Bonvicino, Alessandro - zugeschrieben
Hl. Anna Selbdritt
Los 6500
Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)
zugeschrieben. Hl. Anna Selbdritt.
Feder in Braun, braun laviert. 13,7 x 17,2 cm.
Provenienz: Yvonne Tan Bunzl, London, 1984, Kat. Nr. 4 (als "Moretto da Brescia").
Sotheby's, London, Auktion am 4. Juli 2007, Los 24 (als "Moretto da Brescia").
Passarotti, Bartolomeo
Studie einer Hand, ein Buch haltend
Los 6501
Schätzung
4.500€ (US$ 4,839)
zugeschrieben. Studie einer Hand, ein Buch haltend.
Feder in Braun. 31,6 x 27,7 cm. In brauner Feder (wohl von anderer Hand) bezeichnet "BS".
Die eindrucksvolle Handstudie wurde in der Vergangenheit erstmalig von Arthur E. Popham auf Grund stilistischer Kriterien dem Bologneser Maler und Zeichner Bartolomeo Passarotti zugeschrieben. Tätig in der zweiten Hälfte des Cinquecento wurde Passarotti vor allem durch seine eindringlichen Porträts, religiöse Darstellungen und Genreszenen bekannt. Der Künstler war darüber hinaus auch ein sehr produktiver Zeichner, der im Laufe der Zeit einen unverwechselbaren zeichnerischen Duktus entwickelte. Dabei legte der Künstler eine besondere Vorliebe für die Federzeichnung an den Tag, die er bevorzugt mit brauner Tinte anlegte. - In der italienischen Porträtkunst des 16. Jahrhunderts wurde der Darstellung der Hände der Porträtierten große Bedeutung beigemessen, galten Form und Haltung der Hand doch als ein Ausdruck von Noblesse und Charakterstärke. Hervorragende Beispiele sind die famosen Bildnisse Agnolo Bronzinos oder des lombardischen Porträtisten Gianbattista Moroni. Zahlreiche gezeichnete Handstudien von Passarotti sind überliefert. Die meisten Blätter dieser Kategorie sind in einem nervöseren und agitierten zeichnerischen Duktus ausgeführt, während der Zeichenstil unseres Blattes solider und statuarischer wirkt. M. Haddjeri, Autorin eines demnächst erscheinenden Werkverzeichnisses der Zeichnungen, weist in einem ausführlichen Gutachten vom 29. Oktober 2023 jedoch auf die Tatsache hin, dass diese letzteren Stilmerkmale häufig auf großformatigen Studienblättern Passarottis anzutreffen sind, die als Vorbereitung für Altargemälde dienten (beispielweise das monumentale Altarbild Die Kreuzigung mit den hl. Philippus, Jacob und Maria Magdalena. Chiesa Santi Filippo e Giacomo, Bologna). Ungeachtet noch offener Fragen bezüglich der Autorschaft Passarottis bleiben die zeichnerische Qualität und die visuelle Anziehungskraft der vorliegenden Zeichnung unbestritten. Die stille Grandeur und die Schlichtheit des Sujets verleihen dem Blatt eine bemerkenswerte Expressivität.
Provenienz: Sammlung John Skippe (1742-1811), mit dessen Montierung.
Nystad Antiquairs & Th. Laurentius, Catalog of a Collection of Paintings and Drawings Formed by the Late Mr. Henry M. Knight (1903-1970), Amsterdam 1972.
Schule. Maria mit dem Jesusknaben.
Feder in Schwarzbraun. 33,5 x 25,3 cm.
Campi, Bernardino - Werkstatt
Bildnis des römischen Kaisers Ottone
Los 6503
Schätzung
3.500€ (US$ 3,763)
Werkstatt. Bildnisse der römischen Kaiser Flavius, Ottone, Titus und Vitellius in Rüstungen mit Feldherrenstab.
4 Zeichnungen, je Feder in Braun und Grau, braun laviert, weiß gehöht, auf blauem Bütten. Je ca. 19,2 x 15,7 cm. Unten rechts bzw. links nummeriert mit römischen Ziffern.
