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Lot 6533, Auction  123, Carpioni, Giulio, Die Mannalese

Carpioni, Giulio
Die Mannalese
Los 6533

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.125€ (US$ 1,172)

Details

Das Volk der Israeliten bei der Mannalese.
Feder in Braun über Graphit und Rötel, rotbraun laviert. 22,8 x 17,5 cm.

Der Maler und Radierer Giulio Carpioni ging in Venedig bei Alessandro Varotari in die Lehre und wurde in seiner weiteren künstlerischen Entwicklung von Simone Cantarini und Pietro Testa beeinflusst. Im Jahre 1638 ließ er sich in Vicenza nieder, wo er in der Folgezeit zahlreiche Aufträge für Altarbilder und Dekorationsmalereien ausführte. Darüber hinaus war Carpioni auch ein produktiver Radierer, dessen Œuvre vorwiegend aus religiösen und mythologischen Sujets besteht. Die vorliegende Darstellung der Mannalese ist ein charakteristisches Beispiel für die pointierte Zeichentechnik des Künstlers. Der akkurate, entschlossene Duktus der Feder, der die Gestalten mit wenigen Strichen überzeugend charakterisiert, verrät den geübten Zeichner und Graphiker. Die effektvoll applizierten Lavierungen verleihen dem Blatt außerdem eine große Lebendigkeit und erzeugen eine markante und malerische Helldunkelwirkung.

Lot 6535, Auction  123, Il Falsario di Guercino, Flusslandschaft mit zwei Wanderern und Hund und einem Paar unter windgepeitschtem Baum

Il Falsario di Guercino
Flusslandschaft mit zwei Wanderern und Hund und einem Paar unter windgepeitschtem Baum
Los 6535

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)

Details

Flusslandschaft mit zwei Wanderern, Hund und einem Paar unter windgepeitschtem Baum.
Feder in Braun, auf alter Sammlermontage aufgezogen. 29,5 x 41,8 cm. Auf der Montage verso mit Bleistift bezeichnet "Guerchin".

Die expressive Federführung zeigt deutlich die Orientierung des Künstlers am Zeichenstil Guercinos.

Provenienz: Karl und Faber, München, Auktion 237 am 23. Mai 2011, Los 140 (als "Carlo Maria Gennari zugeschrieben").
Privatsammlung München.

Lot 6537, Auction  123, Goudt, Hendrik, Eine Bürgerfamilie bei einem Spaziergang

Goudt, Hendrik
Eine Bürgerfamilie bei einem Spaziergang
Los 6537

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,604)

Details

Eine Bürgerfamilie bei einem Spaziergang.
Feder in Braun, alt auf ein Fensterpassepartout montiert, dieses mit Umrahmung von alter Hand mit Feder in Braun. 10,2 x 6,8 cm.

Wir danken Herrn Dr. Tico Seifert, Edinburgh, für die Bestätigung der Autorschaft Hendrik Goudts anhand einer digitalen Photographie (E-Mail vom 11. März 2024).

Provenienz: Sammlung Rudolph Goldschmidt, Berlin (bis 1917) (Lugt 2926).
F. A. C. Prestel, Frankfurt, Auktion am 5. Oktober 1917, Los 192 (als Adam Elsheimer; dort zusätzlich als "aus der Sammlung Rump" bezeichnet, die ebenfalls bei Prestel versteigert worden war).
Sammlung Leo Blumenreich, Berlin (bis 1932).
Privatsammlung Berlin.

Lot 6538, Auction  123, Verschuring I., Hendrik, Rastende Reiter und ein Falkner in der römischen Campagna, im Hintergrund Ponte Nomentano

Verschuring I., Hendrik
Rastende Reiter und ein Falkner in der römischen Campagna, im Hintergrund Ponte Nomentano
Los 6538

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)

Details

Rastende Reiter und ein Falkner in der römischen Campagna, im Hintergrund Ponte Nomentano.
Pinsel in Grau. 24,9 x 26,6 cm, alt montiert. Unten links signiert "H. Verschuring f.". Um 1650.

