Los 872
Crivelli, Taddeo
(1451-1479)triumphans. Der vom Tode auferstandene
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Christus triumphans - bedeutendes Werk des italienischen Miniaturisten
Crivelli, Taddeo. Christus triumphans. Der vom Tode auferstandene Salvator mundi mit Kreuzeslanze und Siegerfahne vor seinem Grab mit zwei römischen Soldaten. Ausschnitt mit einer Initiale "R" aus einer liturgischen Handschrift. Ca. 15,4 x 14 cm. Verso Quadratnotation auf vierlinigem roten System mit Textfragmenten aus einer Laudes, recto Miniatur in Deckfarben auf Blattgoldgrund. Italien (Ferrara) um 1460.
Prachtvolle große Miniatur auf Blattgoldgrund, die den auferstandenen Christus in Gewändern innerhalb einer großen historisierten Initiale "R" aus Akanthusblättern zeigt. Diese steht für "R[esurrexit Dominus a mortuis, sicut dixerat; exsultemus et laetemur omnes, quoniam ipse regnat in aeternum]" (Der Herr ist von den Toten auferstanden, wie er gesagt hatte; lasst uns alle jubeln und uns freuen, denn er herrscht nun in Ewigkeit) nach 1. Korinther 15, 12.
Die Miniatur zeigt zwei römische Soldaten, einer sitzend, einer kniend, während der auferstandene Christus aus dem Grab steigt und einen sehr langen Speer hält. Während der Speer des einen Soldaten eine scharfe Klinge in Lilienform als Spitze zeigt, trägt Christi Speer oben ein goldenes Kreuz, und darunter bläht sich die Siegesfahne mit rotem Kreuz auf weißem Grund. Seine Rechte hat Christus zum Segensgestus erhoben, mit zwei nach oben gerichteten Fingern. Dieses ist die ikonographische Darstellung des Christus triumphans, des Savator mundi, der die Sünde der Menschheit auf sich genommen hat, den Tod jedoch überwindet und sein Versprechen des ewigen Lebens einlöst.
Zugeschrieben wird die Miniaturmalerei dem italienischen Maler und Miniaturisten Taddeo Crivelli, auch bekannt als Taddeo da Ferrara (nachweisbar ab 1451, gestorben 1479). Er gilt als einer der bedeutendsten Buchmaler der Ferrareser Schule des 15. Jahrhunderts und war wahrscheinlicher Stecher des ersten mit Landkarten illustrierten Buches, das auch das erste Buch mit Kupferstichillustrationen ist. Sein prestigeträchtigster Auftrag war eine reich illustrierte zweibändige Bibel, die er zwischen 1455 und 1461 für den Herrscher von Ferrara, Herzog Borso d'Este, anfertigte. Weitere Werke, die in Ferrara unter seiner Leitung entstanden, sind eine illuminierte Ausgabe von Boccaccios Decameron und ein luxuriöses Stundenbuch, das als Gualenghi-d'Este-Stundenbuch bekannt ist.
Siehe: M. Boskovits, Ferrarese painting about 1450: some new arguments; La miniatura a Ferrara dal tempo di Cosmè Tura all'eredità di Ercole de' Roberto, ed. F. Toniolo, 1998. K. Barstow, The Gualenghi-d'Este Hours, Art and Devotion in Renaissance Ferrara, 2000. Auch ein weiteres Blatt konnte diesem Meister zugeschrieben werden, das unlängst auf dem Markt war (s. u.). – Beschnitten bis auf und teils über die Umfassungslinie mit Randverlusten der Initial-Ausläufer, die rechts unten in einem großen Fischkopf endeten. Goldgrund etwas brüchig, Oberfläche beschabt mit nur stellenweise wenigem Farbabrieb, teils leicht gedunkelt, insgesamt in gutem Erhaltungszustand und in erstaunlich nuancierter, grandioser Farbigkeit.
Proveninz: Privatsammlugen in England und Deutschland. Das Fragment mit der Initialminiatur stammt aus derselben Handschrifte eines Choralbuchs (Antiphonale) wie die "Trinitas"-Miniatur "B", die in der Auktion bei Christie's Live am 24. November 2004, Los 6958 für GBP 50.000 an das Paul Getty Museum verkauft wurde.
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