Die Zeichnungen stehen in Verbindung mit Bernardino Campis Zyklus von zwölf Kaiserporträts, die der Künstler 1561 im Auftrag des Marchese Ferdinando Francesco d'Avalso ausgeführt hat und die heute in der Galleria Nazionale di Capodimonte in Neapel aufbewahrt werden. Campi hatte diesen Zyklus nach dem Vorbild von Tizians berühmter Folge mit elf Imperatorenbildnissen geschaffen, die jener zwischen 1536-39 für den Herzog Federico Gonzaga im Palazzo Ducale in Mantua ausgeführt hat und die später einem Brand im Alcazar in Madrid (1734) zum Opfer fielen. Campi ergänzte die Serie Tizians um ein Porträt des Kaisers Domitian und entsprach damit der Zahl der Kaiserbiographien in Suetons De vita Caesarum. Aus der frühen Literatur geht hervor, dass Bernardino im gleichen Jahr außerdem zwölf gezeichnete Kopien anfertigte, die vom Künstler signiert, datiert und mit eigenhändigen Farbangaben versehen waren, jedoch heute nicht mehr nachweisbar sind. Sie dürften Campi als Modell für andere gemalte Serien gedient haben. Zeitgenössische Quellen erwähnen überdies weitere Nachzeichnungen Campis und seiner Werkstatt, was plausibel erscheint, da Bernardino in den folgenden zwei Jahrzehnten ganze fünf weitere Versionen des Imperatorenzyklus für adlige Auftraggeber geschaffen hat (siehe I Campi. Cultura artistica cremonese del Cinquecento, bearb. von M. Gregori, Mailand 1985, S. 160, Nr. 1.15.4-7). Die vorliegenden Zeichnungen fügen sich damit nahtlos in diesen Kontext der Imperatorenbildnisse Campis ein.
Alberti, Cherubino - zugeschrieben
Gottvater mit Taube und Putten über einer Monstranz (Entwurf für eine Lünette).
Los 6504 [^]
Schätzung
1.800€ (US$ 1,935)
zugeschrieben. Gottvater mit Taube und Putten über einer Monstranz (Entwurf für eine Lünette).
Feder in Braun, braun laviert über schwarzer Kreide, montiert auf ein altes Sammlerpassepartout. 14,8 x 11 cm (im Oval).
Italienisch
17. Jh. Christus und die Samariterin am Brunnen
Los 6505
Schätzung
600€ (US$ 645)
17. Jh. Christus und die Samariterin am Brunnen.
Feder und Pinsel in Braun, Graphit, weiß gehöht, verso: Fragment einer Gefangennahme- bzw. Schlachtenszene. 23,3 x 20,7 cm.
Nucci, Avanzino - Umkreis
Entwurf für einen Zwickel: Hl. Ambrosius
Los 6506 [^]
Schätzung
900€ (US$ 968)
Umkreis. Hl. Ambrosius (Entwurf für einen Zwickel).
Feder in Blau, blau laviert, auf Bütten. 34,4 x 25,3 cm. Unten rechts bezeichnet "Baglione; s. to. Aug no/S.te Ambrogio".
Provenienz: Sammlung Harold Day (nicht in Lugt).
17. Jh. Der hl. Hieronymus lesend.
Rötel. 21,3 x 16,9 cm.
Allegrini, Francesco
Klebealbum mit ca. 182 Zeichnungen Francesco Allegrinis
Los 6508
Schätzung
12.000€ (US$ 12,903)
Szenen aus dem Alten Testament, Studien zu Figuren, Putti und Grotesken.
Klebealbum mit ca. 182 Zeichnungen Francesco Allegrinis in brauner Feder, in brauner Feder mit Pinsel in Blau bzw. braun laviert, Pinsel in Blau oder Graublau. Je 12mo. Sämtlich montiert auf 93 fol. Blatt mit Wasserzeichen: Anker im Kreis und sechszackigem Stern, 9 Vacatblatt und einem handschriftl. Blatt d. Zeit. Spät. Pergamentband (etwas geworfen). Die Zeichnungen teils nummeriert sowie auf dem Albumblatt mit Erklärungen zu den Darstellungen in italienischer Sprache in einer alten Hand.
Provenienz: Aus dem Besitz der Königin Christina von Schweden (1626-1689).
Prinz Livio Odescalchi, Rom (1652-1713).
16. Jh. Der verlorene Sohn.
Feder in Braun, partiell grau laviert, auf einem alten Untersatz. 27,3 x 47 cm. Unten bezeichnet "AASI", auf dem Untersatz verso eine alte Zuschreibung an Ventura Salimbeni.
