Döblin, Georg und Forbin, Louis Nicolas Philippe Auguste - Illustr.
Ansichten zu Forbin's Reise in den Jahren 1817 und 1818.
Los 17
Zuschlag
2.000€ (US$ 2,151)
GEO ASIEN
Forbin, Louis Nicolas. - Döblin, Georg. Ansichten zu Forbin's Reise in den Jahren 1817 und 1818. Mit gestochenem Titel und 78 Aquatinta-Radierungen von Georg Döblin. 35 x 42 cm. Halbleder d. Z. (Rücken stärker lädiert und mit Fehlstellen sowie gelockert, vorderes Gelenk gebrochen, etwas bestoßen und bekratzt sowie teils fleckig) mit goldgeprägtem VDeckeltitel. Prag, P. Bohmanns Erben, (1823-1825).
Fromm 9623. Vgl. Thieme-Becker IX, 363. Nicht bei Lipperheide. – Erste Ausgabe des Ansichtenbandes zu der deutschen Ausgabe der "Voyage dans le Levant", übersetzt von Ferdinand Leopold Rammstein als "Reise nach dem Morgenlande".
Louis Nicolas Philippe Auguste de Forbins (1779-1841) erstmals 1819 erschienene französische Originalausgabe "Voyage Dans Le Levant" war mit nur 12 Tafeln illustriert, während die zweite Ausgabe, an der sich diese Ausgabe orientiert, ebenfalls 78 Illustrationen enthielt.
Die bei Thieme-Becker erwähnten Aquatintatafeln beziehen sich daher auch nicht auf diese Ausgabe, sondern auf die 12 Blätter der ersten französischprachigen Ausgabe Forbins Reisebeschreibung. Die vorliegende Ausgabe erschien vermutlich als Tafelband der ersten deutschen Ausgabe.
Die Aquatintaradierungen in Sepiatönen von Georg Döblin (1788-1845) zeigen u. a. "Ruinen des Theaters von weißem Marmor zu Milo", "Eingang in den Bazar zu Athen", "Das Innere eines Gartens zu Konstantinopel", "Säulengang von Luxor zu Theben in Konstantinopel", "Ruinen der Kirche zu den sieben Schmerzen in Jerusalem". Neben architektonischen Ansichten und Landschaften, jeweils mit reizender Staffage, gibt es auch Radierungen, die detailliert Personen in den Vordergrund stellen, beispielsweise "Der Tanz der Almeh zu Benisoeuf", "Ein Christ in Bethlehem" oder "Arabisches Concert".
Nahezu fotorealistisch erscheint eine Menschengruppe vor dem abgebrochenen Kopfstück einer großen Skulptur ("Herr Drovetti u. sein Gefolge, in dem sie das Bruchstück eines Kolossen in Ober-Egypten messen"). Auch der "Gruss der Araber" und die "Versammlung von Arabern um den Scheickh" zeigen nicht nur figürliche Abbildungen, sondern auch ausführliche Darstellungen der Kleider und Ausstattung. – Etwas gebräunt sowie braun- und stockfleckig, teils stärker. Vereinzelt minimal wurmspurig (teils in der Darstellung). Die letzte Tafel knickspurig und mit hinterlegten Randeinrissen (ohne Darstellungsverlust). Breitrandiges Exemplar, vollständig erhalten nur selten aufzuweisen.
Mit hs. und datiertem Besitzvermerk "Friedrich Hartmann Zeller, Fellbach, Weihnachten 1943" mit dessen vierzeiliger Widmung "an seinen Bruder Gotthold, der vom Süden wiederkehrte" auf dem vorderen fliegenden Vorsatz.
