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Lose pro Seite


Französisch
18. Jh. Maria mit dem Kind auf einem Thron sitzend und mit einem Blumenkorb zu den Füßen
Los 6015

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.116€ (US$ 1,200)

Details

18. Jh. Maria mit dem Kind auf einem Thron, ein Blumenkorb zu Füßen.
Öl auf Leinwand. 40,5 x 32,2 cm.



Provenienz: Antiquitätenhandel Weick, Berlin.
Privatsammlung Niedersachsen.

Pseudo-Simons
Stillleben mit Walderdbeeren, Römer und Crevetten
Los 6016

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
4.712€ (US$ 5,067)

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Stillleben mit Walderdbeeren, Römer und Crevetten.
Öl auf Leinwand, doubliert. 50,5 x 86 cm.

Wir danken Fred G. Meijer, der anhand von Fotos eine Zuschreibung an den namentlich bislang unidentifizierten, aber produktiven Antwerpener Stilllebenmaler mit dem Notnamen "Pseudo-Simons" vorschlägt (E-Mail vom 4. Oktober 2022). Vergleichbar ist etwa ein Gemälde in der Dulwich Picture Gallery, London, (vor 1686, Inv. DPG406), das Meijer ebenfalls der gleichen Hand zuschreibt.

Schalcken, Godfried - Umkreis
Christus in Emmaus
Los 6017

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

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Umkreis. Christus in Emmaus.
Öl auf Holz. 35,3 x 40 cm. Verso auf einem alten Sammleretikett in brauner Feder bezeichnet "[...] Schalken[...]1906".


Italienisch
Anfang 17. Jh. Der Doge Marino Grimani, den Corno Ducale tragend
Los 6018

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.720€ (US$ 4,000)

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Anfang 17. Jh. Der Doge Marino Grimani, den Corno Ducale tragend.
Öl auf Leinwand, auf Platte aufgezogen. 71,9 x 55,1 cm. Am oberen Rand betitelt "Marinus Grimani Dux Venet".

Der aus einer der angesehensten Familien der Serenissima stammende Marino Grimani (1532-1605) war der 89. Doge von Venedig. Nach einer 24 Tage dauernden und 71 Wahlgänge erfordernden Abstimmung wurde Grimani schließlich, vermittelst großzügiger Geschenke, mit knapper Mehrheit gewählt. Er regierte von 1595 bis 1605. In dieser Zeit verschlechterte sich aufgrund von Investitur-Streitigkeiten das Verhältnis zum Kirchenstaat.

Italienisch
2. Hälfte 17. Jh. Vulkan, auf seinen Hammer gestützt, betrachtet die von ihm gefertigten Rüstungsteile
Los 6019

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.968€ (US$ 4,267)

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2. Hälfte 17. Jh. Vulkan, auf seinen Hammer gestützt, betrachtet die von ihm gefertigten Rüstungsteile.
Öl auf Leinwand, auf fester Malpappe aufgezogen. 75,4 x 61 cm.


Florentinisch
1680er Jahre. Der gekreuzigte Christus im Originaletui von Papst Innozenz XI.
Los 6020

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496.000€ (US$ 533,333)

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1680er Jahre. Der gekreuzigte Christus im Originaletui von Papst Innozenz XI.
Elfenbein, geschnitzt. Höhe 36,2 cm, Breite 23,2 cm, Tiefe ca. 60 mm. Das Etui: Holz, Leder, Textil, Messing und mit drei beschriftete und bemalte Pergamentetiketten, das oberste u.a. bez. "CRUCIFIXO / Pontifici Innocenti / Episcopo animarum / Dei Imagini", das mittlere "Vicarius Innocentius XI. / Confixus", das untere mit der Darstellung einer knienden Figur vor einem Altar mit Kruzifix nebst Wappen von Past Innozenz XI. sowie den Bezeichnungen "Innocentius XI." und "Benedictus Odescalchi", auf den zwei oberen Etiketten weiterhin Verweise auf Bibelstellen aus den Apostelbriefen.

