Italienisch
um 1580. Schreitende Figur mit Schwert, Pfeil und Bogen
Los 6700
Schätzung
750€ (US$ 833)
um 1580. Schreitende Figur mit Schwert, Pfeil und Bogen.
Feder in Braun, weiß gehöht auf hellbraun grundiertem Bütten. 18,4 x 7,3 cm.
zugeschrieben. Der segnende Christus auf einer Kugel sitzend.
Feder in Braun, grau laviert, über Spuren schwarzer Kreide. 13,8 x 8,7 cm.
Neapolitanisch
17. Jh. . Skizzenbblatt mit zwei Figuren
Los 6702
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
17. Jh. Skizzenblatt mit männlichen Figurenstudien.
Rötelzeichnung auf Bütten. 27,5 x 18,7 cm.
16. Jh. Doppelseitiges Studienblatt mit Maria und Joseph, das Jesuskind anbetend und einem bärtigen Mann mit Turban, verso: Zwei Figuren mit Umhang und gegürtetem Gewand nach rechts schauend und schlafender Ritter.
Rötel, teils gewischt, und Feder in Braun, in ein Fensterpassepartout montiert. 18,5 x 13 cm.
Von der Hand unseres Zeichners existiert ein weiteres Blatt im Czartoryski Museum in Krakau, das zunächst Hans Tietze (1928) und später S. J. Freedberg (1963) als ein Werk von Andrea del Sarto publiziert haben (Hans Tietze: "Andrea del Sarto", in: Old Master Drawings, Nr. 8 (1928), S. 55, Tafel 58 und S. J. Freedberg: Andrea del Sarto, Cambridge MA 1963, S. 203). Diese Auffassung teilte Bernard Berenson nicht, der die Zuschreibung an Andrea del Sarto verwarf (Bernard Berenson: The Drawings of the Florentine Painters, Chicago 1938, Nr. 55F). Möglicherweise handelt es sich bei dem Autor des vorliegenden Studienblattes um einen venezianischen Künstler.
Provenienz: Aus der Sammlung I. Q. van Regteren Altena (Lugt 4618).
Dessen Auktion Christie's, Paris, am 25. März 2015, Los 2.
Ausstellung: Amsterdam, Rijksmuseum 1970: Italiaanse tekeningen uit een Amsterdamse collectie.
Literatur: Ausst. Kat. Italiaanse tekeningen uit een Amsterdamse collectie, Rijksmuseum, Amsterdam 1970, Nr. 14 mit Abb. 7 (als "Andrea del Sarto").
Veronesisch
Anfang 17. Jh. Der heilige Petrus in einer Nische, nach rechts gewandt
Los 6704
Schätzung
600€ (US$ 667)
Anfang 17. Jh. Der hl. Petrus in einer Nische, nach rechts gewandt.
Schwarze Kreide, graubraun laviert, weiß gehöht, auf grünbraunem Bütten. 28,1 x 10,9 cm.
um 1600. Studienblatt mit Putti.
Feder in Braun, alt montiert. 20,4 x 17,7 cm. Verso eine zeitgenöss. Bez. in brauner Feder "Ludovico [...]" sowie eine spätere Zuschreibung an Cherubino Alberti.
Provenienz: Aus der Sammlung H. Vaughan, London (Lugt 1380a).
Italienisch
17. Jh. Skizzenblatt mit der mystischen Vermählung der hl. Katharina
Los 6706
Schätzung
600€ (US$ 667)
17. Jh. Skizzenblatt mit der mystischen Vermählung der hl. Katharina.
Feder in Braun, braun laviert, aufgezogen. 19,5 x 15,9 cm.
Italienisch oder Französisch
18. Jh. Stehender Herkules: Studien nach einer antiken Skulptur.
Los 6707
Schätzung
750€ (US$ 833)
18. Jh. Stehender Herkules: Studien nach einer antiken Skulptur.
Feder in Braun. 15,4 x 10,1 cm.
Vorbild für diese Zeichnung ist ein Studienblatt von Bartolomeo Passarotti, das sich in der Pariser Sammlung Louis de Gassis befand (s. Artcurial, Paris, Auktion am 16. Juni 2020, Los 7).