Gröben, Otto Friedrich von der
Orientalische Reise-Beschreibung
Los 18
Zuschlag
3.200€ (US$ 3,441)
Mit drei seltenen Schabkunstblättern
Gröben, Otto Friedrich von der. Orientalische Reise-Beschreibung. Nebst der Brandenburgischen Schifffahrt nach Guinea, und der Verrichtung zu Morea. 2 Teile in 1 Band. 2 Bl., 399 S.; 4 Bl., 134 S., 1 Bl. Mit 50 (1 gefaltete) Eisenradierungen bzw. Kupfertafeln und 3 (statt 4) Schabkunsttafeln (ohne das gestochene Portrait und das doppelblattgroße gestochene Frontispiz sowie die vierte Schabkunsttafel). 18,5 x 15,5 cm. Leder d. Z. (leicht fleckig, Kanten beschabt, Rücken berieben) mit etwas RVergoldung (ohne RSchild). "Marienwerder" (d. i. Danzig), Simon Reiniger, 1694.
VD17 39:131429B, 39:131426D und 39:131426D. STC G-1133. Kainbacher 146. Goedeke III, 274, 18, 2. Faber du Faur 163. Graesse III, 160. Paulitschke II, 870. Tobler 113. ADB IX, 706. – Erste Ausgabe des für die brandenburg-preußische Geschichte so bedeutenden Expeditionsberichts des Forschungsreisenden und späteren Generalleutnants in polnischen Diensten Otto Friedrich von der Groeben (1657-1728). Der erste Teil schildert Gröbens erste Reise über Italien, Malta und Zypern nach Palästina und Ägypten.
Der historisch wesentlich bedeutsamere zweite Teil berichtet von seiner im Auftrag des Großen Kurfürsten unternommenen Expedition an die Goldküste Afrikas in den Jahren 1682 bis 1683. Gröben gründete dort am 1. Januar 1683 nahe dem Dorf Accada die erste deutsche Kolonie Groß Friedrichsburg. Weiterhin wird Gröbens Reiseweg über Kap Verde und Sierra Leone, Elfenbeinküste, Benin und Angola beschrieben, mit entsprechenden Illustrationen.
Im Anhang ein kurzer Bericht seiner letzten Reise auf die Peloponnes, wo er am Feldzug der Venetianer gegen das Osmanische Reich teilnahm. Bei den allgemein als Kupferstiche bezeichneten Illustrationen handelt es sich zumeist um Eisenradierungen, teils aber wohl auch um Kupfer. Die Schabkunsttafeln von A. Scharff wurden nur sehr wenigen Exemplaren beigegeben und fehlen in fast allen Vergleichsexemplaren. Die drei hier vorhandenen zeigen den griechischen Patriarchen von Jerusalem, einen armenischen Bischof und einen türkischen Einsiedler.
Ob Simon Reiniger, der in Danzig eine Offizin unterhielt, tatsächlich in Marienwerder gedruckt hat, wo sich Gröbens Landgut befand, muss laut Reske bezweifelt werden. Für die Zeit sind jedenfalls keine weiteren Drucke mit der Ortsbezeichnung Marienwerder nachweisbar, wahrscheinlich erschien das Werk daher wohl in Danzig.
Die drei Schabkunsttafeln von A. Scharff sind jeweils unten in der Platte signiert "A. Scharff Fecit" und oben in je einem Schriftband betitelt. Vorhanden sind: "Ein grichischer Patriarch zu Ierusalem Cap. 9", "Ein armenischer Bischof Cap. 9" sowie "Ein turkischer Einsiedeler Cap. 43", jeweils eingebunden an der entsprechenden Textstelle "Das IX. Capitel. Von der Kirchen des Heiligen Grabes Christi, unterschiedlichen Kirch-Plätzen, auch von weme sie bewohnet werden" (S. 107) bzw. "Das XLIII. Capitel. Lebens-Beschreibung der Türcken, nebst deren Gebräuchen". – Es fehlen das gestochene Portrait Gröbens, das doppelblattgroße gestochene Frontispiz sowie eines der vier Schabkunstblätter und die beiden fast immer herausgeschnittenen Schlussblätter "Bericht an den Buchbinder" und "Verzeichnis der Kupfer". Ersten Blätter mit Feuchtrand, sonst nur ganz vereinzelt minimal fleckig. Insgesamt sehr schön und sauber erhalten, wie üblich sind einige der Radierungen etwas flau im Abdruck. Äußerst selten. Tatsächlich gelang es uns nicht, ein einziges anderes komplettes Exemplar weder in Bibliotheken noch im Handel der letzten Jahrzehnte nachzuweisen. Das vorliegende ist damit das mit den umfangreichsten Beigaben, das wir finden konnten.
