: französische Kurrent. Format: 18,8 x 13 cm. Mit Titel und 9 Vignetten in Aquarell. Leder d. Z. (stärker fleckig, berieben und bestoßen, Rücken teils lose und mit großen Ausrissen) mit goldgeprägtem RSchild und Deckelfileten sowie Goldschnitt. Frankreich um 1770-1790.
Frühe Abschrift Pierre-Joseph Bernards (1710-1775) Hauptwerks "L'art d'aimer", das Madame de Pompadour, die Mätresse des Königs Ludwig XV., gewidmet ist. Pierre-Joseph Bernard (1708-1775), von Voltaire "Gentil-Bernard" genannt, wurde von Madame de Pompadour, der die "Art d'aimer" gewidmet ist, protegiert. Bernard begnügte sich lange Zeit damit, Auszüge aus diesem galanten Gedicht in den Salons vorzutragen, bevor er es im Jahr seines Todes veröffentlichte. Die vorliegende, nicht datierte Abschrift stammt möglicherweise noch aus der Zeit vor der Erstveröffentlichung, den Terminus ante quem liefert die zu 1790 datierte spätere Abschrift von La Fontaine. Pauline et Théodore wurde unter dem Titel Phrosine et Mélidore im Jahr 1772 veröffentlicht.
Die Handschrift besteht im Hauptteil aus drei Stücken von Pierre-Joseph Bernard: 1) "Art d'aimer" (83 S.) in drei Gesängen, die sehr schön und gleichmäßig geschrieben und mit 9 sehr hübschen, aquarelierten Vignetten in Pastellfarben versehen ist, die den Beginn und den Schluss jedes Gesanges zieren, 2) "Pauline et Théodore" (75 S.), in 4 Gesängen, die jeweils durch ein Blankoblatt getrennt sind, 3) "Épitre à Claudine" (5 S.). Es folgen, von anderer Hand, verschiedene Stücke unterschiedlicher Autoren: 4) "Extrait d'un voiage en Espagne" (3 S.), 5) Supplik an den Bischof von Autun (3 S.), 6) "Recueil de contes choisis dans ceux de M.de La Fontaine. Par M. Moulin. 1790": Le Rossignol' (S. 7) "Maximes et Réflexions morales du duc de La Rochefoucauld" (25 S.). – Kaum gebräunt und leicht fingerfleckig. Nach den beiden Gedichten folgen weitere kurze Gedichte und Erzählungen in anderer Kalligraphie und ca. 22 weiße Blatt: "Epître à Claudine" von P.-J. Bernard; "Extrait d'un voïage en Espagne"; "Supplique à" "Monseigneur l'Evêque d'Autun"; "Recueil de contes choisies dans ceux de M. de La Fontaine. By M. Moulin. 1790" (nur "The Nightingale"); "Maximes et Réflexions morales du Duc de La Rochefoucauld".
Zunft-Ordnung
oder Schragen der Künstreichen Schlößer, Spohr-Büchs und Uhrmacher Gesellen
Los 1041
Schätzung
500€ (US$ 556)
"Zunft-Ordnung oder Schragen der Künstreichen Schlößer, Spohr-Büchs und Uhrmacher Gesellen der Kaiserlichen Stadt Dorpat". Deutsche Handschrift auf Papier. 11 nn. Bl. Ca. 26-30 Zeilen. Schrift: Deutsche Kurrentschrift und Fraktura als Auszeichnungsschrift für Überschriften. Format: 32 x 20 cm. Mit ganzseitigem kalligraphischen Ziertitel mit reichem Federwerk, Innungswappen und zahlreichen floralen Elementen in brauner Tinte. Tektiertes Siegel. Modernes Halbleinen mit älterem Marmorpapierbezug und hs. Deckelschild d. Z. Dorpat 8. Dezember 1775.
Umfangreiche Zunftordnung mit 37 Artikeln für "gemachte [und] fremde Gesellen und Jünger" der livländischen, heutigen estnischen Stadt Dorpat, die seit 1721 zum russischen Zarenreich gehörte und am 6. Juli 1775 zu großen Teilen durch Feuer vernichtet worden war.
Der deutsche Jurist Johann Georg Andreas von Brückner (1744-1814) wurde 1770 nach Dorpat als Finanzbeamter eingeladen und 1772 zum Stadtnotar ernannt. Brückner war beim Wiederaufbau nach dem großen Feuer weitgehend beteiligt und verfasste die Zunftordnung für Schlosser-, Schusswaffen-, und Uhrmachergesellen. – Etwas stock-, braun- und fingerfleckig. Das Siegel lose.
