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Lot 7155, Auction  125, Voigt, Bruno, Zuhälter und Dirne

Voigt, Bruno
Zuhälter und Dirne
Los 7155

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.750€ (US$ 1,944)

Details

"Zuhälter u. Dirne"
Aquarell und Feder in Schwarz auf bläulichem Bütten. 1932.
60,5 x 46 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz monogrammiert "-V-" und datiert, auf dem Unterlagepapier mit Bleistift betitelt und bezeichnet "58".

Zu Beginn seines Studiums an der Akademie für Bildende Künste in Weimar entdeckte Bruno Voigt seine Liebe zu Milieuzeichnungen. Im Jahr 1932, in dem unsere Zeichnung entstand, erhielt er einen Honorarvertrag vom Bavaria-Verlag in München für Karikaturen, Lithographien und Gouachen. Dieser wurde 1933 bereits wieder aufgelöst, da sein Stil als "entartet" galt. In Voigts Frühwerk, zu dem das vorliegende Aquarell zählt, zeigt sich deutlich der Einfluss von Dix, Grosz und Schlichter. Angeprangert wird auch hier mit lockerem Strich die Verlogenheit der bürgerlichen Welt.

Lot 7156, Auction  125, Voigt, Bruno, Kapitalistentraum

Voigt, Bruno
Kapitalistentraum
Los 7156

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)

Details

Kapitalistentraum
Feder in Schwarz, Kohle und Graphit auf Bütten. 1932.
47 x 41 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "-V-" und datiert.

In Grosz'scher und Dix'scher Manier stellt Bruno Voigt hier die Empathielosigkeit und Dekadenz der Reichen dar. Auf einem Tablett wird dem nackten Kapitalisten mit Zigarre, in Begleitung einer entblößten Frau, der Kopf eines Kommunisten präsentiert. Klerus, Wissenschaft, Militär und Handel stehen personifiziert hinter ihm und schauen gelangweilt. Voigt deckt die Diskrepanzen der gesellschaftlichen Zustände der Weimarer Gesellschaft auf, die Militarisierung sowie das Aufkommen des Faschismus beschäftigen ihn. Im folgenden Jahr wurde Voigts Atelier von der SA und der NSDAP durchsucht und viele seiner Werke zerstört.

Lot 7157, Auction  125, Voigt, Bruno, Dreigroschenoper (Mein Auge gab ich dem König)

Voigt, Bruno
Dreigroschenoper (Mein Auge gab ich dem König)
Los 7157

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)

Details

Dreigroschenoper ("Mein Auge gab ich dem König")
Aquarell und Feder in Schwarz auf leichtem Karton. 1933.
32,5 x 25 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "-V-" und datiert.

Dargestellt ist hier Brechts 1928 entstandene Dreigroschenoper. Ihr zentrales Thema ist die Entlarvung der korrupten Bourgeoisie. Auf der einen Seite erscheint der Bettlerkönig Peachum, Geschäftemacher, für den Not und Armut der anderen nicht mehr ist als ein Mittel zum Zweck. Gegenpart ist der Sympathieträger und skrupellose Verbrecher Mackie Messer. Im 3. Akt mobilisiert Peachum die Bettlermassen zum Aufbruch. Durch eine Demonstration des Elends beabsichtigt er, den Krönungszug zu stören, und so den Polizeichef "Tiger" Brown zu zwingen, Mackie Messer zu verhaften.

Lot 7159, Auction  125, Scholz, Werner, Mackie Messer

Scholz, Werner
Mackie Messer
Los 7159

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
10.000€ (US$ 11,111)

Details

Mackie Messer
Öl auf Karton. 1928.
49 x 37 cm.
Unten mittig mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "WS" und datiert, verso von fremder Hand betitelt, bezeichnet "No. 5" sowie mit den Maßangaben.