(Hondius, Hendrick). Persici vel sopho rum regni typus. Kolorierte Kupferstichkarte. 45,5 x 55,5 cm. Antwerpen um 1580.
Van der Krogt I, 8200:1A. – Die Karte basiert auf Ortelius Persien-Karte und erschien in Mercators "Atlas sive Cosmographicae". Neben Persien sind auch Teile des heutigen Irak und Afghanistans zu erkennen. – Leicht gebräunt und im unteren Rand gering feuchtrandig. Vermutlich etwas später koloriert.
Indonesien. Sammlung von 2 Kupferstichkarten, 2 Kupferstichplänen und 6 gestochenen Ansichten des Inselstaats sowie 3 gestochenen Tafeln mit verschiedenen Alphabeten. Ca. 25,5 x 19,5 cm bzw. 25,5 x 50 cm. Um 1600-1650.
Vorhanden sind: 1) Carte du Cours de la Riviere de Tunquin. - 2) Carte des environs de Batavia. - 3) Batavia. - 4) Batavia assiecé en 1629. - 5) Vue du chateau de Batavia. - 6) Vue de Batavia. - 7) Klooster van Talapoinsen. - 8) Vue de Siam et divers balons. - 9) Eauweck. Capitale de Camboye. - 10) Vue de la Batterie Anjol. - 11) Trois alphabeths siamois. 3 Kupfertafeln. – Wohlerhalten.
Indonesien. Siam und Java. 3 kolorierte Kupferstichkarten aus Antoine-François Prévost d’Exiles’ "Histoire générale des voyages". Ca. 28 x 31,5 cm bzw. 25,5 x 50 cm. Um 1750-1760.
Vorhanden sind: 1) Jacques Nicolas Bellin. Carte des Isles de Java, Sumatra, Borneo. Kupferstichkarte . 1758. - 2) Carte des Royaumes de Siam de Tunquin. - 3) Nouvelle Carte l’Isle de Java. – Stellenweise minimal im Rand gebräunt.
Kinnkigough
Histoire et voyages du Chinois Kinnkigough". Französische Handschrift auf Papier
Los 24
Zuschlag
1.600€ (US$ 1,720)
Unveröffentlichter Abenteuerroman einer Reise nach Asien und Amerika - und auf die Insel der Veganer
Kinnkigough. - "Histoire et voyages du Chinois Kinnkigough tome premier [und] second". Französische Handschrift auf Papier. 2 Bände. 1 Bl., 358 S., 1 w. Bl.; 1 Bl., 396 S., 15 Bl. 32,2 x 19 cm. Dunkelbraunes marmoriertes Kalbsleder d. Z. (etwas stärker beschabt, bestoßen, Bezug mit Kratzern und Abrieb, etwas fleckig, wenige Fehlstellen) mit goldgeprägtem (erneuerten) RTitel. Frankreich um 1820.
Bis dato unveröffentlichter, ebenso umfangreicher wie abenteuerlicher Reiseroman über die Lebens- und Leidengeschichte eines kantonesischen Chinesen, der zunächst nach Indien fährt, dann die Inseln des Indischen Ozeans besucht, woraufhin er nach New York und von dort aus nach Frankreich reist, wo er zahlreiche Städte besucht und aus seiner Perspektive beschreibt, bevor er in sein Heimatland China, nach Kanton, dem heutigen Guangzhou zurückkehrt.