Dandini, Pietro
Studienblatt mit allegorischen oder mythologischen Figuren auf Wolken
Los 6708
Schätzung
600€ (US$ 667)
Studienblatt mit allegorischen oder mythologischen Figuren auf Wolken.
Rötel, schwarze Kreide, verso: Figurenstudien in Rötel und Studie eines Händepaares in schwarzer Kreide. 26,3 x 20 cm.
Beigegeben von demselben ein Rötelabklatsch "Figuren bei einem Sterbenden", wohl eigenh. monogrammiert "P.D.".
Provenienz: Sammlung Dandini, Florenz.
Sammlung Giovanni Targioni Tozzetti (1712-1783), Florenz.
Dr. Carmen Hertz Gräfin Finckenstein (1889-1971), Ascona.
Familienbesitz, Norddeutschland.
Carracci, Annibale
Studienblatt mit dem Atlas Farnese
Los 6709
Schätzung
15.000€ (US$ 16,667)
Studienblatt mit dem Atlas Farnese.
Schwarze und weiße Kreide auf graugrünem Bütten, verso: Draperiestudien in Rötel und weißer Kreide. 34,5 x 25,8 cm. Um 1596-1598.
Die Studie ist eine wichtige Ergänzung zum Corpus der Zeichnungen Annibale Carraccis nach der Antike, die der Künstler nach seiner Übersiedelung von Bologna nach Rom Ende des Jahres 1595 schuf (vgl. A. Weston Lewis, „Annibale Carracci and the Antique“, in: Master Drawings, 30, 1992, S. 287-213). Der Grund seiner Reise war die Ausschmückung der Sala Grande im Palazzo Farnese, die sein neuer Mäzen und Auftraggeber Kardinal Odoardo Farnese den Taten von Alexander III Farnese als Befehlshaber der Truppen Philipps II in den Niederlanden widmen wollte. Aufgrund des ständigen Zögerns von Odoardo, der ihm schließlich die Dekoration seines eigenen Camerino und der Galerie anvertraute, welche die farnesische Sammlung antiker Statuen beherbergen sollte, bot ihm sein Aufenthalt in Rom auch die Gelegenheit, die römischen Werke von Michelangelo und Raffael zu studieren und sich der klassischen Antike zu widmen, deren Studium ein wichtiges Fundament für seine spätere künstlerische Tätigkeit war.
Zu den anderen Zeichnungen Carraccis nach antiken Bildwerken, die Pan und Daphne sowie die Gruppe der Niobe zeigen, kommt nun die vorliegende Studie hinzu, die auf die Skulptur des Atlas Farnese zurückgeht (heute im Museo Archeologico Nazionale, Neapel). Die Skulptur stellt den Halbgott Atlas dar, der die Himmelskugel auf seinen Schultern hält, als Strafe dafür, dass er die Titanen bei ihrem Versuch, sich gegen Zeus zu erheben, unterstützt hatte. Die massive Marmorstatue wurde Ende des 15. Jahrhunderts an Kopf und Gliedmaßen beschädigt aufgefunden und befand sich im Besitz von Stefano del Bufalo. Nach einer umfassenden Restaurierung durch Guglielmo della Porta wurde die Skulptur 1562 von Kardinal Alessandro Farnese für die riesige Summe von 250 Scudi gekauft. 1787 wurde sie dann zusammen mit den von Karl III. von Bourbon, dem Sohn von Elisabetta Farnese und letzten Nachkommen der angesehenen Familie, herausgegebenen Sammlungen nach Neapel überführt.