Die Dreigroschenoper: Im August 1928 uraufgeführt im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, wurde sie sofort zu dem erfolgreichsten Bühnenstück der Weimarer Republik. Schemenhaft, mit kantig vergröberten Formen zeigt Scholz' im selben Jahr entstandene, grotesk und fast comicartig überspitzte Szene Polly Peachum und Mackie Messer, die berühmten Figuren Bertolt Brechts, in einer fast brutalen Ausdruckskraft. Allenthalben bleibt im Hintergrund, der flüchtig gemalt erscheint, die braune Malpappe sichtbar, wie es häufig in Scholz' Gemälden vorkommt. Charakteristisch ist auch das Figurenpaar in seiner Gegenüberstellung als Zweierkonstellation. In der Typisierung der Gestalten zeigt sich Scholz' Nähe zur Neuen Sachlichkeit. "Ausdrucksstark und empathisch widmete sich Scholz Kleinbürger- oder Halbweltexistenzen und schaute auf die eher dunklen Seiten der Zwischenkriegsjahre: Mittellose und Trauernde, Flüchtende und Zurückbleibende sind seine Protagonisten – würdevolle Gestalten von eindringlicher Präsenz." (Karsten Müller, in: Werner Scholz. Das Gewicht meiner Zeit, Ausst.-Kat. Ernst Barlach Haus, Hamburg 2024, S. 61). Im Jahr 1937 wurde sein Schaffen durch die Nationalsozialisten als "entartet" gebrandmarkt, 1944 verbrannten nach einem Bombeneinschlag in seinem Berliner Atelier alle darin versteckten Bilder; so blieb sein Frühwerk lange zu weiten Teilen unbekannt.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 51, 08.05.1996, Lot 433
Privatsammlung Berlin

Ausstellung: Werner Scholz, Musée des Beaux-Arts, Lyon 1970, Kat.-Nr. 9, Abb. 4 (mit deren Klebeetikett verso, dort handschriftlich bezeichnet)

Lot 7160, Auction  125, Sintenis, Renée, Der Boxer Hartkopp

Sintenis, Renée
Der Boxer Hartkopp
Los 7160

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
7.125€ (US$ 7,917)

Details

Der Boxer Hartkopp
Stucco, hellbraun gefärbt. Um 1927/30.
Ca. 40 x 30 x 11 cm.
Auf der Plinthe neben dem linken Fuß signiert "R Sintenis".
Vgl. Berger/Ladwig/Wenzel-Lent 115.

Die Dynamik der Vorwärtsbewegung, die aufs Höchste angespannte Konzentration des damals populären Boxkämpfers schildert die Bildhauerin mit dieser pointierten Darstellung des Athleten, in der zudem die Sportbegeisterung der Weimarer Republik ihren Ausdruck findet. Lebendig durchmodelliert ist die Oberfläche des jugendlichen, trainierten Körpers. Die Figur des Boxers Helmut Hartkopp entstand als Bronze, daneben schuf Sintenis noch Exemplare in Stucco, deren Anzahl Berger/Ladwig/Wenzel-Lent jedoch nicht bekannt ist. In den 1920er Jahren bis 1933 schuf Sintenis mehrere Skulpturen berühmter Boxer, wohl auf Anregung des Galeristen Alfred Flechtheim. Äußerst selten. Bitte Zustandsbericht erfragen.

Provenienz: Privatbesitz Großbritannien
Bassenge, Berlin, Auktion 70, 01.12.1997, Lot 6511
Privatsammlung Berlin

Lot 7161, Auction  125, Möller, Rudolf, Sitzender Mann

Möller, Rudolf
Sitzender Mann
Los 7161

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.500€ (US$ 1,667)

Details

Sitzender Mann
Öl auf Leinwand. Um 1920-25.
98 x 73 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Rot signiert "Rudolf Möller".

In expressiv abstrahierter Formensprache erfasst, kontrastiert die klar umrissene Figur des sitzenden Mannes mit dem vegetabil-ornamental ausgestalteten roten Hintergrund. Möller zählt zu den Künstlern der sogenannten Verschollenen Generation, seine Arbeiten werden dem Expressiven Realismus zugerechnet. Der Schüler Lovis Corinths studierte zwischen 1905 bis 1907 an der Akademie in Berlin, 1918 war er an der Gründung der Novembergruppe beteiligt und nahm bis ins Jahr 1931 regelmäßig an deren Ausstellungen teil. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden seine Werke als "entartete Kunst" diffamiert. 1943 wurde er aus Dresden vertrieben und musste einen Großteil seiner Arbeiten dort zurücklassen.