Der Reisende verlässt den Kanton nach Pégou (Burma/Myanmar) an Bord eines chinesischen Schiffes, das er selbst befehligt. Er begibt sich nach Batavia, dann nach den Bengalen; Von dort fährt er nach Ceylon, wo er das Perlenfischen beobachtet. Dann machte er sich auf den Weg nach Mauritius. Dort berichtet er über die Behandlung der Sklaven und deren harte Arbeitsbedingungen. Im Folgenden wird die Geschichte eines Malabar namens Samy und seiner Freundin Rôna erzählt, die beide in der Kolonie entführt und versklavt wurden. Sie konnten fliehen, versteckten sich im Wald und wechselten mehrmals die Verstecke, bis Samy, mit einem Bogen und vergifteten Pfeilen bewaffnet, es schafft, andere Sklaven zu befreien, indem er mehrere Jäger tötet. Doch auf ihn wird ein Kopfgeld ausgeschrieben. Nach mehreren Abenteuern gelingt es ihm schlussendlich, mit Rôna und dessen Bruder an Bord des chinesischen Schiffes Zuflucht zu suchen. Letzterer nimmt dann seine weitere Reise wieder auf.
Leider verliert das Schiff bei einem Sturm seinen Kompass und kommt in einem Land an, in dem der König namens Pyzennzoor sie gefangen hält. Sie können jedoch während einer Schlacht fliehen und erreichten die Insel Kockôty, wo sie begrüßt wurden. Kinnkigough lässt sich mit der chinesischen Besatzung auf der Insel nieder und lernt die natürlichen Ressourcen des Landes kennen. Er ließ Segel und Seile anfertigen, um sich auf seine Abreise vorzubereiten. Aber Feinde, einschließlich Pyzennzoor, treffen ein, und der Reisende wird mit der Verteidigung der Insel beauftragt. Diese werden geschlagen, und er kann sich wieder seinen Vorbereitungen für die Rückkehr widmen. Nachdem er die Insel verlassen hat, trifft er einen Fesselballon mit Wissenschaftlern, die ihn auf dem Weg beraten, dem er folgen soll. Dann heuert er auf einem amerikanischen Schiff an und folgt den Wissenschaftlern nach New York.
Der zweite Band ist im Wesentlichen dem amerikanischen und europäischen Teil der Reise gewidmet. Kinnkigough blieb sechs Monate in Amerika, wo er Englisch lernen und sich für verschiedene Themen interessieren konnte: Religion, Bevölkerung, Gerechtigkeit, Bildung, Währung usw. Dann verließ er New York in Richtung Frankreich. Nachdem er Bordeaux durchquert hatte, kam er in Paris an, wo er den Jardin des Plantes besuchte, bei dem er eine lange Reflexion über die Herkunft von Tieren und Pflanzen einschiebt. Der Reisende besucht dann ferner Metz, Straßburg und Lyon und kehrt endlich nach Bordeaux zurück. Dort trifft er den Kapitän des amerikanischen Schiffes und schifft sich mit ihm wieder nach New York ein. Nach einem Aufenthalt in Philadelphia kehrt er ans Meer zurück und schifft sich zu den Inseln Kockôky und Arouka ein, bevor er dann nach China zurückkehrt.
Aber Kinnkigoughs Abenteuer sind hier noch lange nicht vorbei: So erinnert er sich an seine Begegnung mit dem Fesselballon und beschließt, nunmehr selbst einen Aerostaten zu bauen, der mit Hilfe von Flügeln bewegt wird. Der Reisende absolviert mit diesem eine Weltreise in vier Monaten, die ihn nach Ava, Delhi, Isfahan, Palmyra, Konstantinopel und Paris führt. Es geht dann durch England, Schottland, Grönland, Labrador, Kanada und kommt dann in New York an. Die nächsten Etappen sind Louisiana, Mexiko, Panama, Peru, bevor er den Pazifik in Richtung der Philippinen überquert und nach Kanton zurückgekehrt. Nach seiner Rückkehr führte Kinnkigough das Leben eines Philanthropen: Er gründete Hospize und sogar eine Kolonie auf einer Insel namens Déliciôce, auf der die Einwohner dem reinen Veganismus huldigen, indem sie keinerlei Substanzen tierischen Ursprungs (außer Honig) konsumieren.