Im Anschluss an seine Ausbildung bei dem Landschafter Jan Both in Utrecht, reiste Hendrik Verschuring 1646 nach Rom, wo er bis 1654 blieb. Er reüssierte vor allem mit seinen italianisanten Landschaften mit Reitern, die Verschuring auch nach seiner Rückkehr in die Niederlande weiter ausführte.

Provenienz: Aus der Sammlung Friedrich Quiring, Eberswald (Lugt 1041c).

Lot 6540, Auction  123, Lagneau, Nicolas, Der Schelm

Lagneau, Nicolas
Der Schelm
Los 6540

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.750€ (US$ 4,948)

Details

Der Schelm.
Kreide in Schwarz, Braun und Ocker, alt auf ein Untersatzpapier aufgezogen. 42,2 x 28,4 cm.


Lot 6542, Auction  123, Toorenvliet, Jacob, Bei der Kupplerin

Toorenvliet, Jacob
Bei der Kupplerin
Los 6542

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,563)

Details

Bei der Kupplerin.
Pinsel in Grau, Rötel, aquarelliert, auf leichtem Karton aufgezogen. 20,3 x 26,1 cm. Signiert oben rechts "J Toorenvliet fe".

Erste Ausbildung bekommt Toorenvliet beim Vater, danach bei dessen Schwager Gerard Dou. Schon früh begibt er sich auf Reisen. 1669 in Rom nachweisbar, wird er im Folgejahr Mitglied der Bentvueghels. Die Jahre 1670-73 verbringt er in Venedig, anschließend ist er bis 1679 in Wien. 1686 wird Toorenvliet Mitglied der Leidener Lukasgilde, 1694 gründet er gemeinsam mit Willem van Mieris und Carel de Moor die Leidener Zeichenakademie, der er bis 1704 als Direktor vorsteht.

Provenienz: Sammlung James Gibbs (1804-1891), London (Lugt 1164a).

Lot 6545, Auction  123, Maes, Nicolaes - zugeschrieben, Edelmann mit Hut und Stock nach rechts gehend

Maes, Nicolaes - zugeschrieben
Edelmann mit Hut und Stock nach rechts gehend
Los 6545

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.125€ (US$ 3,255)

Details

zugeschrieben. Edelmann mit Hut und Stock nach rechts gehend.
Pinsel in Rot, Braun und Grau. 21 x 25,4 cm. Wz. Buchstabe V.

Nach der Zeichnung Rembrandts im Kupferstichkabinett, Berlin.

Provenienz: Sammlung Paul Brandt, Amsterdam.

Ausstellung: Dordrecht 1968: Nederlandse tekeningen uit de collectie Paul Brandt.

Literatur: Ausst. Kat. Nederlandse tekeningen uit de collectie Paul Brandt. Dordrechts Museum, Dordrecht 1968, S. 19, Nr. 66 (als Nicolaes Maes).

Lot 6546, Auction  123, Esselens, Jacob, Gebirgige Landschaft mit Wanderern

Esselens, Jacob
Gebirgige Landschaft mit Wanderern
Los 6546

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.250€ (US$ 1,302)

Details

Gebirgige Landschaft mit Wanderern.
Feder in Braun. 21,6 x 16,4 cm.



Provenienz: Aus der Sammlung Justus Hiddes Halbertsma, Bolsward und Deventer (Lugt 1473).

Lot 6547, Auction  123, Niederländisch, 1. Hälfte 18. Jh. Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten

Niederländisch
1. Hälfte 18. Jh. Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten
Los 6547

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.188€ (US$ 1,237)

Details

1. Hälfte 18. Jh. Rückkehr der Heiligen Familie aus Ägypten.
Rötel und Graphit auf Pergament. 40 x 31,3 cm.

Die äußerst fein ausgeführte Zeichnung nimmt das Motiv des gleichnamigen Stichs von Lucas Vorstermann I. nach Rubens (vgl. Hollstein 11) gekonnt auf und hebt dabei die Figurengruppe durch die farblich akzentuierte Gestaltung plastisch vom Hintergrund ab.