Provenienz: Privatsammlung Berlin

Lot 7164, Auction  125, Heldt, Werner, Blick aus einem Fenster auf Berliner Stadtkulisse

Heldt, Werner
Blick aus einem Fenster auf Berliner Stadtkulisse
Los 7164

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.250€ (US$ 6,944)

Details

Blick aus einem Fenster auf Berliner Stadtkulisse
Pinsel in Schwarz auf Velin. 1947.
32,5 x 50 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz monogrammiert (ligiert) "WH." und datiert.
Seel 453.

Von 1946 an entstehen Heldts Tuschzeichnungen zum Motiv der Fensterausblicke, die das Gesehene in eine chiffrierte, zeichenhafte Form bringen. Es gibt hier nur Schwarz und Weiß, keine Dämmerzonen, keine Übergänge, nur Kontraste. Mit vereinfachten, geometrisierten Formen zeichnet Werner Heldt die Szenerie mit der Gitarre im Zentrum. "Werner Heldt erfährt das Berlin von 1945 als existentiellen Ort, an dem deutsches Schicksal sichtbar wird. Vielleicht konnten Ruinen und Trümmer, das Zerstörte und das in der Zerstörung Gebliebene tatsächlich nur hier so kühl, so unsentimental gemalt werden wie in der Reihe der Fensterausblicke zwischen 1945 und 1950." (Wieland Schmied in: Werner Heldt, Köln 1976, S. 62).

Provenienz: Ehemals Dr. Friedrich Bleckenwegner, Berlin
Privatbesitz Berlin
Dannenberg, Berlin, Auktion 21.03.2020, Lot 3646
Privatbesitz Berlin

Lot 7166, Auction  125, Mammen, Jeanne, Siesta

Mammen, Jeanne
Siesta
Los 7166

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.250€ (US$ 3,611)

Details

Siesta
Lithographie auf weichem Japan. Um 1930/32.
44 x 34,5 cm (50 x 35,3 cm).
Signiert "J Mammen".
Vgl. Döpping/Klünner D 23.

Die Gesamtauflage ist unbekannt, Döpping/Klünner können lediglich sieben Exemplare nachweisen (diese dort numeriert PA 1 bis PA 7), sie kennen jedoch das vorliegende Blatt nicht. Mammens Lithographie entstand für eine deutschsprachige, vom Berliner Galeristen Wolfgang Gurlitt geplante Ausgabe der "Lieder der Bilitis", ein Meisterwerk der erotischen Literatur von Pierre Louys (1870-1925). Von allen für diese Buchausgabe geschaffenen Lithographien sind jedoch nur wenige vereinzelte Probedrucke erhalten, da die geplante Auflage aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 nie erschien. Prachtvoller, zarter Druck mit dem vollen Rand. Extrem selten.

Lot 7167, Auction  125, Mammen, Jeanne, Musikantinnen

Mammen, Jeanne
Musikantinnen
Los 7167

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
875€ (US$ 972)

Details

Musikantinnen
Bleistift, stellenweise mit farbigen Kreiden überarbeitet, auf dünnem Skizzenpapier. Ca. 1947.
29,8 x 21 cm.
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert "JM" (ligiert).
Nicht bei Döpping/Klünner.

Mit schnellem Bleistiftstrich und nur wenigen Farbakzenten skizziert Mammen eine ihrer typischen Momentaufnahmen: Während sie die Tätigkeit der sitzenden jungen Dame vorne rechts nur vage umreißt, schildert sie umso deutlicher die mit Hingabe Akkordeon spielende Figur links im Bild.

