Los 3633

Piper, Kurt und Rilke, Rainer Maria
(1875-1952)Zwischen Welt und Geist

Zuschlag
200€ (US$ 215)

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Aus dem Katalog
Moderne Literatur
Auktionsdatum 18.4.2024

Lot 3633, Auction  123, Piper, Kurt und Rilke, Rainer Maria, Zwischen Welt und Geist

Rilkes Herzensfreundin
Rilke, Rainer Maria. - Piper, Kurt. Zwischen Welt und Geist. Schwellenbilder als Totenamt für Rudolf Steiner. 109 S. 21,5 x 14 cm. OLeinen mit goldgepr. Deckeltitel (fleckig, berieben und etwas bestoßen). Dornach, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1925.
Kosch XI, 1324.(Piper) – Erste Ausgabe. Exemplar aus früherem Besitz der Schauspielerin Elya Maria Nevar (1896-1976), mit ihrem Exlibris, Besitzvermerk und 8 eigenhändigen Gedichten von ihr, die sie auf allen Vorsatzblättern sowie am Schluss des Bandes festgehalten hat. Das Buch, das Gedichte des Arztes (und dem Untertitel nach zu urteilen fanatischen Rudolf-Steiner-Verehrers) Kurt Piper (1875-1952) enthält, wurde Nevar - einem Vermerk von ihr zufolge - "Von Frau Dr. Steiner ... an Weihnacht 1925 in Dornach" übereignet. Nevars Anmerkungen im Text lassen darauf schließen, dass sie Pipers "Schwellenbilder" öffentlich vortrug, zum Beispiel "Das MNysterium von nBersaba", das mit den Zerilen beginnt: Und Abimelechs Knechtsphilistermassen / Vergriffen sich an jener Geistzisterne, An der mit Hagar Ismael genesen." etc. pp. Nevars unveröffentlichte eigene mehrstrophige Poeme tragen die Titel: Stimme von Jenseits, Der Schicksalsweg, Die Sonne um Mitternacht, Der Weg der Einweihung und Das Weltenwort.
Im Jahr 2019 gab René Madeleyn unter dem Titel "Rainer Maria Rilke und Elya Maria Nevar. Eine Freundschaft" Briefe, Aufzeichnungen und Dokumente heraus, die die besondere Beziehung Rilkes zu Nevar dokumentieren. Im Klappentext zu dieser Veröffentlichung des Verlages am Goetheanum heißt es: "Für Rilke war Elya Maria Nevar die treue Herzensfreundin der späten Kriegsjahre in München. Er entdeckte sie als junge Darstellerin der Prinzessin Elya in einem mittelalterlichen Georgsspiel, das ihr späterer Ehemann Max Gümbel-Seiling inszenierte. Rilke besuchte alle Aufführungen dieses Spiels, ohne zunächst auf sie zuzugehen. Sie wiederum identifizierte sich mit dieser Rolle so, dass sie anstelle ihres ursprünglichen Namens 'Else' den der Prinzessin als Künstlernamen behielt. Im Februar 1918 sind beide in einem Vortrag Rudolf Steiners über das 'Sinnlich-Übersinnliche in seiner Verwirklichung durch die Kunst.' Elya ist begeistert und widmet ihr weiteres Leben als Schülerin Rudolf Steiners der Anthroposophie, Rilke ist skeptisch, wie er seinem Dichterkollegen Albert Steffen in einem anschließenden Gespräch gesteht. Noch kam es zu keiner persönlichen Begegnung zwischen Rilke und Elya, doch dann führt der erste Brief an Rilke zu einer Einladung, vielen Begegnungen und einer Freundschaft, die sich in den insgesamt 155 Briefen spiegelt und über sieben Jahre fortsetzt. Rilke erlebt den Höhepunkt seiner späten Lyrik einsam im Walliser Schloss von Muzot und dankt in seinem letzten Brief Elya dafür, dass sie die «Hüterin seiner Einsamkeit» in München war. Elya Nevar wirkt als eine der großen Schauspielerinnen der Goetheanumbühne über Jahrzehnte in Dornach, so in 'ihren' Rollen des Luzifer in Rudolf Steiners Mysteriendramen und der Helena in Goethes Faust" (S. 272). – Teils stärker braunfleckig.

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