Das hier angebotene und bislang der Forschung unbekannt gebliebene Kruzifix ist zuallererst in seiner künstlerischen Qualität bemerkenswert. Geschildert wird der Gekreuzigte noch lebendig, mit geöffneten Augen und erhobenem Haupt, seinen Geist Gott dem Vater empfehlend, den Kopf leicht zur linken Schulter geneigt, den Mund geöffnet. Die genagelten Hände nicht schmerzhaft zusammengekrallt, die Zeigefinger stattdessen als Zeichen der nahenden Erlösung gen Himmel weisend. Zugleich ist die Skulptur von einer sinnlichen Schönheit, in der die Spuren des Leidens in den Hintergrund zu treten scheinen.
Es kann als seltener Glücksfall betrachtet werden, dass sich das passgenaue, originale Etui der Entstehungszeit erhalten hat. Lederetuis dieser Machart wurden vor allem im 17. und 18. Jahrhundert für besonders kostbare und fragile Schatzkunstwerke angefertigt, um sie auf Reisen zu schützen und bei dem strapaziösen Versand an fürstliche oder andere vornehme Auftraggeber oder Käufer vor Transportbeschädigungen zu bewahren. Das Grüne Gewölbe in Dresden besitzt eine einzigartige Sammlung an solch historischen Etuis, die mit etwas mehr als 300 erhaltenen Exemplaren zu den kostbarsten ihrer Art gehört. Wie dort besteht das hier vorliegende Etui aus einer zweiteiligen stabilen Grundform aus Holz, die außen mit Leder bezogen und innen ausgepolstert wurde. Der untere Teil ist mit schwarzbraunem Samt bezogen und am Rand mit einer textilen Bordüre besetzt. In der Mitte befindet sich eine Messingniete mit den Resten eines wohl ursprünglich zur Fixierung des Kruzifixes dienenden Bandes. Der Deckel ist mit rötlichem Rauleder ausgekleidet. Beide Teile werden mit, teils verlorenen, Haken und Ösen verbunden. Auf der Rückseite befinden sich zwei wahrscheinlich später angebrachte Halterungen aus Messing, mit denen das Etui senkrecht eingehängt werden kann. Auf der Oberseite des Etuis sind drei originale Pergamentetiketten aufgeleimt, die wichtige Informationen zur Provenienz des Kruzifixes bereithalten. Das oberste trägt die Inschrift „CRUCIFIXO / Pontifici Innocenti / Episcopo animarum / Dei Imagini“, rechts davon werden drei Bibelstellen aus den Apostelbriefen angegeben „Hebr, 7,26 / 1 Petr. 2,25 / 2 Cor. 4,4“. Auf dem mittleren Etikett ist vermerkt „Vicarius Innocentius XI. / Confixus“ sowie eine weitere Stelle aus den Apostelbriefen „Gal. 2,19“. Der dritte und größte Aufkleber zeigt die stark beriebene Darstellung einer vor einem Kruzifix knienden, betenden Figur in rotem Gewand. Das linke untere Viertel vereinnahmt das Wappen der Familie Odescalchi, bekrönt mit der Tiara. Links dieser Darstellung findet sich der Name des Papstes „Innocentius XI.“, rechts dessen Geburtsname „Benedictus Odescalchi“.
Der aus einer reichen Kaufmannsfamilie stammende und in Como geborene Benedetto Odescalchi (1611-1689) wurde am 21. September 1676 zum Papst gewählt. Der Kirchenstaat befand sich zu diesem Zeitpunkt mit Schulden von fast 50 Millionen Gulden am Rande des Staatsbankrotts. Odescalchi stand für eine völlige Neuausrichtung der Kirche. Als erster Papst verweigerte Innozenz XI. jegliche Form von Nepotismus. Mit rigoroser Sparpolitik, Eingriffen in die Zinspolitik, radikaler Reduktion der Hofhaltung und dem Verzicht auf prunkvolle Kirchenbauten gelang es ihm recht zügig, die Finanzen der Kurie wieder in Ordnung zu bringen. Bezeichnenderweise