Provenienz: Grisebach, Berlin, Auktion 07.06.2002, Lot 1664
Privatbesitz Berlin

Lot 7168, Auction  125, Cocteau, Jean, Jean Desbordes endormi

Cocteau, Jean
Jean Desbordes endormi
Los 7168

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
6.875€ (US$ 7,639)

Details

Jean Desbordes endormi
Feder in Schwarz auf gewalztem Velin. 1930.
27,2 x 20,9 cm.
Unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "Jean", mit dem Künstlersignet, datiert sowie bezeichnet "Montargis".

Beredtes Zeugnis einer großen Liebe ist Cocteaus innige, sparsame Zeichnung des schlafenden Freundes, hingeworfen mit leichter Hand in geradezu schlafwandlerischer Sicherheit. Klaus Mann zufolge "interessiert das Phänomen Jean Desbordes vor allem im Zusammenhang mit dem Phänomen Jean Cocteau. Denn Desbordes (...) ist, literar-historisch betrachtet, Cocteaus Geschöpf." (Klaus Mann, in: Neue Schweizer Rundschau, Heft 4, 1929, S. 316, zit. nach e-periodica.ch, Zugriff 14.01.2025). Beide lebten von 1926 bis 1929 miteinander, Cocteau schrieb das Vorwort zu Desbordes' 1928 erschienenen "J'Adore" (1928), einem Liebesgedicht an Cocteau. Auch nach ihrer Trennung versuchte Cocteau einzugreifen, als Desbordes während der Besetzung von Paris durch die Nazis inhaftiert wurde. Er scheiterte jedoch und konnte nicht verhindern, dass der Freund 1944 wegen seiner Widerstandsaktivitäten hingerichtet wurde.

Provenienz: Piguet, Genf, Auktion 24.01.2021 (Collection Jean-Claude Gauteur), Lot 4654
Sammlung Henning Lohner, Berlin

Lot 7170, Auction  125, Dufy, Raoul, Fleurs

Dufy, Raoul
Fleurs
Los 7170

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
625€ (US$ 694)

Details

Fleurs
Feder in Schwarz auf Makulaturpapier.
32,3 x 24,6 cm.
Unten mittig mit Bleistift signiert "Raoul Dufy".

Felder von Parallelschraffuren überlagern und kreuzen einander in unterschiedlichen Winkeln und verleihen der floralen Komposition einen kristallinen Charakter.

Provenienz: Matsart, Jerusalem, Special Hanukkah Auction, 24.11.2021, Lot 66
Sammlung Henning Lohner, Berlin

Lot 7171, Auction  125, Rude, Olaf, Blick aus dem Künstlerstudio in Allinge, Bornholm

Rude, Olaf
Blick aus dem Künstlerstudio in Allinge, Bornholm
Los 7171

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.875€ (US$ 2,083)

Details

Blick aus dem Künstlerstudio in Allinge, Bornholm
Öl auf Leinwand. Wohl 1930er Jahre.
75 x 92,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Orange-Rot signiert "Olaf Rude.", verso jeweils auf Leinwand und Keilrahmen mit unleserlichem Stempel (mit S und Schlangen) und auf dem Keilrahmen mit Kreide in Blau alt numeriert "157 a".

Mit schnellem und expressivem Duktus erfasst Rude den Ausblick aus seinem Atelier auf Bornholm: Ein immer wiederkehrendes Bildthema in seinem späteren Œuvre. Fast skizzenhaft und ohne Ablenkung durch Details, scheint ihm das Einfangen der Atmosphäre an der Küste besonders wichtig. Alles wirkt zeitlos und noch heute typisch für Dänemarks Küstenlandschaft: das strahlend weiße Haus mit leuchtend rotem Dach, der leuchtend blaue Himmel, dessen Fläche ein weißer Fahnenmast senkrecht durchbricht, und im Vordergrund ein üppiges Blumenmeer. Rude, der sich 1930 auf Bornholm niederließ, wird immer wieder als Matisse von Dänemark bezeichnet. Spätestens seit seinem Besuch in Paris 1911 und durch den Einfluss von Paul Cézanne konzentrierte er sich mit einem reduzierten Stil auf Form, Farbe und Fläche.