Annibales Zeichnungen nach der Antike dürften vor allem als Repertoire für Ideen und künstlerische Lösungen gedient haben, auf die er später zurückgreifen konnte. Den "Kopf des Pan" im Louvre etwa verwendete der Künstler in dem Gemälde "Pan und Diana" im Gewölbe der Galleria Farnese, die Figur des Atlas auf unserer Zeichnung erscheint als Herkules mit der Himmelskugel im Gewölbe des Camerino Farnese (zu den Vorstudien zum Fresko mit Herkules siehe: Oxford, Ashmolean Museum, Inv. Torino, Biblioteca Reale, Inv. 16074; Paris, Louvre, Départment des Arts Graphiques, Inv. 7205, 7206; Besançon, Musée des Beaux-Arts, Inv. D. 1539; J. R. Martin: The Farnese Gallery, Princeton 1965, S. 240, 242-243, Abb. 100-101, 113-117). Für die mit Rötel skizzierten Gewandstudien auf der Rückseite lässt sich keine Verbindung zu einem bekannten Werk herstellen, sie demonstrieren aber dennoch die übliche Vorgehensweise Annibales, das Blatt während des Zeichnens auf den Kopf zu stellen und mehrmals zu drehen.- Das Gutachten von Prof. Daniele Benati vom 23. Dezember 2020 ist in Kopie vorhanden.
Provenienz: Privatsammlung Rom.
Literatur: Daniele Benati: "Un Disegno inedito di Annibale Carracci dell'Atlante Farnese", in: Grand A Dossier, Archivio di Stato di Napoli, Ausgabe Nr. 1 ("Farnese"), Juni 2023, S. 58-61 mit Abb.
Italienisch
spätes 16. Jh. Durchschnitt durch einen barocken Palazzo mit dem Wandaufriss zweier Stockwerke
Los 6710
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
spätes 16. Jh. Durchschnitt durch einen barocken Palazzo mit dem Wandaufriss zweier Stockwerke.
Feder in Braun, grau laviert, verso: Entwurf architektonischer Zierelemente in brauner Feder. 28,5 x 23,4 cm. Wz. Osterlamm im Doppelkreis.
Niederländisch
wohl 17. Jh. Entwurf für das Interieur einer gotischen Kirche
Los 6711
Schätzung
450€ (US$ 500)
wohl 17. Jh. Entwurf für das Interieur einer gotischen Kirche.
Feder in Braun. 17,9 x 19,8 cm (trapezförmig ungleich geschnitten).
Parmigianino, Francesco - Umkreis
Die Darbringung im Tempel
Los 6712
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Umkreis. Die Darbringung im Tempel.
Feder in Braun, braun laviert, alt montiert. 17,9 x 26 cm. Verso eine Zuschreibung an "Zanetti".
Italienisch
wohl 17. Jh. Entwurf für eine Wandgestaltung mit Putten, einer Nereide und einem Seestück
Los 6713
Schätzung
450€ (US$ 500)
wohl 17. Jh. Entwurf für eine Wandgestaltung mit Putten, einer Nereide und einem Seestück.
Feder in Braun. 14,2 x 23,4 cm. Verso mit dem Fragment eines handschriftlichen italienischen Textes in brauner Feder sowie weiteren kleinen Skizzenfragmenten.
Schule. Allegorie der Fides, die über den Krieg triumphiert.
Feder in Braun, über Spuren von Graphit. 22 x 21 cm. Verso alte Sammlerbezeichnung in brauner Feder "H No 98".
Rosa, Salvator
Auf dem Rücken liegender Mann mit überschlagenen Beinen
Los 6715
Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)
Auf dem Rücken liegender Mann mit überschlagenen Beinen.
Feder in Braun, braun laviert, alt auf Papier kaschiert und auf ein Albumblatt des 17. oder 18. Jh. montiert, oben rechts die alte Paginierung des Albums. 11,2 x 11,3 cm.
Provenienz: Wahrscheinlich Sammlung Christina, Königin von Schweden (1626-1689).
Vermacht an Kardinal Decio Azzolini (1623-1689), Rom.
Durch Erbfolge an seinen Neffen Marchese Pompeo Azzolini, Rom.
1692 verkauft an Principe Livio Odesalchi (1652-1713), Rom.
Durch Erbfolge an Principe Ladislao Odescalchi (1920-2000), Rom.
Galerie Gerda Bassenge, Berlin 1974, B. 67.
Privatbesitz Berlin.
Literatur: Michael Mahoney: The Drawings of Salvator Rosa, Diss. 1965, New York/ London 1977, 6.21 (mit Abb.).
Anfang 17. Jh. Verkündigung.