war seine einzige größere Baumaßnahme der Umbau des bis dahin reinen Repräsentationszwecken dienenden Lateranspalastes zu einem Spital. Damit beauftragte er den wohl bedeutendsten Künstler des römischen Barock, den inzwischen greisen Gianlorenzo Bernini. Von dessen Hand stammt bemerkenswerterweise eine berühmte Karikatur, in der der kränkliche Papst wie ein scheinbar ausgemergeltes Rieseninsekt von seinem Bett aus Anweisungen erteilt. Insgesamt war Innozenz XI. an der Förderung der Künste wohl eher nicht interessiert. Dieser sittenstrenge und asketische Papst, der jahrelang dieselbe zerschlissene Soutane trug, empfand alles Künstlerische sogar als anstößig (vgl. hierzu: Volker Reinhardt, Pontifex. Die Geschichte der Päpste. Von Petrus bis Franziskus, München 2017, S. 655ff.). Vor diesem Hintergrund erscheint es eher unwahrscheinlich, dass er selbst unser Kruzifix in Auftrag gab.
Es verbleibt der stilistische Blick: der unversehrte, noch von keiner blutenden Seitenwunde gezeichnete Körper folgt dem durch den römischen Bildhauer Alessandro Algardi (1595-1654) nachhaltig geprägten Cristo vivo-Typus. Dieser zeigt den Gekreuzigten in beinah physisch spürbarer, schmerzhafter Dehnung, mit dicht genagelten Füßen, leicht nach innen gedrehten Oberschenkeln und zumeist mit zur Seite flatterndem Lendentuch. In dieser Haltung war kein Winden im Schmerz möglich, und die Marter ließ sich allein über Körperdehnung, Kopfhaltung und Zeichnung des Gesichts ausdrücken (vgl. Jutta Kappel, Elfenbeinkunst im Grünen Gewölbe zu Dresden. Geschichte einer Sammlung. Wissenschaftlicher Bestandskatalog - Statuetten, Figurengruppen, Reliefs, Gefäße, Varia, Dresden 2017, Kat.-Nr. I.13, IV.3, V.25).
Bei unserem Kruzifix hingegen ist das Lendentuch in eng gesetzten Faltenstegen dynamisch drapiert, bleibt der Hüftlinie hingegen nah. Stilistisch führt uns der Weg eher in die 1680er Jahre nach Florenz, wo das Motiv des Cristo vivo zunehmend an Beliebtheit gewann. Die beiden bedeutendsten Bildhauer, die in jenen Jahren am Hof der Medici arbeiten, sind der Florentiner Giovanni Battista Foggini (1652-1725), dem 1687 die Leitung der großherzoglichen Bildhauer-Werkstatt übertragen wird, und der in Kammer bei Traunstein geborene Balthasar Permoser (1651-1732). Dieser hielt sich ab 1676 zunächst in Rom auf, wo er sicherlich ausgiebig die Werke Berninis und Alessandro Algardis (1598-1654) studierte, und war spätestens ab Juni 1682 bis 1690 in Florenz tätig. Während Foggini ausschließlich in Marmor und Bronze, gelegentlich auch in Terrakotta und Silber arbeitet, ist Permoser nicht nur „der bedeutendste Elfenbeinbildhauer, der jemals in den Diensten der Medici stand“, sondern „überdies […] der einzige in diesem Werkstoff arbeitende Künstler, der sich über mehrere Jahre hinweg am mediceischen Hofe in Florenz aufhielt.“ (Eike Schmidt, Das Elfenbein der Medici: Bildhauerarbeiten für den Florentiner Hof […], München 2012, S. 203). Damals restauriert Permoser für die Großherzogin Vittoria della Rovere ein Elfenbeinkruzifix, wohl von der Hand des Leonhard Kern. Eike Schmidt erwähnt zudem einen an der Accademia del Disegno aufgefundenen Brief vom 30. Oktober 1682, der zeigt, dass Permoser nicht nur als Restaurator, sondern auch als eigenständiger Künstler von herausragenden Kollegen gefragt war. Verfasst wurde dieser Brief von Baldassarre