Lot 6548, Auction  123, Sandrart, Joachim von, Die Pflege des hl. Sebastian

Sandrart, Joachim von
Die Pflege des hl. Sebastian
Los 6548

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.000€ (US$ 4,167)

Details

Die Pflege des hl. Sebastian.
Schwarze Kreide. 45,6 x 34,1 cm. Um 1644. Wz. Basilisk mit Basler Stab und Haus.

Vorliegende neuentdeckte Zeichnung Joachim von Sandrarts bereitet das 1644 ausgeführte Altarbild für die vom bayrischen Kurfürsten Maximilian I. geförderte Jesuitenkirche in Landshut vor (zum Altarbild vgl. Christian Klemm: Joachim von Sandrart: Kunst-Werke und Lebens-Lauf, Berlin 1986, Nr. 52). Dieses und ein weiteres Gemälde für die Seitenältere der Kirche entstanden noch in Amsterdam, wo sich der Künstler zwischen 1637 und 1645 niedergelassen hatte. Die bildmäßig angelegte Vorstudie nimmt kompositorisch bereits alle Details der gemalten Ausführung vorweg, verzichtet jedoch auf die nachtstückartige Beleuchtung in der Tradition der Utrechter Caravaggisten, die das fertige Gemälde charakterisiert. Zu sehen ist der hl. Sebastian, der auf wundersame Weise seine Hinrichtung überlebte und von der hl. Irene aufgefunden und gepflegt wird - ein seinerzeit besonders bei den holländischen Caravaggisten beliebtes Thema. Damit einhergehend orientierte sich Sandrart bei der Figur des Märtyrers an einer Bildidee seines Lehrers Gerrit van Honthorst von ca. 1623 (National Gallery, London). Unübersehbar ist außerdem die Modellierung von Sebastians muskulösem Oberkörper nach dem Vorbild des Torsos vom Belvedere. Die antike Skulptur war ein kanonisches Schlüsselwerk frühneuzeitlicher Antikenrezeption und auch Sandrart durch seinen Romaufenthalt aus eigener Anschauung wohlbekannt. Er griff das Motiv in seinem Œuvre mehrfach auf, nicht zuletzt auf dem Titelkupfer der Teutschen Academie. Somit steht Die Pflege des hl. Sebastian sinnbildlich für Sandrarts Bestreben, seine unterschiedlichen künstlerischen Erfahrungen mit den Erfordernissen barocker Märtyreraltäre zu verschmelzen, deren Produktion in den Folgejahren zu seiner Haupttätigkeit werden sollte. Eine weitere Version des Sujets, in enger Anlehnung an vorliegende Fassung, schuf Sandrart fünzehn Jahre später für einen der Lambacher Altäre, dem bedeutendsten Werkkomplex seines malerischen Schaffens.

Lot 6549, Auction  123, Seiter, Daniel, Die Schindung des Marsyas

Seiter, Daniel
Die Schindung des Marsyas
Los 6549

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,125)

Details

Die Schindung des Marsyas.
Feder in Braun, weiß gehöht, auf graubraunem Papier. 11,8 x 14,8 cm. Um 1685-90.

Charakteristisches Blatt des Loth-Schülers Daniel Seiter, der zu den bedeutendsten Vertretern der spätbarocken italienischen Malerei in Wien zählt. Seiters zeichnerisches Werk erlangte durch die wissenschaftliche Bearbeitung von Matthias Kunze ein klareres Profil, was die Bestimmung zahlreicher, traditionell Johann Carl Loth zugeschriebener Zeichnungen als Werke Daniel Seiters erlaubt. Eine Variante zu unserer Zeichnung in der Albertina stellt die Komposition mit leichten Veränderungen im Gegensinn dar. Wie jene ist auch unser Blatt auf die Darstellung des grauenerregenden Vorgangs reduziert, bei der die effektvoll in diagonaler Verkürzung ins Bildzentrum gerückte Figur des geschundenen Marsyas im Zentrum steht (vgl. Kunze 1999, op. cit., Nr. 60 mit Abb.).