Feder in Schwarz, grau laviert. 22,8 x 14 cm.
Süddeutsch
um 1600. Der Feldherr Themistokles vor einem antiken Herrscher
Los 6717
Schätzung
750€ (US$ 833)
um 1600. Der Feldherr Themistokles vor einem antiken Herrscher.
Feder in Braun, violett laviert, aufgezogen. 17,6 x 14 cm.
Deutsch
um 1570. Fortuna mit Fahne auf der geflügelten Weltkugel
Los 6718
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
um 1570. Fortuna mit Fahne auf der geflügelten Weltkugel.
Feder in Schwarz und Pinsel in Grau. 13,1 x 8,7 cm. Rechts mit Feder bezeichnet "Ich hoffe noch vor Sonnenschein".
Süddeutsch
1. Hälfte 17. Jh. . Das Martyrium des hl. Paulus
Los 6719
Schätzung
2.800€ (US$ 3,111)
1. Hälfte 17. Jh. Das Martyrium des hl. Paulus.
Feder in Schwarz, grau laviert. 22,3 x 17,4 cm. Auf der originalen Montierung von Johann Caspar Lavater, mit dessen eigenh. Beschriftung und dessen Monogramm "L." unten rechts auf der Montage.
Eine Zeichnung von derselben Hand "Der Tod des hl. Taddäus", ebenfalls auf der Montierung Johann Caspar Lavaters haben wir in der Auktion Bassenge 105 im Mai 2005 unter der Losnummer 6224a angeboten. Auf der Rückseite der Zeichnung befand sich eine Zuschreibung an den Augsburger Maler Caspar Strauss (um 1595-1663).
Deutsch
frühes 16. Jh. Kreuzigung mit Maria Magdalena am Fuße des Kreuzes
Los 6720
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
16. Jh. Kreuzigung mit Maria Magdalena am Fuße des Kreuzes.
Feder in Braun. 19,6 x 19,1 cm. Mit eigenhändigen Farbangaben. Wz. Kleiner Wappenschild.
Römisch
frühes 17. Jh. . Bildnis eines Mannes mit Kinnbart
Los 6721
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
frühes 17. Jh. Bildnis eines Mannes mit Kinnbart.
Feder in Braun, aufgezogen. 10,3 x 8,7 cm. Verso eine alte Zuschreibung an Ludovico Carracci.
Fein und akkurat ausgeführter Federriss, möglicherweise in Vorbereitung für einen Kupferstich.
um 1620. Brustbildnis eines Mannes, im Oval.
Feder in Braunschwarz auf Pergament. 10 x 6,5 cm.
Mit feinem Strich sind Antlitz, Frisur und Kleidung des etwa vierzigjährigen Mannes charakterisiert, der den Betrachter mit stolzem Blick fixiert. Die Frisur des modisch gekleideten Mannes ähnelt stark der Haartracht auf einem etwa gleich großen Bildnis des Grafen Adolf von Nassau-Siegen, das Crispijn de Passe der Ältere kurz vor 1608 anfertigte (Rijksprentenkabinet Amsterdam, Inv. Nr. RP-T-1939-85). Jedoch ist Crispijns in Feder und Pinsel ausgeführtes Porträt feinsinniger und subtiler erfasst, sodass seine Autorschaft hier auszuschließen ist. Durch Karel van Mander wissen wir, dass es in den Niederlanden im frühen 17. Jahrhundert eine gängige Praxis war, gezeichnete Miniaturporträts anfertigen zu lassen, auch von so renommierten Künstlern wie beispielsweise Hendrick Goltzius. Daneben muss es eine recht große Schar weniger bekannter Künstler gegeben haben, die sich auf diese Weise ihren Lebensunterhalt sicherten. Somit ist das vorliegende kleine Bildnis ein charakteristisches Zeitdokument.
Flämisch
um 1630/40. Bildnis eines vornehmen Herren (verso: zwei Knabenportraits)
Los 6723
Schätzung
3.000€ (US$ 3,333)
um 1630/40. Bildnis eines vornehmen Herren.
Rötel, weiß gehöht, verso: zwei Knabenportraits. 28 x 21,3 cm (oben abgerundet).