Provenienz: Bruun Rasmussen, Auktion 16.01.2017, Lot 528
Privatbesitz Berlin

Lot 7172, Auction  125, Paeschke, Paul, Drachensteigen auf dem Tempelhofer Feld

Paeschke, Paul
Drachensteigen auf dem Tempelhofer Feld
Los 7172

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,778)

Details

Drachensteigen auf dem Tempelhofer Feld
Öl auf Holz. Um 1920.
45 x 30,5 cm.
Unten links mit Pinsel in Blau signiert "Paul Paeschke", verso mit Bleistift nochmals signiert und betitelt sowie auf Klebeetikett mit dem roten Nachlaßstempel, dort betitelt, bezeichnet und auf der Platte bezeichnet "276".

Munter schweben die bunten Drachen hoch über dem Tempelhofer Feld, unten auf dem weiten Grün, gesäumt von Mietshäusern und qualmenden Fabrikschloten, vergnügen sich Eltern und spielende Kinder. Eine heitere, entspannte Atmosphäre und strahlende Leichtigkeit gehen von Paeschkes lebendigem Berlin-Bild aus. Auch wenn der Ur-Berliner Studienreisen durch ganz Europa unternahm, fand er die Mehrzahl seiner Motive in seiner Heimatstadt. Der Künstler gestaltet die beschwingte Szenerie in heller Farbpalette, lasierendem Auftrag und mit impressionistisch lockerem Pinselduktus, die Figuren vielfach nur schematisch andeutend. Es zeigt sich hier die "sehr feine, lichte, oft etwas dunstig erscheinende Helligkeit, die für viele seiner Darstellungen zum typischen Merkmal werden sollte." (Irmgard Wirth, in: Paul Paeschke, einem Berliner Maler zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Berlin-Museum 1975, S. 8). In seiner motivischen und darstellerischen Leichtigkeit steht Paeschkes Gemälde in einer Reihe mit den Arbeiten der Berliner Sezessionisten wie Max Liebermann, Max Slevogt und Lesser Ury.

Provenienz: Nachlass Paul Paeschke
Grisebach, Berlin, Auktion 38, 28.05.1994, Lot 229
Privatsammlung Berlin

Lot 7173, Auction  125, Paeschke, Paul, Frl. Globig, Davoser (...) Skiausrüstungen zum Andenken Klosters

Paeschke, Paul
Frl. Globig, Davoser (...) Skiausrüstungen zum Andenken Klosters
Los 7173

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
938€ (US$ 1,042)

Details

"Frl. Globig, Davoser (...) Skiausrüstungen zum Andenken Klosters"
Pastell und Bleistift auf bräunlichem Velin. 1930.
26 x 33,5 cm.
Unten rechts mit Bleistift signiert "Paul Paeschke", unten links betitelt und datiert und mit Ortsangabe.

Im Schweizerischen Klosters im Kreis Davos fing Paeschke diese bezaubernde kleine Ansicht im Winter ein: Hinter vier Skifahrern im Tal erhebt sich eine gewaltige Kulisse schneebedeckter Gipfel, links ein typisches Schweizer Chalet. In impressionistisch raschem, lockerem Strich skizziert Paeschke die Szene direkt en plein air. "Dem schnellen Festhaltenwollen von Eindrücken kam die Pastellmalerei entgegen, denn Paeschke hat wohl nur selten nach Notizen in Skizzenbüchern und Studien erst im Atelier seine Bilder gestaltet und vollendet, schien doch die kürzere Methode unmittelbar vor der Natur die für ihn einzig richtig zu sein." (Irmgard Wirth, in: Paul Paeschke, einem Berliner Maler zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Berlin Museum 1975, S. 10).

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 7174, Auction  125, Hesse, Hermann, Heißer Mittag

Hesse, Hermann
Heißer Mittag
Los 7174

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
1.625€ (US$ 1,806)

Details

Heißer Mittag
2 Bl. Aquarell und Feder in Schwarz bzw. Feder in Sepia auf Velin. Um 1933.
Je 28 x 22 cm.

