Los 2518

Meyer, Johann Friedrich von
(1772-1849)Brief an den Verleger Wilmans

Schätzung
250€ (US$ 269)

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Los 2518 - Meyer, Johann Friedrich von - Brief an den Verleger Wilmans - 0 - thumb

Aus dem Katalog
Literatur und Autographen
Auktionsdatum 9.10.2024

Lot 2518, Auction  124, Meyer, Johann Friedrich von, Brief an den Verleger Wilmans

Über Ärger mit Almanachen
Meyer, Johann Friedrich von, Frankfurter Jurist, Bibel-Übersetzer, Schriftsteller, Theaterleiter, Politiker und "Älterer Bürgermeister" von Frankfurt a. M. (1772-1849). Eigh. Brief m. U. "JF von Meyer". 2 S. 4to. (Frankfurt) 29.XI.1806.
Wohl an den Verleger Friedrich Wilmans in Frankfurt a. M., der ihn zu einem Beitrag für das "Taschenbuch, der Liebe und Freundschaft gewidmet" eingeladen hatte, ein langlebiges Periodicum, in dem eine Vielzahl hochrangiger Autoren vertreten war (Goethe, Schiller, Wieland, Herder, Hölderlin, Jean Paul etc.). Meyer lehnt ab und begründet dies mit seinen Erfahrungen, die er mit Taschenbuch-Redakteuren gemacht habe. "... Schon da ich in frühern Jahren am Deutschen Mercur mitarbeitete und zu andern periodischen Schriften und Taschenbüchern beytrug, blieben meine Aufsätze oft so lange liegen, oder wurden mir, selbst wenn sie verlangt waren, so oft wegen Mangel des Raums, und weil man vielleicht nähere Mitarbeiter verbinden wollte, zurückgeschikt, daß ich schon damahls beschloß, in kein Journal und kein Taschenbuch mehr zu arbeiten. Sie machten mich in meinem Vorsatz wanken; allein die Zurücksendung meines Aufsatzes zum letzten Taschenbuch bewies, daß ich die Redactoren kenne; um so mehr da sich in eben diesem Taschenbuch Aufsätze finden, die nichts mit Liebe und Freundschaft gemein haben (z. B. das Mährchen von Falk, Die Schweine). Ich versichere Sie freundschaftlich, daß ich weder diese eben besagten Aufsätze verachte, noch daß ich beleidigt bin oder aus Zorn meinen neuen Beytrag versage; ich komme nur wieder auf mein altes Klugheitssystem zurück ...".
Er schlägt hingegen die Gründung einer neuen Zeitschrift "Der Bienenkorb" vor. "... Eigentlich geht jetzt im Buchhandel beynahe nichts; die Wissenschaften sind zum Theil schwankend geworden, die Leuten wollen keine Bibliotheken anlegen, die schöne Litteratur ist durch Kriegswirren verdrängt. Doch hören die Leute nicht zu lesen auf, und je gemeinnütziger, mannigfaltiger und inhaltsreicher ein Werk ist, desto mehr Abgang hat es sich auch unter diesen Kriegsstürmen bey 'allerley' Lesern zu versprechen ... Ein solches Werk trage ich Ihnen hiemit als ein Quartalsschrift an. Zum Titel habe ich gewählt: Der Bienenkorb. Wollen Sie einen andern, so kann ich auch den machen. Die Ankündigung folgt hiebey, welche Sie näher von dem Sinn der Sache benachrichtigen wird ...". - Dieser Prospekt liegt jetzt nicht mehr vor, und es könnte sein, dass er sozusagen den ersten Teil des Briefes bildete, denn es fehlt hier eine Anrede. - Die geplante Zeitschrift des vielseitigen Gelehrten, der Doktor der Rechte und Doktor der Theologie, zudem ein begabter Zeichner und ein tüchtiger Harfenist war, ist nicht zustande gekommen. - Ein Rand mit Montagespuren.


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