Studie eines stehenden Mannes, ein Heubündel tragend.
Feder in Braun, braun laviert, auf einer zeitgenössischen Sammlermontierung. 13,1 x 9,7 cm. Unten rechts bezeichnet "S. Rosa", verso mit einer Annotation in brauner Feder "No. 4.63 Salvator Rosa".
Charakteristische kleine Figurenstudie Salvator Rosas. Der impulsive Federduktus und die breite, virtuose Lavierung sind verwandt mit den zahlreichen kleinformatigen Vorstudien für die Radierfolge der "Figurine", die um 1656-57 entstanden ist.
Provenienz: Sammlung Heinrich Lempertz Sr., Köln (Lugt 1337).
Sowie mit dem Trockenstempel einer unbekannten Sammlung (Lugt 2792 a).
Rosa, Salvator
Rückenfigur eines an eine Brüstung gelehnten Mannes
Los 6511
Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)
Rückenfigur eines an eine Brüstung gelehnten Mannes.
Rötel auf Bütten, auf Papier kaschiert und dann auf ein Albumblatt des 17. oder 18. Jh. montiert, oben rechts die alte Paginierung des Albums. 13,5 x 9,3 cm.
Wahrscheinlich aus der Sammlung der Königin Christina von Schweden (1626-1689), die nach ihrem Ableben an die Familie Odescalchi in Rom überging.
Cresti, Domenico
Studienblatt mit Flussgott und sitzendem Rückenakt mit Löwen
Los 6512
Schätzung
9.000€ (US$ 9,677)
zugeschrieben. Studienblatt mit Flussgott und sitzendem Rückenakt mit Löwen, verso: ein von Figuren gehaltenes Medici-Wappen.
Feder in Braun. 20,7 x 14,5 cm. Verso handschriftlich der Text des musikalischen Stücks "Ora ch'ogni animal dorme" (der Gesamttext überliefert in der Handschrift Arie e canzoni in musica des Florentiner Sängers und Komponisten Cosimo Bottegari, ab 1574 zusammengestellt). Um 1590-1600.
Die furiose Zeichnung, in der sich Venezianische und Florentiner Stilelemente kongenial miteinander verbinden, dürften ein Werk des im Chianti bei Florenz geborenen Domenico Cresti, gen. Il Passignano sein. Passignano lernte im manieristischen Klima bei Girolamo Macchietti und Giovanni Battista Naldini, weitere entscheidende Anregungen erhielt er durch Federico Zuccari, dem Passignano von 1574-79 bei der Ausmalung der Florentiner Domkuppel half. Prägend wurde jedoch ein Aufenthalt in Venedig von 1581 bis 1589, während dem sich Passignano der Kunst Tintorettos zuwendete. Der in vorliegender Zeichnung vorgetragene locker fließende Strichduktus und die Körperbildung verdeutlichen die Kenntnis venezianischer Zeichenkunst und zwar insbesondere Palma Giovanes, der seinerseits auch wieder von Tintoretto inspiriert war. Nach 1589 arbeitete Passignano wieder in Florenz, wo er an dem Festapparat zur Hochzeit der Christine von Lothringen und an den Fresken für die Salviati in der Capella di S. Antonino in San Marco arbeitete. Das von zwei Figuren gehaltene Medici-Wappen auf der Rückseite unseres Blattes belegt sehr anschaulich die Verbindung unseres Zeichners auch zu Florenz. Nach Einschätzung von Christel Thiem liegt die Bedeutung Passignanos vor allem darin, dass es ihm gelungen ist, venezianische Elemente nach Florenz zu vermitteln und damit zur Erneuerung der Florentiner Malerei gegen Ende des 16. Jahrhunderts beizutragen.
Italienisch
17. Jh. Wächter des Sultans im bestickten Kurzrock aus besticktem Goldbrokat
Los 6513
Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)
17. Jh. Wächter des Sultans im Kurzrock aus besticktem Goldbrokat.
Aquarell und Gouache über Kohle auf Bütten, auf altem Sammlerkarton montiert. 24 x 18,6 cm. Wz. Fleur-de-Lis im Doppelkreis mit angehängtem Buchstaben V (Fragment; vgl. Heawood Nr. 1591).