Provenienz: Privatbesitz Berlin.
Baur, Johann Wilhelm
Die Grotte der Egeria in der römischen Campagna
Los 6724
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Die Grotte der Egeria in der römischen Campagna.
Feder und Pinsel in Grau. 19,7 x 27,5 cm. Am Unterrand in schwarzem Stift bez. "Wilhelm Bauer...", oben rechts in brauner Feder "2". Wz. Fleur-de-lis (Fragment).
Umbach, Jonas
Eine südliche Landschaft mit antiken Überresten
Los 6725
Schätzung
3.500€ (US$ 3,889)
Eine südliche Landschaft mit antiken Überresten.
Schwarze und braune Kreide auf bräunlichem Papier. 19,7 x 26,5 cm.
Aus der heutigen Sicht sind es vor allem Umbachs Landschaftszeichnungen, die seinen Ruf begründet haben. Es sind keine realistischen Bestandsaufnahmen, sondern sorgfältig komponierte Ideallandschaften, die der Künstler in immer wechselnden Variationen schuf. Die erhabene Einsamkeit der Natur und die Vergänglichkeit irdischer Dinge sind Themata, die den Künstler besonders fasziniert zu haben scheinen. Die Komposition unserer Zeichnung wirkt auf den ersten Blick konstruiert, dennoch verrät das Blatt gleichzeitig ein spontanes, unbefangenes Naturempfinden und einen ausgeprägten Sinn für die Wiedergabe von Licht und Atmosphäre. Die gestalterische, kompositorische Struktur ist für fast alle Landschaftszeichnungen Umbachs identisch. Ein graphisch stark betonter Vordergrund - in unserem Fall ein kunstvolles Arrangement von überwucherten antiken Architekturfragmenten - wechselt im Mittelgrund mit einer heller behandelten, in die Tiefe führenden Partie ab; der Hintergrund ist nur flüchtig angedeutet. Das farbig getönte Papier, der subtile Gebrauch unterschiedlicher Kreidesorten und die feinen Wischungen verleihen dem Blatt Patina und Leuchtkraft. Zeichnungen dieser Art waren nicht als Vorstudien für Gemälde gedacht, sondern galten als autonome Kunstwerke, die bei Sammlern sehr gefragt waren.
Provenienz: Aus den Sammlungen Karl Eduard von Liphart (Lugt 1687) und Reinhold von Liphart (Lugt 1758).
Miel, Jan - zugeschrieben
Savoyardenknabe vor einer Balustrade
Los 6726
Schätzung
1.200€ (US$ 1,333)
zugeschrieben. Savoyardenknabe vor einer Balustrade.
Schwarze Kreide, Rötel, weiß gehöht, braun laviert auf hellbraunem Papier, aufgezogen. 27,7 x 15,7 cm.
Niederländisch
17. Jh. Rheinansicht mit dem Mäuseturm bei Bingen und die Ruine Ehrenfels
Los 6727
Schätzung
750€ (US$ 833)
17. Jh. Rheinansicht mit dem Mäuseturm bei Bingen und die Burg Ehrenfels.
Feder in Braun, grau laviert. 15,2 x 28,2 cm. Teils in brauner Feder ortsbezeichnet.
Saftleven, Herman
Boote an einer Anlegestelle mit Rundturm
Los 6728
Schätzung
900€ (US$ 1,000)
Boote an einer Anlegestelle mit Rundturm.
Schwarze Kreide, braun laviert, mit einer Einfassungslinie in brauner Feder, auf feinem Bütten aufgezogen. 10,1 x 8,9 cm.
Zahlreiche stilistisch eng verwandte Blätter mit vergleichbaren Maßen werden auf der Seite des RKD (Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis) in die Jahre 1660 bis 1665 datiert. Einen vergleichbaren Rundturm als Teil einer Stadtmauer zeigt eine Zeichnung im Rijksprentenkabinet Amsterdam (Inv. Nr. RP-T-1882-A-181).
Niederländisch
um 1650/60. Dünenlandschaft mit Fischerhütte
Los 6729
Schätzung
7.500€ (US$ 8,333)
um 1650/60. Dünenlandschaft mit Fischerhütte.