Am Ende der beiden Bände befinden sich Notizen, ein Inhaltsverzeichnis und eine Ergänzung. Es gibt einige Informationen über den Autor, der anonym blieb: Als er in den letzten Tagen des Jahres 1787 als Artilleriekapitän in die östlichen Kolonien aufbrach, machte er einen sehr kurzen Aufenthalt in Pondicherry und kam ungefähr im September an 1788 auf der Insel Frankreich (Mauritius) an, wo er mindestens bis zum Tod von Gouverneur Malartic im Jahr 1800 diente. Er verfasste eine Abhandlung über die Verteidigung der Insel, die im vorliegenden Manuskript ausführlich beschrieben wurde (vgl. I, S. 313 und 343-354). Nicht bei Toussaint & Adolphe, Bibliography of Mauritius. – Die letzten Blätter von Band II enthalten 15 beigefügte Gesänge mit hübschen kalligraphischen Überschriften: "La Beauté de la femme", "Une noce à Montreuil", "La fille Angot", "Les Epouseux du Berry", "Comme à vingt ans", "Le Bravo de Venise". Eine Anmerkung zu Blatt 9 schreibt diese Kopie 1874 einem bestimmten Théophile Legendre zu. Manuskript in gut lesbarer Handschrift. Nur vereinzelt minimal feuchtrandig, meist sehr sauber, kaum Papierläsuren, insgesamt gut erhalten.
Layard, Austen Henry. I) Nineveh and its Remains, with an Account of a Visit to the Chaldaean Christians of Kurdistan, and the Yezidis, or Devil-Worshippers; and an Enquiry into the Manners and Arts of the Ancient Assyrians. 2 Bände. XXX S., 1 Bl., 399 S.; XII, 495 S. Mit 2 getönten lithographischen Frontispizen, 20 Holzstichtafeln und 4 Falptplänen sowie 1 mehrfach gefalteteten Kupferstichkarte. 21,5 x 13,5 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (leicht berieben, vorderes Gelenk von Band I partiell angeplatzt) mit 2 goldgeprägten RSchildern und goldgeprägter Vignette auf den Deckeln. London, Murray, 1850. [Und:] II) Derselbe. Discoveries in the ruins of Nineveh and Babylon; with travels in Armenia, Kurdistan and the desert: being the result of a second expedition undertaken for the Trustees of the British Museum. XXIII, 686 S. Bl. Mit 8 getönten lithographischen Tafeln, 3 Faltplänen, 2 Holzstichtafeln, 2 mehrfach gefalteten Kupferstichkarten. 21,5 x 13,5 cm. Blindgeprägtes Leder d. Z. (oberes Kapital offen) mit 2 goldgeprägten RSchildern und goldgeprägter Vignette auf den Deckeln. London, Murray, 1853.
I) Vgl. Embacher 183f. Nicht bei Abbey.
II) Embacher 183. Abbey 364. – I) Fünfte Ausgabe, erstmals 1848 erschienen. Der britische Altertumsforscher und Staatsmann Sir Austen Henry Layard (1817-1894, s. Henze III, 166) begann 1845 mit umfassenden Ausgrabungen bei Ninive und Babylon, legte dabei einen großen Teil der assyrischen Königspaläste frei und entdeckte höchst wertvolles Material zur Aufklärung der altassyrischen Kultur und Geschichte, beispielsweise die umfangreiche Tontafel-Bibliothek des Königs Assurbanipal.
II) Erste Ausgabe. – Gering gebräunt und fleckig.
Orient-Reise. 50 Original-Aquarelle einer deutschen Orient-Reise um 1880 mit Ansichten von Orten, Städten, Landschaften Denkmälern und Kunstwerken aus Ägypten, der Türkei, Israel u.a. Jeweils mit hs. deutschen Titeln. Darstellungsgrößen ca. 34 x 23,7 cm. Montiert unter Passepartout 44,3 x 34,8 cm. Eingelegt in große dekorative Holzkassette d. Z. (mit vereinzelten Kratzern und geringen Gebrauchsspuren, ohne den Schlüssel zum defekten Schloss) mit Klappdeckel über Scharnieren 60,5 x 49,5 x 17,5 cm. Ägypten, Israel, Türkei etc. um 1880.