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelte sich europaweit ein bemerkenswertes Interesse an Trachten, das sowohl historische als auch zeitgenössische sowie traditionelle Modelle umfasste. Diese Neugier manifestierte sich in einer zunehmend systematischen Publikationstätigkeit von Verlegern, die Bildbände mit detaillierten Kostümillustrationen aus aller Welt herausbrachten. Die Darstellung von Trachten diente hierbei nicht der Porträtierung individueller Figuren, sondern vor allem der geographischen und kulturellen Verortung. So entstand eine visuelle Topographie, die das europäische Wissen über „andere“ Kulturen über das Medium der Kleidung vermittelbar machte.
Die Faszination für diese Mode wurde oft im Kontext von Reisebeschreibungen in den illustrierten Büchern vermittelt. Ein bekanntes Beispiel ist Nicolas de Nicolay, der in den Jahren 1551 bis 1552 Konstantinopel besuchte. Seine Erfahrungen fanden später Eingang in seine 1568 in Lyon veröffentlichte Publikation Les Quatre premiers livres des navigations et peregrinations orientales, ein Werk, das nicht nur Cesare Vecellio, sondern auch Künstler wie Jacopo Ligozzi beeinflusste.
Melchior Lorck, einer der herausragendsten Trachtenzeichner des 16. Jahrhunderts, lieferte ebenfalls bedeutende Beiträge zur Trachtenillustration. Zwischen 1555 und 1559 reiste Lorck als Mitglied der Gesandtschaft unter Ogier Ghiselin de Busbecq nach Konstantinopel. Dort fertigte er vor Ort naturgetreue Zeichnungen an, die später als Vorlage für seine berühmten Holzschnitte dienten. Diese Werke waren prägend für die Entwicklung einer genuin europäischen Vorstellung des Orients.
Auch spätere Künstler wie Abraham de Bruyn (Antwerpen, 1581) und Hans Weigel (Ulm, um 1577), ließen sich von den vorausgehenden Trachtenbüchern inspirieren, übernahmen Kompositionen und entwickelten diese weiter. Dabei verfeinerten die Künstler häufig Details, sie nahmen Elemente der Vorlagen auf, transformierten sie und schufen dadurch eine eigene künstlerische Sprache. Jacopo Ligozzi etwa erweiterte seine Serie von Figuren des Osmanischen Reiches (Florenz um 1580/85) durch das Hinzufügen von Tieren und Fantasiewesen, was den Darstellungen eine zusätzliche Ebene der allegorischen Bedeutung verlieh.
Die prächtigen, farbenfrohen Aquarelle Ligozzis lassen sich als zentrale Quelle für die hier vorliegenden Zeichnungen identifizieren (Los 6513-6515), da sie in vielen Details und in der Auffassung der Figuren übereinstimmen. Das Wasserzeichen deutet auf eine Entstehung unserer Zeichnungen um das Jahr 1670 hin oder geringfügig später. Die anhaltende Rezeption von Ligozzis Arbeiten zeigt sich auch in der Porzellanmanufaktur Doccia, die 1737 in Sesto Fiorentino gegründet wurde. Um 1750 beauftragte der Gründer Marchese Carlo Ginori zwei venezianische Maler, die Ligozzis Figuren auf Porzellantellern verewigten. So führt die Tradition der Trachtenillustration, die im 16. Jahrhundert begann, weit in das 18. Jahrhundert hinein und zeigt die beständige Wirkungskraft von Ligozzis ikonischen Werken. Unser anonymer Zeichner führt diese Tradition mit bemerkenswerter technischer Sicherheit und frischen, leuchtenden Farben fort.
Italienisch
17. Jh. Feldherr des Sultans im blauen Mantel mit roten Saffianlederschuhen.
Los 6514
Schätzung
2.400€ (US$ 2,581)
17. Jh. Feldherr des Sultans im blauen Mantel mit roten Saffianlederschuhen.
Aquarell und Gouache über Kohle auf Bütten, auf altem Sammlerkarton montiert. 23,9 x 18,3 cm.
Italienisch
17. Jh. Großwesir im Hermelinmantel und Turban mit Straußenfeder
Los 6515
Schätzung
3.000€ (US$ 3,226)
17. Jh. Großwesir im Hermelinmantel und Turban mit Straußenfeder.
Aquarell und Gouache über Kohle auf Bütten, auf altem Sammlerkarton montiert. 24,4 x 18,2 cm.
17. Jh. Christus als Schmerzensmann.
Feder in Braun. 17,6 x 14,9 cm.
