Los 6617
Gerst, Johann Karl Jacob
(1792-1854, Berlin)Grotte und Vulkaninseln: Bühnenentwurf für die Oper Alcidor von Gaspare Spontini.
Nachverkaufspreis
2.000€ (US$ 2,083)
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Aus dem Katalog
Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts
Auktionsdatum 29.11.2024
Blick aus einer pittoresken Grotte auf das Meer mit einem Archipel aus Vulkaninseln.
Öl auf Papier. 28 x 36,7 cm. Verso mit Feder wohl eigenh. bezeichnet "Zur Oper Alcidor entworfen von Gerst". Um 1825.
Johann Karl Jacob Gerst, ab 1815 als Hilfsmaler an den Königlichen Schauspielen tätig, erhielt ab 1818 eine feste Anstellung als königlicher Dekorationsmaler in Berlin und führte neben eigenen Bühnenentwürfen auch einige Entwürfe Karl Friedrich Schinkels aus. Die Zeitgenossen würdigten Gerst wegen seines "originellen Compositionstalents" sowie seines "tiefpoetischen, künstlerischen Geistes" (Thieme-Becker). Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen Bühnenentwurf Gersts für Gaspare Spontinis Oper Alcidor. Die Zauber-Oper mit Ballett wurde am 23. Mai 1825 im Königlichen Opernhaus in Berlin uraufgeführt, Schinkel arbeitete ebenfalls an den Bühnenentwürfen und lieferte unter anderem zur ersten Dekoration die "Felsenhöhle" mit einem zerstörten Tempel. Schinkels Entwurf, der heute in der Sammlung des Kupferstichkabinetts in Berlin aufbewahrt wird (Inv.Nr. SM Th.3 = SM B.19 (alt)), zeigt das Bühnenbild des ersten Aufzugs, wo es heißt: „Eine weite Felsenhöhle. Hinterhand des Zuschauers vulkanische Schlünde, welche Feuer=Essen bilden. Mehrere Ambose vor denselben. Rechterhand herabstürzende Felsenbäche. Zum Hintergrunde Trümmer eines zerstörten Tempels. Seitwärts im Vorgrunde ein Felsenstück, das zum Sitz dienen kann“ (Gaspare Spontini [Komp.]/ Karl Alexander Herklots et al. [Text]: Alcidor Zauber-Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballett, Berlin 1825, S. 5). Gerst hingegen könnte mit vorliegendem Entwurf das Bühnenbild für den dritten Auftritt des dritten Aufzugs geliefert haben, hier wandelt sich die Szene „in eine schauerliche Wüstenei. Nackte Felsen, mit praktikablen Pfaden, bilden im Vorgrunde eine Höhle, und begrenzen im Hintergrunde einen See. Des Mondes schwacher Schein erhellt allein die Gegend“ (op. cit. S. 62). Der zutiefst romantisch geprägte Stimmungsgehalt wirkt bestechend. Treffsicher, mit raschen Pinselstrichen hat Gerst ein Höchstmaß an Atmosphäre erzielt. Warmes, flimmerndes Fackellicht erhellt das Innere der Grotte und bildet einen wirksamen, sehr suggestiven Kontrast zu den kühlen Blautönen des Meeres und der bizarren Felsenformationen am Horizont.
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