Außergewöhnlich suggestive Sammlung von 50 großformatigen, unsignierten Aquarellen eines deutschsprachigen Künstlers, der um das Jahr 1880 eine Orient-Reise nach Ägypten und Kleinasien unternahm und wohl vor Ort die Eindrücke zeichnete und aquarellierte. Seine Reise führte ihn durch Ägypten, wo er Suez, Alexandrien, Kairo, den Timsahsee, Ismailia, die berühmten Stufenpyramiden von Sakkara, aber auch die Sphinx und die Pyramiden von Gizeh besuchte. Weiterhin dokumentierte er auch Memphis mit den Sphingenalleen, Obelisken, Pharaonengräber im Tal der Könige bildlich, bevor es ihn weiter nach Griechenland zog, wo er die Akropolis in Athen zeichnete.
Weiter ging die Reise in den Libanon und nach Syrien (mit Ansichten von Baalbeck, dem Gebirge Anti-Libanon, Damaskus) und Palästina, dem heutigen Israel und dem Westjordanland, wo der Künstler Bethlehem, Jerusalem, Jericho, Jaffa im Aquarell festhielt. Ein umfangreiches Œuvre widmete er dem damals schon auf das kleinasiatische Gebiet weitgehend zusammengeschrumpften einstigen Osmanischen Weltreich, der heutigen Türkei, wo mehrere Moscheen besuchte und künstlerisch verewigte. Darunter finden sich die Prinzeninseln, Veduten von Istanbul mit der Hagia Sofia und Smyrna (Izmir), Pera und vieles mehr.
Bei allen Tafeln handelt es sich um meisterhaft ausgeführte, äußerst dekorative Aquarelle, die für einen geschickten Künstler mit gutem Auge sprechen. Dabei ist auch die Farbigkeit überall höchst überzeugend und offenbart den romantisierenden Blick eines Europäers auf die Geheimnisse des Orients. Von ganz besonderem Zauber sind somit auch die in natürlichen Posen eingebrachten Staffagefiguren, die von Beduinen geführte Kamele, das Markttreiben in den Gassen der orientalischen Suks oder die Segler am Goldenen Horn vor den Rundkuppelmoscheen und Minaretten der Bosporus-Stadt Istanbul zeigen - bis hin zu kleinen Szenen, darunter etwa eine reizvolle, auf dem Diwan ihrer Dachterrasse gelagerten Bajadere, die lasziv eine Wasserpfeife raucht, während ihre nubische Dienerin ihr Kühlung zufächert - und der Blick des Betrachters über die entzückende Szene hinaus schweift, um der weiten Stadtlandschaft Kairos ansichtig zu werden, deren Silhouette in rötliches Abendlicht getaucht ist und im Hintergrund die Pyramiden hervorscheinen lässt.
Auf dem mit Seidenpolster ausgestatteten Innendeckel der Kassette findet sich ein montiertes maschinenschriftliches Verzeichnis der Tafeln mit den Titeln der Aquarelle, die hier abbreviiert wiedergegeben werden: 1. Abend am Nil bei Baradschin; 2. Auf der Rhede von Suez; 3. Promygus Säule im Alexandrian; 4. Strasse in Kairo; 5. Ruinen von Balbeck; 6. Strasse in Kairo; 7. Port Ibrahim am Ausgang des Suezkanals; 8. Bettlerlager bei Suez; 9. Am Tiemsah See; 10. Zwischen Ismaileya und Suez; 11. Die Stufen Pyramide bei Sakkara; 12. An der Stätte des alten Memphis; 13. Kairo mit den Pyramiden von Gizah; 14. Am Rande der Wüste bei Sakkara; 15. Am Mariquet See zwischen Alexandrien und Kairo; 16. Die Sphinx bei Gize; 17. Die Pyramiden von Gize; 18. Kairo mit der Zitadelle und der Achmed Moschee; 19. Die Moabiter Berge und das tote Meer zwischen Bethlehem und Mar Saba; 20. Strasse in Kairo; 21. Blick auf das Nil Delta bei Kairo am Rande der lybischen Wüste; 22. Kairo; 23. Bei den Kalifen-Gräbern von Kairo; 24. Der