Los 6078

Egger-Lienz, Albin
(1868 Stribach - 1926 St. Justina bei Bozen)Bildnis eines Geistlichen am Studiertisch

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
13.750€ (US$ 14,785)

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Aus dem Katalog
Gemälde Alter und Neuerer Meister
Auktionsdatum 30.5.2024

Lot 6078, Auction  123, Egger-Lienz, Albin, Bildnis eines Geistlichen am Studiertisch

Bildnis eines Geistlichen am Studiertisch.
Öl auf Leinwand. 80,5 x 66 cm. Im Unterrand signiert, bezeichnet und datiert "A. Egger / München / 1887", verso auf dem Keilrahmen zweifach der Stempel des Münchner Künstlerbedarfs "Jos. Bayerle / Malrequisiten-Fabrik / Akademie-Strasse 11".

Der osttiroler Maler Albin-Egger Lienz zählt zu den bedeutendsten Künstlern der österreichischen Moderne und ist vor allem als eindringlicher Schilderer des kargen Lebens und Wesens des Tiroler Bauernvolkes bekannt. Vorliegendes Gemälde entstand in Egger-Lienz‘ frühen Jahren, als sein künstlerisches Wirken noch bestimmt war von dem Einfluss der prägenden Freundschaft mit dem 33 Jahre älteren Franz von Defregger und seiner Ausbildung als Historienmaler an der Münchner Akademie, von der er 1893 abging. Die Figur- und Formensprache ist noch dezidiert naturalistisch und doch ist sein späterer, auf monumentale Vereinfachung ausgerichteter Stil in den großzügig angelegten Flächen, den breiten Pinselstrichen und der Wahl erdiger Töne bereits in den Grundzügen angelegt.
Die Darstellung eines Geistlichen ist kongruent mit einer Vorliebe des Künstlers für Themen des religiösen Lebens der Landbevölkerung in dieser Frühphase, für die das Gemälde Karfreitag (1892/93) im Wiener Belvedere das vielleicht einprägsamste Beispiel darstellt. Aus den 1880er Jahren sind außerdem gezeichnete Studien von Mönchen und Priestern bekannt (vgl. Wilfried Kirschl: Albin Egger Lienz 1868-1926: das Gesamtwerk, Bd. 2, Z 198, Z 201 und Z 202). Kirschl publizierte eine weitere Fassung unseres Portraits, bei der es sich aufgrund der etwas summarischeren Ausführung um eine Vorstudie handeln könnte (vgl. ebd., S. 504, M 16 mit Abb.). Der Autor vermutet, dass dieses verschollene Bild deckungsgleich ist mit dem in Heinrich Hammers Werkverzeichnis aufgeführten Gemälde "Der Chronist" ist (vgl. Heinrich Hammer: Albin Egger Lienz, Innsbruck/Wien/München 1930, S. 261). Da unser Gemälde Kirschl nicht bekannt war, könnte es sich bei dem "Chronisten" jedoch auch um vorliegendes Werk handeln.
Dieses feinsinnige Frühwerk von Egger-Lienz wird nun erstmals auf dem Kunstmarkt angeboten und gelangte laut mündlicher Überlieferung wohl unmittelbar nach seiner Entstehung in den Besitz von Franz Graf Folliot de Crenneville, der in seiner Rolle als Oberstkämmerer Kaiser Franz Josephs unter anderem für die Neustrukturierung der kaiserlichen Kunstsammlungen verantwortlich war. Dieser soll es kurz vor seinem Tod an den Gmunder Lungenarzt und Kunstsammler Emil Kugler übergeben haben, dessen Nachfahren das Werk bis heute besitzen.

Provenienz: Vom Künstler wohl direkt an Franz Graf Folliot de Crenneville (1815-1888) verkauft, seit 1884 in Gmunden.
Vom obigen übergeben an Dr. Emil Kugler, Gmunden.
Seither in Besitz von dessen Nachfahren in Süddeutschland.

Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den Losen zu erfragen, da der Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog angegeben ist.

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