Beigegeben eine Zeichnung Französisch, 18. Jh. "Anbetungszene mit einem knienden und stehenden Mann" (Feder in Braun, braun laviert, auf Bütten. 17,8 x 17,9 cm).
Provenienz: Aus der Sammlung Gustave Soulier (Lugt 1215a).
17. Jh. Apoll und Daphne.
Rötelzeichnung, aufgezogen. 18,8 x 13 cm. Auf dem Passepartount mit einer Zuweisung an Le Prince.
17. Jh. Studie eines knorrigen Baumstammes.
Feder in Braun. 27,4 x 18,7 cm. Wz. Fleur-de-lis.
um 1700. Bella Donna (Schwarze Tollkirsche).
Aquarell und Gouache. 46 x 34 cm. Unten mittig in Feder bez. "Bella donna" sowie nochmals in Bleistift "Atropa Belladonna". Wz. Zwei bekrönte Figuren ein Wappen haltend.
Monfort, Octavianus
Stillleben mit Granatapfel, Esskastanie, Zwiebel...
Los 6520
Schätzung
8.000€ (US$ 8,602)
Stillleben mit Granatapfel, Esskastanie, Zwiebel und anderen Früchten in einer Schale; Stillleben mit Äpfeln, Birnen, Zitronen und Artischocke in einer Schale.
2 Blätter, je Aquarell und Gouache über grauem Stift auf Pergament, auf Leinwand aufgezogen. Je ca. 37 x 47 cm.
Auf den vorliegenden Stillleben befinden sich neben Kernobst auch Esskastanien, eine Zwiebel, Artischocken und ein geöffneter Granatapfel, jeweils kunstvoll präsentiert in zwei dunklen Schalen. Die beiden Arrangements offenbaren eine große Nähe zu den Werken von Giovanna Garzoni, die von 1632 bis 1637 am Hof von Savoyen arbeitete. Insbesondere das in einer Turiner Privatsammlung befindliche Stillleben mit Obst und Gemüse könnte als Inspiration für Monfort gedient haben (s. Paride Chiapatti und Marco Rosci: Octavianus Monfort, Turin 1985, Abb S. 11, Nr. 5).
Oberrheinisch
1. Hälfte 16. Jh. Daniel in der Löwengrube
Los 6521
Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)
1. Hälfte 16. Jh. Daniel in der Löwengrube.
Feder in Schwarz. 8,9 x 9,6 cm.
Der Prophet Daniel wird von König Darius, dem Oberhaupt der Meder, zum Statthalter eingesetzt. Als ihn die anderen Statthalter aus Neid verleumdeten, wird er in die Löwengrube geworfen, doch die wilden Tiere verschonen Daniel. Die versiert ausgeführte Zeichnung zeigt den Protagonisten vor der von pittoresken Felsen gesäumten Grube. Im Hintergrund trägt ein Engel den Propheten Habakuk, der Daniel mit Speisen versorgt, am Schopf herbei. Möglicherweise ist die Zeichnung Teil einer größeren Folge alttestamentarischer Szenen, die als Vorlage für Kupferstiche gedient haben könnten.
Provenienz: Hauswedell & Nolte, Hamburg, Auktion 371 am 12. Juni 2003, Los 136 mit Abb.
Norddeutsche Privatsammlung.
Deutsch oder Flämisch
um 1600. Quis evadet? - Wer kann entrinnen? (Homo Bulla)
Los 6522
Schätzung
900€ (US$ 968)
um 1600. Quis evadet? - Wer kann entrinnen? (Homo Bulla).
Gouache und Aquarell über schwarzer Kreide auf Pergament. 7,7 x 10,2 cm.
Im Zentrum der Darstellung sitzt ein Knabe, die Linke auf einen Schädel gelegt, daneben eine Sanduhr, zu seiner rechten eine Muschel mit Seifenwasser vor einer in die Tiefe führenden Küstenlandschaft. Durch ein dünnes Röhrchen bläst er eine große Seifenblase. Das Bild der Seifenblase geht auf ein Sprichwort des antiken Autors Marcus Terentius Varro zurück: "Homo bulla" (Der Mensch ist wie eine (Luft-) Blase), das Paradebeispiel eines "memento mori". Erasmus von Rotterdam nahm dieses Sprichwort 1508 in seine Sprichwörtersammlung Adagia auf. Es wurde schließlich zum populären Motto der humanistischen Literatur und das Motiv der Seifenblase in der Nachfolge zu einem festen Symbol für die Vergänglichkeit des Lebens wie auch der irdischen Güter und Reichtümer. Seifenblasende Kinder oder Putten treten im späten 16. und 17. Jahrhundert vor allem in den Niederlanden auf. Einen ersten, weitverbreiteten Höhepunkt findet das Motiv 1594 in einem Kupferstich des Hendrik Goltzius.