Bittersee und der Süsswasserkanal nach Suez; 25. Strasse in Kairo; 26. Im Jordantale an der Stätte von Jericho; 27. Am westlichen Hange des Anti Libanon zwischen Beirut und Damaskus; 28. Geburtskirche von Bethlehem; 29. Rahels Grab an der Strasse von Jerusalem nach Bethlehem; 30. Der Hermon am Anti Libanon vom Thale Bika aus; 31. Vorhof der Oman Moschee in Jerusalem; 32. Jaffa; 33. Sykomore, unter welcher die Jungfrau auf ihrer Flucht nach Ägypten gerastet hat; 34. Die Burg Davids in Jerusalem; 35. Ecco Homo Bogen in Jerusalem; 36. Vom Altar des Johaniter Hospizes in Jerusalem; 37. Ausgang aus dem grossen Lager in Damaskus; 38. Der asiatische Olymp, die Häfen des Samanti Dogh u. die Prinzen Inseln von der Spitze des Ischamlidsche; 39. Brussa, am Fusse des asiatischen Olymp; 40. An der Moschee Ehug in Stambul; 41. Ortakyoi am Bosporus; 42. Eingang in den Harem des alten Serail; 43. Am goldenen Horn mit dem alten Serail der Aja Sofia u. der Atmeidan Moschee; 44. Pera von der Mauer des alten Serail; 45. Die hohe Pforte u. die Janitscharem Linde; 46. Die Akregolis mit dem Lykabette; 47. Am Olympision, Athen; 48. An der Akropolis; 49. Obelisk an der Stätte vom Heliogolis; 50. Moschee in Smyrna; dazu noch eine 51. Tafeln: Vor dem westlichen Eingang von Damaskus. – Nur ganz vereinzelt minimal stockfleckig (dadurch wenig Punkte in der Farbigkeit, kaum negativ auffallend). Die Aquarelle sind alle fest unter säurefreien Passepartouts montiert (nur 3 sind lose) und weisen entsprechende Montagespuren an den Rändern recto auf, sonst durchgehend exzellent erhalten, kaum Gebrauchsspuren, in grandioser Farbigkeit.
** English **
Only very occasional minimal foxing (therefore few points in the coluring, hardly notable). The watercolors are all firmly mounted under acid-free mounts (only three are loose) and have corresponding traces of mounting at the edges recto, otherwise excellent condition throughout, hardly any signs of use, in terrific color.
Poncelin de La Roche-Tilhac, Jean-Charles
Superstitions orientales
Los 27
Zuschlag
380€ (US$ 409)
(Poncelin de La Roche-Tilhac, Jean-Charles). Superstitions orientales ou tableau des erreurs et des superstitions des principaux peuples de l'Orient, de leurs moeurs, de leurs usages et de leur législation. 2 Teile in 1 Band. VIII, 112 S.; 196 S. Mit 2 gestochenen Frontispizen, 2 gestochenen Kopfvignetten und 20 Kupfertafeln. 39,5 x 24,5 cm. Marmoriertes Leder d. Z. (etwas berieben und beschabt, bestoßen) mit goldgeprägtem Namenszug auf dem Vorderdeckel ("M. Martin de Lancour"). Paris, Leroy, 1785.
Brunet I, 1743. Barbier IV, 585. – Erste Ausgabe dieses anonym erschienenen und seltenen Werkes über Aber- und Wunderglauben orientalischer Völker. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfassung aus Bernard Picarts "Histoire générale des cérémonies, mœurs, et costumes religieuses de tous les peuples du monde". Die Tafeln zeigen u. a. bedeutende Monumente und Funde in Ägypten, aber auch Pflanzen wie die Ananas oder Tiere, bspw. die Zucht von Seidenraupen. – Gering gebräunt und braunfleckig, stellenweise leicht angeschmutzt. Die Tafel fünf des zweiten Teils partiell gelöst und im Seitenrand etwas gebräunt und mit kleinen Einrissen.
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
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