Franceschini, genannt il Volterrano (1611-1689), einem der wichtigsten Florentiner Maler der Zeit. Er insistiert darin gegenüber der Florentiner Künstlerakademie, dass Permoser „ein von ihm bestelltes Kruzifix nicht anderweitig veräußere, sondern in seiner Werkstatt behalte, da er das Geld zur Bezahlung des Werkes bereit habe“ (Schmidt, op.cit., S. 208). Das Material ist im Brief nicht angegeben, Schmidt vermutet aber das für das Sujet gängigste Material, nämlich Holz. Des weiteren schreibt Schmidt: „Ob im Falle der Uneinigkeit mit Volterrano ein anderer potentieller Kunde das Kruzifix bei einem Werkstattbesuch erblickte und Permoser eine höhere Summe dafür bot, als der Maler mit ihm ausgehandelt hatte, oder ob Volterrano bei der Zahlung in Verzug geriet und Permoser ihm deswegen womöglich drohte, den Gekreuzigten anderweitig zu veräußern, ist unbekannt.“ (Schmidt, ebd.). Hier drängt sich der verführerische Gedanke auf, dass es sich bei dem bestellten Kreuz nicht um ein Holzkreuz handelt, sondern um eines aus Elfenbein. Und auch eine weitere Hypothese klingt verlockend: Papst Innozenz XI. versucht die katholischen Fürsten Europas für eine Heilige Liga zum Kampf gegen die Osmanen zu gewinnen. Im März 1683 gelingt es ihm schließlich, den polnischen König Jan Sobieski und Kaiser Leopold I. zu einem Bündnis zu überreden. Innozenz unterstützt die antitürkische Allianz und den Kampf gegen die zum zweiten Mal gegen Wien vorrückenden Osmanen mit mehr als 2 Millionen Dukaten. So gelingt am 12. September 1683 die Befreiung Wien. Das osmanische Heer wird vernichtend geschlagen und weit nach Ungarn zurückgedrängt. Sein Einsatz bei der Türkenabwehr bringt ihm später durch Historiker den Beinamen „Verteidiger des christlichen Abendlandes“ ein. Könnte es sein, dass Großherzog Cosimo III. oder seine Gattin Vittoria della Rovere, möglicherweise aber auch Kaiser Leopold I. über deren Vermittlung das von Volterrano bestellte Kreuz erwerben, ein Etui anfertigen lassen, und dieses dem Papst als Dank für die abgewendete Gefahr schenken?
Klarheit hingegen besteht über die Wege des Kruzifixes Anfang des 19. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt ein dem angebotenen Objekt beiliegender Verkaufsbeleg aus der Oberpfalz vom 27. März 1818, unterzeichnet von den beiden Töchtern des Verkäufers Christoph von Pizelli zu Reichenau. Das Elfenbein wurde für 82 Gulden an den königlichen Rentbeamten Meixner zu Leuchtenberg verkauft. Es erscheint möglich, dass das Stück aus Not von der Familie verkauft werden musste, um Behandlungskosten begleichen zu können (Christoph Pizelli soll, einem Hinweis aus dem Jahr 1838 folgend, „wahnsinnig“ geworden sein). Eine Verbindung der Familien Odescalchi und Pizelli findet sich Ende des 18. Jahrhunderts: Baldassare d’Erba Odescalchi (1748-1810), Duca di Ceri, als Sohn von Livio Erba Fürst Odescalchi (1725-1805) in Rom geboren, widmete mehrere Gedichte und Canzone einer Maria Cuccovilla Pizzelli (1735-1807). Hier erwähnt seien die 1810 in Rom in seinen „Poesie profane e sacre“ erschienenen Gedichte „Compiendo L’Anno dalla morte della Sig. Maria Pizzelli“ (S.64-68), sowie „L’Estate alla Signora Maria Pizzelli (S.113-127). In Maria Pizzellis bürgerlichem Salon in Rom verkehrten u. a. Angelika Kauffmann und Goethe. Hier tut sich eine mögliche Verbindung von Rom zur Oberpfalz auf.