Merian, Maria Sibylla - Umkreis
Rot-weiß geflammte Tulpe gerahmt von Zaunwinde und Schwalbenwurz-Enzian
Los 6523
Schätzung
900€ (US$ 968)
Umkreis. Rot-weiß geflammte Tulpe gerahmt von blauer Zaunwinde und blauem Schwalbenwurz-Enzian.
Aquarell auf Pergament. 31 x 22,5 cm. Verso alt bezeichnet "M. Sibylla Merian fecit".
Französisch
17. Jh. Entwurf für ein Frontispiz mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes
Los 6524
Schätzung
750€ (US$ 806)
17. Jh. Entwurf für ein Frontispiz mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes.
Feder und Pinsel in Braun, weiß gehöht, über Spuren von schwarzem Stift. 31,5 x 21 cm. Wz. Lorbeerkranz mit Wappen mit drei Kugeln (vgl. Heawood 699: Paris 1684).
um 1620. Die Auferweckung des Lazarus.
Feder in Braun, grau laviert. 28,8 x 21 cm. Am unteren Rand undeutlich signiert "Christoff Helf[...]" (?).
Prenner, Anton Joseph Graf von
Die Anbetung der Hirten
Los 6526
Schätzung
1.200€ (US$ 1,290)
Die Anbetung der Hirten.
Rötel. 16,2 x 21,6 cm. Um 1728. Wz. Pro Patria.
Bei dem Blatt dürfte es sich um die gleichseitige Vorzeichnung zu Nr. 104 im 1728 erschienenen Teil des „Theatrum Artis Pictoriae“ handeln, ein großes Galeriewerk, das nach der 1728 erfolgten Neuordnung der kaiserlichen Bildergalerie in der Stallburg begonnen wurde. Von 1728-1733 erschienen vier Bände mit insgesamt 160 Reproduktionen von Gemälden in kaiserlichem Besitz. Prenner war als Stecher an der Herausgabe des ursprünglich wohl auf über zwanzig Bände angelegten Werks beteiligt. Als Vorlage für unsere Darstellung diente ein Gemälde Leandro Bassanos, und nicht wie traditionell angenommen, eine Anbetung von dessen Vater Giacomo Bassano.
Provenienz: Sammlungen des Cabinet Lamberg, Wien (wohl Anton Franz de Paula Graf Lamberg-Sprinzenstein, nicht bei Lugt).
Sammlung Heinrich Schwarz, Wien (Lugt 1372).
Schmidt, Martin Johann
Der hl. Hieronymus erhält den himmlischen Anruf
Los 6527
Schätzung
4.000€ (US$ 4,301)
Der hl. Hieronymus erhält den himmlischen Anruf.
Feder in Braun, grau und graubraun laviert, über Spuren von schwarzer Kreide. 29,5 x 19,5 cm. Unten links in brauner Feder von fremder Hand "1790". Um 1773-1775. Wz. Stab mit Buchstabe S und Stern.
Provenienz: Galerie Kallir, New York.
Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt (noch in dessen Passepartout mit der geprägten Inventarnummer).
Literatur: Fritz Dworschak, Rupert Feuchtmüller, Karl Garzarolli-Thurnlackh und Josef Zykan, Der Maler Martin Johann Schmidt, genannt "Der Kremser Schmidt", Wien 1955, 104.
Rupert Feuchtmüller, Der Kremser Schmidt, 1718-1801, Wien/Innsbruck 1989, S. 418, Nr. 334 mit Abb.
Bacchuszug mit tanzenden Nymphen.
Schwarzer Stift, verso: Merkur und Argus. 16,3 x 22 cm.
Provenienz: Aus der Sammlung Wilhelm Koenig (Lugt 2653b).
Die Verlobung Mariae.
Feder in Grau, grau laviert. 17 x 12,8 cm.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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