Schwarze Kreide, grau laviert. 18,3 x 30 cm. Wz. Nebenmarke LP.
Das schlichte Sujet einer verlassenen Fischerhütte am Strand besticht durch seine subtile atmosphärische Durchdringung und zeichnerische Brillanz. Treffsicher ist die aus alten Brettern und Treibholz erbaute Hütte charakterisiert; scheinbar mühelos hat der Künstler die umgekehrten Kübel und andere verstreute Artefakte dargestellt. Das Ganze verrät eine geübte, ja virtuose Hand. Von Jacob van Ruisdael, einem der größten niederländischen Zeichner des 17. Jahrhunderts, sind einige wenige, aus den 1660er Jahren stammende Dünenansichten erhalten. Unser Blatt lässt sich stilistisch gut mit einer Dünenlandschaft des Künstlers vergleichen, die im Berliner Kupferstichkabinett aufbewahrt wird (Inv.Nr. KdZ 2593). Das Berliner Blatt ist in einer ähnlichen Technik ausgeführt und auf einem vergleichbaren gräulichen Papier gezeichnet. Stilistisch sehr ähnlich ist auch die pointierte, treffsichere Art, mit der das struppige, vom Wind aufgewühlte Helmgras wiedergegeben ist sowie nicht zuletzt auch die sehr gekonnte Zeichenmethodik, mit der der Künstler den hellen Papierton einsetzt, um die Wirkung des milden Tageslichtes zu suggerieren. Während der Künstler auf dem Berliner Blatt die Weite der Küstenlandschaft betont, konzentriert er sich in unserem Fall auf die detaillierte Wiedergabe der unterschiedlichen Strukturen der Fischerkate. Einen weiteren stilistischen Vergleich bietet die um 1650-60 entstandene Zeichnung einer Wassermühle im Rijksmuseum, Amsterdam (RP-T-1887-A-1392) die eine sehr ähnliche Auffassung des verfallenen Bauwerkes aufweist.
Unser Blatt hat eine illustre Provenienz und stammt aus der Sammlung des Karl Eduard von Liphart; es trägt verso seine Marke sowie die seines Enkels Freiherr Reinhold von Liphart. Die Zeichnung wurde am 26. April 1898 bei C.G. Boerner in Leipzig versteigert, wo sie als autographe Arbeit des Jacob van Ruisdael figuriert ("Treffliche breit behandelte Zeichnung in Kreide und Tusche"). Dennoch ist die Autorschaft des Künstlers nicht unumstritten. Jeroen Giltay äußerte sich auf Grundlage einer Fotografie negativ bezüglich der Autorschaft Ruisdaels (E-Mail vom 7. März 2025), während andere Fachkollegen seine Urheberschaft ohne weiteres für plausibel halten. Die in Bezug auf unsere Zeichnung vorgeschlagenen Zuschreibungen an Emanuel Murant (1622-1700) und den weniger bekannten Cornelis Gerritsz. Decker (1643-1678) scheinen uns weniger erwägenswert, da die autographen Arbeiten jener Künstler unserem Blatt in künstlerischer Hinsicht unterlegen sind. Wie so oft auf dem Gebiet der alten Zeichnungen bleibt die Autorschaft unseres Blattes vorerst nicht eindeutig geklärt. Unstrittig ist jedoch trotz divergierenden Ansichten, dass es sich um ein eminentes Beispiel niederländischer Zeichenkunst des 17. Jahrhunderts handelt.
Provenienz: Karl Eduard von Liphart (1808-1891, Lugt 1687).
Dessen Enkel Freiherr Reinhold von Liphart (Lugt 1758).
Seine Auktion C. G. Boerner, Leipzig, am 26./27. April 1898, Los 814 (als "Jacob Ruysdael; Fischerbaracke bei einer Anhöhe. 18 x 30 cm. Trefflich breit behandelte Zeichnung in Kreide und Tusche.").
[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.
* Alle Angaben inkl. 25% Regelaufgeld ohne MwSt. und ohne Gewähr – Irrtum vorbehalten.
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