Wir bedanken uns bei Dr. Jutta Kappel, Dresden, für die wissenschaftliche Beratung und bei Michael Streckfuß, Berlin, für die Begutachtung des Materials.

Zu diesem Objekt liegt eine auf beiden Gutachten basierende Handelsgenehmigung der Berliner Senatsverwaltung vor.

Provenienz: Papst Innozenz XI. (Benedetto Odescalchi 1611-1689, vgl. Pergamentetikette auf dem Etui).
Christoph von Pizelli zu Reichenau.
1818 durch seine Töchter Margarethe und Anna verkauft an den Rentbeamten Meixner zu Leuchtenberg (originaler Rechnungsbucheintrag vorhanden).
Zuletzt Privatsammlung Süddeutschland.

Tischbein, Anton Wilhelm
Leda mit dem Schwan
Los 6021

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.200€ (US$ 6,667)

Details

Leda mit dem Schwan.
Öl auf Holz. 43,6 x 32,5 cm.

Dieses Kabinettstück ist mit seinem weichen, beinahe emailhaften Duktus insbesondere beim Aufbau des Inkarnats und Gefieders typisch für Anton Wilhelm Tischbein. Nicht das Körperliche, sondern die Leichtigkeit und die Kraft der chromatisch feinsinnigen Palette sind hier Protagonisten. Das delikate Kolorit zeugt von Tischbeins meisterhaften Umgang mit den Farben, für den ihn bereits Zeitgenossen feierten. In der außerordentlichen eleganten Komposition liegt Leda mit ausgestreckten Arm in einer Landschaft auf einem Stein, ihr ausgetreckter Körper kaum verhüllt von einem ausgebreiteten blauen Tuch. Zwei Amoretten künden hinter ihr von dem sich anbahnenden Liebesakt, der Göttervater in Form eines Schwans steigt bereits vor ihr aus dem Wasser. Sein sinnlich gebogener Hals wiederholt dabei den feinen Schwung von Ledas Leib. Allegorisch wird die Präsenz von Zeus zusätzlich durch den Adler unterstrichen, der hinter den Wolken über dem Geschehen schwebt und ein Bündel Blitze in seinen Krallen hält.
Anton Wilhelm entstammte der weitverzweigten Malerfamilie Tischbein und war der jüngste Bruder von Johann Heinrich d. Ä. Wie dieser widmete er sich hauptsächlich dem Portraitfach, brillierte aber auch mit seinen seltenen Historiengemälden mythologischen Inhalts. Ein vergleichbares Kabinettstück mit der Darstellung von Venus und Amor in einer Landschaft befindet sich in Kassel und wird dort auf die 1770er Jahre datiert (vgl. Anton Merk: Anton Wilhelm Tischbein 1730-1804, Hanau 2004, S. 22, Kat. 3.4).

Deutsch
18. Jh. Vexierbild: Anthropomorphe Landschaft
Los 6023

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.640€ (US$ 14,667)

