Los 1037
Struve, Burkhard Gotthelf
(1671-1738)Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio
Schätzung
1.600€ (US$ 1,778)
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Wertvolle Bücher, Dekorative Graphik und Autographen
Auktionsdatum 7-8. Oktober, 2025
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Alte Drucke und Handschriften
Auktionsdatum 7.10.2025
Struve, Burkhard Gotthelf. "Historia Pomeraniae praelecta a Burcardo Gotthelffio Stuvio". Lateinische Handschrift auf Papier. 176 nn. Bl. Mit 3 (2 doppelblattgroßen, 1 mehrfach gefalteten) Tafeln mit Stammbäumen. 21 x 17 cm. Halbpergament d. Z. (Rücken mit alter Ausbesserung, kaum beschabt) mit hs. RTitel, breiten Pergamentecken und Marmorpapier-Deckelbezügen. Wohl Weimar oder Jena um 1740.
Einzige bekannte, möglicherweise gerade posthume Niederschrift einer "Geschichte Pommerns" von dem Polyhistor Burkhard Gotthelf Struve (1671-1738) von mehreren, sauberen Händen, ein Text, der von uns nicht nachweisbar ist. Struve stammt aus Weimar, hatte in Jena Philosophie, Politik, Recht und Geschichte studiert, lehrte an der Universität zu Jena, war mit J. J. Müller, J. A. Schmid, G. Schubart bekannt und folgte dem letzteren auf dessen Professur daselbst: "Seine Hauptkraft wandte er fortab der Geschichte zu und daher lenkten sich, als 1704 durch G. Schubart's Tod die ordentliche Professur für Geschichte erledigt worden war, die Blicke der maßgebenden Kreise auch auf Struve. Ein ernstlicher Nebenbuhler erstand ihm nur in dem jüngeren Heinrich Leonhard Schurtzfleisch, der schon seit 1680 als ordentlicher Professor der Geschichte in Wittenberg wirkte. Aber Schurtzfleisch lehnte den Ruf nach Jena ab, und so ward St. im Herbst 1704 zu Schubarts Nachfolger ernannt, während Magister Reinhard die Bibliothekarstelle übernahm. Sein amtliches Wirken, bei dem ihm ein angenehmes Sprachorgan und eine gefällige Lehrweise sehr zu statten kamen, und seine rege schriftstellerische Thätigkeit verschafften ihm bald Ruhm und Ansehen." (ADB XXXVI, 671f.).
Stuve veröffentlichte in dieser Zeit mehrere Werke zur deutschen Geschichte, von dem aber bis dato keine dezitierte Geschichte des Herzogtums Pommerns bekannt ist. Möglicherweise handelt es sich um einen Auszug aus seinen sonstigen historischen Werken, was jedoch nicht wirklich evident wird. So liegt die Annahme nahe, hier handele es sich tatsächlich um eine seltene, bis dato unbekannte Textüberlieferung.
Jöcher erzählt noch dezidierter von dem durch Struves Bruder beim Goldmachen in Holland verprassten gemeinsamen Erbe, was den "ICtus" in Depressionen stürzte: "Als er wieder nach Jena kam, gerieth er in solche Schwermuth, daß er zwey Jahr lang nichts als die Bibel, Tauleri und Arndts Schrifften las, vor allem Studieren aber einen Eckel hatte [...]" (Jöcher IV, 891). Von diesem geheilt machte er Karriere als Historiker und veröffentlichte zahlreiche Werke, die Jöcher aufführt, jedoch auch hier wird keine "Historia Pomeraniae" oder einen ähnlichen Titel erwähnt. – Mit Randknick für Marginalien, meist weiß geblieben, die schönen Stammbuchtafeln teils mit den Einträgen in Tondorahmen. Kaum fleckig, sehr sauber. Unten auf dem Titel "Comparata a C. A. von Stedinck duobas florenis et decem aflibus", also etwa: "Gekauft von C. A. Stedingck für zwei Gulden und zehn Franken". Die Handschrift stammt demnach aus dem Besitz des Christoph Adam von Stedingk (1715-1791), Vater des bedeutenden schwedischen Feldmarschalls und Diplomaten Curt von Stedingk (1746-1837).
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