Auf einem Blatt Hermann Hesses handgeschriebenes Gedicht:
Heißer Mittag
Im trocknen Grase lärmen Grillenchöre./ Heuschrecken flügeln am verdorrten Rain,/ Der Himmel kocht und spinnt in weiße Flöre/ Die fernen bleichen Berge langsam ein./ Es knistert überall und raschelt spröde,/ Auch schon im Wald erstarren Farn und Moos,/ Hart blickt im dünnen Dunst der Himmelsöde/ Die Julisonne weiß und strahlenlos./ Einschläfernd laue Mittagslüfte schleichen./ Das Auge schließt sich müd. Es spielt das Ohr/ Im Traum sich die ersehnten, gnadenreichen/ Tonfluten kommender Gewitter vor.
Der Schriftsteller Hermann Hesse schuf ein umfangreiches Werk an Aquarellen, die häufig wie hier als Gedichtillustrationen dienten.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

Lot 7175, Auction  125, Wollheim, Gert Heinrich, Großes Blumenstilleben

Wollheim, Gert Heinrich
Großes Blumenstilleben
Los 7175

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.250€ (US$ 2,500)

Details

Großes Blumenstilleben
Öl auf Hartfaser. 1931.
119 x 100 cm.
Unten rechts mit Pinsel in Schwarz signiert "Wollheim" und datiert, verso zweifach bezeichnet "497".

Mit impressionistischer Leichtigkeit im Duktus und in klassischer Anordnung erfasst der Künstler den üppigen Strauß aus Garten- und Feldblumen mit duftigen Gräsern. Der Hintergrund bleibt unbestimmt in natürlichen Grün- und Brauntönen. Typisches Beispiel für Wollheims bisweilen völlig unpolitische Malerei in den Berliner Jahren um 1930. Gert Wollheim, ein hochbegabtes Multitalent, gehörte zu den Denkern und Propagandisten der neuen Kunst im Rheinland. Nach seinen Studien bei Egger-Lienz an der Kunstschule in Weimar und bei Lovis Corinth in Berlin erlangte er Bekanntheit in der Phase der "wilden Jahre" zwischen 1919 und 1925, als er Mitglied der Künstlervereinigung "Junges Rheinland" war. 1925 schloss er sich der Novembergruppe in Berlin an. Im Dritten Reich als "entartet" diffamiert, floh er nach Frankreich, 1947 emigrierte er in die USA.

Provenienz: Privatbesitz Berlin (mit dessen Klebeetikett verso)
Bassenge, Berlin, Auktion 67, 08.06.1996, Lot 6813
Privatsammlung Berlin

Lot 7176, Auction  125, Lindenau, Erich, Verwelkte Sonnenblumen

Lindenau, Erich
Verwelkte Sonnenblumen
Los 7176

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)

Details

"Verwelkte Sonnenblumen"
Öl auf Hartfaser. 1935.
77 x 60 cm.
Oben rechts mit Pinsel in Beige monogrammiert "EL" (ligiert) und datiert, verso mit Feder in Schwarz signiert "E. LINDENAU", betitelt "Verw. Sonnenblumen" und bezeichnet "Dresden".

Das Vergänglichkeitsmotiv der verwelkten Sonnenblumen findet sich immer wieder im Schaffen Lindenaus, eines der bedeutendsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Dresden. In fast hyperrealistischer Manier und gestochener Schärfe zeichnet der Künstler die festen braunen Samenstände der Blütenköpfe vor einem tiefdunklen Hintergrund, der die Komposition mit einer tiefen, in Kombination mit der Vanitassymbolik fast metaphysischen Stille erfüllt. Ab 1933 stellte Lindenau regelmäßig bei den Dresdener Kunstausstellungen aus.

Provenienz: Privatbesitz Berlin

König, Leo von
Pfauen / Tiere am Bauernhof
Los 7178

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
2.500€ (US$ 2,778)

Details

Pfauen / Tiere am Bauernhof
2 Kompositionen, recto/verso. Öl auf Holz. Um 1923.
23,8 x 29,5 cm.
Verso unten rechts mit Feder in Schwarz signiert "L. V. König" und (unleserlich) gewidmet.
Nicht bei Bechter.