Details

18. Jh. Vexierbild: Anthropomorphe Landschaft.
Öl auf Leinwand, kaschiert auf Platte. 35 x 45,8 cm.

Diese anthropomorphe Landschaft nimmt ein radiertes Vexierbild von Matthäus Merian d. Ä. zur Grundlage (vgl. unsere Druckgraphik-Auktion, Los 5643), erweitert dieses jedoch durch die Änderung und Ergänzung zahlreicher Bildelemente auf eigenständige Weise. Insgesamt scheint dem Maler durch die Wahl eines weiteren Bildausschnittes, dem minutiösen Hinzufügen erzählerischer Momente und die genauere architektonische und natürliche Ausformulierung der Szenerie vor allem an der realistischen Nachvollziehbarkeit der Landschaft gelegen gewesen zu sein. Dies diente womöglich dem Zweck, den Kippeffekt des Bildes zusätzlich zu steigern. Spätestens dann nämlich, wenn die Komposition um 90 Grad gedreht wird, verwandeln sich die sorgfältig platzierten Gesteine, Bäume, Gebäude und Figuren in den Kopf eines Mannes mit Backenbart. Die Halbinsel bildet den Kopf, geformt werden Umriss sowie die Partien von Nase, Brauen, Bart und Mund durch Felsformationen, Laub und Gebäudegruppen. Eine halbkreisförmige Aussichtsplattform über dem Wasser verwandelt sich in ein riesiges Ohr, während die Schießscheibe, auf die ein kleiner Mann mit Gewehr zielt, zum Auge wird. Die Kontur des Halses besteht aus eine schmalen Brücke und der Torso sowie die Schulter werden von der Landmasse auf der anderen Wasserseite dargestellt. Es hängt ganz vom Betrachter ab, ob er zuerst die menschliche Gestalt oder die landschaftliche Bildwelt sieht. Doch sobald man beides wahrgenommen hat, bleibt das Auge in diesem fortwährenden Perspektivwechsel gefangen.

Verboom, Adriaen Hendricksz.
Hütte im Wald mit Flusslauf bei Gewitter
Los 6025

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.488€ (US$ 1,600)

Details

Hütte im Wald mit Flusslauf bei Gewitter.
Öl auf Leinwand, doubliert. 25,5 x 29,2 cm. Unten rechts signiert "Verboom".



Provenienz: Laut Vorbesitzer erworben in den 1980er Jahren im Kunsthandel Xaver Scheidwimmer, München.

Deutsch
18. Jh. Heraklit und Demokrit, der weinende und der lachende Philosoph
Los 6026

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.364€ (US$ 1,467)

Details

18. Jh. Heraklit und Demokrit, der weinende und der lachende Philosoph.
Gemäldepaar, beide Öl auf Leinwand. Je ca. 28 x 23,3 cm.

Heraklit und Demokrit waren griechische Philosophen, die zwar zu unterschiedlichen Zeiten lebten, aber seit der Antike in Literatur und Kunst miteinander verbunden sind. Lukian von Samosata sah Heraklit als „weinenden Philosophen“, der die Torheit der Menschen beklagt habe, im Gegensatz zu Demokrit als dem über die menschliche Ignoranz „lachenden Philosophen“. Die künstlerische Tradition dieses dichotomen Paares wurde in der Renaissance von Donato Bramante wiederbelebt und anschließend in den Niederlanden im frühen 17. Jahrhundert als eine Erweiterung des Vanitas-Themas populär.

Junker, Justus
Die Gelehrte in ihrer Studierstube
Los 6027

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.240€ (US$ 1,333)

Details

Die Gelehrte in ihrer Studierstube.
Öl auf Holz, parkettiert. 25 x 20 cm.

Dass Frauen im 18. Jahrhundert ihren Anspruch auf Gelehrsamkeit zunehmend einfordern, verdichtet sich in dem berühmten Satz der deutschen Philosophin Dorothea von Rodde-Schlözer (1770-1825): "Weiber sind nicht in der Welt, bloß um Männer zu amüsieren…". Für kurze Zeit das tradierte Rollenbild der Frau als Gattin, Hausfrau und Mutter zu überwinden, blieb allerdings nur wenigen Damen des Bürgertums und des Adels vorbehalten. War das „gelehrte Frauenzimmer” in der Frühaufklärung noch anerkannt oder zumindest geduldet, wird die „Gelehrte” im Zuge des empfindsamen Frauenbildes Rousseau'scher Prägung ab 1790 langsam wieder zum Schreckensbild.

Deutsch
um 1760. Bildnis einer adeligen Dame im Brokatkleid
Los 6029

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
744€ (US$ 800)

Details

um 1760. Bildnis einer adeligen Dame im silber durchwirkten Brokatkleid.
Öl auf Leinwand, doubliert. 76 x 60,5 cm.


[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

* Alle Angaben inkl. 24% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.


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