Provenienz: Sammlung Wilhelm Soldan, Berlin.
Bassenge, Berlin, Auktion 70 am 28. November 1997, Los 5490.
Süddeutsche Privatsammlung.
Karl & Faber, München, Auktion am 9. November 2018, Los 125.
Berliner Privatsammlung.

Literatur: Matthias Kunze: "Daniel Seiter - Die Zeichnungen. Neue Funde und Nachträge", in: Barockberichte 22/23, Salzburg 1999, S. 362 f., mit Abb. Nr. 4 auf S. 364.

Lot 6550, Auction  123, Steidl, Melchior, Apostelkommunion

Steidl, Melchior
Apostelkommunion
Los 6550

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 3,906)

Details

Apostelkommunion.
Rötel auf Bütten. 32,8 x 25,7 cm (im Oval). Verso mit alter Zuschreibung an "Andreas Wolf". Wz. Bekröntes, zweigeteiltes Wappen mit angehängten Buchstaben (ähnlich Heawood 570 oder 574: Augsburg, um 1730 bzw. Augsburg/Ulm, um 1731/35).

Bei dem Blatt handelt es sich vermutlich um die Vorstudie zu einem der Deckenbilder in der Wallfahrtskirche Schönenberg bei Ellwangen. Matthias Kunze, Weissenhorn, bestätigt die Autorschaft Steidls auf der Basis einer digitalen Abbildung (E-Mail vom 26. Januar 2024).

Provenienz: Sammlung Lucien Rouzé-Huet, Lille (Lugt 1742).

Lot 6552, Auction  123, Österreichisch, 18. Jh. Der Tod des hl. Joseph

Österreichisch
18. Jh. Der Tod des hl. Joseph
Los 6552

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.000€ (US$ 1,042)

Details

18. Jh. Der Tod des hl. Joseph.
Feder in Braun, grau laviert, über Spuren von schwarzem Stift. 28,1 x 17,2 cm. Wz. Fleur-de-lis im Kreis.


Lot 6553, Auction  123, Hass, L (?) S, Die Himmelfahrt des Apostels Judas Thaddäus

Hass, L (?) S
Die Himmelfahrt des Apostels Judas Thaddäus
Los 6553

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 391)

Details

Die Himmelfahrt des Apostels Judas Thaddäus.
Feder in Schwarz und Grau, grau laviert. 40,3 x 30,6 cm. Signiert und datiert unten mittig "L (?) S Haas / nachgezeichnet April / 1710 in Döl(?)".


Monogrammist B:A
Zwei Entwürfe für Altarblätter
Los 6554

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
688€ (US$ 716)

Details

Zwei Entwürfe für Altarblätter: Schlüsselübergabe an Petrus; Himmelfahrt Mariä.
2 Zeichnungen, je Pinsel in Grau, Feder in Braun; die untere Hälfte der Himmelfahrt mit Rötel quadriert. 38,9 x 30,3 cm und 39,1 x 31,5 cm (die Ecken jeweils konkav geschnitten). Beide Blätter monogrammiert und datiert "B:A 1723".


Lot 6555, Auction  123, Eichler d. J., Gottfried, Die Bekehrung des Paulus

Eichler d. J., Gottfried
Die Bekehrung des Paulus
Los 6555

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
375€ (US$ 391)

Details

Die Bekehrung des Paulus.
Feder in Grau, grau laviert, verso gerötelt. 13,7 x 8,8 cm.


Lot 6558, Auction  123, Rugendas d. J., Georg Philipp, Bukolische Szene: Bauernpaar im Gespräch mit einem Soldaten

Rugendas d. J., Georg Philipp
Bukolische Szene: Bauernpaar im Gespräch mit einem Soldaten
Los 6558

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 911)

Details

Bukolische Szene: Bauernpaar im Gespräch mit einem Soldaten.
Feder in Braun und Grau, grau und teils braun laviert, mit Aquarell. 31,8 x 44,7 cm. Unten links signiert und datiert "G.P. Rug. Iunior invenit et delin. A1739", sowie oben rechts "P. 8. No 3.".


[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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