Aritmetica decimalis. Deutsche Handschrift auf Papier. 94 num., Bl. 111- 162 num., 1 Bl. 23 Zeilen. Schrift: Kurrenth. Schriftraum: 16 x 13 cm. Format: 20 x 15 cm. Mit vereinzelt farbigen, mathematischen Tuschezeichnungen im Text. Halbpergament (stark lädiert) mit Holzdeckeln. Deutschland spätes 18. Jahrhundert.
Umfangreiches mathematisches Werk mit Anleitungen und Beispielen zur "Winckel-Rechnung", "Divisio", "Multiplicatio", "Extractio radicis quadrate", "Extractio cubica", "Geometria", "Trigonometria", "Longimetria" und mehr. Mit wenigen hübschen kolorierten Baumdarstellungen. – Wenige Blätter fehlen (Seite 95-110). Innengelenke offen, etwas stockfleckig, letzten 10 Seiten etwas feuchtrandig am Kopfsteg.
Oratoria Sacra
Lateinische und deutsche Predigthandschrift auf Papier
Los 1043
Schätzung
300€ (US$ 333)
"Ein Mensch kommt von Jerusalem ... und fällt unter die Mörder"
Oratoria Sacra. Lateinische und deutsche Predigthandschrift auf Papier. 198 Bl. Ca. 24-28 Zeilen. Schrift: deutsche und lateinische Kurrent. Format: 20,2 x 16 cm. Halbleder d. Z. (minimal beschabt) mit Kibitzbezugspapier. Österreich (Kloster Admont?) um 1780.
Wohl aus dem Kloster Admont, der Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont stammende Predigthandschrift. Die gewaltigen Klosteranlagen von Admont in der Steiermark (Abbatia Sancti Blasii Admontensis O.S.B.) wähnt sich, die größte Klosterbibliothek der Welt zu besitzen. Das Buch enthält selbst jedoch keine direkten Hinweise auf Admont. Die Texte heben mit lateinischen Gebeten an "Oratoria Sacra - Inventio excitandos - De Interventione Propositionis", doch schon ab Seite 14v folgen Interpretationen, Gebets- und Predigtexte in deutscher Sprache.
So ist jeweils ein Kirchenfesttag oder ein Sonntag des Kirchenjahres als Überschrift vorangestellt, dem dann ein lateinischer Predigttext folgt und daraufhin die ausführliche, durchformulierte Predigt, die auch heutige Pfarrer noch anregen kann: "Dominica 12. post Pentecost. 1789 - de peccato Veniali": "Erbarmungswürdiger Anblick; ein Mensch kommt von Jerusalem ... er fällt unter die Mörder, sie rauben ihn aus, sie schlagen und verwünschen ihn; er liegt in seinem Blut voll von Schmerzen; nur todt ist er nicht. Was ist diß für ein Bild? ..." – Kaum fleckig, wenige Gebrauchsspuren, einige Blätter zusätzlich inneliegend, mit Griffregister. Im Innenspiegel gestempelt "Prof. Dr. Gerhard Eis H.s. 214", der das Buch erwarb am 15.08.1973 im Antiquariat Rosenthal bei Hans Koch, München, mit beiliegendem Kaufbeleg und Notiz von Koch: "Zur unverbindlichen Prüfung. 1 Deutsche Predigthandschrift, wohl 18. Jh., angeblich aus Kloster Admont. Leider wohl nicht sehr wahrscheinlich, daß 'Rosinen' darin enthalten. Hoffentlich folgt nunmehr Besseres. Die z. T. älteren losen Einlagen bitte ich, in jedem Falle unberechnet zu behalten, sowiet nicht Papierkorb. Von Haus zu Haus wie immer Ihr Hans Koch". Rüstzeug für Pfarrer zum Aufbauen von Predigten, auch noch zur Inspiration heutiger Prediger zu gebrauchen.
Mohr, Anton
Bienenstock. In Welchem aus verschiedener Medicorum und und Chyrurgorum Manuscriptis,
Los 1044
Schätzung
1.800€ (US$ 2,000)
Umfassendstes Kompendium des Stabschirurgen am Hof zu Wien
Mohr, Anton. "Bienenstock. In Welchem aus verschiedener Medicorum und und Chyrurgorum Manuscriptis [...]". Deutsche Handschrift auf Papier. 5 nn. Bl., 1472 S., 14 nn. Bl. Meist einheitliche, saubere Kurrentschrift in Sepia-Schwarz mit Auszeichnungen in Rot sowie 1 eingeschriebene und 3 einmontierte Tabellen der "Chymischen Zeichen" (eine gedruckt, zwei hs.). 24 x 17 cm. Dunkelbraun-schwarzes Leder d. Z. (teils etwas brüchig, beschabt, bestoßen und berieben, jedoch sauber restauriert) über 5 Bünden und mit dreiseitigem Rotschnitt. Wien 1799.