Tiermotive finden sich immer wieder in Leo von Königs malerischem Schaffen, und mit dem Motiv der Pfauen befasste er sich auch deshalb häufiger, weil er selber einige der prachtvollen Vögel in seinem Garten am Berliner Schlachtensee hielt. Mit breitem Pinselstrich und pastosem Farbauftrag erfasst der Künstler die charakteristische Haltung der Tiere, die in ihrer Haltung ganz natürlich wirken und deren Federkleid in dunklen, warmen Nuancen schimmert.

Lot 7179, Auction  125, König, Leo von, Josepina Gräfin Schlippenbach

König, Leo von
Josepina Gräfin Schlippenbach
Los 7179

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.750€ (US$ 4,167)

Details

Josepina Gräfin Schlippenbach
Öl auf Leinwand. Ca. 1935.
87 x 66 cm.
Oben links mit Pinsel in Schwarz monogrammiert "L.K.".
Bechter 1935/16.

Einer der bedeutenden Vertreter der Berliner Sezession war Leo von König, vor allem aber ein begnadeter Portraitist. Die Dargestellte Josepina Gräfin von Schlippenbach, geb. Stienen, in zweiter Ehe mit Hans Graf von Schlippenbach verheiratet, wurde von ihrem Schwiegersohn Leo von König portraitiert. Er zeigt sie als elegante, wohlsituierte Dame in Trauerkleidung. In großem Ernst und einer gewissen Strenge ist sie dargestellt, die sich sowohl in den malerischen Mitteln wie der charakteristischen, zurückgenommenen Farbigkeit niederschlägt, als auch in ihrer Haltung und dem herben Ausdruck. Leo von Königs immense Fähigkeit, die Erscheinungen seiner Zeitgenossen zu erfassen, trug ihm stets ausreichend Portraitaufträge ein.

Provenienz: Aus der Familie des Künstlers

Lot 7183, Auction  125, Feininger, T. Lux, Cutter carrying spinnaker, balooner & ringtail

Feininger, T. Lux
Cutter carrying spinnaker, balooner & ringtail
Los 7183

Ergebnis (inkl. Aufgeld) *
3.000€ (US$ 3,333)

Details

"Cutter carrying spinnaker, balooner & ringtail"
Farbige Kreiden, Feder in Schwarz und Bleistift auf Velin, auf Karton kaschiert. 1929-30.
21 x 29,8 cm (37 x 49,8 cm, Karton).
Unten rechts auf dem Unterlagekarton mit Feder in Schwarz betitelt.

Kutter unter Spinnaker, Ballon- und Leesegel. Beeinflusst vom künstlerischen Blick seines Vaters und doch in ganz eigenem Stil zeigt T. Lux Feininger das maritime Motiv. Die dramatisch geblähten Segel verleihen der Komposition Spannung, die wogende See bleibt eine tiefdunkle abstrahierte Farbfläche, während die Details des Schiffes mit großer Genauigkeit erfasst sind. Bereits mit 16 Jahren studierte er bei Oskar Schlemmer in der Bühnenklasse am Bauhaus in Dessau, widmete sich jedoch ab 1929 vornehmlich der Malerei maritimer Themen. Die Zeichnung ist im Online-Werkverzeichnis der Zeichnungen von T. Lux Feininger registriert (kunst-archive.net/de/wvz/t_lux_feininger; ohne Nr., Zugriff 26.03.2025)

Ausstellung: Theodor Lux, Kunstverein Erfurt 1931, Nr. 13
Sonderausstellungen, Vierte Reihe im Haus der Juryfreien, Berlin 1931, Nr. 3
Welten-Segler. T. Lux Feininger zum 100. Geburtstag, Werke 1929-1942, Kunsthalle Kiel u.a. 2010, S. 40 (Abb.)
100 Jahre Bauhaus. T. Lux Feininger 1910-2011, Bauhaus Archiv Berlin 2019, Nr. 7

[*]: Regelbesteuert gemäß Auktionsbedingungen. [^]: Ausgleich von Einfuhr-Umsatzsteuer.

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