Los 8051
Mueller, Otto
(1874 Liebau - 1930 Breslau)Sitzendes Paar
Schätzung
10.000€ (US$ 10,753)
Abgabe von Vorgeboten möglich
Aus dem Katalog
Moderne und Zeitgenössische Kunst I
Auktionsdatum 30.11.2024
Sitzendes Paar
Bleistift auf Velin. Um 1927.
37,5 x 28,5 cm.
Verso mit dem Nachlaßstempel, dort signiert "Heckel" und bezeichnet "OM" sowie "C 4834".
Ein unkonventionelles Liebespaar: In zeitloser, kreatürlicher Nacktheit sitzt die junge Frau vor ihrem Partner im Anzug, beide schmiegen sich innig aneinander. Weich geschwungene Linien einerseits und gerade, kantige Formen andererseits nutzt Mueller, um männliche und weibliche Körperkonturen auch zeichnerisch zu unterscheiden, locker geführte Schraffuren kennzeichnen bei beiden Gestalten die Binnenstrukturen. Als Mueller um 1924 bis 1925 die Sommermonate in Dalmatien, Ungarn und Rumänien verbrachte, fand er dort seine Inspiration für die Motive der "Zigeunermappe", die er im Herbst 1927 veröffentlichte. Vermutlich im Zusammenhang mit dieser Mappe entstand die vorliegende Zeichnung. Mueller sah sich selber als Bohemien und suchte, wie in frühen Jahren bereits seine Freunde in der Künstlergemeinschaft Die Brücke, ein Leben in selbstgewählter Armut und außerbürgerlichem Milieu. Er malte und zeichnete auf seinen Reisen Sinti und Roma, "Das positive Bild, das Müller in seinen Arbeiten von der teils ausgegrenzten, im späteren 19. Jahrhundert andererseits auch romantisierten Volksgruppe entwarf, ist nun gewiss nicht rassistisch, blendet ihre Lebensrealität allerdings weitgehend aus und spiegelt wohl eher seine eigenen eskapistischen Sehnsüchte. Ihr scheinbar freies Leben, das er vorübergehend mit ihnen teilte, sah er vermutlich als Gegenentwurf zu den Zwängen einer bürgerlichen Existenz, die seinem unkonventionellen Denken widersprachen." (Michael Lassmann, Otto Mueller. Der Traum vom freien Leben, weltkunst.de vom 17.01.2024, Zugriff 09.09.2024).
Provenienz: Galerie Nierendorf, Berlin (dort erworben 1974)
Privatbesitz Berlin
Literatur: Kunstblätter der Galerie Nierendorf, Nr. 31, Juni 1974, Abb.-Nr. 58
Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.
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