Von bzw. für den k. u. k. Stabschirurgen Mohr am Wiener Hof angefertigte, überaus umfassende medizinische Handschrift, ein wahrer "Bienenstock", der wie in den Wabenfächern Hunderte, ja wohl Tausende von chirurgischen und allgemeineren humanmedizinischen Anweisungen zu Anamnese, Diagnose, zu Operationen und Therapien enthält. Der für uns leider nicht weiter identifizierbare Stabschirurg Anton Mohr nennt sich auf einem Blatt am Anfang wohl eigenhändig in brauner Tinte "Anton Mohr Chirurg: Wien d: 23 febr: 1799" als Eigner mit einem Kaufpreisvermerk.
Mit vollständigem Titel: "Bienenstock. In Welchem aus verschiedener Medicorum und und Chyrurgorum Manuscriptis, Verschiedene Mitteln und Arzneyen zu heillung allerhand Kranckheiten und Gebrechen des Menschlichen Leibs Durch dem Kays:Königs:Stabs-Chirurgo Mohr einigeschreibet worden. Anno 1799".
Der Band enthält mehrere Tabellen mit der Systematisierung der chemischen Elemente mit deren Symbolen, teils in Rot und Schwarz sowie eine Tabelle in Kupferstich. Der Text ist überaus ordentlich und gut lesbar in sehr kleiner Handschrift bemerkenswert sauber auf das Papier gebracht, so dass allein der gewaltige Umfang des Kompendiums beeindruckt, das wirklich alle neuesten medizinischen Methoden am Wiener Königs- und Kaiserhofe enthält. – Bis auf wenige Teile ist der Hauptcorpus wohl von einer Hand geschrieben, hin und wieder kleinere Gebrauchsspuren, insgesamt aber außergewöhnlich und bemerkenswert gut erhalten, sauber und frisch. Eine Quelle für eine Doktorarbeit, wenn nicht für mehrere.
Krooth, Joseph Anton
Pferde Arzeneyen und sonstige Behandlungen
Los 1045
Schätzung
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"Von Wurmmichten Geschwüren mit den Hünner Arsch"
Krooth, Jos(eph) Ant(on). "Pferde Arzeneyen und sonstige Behandlungen. Gesammelt aus guten Büchern, und selbst gemachten Erfahrungen". Deutsche Handschrift in Sepiatinte auf Papier. 372 num. Bl., davon 174 Bl. vacat. Ca. 24 Zeilen. Mit schwarzbrauner Feder in Kurrent-Kursiva. Halbleder d. Z. (stärker berieben, bestoßen, Außengelenke angeplatzt) mit hs. VDeckeltitel "Vieh Heil-Mitteln. Pferde Arzneyen". Hartberg 1813.
Die vorliegende, überaus inhaltsreiche veterinärmedizinische Handschrift aus dem österreichischen Hartberg dokumentiert eine Bandbreite praktischer Heilkunst im Bereich der Pferdemedizin. Der Verfasser Krooth verbindet überliefertes Wissen aus der einschlägigen Fachliteratur mit eigenständig gewonnenen Erfahrungen. Neben der Behandlung äußerer Leiden - etwa "von hitzigen Geschwülsten", "von Sattel-Druck","von der Maucke der Fesseln" oder "von der Raude" - widmet sich die Handschrift in ausführlichen Abschnitten auch inneren Erkrankungen wie u.a. "Fiebern", "Gehirn Entzündung", "der Koller", "den Drüsen" und der "Lungen Entzündung".
Auch der Einsatz spezifischer Heilmittel, etwa zu "Wund reinigende Mittel", Anwendungen "bey todten Knochen" oder ein kurioser Abschnitt - nicht auf Pferde bezogen - "bey Wurmmichten Geschwüren mit den Hünner Arsch", sei erwähnt. Die Behandlung von Halsleiden wird durch Mittel wie eine "Salbe für Kehlbeulen" oder das "Pulver für Kehlsucht" aufgegriffen. Ebenso werden Störungen wie "Töbigkeit", "Verstopfung des Harns", "Bauch-Flüsse", "Würmer", "Kollick" und "Husten Erkäntniss" behandelt.
Kleinere chirurgische Eingriffe finden unter dem Titel "von den kleinen Operationen" ebenso Erwähnung wie beruhigende und lindernde Maßnahmen in Form von "erweichenden Bädern" sowie "schmerzstillenden und schlafmachenden Mitteln".
Darüber hinaus weist Krooth auch auf präventive Maßnahmen hin - etwa, um "giftige Thiere aus dem Stalle zu vertreiben" oder "Rappen zu vertreiben" - und gibt zudem ökonomisch motivierte Empfehlungen zur effizienteren Tierhaltung, etwa wie "ein Pferd für die Hälfte an Kosten als sonst gewöhnlich zu füttern" sei. – Durchgängig etwas stockfleckig, papierbedingt gebräunt.
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