Los 6512
Cresti, Domenico
(gen. Il Passignano, 1559 Badia a Passignano - 1638 Florenz)Studienblatt mit Flussgott und sitzendem Rückenakt mit Löwen
Schätzung
9.000€ (US$ 9,677)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts
Auktionsdatum 29.11.2024
zugeschrieben. Studienblatt mit Flussgott und sitzendem Rückenakt mit Löwen, verso: ein von Figuren gehaltenes Medici-Wappen.
Feder in Braun. 20,7 x 14,5 cm. Verso handschriftlich der Text des musikalischen Stücks "Ora ch'ogni animal dorme" (der Gesamttext überliefert in der Handschrift Arie e canzoni in musica des Florentiner Sängers und Komponisten Cosimo Bottegari, ab 1574 zusammengestellt). Um 1590-1600.
Die furiose Zeichnung, in der sich Venezianische und Florentiner Stilelemente kongenial miteinander verbinden, dürften ein Werk des im Chianti bei Florenz geborenen Domenico Cresti, gen. Il Passignano sein. Passignano lernte im manieristischen Klima bei Girolamo Macchietti und Giovanni Battista Naldini, weitere entscheidende Anregungen erhielt er durch Federico Zuccari, dem Passignano von 1574-79 bei der Ausmalung der Florentiner Domkuppel half. Prägend wurde jedoch ein Aufenthalt in Venedig von 1581 bis 1589, während dem sich Passignano der Kunst Tintorettos zuwendete. Der in vorliegender Zeichnung vorgetragene locker fließende Strichduktus und die Körperbildung verdeutlichen die Kenntnis venezianischer Zeichenkunst und zwar insbesondere Palma Giovanes, der seinerseits auch wieder von Tintoretto inspiriert war. Nach 1589 arbeitete Passignano wieder in Florenz, wo er an dem Festapparat zur Hochzeit der Christine von Lothringen und an den Fresken für die Salviati in der Capella di S. Antonino in San Marco arbeitete. Das von zwei Figuren gehaltene Medici-Wappen auf der Rückseite unseres Blattes belegt sehr anschaulich die Verbindung unseres Zeichners auch zu Florenz. Nach Einschätzung von Christel Thiem liegt die Bedeutung Passignanos vor allem darin, dass es ihm gelungen ist, venezianische Elemente nach Florenz zu vermitteln und damit zur Erneuerung der Florentiner Malerei gegen Ende des 16. Jahrhunderts beizutragen.
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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